Israelische Truppen bei einem Einsatz im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Gazastreifen.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Ohad Zwigenberg

Israel hat in der Nacht zum Dienstag offenbar erneut Angriffe im Gazastreifen ausgeführt, dabei sollen 16 Palästinenser ums Leben gekommen sein.

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Nahost-Ticker: Mehrere Tote nach Angriff im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind bei einem israelischen Angriff offenbar 16 Menschen getötet worden. Die Hamas hat zwei Raketen auf Tel Aviv abgefeuert. Deutschland stellt für die Evakuierungen aus dem Libanon 4,5 Millionen Euro bereit. Alle News im Ticker.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick

  • Biden: Gaza-Abkommen könnte Iran von Angriff abhalten (04.54 Uhr)
  • USA genehmigen 20-Milliarden-Dollar-Rüstungdeal für Israel (03.05 Uhr)
  • Bericht - Blinken verschiebt Nahost-Reise wegen "ungewisser Lage" (20.42 Uhr)
  • Israelische Armee bestätigt Tod von 100 Palästinensern im Gazastreifen (17.26 Uhr)

04.54 Uhr: Biden: Gaza-Abkommen könnte Iran von Angriff abhalten

Der Iran könnte nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden im Falle eines Durchbruchs bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg von seinem angedrohten Vergeltungsschlag gegen Israel absehen. Auf eine entsprechende Frage von Reportern entgegnete Biden: "Das ist meine Erwartung, aber wir werden sehen." An diesem Donnerstag ist auf Drängen der USA, Katars und Ägyptens, die in dem Krieg zwischen Israel und der Hamas vermitteln, eine möglicherweise entscheidende Gesprächsrunde über ein Abkommen geplant, voraussichtlich in Katars Hauptstadt Doha.

03.05 Uhr: USA genehmigen 20-Milliarden-Dollar-Rüstungdeal für Israel

Insgesamt haben die USA zusätzliche Rüstungsexporte im Wert von mehr als 20 Milliarden US-Dollar nach Israel genehmigt – umgerechnet rund 18 Milliarden Euro. Das hat das US-Außenministerium bekannt gegeben. Der größte Posten sind dabei 50 Kampfjets vom Typ F-15. Zu den Rüstungsexporten gehören aber unter anderem auch Raketen von mittlerer Reichweite, taktische Fahrzeuge und Panzermunition. Wie das Außenministerium in Washington dem Kongress am Dienstag mitteilte, sind darunter 50 F-15-Kampfjets und 33.000 Schuss Panzermunition. Die Panzergranaten könnten zeitnah geliefert werden. Die Auslieferung der F-15-Kampfjets werde voraussichtlich erst 2029 erfolgen.

00.42 Uhr: Insider - Raketenangriff auf US-Luftwaffenbasis in Syrien verfehlt Ziel

Ein mutmaßlicher Raketenangriff auf einen US-Luftwaffenstützpunkt in der syrischen Provinz Deir al-Sor hat Insidern zufolge sein Ziel verfehlt. Die Geschosse seien in der Nähe des Stützpunktes eingeschlagen, ohne ihn zu treffen, sagen zwei Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Es habe keine Verletzten gegeben. Die US-geführte Koalition habe auf den Angriff mit Artilleriefeuer reagiert. Der libanesische pro-iranische Fernsehsender Al-Mayadeen berichtet, dass US-Kampfflugzeuge nach dem Angriff über dem ländlichen Gebiet aufgestiegen seien. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Tage nach einem Drohnenangriff auf einen anderen US-Stützpunkt in Syrien, bei dem acht US-Soldaten verletzt wurden.

Mittwoch, 14. August 2024

23.03 Uhr: Biden will im Ringen um Waffenruhe für Gaza nicht aufgeben

US-Präsident Joe Biden ist nach eigenen Angaben fest entschlossen, trotz großer Hürden eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas zu erreichen. Es sei "schwieriger geworden", eine Feuerpause herbeizuführen, räumte Biden am Dienstag vor Reportern bei seiner Ankunft in New Orleans ein, wo er für eine Initiative gegen Krebs werben wollte.

"Wir werden sehen, was der Iran macht und wir werden sehen, was passiert; ob es irgendeine Attacke gibt", ergänzte er. "Aber ich gebe nicht auf."

