Ein Kampfjet manövriert auf dem Deck des Flugzeugträgers USS Dwight D. Eisenhower im Roten Meer.
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Nahost-Ticker: USA greifen Huthi-Waffenlager im Jemen an

Nahost-Ticker: USA greifen Huthi-Waffenlager im Jemen an

Die USA haben nach eigenen Angaben Präzisionswaffen gegen Huthi-Ziele eingesetzt. Israel hat derweil in der Nacht die syrische Hafenstadt Latakia angegriffen. Aus dem Libanon flogen Raketen Richtung Israel. Alle News im Ticker.

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Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick

  • Salve von 30 Raketen vom Libanon aus auf Israel abgefeuert (09.12 Uhr)
  • Präzisionsangriffe auf Huthi-Waffenlager im Jemen (05.05 Uhr)
  • Syrische Medien – Israelischer Angriff auf Hafenstadt Latakia (02.12 Uhr)
  • Netanjahu – "Hochmoderne" russische Waffen im Libanon gefunden (01.21 Uhr)
  • Weitere aktuelle Nachrichten und Hintergründe auf tagesschau.de

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

13.07 Uhr: US-Bürger Hubbard in russischer Haft stetig misshandelt

Der kürzlich wegen "Söldnertums" für die Ukraine verurteilte US-Bürger Stephen Hubbard ist in russischer Haft nach Angaben eines Mitgefangenen fortwährend misshandelt worden. Die russischen Gefängnisaufseher hätten den 72-jährigen US-Bürger ständig geschlagen, ihn hungern lassen und ihn mit Elektroschocks und dem erzwungenen Nachstellen sexueller Handlungen gequält, sagte der mittlerweile freigekommene ukrainische Soldat Igor Tschytschko der Nachrichtenagentur AFP. Ein Moskauer Gericht hatte Hubbard Anfang des Monats wegen des Vorwurfs, als Söldner für die Ukraine gekämpft zu haben, zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

12.42 Uhr: Israels Armee hat neue Front im Libanon eröffnet

Israels Armee hat bei der Bodenoffensive im südlichen Libanon laut US-Medienberichten eine neue Front eröffnet. Israelische Truppen rückten nun auch in Nakura an der Mittelmeerküste vor, berichtete die "New York Times" nach der Auswertung von Satellitenfotos. Auf den Bildern sei zu sehen, wie israelische Militärfahrzeuge in den vergangenen Tagen die Grenze zum Nachbarland überquert hätten.

Der Auswertung zufolge rückt die Armee aus Gebieten im Norden Israels vor, die zu geschlossenen militärischen Zonen erklärt wurden. Demnach sind die Bodentruppen inzwischen an drei Fronten im Grenzgebiet in den Libanon vorgerückt: nahe Nakura an der Mittelmeerküste, weiter östlich im Raum Bint Dschubail sowie im Gebiet um den Ort Udaissa. 

Die "New York Times" wertete auch Bilder aus, die eine weitgehende Zerstörung in den Dörfern Jarun und Marun al-Ras im Grenzgebiet zeigen. Dort wurden der Auswertung zufolge neben zahlreichen Gebäuden auch mindestens drei Moscheen zerstört.

11.51 Uhr: Deutschland verstärkt Hilfe für Binnenvertriebene im Libanon

Deutschland erhöht seine Unterstützung für Binnenvertriebene im Libanon um 60 Millionen Euro. Der Haushaltsausschuss des Bundestags stimmte dem Antrag auf überplanmäßige Mittel am Donnerstag zu, teilte das Entwicklungsministerium in Berlin mit. Die Mittel sollen Menschen zugutekommen, die infolge des Kriegs zwischen der Hisbollah und Israel vertrieben wurden.

Es komme jetzt darauf an, dass die internationale Gemeinschaft schnell handele und denen hilft, die ihre Heimat verlassen mussten, forderte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Sie gab zu bedenken, dass der Libanon auch vor der jüngsten Eskalation schon stark belastet gewesen sei und pro Kopf mehr Flüchtlinge aufgenommen habe als jedes andere Land der Welt. „Die Bombardements steigern die ohnehin schon angespannte Lage ins Unermessliche“, sagte die SPD-Politikerin.

11.40 Uhr: UNO - Nahezu die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens lebt in Armut

Ein Jahr nach dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas lebt nahezu die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens UN-Angaben zufolge in Armut. Die Armutsquote von "fast 100 Prozent" zeuge von der "katastrophalen Lage der Familien, die darum kämpfen, ihre Grundbedürfnisse zu decken", teilte die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) am Donnerstag mit. 

Die IAO geht davon aus, dass sich auch die Armut im von Israel besetzten Westjordanland im Laufe des Jahres verdoppelt hat. Rund ein Drittel der Bevölkerung war dort laut Berechnungen der IAO Mitte des Jahres arm. "Die Auswirkungen des Krieges werden noch für Generationen spürbar sein", sagte die IAO-Direktorin für die arabischen Staaten, Rada Dscharadat.

