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Erneute Proteste im Gazastreifen

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Israel verteidigt Vorgehen an der Grenze zu Gaza

Die israelische Regierung hat das Vorgehen der Armee bei den Massenprotesten im Gazastreifen verteidigt. Soldaten hatten dort gestern am Grenzzaun mindestens 15 Palästinenser getötet, heute wurden drei weitere Männer durch Schüsse verletzt.

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Ministerpräsident Netanjahu sagte, Israel gehe so entschlossen vor, um seine Souveränität und die Sicherheit seiner Bürger zu schützen. In einer Mitteilung des israelischen Außenministeriums ist von einer mörderischen Demonstration am Grenzzaun zwischen Israel und dem Gazastreifen die Rede. Wer darin Meinungsfreiheit sieht, sei blind gegenüber den Bedrohungen Israels, heißt es. 

"Der Zaun trennt zwischen einer Armee, die aus Selbstverteidigung und auf gezielte und proportionale Weise Gewalt anwendet, und der Hamas, die seit Jahren - einschließlich gestern - versucht, Millionen von Israelis Schaden zuzufügen und die Mord und Tod verherrlicht" Mitteilung des israelischen Außenministeriums

EU fordert unabhängige Untersuchung

Die EU-Außenbeauftragte Mogherini rief Israelis und Palästinenser zur Deeskalation auf. Außerdem forderte sie eine unabhängige Untersuchung, warum die israelische Armee scharfe Munition eingesetzt hatte. "Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind Grundrechte, die respektiert werden müssen", erklärte sie in einer Mitteilung. Israel habe zwar das Recht, seine Grenzen zu schützen. Der Einsatz von Gewalt müsse aber angemessen sein. 

Auch UN-Generalsekretär Guterres forderte unabhängige und transparente Ermittlungen zu den gestrigen Ereignissen. Die Organisation Human Rights Watch warf der israelischen Seite einen übertriebenen Einsatz von scharfer Munition vor.

Palästinenser fordern Rückkehrrecht nach Israel

Die radikal-islamische Hamas und andere palästinensische Organisationen hatten gestern zum sogenannten "Marsch der Rückkehr" aufgerufen. Die Demonstranten wollten dabei gegen die Vertreibung ihrer Vorfahren aus dem Gebiet des heutigen Israel protestieren und ihren Anspruch auf ein Rückkehrrecht untermauern. Israel lehnt das ab. Bei den Protesten war es zu Ausschreitungen gekommen.