Sonntag, 14. April 2024
01.58 Uhr: Israel öffnet ab Montag größtenteils die Schulen wieder
Israel öffnet ab Montag in den meisten Teilen des Landes die Schulen wieder, wie Armeesprecher Daniel Hagari im Online-Dienst X mitgeteilt hat. Einschränkungen gibt es aber im Grenzgebiet zum Libanon und nahe des Gazastreifens.
00.55 Uhr: Blinken berät mit arabischen Außenministern
US-Außenminister Antony Blinken hat mit seinen Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten beraten. Nach Mitteilung seines Ministeriums hat er dabei erneut bekräftigt, dass die USA keine Eskalation wollten, Israel bei seiner Verteidigung aber weiterhin unterstützen werden. Mit Ägypten ging es demnach auch um die Ausweitung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen.
22.51 Uhr: Israelisches Kriegskabinett vertagt sich offenbar ohne Entscheidungen
Das israelische Kriegskabinett ist nach einem Treffen am Abend wieder auseinandergegangen. Entscheidungen seien nicht getroffen worden, verlautete anschließend aus informierten Kreisen.
Militärsprecher Daniel Hagari wollte sich auf die Frage nach Plänen für eine mögliche Vergeltungsaktion nicht direkt äußern. "Wir sind an allen Fronten in hoher Bereitschaft", sagte er.
22.06 Uhr: Israels Armee - Hamas hält auch in Rafah Geiseln fest
Die radikalislamische Hamas hält nach Angaben der israelischen Armee auch in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens Geiseln fest. "Die Hamas hält immer noch unsere Geiseln im Gazastreifen fest", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. Auch in Rafah würden Geiseln festgehalten "und wir werden alles tun, was wir können, um sie nach Hause zurückzubringen", fügte Hagari hinzu. In Rafah an der Grenze zu Ägypten haben nach UN-Angaben seit Kriegsbeginn mehr als 1,5 Millionen Palästinenser aus anderen Teilen des Gazastreifens Zuflucht gesucht. Israel plant in Rafah trotz internationaler Kritik eine Bodenoffensive und bezeichnet die Stadt als letzte verbliebene Hochburg der Hamas in dem Palästinensergebiet.
21.37 Uhr: Nach Angriff Irans: Mädchen in Negev-Wüste schwer verletzt
Bei dem Großangriff des Iran auf Israel ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein siebenjähriges Mädchen schwer verletzt worden. Es handele sich um eine Beduinin aus dem Umkreis der Stadt Arad in der Negev-Wüste, teilte der Rettungsdienst am Sonntag mit. Der Rettungsdienst hatte zunächst berichtet, es habe bei den iranischen Angriffen keine Verletzten gegeben. Nach Angaben einer Rettungsdienstsprecherin war das Mädchen am Sonntagabend weiter in Lebensgefahr. Es habe schwere Kopfverletzungen erlitten, sagte sie.
21.35 Uhr: Frankreich bestellt nach Angriff auf Israel iranischen Botschafter ein
Frankreich bestellt nach dem iranischen Angriff auf Israel Teherans Botschafter ein. Der französische Außenminister Stéphane Séjourné kündigte am Sonntag an, dem iranischen Botschafter bei der Unterredung am Montag "eine Botschaft der Entschlossenheit" zu übermitteln. Teheran trage die volle Verantwortung für die Eskalation, sagte Séjourné im Sender France 2. "Es waren die Iraner, die Israel angegriffen haben", stellte er klar. Schon seit der Islamischen Revolution 1979 stelle der Iran "den Hass auf Israel in den Mittelpunkt seiner Diplomatie", sagte Séjourné.
Auch das britische Außenministerium bestellte am Sonntag den Geschäftsträger der iranischen Botschaft in London ein, um "den direkten und beispiellosen Angriff Irans auf Israel auf das Schärfste zu verurteilen", wie es in einer Erklärung des Ministeriums hieß. Irans Außenminister ließ seinerseits die Botschafter Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens in Teheran einbestellen. Ihnen sollte den Angaben zufolge der Protest gegen die "unverantwortlichen Positionen mancher Verantwortlicher dieser Länder hinsichtlich der iranischen Antwort" auf das israelische Vorgehen übermittelt werden.
21.27 Uhr: Israels Außenminister: Iran muss einen Preis bezahlen
Der israelische Außenminister Israel Katz hat nach Gesprächen mit seinem britischen Kollegen David Cameron und Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné betont, der Iran müsse einen Preis für seinen Angriff auf Israel zahlen. Er habe ihnen gesagt, dass es für sie an der Zeit sei, das iranische Regime zu schwächen, schrieb Katz am Sonntagabend auf der Plattform X (ehemals Twitter). Darunter zählte er die Einstufung der Iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation und scharfe Sanktionen gegen das iranische Raketenprogramm.
21.25 Uhr: Israels Kriegskabinett offenbar uneins über Gegenschlag
Das Kriegskabinett des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu befürwortet eine Vergeltung gegen den Iran wegen seines massiven Drohnen- und Raketenangriffs, ist sich aber uneinig über den Zeitpunkt und das Ausmaß einer solchen Reaktion. Das sagten israelische Beamte am Sonntag laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Das fünfköpfige Kabinett hatte sich am Sonntag getroffen und sollte voraussichtlich erneut zu weiteren Diskussionen zusammenkommen. Armeesprecher Daniel Hagari sagte in einer Fernsehansprache: "Wir sind immer noch in höchster Alarmbereitschaft und beurteilen die Situation. In den letzten Stunden haben wir Einsatzpläne für Offensiv- und Defensivmaßnahmen genehmigt". Um was für Maßnahmen es sich handelt, blieb zunächst unklar.
21.24 Uhr: Irans Sicherheitsrat warnt Israel vor Gegenangriff
Irans Nationaler Sicherheitsrat hat Israel vor einer militärischen Antwort auf die Vergeltungsschläge gewarnt. "Wenn das zionistische Regime weiterhin Bösartigkeiten gegen den Iran fortsetzen will, wird es eine Antwort erhalten, die mindestens zehnmal größer ist als der jüngste Angriff", zitierte das Portal Nur News unter Berufung auf eine Mitteilung des Rats. Iran habe die kleinste Form der Bestrafung für Israel gewählt und lediglich Militäreinrichtungen attackiert, hieß es in der Mitteilung weiter.
21.10 Uhr: Gerüchte über Kontrollpunkt-Öffnung: Tausende wollen im Gazastreifen nach Norden
Im Gazastreifen haben sich am Sonntag tausende Menschen auf den Weg nach Norden gemacht. Der Grund dafür sind Gerüchte über die Öffnung eines Kontrollpunktes. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, zogen die meisten Menschen zu Fuß auf der Küstenstraße von Süden nach Norden, darunter Mütter mit kleinen Kindern und Familien, die ihr Gepäck auf Eselskarren verstaut hatten. Die Menschen hofften darauf, einen militärischen Kontrollpunkt passieren und so in die Stadt Gaza im Norden des Palästinensergebietes gelangen zu können. Die israelische Armee teilte AFP aber mit, die Berichte über eine Öffnung des Kontrollpunktes seien "nicht wahr". Auf der anderen Seite des Kontrollpunktes warteten unterdessen Familien auf die Rückkehr ihrer Angehörigen nach Gaza.
20.44 Uhr: Baerbock: "Es darf keine weitere Eskalation geben"
Bundesaußenministerin Baerbock (Grüne) hat den iranischen Angriff auf Israel als Präzedenzfall bezeichnet. Erstmals seien Angriffe auf Israel direkt vom Iran ausgegangen, sagte sie im ARD Brennpunkt. Dass es Israel und seinen Verbündeten auch mit Unterstützung arabischer Staaten gelungen sei, die Attacke abzuwehren, zeige wie isoliert der Iran inzwischen in der Region sei, so die deutsche Außenministerin. Im Gespräch mit ihrem iranischen Amtskollegen habe Baerbock deutlich gemacht, dass es keine weitere Eskalation geben dürfe. Außerdem betonte Baerbock im Interview mit dem ARD Brennpunkt, dass die deutsche Regierung "in voller Solidarität an der Seite Israels" stehe. Die Bundesaußenministerin wirbt zudem für weitere Sanktionen gegen den Iran als Folge des Angriffs auf Israel. Es gebe bereits EU-Sanktionen gegen das Mullah-Regime wegen der Lieferung von Drohnen an Russland, so Baerbock.
20.23 Uhr: Herzog: Wir schützen Europa vor dem Reich des Bösen
Der israelische Präsident Izchak Herzog hat in einem Interview des britischen Fernsehsenders Sky News den Angriff Irans auf Israel als "wirklichen Krieg" bezeichnet. Nach Angaben der israelischen Regierungspressestelle sagte Herzog am Sonntag in dem Interview: "Es ist an der Zeit, dass die Welt diesem Reich des Bösen in Teheran gegenübertritt und dem iranischen Regime klarmacht, dass es damit nicht durchkommt." Er wies auch auf die Verbündeten des Irans hin, etwa die Huthi-Miliz im Jemen, die durch Angriffe auf Schiffe im Roten Meer weltweit zu höheren Lebenshaltungskosten beitrage und erwähnte iranische Drohnen, die im Ukraine-Krieg von russischer Seite zum Einsatz kämen. "Wir sind hier, um Europa vor diesem Reich des Bösen zu schützen, und es ist an der Zeit, dass das klar wird", betonte Herzog.
20.02 Uhr: US-Kreise - USA und Iran standen vor Angriff in Kontakt
Die USA standen einem Insider zufolge vor und nach dem iranischen Angriff über Schweizer Vermittler in Kontakt mit der Regierung in Teheran. Der ranghohe Vertreter der US-Regierung nennt keine Einzelheiten, spricht jedoch von einer "Reihe direkter Kommunikationen". Der Insider weist zudem die Darstellung des Irans zurück, man habe die Staaten in der Region 72 Stunden vor dem Angriff kontaktiert. "Sie haben keinen Hinweis gegeben. Sie hatten eindeutig die Absicht, Zerstörung anzurichten und Opfer zu verursachen."
19.55 Uhr: Israels Generalstabschef lobt Unterstützung durch USA
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat dem Kommandeur des US-Zentralkommandos (CENTCOM) für die Unterstützung bei der Abwehr des iranischen Drohnen- und Raketenangriffs gedankt. Die enge Zusammenarbeit des Militärs beider Staaten habe zu einer starken Verteidigungskoalition geführt, die sich in der vergangenen Nacht bewährt habe, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Halevi habe mit Mitgliedern des US-Generalstabs außerdem über die Einschätzung der Lage nach dem Angriff Irans gesprochen, hieß es.
19.38 Uhr: G7-Staaten wollen mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen bringen
Die G7-Staaten wollen nach eigenen Angaben dafür sorgen, dass mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangt. "Wir wollen unsere Zusammenarbeit verbessern, um die Krise im Gazastreifen zu beenden", hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Dazu gehöre "das weitere Wirken in Richtung einer sofortigen und nachhaltigen Waffenruhe und die Freilassung der Hamas-Geiseln sowie das Liefern von verstärkter humanitärer Unterstützung für Palästinenser in Not". Die Erklärung wurde nach einer per Video abgehaltenen Dringlichkeitssitzung der G7-Staaten veröffentlicht.
19.11 Uhr: US-Republikaner - Wollen neue Israel-Hilfe diese Woche verabschieden
Der Präsident des US-Repräsentantenhauses will in der neuen Woche milliardenschwere Hilfen für Israel auf den Weg bringen. "Wir werden es diese Woche noch einmal versuchen", sagt der Republikaner Mike Johnson dem Sender Fox News. Ob auch die Hilfen für die Ukraine angegangen werden sollen, sagt er nicht. Bislang sind zwei Versuche der Kongresskammer gescheitert, Hilfen für die beiden Länder zu verabschieden. Johnson lehnt es ab, eine Vorlage des Senats aufzunehmen, die 14,1 Milliarden Dollar für Israel und 60 Milliarden Dollar für die Ukraine vorsieht.
19.01 Uhr: Hisbollah nennt iranischen Angriff "tapfer und weise"
Die pro-iranische Hisbollah-Miliz hat den iranischen Angriff gegen Israel am Sonntag als "tapfere und weise Entscheidung" bezeichnet. In einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme beglückwünschte die Schiitenmiliz den Iran zu dem Angriff mit Drohnen und Raketen. Die Islamische Republik habe trotz Drohungen, Druck und Einschüchterungsmaßnahmen von ihrem natürlichen Recht Gebrauch gemacht, hieß es darin weiter.
18.54 Uhr: Russland und Iran warnen vor weiterer Eskalation
Russlands Außenminister Lawrow und sein iranischer Kollege Amir-Abdollahian warnen vor einer Eskalation und "provozierenden Handlungen". Diese könnten die Spannungen im Nahen Osten erhöhen, teilt das russische Außenministerium nach einem Telefonat der beiden Männer mit. Für den UN-Sicherheitsrat müsse es Priorität haben, solche Szenarien zu verhindern und "ihre Hauptursachen zu beseitigen".
18.23 Uhr: Für Einsatz im Gazastreifen: Israel beruft Reservisten ein
Das israelische Militär hat die Einberufung von Reservisten für einen Einsatz im Gazastreifen angekündigt. Betroffen seien etwa zwei Divisionen, heißt es in einer Erklärung unter Verweis auf eine "Beurteilung der Lage". Zuletzt zog Israel einige Soldaten aus dem Palästinenser-Gebiet ab.
18.07 Uhr: Gantz: Mit Baerbock über "globale Front" gegen Iran gesprochen
Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat Benny Gantz, Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, nach eigenen Angaben mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) über die Bildung einer "globalen Front" gegen den Iran gesprochen. In dem Gespräch sei es insbesondere um die Notwendigkeit gegangen, eine "geeinte globale Front" gegen die Aggression des Iran oder seiner regionalen und weltweiten Stellvertreter zu schaffen, schrieb er am Sonntag auf der Plattform X, ehemals Twitter.
17.44 Uhr: G7 verurteilen Irans Angriff auf Israel
Die Gruppe der G7-Staaten hat den Angriff des Iran auf Israel "einhellig" verurteilt. Wie EU-Ratspräsident Charles Michel am Sonntag nach einer Videokonferenz der Staatengruppe mitteilte, rufen sie zudem alle Seiten zur "Zurückhaltung" auf. Zur G7-Gruppe wichtiger Industrieländer zählen die USA, Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Japan.
17.33 Uhr: EU ruft Israel zu "größter Zurückhaltung" auf
Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat die Europäische Union vor einer Eskalation im Nahen Osten gewarnt. "In dieser äußerst angespannten regionalen Situation kann eine erneute Eskalation in niemandes Interesse sein", hieß es in einer vom EU-Außenbeauftragten Josep Borrell im Namen der 27 Mitgliedstaaten am Sonntag verbreiteten Erklärung. "Wir rufen alle Parteien auf, größte Zurückhaltung zu üben." Gleichzeitig verurteilte Borrell die iranischen Drohnen- und Raketenangriffe gegen Israel entschieden.
16.39 Uhr: Iran: USA wurden vor Angriff auf Israel informiert
Der Iran hat die USA vorab über den Angriff auf Israel informiert, sagte Außenminister Hossein Amirabdollahian . In einer Botschaft an das Weiße Haus sei am frühen Sonntag angekündigt worden, "dass unsere Operation begrenzt und minimalistisch sein und auf legitime Verteidigung und die Bestrafung des israelischen Regimes abzielen werde", sagte Amirabdollahian in einer Pressekonferenz. Zivile Ziele seien ebenso wenig ins Visier genommen worden wie wirtschaftliche oder bevölkerte Gebiete, sagte der Außenminister.
16.31 Uhr: Israel: Militär greift Hisbollah-Stellung im Ostlibanon an
Die israelische Armee hat am Sonntag Ziele im Osten des Libanons angegriffen. Kampfflugzeuge des Militärs hätten als Reaktion auf die in der Nacht auf den Norden Israels abgefeuerten Raketen eine bedeutende Hisbollah-Waffenproduktionsstätte in der Nähe der Stadt Baalbek angegriffen, teilte die Armee mit. Nach Angaben von libanesischen Sicherheitskreisen und der proiranischen Hisbollah sind drei Menschen verletzt worden.
16.17 Uhr: Auswärtiges Amt: Reisewarnung für Jordanien
Das Auswärtige Amt hat seine Reise- und Sicherheitshinweise für Jordanien aktualisiert. "Von Reisen in das syrisch-jordanische Grenzgebiet sowie in den Nordosten des Landes und in die Grenzregion zu Irak wird dringend abgeraten", heißt es in der Mitteilung.
16.10 Uhr: Nach iranischem Angriff: Solidaritätskundgebung für Israel in Berlin
Mit einer Solidaritätskundgebung haben mehrere Hundert Menschen am Sonntag in Berlin gegen den iranischen Großangriff auf Israel protestiert. Sie waren einem Aufruf der Deutsch-Israelischen Gesellschaft zu der Versammlung auf dem Pariser Platz gefolgt. Die Polizei sprach von etwa 500 Teilnehmern und einem ruhigen Verlauf.
16.10 Uhr: USA werden israelischen Vergeltungsschlag nicht unterstützen
Präsident Joe Biden lehnt eine Beteiligung der USA an einem israelischem Vergeltungsschlag ab. Dies habe Biden dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mitgeteilt, berichten CNN und "Wall Street Journal". Biden habe in dem Gespräch mit Netanjahu signalisiert, dass weitere Reaktionen nicht nötig seien.
16.00 Uhr: Israelischer Geheimdienst: Hamas lehnt Vorschlag für Waffenruhe ab
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach Angaben des israelischen Geheimdienstes Mossad den jüngsten Vorschlag internationaler Vermittler für eine Waffenruhe im Gazastreifen abgelehnt. Die Ablehnung des Vorschlags zeige, dass der Chef der Hamas im Gazastreifen, Jahja Sinwar, weder eine humanitäre Vereinbarung noch eine Rückkehr der Geiseln wolle, teilte der Mossad am Sonntag in einer vom Büro des israelischen Regierungschefs veröffentlichten Erklärung mit.
15.59 Uhr: London verlegt weitere Kampfflugzeuge in den Nahen Osten
Nach dem iranischen Angriff mit Drohnen und Raketen auf Israel hat die britische Regierung nach eigenen Angaben "mehrere zusätzliche" Kampfjets und Betankungsflugzeuge in die Region entsandt. Sie würden die bestehende Operation gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat in Syrien und dem Irak unterstützen, hieß es.
15.45 Uhr: Mitglied von israelischem Kriegskabinett kündigt Vergeltung an
Israels Ex-Verteidigungsminister und Mitglied des Kriegskabinetts Benny Gantz kündigt eine Vergeltung für den iranischen Angriff an, lässt den Zeitpunkt aber offen. "Wir werden eine regionale Koalition bilden und den Iran zur Rechenschaft ziehen, zum richtigen Zeitpunkt und so, wie es für uns richtig ist", teilte er mit. Details lässt er offen.
15.30 Uhr: USA - Wollen keinen "größeren Krieg" mit Iran
Die USA wollen nach eigenen Angaben weder eine "Eskalation" noch einen "größeren Krieg" mit dem Iran. "Wir wollen keine Eskalation. Wir sind nicht auf einen größeren Krieg mit dem Iran aus", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, am Sonntag dem Sender NBC. Zuvor hatte der Iran Israel erstmals direkt massiv angegriffen - nach israelischen Angaben wurden fast alle der 300 abgefeuerten Drohnen und Raketen abgewehrt.
14.54 Uhr: Faeser: Priorität für Schutz israelischer und jüdischer Einrichtungen
Nach dem Großangriff des Iran auf Israel hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser Anstrengungen für die Sicherheit von Einrichtungen hierzulande versprochen. "Der Schutz von israelischen und jüdischen Einrichtungen in Deutschland hat höchste Priorität", sagte die SPD-Politikerin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir beobachten sehr genau, ob diese Eskalation Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Deutschland hat."
14.54 Uhr: Lufthansa stellt Flüge nach Tel Aviv, Erbil und Amman ein
Nach dem iranischen Angriff auf Israel stellt die Lufthansa-Gruppe mehrere Flugverbindungen in den Nahen Osten vorübergehend ein. Betroffen sind reguläre Flüge von und nach Tel Aviv in Israel sowie nach Erbil im Irak und Amman in Jordanien, wie der Konzern am Sonntag auf seiner Webseite mitteilte. Die drei Ziele sollen nach jetziger Planung ab Dienstag wieder regulär angeflogen werden. Flüge in die Hauptstädte des Libanons und des Irans, Beirut und Teheran, bleiben nach Unternehmensangaben mindestens bis einschließlich Donnerstag ausgesetzt.
14.41 Uhr: Borrell beruft Sondersitzung der Außenminister ein
Nach der Attacke Irans gegen Israel kommen die Außenminister der Europäischen Union zu außerplanmäßigen Gesprächen zusammen. Er habe für Dienstag eine außerordentliche Video-Sitzung der EU-Außenminister einberufen, schrieb der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Sonntag auf der Plattform X (ehemals Twitter). "Unser Ziel ist es, zur Deeskalation und Sicherheit in der Region beizutragen."
14.37 Uhr: Auch Türkei mahnt zur Besonnenheit
Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat nach dem Angriff des Irans auf Israel in einem Telefonat mit seinem iranischen Kollegen zur Deeskalation aufgerufen. Fidan habe im Gespräch mit Außenminister Hussein Amirabdollahian deutlich gemacht, dass die Türkei keine weitere Eskalation in der Region wolle, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag unter Berufung auf Diplomatenkreise.
14.32 Uhr: Selenskyj: Iran und Russland verbreiten Terror
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilt die iranischen Angriffe auf Israel und mahnt Bemühungen an, eine weitere Eskalation der Lage im Nahen Osten zu verhindern. "Irans Handlungen gefährden die gesamte Region und die Welt, genauso wie ein größerer Konflikt droht wegen Russlands Handlungen", schreibt Selenskyj auf der Plattform X. "Die offensichtliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Regimen, Terrorismus zu verbreiten, muss auf eine resolute und geeinte Antwort der Welt treffen."
14.22 Uhr: Irans Außenminister: Verbündete 72 Stunden vor Angriff gewarnt
Der Iran hat nach Worten seines Außenministers Verbündete in der Region im Vorfeld über einen Angriff auf Israel unterrichtet. "Natürlich haben wir unseren Freunden in den Ländern der Region 72 Stunden vor der Operation mitgeteilt, dass die Antwort des Irans in Form einer legitimen Verteidigung definitiv und sicher ist", sagte Hussein Amirabdollahian laut der iranischen Nachrichtenagentur Isna am Sonntag. Ob den Verbündeten damit auch der genaue Zeitpunkt mitgeteilt wurde, war nicht klar.
14.10 Uhr: ARD-Brennpunkt heute um 20.15 Uhr
Aus aktuellem Anlass ändert Das Erste sein Programm und strahlt am 14. April um 20:15 Uhr einen 15-minütigen "Brennpunkt" (BR) aus.
14.02 Uhr: Sunak bestätigt: Britische Jets haben Drohnen abgeschossen
Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den Einsatz britischer Jets zur Abwehr iranischer Drohnen bestätigt. Kampfflugzeuge hätten "eine Reihe" iranischer Angriffsdrohnen abgeschossen, sagte Sunak. Zuvor war bekannt geworden, dass Großbritannien zusätzliche Flugzeuge in die Region verlegt hatte. Für die Welt sei es nun wichtig, dass Menschen "mit einem kühlen Kopf" die Oberhand behalten, so Sunak.
13.52 Uhr: Bundespräsident sagt Israel nach Angriff Solidarität zu
Nach dem iranischen Raketenbeschuss auf Israel hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seinem israelischen Amtskollegen Isaac Herzog Deutschlands Solidarität versichert. Er sei erleichtert über die starke israelische Luftabwehr und hoffe, dass eine großflächige Eskalation vermieden werden könne, sagte Steinmeier laut Mitteilung des Bundespräsidialamtes am Sonntag in einem Telefonat mit Herzog.
13.25 Uhr: Großbritannien an Abwehr von Drohnenangriff beteiligt
Auch das britische Militär hat sich an der Abwehr der iranischen Angriffe beteiligt. "Ich kann bestätigen, dass unsere Flugzeuge eine Reihe von iranischen Angriffsdrohnen abgeschossen haben", erklärte Premierminister Rishi Sunak. Er rief dazu auf, Ruhe zu bewahren.
13.24 Uhr: Iranischer Geheimdienst warnt vor pro-israelischen Posts
Der Geheimdienst der Revolutionsgarden warnt vor pro-israelischen Beiträgen iranischer Nutzer in sozialen Medien. Dies berichten staatliche Medien in der Islamischen Republik. Hintergrund sind einige Einträge in sozialen Netzwerken, die offenbar von Iranern in In- und Ausland stammen und in denen Israel unterstützt wird.