11.21 Uhr: Scholz bekräftigt Festhalten an Waffenlieferungen nach Israel

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Deutschlands Festhalten an Waffenlieferungen nach Israel bekräftigt. Die Unterstützung Israels bedeute, "die Verteidigungsfähigkeit Israels sicherzustellen, etwa durch die Lieferung von militärischen Gütern oder Waffen", sagte Scholz am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels, auf dem auch die Lage im Nahen Osten erörtert werden soll. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte kürzlich gefordert, keine Waffen mehr an Israel zu liefern, die im Gaza-Krieg eingesetzt werden könnten.

"Israel hat jedes Recht, sich gegen die Hamas zu verteidigen und sie auch militärisch zu bekämpfen", fügte Scholz hinzu. Die jüngsten Angriffe auf UN-Blauhelme im Libanon erwähnte Scholz nicht. Die Bundesregierung hatte nach den Angriffen "Aufklärung" von der israelischen Regierung verlangt.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell warnte davor, dass die humanitäre Notlage in Nahen Osten dauerhaft anhalte. "18.000 Kinder sind Waisen, 20 Prozent der libanesischen Bevölkerung ist auf der Fluch", sagte Borrell. Er hoffe, dass der europäische Rat die israelischen Angriffe auf UN-Soldaten im Libanon "scharf verurteilen" werde.

11.20 Uhr: Bundeswehr-Korvette schießt Drohne vor Libanon ab

Die in der UN-Mission Unifil in libanesischen Gewässern operierende Bundeswehr-Korvette "Ludwigshafen am Rhein" hat eine Drohne zum Absturz gebracht. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin bestätigt, es habe am Morgen einen Vorfall vor der libanesischen Küste gegeben. Dabei sei ein "nicht identifizierbares unbemanntes Flugobjekt kontrolliert zum Absturz ins Wasser gebracht" worden. Die Besatzung sei wohlauf, es habe weder Personen- noch Materialschäden gegeben.

11.17 Uhr: Israelische Armee ruft zur Evakuierung von Teilen der Bekaa-Ebene im Libanon auf

Die israelische Armee hat am Donnerstag die Einwohner eines Gebietes in der Bekaa-Ebene im Ostlibanon zur Evakuierung aufgerufen und  vor einem Angriff "in naher Zukunft" gewarnt. Armeesprecher Avichay Adraee veröffentlichte am Donnerstag im Onlinedienst X eine "dringende Warnung an die Bewohner der Bekaa-Region". Dies gelte insbesondere für die Umgebung von mehreren Gebäuden, die in parallel veröffentlichten Luftaufnahmen rot markiert waren. 

"Sie wohnen in der Nähe von Einrichtungen (...) der Hisbollah, die in naher Zukunft von den Verteidigungskräften ins Visier genommen werden", fügte der israelische Militärsprecher hinzu. Er forderte die Bewohner auf, sich "mindestens 500 Meter" von diesen Zielen entfernt in Sicherheit zu bringen.  

10.49 Uhr: Israels Armee: Mehr als 45 Hisbollah-Kämpfer getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben binnen 24 Stunden mehr als 45 Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet. Darunter sei auch der Kommandeur eines Bataillons in Bint Dschubail im Süden des Libanons, teilte das Militär mit. Er stehe hinter Angriffen auf Israel von südlibanesischen Dörfern aus. Zudem habe die Armee im Libanon «150 Terrorziele angegriffen», hieß es in der Mitteilung. Dabei soll es sich um Waffenlager, Raketenabschussrampen sowie Infrastruktur handeln. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

10.36 Uhr: Irans Außenminister bei ungewöhnlichem Besuch in Ägypten

Irans Außenminister führt angesichts des Kriegs in Nahost Gespräche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Laut Staatsmedien kam Abbas Araghtschi am Morgen bereits mit seinem Kollegen Badr Abdel-Atti zusammen, um über die Eskalation in der Region zu sprechen. Es ist das erste Mal seit mehr als zehn Jahren, dass ein iranischer Außenminister nach Ägypten reist. Eigentlich sind die Beziehungen beider Länder angespannt.

Differenzen gibt es unter anderem in ihrer Haltung zu Israel. Ägypten schloss 1979 einen Friedensvertrag mit Israel, während Teheran den jüdischen Staat als Erzfeind betrachtet und bewaffnete Gruppen im Kampf gegen Israel unterstützt. Irans Regierung sieht in der kritischen Haltung Ägyptens gegen die israelische Kriegsführung im Gazastreifen und Libanon eine Chance, gemeinsame Interessen zu verfolgen. Bereits vor Ausbruch des Gaza-Kriegs wollten Ägypten und der Iran ihre Beziehungen normalisieren.

