Jedes fünfte Kind in Deutschland ist von Armut betroffen. Darauf hat das Deutsche Kinderhilfswerk zum heutigen Weltkindertag hingewiesen. Im Gespräch der Bayern 2-radioWelt sagte Torsten Krause, der das Kinderhilfswerk vertritt, es gebe durchaus Kinder, die Hunger leiden:
"Wir können uns das vielleicht nicht so vorstellen. Aber es gibt durchaus Kinder, die Hunger leiden. Wir können das beobachten bei den Menschen, die an Tafeln um Hilfe bitten, die bei den Archen und bei anderen Sozialeinrichtungen um Unterstützung bitten." Torsten Krause
Armut wirkt sich auf Gesundheit und Schulerfolg aus
Viele Kinder könnten zudem aus Geldmangel weder an Klassenfahrten oder Kindergeburtstagen teilnehmen, noch mit ihren Eltern jemals in Urlaub fahren, so Krause weiter. Das Problem reiche bis in die Mitte der Gesellschaft. "Wir haben mit 20 Prozent der Kinder, die betroffen sind mit ihren Familien, mittlerweile auch einen Anteil, bei dem man nicht mehr von einem Randphänomen sprechen kann", so Krause.
Steigende Energie- und Lebenshaltungskosten könnten zu einer weiteren Dramatik führen, befürchtet Krause. Armut bedeute für Kinder auch, "dass ihr Zutrauen, ihr Selbstvertrauen schwächer ausgeprägt sind. Das wirkt sich auf Schulnoten und sogar auf die Gesundheit aus". Auch unter dem Solidaritätsgedanken sei diese Entwicklung kritisch zu beobachten, "dass wir als reiche Industrienation nicht in der Lage sind, diesen Menschen zu helfen".
- Zum Artikel: Jugendarmut in Deutschland: "Eine Gefahr für die Demokratie"
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