Nach dem verheerenden Angriff auf eine Schule im Gaza-Streifen werden Verletzte ins Krankenhaus gebracht
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Nach dem verheerenden Angriff auf eine Schule im Gaza-Streifen werden Verletzte ins Krankenhaus gebracht

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Nahost-Ticker: Über 100 Tote bei Luftangriff auf Schule in Gaza

Bei einem Luftangriff auf eine Schule im Gazastreifen sind vermutlich über 100 Menschen getötet worden. Dutzende seien verbrannt, hieß es. Israel erklärte dazu, man habe eine Hamas-Kommandozentrale getroffen. Die News im Ticker.

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Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick

  • Vermutlich über 100 Tote bei israelischem Luftangriff auf Schule im Gaza-Streifen (06.15 Uhr)

06.20 Uhr: Israels Darstellung des verheerenden Luftangriffs

Nach Angaben der israelischen Armee hat der Luftangriff in Daraj Tuffah im östlichen Gazastreifen einem Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas gegolten, das als Versteck für Hamas-Terroristen und Kommandeure gedient habe."Die IAF traf präzise Hamas-Terroristen, die in einer Hamas-Kommandozentrale operierten, die in der Al-Taba'een-Schule eingebettet war und sich neben einer Moschee in Daraj Tuffah befand, in der Bewohner von Gaza-Stadt Schutz suchten", teilte das israelische Militär mit. Vor dem Angriff seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um das Risiko, Zivilisten zu verletzen, zu mindern, einschließlich des Einsatzes von Präzisionsmunition, Luftüberwachung und nachrichtendienstlichen Informationen".

06.15 Uhr: Vermutlich über 100 Tote bei israelischem Luftangriff auf Schule im Gazastreifen

Bei einem Luftangriff auf eine Schule im Bezirk Daraj im östlichen Gazastreifen sind nach Angaben der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa über 100 Menschen getötet worden. Dutzende seien verletzt worden. In der Schule hätten sich Vertriebene aufgehalten. Israels Armee habe die als Vertriebenen-Unterkunft genutzte Schule während des muslimischen Gebets am frühen Morgen angegriffen, teilt ein von der Hamas kontrolliertes Medienbüro mit. Dutzende der Opfer seien dabei verbrannt. Auch der arabische Nachrichtenkanal Al-Dschasira berichtete unter Berufung auf den palästinensischen Zivilschutz von mehr als 100 Toten infolge des israelischen Angriffs.

06.10 Uhr: US-Militär zerstört Waffen der Huthi-Rebellen im Jemen

Laut einer Mitteilung des US-Zentralkommandos haben amerikanische Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden einen Raketenwerfer und ein unbemanntes Schiff in von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten des Jemen zerstört. Zudem seien zwei Drohnen der Huthi über dem Roten Meer abgeschossen worden, teilt das US-Zentralkommando auf X mit: "Diese Waffen stellten eine klare und unmittelbare Bedrohung für die Streitkräfte der USA und der Koalition sowie für Handelsschiffe in der Region dar."

06.00 Uhr: Drohnenangriff auf US-Soldaten in Syrien

Nach Angaben des US-Militärs sind US-Soldaten in Syrien von einer Drohne angegriffen worden. "Ersten Berichten zufolge gab es keine Verletzten. Wir führen derzeit eine Schadensbewertung durch", sagte ein US-Beamter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur Reuters. Der Angriff ereignete sich in der Landezone Rumalyn, in der US-Truppen und Truppen der US-geführten Koalition stationiert sind.

05.45 Uhr: Israel erhält 3,5 Milliarden Dollar für Waffenkäufe in den USA

Washington stellt Israel weitere 3,5 Milliarden Dollar für den Kauf von US-Waffen und militärischer Ausrüstung zur Verfügung. Dies teilt das US-Außenministerium mit. Der Kongress sei unterrichtet worden. Laut einem Bericht des Fernsehsenders CNN sind die Gelder Teil einer im April vom US-Kongress gebilligten Zusatzfinanzierung für Israel in Höhe von 14 Milliarden Dollar.

05.30 Uhr: Blinken - Eskalation im Nahen Osten dient niemandem

US-Außenminister Antony Blinken hat in einem erneuten Telefongespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant betont, dass eine Eskalation im Nahen Osten niemandem diene. Gleichzeitig habe Blinken die Notwendigkeit für eine Waffenruhe im Gazastreifen unterstrichen, teilt das US-Außenministerium mit. "Der Minister bekräftigte das unumstößliche Eintreten der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels und erörterte, dass eine Eskalation im Interesse keiner Partei sei."