13.12 Uhr: Revolutionsgarden - Angriff war begrenzt in "Ausmaß und Größe"
Der massive Vergeltungsschlag auf Israel hätte nach Darstellung der iranischen Revolutionsgarden deutlich stärker ausfallen können. "Wir haben eine Operation begrenzt in Ausmaß und Größe gegen das zionistische Regime ausgeführt", sagte der Kommandeur der Revolutionsgarden, Hussein Salami, laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Der Angriff hätte deutlich größer sein können, "aber wir haben den Umfang der Operation auf den Teil der Einrichtungen beschränkt, den das Regime für den Angriff auf unser Konsulat (in Syrien) genutzt hat", zitierte die Agentur den Kommandeur weiter.
13.10 Uhr: Sánchez ruft "alle" zu Verantwortung und Zurückhaltung auf
Nach dem Angriff des Irans auf Israel hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez "alle internationalen Führer" zu Verantwortung und Zurückhaltung aufgerufen. Sánchez verurteilte auf der Online-Plattform X, vormals Twitter, die Attacken in einer "langen und quälenden Nacht". Madrid habe "immer jede Form von Gewalt gegen die Sicherheit und das Wohlergehen unschuldiger Zivilisten verurteilt und wird dies auch weiterhin tun", betonte er.
13.02 Uhr: Scholz warnt Iran vor weiteren Angriffen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Iran vor weiteren Angriffen auf Israel gewarnt. "Wir verurteilen den iranischen Angriff scharf und warnen vor jeder weiteren Eskalation", sagte Scholz bei einem Besuch im chinesischen Chongqing. "Wir können nur alle warnen, insbesondere den Iran, so weiterzumachen."
12.54 Uhr: Iran - Werden legitime Interessen verteidigen
Nach dem Angriff auf Israel plant der Iran offenbar keine weiteren Attacken. Sein Land beabsichtige nicht, seine "Verteidigungsoperationen" auszuweiten, sagte Außenminister Hossein Amirabdollahian. Der Iran werde aber auch nicht zögern, seine legitimen Interessen gegen eine neue Aggression zu schützen, erklärte der Minister in einem Beitrag auf X.
12.36 Uhr: Baerbock - Iran weltweit isoliert
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat der iranischen Regierung vorgeworfen, mit dem Großangriff auf Israel eine schwerwiegende Eskalation in der Region riskiert zu haben. "Das iranische Regime hat sehenden Auges den ganzen Nahen und Mittleren Osten an den Rand des Abgrunds geführt", sagte Baerbock nach einem Treffen des Krisenstabs im Auswärtigen Amt. Die "weltweiten Verurteilungen" des iranischen Vorgehens zeigten, dass Teheran mit seinem "aggressiven Verhalten" isoliert sei.
12.35 Uhr: CSU-Politiker Hahn - Bundeswehr-Einsatz nach Angriff auf Israel prüfen
Nach dem groß angelegten iranischen Angriff auf Israel hat der CSU-Bundestagsabgeordnete Florian Hahn die Möglichkeit eines Bundeswehr-Einsatzes ins Gespräch gebracht. Die Bundesregierung müsse "alle Möglichkeiten einer substantiellen Hilfe und Unterstützung für Israel" prüfen, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion der Mediengruppe Bayern. Dabei müsse "auch militärische Unterstützung eine Option sein".
12.31 Uhr: Papst - "Spirale der Gewalt" nicht weiter befeuern
Papst Franziskus fordert Israel und den Iran dazu auf, Handlungen zu vermeiden, die eine "Spirale der Gewalt" befeuern könnten. "Genug des Krieges, genug der Angriffe, genug der Gewalt. Ja zum Dialog, ja zum Frieden", sagte er vor Gläubigen auf dem Petersplatz.
12.12 Uhr: Iran bestellt deutschen Botschafter ein
Irans Außenministerium hat laut einem iranischen Medienbericht die Botschafter Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens einbestellt. Es gehe darum, deren "unverantwortliche Haltung" hinsichtlich des iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel zu hinterfragen, heißt es in dem Bericht.
12.11 Uhr: Grünen-Vorsitzende Lang - Iran nimmt Flächenbrand in Kauf
Die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, hat die iranischen Angriffe auf Israel scharf kritisiert. Das Mullah-Regime im Iran nehme einen Flächenbrand in der Region mit verheerenden Folgen in Kauf, sagte sie beim Parteitag der niedersächsischen Grünen. "Diese Drohnen kommen aus einem Land, das sich nichts anderes als die Zerstörung, die Tilgung Israels von der Landkarte zum Ziel gemacht hat."
12.09 Uhr: Moskau - Iran beruft sich auf Recht zur Selbstverteidigung
Russland ist besorgt wegen der Eskalation im Nahen Osten und gibt dem Westen eine Mitschuld daran. Der Iran berufe sich bei seinem Raketenangriff auf Israel auf das Selbstverteidigungsrecht nach Artikel 51 der UN-Charta nach der Attacke auf die iranische Botschaft in Damaskus, erklärte das russische Außenministerium in Moskau. Russland habe den damaligen Vorfall klar verurteilt.
12.08 Uhr: Nato warnt vor Eskalation
Die Nato hat den direkten Angriff des Iran auf Israel als eine "Eskalation" der Unruhen in der Region verurteilt und alle Beteiligten zur Zurückhaltung aufgerufen. "Wir verurteilen die nächtliche Eskalation durch den Iran, rufen zur Zurückhaltung auf und beobachten die Entwicklungen genau", erklärte Nato-Sprecherin Farah Dakhallah. Es sei wichtig, "dass der Konflikt im Nahen Osten nicht außer Kontrolle gerät", betonte sie.
12.02 Uhr: Lufthansa setzt auch Flüge nach Amman, Beirut, Erbil und Tel Aviv aus
Die Lufthansa Group setzt alle Flüge nach Amman, Beirut, Erbil und Tel Aviv bis mindestens Montag aus. Darüber hinaus werden alle Flüge der Lufthansa Group die Lufträume über Israel, Jordanien und dem Irak bis auf weiteres umfliegen, wie das Unternehmen auf Anfrage weiter mitteilt. Flüge, die sich vergangene Nacht bereits in der Luft befanden, seien auf neue Routen umgeleitet worden.
Bereits am Freitag hatte die Lufthansa den Angaben zufolge entschieden, den iranischen Luftraum bis einschließlich Donnerstag zu umfliegen und damit die Flugverbindungen nach Teheran temporär einzustellen. Die Nachtflüge nach Tel Aviv waren ebenfalls vorsichtshalber für die kommenden Nächte ausgesetzt worden.
12.01 Uhr: Dobrindt fordert von Iran Verzicht auf weitere Eskalation
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat den iranischen Luftangriff auf Israel "auf das Schärfste" verurteilt und von Teheran einen Verzicht auf eine weitere Verschärfung der Lage verlangt. "Wir stehen fest an der Seite Israels und fordern den Iran auf, jede weitere Eskalation zwingend zu unterlassen", erklärte der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag.
11.44 Uhr: Irans Präsident Raisi warnt Israel vor "unbesonnenem Verhalten"
Nach dem Angriff seines Lands auf Israel hat der iranische Präsident Ebrahim Raisi die israelische Regierung vor einer Gegenreaktion gewarnt. "Wenn das zionistische Regime oder seine Unterstützer unbesonnenes Verhalten an den Tagen legen, werden sie eine entschiedene und sehr viel stärkere Antwort erhalten", erklärte Raisi am Sonntag. Zu den in der Nacht auf Sonntag erfolgten Angriffen auf israelisches Gebiet erklärte Raisi: "Die Bestrafung des Aggressors ist erfolgt."
11.43 Uhr: Viele Flughäfen im Iran bis Montag außer Betrieb
Zahlreiche Flughäfen im Iran sind nach dem Großangriff auf Israel noch bis Montag außer Betrieb. Wie die iranische Nachrichtenagentur Isna berichtete, seien neben dem Hauptstadtflughafen bei Teheran auch weitere Städte betroffen. Vor allem im Westen des Landes wurde demnach der Flugbetrieb bis Montag 6.00 Uhr Ortszeit (4.30 Uhr MESZ) eingestellt. Dies galt unter anderem für die Metropolen Tabris, Kermanschah und Ahwas, aber auch für die Flughäfen in Schiras und Isfahan im Landesinneren.
11.42 Uhr: Merz fordert nach iranischem Angriff auf Israel schärfere Sanktionen
Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat nach dem iranischen Luftangriff auf Israel schärfere Sanktionen gegen Teheran gefordert. "Ich verurteile den rücksichtslosen iranischen Angriff gegen Israel auf das Schärfste", sagte Merz der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Israel habe sich mit seiner Drohnen- und Raketenabwehr und mit Hilfe von Verbündeten erfolgreich gegen die "feige Attacke" verteidigt
11.40 Uhr: Außenminister - Israel wägt Vorgehen nach Iran-Angriff genau ab
Israel will nach dem iranischen Großangriff nach den Worten von Außenminister Israel Katz sein Vorgehen genau abwägen. Er betonte in einem Interview des israelischen Armeesenders: "Wir haben gesagt: Wenn der Iran Israel angreift, werden wir im Iran angreifen. Und dieses Bekenntnis ist immer noch gültig." Die konkrete Frage einer möglichen Reaktion werde allerdings in einem angemessenen Rahmen unter Vorsitz von Regierungschef Benjamin Netanjahu besprochen. Katz vertraue darauf, dass dort die angemessenen und richtigen Entscheidungen getroffen werden.
11.33 Uhr: Russland zeigt sich "extrem" besorgt
Nach dem iranischen Angriff auf Israel zeigt sich Russland "extrem" besorgt und ruft alle Parteien zur Mäßigung auf. Das Außenministerium in Moskau warnte, ohne Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts werde es keine Entspannung geben: "Wir haben wiederholt gewarnt, dass die zahlreichen ungelösten Krisen im Nahen Osten, vor allem in der palästinensisch-israelischen Konfliktzone (...) zu einer Zunahme der Spannung führen werden", so das Ministerium.
11.32 Uhr: Bätzing - Angriff des Iran auf Israel ist "Spiel mit dem Feuer"
Eine "dramatische Eskalation der ohnehin furchtbaren Situation im Nahen Osten" sieht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing. Der Angriff des Iran auf Israel sei "ein Spiel mit dem Feuer, das nachdrücklich verurteilt werden muss", erklärte der Limburger Bischof.
11.15 Uhr: Nahostexpertin - Direkter Angriff Irans auf Israel ist ein Wendepunkt
Die bekannte Nahostexpertin Maha Yahya hat den direkten und massiven Angriff des Irans auf Israel in der Nacht zum Sonntag als Wendepunkt in dem schon seit langem währenden Konflikt dieser beiden Ländern bezeichnet. "Wir stehen offen gesagt am Rande eines gefährlichen Abgrunds", sagte die Direktorin der US-Denkfabrik Carnegie Middle East Center dem US-Sender CNN. "Wir befinden uns nicht länger in einem Schatten- oder Stellvertreterkrieg zwischen diesen beiden Ländern."
10.52 Uhr: Frankreich verurteilt Angriff Irans auf Israel und ruft zur Zurückhaltung auf
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Schlag des Irans gegen Israel verurteilt. Der beispiellose Angriff drohe die Region zu destabilisieren, warnte der Staatschef auf der Plattform X (früher Twitter): "Frankreich arbeitet mit seinen Partnern an einer Deeskalation und ruft zur Zurückhaltung auf". Macron sprach in dem Tweet seine Solidarität mit dem israelischen Volk aus und hob die Bedeutung der Sicherheit Israels für Frankreich hervor.
10.51 Uhr: Geheimdienst-Kreise - Die meisten Drohnen über Syrien abgeschossen
Die meisten der iranischen Drohnen sind nach Angaben aus Geheimdienstkreisen über Syrien abgeschossen worden. Israelische und amerikanische Jets hätten sie abgefangen, bevor sie ihre Ziele in Israel erreichen konnten, sagten zwei Mitarbeiter westlicher Geheimdienste zu Reuters. Die vom Iran gestarteten Flugkörper seien über Südsyrien, dem syrischen Teil der Golanhöhen und in Ostsyrien entlang der Grenze zum Irak geflogen.
10.49 Uhr: Außenpolitiker Roth fordert "härtere Gangart gegenüber Iran"
Nach dem groß angelegten Angriff des Iran auf Israel hat der Vorsitzende des Außenausschusses im Bundestag, Michael Roth, ein härteres Vorgehen gegen Teheran gefordert. Die EU und Deutschland müssten "endlich eine härtere Gangart gegenüber Iran einlegen", schrieb der SPD-Politiker im Onlinedienst X. "Das Mullahregime destabilisiert und radikalisiert den ganzen Nahen und Mittleren Osten", so Roth.
10.42 Uhr: Hamas lobt iranischen Angriff auf Israel
Die militant-islamistische Hamas hat den Raketen- und Drohnenangriff des Irans auf Israel gepriesen. Die Attacke sei eine verdiente Antwort auf den Angriff auf das iranische Konsulat in Syrien vor zwei Wochen, teilte die Gruppe mit.
09.56 Uhr: Iran nennt Angriff erfolgreicher als erwartet
Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarde hat den Großangriff auf Israel als erfolgreicher als erwartet beschrieben. General Hossein Salami sagte dem staatlichen Fernsehen, es würden noch Informationen gesammelt. Der Teil der Treffer, über den bereits detaillierte Berichte vorlägen, lasse aber diesen Schluss zu. Die iranischen Streitkräfte hätten eine begrenzte Operation durchgeführt, die "dem Bösen, das der zionistische Feind getan hat", entspreche.
09.53 Uhr: Niederlande verurteilten Irans Angriff auf Israel
Die Niederlande haben den Schlag Irans gegen Israel verurteilt. Premierminister Mark Rutte sprach in der Nacht zum Sonntag von einer sehr besorgniserregenden Lage im Nahen Osten. "Die Niederlande verurteilen die Angriffe des Irans auf Israel aufs Schärfste. Eine weitere Eskalation muss verhindert werden", sagte Rutte in Den Haag.
09.42 Uhr: Belgiens Premier verurteilt Irans Angriff und fordert Waffenruhe
Belgiens Premierminister Alexander De Croo hat den großangelegten Angriff des Irans auf Israel verurteilt. Er fordere alle Parteien zur Zurückhaltung auf, schrieb De Croo auf der Plattform X (ehemals Twitter). "Iran ist ein bekannter staatlicher Sponsor des Terrorismus." Sein direkter Angriff auf Israel stelle eine gefährliche Eskalation der Gewalt im Nahen Osten dar. "Eine sofortige Waffenruhe ist längst überfällig", so De Croo weiter.
09.41 Uhr: Zentralrat der Juden - Sanktionen gegen Iran auf Maximum erhöhen
Als Reaktion auf den iranischen Angriff auf Israel hat der Zentralrat der Juden scharfe Sanktionen gegen Teheran gefordert. "Deutschland und die EU dürfen keine Zweifel an einer klaren und harten Position gegenüber Teheran lassen", teilte ein Sprecher des Zentralrats mit. "Die Sanktionen müssen auf ein Maximum erhöht, die iranischen Revolutionsgarden endlich als Terrororganisation gelistet werden."
09.40 Uhr: Habeck warnt nach Iran-Angriff vor Flächenbrand
Vizekanzler Robert Habeck warnt nach dem Schlag Irans gegen Israel vor einer Ausweitung des Konflikts. "Wir verurteilen diesen Angriff auf Israel klar und deutlich", erklärte der Grünen-Politiker in einem auf dem Instagram-Kanal seines Wirtschaftsministeriums verbreiteten Zitat. "Unsere Solidarität gilt Israel. Es darf nicht zu einem Flächenbrand in der Region kommen."
09.39 Uhr: Jordanien - Haben in der Nacht Flugkörper abgefangen
Die jordanische Armee hat in der Nacht Flugkörper abgefangen. Das teilte die Regierung in Amman mit. Die Objekte seien in den jordanischen Luftraum eingedrungen. Einige Trümmer seien in mehreren Orten aufgeschlagen. Menschen seien nicht verletzt worden. An Gebäuden seien keine großen Schäden registriert worden.
09.37 Uhr: Hisbollah feuert Raketen auf die Golanhöhen ab
Die militante Hisbollah hat nach eigenen Angaben am Sonntagmorgen Dutzende Raketen auf israelische Militärposten in den von Israel besetzten Golanhöhen abgefeuert. Die Gruppe teilte mit, die Attacke sei eine Vergeltung für nächtliche israelische Luftangriffe auf Städte und Dörfer im Südlibanon, bei denen Zivilisten getötet und verwundet worden seien. Zuvor war bei einem israelischen Luftangriff im Libanon ein Mensch getötet worden.
09.36 Uhr: FDP - Scholz soll China zur Hilfe bei Deeskalation auffordern
Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat an Bundeskanzler Olaf Scholz appelliert, China dazu aufzufordern, zur Entspannung der Lage in Nahost beizutragen. "Da der Kanzler schon in Peking weilt, sollte er vor Ort deutlich daran erinnern, dass Israel unser Freund ist und Deutschland an der Seite Israels steht", sagte die FDP-Politikerin der "Rheinischen Post". China müsse dazu beitragen, dass es nicht zu einen Flächenbrand komme.
09.24 Uhr: Unionsfraktion - Platz der EU an der Seite Israels
Als Reaktion auf den direkten iranischen Angriff setzt die CDU/CSU-Fraktion auf Solidarität mit Israel. "Der Platz der EU muss nun an der Seite Israels sein", erklärte der außenpolitische Sprecher der Fraktion, Jürgen Hardt. Deutschland und die EU müssten die USA nun unterstützen. "Nur die USA besitzen in der Region die Macht, den Iran in seine Schranken zu verweisen." Das iranische Regime habe endgültig bewiesen, wofür es stehe: "Chaos, Gewalt und Terror."
09.23 Uhr: Scholz verurteilt iranischen Angriff auf Israel scharf
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Angriff des Iran gegen Israel scharf verurteilt. "Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand", teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit für den Regierungschef mit.
08.59 Uhr: Krisenstab der Bundesregierung kommt im Auswärtigen Amt zusammen
Nach dem großangelegten Luftangriff des Irans auf Israel kommt in Berlin der Krisenstab der Bundesregierung zusammen. Das Gremium werde wegen des iranischen Angriffs unter Leitung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Auswärtigen Amt tagen, hieß es aus dem deutschen Außenministerium.
08.57 Uhr: Italien kündigt Sondersitzung der G7-Staaten an
Italien beruft für den Nachmittag eine Dringlichkeitssitzung der Staats- und Regierungschefs der sieben mächtigsten westlichen Industrienationen (G7) ein. Thema ist der iranische Angriff auf Israel. Das teilten Mitarbeiter des Büros von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit. Italien hat derzeit den Vorsitz der G7 inne.
08.56 Uhr: Israels Militärsprecher - Iran wollte mit Angriff Ergebnisse erzielen
Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari hat die Idee, der Angriff des Irans auf Israel könnte eine Art geplanter Show ohne echte Schadensabsicht gewesen sein, vehement zurückgewiesen. "Ich glaube, der Iran wollte Ergebnisse erzielen und dies ist ihm nicht gelungen", sagte Hagari im Gespräch mit Journalisten.
08.54 Uhr: Israel dankt Frankreich für Hilfen bei Abwehr iranischen Angriffs
Israel hat Frankreich für Hilfen bei der Abwehr des iranischen Angriffs gedankt. "Frankreich verfügt über sehr gute Technologie, Jets, Radar - und ich weiß, dass sie zur Überwachung des Luftraums beigetragen haben", sagte der Sprecher der israelischen Armee.
08.52 Uhr: Israels Präsident dankt dem Militär
Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem abgewehrten iranischen Großangriff auf sein Land beim israelischen Militär, seinem Volk und dem Verbündeten USA bedankt. "Seid gesegnet, liebe Soldaten und Kommandeure", schrieb Herzog auf der Plattform X (vormals Twitter) und fügte hinzu: "Segne die Koalition der Nationen unter der Führung der USA" und ihrem Präsidenten.
08.49 Uhr: Irans UN-Mission warnt Israel vor Gegenangriffen
Der Iran hat Israel nach dem massiven iranischen Vergeltungsschlag vor einem Gegenangriff gewarnt. "Sollte das israelische Regime erneut einen militärischen Angriff durchführen, wird die Antwort des Irans mit Sicherheit stärker und entschlossener ausfallen", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna aus einem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres.
07.55 Uhr: Von der Leyen verurteilt Irans Angriff auf Israel
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den iranischen Angriff auf Israel verurteilt und alle Seiten zur Besonnenheit aufgerufen. "Ich verurteile den unverhohlenen und ungerechtfertigten Angriff auf Israel auf Schärfste. Und ich fordere den Iran und seine Stellvertreter auf, diese Angriffe unverzüglich einzustellen", schrieb von der Leyen auf der Plattform X (ehemals Twitter). "Alle Akteure müssen nun von einer weiteren Eskalation absehen und sich für die Wiederherstellung der Stabilität in der Region einsetzen", forderte die Kommissionschefin weiter.
07.26 Uhr: Israel - 99 Prozent der iranischen Drohnen und Raketen abgefangen
Israelische Luftabwehrsysteme haben nach Angaben des Militärs 99 Prozent der mehr als 300 vom Iran gestarteten Raketen und Drohnen abgefangen. Militärsprecher Daniel Hagari sprach von einem bedeutenden strategischen Erfolg. Er sagte, der Iran habe bei seinem Großangriff vom Samstagabend 170 Drohnen, mehr als 30 Marschflugkörper und mehr als 120 ballistische Raketen eingesetzt.
07.25 Uhr: Luftraum über Israel und Jordanien wieder offen
Der Luftraum über Israel ist nach Angaben der dortigen Flughafenbehörde seit 07.30 Uhr Ortszeit (06.30 MESZ) wieder geöffnet. Es sei aber mit Beeinträchtigungen des Flugplans ab Tel Aviv zu rechnen. Reisende sollten daher ihre Flugzeiten prüfen, so die Behörde. Auch Jordanien hat laut einem Bericht des staatlichen Fernsehens seinen Luftraum wieder geöffnet.
07.12 Uhr: Israel - Hamas hat jüngsten Vorschlag abgelehnt
Die Hamas hat nach israelischen Angaben den jüngsten Vorschlag zur Freilassung israelischer Geiseln abgelehnt. Damit zeige sich, dass Hamas-Anführer Jahja Sinwar nicht an einer Vereinbarung interessiert sei, hieß es in einer Erklärung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Er versuche vielmehr die Spannungen mit dem Iran auszunutzen und eine regionale Eskalation des Konflikts herbeizuführen. Israel werde seine Ziele in Gaza "mit aller Kraft" verfolgen.
07.10 Uhr: Trump - "Schwäche" der USA mitverantwortlich für iranischen Angriff auf Israel
Donald Trump hat US-Präsident Joe Biden wegen des iranischen Angriffs auf Israel kritisiert. "Die Schwäche, die wir gezeigt haben, ist unglaublich", sagte der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat Pennsylvania. "Es wäre nicht passiert, wenn wir im Amt wären", fügte er hinzu. "Gott segne das israelische Volk", sagte Trump weiter. "Sie werden gerade angegriffen. Das ist, weil wir große Schwäche zeigen."
06.58 Uhr: Japan - Lage in Nahost durch Irans Angriff weiter verschlechtert
Japan hat den Vergeltungsangriff des Iran gegen Israel verurteilt. Dadurch werde die gegenwärtige Lage in Nahost weiter verschlechtert. "Wir sind tief besorgt und verurteilen diese Art der Eskalation scharf", erklärte das Außenministerium in Tokio.
06.49 Uhr: Israels Militär - Diskutieren weitere Maßnahmen
Der Chef-Sprecher des israelischen Militärs, Konteradmiral Daniel Hagari, hat Irans Vorgehen als "sehr schwerwiegend" bezeichnet. Die Region werde dadurch in eine Eskalation gedrängt. Nach Angaben des Militärs feuerte der Iran in der Nacht mehr als 300 Drohnen und Raketen auf Israel. 99 Prozent davon seien abgeschossen worden. Die israelischen Streitkräfte seien weiterhin voll einsatzfähig. Weitere Maßnahmen würden diskutiert.
06.39 Uhr: Israel - Konfrontation ist noch nicht vorbei
Israel hat nach den Worten von Verteidigungsminister Joaw Gallant die erste große Welle iranischer Drohnen- und Raketenangriffe abgewehrt. Die Konfrontation sei aber noch nicht vorbei, sagte er in einer Video-Botschaft. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärt auf dem Kurznachrichtendienst X: "Wir haben abgefangen, wir haben abgewehrt, zusammen werden wir gewinnen."
