Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick
- USA schränken Militärhilfe für Israel vorerst nicht ein (20.19 Uhr)
- Trump: Ex-Gouverneur Huckabee soll neuer US-Botschafter in Israel werden (20.09 Uhr)
- Israel schickt Tausenden Ultraorthodoxen Einberufungen (19.01 Uhr)
- UN-Truppe wirft Israel schwere Verstöße in Pufferzone zu Syrien vor (16.33 Uhr)
- Teheran baut "Verteidigungstunnel" nach Israels Angriffen auf Iran (12.14 Uhr)
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Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
22.28 Uhr: Israel öffnet weiteren Grenzübergang für Hilfen in den Gazastreifen
Kurz vor Ablauf einer von den USA gesetzten Frist hat Israel einen weiteren Grenzübergang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen geöffnet. Der Kissufim-Übergang sei am Dienstag geöffnet und unter anderem "Lebensmittel, Wasser und medizinische Versorgung" in das Palästinensergebiet gebracht worden, erklärten die Armee und die für die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten zuständige israelische Behörde Cogat. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA sowie weitere Hilfsorganisationen bezeichneten die Öffnung als unzureichend.
Die Öffnung des Grenzübergangs Kissufim gegenüber dem südlichen Gazastreifen solle "den Umfang und die Wege der Hilfslieferungen" verbessern, hieß es in der gemeinsamen Erklärung der Armee und von Cogat.
20.19 Uhr: USA schränken Militärhilfe für Israel vorerst nicht ein
Die US-Regierung will nach Ablauf einer von ihr gesetzten Frist zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen ihre Militärhilfe für Israel derzeit nicht einschränken. Das erklärte Außenamtssprecher Vedant Patel auf Nachfrage von Journalisten in Washington.
20.09 Uhr: Trump: Ex-Gouverneur Huckabee soll neuer US-Botschafter in Israel werden
Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats Arkansas, Mike Huckabee, soll neuer US-Botschafter in Israel werden. Er habe den 69-Jährigen für den Posten nominiert, erklärte der künftige US-Präsident Donald Trump am Dienstag. Huckabee werde "unermüdlich daran arbeiten, den Frieden im Nahen Osten herbeizuführen".
"Er liebt Israel und das israelische Volk, und auch das israelische Volk liebt ihn", hieß es weiter in der Erklärung des republikanischen Ex-Präsidenten, der in der vergangenen Woche seine Wiederwahl schaffte und am 20. Januar für eine zweite Amtszeit vereidigt wird. Mike Huckabee ist der Vater der heutigen Gouverneurin von Arkansas, Sarah Huckabee Sanders, die während Trumps erster Amtszeit als dessen Sprecherin tätig war.
Trumps Republikaner sind entschiedene Israel-Unterstützer. Im Wahlkampf hatte der Rechtspopulist Amtsinhaber Joe Biden ein Scheitern seiner Politik beim Schutz des Landes vorgeworfen, zuletzt beim iranischen Raketenangriff auf Israel am 1. Oktober.
In seiner ersten Amtszeit (2017-2021) hatte Trump in einem hoch umstrittenen Schritt den Sitz der US-Botschaft nach Jerusalem verlegte. Zudem brachte er das Abraham-Abkommen auf den Weg, die diplomatische Annäherung zwischen Israel und einigen arabischen Staaten zur Normalisierung ihrer Beziehungen.
19.01 Uhr: Israel schickt Tausenden Ultraorthodoxen Einberufungen
Israels Militär will am kommenden Sonntag israelischen Medien zufolge erneut Einberufungsbefehle für ultraorthodoxe Männer ausstellen. Rund 7.000 Strenggläubige sollen Bescheide erhalten, berichteten mehrere israelische Zeitungen übereinstimmend.
Der ehemalige Verteidigungsminister Joav Galant hatte die Versendung der Einberufungsbefehle noch vor seiner Entlassung genehmigt, meldete die "Times of Israel". Israel Katz als neuer Verteidigungsminister habe die Maßnahme nicht abgesagt. Das Militär wolle die Bescheide deshalb wie geplant verschicken.
