Karl Lauterbach
Bildrechte: pa/dpa | Bernd von Jutrczenka
Videobeitrag

Karl Lauterbach

Bildbeitrag
>

Isolation bei Corona-Infektion ab Mai nur noch freiwillig

Isolation bei Corona-Infektion ab Mai nur noch freiwillig

Die Pflicht zur Quarantäne und Isolation nach einer Corona-Infektion entfällt in Deutschland ab 1. Mai. Gesundheitsminister Lauterbach setzt dann auf "Freiwilligkeit". Ausgenommen sind aber Beschäftigte im medizinischen Bereich.

  • Direkt zum aktuellen Artikel: Isolation für Corona-Infizierte soll jetzt doch bleiben

Corona-Infizierte müssen sich ab dem 1. Mai nicht mehr verpflichtend in Isolation begeben. Die neuen Quarantäne- und Isolationsregeln sollten ab diesem Termin auf "Freiwilligkeit" beruhen, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Berlin nach Beratungen mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern.

Ausgenommen seien Beschäftigte im medizinischen Bereich - für alle anderen gelte dann nur noch "die dringende Empfehlung", sich im Fall einer Infektion in Selbstisolation zu begeben und nach Ablauf von fünf Tagen freizutesten.

Lauterbach setzt auf Freiwilligkeit

"Die jetzige Regelung funktioniert zwar, ist aber dauerhaft nicht notwendig", sagte Lauterbach. Ab dem 1. Mai solle ein Verfahren greifen, "dass im Großen und Ganzen auf Freiwilligkeit beruht". Die Neuregelung gelte für Infizierte mit Symptomen und ohne Symptome gleichermaßen, sie müsse von den Ländern umgesetzt werden.

Mit den Lockerungen bei den Quarantäneregeln sollen auch massenhafte Personalausfälle bei hohen Infektionszahlen vermieden werden. Sie gehen auf einen Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts (RKI) zurück.

"Wendepunkt scheint erreicht"

Für infizierte Beschäftigte im medizinischen Bereich sollten die bisherigen Quarantäne- und Isolationsregeln fortgelten: Sie können sich nach fünf Tagen Isolation freitesten.

Den aktuellen Stand des Pandemiegeschehens bewertete Lauterbach vorsichtig optimistisch. "Der Wendepunkt scheint erreicht zu sein", sagte er. "Die Fallzahlen gehen zurück." Allerdings sei das Land noch "nicht in einer Situation, in der man entwarnen kann".

Holetschek: Noch offene Fragen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte, es gehe bei der Neuregelung um den nächsten Schritt Richtung Eigenverantwortung. "Ich appelliere an die Menschen, sich diese Verantwortung bewusst zu machen", fügte er hinzu.

Klar sei zudem, dass noch wichtige Fragen geklärt werden müssten – etwa was Verdienstausfälle oder Krankschreibungen angehe. Hier müsse der Bund rasch einen vernünftigen Vorschlag liefern.

Inzidenz weiter gesunken

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist zu Wochenbeginn weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 1.424,6 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.457,9 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.700,6 (Vormonat: 1.196,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 41.129 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 67.501 Ansteckungen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!