22.27 Uhr: Insider – Nur Waffenruhe könnte iranische Vergeltung verhindern

Ein iranischer Vergeltungsangriff auf Israel nach dem Tod eines Hamas-Anführers kann Insidern zufolge nur durch eine Einigung auf einen Waffenstillstand im Gazakrieg abgewendet werden. Drei hochrangige iranische Regierungsvertreter verweisen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters auf für diese Woche geplante Verhandlungen.

Wie viel Zeit die Regierung in Teheran den Gesprächen einräumen würde, wird nicht bekannt. Eine offizielle Stellungnahme des Irans liegt nicht vor.

22.06 Uhr: USA billigen Waffenverkäufe an Israel im Milliardenumfang

Die USA haben zusätzliche Rüstungsexporte im Wert von rund 20 Milliarden Dollar nach Israel genehmigt. Wie das Außenministerium in Washington dem Kongress mitteilte, sind darunter F-15-Kampfjets und 33.000 Schuss Panzermunition. Die exportierten Rüstungsgüter würden Israels "Fähigkeit verbessern, auf gegenwärtige und künftige feindliche Bedrohungen zu reagieren".

21.39 Uhr: USA - Katar will Hamas zu Teilnahme an Verhandlungen überreden

Katar will die Hamas nach US-Angaben zu einer Teilnahme an für Donnerstag geplanten Friedensverhandlungen für eine Beendigung des Gaza-Kriegs überreden. "Unsere Partner in Katar haben uns versichert, dass sie darauf hinarbeiten werden, dass die Hamas repräsentiert ist", sagte Außenamtssprecher Vedant Patel am Dienstag in Washington vor Reportern. Bislang hat die militant-islamistische Gruppe es allerdings abgelehnt, eine Teilnahme an Verhandlungen über eine Waffenruhe fest zuzusagen.

21.22 Uhr: USA hoffen weiter auf Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas

Trotz der angespannten Lage im Nahen Osten hoffen die USA nach eigenen Angaben weiterhin auf Verhandlungen zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas. "Wir erwarten, dass die Gespräche so vorankommen, wie sie sollten", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, am Dienstag vor Journalisten.

Die Vermittler aus den USA, Ägypten und Katar hatten beide Seiten in der vergangenen Woche aufgerufen, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.

20.42 Uhr: Bericht - Blinken verschiebt Nahost-Reise wegen "ungewisser Lage"

US-Außenminister Antony Blinken verschiebt einem Medienbericht zufolge seine geplante Nahostreise. Hintergrund sei die "ungewisse Lage", berichtet Axios unter Berufung auf zwei namentlich nicht genannte Insider.

Blinken habe am Dienstag aufbrechen sollen. Eine Stellungnahme der US-Regierung liegt zunächst nicht vor. Am Montag hieß es, die für Donnerstag geplanten Friedensgespräche dürften stattfinden.

20.07 Uhr: Israels Polizeiminister empört mit Tempelberg-Besuch

Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir hat mit seinem Gebet auf dem Tempelberg in Ostjerusalem international für Empörung gesorgt. "Die EU verurteilt die Provokationen des israelischen Ministers auf das Schärfste", erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Dienstag im Onlinedienst X. Auch die USA, die Vereinten Nationen und mehrere arabische Länder übten scharfe Kritik.

"Jede einseitige Maßnahme, die den Status quo gefährdet, ist inakzeptabel", erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel. Der nach der israelischen Eroberung Ostjerusalems im Jahr 1967 verhängte Status quo bestimmt, dass Juden auf dem Tempelberg nicht offiziell beten dürfen. Patel betonte, der Auftritt des israelischen Ministers beeinträchtige zudem die Bemühungen um ein Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.

18.36 Uhr: Netanjahu geht auf Distanz zu Tempelberg-Besuch von Ben-Gvir

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich von einem erneuten Besuch seines rechtsextremen Polizeiministers Itamar Ben-Gvir auf dem Tempelberg in Jerusalem distanziert. Ben-Gvir sei dort mit seiner Forderung, wonach an der Stätte wieder jüdisches Gebet zugelassen werden sollte, von den Vereinbarungen rund um deren Verwaltung "abgewichen", hieß es in einer Erklärung aus dem Büro Netanjahus. Die Regierung und der Ministerpräsident legten die Politik auf dem Tempelberg fest. Eine Privatpolitik eines bestimmten Ministers gebe es nicht.