06.22 Uhr: Hisbollah - Zum zweiten Mal binnen weniger Stunden israelische Ziele mit Raketen beschossen
Zeitgleich mit dem iranischen Angriff auf Israel hat die pro-iranische Hisbollah-Miliz nach eigenen Angaben eine weitere Raketensalve auf israelische Ziele abgefeuert. Binnen weniger Stunden habe sie wiederholt "dutzende Raketen vom Typ Katjuscha" auf drei israelische Militärstützpunkte auf den besetzten Golanhöhen abgefeuert, erklärte die vom Iran unterstützte Schiitenmiliz im Libanon.
06.20 Uhr: China nach iranischem Angriff auf Israel besorgt
China hat sich nach dem iranischen Angriff auf Israel "zutiefst besorgt" über die jüngste Eskalation im Nahen Osten gezeigt. Peking rufe alle betroffenen Seiten auf, Ruhe zu bewahren, um eine weitere Zunahme der Spannungen zu vermeiden, teilte das chinesische Außenministerium weiter mit. Die verschärfte Lage sei der jüngste Ausdruck dessen, dass sich der Gaza-Konflikt ausbreite.
06.19 Uhr: USA schießen offenbar Dutzende iranischer Raketen ab
Das US-Militär hat eigenen Angaben zufolge während des iranischen Angriffs auf Israel nicht nur Drohnen, sondern auch Dutzende Raketen abgefangen. Einige der Raketen seien von der US-Marine abgeschossen worden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten.
06.17 Uhr: Iran-Angriff - Biden will G7-Treffen einberufen
Angesichts des beispiellosen iranischen Luftangriffs auf Israel will US-Präsident Joe Biden am Sonntag ein Treffen der G7-Staaten einberufen. Gemeinsam mit den Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe wolle er eine "einheitliche diplomatische Antwort" auf den "dreisten" iranischen Angriff koordinieren. Nach einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe er noch einmal die unerschütterliche Unterstützung Amerikas für die Sicherheit Israels bekräftigt, so Biden,
03.34 Uhr: Israel beantragt Sitzung des UN-Sicherheitsrats
Einem Diplomaten zufolge soll der UN-Sicherheitsrat am Sonntag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan hatte die Sizung beantragt.
02.46 Uhr: Israels Heimatschutz gibt vorerst Entwarnung
Die Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, heißt es in einer Mitteilung auf der Webseite des Heimatschutzes. Eine frühere Warnung wird damit aufgehoben.
02.34 Uhr: Israels Armee geht von mehr als 200 Drohnen und Raketen aus
Armeesprecher Hagari zufolge sind die meisten Drohnen und Raketen bisher außerhalb der Grenzen Israels abgefangen worden. Er betont aber, dass die Situation noch andauert. Es seien weiterhin Kampfflugzeuge in der Luft.
02.32 Uhr: Siebenjähriges Mädchen wird verletzt
Nach Angaben von Armeesprecher Hagari ist ein Mädchen verletzt worden. Berichte über weitere Verletzte lagen zunächst nicht vor.
01.00 Uhr: Raketenalarm heult in mehreren Orten Israels
Nach Angaben der israelischen Armee betrifft das unter anderem den Süden und den Norden des Landes, das Tote Meer und den Großraum Jerusalem. Medienberichten zufolge sind in Jerusalem auch Detonationen zu hören, auf Fernsehbildern sind Geschosse über der Stadt zu sehen. Iranische Medien berichten, die Detonationen stammen von abgefangenen Drohnen.
00.42 Uhr: Iran warnt Israel und USA vor Gegenangriffen
Die UN-Vertretung teilt auf der Plattform X mit, die Angelegenheit könne als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, werde die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen. Außerdem heißt es, es handle sich um einen Konflikt zwischen dem Iran und Israel, aus dem sich die USA heraushalten müssten.
00.28 Uhr: Auch Hisbollah feuert Raketen auf Israel
Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz teilt mit, sie habe einen israelischen Armeestützpunkt auf den Golanhöhen angegriffen. Man habe dutzende Raketen abgefeuert, heißt es in einer Mitteilung.
00.04 Uhr: Jordanien weist Berichte über Notstand zurück
Ein Sprecher der jordanischen Regierung weist Berichte zurück, das Land habe einen Notstand ausgerufen. Der Luftraum wurde allerdings gesperrt.
Samstag, 13. April
23.07 Uhr: Iran hat etwa 100 Drohnen und Raketen abgefeuert
Der Iran hat dem israelischen Sender Channel 12 zufolge etwa 100 Drohnen und Marschflugkörper abgefeuert. Einige davon seien über Syrien und Jordanien abgefangen worden.
22.54 Uhr: Jordanien ruft Notstand aus
Jordanien ruft den Notstand aus. Dies berichten die staatlichen Medien. Kurz zuvor erklärten zwei Insider, die jordanische Luftwaffe stehe bereit, iranische Drohnen oder Flugzeuge abzuschießen, die den Luftraum verletzten. Das Militär sei in hoher Alarmbereitschaft.
22.50 Uhr: Deutscher Botschafter - "Ein Direktangriff wie noch nie"
Nach Beginn eines iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel hat der deutsche Botschafter Steffen Seibert alle Deutschen vor Ort aufgefordert, sich an die Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu halten. "Ein Direktangriff wie noch nie: Iranische Drohnen im Anflug auf Israel und es kann noch mehr kommen", schrieb er am Samstagabend auf X (vormals Twitter). "Alle deutschen Landsleute bitte ich dringend, zu Ihrer Sicherheit den Anweisungen des Home Front Command und der lokalen Behörden zu folgen."
22.49 Uhr: Revolutionsgarde - Iran greift spezifische israelische Orte an
Die iranischen Revolutionsgarden bekennen sich zu dem Angriff auf Israel. Es würden spezifische Orte in Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen, heißt es in einer Erklärung, die über die staatlichen Medien verbreitet wird.
22.48 Uhr: Kürzere Flugzeit - Iran feuert auch Marschflugkörper ab
Der Iran hat nach einem Bericht des israelischen Senders Channel 12 auch Marschflugkörper auf Israel abgefeuert. Deren Flugzeit sei kürzer als die der Drohnen.
22.47 Uhr: Israel schließt seinen Luftraum
Wegen des Drohnenangriffs aus dem Iran schließt Israel in der Nacht zum Sonntag seinen Luftraum. Dies berichteten israelische Medien am Samstagabend unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde. Der Luftraum solle von 00.30 Uhr Ortszeit (Samstag 23.30 MEZ) geschlossen werden.
22.42 Uhr: Iranische Staatsmedien bestätigen Drohnenangriff
Irans Staatsmedien haben den Vergeltungsschlag gegen Israel bestätigt. "Eine breite Drohnenoperation der Revolutionsgarden gegen Ziele im besetzten Land (Israel) hat vor Minuten begonnen", hieß es am Samstag in den Untertiteln des Staatsfernsehens kurz vor Mitternacht.
22.41 Uhr: Medienbericht - Drohnenwelle um 01.00 Uhr MESZ erwartet
Dem israelischen Sender Channel 12 zufolge dürfte die Welle iranischer Drohnen um 02.00 Uhr (Ortszeit; 01.00 Uhr MESZ) Israel erreichen.
22.39 Uhr: Chamenei bekräftigt Drohungen auf sozialer Plattform
Nach israelischen Berichten über einen Drohnenangriff aus dem Iran hat dessen Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei in den sozialen Medien seine Drohungen gegen den jüdischen Staat bekräftigt. "Das boshafte Regime wird bestraft werden", hieß es beim offiziellen Account des Religionsführers auf der Plattform X, ehemals Twitter am Samstagabend. Das Zitat stammt aus einer Rede vom vergangenen Mittwoch.
22.32 Uhr: Irak kündigt Sperrung des Luftraums an
Auch der Irak sperrt seinen Luftraum. Der Flugverkehr ruhe, teilt das Verkehrsministerium mit.
22.15 Uhr: Israels Armeesprecher bestätigt - Iran hat Drohnen losgeschickt
Der Iran hat nach israelischen Angaben einen Drohnenangriff gegen Israel gestartet. Dies bestätigte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend. Es werde mehrere Stunden dauern, bis die Drohnen israelisches Gebiet erreichen könnten.
22.02 Uhr: Medienbericht - Iran soll Drohnen Richtung Israel geschickt haben
Der Iran soll dem israelischen Sender Channel 12 zufolge Dutzende Drohnen auf Ziele in Israel abgefeuert haben. Die Flugzeit dürfte mehrere Stunden betragen. Es gab zunächst keine offizielle Bestätigung für diese Informationen.
Der General in Ruhestand Amos Jadlin sagt dem Sender, jede Drohne sei mit 20 Kilogramm Sprengstoff bestückt. Die israelische Luftabwehr stehe bereit, sie abzufangen. Eine Stellungnahme der Regierung in Teheran liegt zunächst nicht vor.
21.45 Uhr: Jordanien sperrt seinen Luftraum
Israels Nachbarland Jordanien hat inmitten militärischer Spannungen in der Region einem Bericht zufolge seinen Luftraum gesperrt. Von 23.00 Uhr lokaler Zeit an (22.00 Uhr MESZ) werde der Luftraum für alle Flüge gesperrt, berichtete der private Fernsehsender Roja News am Samstagabend unter Berufung auf die zivile Luftfahrtbehörde des Landes. Begründet wurde der Schritt demnach mit Sicherheitsbedenken sowie "in Anbetracht der eskalierenden Risiken in der Region".
20.26 Uhr: Wegen Angriffsgefahr - Israel schließt Schulen
Angesichts eines befürchteten iranischen Angriffs hat die israelische Armee am Samstag die vorläufige Schließung der Schulen im Land bekannt gegeben. Ab Sonntag, dem ersten Tag der Woche in Israel, würden "Unterrichtsaktivitäten, Reisen und Ausflüge" an Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen ausgesetzt, erklärte Armeesprecher Daniel Hagari in einer Videoansprache.
19.52 Uhr: Galant - Israel ist auf iranischen Angriff vorbereitet
Israel ist nach Worten seines Verteidigungsministers Joav Galant auf einen möglichen iranischen Angriff vorbereitet. "Wir beobachten einen geplanten Angriff des Irans und seiner Verbündeten auf den Staat Israel genau", sagte Galant am Samstagabend nach Angaben seines Büros. "In den vergangenen Tagen haben wir unsere Aufstellung im Bereich der Verteidigung und der Offensive verstärkt und wir sind entschlossen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Bürger des Staates Israel zu verteidigen."
Israel habe auch "neue Fähigkeiten hinzugefügt – am Boden, in der Luft, zur See, in unserem Geheimdienst-Direktorat, innerhalb des Staates Israel und gemeinsam mit unseren Partnern, angeführt von den Vereinigten Staaten", sagte Galant ferner.
19.47 Uhr: Akute Bedrohungen - USA sichern Israel "unerschütterliche Unterstützung" zu
Angesichts eines drohenden Vergeltungsschlags des Irans gegen Israel hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin seinem israelischen Kollegen Joav Galant die "unerschütterliche Unterstützung der USA" zugesichert. In einem Telefonat hätten die beiden über "akute regionale Bedrohungen" gesprochen, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Samstag in Washington mit. Austin habe deutlich gemacht, dass Israel "auf die volle Unterstützung der USA" bei der Verteidigung gegen jegliche Angriffe des Iran und seiner Stellvertreter zählen könne.
19.35 Uhr: USA wollen Iran für Beschlagnahmung von Schiff "zur Rechenschaft ziehen"
Die USA haben die Beschlagnahmung eines Containerschiffs durch den Iran nahe der Straße von Hormus im Golf von Oman aufs Schärfste verurteilt. Ein ziviles Schiff ohne Provokation festzusetzen, sei ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht, schrieb die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, Adrienne Watson, am Samstag auf der Plattform X (ehemals Twitter). Sie nannte das Vorgehen der iranischen Revolutionsgarden in internationalen Gewässern einen Akt der Piraterie.
Der Iran müsse das Schiff und die Besatzung, die aus indischen, philippinischen, pakistanischen, russischen und estnischen Staatsangehörigen bestehe, unverzüglich freilassen, forderte Watson. "Wir werden mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um den Iran für sein Vorgehen zur Rechenschaft zu ziehen."
18.53 Uhr: Nach Konfrontationen - Israel verstärkt Truppen im Westjordanland
Die israelische Armee verstärkt nach schweren Konfrontationen im Westjordanland ihre Truppen mit neuen Einheiten. Das Militär teilte mit, es sei entschieden worden, mehrere Kompanien und zusätzliche Kräfte der Grenzpolizei in das Gebiet zu entsenden. Der israelische Sender Kan hatte zuvor berichtet, aus Sorge vor weiteren Zusammenstößen zwischen Siedlern und Palästinensern sollten "viele Streitkräfte" ins Westjordanland entsandt werden.
18.45 Uhr: Britischer Verteidigungsminister - Festsetzung von Containerschiff verstößt gegen Völkerrecht
Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps hat den Iran dazu aufgerufen, das unweit der Straße von Hormus festgesetzte Containerschiff freizugeben. Die Beschlagnahmung sei inakzeptabel und ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht, schrieb Shapps am Samstag auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter). Das Schiff und die Besatzung müssten unverzüglich und bedingungslos freikommen.
18.32 Uhr: Wegen Huthi Angriffen - G7-Staaten vereinbaren dauerhaften Runden Tisch
Als Reaktion auf die anhaltenden Angriffe der islamistischen Huthi-Miliz auf Handelsschiffe im Roten Meer haben die G7-Staaten nach italienischen Angaben einen dauerhaften Runden Tisch eingerichtet. Die Verkehrsminister der sieben Industriestaaten hätten dafür bei ihrem Treffen im norditalienischen Mailand "grünes Licht gegeben", sagte der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini am Samstag vor Journalisten. Die G7-Staaten bräuchten durch das dauerhafte Gesprächsformat keine weiteren formellen G7-Treffen, sondern könnten sich "im Notfall auch per Telefon unterhalten", sagte Salvini weiter.
16.12 Uhr: Leiche von vermisstem israelischen Jugendlichen im Westjordanland gefunden
Ein vermisster 14-jähriger israelischer Jugendlicher aus einer Siedlung im Westjordanland ist tot. Das israelische Militär teilte am Samstag mit, die Leiche des Jungen sei entdeckt worden. Er sei bei einem terroristischen Angriff getötet worden. Die Sicherheitskräfte suchten derzeit nach den Tätern. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Tat und kündigte an, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Das Verschwinden des Jugendlichen löste am Freitag und Samstag einen Großangriff von Siedlern auf das palästinensische Dorf Al-Mughajjir aus. Dabei wurde ein Palästinenser getötet, 25 weitere erlitten Verletzungen, wie Mitarbeiter der palästinensischen Gesundheitsbehörden sagten. Zu der Tötung des Jugendlichen bekannte sich niemand.
14.54 Uhr: Israel wirft Iran Piraterie vor und fordert Sanktionen
Israel wirft dem Iran nach der Beschlagnahmung eines Frachters vor der Straße von Hormus Piraterie vor. Die Islamische Republik sollte dafür bestraft werden, sagte der israelische Außenminister Israel Katz. "Das Ajatollah-Regime von Chamenei ist ein kriminelles Regime", sagt er mit Blick auf das geistige Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei. Er fordert die Europäische Union und die "freie Welt" auf, die iranischen Revolutionsgarden als terroristische Organisation einzustufen und den Iran zu sanktionieren.
13.47 Uhr: Angehörige deutscher Botschaftsmitarbeiter verlassen Iran
Angesichts der Gefahr eines iranischen Angriffs auf Israel haben nach Angaben der Bundesregierung die Angehörigen deutscher Botschaftsmitarbeiter den Iran verlassen. Das Auswärtige Amt bestätigte der Nachrichtenagentur AFP am Samstag einen entsprechenden Bericht der "Bild am Sonntag" (Bams). Zudem wurden demnach, wie zuvor von der "Bams" berichtet, zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der deutschen Botschaften in Teheran und Tel Aviv getroffen. Demnach tagt aufgrund der Eskalationsgefahr im Nahen Osten am Wochenende zudem der Krisenstab im Auswärtigen Amt.
12.40 Uhr: Irans Revolutionsgarden entern Containerschiff
Iranische Revolutionsgarden haben den Frachter "MSC Aries" gekapert. Das unter portugiesischer Flagge fahrende Schiff habe israelische Bezüge und werde in iranische Hoheitsgewässer gebracht, berichtet die iranische Nachrichtenagentur Irna. Die britische Behörde für Handelsschifffahrt UKMTO teilt mit, ein Frachter nahe der Straße von Homus zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Iran sei beschlagnahmt worden.
Unternehmen, die die Bewegungen von Schiffen auf See nachverfolgen, melden, bei dem gekaperten Schiff handele es sich um die "MSC Aries" der Reederei Zodiac Maritime, deren Miteigentümer der israelische Geschäftsmann Eyal Ofer ist. Die Revolutionsgarden des Iran haben damit gedroht, die Straße von Hormus zu schließen. Zudem hat die Islamische Republik Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Luftangriff auf ihre Vertretung in Damaskus angekündigt.
12.00 Uhr: Schiff im Golf von Oman festgesetzt
Unbekannte haben laut britischem Militär am Samstag ein Schiff in der Nähe der Straße von Hormus geentert. Ein Video, das die Nachrichtenagentur AP sah, zeigte, wie Soldaten aus einem Hubschrauber an Bord des Schiffes gehen. Aus Verteidigungskreisen in der Region verlautete, der Iran sei für den Angriff verantwortlich.
Die Nachrichtenagentur AP konnte die Echtheit des Videos nicht sofort überprüfen, aber es stimmte mit den bekannten Informationen des Zwischenfalls überein. Bei dem beteiligten Hubschrauber handelte es sich offenbar um einen Helikopter der paramilitärischen iranischen Revolutionsgarde, die in der Vergangenheit bereits ähnliche Überfälle auf Schiffe verübte.
Das überfallene Schiff war wahrscheinlich die unter portugiesischer Flagge fahrende "MSC Aries", ein Containerschiff, das zur Londoner Firma Zodiac Maritime gehört. Zodiac Maritime ist Teil der Zodiac-Gruppe des israelischen Milliardärs Eyal Ofer.
10.15 Uhr: Israel bombardiert Ziele in Gaza und im Libanon
Während die Sorge vor einem militärischen Flächenbrand im Nahen Osten wächst, hat Israel weitere Ziele im Gazastreifen und im Südlibanon angegriffen. Nachdem am Freitagabend mehrere aus dem Küstenstreifen auf Israel abgefeuerte Raketen abgefangen worden seien, habe Artillerie die Abschussorte unter Feuer genommen, teilte die Armee am Samstag mit. Kampfflugzeuge hätten zudem drei Abschussrampen mit 20 Raketen vernichtet. Insgesamt seien am Freitag mehr als 30 Ziele in allen Teilen des Gazastreifens aus der Luft angegriffen worden.
Im Südlibanon hätten Kampfflugzeuge nach Angaben der israelischen Armee eine große militärische Anlage der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz bei dem Ort Rihan zerstört. Eine Bestätigung aus dem Libanon oder Angaben zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Am Freitagnachmittag war der Norden Israels mit etwa 40 Raketen von dem nördlichen Nachbarland aus angegriffen worden. Einige seien abgefangen worden, andere in offenes Gelände eingeschlagen. Verletzte habe es nicht gegeben, betonte die Armee. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
10.12 Uhr: Niederlande wollen Botschaft in Teheran schließen
Die Niederlande kündigen für Sonntag die Schließung ihrer Botschaft in der iranischen Hauptstadt Teheran an. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, teilt das niederländische Außenministerium mit. Es verweist auf die steigenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran. Am Sonntag werde man entscheiden, ob die Botschaft am Montag wieder geöffnet werde.
08.05 Uhr: Australische Airline Qantas ändert Flugrouten
Die australische Fluggesellschaft Qantas Airways ändert vorläufig die Routen ihrer Langstreckenflüge zwischen Perth und London. Zur Begründung verweist sie auf "die Lage in Teilen des Nahen Ostens". Die Flüge zwischen der Hauptstadt des Bundesstaats Western Australia und der britischen Hauptstadt seien nicht abgesagt. Sie würden aber auf einer angepassten Strecke über Singapur geleitet. Bei anderen Flügen von und nach London ändere sich nichts, da diese andere Flugrouten nutzten.
06.05 Uhr: Auswärtiges Amt - Deutsche sollen den Iran verlassen
Das Auswärtige Amt in Berlin hat deutsche Staatsangehörige im Iran aufgefordert, das Land zu verlassen. Zugleich warnte es vor Reisen in den Iran. "Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und Iran, bergen die Gefahr einer plötzlichen Eskalation", teilte das Auswärtige Amt am Freitagabend mit. Demnach kann sich die Sicherheitslage schnell und ohne Vorwarnung verschlechtern. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass von einer Eskalation auch Luft-, Land- und Seetransportwege betroffen sein könnten, mit entsprechenden möglichen Beeinträchtigungen von Ein- und Ausreisen nach Iran", hieß es weiter.
Anfang April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Die iranische Führung hat seitdem mehrfach mit Vergeltung gedroht.
06.00 Uhr: Polizei löst Palästina-Kongress in Berlin auf
Die Polizei in Berlin hat einen umstrittenen, für drei Tage geplanten "Palästina-Kongress" aufgelöst. Das teilen die Organisatoren mit. Bei der Veranstaltung war laut Polizeiangaben ein Redner zugeschaltet, für den in Deutschland ein politisches Betätigungsverbot gilt. Die Versammlung wurde auch für Samstag und Sonntag untersagt.
Freitag, 12. April 2024
23.00 Uhr: Austrian Airlines streicht alle Flüge in den Iran bis zum 18. April
Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) streicht alle Flüge in den Iran bis zum 18. April. "Aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten setzt Austrian Airlines nach sorgfältiger Evaluation ihre Flüge von und nach Teheran bis einschließlich Donnerstag, 18. April, aus", teilte die Fluggesellschaft mit. Langstrecken, die durch den iranischen Luftraum führten, würden entsprechend umgeleitet. Wegen der angespannten Sicherheitslage hat bereits die Lufthansa Flüge in den Iran bis einschließlich 18. April gestrichen.
22.16 Uhr: Auswärtiges Amt warnt vor Reisen in den Iran
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in den Iran. Deutsche Staatsangehörige würden aufgefordert, den Iran zu verlassen, teilte die Behörde mit. Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und Iran, bergen demnach die Gefahr einer plötzlichen Eskalation. Die Sicherheitslage könne sich schnell und ohne Vorwarnung verschlechtern. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass von einer Eskalation auch Luft-, Land- und Seetransportwege betroffen sein könnten, mit entsprechenden möglichen Beeinträchtigungen von Ein- und Ausreisen nach Iran.
Auch das österreichische Außenministerium warnt vor Reisen in den Iran. Insbesondere in den kommenden Tagen sei aufgrund der aktuell angespannten Lage in der Region von einer erhöhten Gefährdung auszugehen, so die Behörde.
21.30 Uhr: Biden erwartet iranischen Angriff auf Israel "eher früher als später"
US-Präsident Joe Biden erwartet nach eigenen Angaben in Kürze einen iranischen Angriffsversuch auf Israel. Er wolle keine vertraulichen Informationen preisgeben, "aber ich gehe davon aus, dass es eher früher als später sein wird", sagte Biden nach einer Veranstaltung zu Reportern. Nach seiner Botschaft für den Iran gefragt, antwortete der Demokrat: "Tut es nicht." Die USA "werden Israel unterstützen, wir werden helfen, Israel zu verteidigen und der Iran wird keinen Erfolg haben", fuhr er fort. Die iranische Führung hatte in den vergangenen Tagen damit gedroht, Israel anzugreifen.
20.50 Uhr: Polen warnt vor Reisen nach Israel, Libanon und Gaza
Das polnische Außenministerium rät von Reisen nach Israel, in den Gazastreifen, ins Westjordanland und in den Libanon ab. Das geht aus einem aktualisierten Reisehinweis hervor. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zu einer plötzlichen militärischen Eskalation kommt, was zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Ausreise aus den Ländern führen würde", heißt es in einer Erklärung des Ministeriums.
20.13 Uhr: Berichte - USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten
Angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags des Irans gegen Israel verstärken die USA ihre Militärpräsenz in der Region. Das melden die Nachrichtenagenturen dpa und AFP unter Berufung auf Regierungskreise. "Wir verlegen zusätzliche Mittel in die Region, um die regionalen Abschreckungsbemühungen zu verstärken und den Truppenschutz für US-Streitkräfte zu erhöhen", teilte ein Verteidigungsbeamter der dpa mit. Dabei blieb unklar, um welche Mittel es sich genau handelte und von wo nach wo die Verlegung stattfindet.
