Ein Demonstrant hält ein Foto von Mahsa Amini in die Höhe (Archivbild)
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Ein Demonstrant hält ein Foto von Mahsa Amini in die Höhe (Archivbild)

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Iranerin Mahsa Amini posthum mit Sacharow-Preis geehrt

Die EU ehrt mit dem Sacharow-Menschenrechtspreis in diesem Jahr posthum die Iranerin Mahsa Amini, die 2022 nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei zu Tode kam – sowie die iranische Bewegung "Frauen, Leben, Freiheit".

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Der vor gut einem Jahr gestorbenen kurdischen Iranerin Mahsa Amini wird posthum der Sacharow-Preis für Demokratie und Menschenrechte verliehen. Mit ihr werde die iranische Frauenbewegung geehrt, teilte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Donnerstag in Straßburg mit. "Frauen, Leben, Freiheit", schrieb Metsola im Onlinedienst "X" mit Blick auf den Slogan der Massenproteste im Iran, die nach Aminis Tod ausgebrochen waren.

  • Zum Artikel: "Bei Kopftuch-Verzicht: Iran droht Frauen mit Verfolgung"

"Tod von Mahsa Amini markiert Wendepunkt"

"Der brutale Mord von Jina Mahsa Amini markiert einen Wendepunkt", sagte Metsola. "Er hat eine Bewegung von Frauen ausgelöst, die in die Geschichte eingeht", fügte sie hinzu. Der Slogan "Frauen, Leben, Freiheit" sei ein Aufruf geworden "für alle, die die Gleichheit, die Würde und die Freiheit aller Menschen im Iran verteidigen".

Amini war von der Sittenpolizei in Teheran festgenommen worden, weil sie ihr Haar in der Öffentlichkeit gezeigt hatte. Ihr Tod am 16. September 2022 löste landesweite Proteste aus, die von Polizei und Milizen brutal niedergeschlagen wurden. Die Nominierung Aminis für die Auszeichnung des EU-Parlaments war von den Gruppen der Christdemokraten, der Sozialdemokraten und der Liberalen unterstützt worden.

Sacharow-Preis für Menschenrechte und die Meinungsfreiheit

Eine Zeremonie zu der Preisverleihung ist für den 13. Dezember geplant. Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird seit 1988 vom EU-Parlament an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich besonders für Menschenrechte und Minderheitenschutz, Achtung des Völkerrechts und geistige Freiheit einsetzen. Benannt ist die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung nach dem sowjetischen Physiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989).

Im vergangenen Jahr wurde das ukrainische Volk mit dem Preis geehrt. Zu den Finalisten in diesem Jahr gehörten Vilma Núñez de Escorcia und der römisch-katholische Bischof Rolando Álvarez, die die Menschenrechte in Nicaragua verteidigen, und drei Frauen aus Polen, El Salvador und den USA, die sich für eine freie, sichere und legale Abtreibung einsetzen.

Mit Informationen von AFP, KNA, AP und dpa

Ein Bild von Mahsa Amini in einer Zeitung
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