17.50 Uhr: Libanon verlegt Häftlinge in sichere Gebiete

Aus Sorge vor einem möglichen offenen Krieg haben die Behörden im Libanon rund 220 Gefangene verlegt. Sie seien von Polizeiwachen im Süden von Beirut und im Süden des Landes in andere Gebiete gebracht worden, teilten Beamte im Sicherheits- und Justizsektor am Dienstag mit.

17.42 Uhr: Bund stellt 4,5 Millionen Euro für Evakuierungen aus dem Libanon bereit

Für die mögliche Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Libanon hat das Bundesfinanzministerium eine Millionensumme bewilligt. Ausgaben bis zu einer Höhe von rund 4,5 Millionen Euro sollen somit geleistet werden, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben des Ministeriums an den Bundestag hervorgeht. Das Auswärtige Amt hatte dies demnach beantragt. Wegen der Dringlichkeit sei auf das vorgesehene Konsultationsverfahren verzichtet worden, bei dem der Haushaltsausschuss des Bundestags vorher informiert worden wäre.

17.26 Uhr: Israelische Armee bestätigt Tod von 100 Palästinensern im Gazastreifen

In Rafah im Süden des Gazastreifens hat das israelische Militär nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen rund hundert militante Palästinenser getötet. Die Soldaten seien im Stadtbezirk Schabura im Einsatz gewesen und hätten eine "bewaffnete Terroristenzelle" ausfindig gemacht. Mit Präzisionswaffen seien "Terroristen eliminiert" worden, teilt das Militär mit. Zudem seien Waffen und Hunderte Infrastruktur-Standorten zerstört worden. Weitere Details nennt das israelische Militär nicht.

16.52 Uhr: Netanjahu - Keine neuen Forderungen an Hamas

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Vorwürfe zurückgewiesen, neue Bedingungen für die Geisel-Verhandlungen mit der Hamas aufgestellt zu haben. Ein Schreiben Netanjahus von Ende Juli beinhalte keine Zusatzforderungen und widerspreche auch nicht dem Vorschlag von Ende Mai, teilte das Büro des Regierungschefs mit.

Netanjahu warf stattdessen der islamistischen Hamas vor, auf Änderungen an der Mai-Fassung gedrungen zu haben. Die "New York Times" hatte zuletzt von neuen Forderungen Israels berichtet. 

16.31 Uhr: Zwei Tote nach israelischem Angriff auf Libanon

Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon sind zwei Menschen getötet worden. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums zielte der Angriff auf ein Auto nahe der Stadt Baraaschit im Süden des Landes. Ob es sich bei den Opfern um Mitglieder der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah handelte, war zunächst nicht klar. Das israelische Militär teilte mit, die Angelegenheit zu prüfen.

15.39 Uhr: Hamas feuert Raketen auf Tel Aviv

Der militärische Arm der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, hat nach eigenen Angaben zwei Raketen auf die israelische Hafenstadt Tel Aviv abgeschossen. Es seien Explosionen zu hören, berichten israelische Medien. Der Sender N12 meldet, eine Rakete sei ins Meer gestürzt, Berichte über Verletzte lägen nicht vor. Israel bestätigte die Geschosse. "Ein Projektil, das als aus dem Gazastreifen kommend identifiziert wurde, ist in das Seegebiet vor Zentralisrael gefallen", teilte die Armee mit. Das andere habe israelisches Territorium nicht erreicht.

15.37 Uhr: Putin und Palästinenserpräsident Abbas betonten Zusammenhalt

In der akuten Krise im Nahen Osten hat der russische Staatschef Wladimir Putin in Moskau den langjährigen Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas empfangen. Zwar müsse sich Russland derzeit selbst "mit der Waffe in der Hand" verteidigen, sagte Putin mit Blick auf den von ihm selbst befohlenen Krieg gegen die Ukraine.

"Doch das, was im Nahen Osten passiert, was in Palästina passiert, hat natürlich unsere Aufmerksamkeit", sagte der Kremlchef nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Putin bekräftigte die grundsätzliche Haltung Moskaus zum Nahostkonflikt: "Um einen dauerhaften, verlässlichen und stabilen Frieden in der Region zu schaffen, müssen alle Resolutionen der UN eingehalten und vor allem ein vollgültiger palästinensischer Staat geschaffen werden."

 Abbas betonte die Nähe zu Putin und zu Russland, das als langjährige Schutzmacht der Palästinenser gilt. "Wir glauben an sie, wir vertrauen ihnen, wir spüren ihre Unterstützung", sagte er. 