05.00 Uhr: Iran - Vergeltungsaktion unabhängig von Waffenruhe-Verhandlungen

Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen erklärt, die angedrohte Reaktion Teherans auf die Tötung Ismail Haniyehs durch Israel habe nichts mit den Bemühungen um eine Waffenruhe im zehnmonatigen Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen zu tun.

"Wir hoffen jedoch, dass unsere Reaktion zeitlich so abgestimmt und durchgeführt wird, dass sie den möglichen Waffenstillstand nicht beeinträchtigt", antwortete die Mission in New York auf die Frage eines Journalisten, ob der Iran einen Vergeltungsschlag bis nach den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen nächste Woche verschieben könnte. Einen dauernden Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen, sei Priorität der iranischen UN-Mission. Jede Einigung, die von der Hamas akzeptiert werde, werde auch vom Iran anerkannt.

Samstag, 10. August 2024

21.30 Uhr: US-Präsidialamtssprecher kritisiert Israels Finanzminister scharf

Der Sprecher für nationale Sicherheit im Weißen Haus, John Kirby, attackiert den israelischen Finanzminister Bezalel Smotrich wegen des Äußerungen über die laufenden Gaza-Verhandlungen. Smotrichs Behauptungen, dass ein Waffenstillstandsabkommen eine Kapitulation vor der Hamas bedeuten würde oder dass Geiseln nicht gegen Gefangene ausgetauscht werden sollten, seien "absolut falsch", sagt Kirby. Der Minister führe die israelische Öffentlichkeit in die Irre. "Wir wollen eine Einigung erzielen. Wir glauben, dass dies möglich ist ... Aber es wird ein gewisses Maß an Führung auf allen Seiten und einige Kompromisse erfordern", ergänzt Kirby. Die USA würden nicht zulassen, dass "Extremisten", auch in Israel, die Gaza-Waffenstillstandsgespräche vom Kurs abbrächten.

20.26 Uhr: Russland verbietet seinen Airlines Nachtflüge über Israel

Die Luftfahrtbehörde in Moskau hat russischen Fluglinien für die kommenden Nächte Flüge im Luftraum über Israel untersagt. Das Verbot gilt jeweils von 0.00 Uhr MESZ bis 6.00 Uhr MESZ. Es tritt mit Tagesanbruch des Samstags erstmals in Kraft, wie aus einer Meldung der Behörde Rosawiazija in Moskau hergeht. Die sogenannte Notam (Notice to Airmen) gilt bis zum kommenden Freitag (16.8.) um 11.00 Uhr MESZ. 

Ein Grund wurde nicht genannt, allerdings liegt der Zusammenhang mit einem befürchteten Luftangriff des Irans auf Israel nahe. Russland ist ein enger Verbündeter des Irans und hat dem Land in den vergangenen Tagen auch verstärkt Luftabwehrwaffen geliefert. 

19.34 Uhr: Israel tötet Hamas-Mitglied in Flüchtlingslager im Libanon

Israel hat bei einem Drohnenangriff im größten palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon ein Hamas-Mitglied getötet. Samir al-Hadsch sei im Camp Ain al-Hilwah für Sicherheit verantwortlich gewesen, hieß es aus palästinensischen und libanesischen Sicherheitskreisen. Die Drohne habe bei dem Angriff tief im Landesinneren zwei Raketen auf ein Fahrzeug gefeuert. Die Staatsagentur NNA berichtete ebenfalls, eine israelische Drohne habe ein Geländefahrzeug nahe Sidon südlich von Beirut mit Raketen angegriffen. Auch die Hamas bestätigte den Tod von Al-Hadsch. 

Israels Militär teilte mit, es habe Al-Hadsch auch auf Anweisung der israelischen Geheimdienste getötet. Er sei verantwortlich gewesen für Terrorangriffe auf Israel sowie Beschuss des Landes aus dem Libanon. Im Lager sei er Militärkommandeur gewesen. Libanesischen Medien zufolge begannen Hunderte Bewohner des Camps einen Protestmarsch nach der Attacke. Einige forderten Hamas-Chef Jahja al-Sinwar dazu auf, die israelische Küstenmetropole Tel Aviv zu "zerstören".