Bereits im Sommer erhielten Medien zufolge rund 3.000 strengreligiöse Männer Einberufungsbescheide. Danach erschien aber nur ein Bruchteil von ihnen in Einberufungszentren des Militärs. Strengreligiöse Männer waren in Israel jahrzehntelang von der Wehrpflicht befreit. Eine Ausnahmeregelung lief jedoch vor mehreren Monaten aus. Der israelischen Regierung gelang es nicht, ein Anschluss-Gesetz zu verabschieden. Der Oberste Gerichtshof erließ schließlich im Sommer ein Urteil, wonach ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst einzuziehen sind.
18.55 Uhr: Israel - Großteil der Waffenanlagen der Hisbollah zerstört
Israel hat nach eigenen Angaben die meisten Waffen- und Raketenanlagen der radikal-schiitischen Hisbollah zerstört, die sich unter dem südlichen Beiruter Vorort Dahijeh befinden. Das teilt das israelische Militär mit. Die Bewohner seien größtenteils aus den südlichen Vororten geflohen, seit Israel im September mit der Bombardierung des Gebiets begonnen hat. Die Hisbollah-Miliz im Libanon greift immer wieder Ziele in Israel an und hat sich solidarisch mit der Hamas im Gazastreifen erklärt.
18.12 Uhr: Tote nach Angriffen in Israel und im Libanon
In Israel und dem Libanon hat es am Dienstag nach gegenseitigen Angriffen erneut Tote gegeben. In Nordisrael seien zwei Männer nach einem Raketeneinschlag in der Gegend der Küstenstadt Naharija ums Leben gekommen, meldeten der israelische Rettungsdienst Magen David Adom und die israelische Polizei. Bei zwei israelischen Angriffen im Libanon kamen nach Behördenangaben mindestens zehn Menschen ums Leben.
In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv gab es nach einem Angriff aus dem Libanon am späten Nachmittag erneut Raketenalarm. Drei Geschosse aus dem Nachbarland seien abgefangen worden, teilte Israels Militär mit.
Am Vormittag hatte eine Drohne aus dem Libanon israelischen Medienberichten zufolge den Hof eines Kindergartens in einem Ort nahe der Küstenstadt Haifa getroffen. Verletzt wurde demnach niemand. Die Angestellten der Einrichtung hätten die Kinder zuvor in einen Schutzraum gebracht.
16.45 Uhr: Zwei Tote bei Angriff aus Wohnhaus im Norden Israels
Bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in Naharija im Norden Israels sind zwei Menschen getötet worden. Das teilt die israelische Polizei auf X mit.
16.33 Uhr: UN-Truppe wirft Israel schwere Verstöße in Pufferzone zu Syrien vor
Die Blauhelmtruppe Undof hat dem israelischen Militär schwere Verstöße gegen sein Waffenstillstandsabkommen mit Syrien vorgeworfen. Dadurch drohe eine mögliche Verschärfung der Spannungen in der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden Ländern, erklärte die Friedenstruppe. Sie bezog sich auf einen Bericht der Nachrichtenagentur AP, wonach Israels Militär ein großes Bauprojekt entlang der sogenannten Alpha-Linie umsetzen soll, die die Pufferzone zwischen Syrien und den israelisch besetzten Golanhöhen abgrenzt.
Der AP-Bericht fußt auf Satellitenaufnahmen des Unternehmens Planet Labs. Sie zeigen entlang der sogenannten Alpha-Linie einen rund 7,5 Kilometer langen Bauabschnitt, der rund drei Kilometer südöstlich der von Israel gehaltenen und von Drusen bewohnten Ortschaft Maschdal Schams beginnt. Die Linie hätten israelische Truppen zeitweise im Rahmen des Bauprojekts überschritten, bestätigten die UN kürzlich der AP. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Auch aus Damaskus gab es zunächst keine Stellungnahme.
