Lkw-Stau am ägyptischen Grenzübergang Rafah
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Lkw-Stau am ägyptischen Grenzübergang Rafah

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 4 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 4 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 20. bis 26. Januar im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 26. Januar 2025

23.44 Uhr: Offenbar zahlreiche willkürliche Hinrichtungen in Syrien

Mit den neuen islamistischen Machthabern in Syrien verbündete Kämpfer haben nach Angaben von Aktivisten innerhalb von drei Tagen mindestens 35 Menschen willkürlich hingerichtet. Bei den meisten der Hingerichteten habe es sich um frühere Beamte der Regierung des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad gehandelt, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dutzende Mitglieder örtlicher bewaffneter Gruppen, die unter der Kontrolle der neuen Machthaber stünden, seien wegen ihrer Beteiligung an den "Sicherheitseinsätzen" in der Region Homs festgenommen worden.

23.20 Uhr: Deutsch-israelische Geisel soll am Freitag freikommen

Die radikal-islamische Hamas will nach Angaben des Vermittlers Katars eine verschleppte israelische Zivilistin, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat, und zwei weitere Geiseln noch vor Freitag freilassen. In einer Erklärung des katarischen Außenministeriums heißt es außerdem, Israel werde im Gegenzug den vertriebenen Palästinensern erlauben, ab Montagmorgen in den nördlichen Gazastreifen zurückzukehren. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die Rückkehr vertriebener Palästinenser in den Norden des Gazastreifens von der Freilassung der Zivilistin abhängig gemacht. Auch sein Büro hat die Rückkehr in den nördlichen Gazastreifen inzwischen bestätigt.

23.15 Uhr: Weißes Haus gibt Verlängerung der Waffenruhe im Libanon bekannt

Die Waffenruhe zwischen Israel und dem Nachbarland Libanon wird der US-Regierung zufolge um gut drei Wochen verlängert. Die Waffen zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär sollen nach Angaben des Weißen Haus bis zum 18. Februar schweigen.

22.23 Uhr: Ägypten ist strikt gegen Umsiedlung von Gazabewohnern

Die ägyptische Regierung hat Vorschläge von Umsiedlungen palästinensischer Gazabewohner zurückgewiesen. US-Präsident Donald Trumps Idee, die Menschen nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, komme nicht in Frage. Ägypten unterstütze das "unerschütterliche Bestehen des palästinensischen Volkes auf sein Land", erklärte das Außenministerium in Kairo am Sonntag. Die Regierung lehne "jegliche Einmischung in diese unveräußerlichen Rechte ab, sei es durch Besiedlung oder Annexion von Land oder durch Entvölkerung dieses Landes durch Vertreibung".

19.14 Uhr: Zahl der Todesopfer im Libanon auf 22 gestiegen

Israelische Soldaten sollen am Sonntag im Süden des Libanon das Feuer auf Demonstranten eröffnet haben, die einen Abzug des israelischen Militärs gemäß der zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah vereinbarten Waffenruhe forderten. Mindestens 22 Menschen seien getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Unter den Toten seien auch sechs Frauen und ein Soldat der libanesischen Armee. Verletzte wurden aus fast 20 Dörfern im Grenzgebiet gemeldet.

Demonstranten, von denen einige Flaggen der Hisbollah schwenkten, versuchten mehrere Dörfer zu erreichen, um gegen das Versäumnis Israels zu protestieren, innerhalb einer Frist von 60 Tagen aus dem südlichen Libanon abzuziehen.

18.21 Uhr: Palästinenser - Gespräche über Freilassung weiterer Gaza-Geisel

Im Fall einer israelischen Gaza-Geisel, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, laufen nach Angaben der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) Gespräche über ihre baldige Freilassung. Die Frau sei am Leben und über die Bedingungen ihrer Freilassung werde mit Hilfe von Vermittlern mit Israel verhandelt, sagte der stellvertretende PIJ-Generalsekretär, Mohammed Hindi, der Deutschen Presse-Agentur. Einen genauen Tag nannte er nicht.

Israel bestätigte, dass Gespräche geführt würden, berichtete die Zeitung "Times of Israel". Die Frau war bei dem Überfall extremistischer Palästinenser auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden und befindet sich den Informationen zufolge in der Gewalt des PIJ.

17.50 Uhr: Palästinenserkreise - Geisel Arbel Yehud kommt vor nächstem Austausch frei

Die von Israel geforderte Freilassung der Geisel Arbel Yehud soll nach Angaben aus Palästinenserkreisen noch vor dem nächsten Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge erfolgen. Ein Vertreter der mit der radikalislamischen Hamas verbündeten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad sagte AFP am Sonntag, Yehud werde "vor dem nächsten Austausch freikommen". Eine andere palästinensische Quelle sagte, Yehud komme "wahrscheinlich bis Freitag" frei. 