14.53 Uhr: Mutmaßliche Misshandlung - Fünf israelische Soldaten sollen Hausarrest bekommen

Israels Militärstaatsanwaltschaft hat Armeeangaben zufolge beantragt, mehrere mutmaßlich an der schweren sexuellen Misshandlung eines palästinensischen Gefangenen beteiligte Soldaten in den Hausarrest zu entlassen. Dort sollen sie noch bis mindestens bis zum 22. August bleiben, teilte Israels Militär mit. Bis dahin sollen die Ermittlungen abgeschlossen werden. Laut israelischen Medien handelt es sich um fünf Reservisten.

Ihnen wird vorgeworfen, ein Mitglied der islamistischen Terrororganisation Hamas so schwer sexuell misshandelt zu haben, dass dieser mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Israelische Militärpolizisten hatten in der Militärbasis Sde Teiman nahe der Wüstenstadt Beerscheva in dem Fall zunächst zehn Soldaten festgenommen. Fünf von ihnen wurden inzwischen wieder freigelassen.

14.07 Uhr: Hamas sieht keinen Grund für weitere Verhandlungen über Abkommen mit Israel

Die radikal-islamische Hamas pocht auf die Umsetzung des unter Beteiligung der USA ausgearbeiteten Plans für ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen und lehnt Neuverhandlungen ab. Ein Vertreter der palästinensischen Organisation wies einen CNN-Bericht zurück, nach dem Hamas-Unterhändler diesen Donnerstag an einer neuen Verhandlungsrunde teilnehmen würden. "Unsere Erklärung von neulich war eindeutig: Was wir brauchen, ist die Umsetzung, nicht weitere Verhandlungen", sagte der Hamas-Vertreter, der nicht namentlich erwähnt werden wollte, der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Hamas bezieht sich auf einen Ende Mai von US-Präsident Joe Biden gemachten Vorschlag für eine Waffenruhe in drei Schritten. Seither bemühen sich amerikanische und regionale Vermittler um eine Vereinbarung für einen Waffenstillstand im Gegenzug zur Freilassung israelischer Geiseln und palästinensischer Häftlinge. Allerdings hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wiederholt Vorbehalte gegen den Plan geäußert und Nachforderungen gestellt.

13.26 Uhr: Zypern laut Regierung für Evakuierungen aus dem Nahen Osten vorbereitet

Die EU-Inselrepublik Zypern hat ihre Vorbereitungen für eine mögliche Evakuierung aus dem Libanon und Israel abgeschlossen. Mit Blick auf die drohende Eskalation der Spannungen im Nahen Osten sagte Außenminister Konstantinos Kombos der halbstaatlichen zyprischen Nachrichtenagentur CNA: "Wir können eine große Zahl von Menschen aufnehmen, vorausgesetzt, dass die Betreffenden bald wieder in ihre Heimatländer ausreisen." Es geht um Bürger von anderen EU-Ländern sowie Drittstaaten. Kombos erinnerte daran, dass Zypern bei ähnlichen Krisen im Nahen Osten wie beispielsweise beim Libanonkrieg 2006 vorübergehend rund 60.000 Menschen aufgenommen hatte. In Raum der Hafenstadt Larnaka seien bereits Betten in Schulen aufgestellt und sanitäre Einrichtungen vorbereitet worden.

12.13 Uhr: Israels Polizeiminister lehnt Verhandlungen mit der Hamas weiter ab

Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat sich erneut gegen Verhandlungen mit der Hamas über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sowie die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln ausgesprochen. Das machte er in einem bei einem Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem gedrehten Video deutlich, das später auf der Plattform "X" veröffentlicht wurde. Gleichzeitig forderte Ben-Gvir wieder, jüdisches Gebet an dem Ort zuzulassen.

11.19 Uhr: Israelische Angriffe im Gazastreifen - Offenbar 16 Tote

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind offenbar 16 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden, darunter vier Frauen und sieben Kinder. Zehn Menschen sollen am Montagabend bei einem Angriff auf ein Haus nahe der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens getötet worden sein. Vier Kinder seien verletzt worden, darunter ein Säugling, hieß es. Dessen Eltern und deren fünf andere Kinder sind den Angaben zufolge unter den Toten.

Bei einem anderen Angriff nahe Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens sollen eine Frau, deren vier Tage alte Zwillinge sowie die Großmutter der Babys getötet worden sein. Bei einem anderen Angriff im Zentrum des Gazastreifens sollen ein Mann und sein Neffe getötet worden sein.