18.40 Uhr: Libanon für neue Verhandlungen zwischen Israel und Hamas

Die Übergangsregierung im Libanon hat einen Aufruf an Israel und die militant-islamistische Hamas zur Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Freilassung von Geiseln begrüßt. "Es ist notwendig, dem Leiden von Palästinensern im Gazastreifen ein Ende zu setzen", teilte die libanesische Regierung am Freitag mit. Sie forderte, auf Israel sollte Druck ausgeübt werden, weil es die einzige Konfliktseite sei, die zur Eskalation der Situation beitrage und ein Abkommen verhindere.

18.35 Uhr: Auswärtiges Amt verurteilt Bestrafung norwegischer Diplomaten durch Israel

Das Auswärtige Amt hat scharfe Kritik an der Entscheidung Israels geübt, norwegischen Gesandten bei der palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland den diplomatischen Status abzuerkennen. "Wir verurteilen die israelische Entscheidung, norwegischen Diplomatinnen und Diplomaten die Grundlage für ihre Arbeit in den Palästinensischen Gebieten zu entziehen", erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Freitag. "Diplomatinnen und Diplomaten an ihrem Einsatz für den Frieden in der Region zu hindern, ist keine Lösung."

Unter anderem als treuhändischer Verwalter von Geldern, die der palästinensischen Behörde zustehen, leiste Norwegen "seit Jahrzehnten konstruktive und unersetzliche Arbeit für Frieden in der Region", erklärte das Auswärtige Amt weiter. Das israelische Vorgehen sei "nicht nur eine bilaterale Frage zwischen Norwegen und Israel, sondern auch ein weiterer Rückschritt auf dem Weg hin zu einer Zweistaatenlösung".

17.35 Uhr: Insider - Gezielter israelischer Angriff auf Wagen im Libanon

Israel hat aus der Luft einen Wagen am Rande der libanesischen Hafenstadt Sidon angegriffen, teilen zwei Mitglieder von Sicherheitskreisen mit. Es sei unklar, wer Ziel des Angriffs gewesen sei. Israel hat in der Vergangenheit Spitzenvertreter von libanesischer Hisbollah, der Hamas im Gazastreifen und anderer Milizen mit gezielten Angriffen getötet.

17.12 Uhr: Verletzter nach Drohnenangriff der Hisbollah auf Israel gestorben

Ein bei einem Drohnenangriff der Hisbollah auf Israel verletzter Mann ist seinen schweren Verletzungen erlegen. Der 27-Jährige sei am Freitag gestorben, teilte das Galiläa-Krankenhaus mit. Die libanesische Hisbollah-Miliz hatte am Dienstag im Norden Israels angegriffen. Dabei wurden mindestens sieben Menschen verletzt. Mit dem Drohnenangriff reagierte die Hisbollah auf die Tötung eines ihrer Kämpfer bei einem israelischen Luftangriff.

16.19 Uhr: Al-Kuds-Brigaden-Chef - Iran wird Tötung Hanijas rächen

Der Chef der Al-Kuds-Brigaden der Revolutionsgarde des Irans hat in einem Brief an den neuen politischen Hamas-Anführer Jahia Sinwar Rache für den tödlichen Anschlag auf dessen Vorgänger Ismail Hanija geschworen.

"Wir bereiten uns darauf vor, sein Blut zu rächen – ein schmerzhaftes und schwieriges Ereignis, das sich in der Islamischen Republik Iran zugetragen hat", hieß es in dem Schreiben von Ismail Kaani, von dem eine Kopie der Nachrichtenagentur AP am Freitag vorlag. "Dies ist unsere Pflicht." Auf welche Weise der Iran Vergeltung üben will, ließ er offen.

16.17 Uhr: UKTMO - Versuchte Angriffe auf Handelsschiff vor Jemen

Vor der Küste des Jemen hat es mehrere versuchte Angriffe auf ein Handelsschiff gegeben. Wie die britische Behörde für maritime Sicherheit UKMTO am Freitag mitteilte, explodierte am Donnerstag in der Nähe des Schiffes vor der Hafenstadt Mokka zunächst eine raketengetriebene Granate, später eine Rakete.

