Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick
- Ägypten will Trumps Vorschlag zur Massenumsiedlung abwehren (12:52 Uhr)
- Israels Armee soll Plan zur Ausreise der Palästinenser aus Gaza erarbeiten (08.09 Uhr)
- Ärzte ohne Grenzen beklagen zunehmende Gewalt im Westjordanland (06.22 Uhr)
- "Vorübergehende" Umsiedlung - Weißes Haus schwächt Trumps Gaza-Vorstoß ab (05.27 Uhr)
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Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
18.24 Uhr: Spanien und Ägypten wollen keine vertriebenen Palästinenser aufnehmen
Spanien und Ägypten wollen keine aus dem Gazastreifen vertriebenen Palästinenser aufnehmen. Der spanische Außenminister José Manuel Albares wies eine entsprechende Idee des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz entschieden zurück.
Der Gazastreifen gehöre den dort lebenden Palästinensern, sagte Albares dem spanischen Radiosender RNE. Das Küstengebiet müsse Teil des zukünftigen palästinensischen Staates sein. Das ägyptische Außenministerium bekräftigte seine Ablehnung einer Umsiedlung der Bevölkerung aus dem Gazastreifen, selbst wenn sie nur vorübergehend wäre. Ägypten, das an den Vermittlungen der Waffenruhe im Gaza-Krieg beteiligt war, bezeichnete das israelische Verhalten als unverantwortlich. Es untergrabe die Verhandlungen über die zweite Phase der Waffenruhe und riskiere eine Rückkehr zum Krieg.
16:54 Uhr: Israelischer Soldat wegen Misshandlung von Häftlingen verurteilt
Ein israelisches Militärgericht hat einen Soldaten wegen Misshandlung von palästinensischen Häftlingen zu sieben Monaten Haft verurteilt. "Der Angeklagte wurde in mehreren Fällen verurteilt, in denen er Häftlinge mit Fäusten und seiner Waffe schlug", teilt die Armee mit. Die Häftlinge seien gefesselt gewesen, ihre Augen waren verbunden. Der namentlich nicht genannte Angeklagte habe gestanden, die Häftlinge im Militärgefängnis Sde Teiman "schwer misshandelt" zu haben. Der Soldat sei zum Gefreiten degradiert worden. Sein vorheiger Rang wurde nicht genannt. Er hatte als Wachmann in dem Gefängnis gedient. Das Gericht befand, dass auch eine unbekannte Zahl anderer maskierter Soldaten an den Misshandlungen beteiligt gewesen war, deren Identität jedoch nicht ermittelt wurde. Sde Teiman war nach Kriegsbeginn eröffnet worden und diente zur Unterbringung gefangener Palästinenser aus dem Gazastreifen. Israel hatte im vergangenen Jahr angekündigt, die Einrichtung zu schließen.
15:07 Uhr: Hamas: Alle Palästinenser sollen sich gegen Trump vereinen
Die Hamas ruft alle Palästinenser zur Einheit auf. Alle Gruppierungen sollten sich zusammenschließen und sich gegen die Vorschläge von US-Präsident Donald Trump wehren. Diese lehne die Hamas kategorisch ab, teilt die radikale Palästinenserorganisation mit. Die Palästinenser würden den Gazastreifen nicht verlassen.
14:53 Uhr: Präsident: Iran will weder Krieg noch Atomwaffen
Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat versichert, dass sein Land weder einen Krieg im Nahen Osten anstrebe noch den Bau von Atomwaffen verfolge. "Ein Krieg würde uns nichts bringen, und auch der Bau von Atomwaffen ist nicht Teil unserer Verteidigungsdoktrin", sagte Peseschkian nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Irna während eines Treffens mit ausländischen Botschaftern in der Hauptstadt Teheran. Beobachter deuten seine Worte als indirekte Botschaft an US-Präsident Donald Trump.
Peseschkian verwies erneut auf ein religiöses Rechtsgutachten des obersten Führers Ali Chamenei, das Massenvernichtungswaffen und das Töten Unschuldiger verbietet. Dies hat der Iran bereits mehrmals angeführt, doch auch mehrmals mit einer Revision der Nukleardoktrin gedroht. Trump hatte am Dienstag Gesprächsbereitschaft mit dem Iran signalisiert, gleichzeitig aber auch Drohungen ausgesprochen.
13:24 Uhr: Israel tritt aus dem UN-Menschenrechtsrat aus
Israel kündigt seinen Rückzug aus dem UN-Menschenrechtsrat an. Außenminister Gideon Saar veröffentlichte auf dem Kurznachrichtendienst X ein entsprechendes Schreiben an den UNHRC-Präsidenten Jürg Lauber. Darin begründet er den Schritt mit einer "anhaltenden und unerbittlichen institutionellen Voreingenommenheit gegen Israel", die seit dessen Gründung 2006 anhalte. Die UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese nennt den Schritt in einer ersten Reaktion "extrem ernst". US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Dienstag eine Anordnung, um die Zusammenarbeit der USA mit dem Rat zu beenden.