Den Angaben zufolge soll sie im Austausch für 30 palästinensische Gefangene freigelassen werden. Medienberichten zufolge hat Arbel Yehud einen familiären Bezug zu Deutschland. 

16.54 Uhr: Jordanien lehnt Trump-Vorschlag zur Umsiedlung ab

Der Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen stößt auch in Jordanien auf Ablehnung. Der jordanische Außenminister Ajman Safadi erklärte, sein Land lehne jegliche Vertreibung von Palästinensern "fest und unerschütterlich" ab.

15.52 Uhr: UNRWA berichtet von Räumungsbefehl in Jerusalem

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge ist nach eigenen Angaben von den israelischen Behörden angewiesen worden, sein Hauptquartier in Jerusalem zu räumen. Die Mitarbeiter müssten das Gelände bis Donnerstag verlassen haben, erklärte das UNRWA.

In einer Mitteilung erklärte das UNRWA am Sonntag, die Räumungsanordnung widerspreche den völkerrechtlichen Verpflichtungen von UN-Mitgliedsstaaten, darunter auch Israel. Räumlichkeiten der Vereinten Nationen seien unverletzlich und genössen gemäß der UN-Charta Privilegien und Immunitäten. Das UNRWA hatte im vergangenen Mai sein Hauptquartier in Ostjerusalem geschlossen, nachdem israelische Demonstranten dort Feuer gelegt hatten.

15.01 Uhr: Klinik - Drei ehemalige Geiseln aus Krankenhaus entlassen

Drei am vergangenen Sonntag von der Hamas freigelassene Geiseln sind Klinikangaben zufolge aus dem Krankenhaus entlassen worden. Romi Gonen (24), Emily Demari (28) und Doron Steinbrecher (31), würden bei Bedarf aber weiter in der Klinik behandelt, hieß es.

Wo die Frauen nach ihrer Woche Krankenhausaufenthalt nun unterkommen, ob etwa bei Angehörigen, dazu gab es zunächst keine Informationen. Experten gehen von einem langwierigen Rehabilitationsprozess aller freikommenden Geiseln aus.

14.44 Uhr: Beirut - Zahl der Todesopfer steigt auf 15

Im Süden des Libanon halten die Spannungen trotz des von den USA vermittelten Waffenstillstands mit Israel an. 15 Menschen seien am Sonntag durch israelische Streitkräfte ums Leben gekommen, wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilte. 83 weitere Personen seien verletzt worden. Den Angaben nach versuchten die Bewohner, in die weiterhin israelisch besetzten Gebiete zurückzukehren. Soldaten hätten das Feuer eröffnet.

Ein Sprecher des israelischen Militärs wandte sich in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X an die Bevölkerung des Südlibanons. Er beschuldigte die radikal-islamische Hisbollah, "die Situation anzuheizen". Die israelische Armee werde den Einwohnern "in naher Zukunft" mitteilen, an welche Orte sie zurückkehren könnten.

Das israelische Militär erklärte, dass seine im Südlibanon operierenden Truppen in mehreren Gebieten Warnschüsse abgegeben hätten. Demnach hätten sich Verdächtige auf die Soldaten zubewegt, die ihrerseits Gefahr abwenden wollten. Eine Reihe von Verdächtigen, "die eine unmittelbare Bedrohung darstellten", sei festgenommen worden.

14.00 Uhr: Palästinenser - Zweijähriges Mädchen wohl von Soldaten Israels erschossen

Palästinenservertreter haben israelischen Soldaten vorgeworfen, im besetzten Westjordanland ein zweijähriges Mädchen erschossen zu haben. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, das Kind habe am Samstag in der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland einen Kopfschuss erlitten.

Das israelische Militär erklärte, es prüfe den Vorfall. Die Streitkräfte hätten auf Extremisten gefeuert, die sich hinter einem Gebäude verschanzt hätten. Man wisse von Berichten, dass eine unbeteiligte Zivilperson zu Schaden gekommen sei.

13.47 Uhr: Libanon - Elf Menschen bei israelischem Beschuss getötet

Die israelische Armee hat nach Angaben aus Beirut durch den Beschuss von Libanesen, die in den Süden des Landes zurückkehren wollten, elf Menschen getötet und 83 weitere verletzt. Unter den Todesopfern vom Sonntag seien zwei Frauen sowie ein Soldat der libanesischen Armee, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium in einer aktualisierten Bilanz. Zuvor hatte das Ministerium von drei Toten in den Ortschaften Hula und Kfar Kila gesprochen. 