Karte: Die militärische Lage im Gazastreifen

Hinweis: Diese Informationen sind nicht vollständig unabhängig überprüfbar. Sie werden vom ISW, einem gemeinnützigen, überparteilichen Politikforschungsinstitut mit Sitz in den USA, einmal pro Tag zur Verfügung gestellt. Dadurch kann es zu Verzögerungen im Vergleich zum aktuellen Geschehen kommen.

09.01 Uhr: Iran weist Forderung nach Verzicht auf Vergeltung zurück

Das iranische Außenministerium weist Forderungen Frankreichs, Deutschlands und Großbritanniens zurück, auf einen Vergeltungs-Angriff auf Israel zu verzichten. Der Sprecher des Außenministeriums, Nasser Kanaani, fordert die drei Länder auf, "ein für alle Mal gegen den Krieg in Gaza und die Kriegstreiberei Israels aufzustehen." Sie hatten am Montag den Iran und seine Verbündeten aufgefordert, Angriffe auf Israel zu unterlassen. Der Hamas-Chef Ismail Hanijeh war in der iranischen Hauptstadt Teheran bei einem Anschlag getötet worden. Hamas und Iran machen dafür Israel verantwortlich und haben Rache angekündigt. Die Regierung in Jerusalem hat sich nicht zu den Hintergründen der Tötung Hanijehs geäußert.

Iran weist Appelle des Westens zurück
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk 2024
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Iran weist Appelle des Westens zurück

08.11 Uhr: Einsatz der israelischen Armee - Ein Toter im Westjordanland

Bei einem Einsatz der israelischem Armee im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein 18-jähriger Palästinenser getötet worden. Laut palästinensischem Gesundheitsministerium wurde der Mann in der Nähe der Stadt Azzun erschossen. Die israelische Armee erklärte, sie habe den jungen Mann "neutralisiert", weil er auf einen Israeli geschossen habe. Der Israeli und zwei weitere Palästinenser seien verletzt worden. Der bewaffnete Flügel der radikalislamischen Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, veröffentlichte wenig später eine Erklärung, in welcher der Tod eines ihrer Kommandeure mitgeteilt wurde. Dieser sei durch ein "feiges Attentat" der israelischen Streitkräfte in Azzun getötet worden. Palästinensischen Angaben zufolge handelt es sich um einen während der Waffenruhe im Gazakrieg im November freigelassenen Mann.

07.28 Uhr: Britische Behörde meldet Explosion bei Frachter vor Jemens Küste

Die britische Seefahrtsbehörde UKMTO meldet einen Zwischenfall 97 Seemeilen nordwestlich von Jemens Hafenstadt Hodeidah. Demnach hat die Besatzung eines Frachters eine Detonation in der Nähe des Schiffes angezeigt. Die Seeleute seien unverletzt, Schäden wurden nicht berichtet. Der Frachter setze seine Fahrt zum nächsten planmäßigen Hafen fort, hieß es. Die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen greifen seit November den Schiffsverkehr vor den jemenitischen Küsten an, um damit die Palästinenser im Gaza-Krieg zu unterstützen.

07.24 Uhr: UN-Sicherheitsrat tagt zu Angriff auf Schule im Gazastreifen

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen tagt am heutigen Dienstag zu einem israelischen Angriff auf eine als Notunterkunft genutzte Schule im Gazastreifen. UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete den Angriff in einem Social-Media-Beitrag am Montag als verheerend und beklagte den Verlust von Menschenleben im Gazastreifen.

Algerien hatte die Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats einberufen, nachdem Raketen die Schule am Samstag getroffen hatten. Das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte, es seien mindestens 80 Menschen getötet worden, ob darunter auch Kämpfer waren, sagte es nicht. Nach israelischen Angaben waren 31 der Opfer militante Extremisten.

07.05 Uhr: US-Botschafter fordert internationalen Druck auf Iran

Die USA fordern internationalen Druck auf den Iran zum Verzicht auf den angekündigten Vergeltungsangriff auf Israel. "Wir bitten alle unsere Verbündeten, die Beziehungen zum Iran haben, darauf hinzuwirken, dass es zu einer Deeskalation kommt, und dazu gehört auch die Türkei", erklärte der US-Botschafter in der Türkei, Jeff Flake, vor Journalisten. Die Türkei scheine zuversichtlicher zu sein als die USA, dass es nicht zu einer Eskalation kommen werde.