13:23 Uhr: Trump: Keine US-Soldaten für Gaza-Plan notwendig
Für die Umsetzung seines umstrittenen Plans für den Gazastreifen ist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump kein Einsatz von US-Soldaten notwendig. "Keine Soldaten der USA wären nötig! In der Region würde Stabilität herrschen", schrieb Trump am Donnerstag auf seiner Onlineplattform Truth Social.
13:05 Uhr: Irland: Israels Vorschlag zur Aufnahme von Palästinensern nicht hilfreich
Irland weist wie Spanien den Vorschlag des israelischen Verteidigungsministers zurück, die Länder könnten aus dem Gazastreifen vertriebene Palästinenser aufnehmen. "Das Ziel muss eine massive Aufstockung der Hilfe für den Gazastreifen, die Wiederherstellung der Grundversorgung und ein klarer Rahmen für die Rückkehr der Vertriebenen sein", erklärt das irische Außenministerium. "Alle anderslautenden Kommentare sind nicht hilfreich und lenken nur ab." Verteidigungsminister Israel Katz hat erklärt, da Spanien, Irland und Norwegen im vergangenen Jahr einen Palästinenser-Staat anerkannt hätten, seien sie jetzt "rechtlich verpflichtet, jedem Bewohner des Gazastreifens die Einreise in ihr Land zu gestatten".
12:52 Uhr: Ägypten will Trumps Vorschlag zu Massenumsiedlungen abwehren
Als Reaktion auf den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zur Massenumsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen hat Ägypten eine diplomatische Blitzaktion hinter den Kulissen gestartet. Zwar reagierte der ägyptische Präsident Abdel-Fattah al-Sisi nicht öffentlich auf Trumps Idee, aus Kreisen der Regierung verlautete jedoch, Kairo haben gegenüber der US-Regierung und Israel deutliche Worte gefunden.
Beiden Ländern sei mitgeteilt worden, dass Ägypten sich einem solchen Vorschlag widersetzen werde, sagten zwei Gewährspersonen der Nachrichtenagentur AP. Zudem sei in einem solchen Fall das Friedensabkommen mit Israel in Gefahr, das seit fast einem halben Jahrhundert besteht. Diese Botschaft sei an das Pentagon, das US-Außenministerium und Mitglieder des US-Kongresses sowie an Israels westeuropäische Verbündete, darunter Großbritannien, Frankreich und Deutschland, übermittelt worden. Ein westlicher Diplomat in Kairo, der anonym bleiben wollte, bestätigte, dass er die Nachricht aus Ägypten über mehrere Kanäle erhalten habe. Der Diplomat sagte, Ägypten betrachte den Plan als eine Bedrohung seiner nationalen Sicherheit.
12:38 Uhr: Trump: Israel soll Gazastreifen nach Ende der Kämpfe an USA übertragen
US-Präsident Donald Trump nennt auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social weitere Einzelheiten zu seinen Gaza-Plänen. Israel solle nach dem Ende der Kämpfe die Kontrolle über das Palästinenser-Gebiet an die Vereinigten Staaten übertragen, schreibt er. Die Palästinenser sollen demnach in "sicherere Gemeinden" übersiedelt werden. Die USA würden mit Entwicklungsteams aus der ganzen Welt zusammenarbeiten, erklärt Trump weiter. Es würden keine US-Soldaten benötigt. Trump hatte Anfang der Woche überraschend angekündigt, die USA wollten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und ihn wirtschaftlich aufbauen.
12.08 Uhr: Großbritannien lehnt Zwangsumsiedlung von Palästinensern ab
Großbritannien lehnt eine Umsiedlung von Palästinensern gegen ihren Willen aus dem Gazastreifen in arabische Staaten strikt ab. Es dürfe weder eine Vertreibung noch eine Verkleinerung des Territoriums geben, sagt die Staatsministerin im Außenministerium, Anneliese Dodds, vor dem Parlament in London. Es sei Sache der Palästinenser, selbst über die Zukunft des Gazastreifens zu bestimmen.
09.50 Uhr: Israels Ex-Regierungschef Barak sieht Trumps Gaza-Plan als "Fantasie"
Israels ehemaliger Regierungschef Ehud Barak sieht die Umsiedlungspläne des US-Präsidenten Trump für zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens als "Fantasie". "Das erscheint mir nicht wie ein Plan, über den jemand wirklich nachgedacht hat, es sieht eher wie ein Schritt aus, vielleicht ein Testballon, vielleicht der Wille, Unterstützung für Israel auszudrücken", sagte Barak im Interview mit dem israelischen Armeesender.