Zudem habe das Schiff einen versuchten Angriff durch eine Drohne gemeldet, teilte die UKMTO weiter mit. Dieser sei durch ein bewaffnetes Sicherheitsteam an Bord abgewehrt worden. Bei einem vierten Angriff sei erneut eine Rakete in der Nähe des Schiffes explodiert. Die Besatzung und das Schiff seien unversehrt und steuerten den nächsten Hafen auf ihrer Route an, erklärte die britische Behörde.

Das Sicherheitsunternehmen Ambrey berichtete von drei Angriffen mit Handschrift der jemenitischen Huthi-Miliz auf ein Schiff vor der jemenitischen Küste. Über Schäden oder Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.

16.04 Uhr: Palästinenser - Tausende fliehen vor Panzern in Chan Junis

Israelische Panzer dringen in Chan Junis im Süden des Gazastreifens. Anwohner berichten, Tausende Menschen versuchten aus dem Kampfgebiet zu fliehen. Familien seien zur Evakuierung gezwungen, sie versuchten auf überfüllten Straßen fortzukommen. Palästinensische Kämpfer würden aus Ruinen heraus israelische Truppen angreifen.

Zivilbevölkerung im Gazastreifen auf der Flucht
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Zivilbevölkerung im Gazastreifen auf der Flucht

15.49 Uhr: Verwaltungsgerichtshof - Israelfeindliche Parole darf untersagt werden

Die israelfeindliche Parole "From the river to the sea" darf im Einzelfall im Rahmen von Versammlungen untersagt werden. Das hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) in einem Eilverfahren am Freitag entschieden.

15.34 Uhr: Bundesregierung unterstützt gemeinsamen Aufruf zu Nahost

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich den Forderungen aus den USA, Ägypten und Katar an Israel und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas angeschlossen, die Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen wieder aufzunehmen. "Ich unterstütze den Aufruf von Präsident Biden, Präsident Al Sisi und Emir Al Thani, mit der Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens und der Geiselbefreiung zu beginnen", schrieb Scholz am Freitag im Onlinedienst X.

"Es ist an der Zeit, sowohl den Geiseln als auch den Menschen in Gaza Erleichterung zu verschaffen", erklärte Scholz weiter. US-Präsident Joe Biden, Ägytens Präsident Fatah al-Sisi und der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani hatten Israel und die Hamas bereits am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung aufgerufen, die Gespräche wieder aufzunehmen.

14.25 Uhr: UN-Menschenrechtschef entsetzt über Aussage von Israels Finanzminister

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat den rechtsextremen israelischen Finanzminister Bezalel Smotrich wegen seiner umstrittenen Äußerungen zum Aushungern der Palästinenser scharf kritisiert. Er sei schockiert und entsetzt darüber, teilte Türk in Genf mit. 

Smotrich hatte nach israelischen Medienberichten gesagt, eine Blockade der Hilfsgüter für den Gazastreifen sei gerechtfertigt, um die bei den Terroranschlägen auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppten Geiseln zu befreien. Er fügte hinzu, das gelte seiner Ansicht nach auch, wenn dadurch zwei Millionen Menschen verhungern. Auch Deutschland, Frankreich und die EU hatten Entsetzen geäußert. 

13.10 Uhr: Bericht - Revolutionsgarden in Iran bekommen neue Waffen

Die Marineeinheiten der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) bekommen Berichten zufolge mehrere neue Marsch- und Lenkflugkörper sowie Raketen. Die Raketen sollen mit hochexplosiven Sprengköpfen bestückt und schwer abzufangen sein, berichtete die Nachrichtenagentur Ilna.

Die Anweisung dazu kam laut Ilna direkt vom IRGC-Kommandeur Hussein Salami, der Israel jüngst wegen der gezielten Tötung eines Hamas-Führers mit "Blutrache" gedroht hatte. Ob die Entscheidung nur militärische Routine oder vor dem Hintergrund der jüngsten Drohungen Teherans gegen den Erzfeind Israel zu sehen ist, blieb zunächst unklar.

12.58 Uhr: Israel tötet weitere Hisbollah-Kämpfer im Libanon

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben zwei Mitglieder der proiranischen Hisbollah im Südlibanon getötet. Sie seien auf einem Militärgelände der Schiitenmiliz in der Gegend um Nakura unweit der israelischen Grenze angegriffen worden, hieß es. 

Die Hisbollah bestätigte den Tod von zwei ihrer Mitglieder. Sie führt für gewöhnlich nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Kämpfer ums Leben gekommen waren.