10.17 Uhr: Reaktion wird "schmerzhaft": Irans Revolutionsgardenchef warnt Israel vor Vergeltungsangriff

Der Chef der iranischen Revolutionsgarden hat Israel am Donnerstag vor Vergeltungsangriffen für den iranischen Raketenangriff auf Israel am 1. Oktober gewarnt. Sollte die israelische Armee den "Fehler" machen und iranische Ziele "in der Region oder im Iran" angreifen, werde der Iran "schmerzhaft" zurückschlagen, sagte Hossein Salami bei der Beerdigung eines Generals der Revolutionsgarden, der zusammen mit Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Angriffe Ende September getötet worden war.

Der Iran hatte am 1. Oktober etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert, von denen die meisten abgefangen wurden. Laut Teheran handelte es sich um einen Vergeltungsangriff für die Tötung von Nasrallah. Israels Verteidigungsminister Joav Gallant wiederum hatte nach dem iranischen Angriff mit einer "tödlichen, präzisen und überraschenden" Reaktion Israels gedroht.

09.12 Uhr: Salve von 30 Raketen vom Libanon aus auf Israel abgefeuert

Eine Salve von rund 30 Raketen ist nach israelischen Militärangaben vom Libanon aus auf den Norden Israels abgefeuert worden. In zahlreichen Ortschaften, darunter auch in der Hafenstadt Haifa, heulten am Tag des jüdischen Laubhüttenfests Warnsirenen. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer. Die libanesische Hisbollah-Miliz reklamierte Angriffe auf israelische Militärstützpunkte im Grenzgebiet für sich. 

In der Nacht fing die Luftwaffe derweil über dem Roten Meer eine Drohne ab, die sich israelischem Gebiet genähert hatte. In der südlichen Negev-Wüste hatten Warnsirenen geheult. Der sogenannte Islamische Widerstand im Irak erklärte, seine Kämpfer hätten ein "wichtiges Ziel" in Eilat mit Drohnen angegriffen.

05.05 Uhr: Präzisionsangriffe auf Huthi-Waffenlager im Jemen

Die USA fliegen nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin Präzisionsangriffe auf fünf unterirdische Waffenlager im Jemen, die von den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kontrolliert werden. "Die US-Streitkräfte zielen auf mehrere unterirdische Huthi-Einrichtungen, in denen verschiedene Waffenteile lagern, mit denen die Huthis zivile und militärische Schiffe in der gesamten Region angegriffen haben", sagt Austin. Über mögliche Opfer oder das genaue Ausmaß der Schäden liegen derzeit noch keine Informationen vor.

02.12 Uhr: Syrische Medien – Israelischer Angriff auf Hafenstadt Latakia

Syrische Staatsmedien berichten von einem israelischen Angriff auf die Hafenstadt Latakia am Mittelmeer. Die Stadt sei Ziel einer "Aggression" geworden, meldet die staatliche Nachrichtenagentur SANA unter Berufung auf Militärkreise. Nähere Angaben zu möglichen Schäden oder Opfern liegen zunächst nicht vor. Israel äußert sich in der Regel nicht zu derartigen Berichten. Die israelische Regierung hat jedoch wiederholt erklärt, Einsätze in Syrien durchzuführen, um den Einfluss des Iran und der mit ihm verbündeten Milizen zurückzudrängen.

01.24 Uhr: Austin mahnt Israel zu weiteren Schritten in humanitärer Krise

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin drängt nach Angaben des Pentagons Israel in einem Telefonat mit seinem Kollegen Joaw Gallant zu weiteren Maßnahmen zur Linderung der humanitären Krise im Gazastreifen. "Der Minister ermutigte die israelische Regierung, weitere Schritte zur Bewältigung der katastrophalen humanitären Lage zu unternehmen und nahm die jüngsten Maßnahmen Israels zur Erhöhung der humanitären Hilfe für Gaza zur Kenntnis", heißt es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums. Dem Gespräch war ein Brief Washingtons an Israel vorausgegangen, in dem Anfang der Woche auf eine Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen gedrungen wurde.

01.21 Uhr: Netanjahu - "Hochmoderne" russische Waffen im Libanon gefunden

Israels Streitkräfte haben nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu bei Durchsuchungen von Stützpunkten der Hisbollah-Miliz im Südlibanon "hochmoderne" russische Waffen gefunden. Der französischen Tageszeitung "Le Figaro" (Mittwochsausgabe) sagte Netanjahu, dass nach einer UN-Resolution von 2006 nur die libanesische Armee südlich des Flusses Litani über Waffen verfügen dürfe. "Die Hisbollah hat jedoch hunderte von Tunneln und Verstecken in diesem Gebiet gegraben, wo wir gerade eine Anzahl hochmoderner russischer Waffen gefunden haben", zitierte ihn die Zeitung.

Die israelische Armee reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP über die Äußerungen Netanjahus. Die "Washington Post" berichtete in Berufung auf israelische Beamte, dass bei den israelischen Razzien im Libanon russische und chinesische Panzerabwehrwaffen gefunden worden seien.

Donnerstag, 17. Oktober 2024