Zuvor hatte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, bekräftigt, dass die USA die potenzielle Bedrohung durch den Iran nach wie vor für "greifbar und real" hielten. Die USA würden zum einen die Israelis bei ihrer Verteidigung unterstützen und zum anderen sicherstellen, dass die eigenen Streitkräfte in der Region "richtig vorbereitet" seien.
20.10 Uhr: Hisbollah meldet Abschuss von Raketen auf israelische Stellungen
Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon hat eigenen Angaben zufolge zahlreiche Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert. Kämpfer hätten "feindliche Artilleriestellungen" mit "Dutzenden von Katjuscha-Raketen" beschossen, erklärte die Miliz. Dies sei eine Reaktion auf israelische Angriffe auf Dörfer und Häuser im Süden des Libanon, hieß es weiter.
Die israelische Armee bestätigte den Angriff und teilte mit, dass "etwa 40 Starts" vom libanesischen Territorium aus festgestellt worden seien. Demnach wurden einige der Raketen abgefangen. Den Angaben zufolge gab es keine Verletzten. Libanons staatliche Nachrichtenagentur berichtete zudem über israelischen Beschuss auf einige Dörfer unweit der Grenze.
19.27 Uhr: Pessach-Demos in Jerusalem für Geiselbefreiung
Bekleidet mit Sackleinen, mit Bildern und Plakaten haben mehrere hundert Israelis in der Nähe des Gazastreifens für die Freilassung der 129 Hamas-Geiseln demonstriert. Vor dem am 21. April beginnenden Pessach-Fest wollten sie mit dem Motto "Let my people go" (Lass mein Volk ziehen) an den biblischen Auszug der Juden aus der Sklaverei in Ägypten erinnern, wie israelische Medien berichteten. Gleichzeitig riefen sie die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu auf, mehr für eine Einigung zur Freilassung der Geiseln zu erreichen. Der Marsch führte vom Kibbuz Urim zum drei Kilometer entfernten Eshkol-Nationalpark.
19.16 Uhr: Ein Toter und mehrere Verletzte im Westjordanland
Mehrere Dutzend bewaffnete israelische Siedler haben auf der Suche nach einem verschwunden Jugendlichen offenbar ein palästinensisches Dorf im Westjordanland gestürmt. Die Siedler hätten um sich geschossen und Häuser in Brand gesteckt, teilte die israelische Menschenrechtsorganisation Jesch Din mit. Mindestens ein Palästinenser sei getötet und 18 weitere Personen seien verletzt worden.
Das palästinensische Gesundheitsministerium im Westjordanland bestätigte diese Zahlen. Laut dem palästinensischen Roten Halbmond wurden acht der Verwundeten von Schüssen der Siedler getroffen. Die Siedler suchten in dem Dorf Al-Mughajjir nach einem verschwunden 14-Jährigen, wie Jesch Din mitteilte. Videos, die von der Organisation auf der Plattform X veröffentlicht wurden, zeigten Rauchwolken, die von brennenden Autos aufstiegen. Schüsse waren im Hintergrund zu hören. Das israelische Militär teilte mit, es werde den Zwischenfall prüfen.
18.20 Uhr: UN fordern direkten Kommunikationsweg mit israelischer Armee
Die Vereinten Nationen haben sich für einen direkten Kommunikationsweg mit der israelischen Armee im Gazastreifen ausgesprochen, um Hilfsgüter besser verteilen zu können und Misstrauen abzubauen. "Wir müssen eine Hotline einrichten und die Möglichkeit haben, mit ihnen zu sprechen", sagte der UN-Hilfskoordinator in den Palästinensergebieten, Jamie McGoldrick. Die israelischen Streitkräfte und die Hilfsorganisationen müssten sich besser verstehen.
Die Soldaten hätten noch nie mit humanitären Akteuren in einem derartigen Umfeld zusammengearbeitet, sagte McGoldrick. "Sie verstehen nicht, wie wir funktionieren, sie verstehen unsere Sprache nicht und wissen nicht, was unser Ziel ist. Und wir verstehen nicht, was sie erwarten." Daher gäbe es ein gewisses Misstrauen und Missverständnisse zwischen beiden Gruppen.
18.05 Uhr: Israel und die USA laut Gallant "Schulter an Schulter"
Vor dem Hintergrund iranischer Drohungen gegen Israel hat Verteidigungsminister Yoav Gallant die Partnerschaft zwischen Israel und den USA als unverbrüchlich bezeichnet. "Unsere Feinde glauben, sie können Israel und die USA auseinanderdividieren", sagte er nach einem Treffen mit dem Kommandeur der US-Truppen in der Region, General Michael Erik Kurilla. "Aber das Gegenteil ist wahr", fügte er hinzu. "Sie bringen uns einander näher und stärken unsere Bande. Wir stehen Schulter an Schulter."
18.03 Uhr: Journalist des türkischen Senders TRT schwer verletzt
Ein Journalist des türkischen Staatsfernsehens TRT ist nach Angaben des Senders bei der Arbeit im Gazastreifen schwer verletzt worden. Das Fahrzeug eines Teams des arabischsprachigen Senders TRT Arabi, "das sich auf eine Sendung aus dem Lager Nuseirat vorbereitete (...), wurde von der israelischen Armee angegriffen", erklärte der Fernsehsender. "Sami Shahada, ein freiberuflicher Kameramann, wurde schwer verletzt." Demnach trug ein weiterer Journalist leichte Verletzungen davon.
Shahada habe "einen Fuß verloren" und werde derzeit operiert, erklärte TRT-Generaldirektor Zahid Sobaci im Onlinedienst X. Er verurteilte die "israelische Brutalität". Der Sender berichtete, dass noch weitere Journalisten in dem Flüchtlingslager im Zentrum des Gazastreifens verletzt worden seien.
18.00 Uhr: Bericht - 25 Mitglieder einer Familie in Gaza getötet
Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Gaza im Norden des Gazastreifens sind laut Angaben von Angehörigen 25 Mitglieder einer Familie getötet worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Demnach befand sich die Familie zur Zeit des Angriffs am frühen Morgen in einem sechsstöckigen Gebäude im dicht besiedelten Stadtteil Darasch. "Wir hörten die Raketen nicht kommen, wir haben alle geschlafen", sagte ein Überlebender dem Bericht zufolge. "Wir wissen nicht, warum sie das Haus ins Visier genommen haben. Es ist ein Massaker, eine Vernichtung."
17.57 Uhr: EU greift Ägypten wegen Gaza-Krieg finanziell unter die Arme
Die EU-Staaten gewähren Ägypten eine Finanzhilfe von einer Milliarde Euro. Das teilte der Rat in Brüssel mit. Eine Zustimmung für weitere Darlehen von insgesamt vier Milliarden Euro bis 2027 steht noch aus.
Mit der Unterstützung antworte man auf die sich verschlechternde Finanzlage des Landes angesichts des Gaza-Kriegs, der Huthi-Attacken im Roten Meer und der Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine, hieß es. Die Hilfe sei zudem an konkrete Verbesserungen bei der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit und der Wahrung der Menschenrechte in Ägypten geknüpft.
17.53 Uhr: EU verhängt wegen sexueller Gewalt bei Angriff auf Israel Sanktionen gegen Hamas
Die EU hat in Reaktion auf das beispiellose Massaker in Israel vom 7. Oktober Sanktionen gegen drei weitere bewaffnete islamistische Gruppen aus dem Gazastreifen verhängt. Betroffen sind die Al-Kuds-Brigaden, die Nuchba-Truppen sowie die Kassam-Brigaden, wie die Vertretung der Mitgliedstaaten am Freitag in Brüssel mitteilte. Ihnen wird insbesondere der Einsatz "systematischer und weiträumiger sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt vorgeworfen". Als Beispiele werden Vergewaltigungen, die Ermordung weiblicher Säuglinge, der sexuelle Missbrauch von Minderjährigen und Leichen, Genitalverstümmelungen und die gezielte Entführung von Frauen und Mädchen genannt. Bei den Al-Kuds-Brigaden handelt es sich nach den Angaben der EU um den bewaffneten Arm der terroristischen Organisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ), die bereits EU-Strafmaßnahmen unterliegt. Die Nuchba-Truppen werden als eine Spezialeinheit der ebenfalls bereits sanktionierten Hamas beschrieben, die Kassam-Brigaden sind ihr militärischer Arm.
17.05 Uhr: Weißes Haus sieht ernste Gefahr eines iranischen Vergeltungsschlags
Die US-Regierung überprüft angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags des Irans ihre militärische Aufstellung in der Region und hat "einige Anpassungen" vorgenommen. Es wäre unverantwortlich, dies nicht zu tun, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington. Es ginge auch darum, US-Personal und entsprechende Einrichtungen in der Region zu schützen. Weitere Details dazu nannte Kirby nicht.
Kirby machte auch keine Angaben zu einem Bericht, wonach die USA militärisches Gerät für den möglichen Angriff nach Nahost gebracht haben. Er äußerte sich auch nicht zu Berichten, denen zufolge ein Angriff kurz bevorsteht, und gab keine Details darüber preis, wie ein möglicher Vergeltungsschlag aussehen könnte. Der US-Sender CBS berichtete am Freitag, dass ein Vergeltungsschlag möglicherweise mehr als hundert Drohnen und Dutzende von Raketen umfassen würde, die militärische Ziele innerhalb Israels treffen könnten.
16.10 Uhr: WHO - Europäer sollen Patienten aus Gaza-Streifen aufnehmen
Die Weltgesundheitsorganisation hat die EU-Länder zur Aufnahme von Tausenden Patientinnen und Patienten aus dem Gaza-Streifen aufgerufen. Einige europäische Staaten hätten bereits positive Signale über ihre Bereitschaft gesendet, erklärte Rik Peeperkorn, WHO-Beauftragter für die besetzten palästinensischen Gebiete, am Freitag in einer Videokonferenz in Genf.
Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate hätten bereits Patienten in ihre Länder bringen lassen, um sie dort medizinisch zu behandeln. Nach WHO-Angaben müssten mehr als 9.000 kranke und verletzte Menschen aus dem Gaza-Streifen verlegt werden.
15.25 Uhr: Sicherheitsbedenken - Lufthansa streicht vorerst Iran-Flüge
Angesichts der Drohungen des Irans gegen Israel hat die Lufthansa die Aussetzung geplanter Flüge in und aus der iranischen Hauptstadt Teheran verlängert. "Aufgrund der aktuellen Situation setzt Lufthansa nach sorgfältiger Evaluation ihre Flüge von und nach Teheran bis einschließlich Donnerstag, 18. April, aus", teilte ein Unternehmenssprecher am Freitag mit. Die Sicherheit von Fluggästen und Crews habe stets oberste Priorität; wobei Lufthansa sich nicht allein auf staatliche Einschätzungen verlasse, sondern die jeweilige aktuelle Sicherheitslage selbst bewerte und daraufhin eigenständig entscheide, hieß es weiter.
15.08 Uhr: Spanien und Norwegen werben für Anerkennung Palästinas als Staat
Die Ministerpräsidenten von Spanien und Norwegen haben sich für die Anerkennung eines palästinensischen Staates ausgesprochen. Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez sagte am Freitag nach einem Treffen mit seinem norwegischen Kollegen Jonas Gahr Støre in Oslo, sein Land wolle Palästina so schnell wie möglich als Staat anerkennen, wenn die Bedingungen dafür gegeben seien.
Sánchez besuchte die norwegische Hauptstadt im Rahmen einer Reise, mit der er sich für den Frieden im Gazastreifen einsetzen und um Unterstützung für die Anerkennung Palästinas werben will. Sein Amtskollege Støre sagte, Norwegen sei bereit, den Staat Palästina anzuerkennen und dem Land einen angemessenen Platz in den Vereinten Nationen einzuräumen.
15.05 Uhr: Scholz sendet klare Warnung an Iran
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich besorgt über einen möglicherweise bevorstehenden Vergeltungsangriff des Irans auf Israel gezeigt. Man nehme die Situation "sehr ernst", sagte Scholz am Freitag nach einem Treffen mit dem neuen georgischen Ministerpräsidenten Irakli Kobachidse in Berlin. Sowohl er als auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hätten alles unternommen, um dem Iran klarzumachen, "dass es hier nicht (...) zu einer militärischen Aktivität kommen darf".
Medienberichten zufolge bereitet sich Israel auf einen Angriff des Irans vor, der schon "in den nächsten 24 bis 48 Stunden" erfolgen könne. Hintergrund ist ein mutmaßlich israelischer Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien am 1. April.
14.15 Uhr: Fünf Palästinenser verklagen Bundesregierung wegen Waffenlieferung an Israel
Fünf Palästinenser mit Wohnsitz im Gazastreifen verklagen die deutsche Bundesregierung wegen der Genehmigung von Waffenlieferungen an Israel. Das bestätigte das Berliner Verwaltungsgericht am Freitag. Laut Verwaltungsgericht ging die Klage am Donnerstag ein. Einer Sprecherin zufolge sind die Antragsteller fünf Menschen mit verschiedenen Wohnorten im Gazastreifen, unter anderem in Rafah. Sie fechten demnach die Genehmigung einer Lieferung von 3.000 Panzerabwehrwaffen an Israel an. Außerdem fordern sie, die Lieferung für rechtswidrig zu erklären und zu stoppen, falls diese noch nicht erfolgt ist. Die Klage richtet sich nach Angaben der Sprecherin gegen die Bundesregierung, vertreten durch das Bundeswirtschaftsministerium.
13.40 Uhr: Erste Gaza-Hilfslieferung über neuen Übergang
Israel hat nach Angaben der Armee erste Hilfslieferungen über einen neuen Grenzübergang zum stark zerstörten Norden des Gazastreifens in das Gebiet gebracht. Der Übergang sei schon am Donnerstag in Betrieb gegangen und erste Lastwagen seien in den Küstenstreifen eingefahren, teilte die Armee am Freitag mit. Die Ladung sei zuvor am großen Grenzübergang Kerem Schalom im Süden des Gazastreifens kontrolliert worden.
Wo genau sich der neue Übergang befindet, wie viele Lastwagen in den Gazastreifen fuhren und was sie geladen hatten, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
12.20 Uhr: Frankreich rät Bürgern von Reisen in Nahen Osten und Iran ab
Frankreich rät seinen Bürgerinnen und Bürgern angesichts der iranischen Drohungen mit Vergeltung für den Angriff auf sein Konsulat in Damaskus von Reisen in den Iran, den Libanon, nach Israel und in die Palästinenser-Gebiete ab. Die Angehörigen französischer Diplomaten im Iran würden nach Frankreich zurückkehren, teilt das Außenministerium in Paris zudem auf der Online-Plattform X mit. Zudem sei französischen Staatsbediensteten nun jeglicher Einsatz im Iran, im Libanon, in Israel und in den Palästinenser-Gebieten untersagt.
12.00 Uhr: Israel meldet Tötung eines angeblichen Hamas-Kommandeurs
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der islamistischen Hamas getötet, der für Angriffe auf Hilfskonvois verantwortlich gewesen sei. Ridwan Mohammed Abdullah Ridwan habe in der Ortschaft Dschabalia im Norden des Küstenstreifens bewaffnete Angriffe auf Hilfslieferungen befohlen, um sie unter Kontrolle der Hamas zu bekommen, teilte die Armee am Freitag mit.
Aus Kreisen der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurde der Tod des Mannes zwar bestätigt. Nach ihrer Darstellung war der Polizeichef in Dschabalia aber für den Schutz von Hilfslieferungen zuständig. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
11.47 Uhr: Behörde - Mittlerweile mehr als 33.600 Tote im Gazastreifen
Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Gegenoffensive mindestens 33.634 Menschen getötet worden. Mindestens 76.214 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden.
Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 89 Menschen getötet und 120 verletzt worden. Die Vereinten Nationen (UN) halten die Angaben der Behörde für realistisch. Die tatsächliche Zahl der Opfer dürfte noch höher sein, da viele Menschen vermisst werden und noch immer Tote unter den Trümmern zerstörter Gebäude liegen. Die Redaktion ist sich bewusst, wie unzureichend die Nennung bloßer Zahlen ist. Immerhin handelt es sich bei den Getöteten um Kinder, Frauen und Männer mit ganz persönlichen Schicksalen.
11.45 Uhr: Bericht - Erneut Palästinenser bei Einsatz der israelischen Armee im Westjordanland getötet
Westjordanland erschossen worden. Einer der Männer wurde am Steuer seines Autos in Tubas im Norden des Gebiets getötet, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Ein AFP-Fotograf vor Ort sah zahlreiche Einschüsse in dem Auto. Ein zweiter Palästinenser wurde dem Medienbericht zufolge von israelischen Einsatzkräften bei einer Razzia im nahegelegenen Flüchtlingslager Al-Fara erschossen. Die israelische Armee nahm auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst keine Stellung zu den Vorfällen.
11.42 Uhr: Gericht - Iran verantwortlich für Anschlag auf jüdisches Gemeindezentrum
Das höchste argentinische Strafgericht hat den Iran und die Hisbollah-Organisation für den tödlichen Bombenanschlag auf ein jüdisches Gemeindezentrum im Jahr 1994 verantwortlich gemacht. Der Iran habe die Tat geplant und die Hisbollah die Ausführung übernommen, urteilte das Gericht am Donnerstag. Der Anschlag war der schwerste in der Geschichte des Landes. 85 Menschen wurden getötet, weitere 300 erlitten Verletzungen.
In dem Urteil, das der Nachrichtenagentur AP vorlag, erläuterte das argentinische Kassationsgericht, der Angriff in Buenos Aires sei eine Vergeltungstat dafür gewesen, dass Argentinien ein Abkommen über eine nukleare Kooperation mit Teheran gekündigt habe. Das Gericht sprach von einem "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Mit seiner Entscheidung ebnete es den Familien der Opfer den Weg für eine Klage gegen den Iran. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat der Iran allerdings keine in Argentinien verurteilten Bürger ausgeliefert. Haftbefehle der internationalen Polizeibehörde Interpol liefen ins Leere.
11.40 Uhr: Kanzleramt bittet China um Vermittlung in Krise um Iran
Angesichts der iranischen Drohung mit einem Vergeltungsangriff auf Israel bemüht sich die Bundesregierung um eine vermittelnde Rolle Chinas. Die Volksrepublik habe in der Region "Möglichkeiten der Vermittlung", hieß es am Freitag in Regierungskreisen in Berlin. "Es hat in den letzten Stunden Kontakte gegeben zwischen uns und China bei diesem Anliegen", hieß es weiter.
Es wurde in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass China im vergangenen Jahr die diplomatische Annäherung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien vermittelt hatte. Allerdings lasse die Reaktion Chinas auf das Anliegen des Bundeskanzleramts am Freitag keinen Rückschluss zu, ob China in der aktuellen Krise zwischen Iran und Israel tatsächlich vermitteln wolle. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) trifft am Sonntag zu einem dreitägigen Besuch in China ein. Die Lage im Nahen Osten dürfte eines seiner Gesprächsthemen in Peking sein.
10.31 Uhr: Großbritannien warnt Iran vor Eskalation
Großbritanniens Außenminister David Cameron hat sich angesichts eines möglichen iranischen Vergeltungsangriffs auf Israel besorgt gezeigt. Auf der Plattform X teilte er mit, er habe Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian deutlich gemacht, dass dessen Land den Nahen Osten nicht in einen größeren Konflikt hineinziehen dürfe. "Ich bin zutiefst besorgt über die Möglichkeit einer Fehlkalkulation, die zu weiterer Gewalt führen könnte. Der Iran sollte stattdessen daran arbeiten, zu deeskalieren und weitere Angriffe zu verhindern", schrieb Cameron weiter.
Amirabdollahian seinerseits kritisierte laut einer Mitteilung seines Ministeriums, dass die britische Regierung den Angriff auf Irans Botschaftsgelände nicht verurteilt hatte. Stattdessen forderte er Anstrengungen, um eine Feuerpause im Gaza-Krieg zu erwirken.
05.15 Uhr: US-General zieht Besuch in Israel wegen iranischen Drohungen vor
Wegen der jüngsten iranischen Drohungen ist ein hochrangiger US-General zu Sicherheitsgesprächen nach Israel gereist. Der Kommandeur des für den Nahen Osten zuständigen US-Regionalkommandos Central Command (Centcom), Erik Kukilla sei vor Ort, um sich mit der israelischen Armeeführung zu treffen, teilte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums mit. Die ursprünglich für einen anderen Zeitpunkt geplante Reise sei "aufgrund der jüngsten Entwicklungen" vorverlegt worden, hieß es. Die Vereinigten Staaten schränkten aus Sicherheitsgründen zudem die Bewegungsfreiheit ihres diplomatischen Personals in Israel ein.
05.00 Uhr: Israel: Angriff Irans würde nicht unbeantwortet bleiben
Israel wird einen möglichen Angriff Irans auf sein Hoheitsgebiet nach Aussagen von Verteidigungsminister Joav Galant nicht unbeantwortet lassen. Ein direkter iranischer Angriff werde eine angemessene israelische Antwort gegen den Iran erfordern, sagte Galant in einem Gespräch mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin. Es war bereits das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass die Verteidigungsminister der beiden verbündeten Staaten miteinander telefonierten. US-Außenminister Antony Blinken rief derweil seine Kollegen in China, der Türkei und Saudi-Arabien auf, den Iran von einer Eskalation abzuhalten.
01.24 Uhr: Hamas: Feuerpause nötig zum Auffinden von Geiseln
Das Schicksal der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln kann nach Angaben eines ranghohen Mitglieds der islamistischen Hamas nur während einer Waffenruhe geklärt werden. Teil der Verhandlungen sei es, ein Abkommen über eine Feuerpause zu erreichen, "um genügend Zeit und Sicherheit zu haben, um endgültige und genauere Daten über die gefangenen Israelis zu sammeln", sagte Basem Naim, Mitglied des Politbüros der Hamas, in einer auf Telegram verbreiteten Stellungnahme. Die Entführten befänden sich an verschiedenen Orten im umkämpften Gazastreifen und in der Hand von verschiedenen Gruppen. Einige von ihnen lägen auch zusammen mit getöteten Palästinensern "unter den Trümmern", hieß es.
Donnerstag, 11. April 2024
23.32 Uhr: Sorge vor iranischem Angriff: Blinken telefoniert mit Amtskollegen
Angesichts eines möglichen iranischen Vergeltungsangriffs auf Israel hat US-Außenminister Antony Blinken seine Amtskollegen in China, der Türkei und Saudi-Arabien dazu aufgerufen, den Iran von einer Eskalation abzuhalten. Eine Reihe von Telefonaten hätten stattgefunden, teilte der Ministeriumssprecher Matthew Miller in Washington mit. Ähnliche Gespräche würden mit europäischen Verbündeten und Partnern geführt. Miller verdeutlichte: "Eine Eskalation liegt nicht im Interesse des Irans. Sie liegt nicht im Interesse der Region. Und sie liegt nicht im Interesse der Welt."
Nach einem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötete wurden, haben die Drohungen mit Vergeltung aus Teheran zugenommen.
23.30 Uhr: Kein "Konsens" in Sicherheitsrat zu palästinensischer UN-Mitgliedschaft
Ein Antrag der Palästinenser auf Vollmitgliedschaft in den Vereinten Nationen hat nach Angaben von Maltas UN-Botschafterin Vanessa Frazier im UN-Sicherheitsrat keine Einigung erzielt. Es habe "keinen Konsens" unter den Mitgliedern des höchsten UN-Gremiums über den Antrag zur Aufnahme der Palästinenser gegeben, sagte Frazier nach einer nichtöffentlichen Sitzung am Donnerstag. "Die Mehrheit war jedoch ganz klar dafür, die Mitgliedschaft voranzutreiben."
22.05 Uhr: Israel - Hilfslieferungen hinter Grenzübergang zu Gaza aufgestaut
Im Gazastreifen hat sich nach Angaben der israelischen Behörden in der vergangenen Woche der Inhalt von etwa 600 Lastwagen mit Hilfsgütern aufgestaut. In den vergangenen Tagen sei die Menge der Hilfslieferung in den abgeriegelten Küstenstreifen über die Grenzübergänge Kerem Schalom und Nitzana erheblich erhöht worden, teilte die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am Donnerstag mit. Allerdings gingen die Abholung und Verteilung der Hilfsgüter durch die UN-Organisationen nur schleppend voran.