12.56 Uhr: Armee - 30 Ziele der Hamas in Chan Junis getroffen

Die israelischen Truppen haben einen neuen Militäreinsatz im Großraum Chan Junis im Süden des Gazastreifens gestartet. Kampfjets hätten am Freitag 30 Ziele der Hamas getroffen, darunter Waffenlager, teilten die Armee mit. Zudem hätten Soldaten nach Tunneln und anderer Infrastruktur der militant-islamistischen Gruppe gesucht. Sowohl über als auch unter der Erdoberfläche habe es Kampfhandlungen gegeben.

12.28 Uhr: Gericht bestätigt - Kein Stopp von Waffenexporten nach Israel

Der Versuch palästinensischer Antragsteller aus dem Gazastreifen, der Bundesregierung Waffenlieferungen an Israel zu untersagen, ist auch in zweiter Instanz zunächst gescheitert. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) hat die Beschwerde von einem Vater und seinem Sohn im Eilverfahren zurückgewiesen, wie eine Sprecherin mitteilte. (Az.: OVG 1 S 45/24)

Sie wollten die Waffenlieferungen im Wege eines sogenannten vorläufigen Rechtsschutzes stoppen. Dieser dient dazu, einen provisorischen Schutz zu gewähren, bis in der Hauptsache entschieden wird. Das OVG schloss sich jedoch der Sicht des Verwaltungsgerichts Berlin an. Dieses hatte im Juni insgesamt drei Anträge von Palästinensern für unzulässig erklärt.

11.59 Uhr: Gaza-Abkommen - Israels Finanzminister warnt vor "gefährlicher Falle"

Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hat nach der energischen Forderung Katars, Ägyptens und der USA nach einem Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg einen solchen Deal als "gefährliche Falle" bezeichnet. Es würde den Krieg im Gazastreifen vor der Zerstörung der Hamas beenden und ihr erlauben, sich neu aufzustellen und wieder Juden zu ermorden, schrieb Smotrich auf der Plattform X.

09.30 Uhr: Israel - Armee greift erneut Chan Junis an

Die israelische Armee hat erneut Chan Junis im südlichen Gazastreifen angegriffen. Nachrichtendienstliche Erkenntnisse hätten ergeben, dass sich in dem Gebiet Terroristen aufhielten und diese sich seit dem letzten Abzug von Israels Streitkräften dort neu organisierten, so die Darstellung des israelischen Militärs.

Das israelische Militär war in der Vergangenheit mehrfach und auch über längere Zeiträume hinweg in Chan Junis gegen Kampfeinheiten der Hamas aktiv gewesen, hatte sich aber danach jeweils wieder auf feste Positionen außerhalb der Stadt zurückgezogen. Zuletzt war die Armee im Juli aktiv in Chan Junis. Ende des Monats zog sie sich jedoch wieder zurück. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Medienbüros sind während des vergangenen Vorstoßes 255 Menschen getötet und rund 300 weitere verletzt worden.

Karte: Die militärische Lage im Gazastreifen

Hinweis: Diese Informationen sind nicht vollständig unabhängig überprüfbar. Sie werden vom ISW, einem gemeinnützigen, überparteilichen Politikforschungsinstitut mit Sitz in den USA, einmal pro Tag zur Verfügung gestellt. Dadurch kann es zu Verzögerungen im Vergleich zum aktuellen Geschehen kommen.

08.15 Uhr: Nahost-Experte - Iran hat kein Interesse an großem Krieg

Der ehemalige Diplomat und Direktor des Deutschen Orient-Instituts, Andreas Reinicke, hat sich positiv über die bisherigen diplomatischen Bemühungen im Konflikt zwischen Israel und dem Iran geäußert. Dass es vonseiten des Irans und der Hisbollah keine ersten spontanen militärischen Reaktionen auf die Tötung zweier führender Köpfe der Hamas und der Schiitenmiliz im Libanon gegeben hat, sei "ein guter Schritt, ein gutes Zeichen", sagte Reinicke dem Deutschlandfunk. "Und von daher gesehen bin ich optimistischer als noch vor einigen Tagen, dass man vielleicht hier mindestens zu einer begrenzten Antwort des Irans kommt, die nicht in einen großen Krieg mündet."

Der Iran habe auch nur ein bedingtes Interesse an einem großen Krieg, meinte Reinicke. "Das eigentliche Interesse des iranischen Regimes ist, seinen Fortbestand zu sichern, und zwar sowohl der Revolutionsgarden, die ihre ja nicht nur militärische, sondern auch wirtschaftliche Interessen haben, als auch des religiösen Regimes."