15.35 Uhr: Fünf Tote bei israelischem Angriff auf Libanon
Bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Baalchmay im Libanon sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut mindestens fünf Menschen getötet worden. Zwei Menschen seien verletzt worden.
13.59 Uhr: Behörde: Fast 43.700 Tote im Gazastreifen
Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive Anfang Oktober 2023 mindestens 43.665 Menschen bei Angriffen getötet worden. Mindestens 103.076 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 62 Tote und 147 Verletzte registriert worden, teilt die Behörde mit. Die Zahlen könnten auch höher sein, da in dem schmalen Küstenstreifen Chaos herrscht und die Kommunikation auch zu Krankenhäusern immer wieder gestört ist.
12.14 Uhr: Teheran baut "Verteidigungstunnel" nach Israels Angriffen auf Iran
In der iranischen Hauptstadt Teheran wird als Reaktion auf die israelischen Angriffe ein "Verteidigungstunnel" gebaut. Der Tunnel nahe dem Stadtzentrum solle eine U-Bahnstation mit dem Imam-Chomeini-Krankenhaus verbinden, meldet die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. So solle ein direkter unterirdischer Zugang zu dem Krankenhaus entstehen. "Zum ersten Mal im Land wird in Teheran ein Tunnel mit Verteidigungsfunktion gebaut", sagt der Verkehrschef der Teheraner Stadtverwaltung Tasnim zufolge. Im Oktober hatte Israel als Vergeltung für iranischen Beschuss Raketenfabriken und andere Ziele in der Nähe von Teheran sowie im Westen des Irans angegriffen.
10.45 Uhr: Israel greift erneut Vororte im Süden Beiruts an
Das israelische Militär greift erneut von der radikal-islamischen Hisbollah kontrollierte Vororte im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut an. Am Vormittag gibt es mindestens fünf Luftangriffe. Rauch steigt über Beirut auf, Explosionen sind zu hören. Zuvor hat das israelische Militär in den sozialen Medien Angriffe auf zwölf Standorte angekündigt und Anwohner in der Nähe der als Hisbollah-Einrichtungen ausgewiesenen Ziele gewarnt. Es gibt zunächst keine Berichte über Opfer der jüngsten israelischen Angriffe. Die Bewohner sind größtenteils aus den südlichen Vororten geflohen, seit Israel im September mit der Bombardierung des Gebiets begonnen hat.
09.55 Uhr: Israel verpasst laut Helfern US-Frist zu humanitärer Hilfe
Israel hat nach Angaben internationaler Hilfsorganisationen eine von der US-Regierung gesetzte Frist für mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen verstreichen lassen. In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht nannten acht Hilfsorganisationen 19 Maßnahmen, die die nötig gewesen wären, um die US-Forderung zu erfüllen, mehr Lebensmittel und andere Hilfsgüter in den Küstenstreifen zu bringen. Dem Bericht zufolge hat Israel 15 Maßnahmen gar nicht und vier nur teilweise umgesetzt.
In einem Schreiben vom 13. Oktober, das von US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin unterzeichnet wurde, wird Israel unter anderem aufgefordert, täglich mindestens 350 Lastwagenladungen mit Gütern in den Gazastreifen zu lassen, einen fünften Grenzübergang in das Gebiet zu öffnen, den Menschen in Zeltlagern an der Küste zu gestatten, vor dem Winter ins Landesinnere umzuziehen, und den Zugang von Hilfsorganisationen in den nördlichen Gazastreifen zu gewährleisten. Die US-Regierung warnte, sollte die am Dienstag ablaufende Frist nicht eingehalten werden, könnten in den USA Gesetze in Kraft treten, die eine Reduzierung der militärischen Unterstützung Israels gegen die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon vorschreiben.