20.33 Uhr: Armeesprecher: Israel ist auf jedes Szenario vorbereitet
Israel ist nach den Worten von Armeesprecher Daniel Hagari wegen eines möglichen Angriffs des Irans in Alarmbereitschaft und auf verschiedene Szenarien vorbereitet. "Wir sind für einen Angriff und die daraus folgende Verteidigung bereit, für die wir eine Vielzahl von Fähigkeiten der Armee nutzen werden", sagte Hagari am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Israel könne sich dabei zudem auf seine strategischen Partner verlassen.
Nach einem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien vor mehr als einer Woche nahmen die Drohungen aus Teheran in Richtung Israel jüngst zu. Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen und Israel müsse bestraft werden, sagte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Mittwoch.
Ein Angriff von iranischem Territorium aus auf Israel sei ein Beweis für die Absicht des Irans, die Situation im Nahen Osten eskalieren zu lassen, sagte Hagari. Doch auf dieses Szenario ist Israel laut Hagari vorbereitet: "Der Staat Israel wird fast jede Woche, wenn nicht sogar fast jeden Tag von Streitkräften mit iranischen Fähigkeiten aus dem Jemen, Irak und Syrien angegriffen - und unsere Verteidigung fängt diese Bedrohungen ab."
Dem Armeesprecher zufolge haben sich die Anweisungen des israelischen Heimatschutzes für Zivilisten nicht geändert. Hagari hatte bereits vor einer Woche gesagt, es sei nicht nötig, sich mit Lebensmitteln und Bargeld einzudecken oder Stromgeneratoren zu kaufen.
20.21 Uhr: Ultraorthodoxe Israelis protestieren gegen Militär-Einberufung
Tausende ultraorthodoxe Juden haben in Jerusalem gegen ein Urteil des Obersten Gerichts zur Einberufung zum Militärdienst demonstriert. Vor einem Rekrutierungsbüro der israelischen Armee zeigten sie Schilder mit der Aufschrift "Die israelischen Behörden verfolgen Thora-Gelehrte" und "Ins Gefängnis - und nicht in die Armee". Berichten zufolge kam es zu Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und der Polizei.
Hintergrund des Streit ist eine Praxis, mit der sogenannte Haredi-Männer im wehrfähigen Alter bisher einer Einberufung entgehen konnten: Sie schrieben sich für ein Religionsstudium ein und erwirkten immer wieder Dienstaufschub. Diese De-facto-Befreiung vom Militärdienst und die staatlichen Stipendien, die viele solcher Studenten erhalten, sorgen schon lange für Unmut in Israel.
Zum 1. April trat nun eine Verfügung des Obersten Gerichts in Kraft. Sie untersagt staatliche Stipendien für wehrpflichtige Vollzeit-Talmud-Studenten. Zudem wurde das Militär angehalten, jetzt auch diese bisher weitgehend befreiten Studenten einzuziehen. Medienberichten zufolge sind derzeit etwa 63.000 Personen betroffen. Derzeit erhalten etwa 1.500 Talmud-Schulen eine Finanzierung für etwa 56.500 von ihnen.
19.29 Uhr: Hamas-Chef - Getötete Söhne waren keine Kämpfer
Hamas-Chef Ismail Hanijeh verneint, dass seine drei bei einem israelischen Angriff getöteten Söhne Kämpfer der radikal-islamischen Gruppe waren. Nach Angaben Israels gehörten sie dem bewaffneten Arm der Hamas an. Hanijeh bekräftigt gegenüber Reuters, dass der Tod seiner Söhne nicht seine Haltung bei den Verhandlungen über eine Feuerpause beeinflussen werde. Die Hamas wolle eine Einigung, aber die "Besatzungsmacht" weiche einer Antwort auf die von der Hamas gestellten Forderungen aus.18.44 Uhr: Selenskyj: Ukraine braucht Nato-Einladung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch in Litauen die Hoffnungen seines Landes auf einen Beitritt zur Nato bekräftigt. "Unsere Leben und unsere Sicherheit haben keine Alternative. Es gibt keine echten Alternativen zur Einladung der Ukraine in die Nato", sagte er nach dem Gipfeltreffen der Staaten der sogenannten Drei-Meere-Initiative in Vilnius. Russlands Präsident Wladimir Putin wolle die Ukraine zerstören. "Wir brauchen diese Einladung in die Allianz. Die Ukraine, alle unsere Menschen, unsere Krieger, sie haben es verdient", sagte Selenskyj.
Russland begründet seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch mit dem Streben des Landes in die Nato. Eine Aufnahme ist bisher jedoch nicht in Sicht. Selenskyj warb zudem für einen EU-Beitritt seines Landes. Im Juni wäre die richtige Zeit, mit den Verhandlungen darüber zu beginnen, sagte er. Europa brauche dieses Signal seiner eigenen Stärke. Es sei wichtig zu zeigen, dass die EU keine Angst vor sich selbst habe und die Nato sich nicht vor ihren eigenen Regeln fürchte, sagte der ukrainische Präsident.
Selenskyj drängte zudem auf weitere westliche Waffenhilfe zur Abwehr russischer Luftangriffe. "Die Flugabwehr hat jetzt oberste Priorität. Putin versucht im dritten Jahr in Folge, unsere Energieinfrastruktur zu zerstören", sagte der ukrainische Staatschef. "Wir müssen Charkiw, Odessa, Mykolajiw, Saporischschja und alle anderen unserer Städte dringend vor den Angriffen Russlands schützen."
18.32 Uhr: Polizei vor Großeinsatz wegen "Palästina-Kongress" in Berlin
Die Polizei bereitet sich wegen eines geplanten "Palästina-Kongresses" auf einen Großeinsatz in Berlin vor. Am Freitag sollen rund 900 Einsatzkräfte eingesetzt werden, wie eine Polizeisprecherin sagte. Bis Sonntag seien insgesamt rund 2.500 Polizistinnen und Polizisten eingeplant. Die propalästinensische Veranstaltung unter dem Motto "Wir klagen an" soll am Freitag beginnen und bis Sonntag gehen. Den genauen Ort wollen die Organisatoren aber erst kurz vorher bekannt geben. Die Polizei prüft nach eigenen Angaben die Möglichkeit, dafür Auflagen zu erlassen. Man sei auch auf spontane Demonstrationen und Kundgebungen im Zusammenhang mit dem Kongress eingestellt.
Zwischen Bundestag und Kanzleramt haben bereits propalästinensische Aktivisten ein Protestcamp aufgebaut. Sie demonstrieren unter anderem wegen des Gaza-Kriegs gegen Waffenlieferungen an Israel. Laut Polizei ist die Dauerkundgebung bis zum 15. April angemeldet.
16.52 Uhr: Israel meldet "Ausschaltung" eines Hamas-Finanziers
Israel hat nach eigenen Angaben einen wichtigen Geldgeber der islamistischen Hamas bei einem Luftangriff auf Rafah im Gazastreifen getötet. Es handele sich um Nasser Jakub Dschabber Nasser, der für die Finanzierung eines großen Teils der militärischen Aktivitäten der Terrororganisation in Rafah im Süden des abgeriegelten Küstengebiets verantwortlich gewesen sei. Das teilte die Armee am Donnerstag mit.
16.39 Uhr: laut Israel wichtige Wasserleitung im Gazastreifen repariert
Eine wichtige Wasserleitung im Süden des Gazastreifens wurde repariert, teilte die israelische Cogat-Behörde mit, die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständig ist. Die Instandsetzung in der Stadt Bani Suhaila solle die Wasserversorgung für etwa 400 000 Menschen im Zentrum des abgeriegelten Küstengebiets gewährleisten. Palästinensische Quellen in der Stadtverwaltung bestätigten, dass Israel die Reparatur erlaubt habe, um später Wasser in das Gebiet zu leiten. Kurz nach dem beispiellosen Massaker an Israelis mit mehr als 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 hatte Israel die Wasserversorgung in den Gazastreifen gestoppt, sie aber nach Kritik von internationalen Partnern später wieder hergestellt. Allerdings wurden laut Weltbank Teile der Wasserinfrastruktur in Gaza im Krieg beschädigt oder zerstört.
16.21 Uhr: Kibbuz gedenkt in besonderer Pessach-Feier entführter Israelis
Einwohner des beim Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober besonders hart getroffenen Kibbuz Nir Oz haben bereits eine besondere Pessach-Feier abgehalten. Zur zeremoniellen Mahlzeit am Beginn des Festes, das offiziell am 22.4. beginnt, säumten leere Stühle mit Fotos der Entführten den Tisch. Flugblätter mit den Namen der Getöteten oder Entführten standen neben den Gedenkkerzen. Etwa ein Drittel der 250 Menschen, die beim Terrorangriff am 7. Oktober entführt worden waren, wohnte im Kibbuz Nir Oz.
15.11 Uhr: Sanitäter - Sechs Tote bei Luftangriff Israels in Rafah
Bei einem mutmaßlichen israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah im Gazastreifen sind nach Angaben von Sanitätern sechs Menschen getötet worden. Ein israelischer Armeesprecher äußerte sich auf Anfrage nicht zu dem konkreten Vorfall. Er teilte lediglich mit: "Als Reaktion auf die barbarischen Angriffe der Hamas ist die israelische Armee im Einsatz, um die militärischen und administrativen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören." Anders als die Hamas halte die Armee sich an internationales Recht und bemühe sich darum, Schaden an Zivilisten zu verringern.
Trotz massiver internationaler Warnungen plant Israel einen militärischen Einsatz in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten, wo sich mehr als eine Million Flüchtlinge drängen. Israel will dort die letzten Bataillone der Hamas zerschlagen, um ein Wiedererstarken der Terrororganisation nach dem Krieg zu verhindern.
14.39 Uhr: US-Philosophin kritisiert Ausladung durch Uni Köln wegen Haltung zu Israel
Die amerikanische Philosophin Nancy Fraser hat eine Ausladung durch die Universität Köln aufgrund einer antiisraelischen Stellungnahme von ihr kritisiert. "Fatal ist vor allem das Signal, das in die Welt geht: Wer von der offiziellen Linie abweicht, ist in Deutschland nicht willkommen und wird bestraft", sagte die 76-Jährige in einem "Zeit"-Interview. Sie fühle sich von der Universität Köln gecancelt und in ihren Rechten als Wissenschaftlerin und Bürgerin verletzt. In der "Frankfurter Rundschau" warnte sie: "Dieser Vorgang wird der deutschen Wissenschaft erheblichen Schaden zufügen."
Fraser, die selbst Jüdin ist, hatte nach Auffassung der Uni in einem Brief mit dem Titel "Philosophy for Palestine" das Existenzrecht Israels faktisch infrage gestellt. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober werde in rechtfertigender Weise relativiert. Die Unterzeichner würden außerdem zu einem akademischen und kulturellen Boykott israelischer Institutionen aufrufen.
14.01 Uhr: Sorge vor iranischem Angriff - Baerbock telefoniert mit Außenminister
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat nach Angaben des Auswärtigen Amts mit dem iranischen Außenminister Hossein Amir-Abdollahian bei einem Telefonat über die Spannungen im Nahen Osten gesprochen. "Niemand kann Interesse an einer weiteren regionalen Eskalation haben", erklärte das Ministerium dazu im Onlinedienst X: "Alle Akteure in der Region sind jetzt aufgefordert, verantwortlich zu handeln und Zurückhaltung zu üben."
International ist die Furcht vor einer regionalen Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen zuletzt wieder deutlich gewachsen. Nach dem Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude im syrischen Damaskus hat Teheran Israel wiederholt mit Vergeltung gedroht. Bei dem Israel zugeschriebenen Luftangriff vor rund einer Woche waren 16 Menschen getötet worden, darunter sieben Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde, unter ihnen zwei Generäle.
13.36 Uhr: Netanjahu - "Wer uns angreift, den greifen wir an"
Israel bereitet sich neben dem Gaza-Krieg nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auch auf "Herausforderungen an anderen Schauplätzen" vor. Bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunktes Tel Nof sprach Netanjahu von "herausfordernden Tagen".
Offenbar auch mit Blick auf einen möglichen Angriff des Irans auf Israel sagte Netanjahu: "Wir haben ein einfaches Prinzip festgelegt – wer uns angreift, den greifen wir an. Wir sind darauf vorbereitet, die Sicherheitsbedürfnisse des Staates Israel im Bereich der Verteidigung und des Angriffs zu gewährleisten." Netanjahu sagte israelischen Kampfpiloten: "Ich und das israelische Volk vertrauen euch." Er wünschte "uns allen viel Erfolg".
12.47 Uhr: Russland mahnt Nahost-Länder zur Zurückhaltung
Angesichts der Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts in Nahost hat Russland alle Länder der Region zur Zurückhaltung aufgerufen. Ein Abgleiten der Region ins Chaos müsse verhindert werden, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Bitten, zwischen Israel und dem Iran zu vermitteln, seien nicht an Russland herangetragen worden. Der israelische Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus stelle allerdings eine Verletzung aller Grundsätze des Völkerrechts dar, betont Peskow.
12.22 Uhr: Israels Außenministerium - Internationale Unterstützung enorm gesunken
Die internationale Unterstützung für Israel ist nach Einschätzung des Außenministeriums in Jerusalem in den vergangenen sechs Monaten enorm gesunken. Während das Land nach den Terrorattacken der Hamas am 7. Oktober weltweite Unterstützung erhielt, sei sie nach Umfragen in den USA und Europa infolge der hohen palästinensischen Opferzahlen wieder auf Vorkriegs-Werte zurückgegangen, schreibt die Zeitung "Haaretz" am Donnerstag. Nach Einschätzung israelischer Beamter werde es "Jahrzehnte dauern, den Schaden zu beheben".
12.20 Uhr: US-General in Israel - Sorge vor Angriff aus dem Iran
Vor dem Hintergrund iranischer Drohungen gegen Israel ist der Kommandeur der US-Truppen in der Region, General Michael Erik Kurilla, am Donnerstag in Israel eingetroffen. Der israelische Rundfunk berichtete, Centcom-Befehlshaber Kurilla sei am Morgen gelandet.
Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, der Besuch Kurillas in Israel sei schon vor dem Angriff in Damaskus geplant gewesen. Es sollte in erster Linie um die Logistik für den Bau einer provisorischen Schiffsanlegestelle vor der Küste Gazas gehen – mit dem Ziel, die humanitären Hilfslieferungen auszuweiten. Nun werde erwartet, dass auch die iranischen Drohungen gegen Israel und die Frage, wie die USA darauf reagieren könnten, Thema bei Kurillas Gesprächen sein werden, hieß es. Dem Bericht zufolge wird Kurilla voraussichtlich auch mit Israels Verteidigungsminister Joav Galant zusammentreffen.
12.12 Uhr: Ministerium - 25 Millionen für Holocaust-Überlebende in Israel
Das Bundesfinanzministerium hat die Zahlung von 25 Millionen Euro zur Unterstützung von in Israel wohnenden Holocaust-Überlebenden während des Gaza-Krieges als "unbürokratische Soforthilfe in dieser beängstigenden und heillosen Kriegssituation" bezeichnet. Die Zahlung solle in der Ausnahme‑ und Belastungssituation für die Holocaust-Opfer "eine Geste der Solidarität und des Beistands aus Deutschland gegenüber Israel beinhalten", teilte ein Sprecher des Ministeriums am Donnerstag in Berlin mit. Die Belastung der Holocaust-Opfer werde durch die weltweit zu verzeichnenden Antisemitismusbekundungen noch verstärkt.
11.46 Uhr: Nach Irans Drohung gegen Israel - Lufthansa streicht Flüge nach Teheran
Die höchst angespannte Lage im Nahost-Konflikt beginnt sich auf den Luftverkehr auszuwirken. Die Lufthansa strich wegen der kritischen Sicherheitslage als erste Airline den täglichen Flug von Frankfurt nach Teheran. Die Verbindung ist schon seit 6. April eingestellt, wie erst am Mittwochabend bekannt wurde. "Wir haben die Sicherheitslage heute neu bewertet und das Streichen des täglichen Fluges von Frankfurt nach Teheran bis 13. April verlängert", sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Donnerstag. Hintergrund sind die jüngsten Drohungen Irans gegen Israel im Nahost-Konflikt.
10.58 Uhr: Israel beginnt neuen Militäreinsatz im zentralen Teil Gazas
Die israelische Armee hat in der Nacht zum Donnerstag einen Militäreinsatz im zentralen Abschnitt des Gazastreifens begonnen. In einer Mitteilung der Armee war die Rede von einer "präzisen Operation auf der Basis von Geheimdienstinformationen, mit dem Ziel, Terroraktivisten auszuschalten und Terror-Infrastruktur im Zentralabschnitt Gazas zu treffen". Vor dem Vorrücken von Bodentruppen hätten israelische Kampfflugzeuge Terrorziele über und unter der Erde angegriffen.
Nach Angaben von Sanitätern wurden bei einem Luftangriff auf ein Wohnhaus in dem Flüchtlingsviertel Nuseirat im zentralen Teil des Gazastreifens mindestens fünf Palästinenser getötet. Die Armee teilte mit, während des Einsatzes in der Nacht hätten Soldaten "einen bewaffneten Terroristen identifiziert". Ein Kampfjet habe ihn getroffen, als er sich den Truppen genähert habe. Es seien auch mehrere Raketenabschussrampen gefunden worden. Auch die Marine habe mehrere Ziele in dem Gebiet beschossen.
10.51 Uhr: Zentralrat der Muslime - Gaza ist "Friedhof der internationalen Ordnung"
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sieht durch die israelische Kriegsführung im Gazastreifen die internationale Ordnung ernsthaft bedroht. Alle Handlungen stünden im Widerspruch zum Völkerrecht, schrieb Mazyek in einem Gastbeitrag in der Berliner "taz" am Donnerstag. Und: "Nie zuvor wurde der massive Kontrast zwischen den Prinzipien des Völkerrechts und der aktuellen Kriegsführung täglich und über eine so lange Zeit vor Augen geführt."
Gaza sei nicht nur ein Friedhof für mittlerweile 33.000 Menschen, sondern auch ein "Friedhof der internationalen Ordnung" geworden. Nun bestünden die größten Unsicherheiten darin, "ob eine neue, für alle faire Weltordnung ohne einen großangelegten globalen Konflikt und Krieg entstehen kann und wer die Grundlagen dafür legen wird und wie sie gestaltet werden kann".
10.19 Uhr: Hungersnot in Gaza steigt - Jedes dritte Kleinkind akut mangelernährt
Fast jedes dritte Kleinkind im Norden des Gazastreifens ist akut mangelernährt. "Je länger Kinder hungern, desto stärker schädigt das ihre Entwicklung. Sie brauchen dringend koordinierte Hilfsmaßnahmen, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden", warnt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. "Der Anstieg an Hilfslieferungen in den vergangenen Tagen für die Menschen in Gaza ist ermutigend, aber nicht ausreichend."
"Die von Israel angekündigte verstärkte Einfuhr von Hilfsgütern in den Norden Gazas ist ein wichtiger Schritt, doch es braucht eine anhaltende humanitäre Feuerpause und die Öffnung weiterer Grenzübergänge, um die Not nachhaltig zu beenden. Außerdem muss humanitäre Hilfe sicher möglich sein. Mehr als 200 tote Helferinnen und Helfer sind nicht hinnehmbar", betont Martin Keßler.
09.39 Uhr: Schwere Angriffe auf Israel erwartet - Russland rät von Reisen ab
Das russische Außenministerium rät seinen Bürgerinnen und Bürgern von Reisen in den Nahen Osten ab. Dies gelte insbesondere für Israel, den Libanon und die Palästinenser-Gebiete, teilt das Ministerium mit. Die USA und ihre Verbündeten gehen einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge davon aus, dass schwere Raketen- oder Drohnenangriffe des Irans oder seiner Verbündeten auf militärische und staatliche Ziele in Israel unmittelbar bevorstehen könnten. Das berichtete Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Sicherheitskreise in den USA und Israel.
06.50 Uhr: US-Militär - Elf Huthi-Drohnen abgeschossen
Das US-Militär hat eigenen Angaben zufolge elf Drohnen der vom Iran unterstützten jemenitischen Huthi-Miliz abgeschossen. Wie das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando (Centcom) am Donnerstag im Onlinedienst X (ehemals Twitter) mitteilte, wurden die Drohnen im Laufe des Vortags abgeschossen. Sie hätten eine "unmittelbare Bedrohung" für Schiffe der USA, ihrer Partner und Handelsschiffe in der Region dargestellt. Die Huthi-Miliz hatte zuvor erklärt, zwei israelische Schiffe, ein US-Handels- und ein US-Kriegsschiff ins Visier genommen zu haben.
02.12 Uhr: USA sagen Israel nach Irans Drohung Unterstützung zu
Angesichts von Drohungen des Iran haben die USA Israel ihre Solidarität versichert. US-Außenminister Antony Blinken habe dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Gallant in einem Telefonat gesagt, dass die USA Israel bei einer Bedrohung durch den Iran beistehen würden. Das teilt das US-Außenministerium mit. Blinken habe deutlich gemacht, dass die USA Israel bei "jeglichen Bedrohungen durch den Iran und seinen Stellvertretern" zur Seite stehen würden. Blinken und Gallant hätten zudem über die laufenden Bemühungen zur Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gesprochen.
01.11 Uhr: Israel will Gazastreifen mit Hilfsgütern "fluten"
Israel plant nach Angaben von Verteidigungsminister Joav Gallant eine Ausweitung der Hilfslieferungen für den Gazastreifen. Das Land plane, den Gazastreifen mit Hilfsgütern zu "fluten", sagte Gallant am Mittwoch vor Reportern. "Wir erwarten, dass wir 500 Lastwagen pro Tag erreichen werden." Dabei handelt es sich um den von den Vereinten Nationen genannten Vorkriegswert. Gallants Angaben zufolge sollen die Hilfsgüter über einen neuen Grenzübergang in den Küstenstreifen gelangen, aber auch über einen Hafen. Er stellte zudem Veränderungen bei den Sicherheitskontrollen in Aussicht.
Mittwoch, 10. April 2024
23.14 Uhr: Trump empfiehlt jüdischen Biden-Wählern eine Untersuchung
Der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat die geistige Gesundheit von jüdischen Wählern der Demokraten angezweifelt: "Jeder jüdische Mensch, der für einen Demokraten stimmt oder für Biden stimmt, sollte sich am Kopf untersuchen lassen", sagte Trump.
Biden hatte vergangene Woche nach dem Tod von sieben Helfern der Organisation World Central Kitchen bei einem israelischen Luftangriff gedroht, die weitere Unterstützung der USA für Israel im Gazakrieg hänge von der schnellen Umsetzung neuer Schritte zum Schutz von Zivilisten und Hilfskräften ab. Trump sagte dazu, Biden habe Israel vollkommen im Stich gelassen.
Umfragen zufolge stimmen Juden in den USA bei Wahlen mit großer Mehrheit für die Demokraten. Biden betont Israels Recht auf Selbstverteidigung, kritisiert aber zugleich die Kriegsführung Israels im Gazastreifen.
23.11 Uhr: Biden sichert Israel "unerschütterliche" Unterstützung bei iranischem Angriff zu
Angesichts zunehmender iranischer Drohungen gegen Israel hat US-Präsident Joe Biden dem wichtigen Verbündeten die "unerschütterliche" Unterstützung der USA zugesichert. Der Iran drohe mit einem "bedeutungsschweren Angriff auf Israel", sagte Biden vor Journalisten. "Wie ich Ministerpräsident (Benjamin) Netanjahu bereits sagte, ist unser Engagement für die Sicherheit Israels gegen diese Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter unerschütterlich", betonte Biden. "Ich wiederhole: unerschütterlich. Wir werden alles tun, was wir können, um Israels Sicherheit zu schützen", sagte Biden weiter.
US-Regierungsvertreter hatten sich angesichts der wiederholten Drohungen aus Teheran nach einem Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in Damaskus besorgt gezeigt.
Bei dem Israel zugeschriebenen Luftangriff vor einer Woche waren 16 Menschen getötet worden, darunter sieben Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde, unter ihnen zwei Generäle. Auf die anschließenden Drohungen aus Teheran reagierte Israel mit einer Erhöhung der militärischen Einsatzbereitschaft.
21.44 Uhr: Israels Verteidigungsminister kündigt Öffnung neuen Gaza-Übergangs an
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat die Öffnung eines neuen Übergangs im Norden des Gazastreifens angekündigt. Dies sei einer von mehreren Schritten, der die Lieferung von deutlich mehr Hilfsgütern in das umkämpfte Palästinensergebiet erleichtern solle, sagte Galant vor Journalisten in Tel Aviv. Ziel sei, Güter auch über den Hafen von Aschdod rascher in den Gazastreifen zu bringen und die Sicherheitskontrollen zu erleichtern. Durch den neuen Zugang im Norden solle der Druck auf den bestehenden Übergang Kerem Schalom im Süden des Gazastreifens verringert werden.
