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Kassenärzte-Chef: Mit Schulschließungen "an Kindern versündigt"

Kassenärzte-Chef: Mit Schulschließungen "an Kindern versündigt"

Kurz vor Ostern enden die letzten bundesweiten Corona-Maßnahmen. Kassenärzte-Chef Gassen forderte zu diesem Anlass, mögliche Fehler in der Pandemie aufzuarbeiten. Besonders die langen Schulschließungen kritisierte er scharf.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Vor dem Auslaufen der letzten bundesweit geltenden Corona-Einschränkungen hat Kassenärzte-Chef Andreas Gassen die Befürchtung geäußert, dass die Pandemie und mögliche dabei begangene Fehler nicht aufgearbeitet werden. Es sei nun dringend nötig, alle in der Pandemie ergriffenen Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin zu untersuchen, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"Ich sehe im Moment allerdings noch nicht, dass man das ernsthaft angeht. Einige Akteure, die in der Pandemie lautstark immer wieder immer noch härtere Maßnahmen gefordert hatten, sind ja mittlerweile komplett von der Bildfläche verschwunden", kritisierte er.

Mediziner kritisiert lange Schulschließungen

Eine Aufarbeitung sei aber notwendig, um für künftige Pandemien Lehren zu ziehen, betonte der Mediziner. Dabei würde sich dann auch zeigen, ob Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern wirklich besser durch die Pandemie gekommen sei, wie das von der Politik jetzt dargestellt werde, betonte Gassen. "Vor allem eines bewegt mich: Wir haben uns mit den langen unnötigen Schulschließungen an unseren Kindern versündigt", fügte er hinzu.

Die Aufhebung der letzten Schutzmaßnahmen nannte er überfällig, "und das schon seit etlichen Monaten". Offenbar habe die Regierung hier lieber am Gesetz festgehalten, als den echten Realitäten Rechnung tragen wollen, kritisierte der Kassenärzte-Chef.

Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte diese Woche gesagt: "Ich glaube, dass die langen Schulschließungen so nicht notwendig gewesen sind." Die FDP hatte Anfang März eine Enquete-Kommission des Bundestags zur Aufarbeitung der Corona-Politik gefordert.

Heute enden letzte bundesweite Maßnahmen

Gassen hatte sich zusammen mit anderen praktischen Ärzten in der Zeit der Pandemie wiederholt für mildere Schutzmaßnahmen ausgesprochen. Viele Virologen und Epidemiologen vertraten hingegen eine schärfere Linie bis hin zu der Forderung nach einer Null-Covid-Strategie.

Zum heutigen 7. April enden alle Maßnahmen. Dann fällt auch in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen die Verpflichtung zum Tragen einer Schutzmaske weg. Für Bewohnerinnen und Bewohner von Heimen sowie Angestellte der Einrichtungen galt die gesetzliche Pflicht bereits nicht mehr.

Mit Informationen von AFP und dpa

Archivbild: Ein großes Schild mit der Aufschrift "Zutritt nur mit Mund-Nasen-Schutz!" am Eingang einer Klinik.
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Archivbild: Ein großes Schild mit der Aufschrift "Zutritt nur mit Mund-Nasen-Schutz!" am Eingang einer Klinik.

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