09.33 Uhr: Spanien lehnt Israels Idee zur Aufnahme von Palästinensern ab
Spanien lehnt einen Vorschlag des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz ab, es solle aus dem Gazastreifen vertriebene Palästinenser aufnehmen. "Das Land der Bevölkerung des Gazastreifens ist der Gazastreifen, und der Gazastreifen muss Teil des künftigen Staates Palästina sein", sagt Spaniens Außenminister Jose Manuel Albares im spanischen Hörfunksender RNE. Er reagiert damit auf Katz' Äußerung, da Spanien, Irland und Norwegen im vergangenen Jahr einen Palästinenser-Staat anerkannt hätten, seien sie jetzt "rechtlich verpflichtet, jedem Bewohner des Gazastreifens die Einreise in ihr Land zu gestatten".
09.22 Uhr: Zwei israelische Soldaten bei Unfall im Gazastreifen getötet
Zwei israelische Soldaten sind bei einem Unfall im Gazastreifen getötet worden. Die israelische Armee bestätigte den Tod der Männer im Norden des Gazastreifens. Nach Medienberichten kamen sie ums Leben, als ein Kran im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Gazastreifen während eines heftigen Sturms umfiel. Acht weitere Soldaten seien verletzt worden.
09.11 Uhr: China stellt sich gegen Umsiedlungspläne
China lehnt eine Zwangsumsiedlung der palästinensischen Bevölkerung aus dem Gazastreifen strikt ab. "Der Gazastreifen ist der Gazastreifen der Palästinenser und keine politische Verhandlungsmasse", sagte der Sprecher des Außenministeriums in Peking. Der Gazastreifen sei erst recht nicht "das Ziel eines Gesetzes des Dschungels". Die Volksrepublik unterstütze nachdrücklich die legitimen nationalen Rechte des palästinensischen Volkes, fügt der Sprecher hinzu.
08.09 Uhr: Israels Armee bereitet Plan zur "freiwilligen Ausreise" aus Gaza vor
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, einen Plan zur "freiwilligen Ausreise" von Palästinensern aus dem Gazastreifen vorzubereiten. Katz reagiert mit seiner Anweisung auf einen Vorstoß von US-Präsident Trump, wonach die palästinensische Bevölkerung den durch den Krieg weitgehend zerstörten Küstenstreifen verlassen sollen.
06.22 Uhr: Ärzte ohne Grenzen beklagt zunehmende Gewalt im Westjordanland
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat eine zunehmende Gewalt der israelischen Armee und jüdischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland angeprangert. Seit dem Beginn des Gazakriegs, der durch das Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst wurde, seien im Westjordanland 870 Palästinenser und Palästinenserinnen getötet und mehr als 7.100 verletzt worden, schrieb die Organisation in dem Bericht "Inflicting harm and denying care" (Schaden zufügen, Versorgung verweigern).
05.27 Uhr: "Vorübergehende" Umsiedlung - Weißes Haus schwächt Trumps Gaza-Vorstoß ab
Einen Tag nach dem umstrittenen Vorstoß Trumps zur Übernahme des Gazastreifens durch die USA hat das Weiße Haus die Äußerungen des US-Präsidenten weitgehend abgeschwächt. Die Palästinenser sollten aus dem vom Krieg zerstörten Küstengebiet lediglich "vorübergehend umgesiedelt" werden, sagte Regierungssprecherin Leavitt vor Journalisten. Israels Regierungschef Netanjahu nannte die Idee am späten Abend "bemerkenswert". Unterdessen hielt die internationale Kritik an dem Vorhaben unvermindert an.
03.48 Uhr: Netanjahu spricht sich für Umsetzung von Trumps Gazaplänen aus
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat sich in einem US-Fernsehinterview für den Vorschlag von US-Präsident Trump ausgesprochen, Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln. "Die eigentliche Idee, den Gaza-Bewohnern, die gehen wollen, zu erlauben, zu gehen. Ich meine, was ist daran falsch? Sie können gehen, sie können dann zurückkommen, sie können umziehen und zurückkommen. Aber man muss den Gazastreifen wieder aufbauen", sagte Netanjahu in einem Interview im Fernsehsender "Fox News". Die Idee Trumps solle weiterverfolgt und umgesetzt werden.
01.32 Uhr: Guterres: Stabilität im Nahen Osten nur durch Zweistaatenlösung
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen hält eine Zweistaatenlösung zur Sicherung der Stabilität im Nahen Osten für elementar. Guterres betonte, dass ein dauerhafter Frieden ein Ende der israelischen Besatzung des Gazastreifens, des Westjordanlands und Ostjerusalems sowie Fortschritte auf dem Weg zu einer Zweistaatenlösung voraussetze. Israel und ein "lebensfähiger, souveräner palästinensischer Staat" müssten Seite an Seite in Frieden und Sicherheit leben.