Auch die Hilfslieferungen über Jordanien sollten verstärkt werden, sagte Galant. Er sprach dabei von zwei Routen und einer Zusammenarbeit mit der jordanischen Luftwaffe. Auch die Kooperation mit internationalen Organisationen solle verbessert werden, um Vorfälle wie den tödlichen Angriff auf Gaza-Helfer künftig zu vermeiden.
21.36 Uhr: Lufthansa stoppt aus Sicherheitsgründen Flüge in den Iran
Die deutsche Fluglinie Lufthansa streicht aus Sicherheitsgründen geplante Flüge in die iranische Hauptstadt Teheran. "Aufgrund der gegenwärtigen Lage im Nahen Osten hat sich Lufthansa nach sorgfältiger Evaluierung dazu entschieden, die Flüge von und nach Teheran bis voraussichtlich Donnerstag, den 11. April 2024, auszusetzen", teilte ein Unternehmenssprecher am Abend mit. "Wir beobachten permanent die Lage im Nahen Osten und stehen im engen Kontakt mit den Behörden. Die Sicherheit unserer Gäste und Crewmitglieder hat für Lufthansa oberste Priorität."
Zuvor am Mittwoch hatten Iran und Israel einander mit Angriffen gedroht. "Das böse Regime hat einen Fehler gemacht und muss bestraft werden, und das wird es auch", sagte der Oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, in einer Rede zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan. Wenig später drohte Israel seinerseits mit einem Angriff auf den Iran, sollte das Land von seinem Boden aus israelisches Gebiet attackieren. Am 1. April war das iranische Konsulat in der syrischen Hauptstadt mutmaßlich von israelischen Kampfflugzeugen aus der Luft angegriffen worden.
20.56 Uhr: Biden ermahnt Netanjahu: Hilfslieferungen für Gaza reichen nicht
US-Präsident Joe Biden hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aufgefordert, seine Zusagen zur Verbesserung der humanitären Versorgung im Gazastreifen einzuhalten. Was an Hilfsgütern in das Küstengebiet gelange, sei noch nicht genug und müsse mehr werden, sagte Biden am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida in Washington. Außerdem stehe die Öffnung eines Grenzübergangs im Norden weiter aus.
Biden reagierte auf die Frage, welche Konsequenzen er ziehen werde, wenn Netanjahu seinen Kurs nicht ändere, und ob er erwäge, weitere Waffenlieferungen an Israel im Zweifel an Bedingungen zu knüpfen. Der Demokrat sagte dazu: "Wir werden sehen, was er tut, um die Zusagen einzuhalten, die er mir gegenüber gemacht hat." Biden hatte Netanjahu zuletzt mehrfach auch öffentlich scharf kritisiert und ihm unter anderem vorgeworfen, sein Vorgehen in Gaza sei ein "Fehler".
18.31 Uhr: Bericht - Hamas lehnt US-Vorschlag zu Waffenruhe im Gaza-Krieg ab
Die Hamas lehnt einen von den USA vorgebrachten Kompromissvorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg einem Medienbericht zufolge weitgehend ab. Er sah vor, dass die Hamas im Zuge einer sechswöchigen Feuerpause 40 der mehr als 100 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Tausch gegen 900 palästinensische Häftlinge freilässt - darunter 100, die wegen Mordes an Israelis zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Israel solle wiederum bis zu 150 000 vertriebenen Palästinensern die Rückkehr in den Norden des Küstengebiets gestatten.
Die Terrororganisation plane stattdessen, einen eigenen Gegenvorschlag einzubringen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf nicht näher genannte "Vermittler".
Gestern teilten die gleichen Quellen mit, dass die Verhandlungen "nicht gut" liefen. Die Israelis seien demnach nur am "Geisel-Thema", nicht aber an einer Waffenruhe interessiert. Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es derzeit nicht. Nach Gesprächen in Kairo hatten Vertreter der Hamas die ägyptische Hauptstadt am Montag für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen.
17.59 Uhr: Nach Klage vor UN-Gericht schließt Nicaragua Botschaft in Deutschland
Nach der Klage Nicaraguas gegen Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord im Gazastreifen hat der mittelamerikanische Staat seine Botschaft in Berlin endgültig geschlossen. Die Dienstgeschäfte würden künftig von Nicaraguas diplomatischer Vertretung in Österreich übernommen, bestätigte eine Mitarbeiterin der nicaraguanischen Botschaft in Wien der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. Auch die Konsularaufgaben werden demnach künftig von Wien aus erledigt.
Zuvor hatte die autoritäre Regierung von Präsident Daniel Ortega am Dienstag im Amtsblatt die Akkreditierung der nicaraguanischen Botschafterin mit Sitz in Wien, Sabra Murillo, als Botschafterin für Deutschland angekündigt. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes leben einige hundert nicaraguanische Staatsbürger in Deutschland und rund tausend Deutsche in Nicaragua.
Nicaragua beschuldigt Deutschland vor dem höchsten UN-Gericht der Beihilfe zu einem Völkermord im Gazastreifen durch die Lieferung von Waffen an Israel. Deutschland hat die Klage als haltlos zurückgewiesen. Nicaragua fordert unter anderem den sofortigen Stopp der Rüstungslieferungen an Israel sowie die Wiederaufnahme der Finanzierung des UN-Palästinenserhilfswerkes UNRWA im Gazastreifen.
17.28 Uhr: Hamas bestätigt Tod von drei Söhnen ihres Chefs Hanija
Israel hat mit einem Luftangriff im Gazastreifen drei Söhne des Chefs der militant-islamistischen Hamas getötet. Angehörige und der Hamas-Sender Al-Aksa-TV teilten mit, Ismail Hanijas Söhne Hassem, Amir und Mohammed seien bei einem Angriff in der Nähe des Flüchtlingslagers Schati in der Stadt Gaza ums Leben gekommen. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht.
Ismail Hanija wurde in Schati geboren und lebt jetzt in Katar im Exil. Auch er bestätigte den Tod seiner Söhne und sagte, sie seien auf dem "Weg zur Befreiung Jerusalems zu Märtyrern geworden". "Der verbrecherische Feind wird vom Geist der Rache und des Mordes getrieben und achtet keine Normen und Gesetze", sagte Hanija in einem Telefoninterview. Die Hamas werde ihre Positionen aber nicht aufgeben. "Der Feind glaubt, dass er die Führer dazu bringt, die Bedürfnisse unseres Volkes preiszugeben, indem er ihre Familien ins Visier nimmt", sagte Hanija. "Jeder, der glaubt, dass der Angriff auf meine Söhne die Hamas dazu bringen wird, ihre Position zu ändern, ist verrückt."
17.00 Uhr: Bericht - Söhne und Enkel von Hamas-Chef bei Angriff Israels getötet
Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sollen laut einem unbestätigten Medienbericht drei Söhne und drei Enkelkinder des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija getötet worden sein. Die Hamas-nahe Nachrichtenagentur Schihab berichtete, sie seien in einem Fahrzeug in dem Flüchtlingslager Al-Schati im Nordteil des Küstenstreifens getroffen worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht. Hanija, Vorsitzender des Hamas-Politbüros, lebt mit einem Teil seiner Familie seit Jahren in Katar.
16.45 Uhr: Kreise - Hamas-Mittelsmann im Libanon tot aufgefunden
Ein mit der islamistischen Hamas in Verbindung stehender Libanese ist Polizeikreisen zufolge im Libanon tot aufgefunden worden. Der Mann sei von fünf Schüssen getroffen worden, hieß es aus Kreisen der libanesischen Polizei. Er wurde demnach am Dienstag in der Gegend um Beit Meri gefunden, etwa 20 Kilometer nordöstlich von Beirut. Ein Raubmord sei ausgeschlossen, da hohe Bargeldsummen, die dem Opfer zugeschrieben wurden, am Tatort zurückgelassen wurden.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass es sich um einen unter US-Sanktionen stehenden 50-jährigen Mann handele. Er soll laut US-Informationen für den Geldtransfer von Millionensummen an die Hamas zuständig gewesen sein. Das Geld sei demnach vom Iran über die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon transferiert worden. Die mit der Hamas verbündete Hisbollah gilt als Irans wichtigster nicht staatlicher Verbündeter.
15.26 Uhr: Biden - Netanjahu macht "Fehler" im Gazastreifen
Vor dem Hintergrund der andauernden israelischen Offensive und der humanitären Not im Gazastreifen hat US-Präsident Joe Biden seine harsche Kritik an der Kriegsführung Israels in dem Palästinensergebiet erneuert. Den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Konflikt mit der radikalislamischen Hamas bezeichnete Biden dabei als "Fehler". Unterdessen zeichnet sich eine Wende bei den in den Gazastreifen gelangenden Hilfslieferungen ab. Biden appellierte an Netanjahu, eine Waffenruhe zu schließen. "Ich denke, was er macht, ist ein Fehler. Ich bin mit seinen Ansatz nicht einverstanden", sagte Biden in einem am Dienstagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview des spanischsprachigen US-Sender Univision.
15.14 Uhr: Überparteiliches Bündnis verurteilt "Palästina-Kongress"
Ein breites Bündnis aus Politik und Zivilgesellschaft ruft zum Protest gegen den "Palästina-Krogress" auf, der Ende der Woche in Berlin stattfinden soll. "Berlin darf nicht zum Zentrum von Terrorverherrlichung werden", betonte das Bündnis und stützte sich dabei ausdrücklich auf einen Aufruf der Parteijugenden von Grünen, SPD, FDP und CDU sowie des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) und der Jüdischen Studierendenunion Deutschland.
Man befürchte "Terrorverherrlichung, Forderungen nach der Vernichtung Israels, Kooperationen mit Personen terroristischer Organisationen und eine weitere Radikalisierung des Antisemitismus".
Prominente Unterstützer des Bündnisses sind unter anderen die Bundestagsabgeordneten Alexander Throm (CDU), Wolfgang Kubicki (FDP), Kevin Kühnert (SPD), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und der frühere Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linke). Die Liste der Organisationen, die sich dem Bündnis angeschlossen haben, reicht von der Amadeu-Antonio-Stiftung bis hin zum Zentralrat der Juden in Deutschland.
Der Kongress soll von Freitag bis Sonntag stattfinden. Die Organisatoren, die Gruppen nahestehen, die die gegen Israel gerichtete Boykott-Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) unterstützen, berufen sich auf die Meinungsfreiheit.
14.46 Uhr: Bericht - Erez-Grenzübergang zu Gaza bleibt zu, dafür neuer Übergang
Israel will einem Medienbericht zufolge den Grenzübergang Erez an der Nordgrenze des Gazastreifens geschlossen halten. Um die Lieferung von Hilfsgütern aus Israel in den abgeriegelten Küstenstreifen zu gewährleisten, soll stattdessen ein neuer Übergang im Norden geschaffen werden, wie der israelische Armeesender berichtete.
Dies geschehe aus Sorge davor, dass israelische Demonstranten die Einfahrt nach Gaza behindern könnten, hieß unter Berufung auf eine Quelle im Verteidigungsministerium. Dem Bericht zufolge sind die Arbeiten an dem neuen Übergang bereits im Gange. Vom Ministerium und der für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständigen israelischen Cogat-Behörde gab es zunächst keine Angaben dazu.
14.38 Uhr: Insider - Israel macht Zugeständnisse bei Waffenruhe-Gesprächen
Israel hat Regierungskreisen zufolge bei den indirekten Gesprächen in Ägypten über eine Feuerpause im Gazastreifen einer Rückkehr von 150.000 Palästinensern in den Norden des Küstengebiets zugestimmt. Sicherheitskontrollen würden dabei nicht vorgenommen. Im Gegenzug soll die Hamas eine Liste mit weiblichen, älteren und kranken Geiseln übergeben, die sich noch lebend in der Gewalt der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation befinden.
Die Zugeständnisse seien auf Basis eines US-Vorschlags für eine Waffenruhe gemacht worden. Allerdings schätze man in Israel die Lage so ein, dass die Hamas derzeit noch nicht willens sei, ein Abkommen zu vereinbaren, sagen zwei israelische Regierungsvertreter. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Stellungnahme ab. Die Hamas hatte am Dienstag erklärt, dass ihre Forderungen in einem Vorschlag, den ägyptische und katarische Vermittler vorgelegt hätten, nicht erfüllt seien. Bevor man darauf jedoch antworte, wolle man den Vorschlag weiter prüfen.
13.36 Uhr: Baerbock - Haben einen klaren Fahrplan
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht im Zuge des Gaza-Kriegs grundsätzlich auch die Möglichkeit, eine dauerhafte Lösung im Nahost-Konflikt zu finden. "Wir haben einen klaren Fahrplan, wie eine Friedenslösung aussehen könnte", sagt Baerbock einer Regierungsbefragung im Deutschen Bundestag. Dies beinhalte vor allem eine Zweistaatenlösung. Erforderlich für diesen Weg sei aber zunächst eine Feuerpause im Gazastreifen.
12.47 Uhr: Israels Armee fliegt Luftangriffe auf "Terrorziele" im Gazastreifen
Israels Militär hat nach eigenen Angaben auch zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan Ziele im Gazastreifen angegriffen. Israelische Soldaten seien weiter im zentralen Gazastreifen im Einsatz und hätten "eine Reihe von Terroristen getötet", erklärte die Armee. Zudem seien bei Luftangriffen "dutzende Terrorziele" in dem Palästinensergebiet getroffen worden, darunter "Militäreinrichtungen, Abschussrampen, Tunnelschächte und Infrastruktur". Das von der radikalislamischen Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte, bei den jüngsten israelischen Angriffen seien 14 Menschen getötet worden, darunter auch Kinder.
12.39 Uhr: Spanien kündigt baldige Anerkennung eines Palästinenserstaates an
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat eine baldige Anerkennung eines Palästinenserstaates angekündigt und Israel heftig kritisiert. "Spanien ist bereit, den palästinensischen Staat anzuerkennen", sagte der Sozialist im Parlament in Madrid.
Er habe sich mit den Regierungschefs von Irland und Malta getroffen, um diesen bedeutenden Schritt voranzutreiben. Die Anerkennung sei richtig, "weil die gesellschaftliche Mehrheit es verlangt, sie im geopolitischen Interesse Europas liegt und weil die internationale Gemeinschaft dem palästinensischen Staat nicht helfen kann, wenn sie ihn nicht anerkennt", betonte Sánchez.
Zugleich griff er die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an. "Die völlig unverhältnismäßige Reaktion der israelischen Regierung auf den Terroranschlag der Hamas setzt Jahrzehnte des humanitären Rechts außer Kraft und droht, den Nahen Osten und damit die ganze Welt zu destabilisieren", sagte er.
In der Region spiele sich eine der beklagenswertesten humanitären Katastrophen dieses Jahrhunderts ab. "Zusätzlich zu den mehr als 33.000 Toten im Gazastreifen leiden jeden Tag eine Million unschuldiger Zivilisten Hunger, eine halbe Million Menschen hat Angstzustände oder Depressionen und jeden Tag verlieren zehn Kinder ein Bein oder einen Arm, oft ohne Betäubung amputiert", klagte Sánchez.
12.18 Uhr: UN fordern Deeskalation an israelisch-libanesischer Grenze
Zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan haben die Vereinten Nationen erneut zur Deeskalation an der libanesisch-israelischen Grenze aufgerufen. Jegliche Feindseligkeiten müssten eingestellt werden, forderte die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon. Außerdem müssten Schritte zu einer Waffenruhe und zu einer langfristigen Lösung des Konflikts an der Blauen Linie - der Grenze zwischen Israel und dem Libanon - vorangetrieben werden.
11.38 Uhr: Gerichtsverfahren - Aktivisten wollen Israel zu mehr Gaza-Hilfe zwingen
Aktivisten wollen Israel mit einer Klage vor dem Obersten Gericht des Landes dazu bringen, mehr Hilfe für den Gazastreifen zu leisten. Fünf Menschenrechtsorganisationen beschuldigen die Regierung, den Zugang für humanitäre Güter in das Palästinensergebiet zu beschränken und den "Verpflichtungen als Besatzungsmacht" zur Gewährleistung der Grundversorgung nicht nachzukommen. Bis Mittwochabend hatte das Oberste Gericht der Regierung Zeit für eine Stellungnahme gegeben.
Die israelischen Behörden sollten unter anderem erklären, wie viele und warum sie Anfragen zur Lieferung von Hilfsgütern ablehnten. Zudem sollten sie zu weiteren Hindernissen Stellung nehmen, vor denen Hilfsorganisationen nach eigenen Angaben stehen. Nach Ablauf der Frist haben die Kläger fünf Tage Zeit zu reagieren, erklärte die Organisation Gisha, die einer der Kläger ist. Danach solle das Gericht sein Urteil fällen. Gisha beschuldigt die israelische Regierung, die Bevölkerung im Gazastreifen "kollektiv" zu bestrafen.
08.25 Uhr: Israel droht seinerseits dem Iran für Fall von Angriff
Israel droht dem Iran seinerseits mit einem Angriff, sollte das Land seine Drohungen wahr machen und israelische Ziele attackieren. "Wenn der Iran von seinem eigenen Territorium aus angreift, wird Israel reagieren und im Iran angreifen", erklärt der israelische Außenminister Israel Katz auf der Plattform X (ehemals Twitter). Kurz zuvor hat der Oberste Führer des Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, Israel für den ihm zugeschriebenen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus mit Vergeltung gedroht.
07.52 Uhr: Oberster Führer Irans - Israel wird für Angriff auf Botschaft bestraft
Der Iran droht Israel erneut mit Vergeltung für den ihm zugeschriebenen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus. "Das böse Regime hat einen Fehler gemacht und muss bestraft werden, und das wird es auch", sagt der Oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, in einer Rede zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan.
06.34 Uhr: Fünf Kinder sterben bei israelischem Luftangriff
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus im Zentrum des Gazastreifens sind am Dienstagabend (Ortszeit) mindestens elf Menschen getötet worden. Darunter seien fünf Kinder und zwei Frauen, teilte das wichtigste Krankenhaus in Deir al-Balah mit. Der Angriff ereignete sich in der nahe gelegenen Stadt Zawaida.
03.12 Uhr: Irland will Palästina als Staat anerkennen
Irland hat sich im Nahostkonflikt für eine Zweistaatenlösung ausgesprochen und will Palästina in Kürze formell als Staat anerkennen. Das sagte der stellvertretende irische Premier und Außenminister Micheál Martin am Dienstagabend Medienberichten zufolge in Dublin. Er habe mit anderen Ländern, die an Friedensinitiativen im Gaza-Krieg beteiligt seien, Gespräche über die Anerkennung geführt und habe die Absicht, der Regierung einen formellen Vorschlag zur Anerkennung zu unterbreiten, sobald die internationalen Diskussionen darüber abgeschlossen seien. Die Regierung des EU-Mitglieds gehört seit Kriegsbeginn zu den Kritikern des israelischen Vorgehens im Gazastreifen.
02.33 Uhr: US-Militär zerstört Huthi-Drohne im Golf von Aden
Das US-Militär hat im Golf von Aden eigenen Angaben eine von den Huthi-Rebellen abgeschossene Drohne zerstört. Das Ziel sei wahrscheinlich das Schiff MV Yorktown gewesen, teilt das US-Zentralkommando auf X (ehemals Twitter) mit. Verletzte oder Schäden habe es nicht gegeben.
02.06 Uhr: Israelisches Militär - Erneut Hisbollah-Miliz angegriffen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz in Syrien angegriffen. Wie die Armee am Dienstagabend bekannt gab, wurde militärische Infrastruktur der Miliz attackiert, die diese nach präzisen geheimdienstlichen Erkenntnissen "an der syrischen Front" genutzt habe. Man mache "das syrische Regime für alle Aktivitäten verantwortlich, die auf seinem Territorium stattfinden", hieß es. Die Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden.
01.44 Uhr: Israel - Über 450 Lkw mit Hilfsgütern im Gazastreifen gelassen
Israel hat eigenen Angaben zufolge am Dienstag 468 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gelassen. Das ist die höchste Anzahl seit Beginn des Krieges. Am Montag waren es 419 Lkw. Laut Rotes Kreuz und Vereinte Nationen waren es jedoch weit weniger. Aufgrund von israelischen Bestimmungen seien zahlreiche Fahrzeuge nur halb beladen, teilen die UN mit. Israel steht unter Druck, mehr Lieferungen in den Gazastreifen zu lassen.
00.47 Uhr: Israelischer Verteidigungsminister - kein Termin für Rafah-Offensive
Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat Medienberichten zufolge seinem US-Kollegen Llyod Austin mitgeteilt, dass es noch keinen Termin für eine Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Gazastreifen gibt. Galant habe damit der Darstellung seines Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu widersprochen, berichteten am Dienstagabend übereinstimmend die israelischen Zeitungen "Haaretz", "Times of Israel" sowie das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf informierte Quellen.
Netanjahu hatte am Montag noch öffentlich erklärt, der Termin für die geplante Offensive in der derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten stehe fest. Galant sagte dagegen den Berichten zufolge in einem Telefonat mit Austin, Israel sei derzeit noch dabei, Pläne für die Evakuierung der dortigen Zivilbevölkerung fertigzustellen.
00.22 Uhr: USAID-Leiterin - Mehr Hilfslieferungen für Gazastreifen nötig
Die Hilfslieferung in den Gazastreifen sind der Leiterin der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID), Samantha Power, zufolge stark gestiegen. Das höhere Niveau müsse gehalten und weiter gesteigert werden, sagt Power vor einem Ausschuss des US-Senats. "Wir erleben einen grundlegenden Wandel und wir hoffen, dass er anhält und ausgebaut wird." Israel zufolge sind am Dienstag 468 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gefahren nach 419 am Montag. "Wir müssen weit über 500 kommen", sagt Power. Im Gazastreifen herrschten Zustände, die einer Hungersnot gleich kämen.
00.05 Uhr: Biden übt Kritik an Netanjahus Vorgehen im Krieg
US-Präsident Joe Biden hat die Politik von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu im Gazastreifen als einen "Fehler" bezeichnet. "Ich denke, was er macht, ist ein Fehler. Ich bin mit seinem Ansatz nicht einverstanden", sagte Biden dem US-Sender Univision in einem am Dienstag (Ortszeit) ausgestrahlten Interview angesprochen auf Netanjahus Vorgehen in dem Krieg. Der US-Präsident forderte Israel zudem auf, eine Waffenruhe zu schließen.
Biden hat Israel im Krieg gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas bislang durchgehend unterstützt, unter anderem mit Rüstungslieferungen. Allerdings übte der US-Präsident zuletzt angesichts der humanitären Not im Gazastreifen immer deutlichere Kritik an der israelischen Kriegsführung.
Dienstag, 9. April 2024
23.42 Uhr: Israelische Armee: 468 Lkw mit Hilfsgütern an einem Tag in Gazastreifen gefahren
Den Gazastreifen haben am Dienstag nach Angaben der israelischen Armee 468 Lastwagen mit Hilfsgütern erreicht. Den Angaben der Armee zufolge ist das die höchste Zahl an Hilfsgüter-Lkws seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Demnach erreichten zwischen Sonntag und Dienstag insgesamt 1.200 Lastwagen den Gazastreifen. Die Lastwagen seien vor dem Grenzübertritt kontrolliert worden, 47 der Lkw seien für den Norden des Gazastreifen bestimmt worden. Dem Palästinenserhilfswerk der UNO (UNRWA) zufolge waren im März täglich 150 Hilfsgüter-Lastwagen in den Gazastreifen gelangt – während es vor dem beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 500 pro Tag gewesen waren.
21.36 Uhr: US-Regierung – Hamas-Reaktion auf Feuerpause-Vorschlag "nicht gerade ermutigend"
Die US-Regierung hat sich wenig zuversichtlich mit Blick auf ein mögliches Abkommen über eine Feuerpause im Gazastreifen geäußert. "Wir haben die öffentlichen Erklärungen der Hamas verfolgt, die, sagen wir mal, nicht gerade ermutigend waren", sagte der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan zur Reaktion der islamistischen Palästinenserorganisation auf einen Vermittlervorschlag. Seit dem Wochenende verhandeln Israel und die Hamas erneut unter der Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars in Kairo über ein Abkommen zur Geiselfreilassung und einer Feuerpause im Gazastreifen.
Weiter sagte Sullivan, dass Israel aus Sicht der US-Regierung weiter keinen überzeugenden Plan zum Schutz der Zivilbevölkerung im Fall einer Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen vorgelegt habe. Er habe noch keinen "glaubwürdigen und durchführbaren" Plan für die Umsiedlung der Menschen in Rafah gesehen, der detailliert darlege, wie die Zivilisten untergebracht und medizinisch versorgt werden könnten. "So bleiben unsere Bedenken bestehen, und wir müssen nun abwarten, was passiert, und die Vereinigten Staaten werden entsprechend reagieren." Sullivan betonte, dass es Kommunikationskanäle mit der israelischen Regierung gebe.