13.11 Uhr: Hamas wirft Israel Verstoß gegen Gaza-Waffenruhe vor

Angesichts der verhinderten Rückkehr tausender Palästinenser in ihre Heimatorte im Norden des Gazastreifens macht die Hamas Israel für die Verzögerung bei der Umsetzung des Gaza-Abkommens vor. "Die Besatzung blockiert unter dem Vorwand", dass die israelische Geisel Arbel Yehud am Samstag nicht freigelassen worden war, hieß es weiter. Dabei habe die Hamas "die Vermittler informiert, dass sie am Leben ist", und alle "notwendigen Garantien für ihre Freilassung" abgegeben.

Am Samstag hatte die Hamas vier israelische Frauen freigelassen, im Gegenzug kamen 200 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen frei. Die jungen Soldatinnen waren bei dem Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden, als sie gerade ihren Wehrdienst leisteten. Nach israelischer Darstellung hätte am Samstag aber die israelische Zivilistin Yehud, die nach Medienberichten einen familiären Bezug zu Deutschland hat, aus der Geiselhaft freikommen müssen. Weil dies nicht geschah, warfen am Samstag der israelische Armeesprecher Daniel Hagari und am Sonntag auch das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu der Hamas einen Verstoß gegen die Waffenruhe-Vereinbarung vor.

12.09 Uhr: Hamas reagiert skeptisch auf Trump-Vorschlag zu Umsiedlung

Die Hamas lehnt eine Umsiedlungsaktion hingegen entschieden ab. "Wie es im Laufe der Jahrzehnte jeden Plan für Vertreibung und alternative Heimatländer zunichte gemacht hat, wird unser Volk auch solche Vorhaben zunichte machen", sagte das Hamas-Politbüro-Mitglied Bassem Naim der Nachrichtenagentur AFP.

Die mit der Hamas verbündete Miliz Islamischer Dschihad nannte Trumps Vorstoß "erbärmlich". Er fördere "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit", "indem unser Volk gezwungen wird, sein Land zu verlassen".

Die 2,4 Millionen Einwohner des Gazastreifens sind zumeist palästinensische Flüchtlinge oder deren Nachfahren. Ihre Umsiedlung aus dem Gazastreifen in andere Länder würde bei den Palästinensern düstere Erinnerungen an ein Ereignis wecken, das in der arabischen Welt als "Nakba", also "Katastrophe", bekannt ist: Die Massenvertreibung von Palästinensern im Zuge von Israels Staatsgründung 1948.

10.34 Uhr: Offenbar fünf Verletzte durch israelische Schüsse in Gaza

Im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge Menschen durch israelische Schüsse verletzt worden. Israelische Medien berichteten, Palästinenser hätten versucht, den Netzarim-Korridor, der den Gazastreifen in zwei Hälften teilt, zu durchqueren. Israels Armee erlaubt dies derzeit noch nicht. 

Insgesamt seien fünf Personen verletzt worden, als das israelische Militär das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet habe, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Augenzeugen sagten der Deutschen Presse-Agentur, die Menschen hätten sich der Armee nicht genähert. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär sagte auf Anfrage, man gehe den Berichten nach.

10.05 Uhr: Israelischer Minister Smotrich findet Gaza-Räumung "großartige Idee" von Trump

Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hat den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump für eine vollständige Umsiedlung der Palästinenser im Gazastreifen begrüßt. "Die Idee, für sie andere Orte zu finden, in denen sie ein besseres Leben beginnen können, ist eine großartige Idee", erklärte Smotrich am Sonntag mit Blick auf die Bewohner des Gazastreifens. 

09.50 Uhr: Israel wirf Hamas Verstöße gegen Waffenruhe-Deal vor

Israel beschuldigt die Hamas, gegen das seit gut einer Woche gültige Waffenruhe-Abkommen zu verstoßen. "Arbel Yehud, eine zivile Geisel, deren Freilassung für Samstag geplant war, wurde nicht freigelassen, und die detaillierte Liste mit dem Status aller Geiseln wurde nicht vorgelegt", erklärte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu. 

09.06 Uhr: Ministerium bestätigt Toten und Verletzte im Südlibanon

Nach Ablauf einer entscheidenden Frist im Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon sind durch israelischen Beschuss im Südlibanon nach libanesischen Angaben mindestens ein Mensch getötet und 17 weitere verletzt worden. Das Gesundheitsministerium in Beirut erklärte, israelische Soldaten seien gewaltsam gegen zurückkehrende Bewohner mehrerer Dörfer vorgegangen. Dabei habe es in Hula einen Toten und neun Verletzte und in Kfarkela acht Verletzte gegeben. 