06.10 Uhr: Putin und Abbas beraten in Moskau über Lage im Nahen Osten

Der russische Präsident Wladimir Putin empfängt am Dienstag Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas in Moskau. "Es wird erwartet, dass ein Meinungsaustausch über die Situation im Nahen Osten im Lichte der aktuellen Verschärfung des palästinensisch-israelischen Konflikts und der beispiellosen humanitären Katastrophe im Gazastreifen stattfinden wird", teilte der Kreml über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Abbas befindet sich bis Mittwoch auf einem seit langem erwarteten Besuch in Moskau und reist anschließend zu Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan weiter.

04.22 Uhr: USA und Israel - Irans Angriff könnte kurz bevorstehen

Nach Einschätzung Israels und der USA könnte der schon seit Tagen befürchtete Vergeltungsschlag des Irans und seiner Verbündeten gegen Israel nun kurz bevorstehen. Die USA teilten die Einschätzung der israelischen Stellen, dass es "in dieser Woche" dazu kommen könnte, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Der Westen müsse "darauf vorbereitet sein, dass es eine bedeutende Reihe von Angriffen" auf Israel geben könne. Die diplomatischen Bemühungen, den Iran und seine Verbündeten von einem Angriff abzubringen, laufen weiter auf Hochtouren. Eine für Donnerstag geplante neue Verhandlungsrunde über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg könnte entscheidend für die Entwicklung der Lage sein. 

Deutschland, die USA, Großbritannien, Frankreich und Italien riefen den Iran auf, die andauernden Angriffsdrohungen gegen Israel zu unterlassen. Das teilten die Staats- und Regierungschefs der fünf Länder nach einem gemeinsamen Gespräch über die Lage in Nahost mit. Ein Angriff würde demnach ernsthafte Folgen für die Sicherheitslage in der Region haben. Die Länder stellten sich hinter die laufenden Bemühungen um eine Deeskalation, das Erreichen einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie eine Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln.

03.25 Uhr: Starmer drängt Irans Präsident zu Verzicht auf Attacke auf Israel

Der britische Premierminister Keir Starmer hat den Iran gedrängt, von einem Angriff auf Israel abzusehen. In einem Telefonat mit dem neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian habe Starmer am Montag seine tiefe Besorgnis über die Lage in der Region geäußert und alle Parteien zu einer Deeskalation und einer Vermeidung einer weiteren regionalen Konfrontation ermahnt, teilte Starmers Büro mit. Krieg sei in niemandes Interesse, wurde Starmer weiter zitiert.

Mit Blick auf den Gaza-Krieg habe der britische Premier zudem seinen Einsatz für eine sofortige Feuerpause, eine Freilassung aller Geiseln und einer Ausweitung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen bekräftigt. Starmer und Peseschkian seien sich einig geworden, dass konstruktiver Dialog zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Iran im Interesse beider Länder sei.

00.34 Uhr: Netanjahu und Gallant streiten über Geisel-Abkommen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant haben über die Gespräche über ein Abkommen über eine Waffenruhe zur Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gestritten. "Der Grund dafür, dass ein Geisel-Abkommen ins Stocken geraten ist, liegt zum Teil an Israel", sagte Gallant Berichten israelischer Medien zufolge in einem Parlamentsausschuss. Gallant habe über die Wahl gesprochen, die Israel zwischen einem Abkommen über eine Waffenruhe und einer Eskalation des Kriegs habe, berichtete der Sender Kan. Er würde die erste Option unterstützen, sagte Gallant, anstatt von einem "'totalen Sieg' und all diesem Unsinn zu sprechen". Damit nahm Gallant auf eine oft von Netanjahu getätigte Aussage Bezug.

Netanjahus Büro veröffentlichte kurz darauf eine Erklärung. Darin warf der israelische Regierungschef dem Verteidigungsminister vor, ein Abkommen zur Freilassung von Geiseln zu gefährden. "Wenn Gallant das Anti-Israel-Narrativ übernimmt, schadet er den Chancen auf ein Abkommen zur Geisel-Befreiung", erklärte Netanjahu. Das "einzige Hindernis" für ein Geisel-Abkommen sei und bleibe der Chef der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, Jahja Sinwar. Israels einzige Wahl bestehe darin, "den totalen Sieg zu erringen". Dies verpflichte jeden, "auch Gallant".

Dienstag, 13. August 2024