08.53 Uhr: Israel lässt Frist für Hilfslieferungen verstreichen
Israel hat sich nach Angaben internationaler Hilfsorganisationen nicht an eine von den USA gesetzte Frist für verstärkte Hilfslieferungen in den Gazastreifen gehalten. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hatte im Oktober Israel aufgefordert, innerhalb eines Zeitraums von 30 Tagen dafür zu sorgen, dass mehr Lebensmittel und andere Nothilfe in das Kriegsgebiet gelangen. Diese Frist lief am (heutigen) Dienstag aus. Sollte den Forderungen nicht nachgekommen werden, könnten US-Gesetze in Kraft treten, die eine Einschränkung der militärischen Hilfe für Israel nach sich ziehen könnten, hieß es damals.
07.32 Uhr: Israel erteilt Waffenruhe im Libanon Absage
Israels Verteidigungsminister Israel Katz erteilt Bemühungen um eine Feuerpause im Konflikt mit der Hisbollah eine klare Absage. Auf dem Kurznachrichtendienst X teilt er mit, er habe während eines Treffens mit Militärvertretern bekräftigt, dass Israel die radikal-islamische Miliz weiter mit aller Macht angreifen werde und dass es im Libanon solange keine Waffenruhe geben werde.
07.18 Uhr: 14 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind am Dienstag nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens 14 Menschen getötet worden. Dutzende Menschen seien zudem verletzt worden, sagte der Sprecher der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen, Mahmud Bassal, der Nachrichtenagentur AFP.
Die israelische Armee meldete ihrerseits den Tod von vier Soldaten bei Kämpfen im Gazastreifen. Sie seien am Montag bei Gefechten im nördlichen Teil des Palästinensergebiets getötet worden, erklärte das Militär.
05.36 Uhr: US-Militär meldet Angriffe auf vom Iran unterstützte Ziele in Syrien
US-Streitkräfte haben laut Militär am Montag Angriffe gegen neun Ziele in Syrien ausgeführt, die in Verbindung mit vom Iran unterstützten Gruppen stehen. "Diese Angriffe werden die Fähigkeit der vom Iran unterstützten Gruppen einschränken, künftige Attacken auf die Streitkräfte der USA und der Koalition auszuführen", erklärte das US-Zentralkommando Centcom in den Onlinenetzwerken.
04.45 Uhr: Israels Verteidigungsminister für Angriff auf Atomanlagen
Israels neuer Verteidigungsminister Israel Katz will die Gunst der Stunde nutzen und plädiert für einen Angriff auf die iranischen Atomanlagen. "Der Iran ist anfälliger denn je für Angriffe auf seine Atomanlagen. Wir haben die Möglichkeit, unser wichtigstes Ziel zu erreichen, - die existenzielle Bedrohung des Staates Israel zu vereiteln und zu beseitigen", schrieb Katz nach seinem ersten Treffen mit dem Generalstab auf der Plattform X. Israel hatte bei einem Angriff im Oktober Radar- und Raketenanlagen im Iran zerstört.
03.57 Uhr: Israel blockiert 85 Prozent der Hilfskonvois
Nach Angaben der Vereinten Nationen hat Israel im vergangenen Monat 85 Prozent der Hilfskonvois blockiert oder ihnen den Zugang zum nördlichen Gazastreifen verweigert. Wie das UN-Nothilfebüro Ocha mitteilte, wurden 98 Anträge auf Durchfahrt durch israelische Checkpoints entlang Wadi Gaza gestellt, von denen nur 15 genehmigt wurden. Das UN-Büro äußerte seine Besorgnis über die humanitäre Lage im nördlichen Gazastreifen und forderten Israel auf, den Zugang für humanitäre Maßnahmen zu erleichtern.
02.49 Uhr: Israels Minister Dermer informiert Trump über Pläne
Der israelische Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, hat sich einem Medienbericht zufolge am Sonntag mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump auf dessen Anwesen Mar-a-Lago in Florida getroffen. Dermer habe Trump über Israels Pläne für den Gazastreifen, den Libanon und den Iran in den kommenden zwei Monaten vor Trumps Amtsantritt informiert, berichtet das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf israelische und amerikanische Regierungsvertreter, ohne Details zu nennen. Dermer habe auch mit Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gesprochen. Kushner war während Trumps Amtszeit von 2017 bis 2021 dessen Berater für den Nahen Osten.