21.33 Uhr: USA - Treffen zu Rafah-Offensive in den kommenden Wochen angesetzt
Ein persönliches Treffen zwischen israelischen und US-Vertretern über die geplante israelische Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen soll in ein paar Wochen stattfinden. Das teilt das US-Präsidialamt mit. Die israelische Armee geht nach früheren Angaben davon aus, dass sich in Rafah vier Bataillone zu je etwa 1.000 Kämpfern der Hamas sowie hochrangige Mitglieder der Islamisten-Gruppe aufhalten. Die USA und andere Staaten raten von der Offensive ab. Laut dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu steht ein Termin für einen Einmarsch in Rafah fest.
20.13 Uhr: Blinken glaubt nicht an Offensive in Rafah vor kommende Woche
US-Außenminister Antony Blinken glaubt nicht, dass Israel die Stadt Rafah im Gazastreifen vor Gesprächen zwischen den USA und Israel kommende Woche in Washington angreifen wird. "Ich gehe nicht davon aus, dass vor diesen Gesprächen irgendwelche Maßnahmen ergriffen werden, und ich sehe auch nicht, dass etwas unmittelbar bevorsteht", sagte Blinken. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Montag mitgeteilt, dass es bereits einen Termin für eine Bodenoffensive in der Stadt im Süden des Gazastreifens gebe.
18.53 Uhr: Israel fliegt erneut Angriffe gegen Syrien
Israel hat als Reaktion auf Raketenfeuer auf den Golanhöhen syrische Militärstellungen angegriffen. Israelische Kampfflugzeuge hätten über Nacht Infrastruktur der syrischen Armee nahe der Stadt Mahadscha, etwa 30 Kilometer von der entmilitarisierten Zone entfernt, angegriffen, erklärte die israelische Armee. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, israelische Jets hätten ein Waffen- und Munitionslager im Süden Syriens zerstört.
17.55 Uhr: Israel und UNRWA streiten über Umfang von Hilfslieferungen nach Gaza
Zwischen Israel und der UN-Palästinenser-Behörde UNRWA ist ein Streit über den Umfang der Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen entbrannt. Israelischen Angaben zufolge überquerten am Montag 419 Lastwagen die Grenze zum Küstenstreifen, so viele wie noch nie seit dem Beginn des Krieges. Die UNRWA sprach dagegen von 223 Lastwagen. Es habe "keine bedeutende Änderung beim Volumen der humanitären Güter" gegeben, heißt es im täglichen Lagebericht. Der Rote Halbmond beziffert die Zahl auf 350. Dies sei eine deutliche Erhöhung, sagt ein Vertreter in Ägypten: In den Wochen zuvor seien es meist weniger als 200 Lkw gewesen. Die UN schätzt, dass jeden Tag 500 Lastwagen nötig wären.
17.30 Uhr: Bündnis aus 120 Wissenschaftlern fordert Kursänderung bei deutscher Unterstützung für Israel
Mehr als 120 Sozialwissenschaftler fordern in einem offenen Brief an die Bundesregierung einen Wechsel in der deutschen Israel-Politik. In dem Manifest, das dem Magazin "Stern" vorliegt, heißt es, die Strategie der bedingungslosen Unterstützung Israels sei gescheitert. "Es ist allerhöchste Zeit, dass sich die Bundesregierung vehement für die universelle Anwendung des Völkerrechts und den Schutz der Menschenrechte einsetzt, auch wenn dies bedeuten sollte, das Verhalten der aktuellen israelischen Regierung zu verurteilen und zu sanktionieren."
Ausdrücklich halten die Autoren Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vor, zwar die Einhaltung des Völkerrechts einzufordern, Verstöße aber nicht zu benennen. Das Manifest soll in den kommenden Tagen an die Bundesregierung übergeben werden.
16.04 Uhr: Merz - Wir stehen "fest hinter Israel"
Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) hat Israel weitere Unterstützung im Kampf gegen die islamistische Hamas zugesagt, zugleich aber auch mehr Hilfe für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen gefordert. Auf die Frage, ob er angesichts mehrerer entsprechender Klagen dafür sei, deutsche Waffenlieferungen an Israel auszusetzen, sagte Merz am Dienstag in Berlin: "Wir sollten uns nicht von Klagen von dem Weg abbringen lassen, Israel zu unterstützen.»"Die Entscheidung über Waffenlieferungen sei keine parlamentarische Entscheidung, "sondern zunächst einmal eine Entscheidung der Bundesregierung, die sie treffen muss".
Bei einem Gespräch mit Israels Parlamentspräsident Amir Ochana in Berlin habe er zuvor deutlich gemacht, "dass wir auch trotz aller schwierigen Umstände fest hinter Israel stehen und an der Seite Israels stehen", sagte Merz.
16.02 Uhr: Israel fängt Drohne über Rotem Meer ab
Israel hat nach Militärangaben eine Drohne über dem Roten Meer abgefangen. Eine Korvette habe das tief fliegende Geschoss südlich von Eilat abgeschossen, teilte das Militär mit. Bei der nächtlichen Aktion sei erstmals die seegestützte Version des Abwehrsystem Iron Dome zum Einsatz gekommen. Das Militär veröffentlichte dazu körnige Aufnahmen einer Rakete. Wer die Drohne steuerte, war zunächst nicht klar.
15.58 Uhr: Offensive auf Rahah - Israel will 40.000 Zelte kaufen
Vor der geplanten Bodenoffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen will Israel nach Angaben aus Regierungskreisen 40.000 Zelte zur Unterbringung von fast einer halben Million Palästinenser kaufen. "Ich bestätige, dass eine Ausschreibung eröffnet wurde, die für den Gazastreifen bestimmt ist", sagte eine Regierungsquelle am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Auf der Website des israelischen Verteidigungsministerium wurde eine Ausschreibung über den Kauf von 40.000 Zelten für je zwölf Menschen veröffentlicht.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die bevorstehende Offensive am Montag in einer Videobotschaft ungeachtet internationaler Kritik bestätigt und davon gesprochen, dass bereits ein Termin dafür feststehe.
15.55 Uhr: Netanjahu will Hamas-Bataillone auch in Rafah zerstören
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Dienstag bekräftigt, dass die Armee alle Bataillone der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zerstören werde. Dies gelte auch für die Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten, sagte der 74-Jährige nach Angaben seines Büros vor Rekruten in einer Militärbasis bei Tel Aviv. Israel sei verpflichtet, die Hamas daran zu hindern, einen Angriff wie am 7. Oktober vergangenen Jahres zu wiederholen.
13.52 Uhr: Baerbock fordert raschen Kompromiss bei Gaza-Verhandlungen
Außenministerin Annalena Baerbock hat die islamistische Hamas und Israel eindringlich zu einem Kompromiss bei den Gesprächen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln aufgerufen. Es brauche dringend einen Durchbruch bei den indirekten Verhandlungen der Konfliktparteien in Kairo, forderte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei einem Treffen mit dem moldauischen Außenminister Mihai Popsoi in Berlin.
Die noch in der Hand der Hamas verbliebenen Geiseln müssten endlich freikommen, verlangte Baerbock. "Nur so werden wir auch zu einer humanitären Feuerpause kommen, die zu einem nachhaltigen Waffenstillstand führt, damit das Sterben in Gaza endlich aufhört, damit die Gewalt, damit das Leid für Israel und für die Palästinenser endlich aufhört."
13.35 Uhr: Gaza-Behörde - Fast 33.400 Palästinenser getötet
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Darstellung der dortigen Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn mindestens 33.360 Palästinenser getötet worden. Zudem gebe es 75.993 Verletzte, teilte die der radikal-islamischen Hamas unterstellte Behörde weiter mit. Die Angaben lassen si h nicht unabhängig überprüfen.
13.32 Uhr: Hamas - Verhandlungen über Waffenruhe laufen "nicht gut"
Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg laufen nach Informationen aus Hamas-Kreisen in der libanesischen Hauptstadt Beirut "nicht gut". Die Israelis seien demnach nur am "Geisel-Thema" interessiert, nicht aber an einer Waffenruhe. Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es bisher nicht. Nach Gesprächen in Kairo hatten Vertreter der Hamas die ägyptische Hauptstadt am Montag für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen.
Da Israel und die Hamas nicht direkt miteinander reden, treten die USA, Katar und Ägypten als Vermittler auf. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf arabische Vermittler von einem aktuellen Kompromissvorschlag der USA. In dem Bericht hieß es, der von CIA-Direktor William Burns in Kairo am Sonntagabend präsentierte Vorschlag sehe vor, dass die islamistische Hamas im Zuge einer sechswöchigen Feuerpause 40 der mehr als 100 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Tausch gegen 900 palästinensische Häftlinge freilässt - darunter 100, die wegen Mordes an Israelis zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Israel solle wiederum bis zu 150.000 Palästinensern die Rückkehr in den Norden des Küstengebiets gestatten.
12.54 Uhr: Christenführer warnen vor Extremisten-Plänen für dritten jüdischen Tempel
Hochkarätige Christenführer haben in einer Petition vor Plänen des als extremistisch bezeichneten Temple Institute sowie Christlicher Zionisten gewarnt, auf dem Tempelberg einen dritten jüdischen Tempel zu errichten, wofür die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom weichen müssten. Die Kirchenoberen erklärten, mit den Planungen drohe Jerusalem zu einer "apokalyptischen Spielwiese" zu werden. Der erste Tempel war von König Salomon um 950 vor Christus errichtet worden. Den zweiten Tempel des Herodes zerstörten die Römer 70 nach Christus. Ein dritter Tempel an seinem alten Platz, so die Petition, würde den israelisch-palästinensischen Konflikt zu einem religiösen Weltkonflikt ausweiten.
In einer Rede zum 100. Tag des Gaza-Krieges hatte Hamas-Sprecher Abu Ubaida unter den Motiven für den Überfall am 7. Oktober auch genannt, dass die Juden bereits "rote Kühe" wie sie für eine Tempel-Weihe nötig wären ins Land gebracht hätten - und dies als Beleg für die jüdische Absicht angeführt, auf dem Tempelberg einen neuen Tempel zu errichten.
11.52 Uhr: Baerbock - Es darf "keine Ausreden" mehr bei Hilfe geben
Außenministerin Annalena Baerbock hat Israel aufgefordert, die zugesagte humanitäre Hilfe im Gazastreifen schnell zu verstärken. Es sei gut, dass Israel dafür einen Hafen und einen Grenzübergang öffnen wolle, sagt Baerbock. "Es darf keine Ausreden mehr geben", fügte sie hinzu. "Die Lage in Gaza ist jeden Tag die Hölle", sagte die Grünen-Politikerin mit Blick auf die Versorgungslage der palästinensischen Zivilbevölkerung, aber auch der von Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln. Diese müssten so schnell wie möglich freigelassen werden.
11.21 Uhr: Israel - Weiterer Hamas-Kommandeur im Gazastreifen getötet
Israel hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff einen weiteren Kommandeur der islamistischen Hamas im Gazastreifen getötet. Hatem Alramery habe zum militärischen Flügel der Hamas gehört und sei in dem Flüchtlingslager Magasi im Zentrum des Küstenstreifens für den Beschuss Israels zuständig gewesen, teilte die Armee mit.
Die Hamas betonte hingegen, bei einem Luftangriff auf ein Gebäude in Magasi seien fünf Menschen getötet worden, darunter der Bürgermeister der Stadt, Hatem al-Ghamri. Eine militärische Führungsrolle des Mannes wurde von der Terrororganisation nicht bestätigt. Die israelische Armee veröffentlichte ein Foto des Getöteten, das Al-Ghamri zeigt, und betonte, die leicht unterschiedliche Schreibweise seines Namens sei Folge der Übersetzung aus dem Arabischen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
11.16 Uhr: Deutschland vor Gericht - Völkermord-Vorwürfe Nicaraguas haltlos
Deutschland hat die Klage Nicaraguas wegen Beihilfe zum Völkermord im Gazastreifen als haltlos zurückgewiesen. "Diese Vorwürfe entbehren jeder rechtlichen und tatsächlichen Grundlage", sagte die Leiterin der deutschen Delegation, Tania von Uslar-Gleichen, vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Deutschland verletze weder die Völkermord-Konvention noch humanitäres Völkerrecht. "Deutschlands Handeln in diesem Konflikt wurzelt fest im internationalen Recht", sagte die Beauftragte für Völkerrecht im Auswärtigen Amt.
Deutschland wirft Nicaragua zudem vor, falsche Angaben gemacht zu haben. Deutschland liefere zum weitaus größten Teil allgemeine Rüstungsgüter und nicht Waffen. Seit Oktober 2023 seien nur vier Lizenzen für Waffen erteilt worden, dabei ging es um Munition für Trainingszwecke und ein U-Boot. Es ist der letzte Tag der Anhörung. Danach werden die 16 höchsten Richter der UN über einen Eilantrag Nicaraguas beraten. Nicaragua fordert unter anderem den sofortigen Stopp der Rüstungslieferungen an Israel sowie die Wiederaufnahme der Beiträge für das Palästinenserhilfswerk UNRWA im Gazastreifen. Mit einer Entscheidung wird in etwa zwei Wochen gerechnet.
09.57 Uhr: Roth nennt Völkermord-Klage Nicaraguas "populistisches Spiel"
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, hat den von Nicaragua erhobenen Vorwurf der deutschen Beihilfe zu einem Völkermord im Gazastreifen scharf zurückgewiesen. "Das ist ein sehr, sehr populistisches Spiel, leider auf dem Rücken von unschuldigen Menschen", sagte der SPD-Politiker bei RTL/ntv. Es sei "schon frustrierend, dass ein autoritäres Regime wie Nicaragua eine Demokratie wie Deutschland anklagt, weil wir einem angegriffenen Staat zur Hilfe eilen". Israel wehre sich "gegen Terrorismus. Und es ist nicht das Ziel Israels, Palästinenserinnen und Palästinenser zu töten, weil sie Palästinenser sind, sondern es geht um die Zerstörung der Infrastruktur des Terrors".
Nicaragua beschuldigt Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag der Beihilfe zum Völkermord im Gaza-Krieg. Mit Waffenlieferungen an Israel ermögliche Deutschland einen Genozid und verstoße gegen internationales Recht, erklärten die Rechtsvertreter Nicaraguas am Montag vor dem Gericht. Deutschland will an diesem Dienstag seine Position darlegen. Eine Entscheidung wird in etwa zwei Wochen erwartet.
09.41 Uhr: Hamas prüft dreistufigen Vorschlag zu Feuerpause
In den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen prüft die radikalislamische Hamas nach eigenen Angaben einen dreistufigen Vermittlervorschlag. Dieser sieht in einem ersten Schritt eine sechswöchige Feuerpause vor. 42 der in den Gazastreifen verschleppten Menschen sollen freigelassen werden. Im Gegenzug soll Israel bis zu 900 inhaftierte Palästinenser freilassen, von denen etwa 100 lange oder lebenslange Haftstrafen verbüßen. Die erste Phase des Vorschlags soll auch die Rückkehr vertriebener palästinensischer Zivilisten in den Norden des Gazastreifens sowie 400 bis 500 Lastwagen mit Hilfslieferungen für das Palästinensergebiet täglich vorsehen.
In der zweite Phase soll demnach die Freilassung aller israelischer Geiseln geschehen, inklusive Soldaten und Offiziere, im Austausch für eine Anzahl palästinensischer Gefangener, die noch festgelegt werden soll. Zu diesem Zeitpunkt sollten zudem israelische Militärkontrollpunkte beseitigt werden. Ein dritter Teil des Abkommens beinhaltet einen dauerhaften Waffenstillstand und einen vollständigen Rückzug Israels aus dem Gazastreifen.
09.05 Uhr: Türkei erlässt wegen Gazakrieg Exportbeschränkungen gegen Israel
Die Türkei erlässt wegen des Gazakriegs Handelsbeschränkungen gegen Israel. Die Restriktionen gelten ab Dienstag und bleiben so lange in Kraft, "bis Israel einen sofortigen Waffenstillstand ausruft und angemessene und ununterbrochene humanitäre Hilfe zulässt", wie das türkische Handelsministerium mitteilte. Betroffen sind demnach eine Reihe von Exportgütern wie Zement, Stahl und Eisen.
Die türkische Regierung hatte am Montag mitgeteilt, dass Israel ihren Antrag auf den Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen abgelehnt habe. Ankara werde nun "eine Reihe neuer Maßnahmen gegen Israel" ergreifen, erklärte der türkische Außenminister Hakan Fidan daraufhin. Diese würden unverzüglich und Schritt für Schritt umgesetzt. Die Türkei gehört zu den größten Kritikern der israelischen Offensive im Gazastreifen.
07.21 Uhr: Hamas macht Israel für Stocken von Gesprächen verantwortlich
Die radikalislamische Hamas macht Israel für das Stocken der Gespräche über eine Waffenruhe verantwortlich. Die israelischen Vorschläge entsprächen keiner der Forderungen der palästinensischen Fraktionen, hieß es. Israels Haltung werde als "unnachgiebig" bezeichnet, dennoch werde er geprüft und das Ergebnis werde den Vermittlern zugeleitet, meldete Reuters über die Position der palästinensischen Seite.
Bereits gestern wurde ein Vertreter der Hamas mit der Aussage zitiert, man habe den israelischen Vorschlag für einen Waffenstillstand bei den indirekt geführten Verhandlungen in Kairo abgelehnt. Premierminister Benjamin Netanjahu sagte gestern Abend, er sei von seiner Delegation über den Stand der Verhandlungen informiert worden. Dabei erklärte er, Israels Regierung arbeite ständig daran, ihre Ziele zu erreichen. Diese seien in erster Linie die Freilassung aller Geiseln und ein "vollständiger Sieg über die Hamas".
06.42 Uhr: Macron, al-Sisi und König von Jordanien fordern "unverzüglichen" Waffenstillstand
Die Staatsoberhäupter von Frankreich, Ägypten und Jordanien haben einen "unverzüglichen" Waffenstillstand im Krieg im Gazastreifen gefordert und Israel vor einer geplanten Offensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen gewarnt. "Der Krieg in Gaza und das damit verbundene katastrophale menschliche Leid müssen unverzüglich beendet werden", schrieben der französische Präsident Emmanuel Macron, sein ägyptischer Amtskollege Abdel Fattah al-Sisi und der jordanische König Abdullah II. am Montag in einem Beitrag für mehrere Tageszeitungen. "Angesichts der unerträglichen Zahl von Opfern (...) betonen wir die dringende Notwendigkeit eines dauerhaften Waffenstillstands in Gaza", schrieben sie weiter.
Gewalt, Terror und Krieg könnten dem Nahen Osten keinen Frieden bringen, heißt es darin. Eine Zweistaatenlösung sei "der einzige glaubwürdige Weg, um Frieden und Sicherheit für alle zu gewährleisten und sicherzustellen, dass weder die Palästinenser noch die Israelis jemals wieder die Schrecken erleben müssen, die sie seit dem Angriff vom 7. Oktober erlebt haben".
06.03 Uhr: USA machen neuen Vorschlag für Waffenruhe
Die USA wollen den Verhandlungen über eine Waffenruhe mit einem neuen Kompromissvorschlag zum Erfolg verhelfen. "Nun liegt es an der Hamas, diesen Vorschlag umzusetzen", sagte in Washington der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, ohne Details zu nennen. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf arabische Vermittler berichtete, sieht der von CIA-Direktor William Burns präsentierte Vorschlag vor, dass die Hamas im Zuge einer sechswöchigen Feuerpause 40 der mehr als 100 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Tausch gegen 900 palästinensische Häftlinge freilässt - darunter 100, die wegen Mordes an Israelis zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Israel solle dafür bis zu 150.000 Palästinensern die Rückkehr in den Norden des Küstengebiets gestatten.
Derweil sagte der rechtskonservative Ministerpräsident Netanjahu, ein Termin für eine Offensive gegen die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens stehe fest. Nähere Details nannte er nicht. Die USA als wichtigster Verbündeter und auch Deutschland haben Israel wiederholt vor einer großangelegten Offensive in Rafah gewarnt.
04.10 Uhr: US-Militär - Haben Luftabwehr- und Drohnensysteme der Huthi zerstört
Das US-Militär hat eigenen Angaben Luftabwehr- und Drohnensystem der Huthi-Rebellen im Gebiet des Roten Meeres zerstört. Es sei niemand verletzt worden, teilte das US-Zentralkommando auf X mit. Schäden an kommerziellen oder US-Schiffen seien nicht gemeldet worden. Angriffe der Huthi haben die Schifffahrt im Roten Meer stark beeinträchtigt. Sie wollen damit laut eigener Angaben ihre Solidarität mit der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas zum Ausdruck bringen.
03.54 Uhr: Israel setzt erstmals Raketenabwehrsystem C-Dome ein
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge erstmals ihr neues Abwehrsystem C-Dome eingesetzt, die Marineversion des Raketenabwehrsystems Iron Dome. Nach einem Alarm im Bereich Eilat im Süden Israels wegen eines "feindlichen Flugzeugs" hätten die Seestreitkräfte ein "verdächtiges Luftziel" identifiziert, das israelisches Territorium überquert habe, teilte die Armee mit. Das Ziel sei erfolgreich vom Marineverteidigungssystem C-Dome abgefangen worden. Es habe weder Verletzte noch Schäden gegeben.
Das Abwehrsystem ist auf Korvetten der Sa'ar-6-Klasse - Kriegsschiffe aus deutscher Produktion - eingebaut. Der C-Dome ist die Marineversion des Iron Dome, der seit über einem Jahrzehnt von Israel eingesetzt wird - insbesondere, um von der islamistischen Hamas und vom Islamischen Dschihad aus dem Gazastreifen gestartete Raketen abzufangen. Die israelische Armee hat in den vergangenen Jahren in die Technologie investiert, um insbesondere die Gasvorkommen des Landes im östlichen Mittelmeer zu schützen.
03.20 Uhr: USA weiterhin gegen Rafah-Offensive
Die USA haben sich nach der israelischen Bestätigung einer geplanten Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens erneut gegen den Angriff ausgesprochen. Angesichts der 1,5 Millionen Palästinenser, die nach Rafah geflüchtet seien, hätten die USA "Israel gegenüber deutlich gemacht, dass wir glauben, dass eine militärische Großinvasion von Rafah immens schädliche Auswirkungen auf diese Zivilisten haben und letztlich der Sicherheit Israels schaden würde", sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller zu Journalisten.
01.22 Uhr: Israel verurteilt Palästinenser-Initiative für UN-Vollmitgliedschaft
Israel hat eine erneute Initiative der Palästinenser zur Vollmitgliedschaft bei den Vereinten Nationen scharf verurteilt. "Der Sicherheitsrat diskutiert derzeit über die Anerkennung eines 'PalestiNazi'-Staats", sagte Gilad Erdan, der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen. Diesem Antrag stattzugeben wäre "die abscheulichste Belohnung für die abscheulichsten Verbrechen", fuhr Erdan fort.
Indes erklärte der UN-Sicherheitsrat, bis Ende April über die palästinensische Initiative entscheiden zu wollen. Der palästinensische UN-Gesandte Rijad Mansur sprach von einem "historischen Moment", als der UN-Sicherheitsrat am Montag den Überprüfungsprozess des Antrags einleitete. Mansur hatte in der vergangenen Woche in einem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres "auf Anweisung der palästinensischen Führung" darum gebeten, das Verfahren zur Vollmitgliedschaft wiederaufzunehmen. Die Palästinenser haben seit 2012 einen Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen. Sie fordern seit Jahren eine Vollmitgliedschaft.
00.32 Uhr: Netanjahu - Datum für Rafah-Offensive steht
Nach den Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu steht der Termin für die Offensive in Rafah auf dem Gazastreifen fest. "Für den Sieg ist es erforderlich, Rafah einzunehmen und die dortigen Terrorbataillons zu eliminieren", sagte er in einer am Montagabend verbreiteten Stellungnahme: "Das wird geschehen, es gibt ein Datum."
Die USA und Deutschland haben Israel wiederholt vor einer großangelegten Bodenoffensive in Rafah gewarnt. US-Präsident Joe Biden hatte Netanjahu klargemacht, dass ein Einmarsch dort ohne vorherige Evakuierung der Zivilisten eine "rote Linie" für ihn wäre. Die rechtsextremen Partner in Netanjahus Koalition hatten unterdessen den Druck auf den Regierungschef erhöht. Nach dem Rückzug israelischer Truppen aus dem Süden des Gazastreifens schrieb Netanjahus Koalitionspartner Itamar Ben-Gvir auf X: "Wenn der Ministerpräsident entscheiden sollte, den Krieg zu beenden, ohne einen breiten Angriff auf Rafah, um die Hamas entscheidend zu schlagen, wird er kein Mandat haben, weiter als Regierungschef zu amtieren."