Reinicke war zwischen 2012 und 2013 EU-Sonderbeauftragter für den Friedensprozess im Nahen Osten. Außerdem war er als Botschafter in Syrien und Tunesien tätig.

07.00 Uhr: Behörde - Drohne trifft Handelsschiff südwestlich von Hodeidah

Das britische Seesicherheitsunternehmen Ambrey meldet am frühen Freitagmorgen einen Drohnenangriff auf ein Handelsschiff etwa 58 Seemeilen südwestlich der jemenitischen Stadt Hodeidah. Das Schiff sei getroffen worden, Verletzte oder Schäden habe es aber nicht gegeben, teilt die Behörde in einer Mitteilung mit.

06.30 Uhr: Israels Verteidigungsminister richtet Botschaft an Libanesen

Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat sich angesichts des Konflikts mit der libanesischen Hisbollah-Miliz in einer ungewöhnlichen Botschaft direkt an die Bevölkerung des Nachbarlandes gewandt. "Wenn die Hisbollah ihre Aggression fortsetzt, wird Israel sie mit aller Macht bekämpfen", warnte Galant.

Israel strebe "nach Frieden, Wohlstand und Stabilität auf beiden Seiten der Nordgrenze. Deshalb werden wir nicht zulassen, dass die Hisbollah-Miliz die Grenze und die Region destabilisiert", sagte er und zitierte ein arabisches Sprichwort: "Wer mit dem Feuer spielt, muss mit Zerstörung rechnen".

06.15 Uhr: Israel und Hamas zu neuen Verhandlungen aufgefordert

Die Staats- und Regierungschefs von Katar, Ägypten und den USA fordern Israel und die Hamas auf, die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen am 15. August wieder aufzunehmen. Die drei Länder, die weiterhin zwischen beiden Seiten vermitteln, teilen in einer gemeinsamen Erklärung mit, dass die Gespräche entweder in Doha oder Kairo stattfinden könnten. "Ein Rahmenabkommen liegt nun auf dem Tisch und es müssen nur noch die Details der Umsetzung geklärt werden", so die Länder.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestätigte bereits, Israels Vertreter zu dem Treffen am 15. August entsenden zu wollen. "Nach dem Angebot der USA und der Vermittler wird Israel am 15. August eine Delegation von Verhandlungsführern an einen noch zu bestimmenden Ort schicken, um die Details zu klären und das Rahmenabkommen umzusetzen", teilte Netanjahus Büro am Freitag mit. Von der Hamas gab es noch keine unmittelbare Stellungnahme.

Im Audio: USA, Ägypten und Katar rufen zu neuen Verhandlungen auf

Nach dem Angriff der israelischen Armee auf ein Gebäude im Bureij-Flüchtlingslager im Zentrum des Gazastreifens.
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Nach dem Angriff der israelischen Armee auf ein Gebäude im Bureij-Flüchtlingslager im Zentrum des Gazastreifens.

06.00 Uhr: Israelisches Gericht verlängert Untersuchungshaft für Soldaten

Ein israelisches Militärgericht hat die Untersuchungshaft für fünf Soldaten verlängert, denen sexueller Missbrauch eines palästinensischen Häftlings vorgeworfen wird. Es bestehe ein «begründeter Verdacht», dass die Soldaten die ihnen vorgeworfenen Taten begangen haben, entschied das Gericht am Donnerstag und verlängerte ihre Zeit im Untersuchungsgefängnis bis mindestens Sonntag.

Vor Kurzem sind neue Informationen über den Fall in den israelischen Medien aufgetaucht, darunter ein Video, das angeblich den Angriff zeigt, sowie Zeugenaussagen eines Arztes, der den Häftling danach gesehen und den Fall den israelischen Behörden gemeldet hat. Der Mediziner bestätigte in einem Interview, er habe bei dem Häftling Rippenbrüche, Anzeichen von Schlägen und Hinweise auf eine Vergewaltigung festgestellt, die zu einem Riss Enddarm geführt habe.

Der Fall hat zu Spannungen zwischen Hardlinern in der Regierungskoalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und dem Militär geführt. Ultrarechte Regierungsmitglieder zeigten sich empört über die Ermittlungen, die Militärspitze verteidigt sie.

Freitag, 9. August

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