Montag, 8. April 2024
23.35 Uhr: Ankara – Israel ließ keine türkischen Hilfsflüge für Gazastreifen zu
Israel hat nach Angaben aus Ankara eine Teilnahme türkischer Flugzeuge am Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen abgelehnt. Jordanien habe zugestimmt, dass sein Land an einer Operation zum Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft teilnimmt, aber Israel habe die Anfrage abgelehnt, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan. "Es gibt keine Entschuldigung für Israel, unseren Versuch zu blockieren, den hungernden Menschen in Gaza Hilfe aus der Luft zukommen zu lassen", sagte er.
21.15 Uhr: Hamas-Kreise – Sechswöchige Feuerpause und Austausch von Geiseln werden geprüft
Die Hamas prüft nach Angaben aus Kreisen der radikalislamischen Palästinenserorganisation derzeit einen dreistufigen Vermittlervorschlag, dessen erste Stufe eine sechswöchige Feuerpause im Gazastreifen vorsieht. Zugleich sollten in dieser ersten Phase insgesamt 42 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln, darunter ältere Menschen, Frauen und Kinder, freigelassen werden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montag. Im Gegenzug solle Israel bis zu 900 inhaftierte Palästinenser freilassen, von denen etwa 100 lange oder lebenslange Haftstrafen verbüßen. Wie eine mit den Verhandlungen vertraute Person mitteilte, sieht die erste Phase des Vorschlags auch die Rückkehr vertriebener palästinensischer Zivilisten in den Norden des Gazastreifens sowie 400 bis 500 Lastwagen mit Hilfslieferungen für das Palästinensergebiet täglich vor.
In der zweite Phase soll demnach die Freilassung aller israelischer Geiseln geschehen, inklusive Soldaten und Offiziere, im Austausch für eine Anzahl palästinensischer Flüchtlinge, die in den kommenden Tagen festgelegt werden soll. Zu diesem Zeitpunkt sollten zudem die israelischen Militärkontrollpunkte an der Küstenstraße Al-Raschid im Westen des Gazastreifens und an der Straße Salah al-Din im Osten beseitigt werden, erläuterte die Hamas-Quelle. Ein dritter Teil des Abkommens beinhaltet demnach einen dauerhaften Waffenstillstand und einen vollständigen Rückzug Israels aus dem Gazastreifen.
21.15 Uhr: Auslandspresse fordert ungehinderten Zugang nach Gaza
Die Vereinigung der Auslandspresse (FPA) hat die israelischen Behörden aufgerufen, internationalen Berichterstattern ungehinderten Zugang zum Gazastreifen zu ermöglichen. "Sechs Monate sind zu lang", hieß es in einer Stellungnahme über die Beschränkungen. Seit Monaten hätten die Behörden Bitten um Zugang abgeschlagen und mit Sicherheits- und logistischen Problemen begründet. Unabhängige Journalisten so lange von einem Kriegsgebiet fernzuhalten, sei in der israelischen Geschichte ein noch nicht dagewesener Vorgang. "Es stellt sich die Frage, was Israel internationale Journalisten nicht sehen lassen will."
20.21 Uhr: Iran gibt USA Mitschuld an Angriff auf Konsulat in Syrien
Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian hat den USA eine Mitverantwortung für den tödlichen Angriff auf das Konsulat seines Landes in Syrien gegeben. Washington habe Israel Grünes Licht für den Luftangriff gegeben, bei dem sieben iranische Militärs getötet wurden, darunter der Kommandeur der Al-Kuds-Brigade Mohammad Resa Sahedi, sagte Amirabdollahian in der syrischen Hauptstadt. "Ich möchte mit sehr lauter Stimme von hier in Damaskus sagen, dass Amerika Verantwortung für das trägt, was geschehen ist und zur Verantwortung gezogen werden muss", sagte er.
20.17 Uhr: USA sprechen sich erneut gegen Angriff auf Rafah aus
Die USA haben sich nach der israelischen Bestätigung einer geplanten Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens erneut gegen den Angriff ausgesprochen. Angesichts der 1,5 Millionen Palästinenser, die nach Rafah geflüchtet seien, hätten die USA "Israel gegenüber deutlich gemacht, dass wir glauben, dass eine militärische Großinvasion von Rafah immens schädliche Auswirkungen auf diese Zivilisten haben und letztlich der Sicherheit Israels schaden würde", sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller. "Es geht nicht nur darum, dass uns Israel einen Plan präsentiert", fuhr Miller fort. "Wir haben ihnen deutlich gemacht, dass wir denken, dass es einen besseren Weg gibt, um das legitime Ziel zu erreichen, nämlich die noch in Rafah verbleibenden Hamas-Bataillone zu schwächen und zu zerlegen und zu besiegen." Der US-Regierung wurde nach eigenen Angaben kein Termin für den Beginn einer israelischen Offensive in Rafah mitgeteilt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte erklärt, ein Termin stehe fest.
19.41 Uhr: Boykott-Aufruf gegen Israel - SWR setzt Moderatorin ab
Nach mehreren israelfeindlichen Posts auf ihrem privaten Social-Media-Account darf eine Moderatorin nicht mehr für den SWR arbeiten. Die freie Mitarbeiterin sei von ihren Moderationsaufgaben entbunden worden, teilte der Südwestrundfunk (SWR) in Stuttgart mit. Sie habe wiederholt auf ihrem privaten Social-Media-Account extreme politische Positionen geäußert und habe "zum Boykott israelischer Erzeugnisse aufgerufen". Konkret geht es um ein Video, in dem die Moderatorin in einem Supermarkt zum Boykott eines Unternehmens aufruft, das israelische Start-Ups unterstütze.
19.34 Uhr: Türkei kündigt "neue Maßnahmen" gegen Israel an
Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat vor dem Hintergrund der dramatischen humanitären Lage in Gaza "neue Maßnahmen" gegen Israel angekündigt. "Diese Maßnahmen werden fortgesetzt, bis Israel einen Waffenstillstand erklärt und es ermöglicht, dass humanitäre Hilfe ohne Unterbrechung Gaza erreicht", sagte Fidan - ohne zu erklären, wie diese Maßnahmen aussehen könnten.
19.20 Uhr: Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft für Palästinenser wird geprüft
Der UN-Sicherheitsrat hat den Antrag auf eine Vollmitgliedschaft für einen Staat Palästina bei den Vereinten Nationen an ein zuständiges Gremium zur Prüfung verwiesen. Es gab dagegen im mächtigsten Organ der Organisation in New York keine Einwände. Das Komitee soll sich demnach umgehend mit dem Antrag befassen. Es gilt jedoch als eher unwahrscheinlich, dass die USA - Israels engster Verbündeter mit Vetomacht im Sicherheitsrat - dem Antrag letztlich zustimmen würden. Bislang wollten die USA und andere, dass die Palästinenser vor einer UN-Mitgliedschaft mit Israel Frieden schließen. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan sprach sich vehement gegen eine Aufnahme Palästinas aus. Anstatt die islamistische Hamas mit Blick auf das Massaker vom 7. Oktober als Terrororganisation einzustufen, würden die UN sie damit für ihren "völkermörderischen Terror" belohnen, warnte er. "Das wird die schändlichste Belohnung für ihre gewaltsamen Verbrechen", sagte er weiter.
19.10 Uhr: Netanjahu – Es gibt einen Termin für Einmarsch in Rafah
Laut dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu steht ein Termin für einen Einmarsch in Rafah im Süden des Gazastreifens fest. "Es wird geschehen – es gibt ein Datum", sagte Netanjahu. Den Termin selbst nennt er nicht. Israel arbeite kontinuierlich daran, seine Ziele zu erreichen, so Netanjahu. Diese seien die Freilassung aller Geiseln und der vollständige Sieg über die Hamas. "Dieser Sieg erfordert den Einmarsch in Rafah und die Ausschaltung der dortigen Terroristenbataillone", so Netanjahu. In Rafah an der Grenze zu Ägypten haben zahllose Palästinenser Zuflucht gesucht.
18.24 Uhr: Hamas prüft neuen Vorschlag für Geisel-Freilassung
Die radikal-islamische Hamas prüft den USA zufolge einen neuen Vorschlag für eine Übereinkunft zur Freilassung ihrer Geiseln. Die Verhandlungen unter Teilnahme des Chefs des US-Geheimdienstes CIA, William Burns, in Kairo seien ernsthaft gewesen, sagt John Kirby, Sprecher der US-Regierung für die nationale Sicherheit. Eine entsprechende Vereinbarung würde auch zu einer Feuerpause führen. Bei den Gesprächen in Kairo sei der Hamas "am Ende des Wochenendes ein Vorschlag unterbreitet worden", so Kirby. "Nun liegt es an der Hamas, diesen Vorschlag umzusetzen."
17.42 Uhr: Israel kauft Zehntausende Zelte für Zivilisten in Rafah
Israel kauft 40.000 Zelte für die Evakuierung von Hunderttausenden Palästinensern aus Rafah im Süden des Gazastreifens. Das bestätigte ein Regierungsvertreter. Zuvor hatte das Verteidigungsministerium eine Ausschreibung zum Kauf von Zelten veröffentlicht. Dies sei Teil der Vorbereitungen für eine Offensive auf die Stadt, in der mehr als eine Millionen Palästinenser Zuflucht vor den Kämpfen im Gazastreifen gesucht hat, sagte der Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte. Israel hat angekündigt, mit Bodentruppen nach Rafah vorzustoßen, da die Stadt die letzte Hochburg der militant-islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas ist.
16.10 Uhr: Irans Außenminister bekräftigt Drohungen gegen Israel
Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hat bei einem Besuch in Syrien nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus Drohungen gegen den Erzfeind Israel bekräftigt: "Israels Regime wird bestraft werden und eine nötige und kräftige Antwort erhalten", zitierte ihn sein Ministerium.
Am 1. April waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden. Irans Außenministerium machte Israel dafür verantwortlich. Von israelischer Seite wurde der Vorfall nicht kommentiert.
15.46 Uhr: Kreise - In Damaskus getöteter Iraner war hochrangiger Hisbollah-Anführer
Ein bei dem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in Damaskus getöteter iranischer Offizier der Revolutionsgarde war offenbar Mitglied des höchsten Entscheidungsgremiums der Hisbollah-Miliz im Libanon. General Mohammed Resa Sahedi sei das einzige nicht-libanesische Mitglied im siebenköpfigen Schura-Rat der Hisbollah gewesen, verlautete aus Kreisen der Miliz. Der 63-jährige Sahedi war zusammen mit sechs weiteren Mitgliedern der Revolutionsgarde bei dem Angriff in der syrischen Hauptstadt am 1. April getötet worden. Insgesamt kamen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte 16 Menschen ums Leben.
15.40 Uhr: Papst Franziskus trifft Angehörige von Hamas-Geiseln
Papst Franziskus hat Familienangehörige von Hamas-Geiseln im Vatikan getroffen. Zu der Gruppe gehörte unter anderen der Bruder eines Besuchers des Supernova-Festivals, die Angehörigen von zwei israelischen Soldaten sowie ein Verwandter der jüngsten Geisel, die erst ein Jahr alt ist. Das berichtete das Online-Portal Vatican News. Der Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel ist beinahe genau ein halbes Jahr her.
Die israelische Botschaft am Heiligen Stuhl teilte auf X mit, der Papst habe den Angehörigen der fünf Familien seine Nähe ausgedrückt. Das Treffen habe rund 35 Minuten gedauert. Außenminister Israel Katz habe sich zeitgleich mit dem vatikanischen Außenbeauftragten Paul Richard Gallagher über eine mögliche Freilassung der Geiseln und die Lage im Nahen Osten ausgetauscht.
14.55 Uhr: Israel und Hamas dämpfen Hoffnung auf Einigung über Waffenruhe
Bei den Verhandlungen in Kairo über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Hamas-Geiseln ist offenbar kein Durchbruch in Sicht. "Wir sehen noch keine Einigung am Horizont", zitierte das israelische Nachrichtenportal Ynet einen israelischen Regierungsvertreter. Die Distanz zwischen den Positionen sei "immer noch groß", sagte er demnach. Laut einem weiteren hochrangigen Regierungsbeamten gibt es jedoch bei den Verhandlungen noch Spielraum. "Wir müssen geduldig sein. Es gibt ein Potenzial, aber wir sind noch nicht da", sagte er.
Auch ein Vertreter der radikalislamischen Hamas wies Aussagen der ägyptischen Vermittler über "Fortschritte" zurück. Man könne "bislang nicht von konkreten Fortschritten sprechen", sagte ein Hamas-Funktionär. Ihm zufolge betreffen die Differenzen vor allem die von der islamistischen Palästinenserorganisation verlangte Rückkehr von Binnenflüchtlingen in die Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets. Derweil riefen UN-Vertreter angesichts der zunehmend angespannten Lage im israelisch-libanesischen Grenzgebiet zur "Deeskalation" auf.
14.49 Uhr: Flugblätter über Berlin - Angehörige der Hamas-Geiseln erbitten Hilfe
Mit einer spektakulären Flugblattaktion in Berlin haben Angehörige der von der Terrororganisation Hamas verschleppten israelischen Geiseln an das Schicksal ihrer Lieben erinnert: Von einem Ballon warfen sie aus 150 Metern Höhe Hunderte Bilder der Geiseln ab mit der Forderung "Bringt sie nach Hause". Ihre Hoffnung: Die Bundesregierung soll über ihre diplomatischen Kanäle den Druck auf Katar und damit indirekt auf die Hamas erhöhen, damit die noch etwa 130 Menschen frei kommen.
Die Terrororganisation hatte bei dem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 nicht nur etwa 1.200 Menschen ermordet, sondern auch etwa 230 Frauen, Männer und Kinder entführt. 105 von ihnen kamen im Zuge einer Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas nach knapp zwei Monaten frei. Das Schicksal der übrigen Geiseln ist unklar. Knapp 100 von ihnen dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein. Vor der Flugblattaktion hatten die Angehörigen im Berliner Regierungsviertel eine große Sanduhr aufgestellt mit der Aufschrift: "Die Zeit läuft davon".
13.54 Uhr: Deutschland weist Vorwurf der Genozid-Beihilfe entschieden zurück
Deutschland hat die von Nicaragua erhobenen Vorwürfe der Beihilfe zu einem Völkermord im Gaza-Krieg entschieden zurückgewiesen. "Deutschland verletzt weder die Völkermord-Konvention noch humanitäres Völkerrecht, weder direkt noch indirekt", sagte die Beauftragte für Völkerrecht im Auswärtigen Amt, Tania von Uslar-Gleichen, vor Journalisten in Den Haag im Anschluss an die erste Anhörung zur Klage Nicaraguas vor dem Internationalen Gerichtshof.
Das autoritär regierte Nicaragua beschuldigt Deutschland vor dem höchsten UN-Gericht der Beihilfe zum Völkermord im Gazastreifen und forderte das Gericht dazu auf, einen Stopp deutscher Waffenlieferungen an Israel anzuordnen. Die Rechtsvertreterin Deutschlands sagte, dass Deutschland dem Völkerrecht verpflichtet sei. Sie nannte die Darstellung Nicaraguas "eklatant einseitig". Deutschland wird am Dienstag seine Position vor den 16 Richtern darlegen. Eine Entscheidung wird in etwa zwei Wochen erwartet.
13.21 Uhr: Bundesaußenministerium - Mehr Hilfe im Gazastreifen nötig
Ein Sprecher des Bundesaußenministeriums begrüßt die Möglichkeit, dass Einwohner in die Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen zurückkehren können. Dies sei eine gute Nachricht: "Aber gleichzeitig ist klar: Das ist nicht das Ende des Krieges." Es brauche mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen. Am Wochenende seien erstmals über 300 Lastwagen pro Tag mit Hilfen in den umkämpften Küstenstreifen hereingelassen worden. "Das ist noch nicht genug. Aber es ist zumindest ein Schritt nach vorne." Die Bundesregierung hoffe auf mehr Hilfen.
12.58 Uhr: EU-Marinemission im Roten Meer - Elf Angriffe abgewehrt
Knapp zwei Monate nach ihrem Start hat die EU-Marinemission im Roten Meer Angriffe der Huthi-Rebellen auf elf Handelsschiffe abgewehrt. Das gab der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag in einer ersten Bilanz bekannt. Insgesamt habe die Mission 68 Schiffe eskortiert, sagte er in Brüssel.
12.56 Uhr: Protestaktion für Freilassung von Hamas-Geiseln in Berlin
Ein halbes Jahr nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas haben Angehörige der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln Deutschland gebeten, mehr für die Freilassung der Menschen zu tun. Bei einer Protestaktion in Berlin stellten sie am Montag eine überdimensionale Sanduhr zwischen Kanzleramt und Bundestag auf mit der Aufschrift: "Die Zeit läuft davon".
12.50 Uhr: Rechtsextreme Koalitionspartner erhöhen Druck auf Netanjahu
Nach dem Rückzug israelischer Truppen aus dem Süden des Gazastreifens wächst der Druck rechtsextremer Koalitionspartner auf den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu. Der Polizeiminister Itamar Ben-Gvir von der rechtsextremen Partei Otzma Jehudit schrieb am Montag auf der Plattform X, vormals Twitter: "Wenn der Ministerpräsident entscheiden sollte, den Krieg zu beenden, ohne einen breiten Angriff auf Rafah, um die Hamas entscheidend zu schlagen, wird er kein Mandat haben, weiter als Regierungschef zu amtieren."
Auch der Finanzminister Bezalel Smotrich von der Partei Religiöser Zionismus forderte in einer Mitteilung die sofortige Versammlung des Sicherheitskabinetts, "vor dem Hintergrund der Berichte über ein Ende des Krieges". Er habe Netanjahu in der Frage einen dringenden Brief geschrieben. Netanjahu ist nach Einschätzung von Beobachtern auf seine rechtsextremen Koalitionspartner angewiesen, weil sein politisches Überleben von ihnen abhängt.
12.43 Uhr: Bundeswehr verbessert System für Gaza-Hilfsflüge
Die Bundeswehr hat ein Transportflugzeug vom Typ A400M in den Nahen Osten geschickt, um Lebensmittel über dem Gazastreifen abzuwerfen. Die Maschine startete am Montagmorgen vom Fliegerhorst im niedersächsischen Wunstorf, wie ein Sprecher der Luftwaffe auf Anfrage mitteilte. Der Flieger soll am Mittwoch erstmals über dem Palästinensergebiet eingesetzt werden.
Mit dem Airbus, der die bislang eingesetzten Maschinen ersetzen soll, könne auf das international gängige Paletten-System umgestellt werden, so dass die Hilfsgüter künftig von der Bundeswehr selbst verpackt werden können. Bei den Flügen mit den bislang eingesetzten C-130-Transportflugzeugen hatte ein französisches Paletten-System verwendet werden müssen.
11.19 Uhr: Israelisches Militär meldet weiteren getöteten Hisbollah-Befehlshaber
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mit einem Luftangriff im Libanon einen weiteren Hisbollah-Kommandeur getötet. Ali Ahmed Hassin sei für Angriffe auf Israelis verantwortlich gewesen, teilt die israelische Armee mit. Neben Hassin seien bei dem Angriff im Süden des Libanon zwei weitere Menschen ums Leben gekommen. Die radikal-islamische Hisbollah-Miliz veröffentlicht eine Traueranzeige für Hassin, macht aber keine Angaben zu dessen Funktion.
10.55 Uhr: Israels Armee - Palästinenserin bei Anschlagsversuch getötet
Eine Palästinenserin ist am Montag nach israelischen Militärangaben bei einem versuchten Messerangriff getötet worden. Die Frau habe sich an einer Sperre der Armee im besetzten Westjordanland zunächst geweigert, sich zu identifizieren, anschließend habe sie versucht, Soldaten mit einem Messer anzugreifen. Die Soldaten hätten daraufhin auf sie geschossen und sie "ausgeschaltet". Unter den Truppen habe es keine Verletzten gegeben.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod der Frau durch Schüsse bei dem Vorfall nahe der Ortschaft Tubas.
10.52 Uhr: Australien stellt Beauftragten zur Untersuchung des Angriffs auf Hilfskräfte
Australien hat den früheren Chef der Streitkräfte Mark Binskin mit einer Untersuchung des tödlichen Luftangriffs der israelischen Armee auf Mitarbeiter einer internationalen Hilfsorganisation im Gazastreifen beauftragt. Bei dem Angriff wurden vergangene Woche sieben Helfer von World Central Kitchen getötet, unter ihnen eine Australierin. Premierminister Anthony Albanese sagte am Montag, er erwarte eine vollständige Kooperation Israels mit Biskin als australischem Sonderberater.
Dabei gehe es auch um die israelische Reaktion auf den Vorfall. "Wir finden diese Erklärungen bis jetzt nicht zufriedenstellend", sagte Albanese dem Sender ABC. Es sei außerdem inakzeptabel, dass seit Beginn des Gaza-Kriegs, der vom Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober ausgelöst wurde, fast 200 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen ums Leben gekommen seien.
10.48 Uhr: Welternährungsprogramm drängt auf rasche Abfertigung von Lebensmitteln
Das Welternährungsprogramm der UN (WFP) wartet eigenen Angaben zufolge mit Nahrungsmitteln, die für mehr als eine Million Menschen drei Monate lang reichen, auf eine rasche Abfertigung an den Grenzübergängen von Israel zum Gazastreifen. Diese angehäuften Güter müssten bloß noch in den Gazastreifen hineingebracht werden, um den Hunger gerade unter jüngeren Kindern mit geeigneten Lebensmitteln lindern zu können, sagte Cindy McCain, die Direktorin des WFP, am Sonntag (Ortszeit) dem US-Sender CNN. Man stehe buchstäblich kurz vor einer Hungersnot.
Am Freitag hatte Israel angekündigt, neben Erez auch den Hafen Aschdod für Hilfstransporte öffnen zu wollen, um die Versorgungslage im Norden des Gazastreifens zu verbessern. Bislang wurde die Ankündigung nicht umgesetzt.
09.35 Uhr: Israel - Hamas soll Raketen aus "humanitärer Zone" abgefeuert haben
Israel hat der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vorgeworfen, aus einer "humanitären Zone" im Süden des Gazastreifens Raketen auf Israel abgefeuert zu haben. Am Sonntag seien drei Geschosse von dem als konfliktfrei designierten Gebiet in Chan Junis aus auf israelische Ortschaften abgefeuert worden, teilte die Armee am Montag mit. Sie seien auf offenem Gebiet eingeschlagen.
Israelische Kampfjets hätten drei Abschussrampen der Hamas in einer solchen Zone im Westen der Stadt Chan Junis gezielt angegriffen und zerstört, hieß es weiter in der Mitteilung. Bei dem Angriff der Luftwaffe auf die Abschussrampen seien keine Zivilisten gefährdet worden. Die Hamas äußerte sich zunächst nicht zu den Vorfällen.
09.07 Uhr: Hamas - keine Fortschritte bei Verhandlungen über Waffenstillstand
Bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg soll es nach Hamas-Darstellung keine Fortschritte gegeben haben. Der katarische TV-Sender Al-Dschasira berichtete am Montagmorgen unter Berufung auf Kreise der islamistischen Terrororganisation, dass die israelische Delegation auf keine der Forderungen der Hamas eingegangen sei. Vertreter der Gruppe hätten Kairo demnach für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen. Israelische Medien berichteten dagegen, beide Seiten hätten mehr Flexibilität gezeigt. Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es bisher nicht.
02.49 Uhr: Kommandant der libanesischen Hisbollah getötet
Bei einem israelischen Angriff auf den Südlibanon sind Sicherheitskreisen zufolge drei Menschen ums Leben gekommen. Darunter sei ein Kommandant der Spezialeinheit Al Radwan der libanesischen Hisbollah, sagen zwei Insider.
Die israelische Armee hat zwischenzeitlich die gezielte Tötung des Hisbollah-Kommandanten bestätigt. Sein Rang sei mit dem eines Brigadekommandeurs vergleichbar, hieß es in der Mitteilung der Armee. "In seiner Rolle war er verantwortlich für die Planung und Ausführung von Terrorattacken auf israelische Zivilisten im Norden Israels."
01.58 Uhr: Ägyptisches TV - Fortschritte bei Gesprächen über Waffenstillstand
Bei den Gesprächen für einen Waffenstillstand sind einem ägyptischen TV-Bericht zufolge Fortschritte erzielt worden. Bei den Eckpunkten herrsche Einigkeit, berichtete der Sender Al-Kahera News unter Berufung auf einen ägyptischen Insider. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.