07.51 Uhr: Offenbar Verletzte durch israelischen Beschuss im Libanon

Im Südlibanon sind Medienberichten zufolge drei Menschen durch israelischen Beschuss verletzt worden. Zu dem Vorfall sei es bei dem Versuch von Bewohnern gekommen, in das Dorf Kfar Kila zurückzukehren, melden libanesische Rundfunkanstalten.

Eigentlich hätten die israelischen Streitkräfte im Rahmen einer mit der radikal-islamischen Hisbollah getroffenen Waffenruhe-Vereinbarung am Sonntag aus dem Gebiet abziehen sollen. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte jedoch am Freitag erklärt, die Frist werde nicht eingehalten, weil das Abkommen von libanesischer Seite nicht vollständig umgesetzt worden sei. Das israelische Militär ordnete an, dass Tausende vertriebene Libanesen bis auf weiteres nicht in die Dörfer nahe der Grenze zurückkehren sollten.

06.10 Uhr: Trump gibt schwere Bomben für Israel frei

US-Präsident Donald Trump hat die Freigabe der von Israel bestellten 2.000-Pfund-Bomben bestätigt. "Wir haben die Lieferung freigegeben. Wir haben sie heute freigegeben. Und sie (Israel) werden sie bekommen. Sie haben für sie bezahlt und sie warten schon lange auf sie. Sie waren im Lager", sagte Trump vor Reportern an Bord der Air Force One. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte die Lieferung dieser Bomben vorläufig gestoppt, weil er sich Sorgen über die Auswirkungen machte, die sie während des Krieges im Gazastreifen auf die Zivilbevölkerung haben könnten. Auf die Frage, warum er die Bomben jetzt freigegeben hat, antwortete Trump: "Weil sie sie gekauft haben."

06.05 Uhr: Sorge um Waffenruhe in Nahost

Die Waffenruhen im Gazastreifen und im Libanon wackeln. Während Israel der Hamas in Gaza nach der Freilassung von vier israelischen Soldatinnen einen Verstoß gegen die Vereinbarungen vorwarf, weil eigentlich zuerst Zivilistinnen hätten freikommen sollen, belässt Israel im Libanon auch nach dem heutigen Ablauf einer 60-Tage-Frist Truppen. Die libanesische Armee rücke nicht schnell genug nach.

06.00 Uhr: Trump will Palästinenser umsiedeln

US-Präsident Donald Trump hat vorgeschlagen, den Gazastreifen "zu räumen" und die palästinensischen Einwohner nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, um Frieden im Nahen Osten zu schaffen. Er wolle, dass Ägypten und Jordanien Menschen aufnähmen, sagte Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One laut mitreisenden Journalisten. Man spreche von anderthalb Millionen Menschen,"und wir säubern das Gebiet einfach gründlich", sagte Trump.

Der US-Präsident bezeichnete das kriegsverwüstete Palästinensergebiet als "Abrissgebiet" und erklärte, die Aktion könne "vorübergehend oder langfristig" sein. Trump erklärte weiter, er habe mit dem jordanischen König Abdullah II. über den Vorschlag gesprochen und werde voraussichtlich am Sonntag mit dem ägyptischen Staatschef sprechen.

Samstag, 25. Januar 2025

21.26 Uhr: Israelis demonstrieren für weitere Freilassungen

Auch am Tag der Freilassung von vier Soldatinnen aus der Geiselhaft der Hamas sind in Israel wieder Tausende auf die Straße gegangen. Sie fordern, dass die israelische Regierung das Waffenruhe-Abkommen mit der Hamas hält und weiter umsetzt. Alle 90 verbliebenen Geiseln müssten freikommen.

Unter anderem fanden Demonstrationen in Haifa und Jerusalem statt. Die Protestierenden trugen bei den Kundgebungen Plakate mit Aufschriften wie "Stoppt den Krieg" oder "Lasst keine Geiseln zurück".

21.04 Uhr: Bewohner des nördlichen Gazastreifens hoffen auf baldige Rückkehr

Viele Anwohner des nördlichen Gazastreifens sehnen sich nach der Heimkehr. Zum Teil harren sie in der winterlichen Kälte an den Kontrollpunkten aus. Die siebenfache Mutter Schaima Ahmed zum Beispiel kann es kaum erwarten, heimatlichen Boden zu betreten: "Auch wenn unsere Häuser in Trümmern liegen, werden wir darin leben und sie nie wieder verlassen." Dort erwarten sie und andere jedoch erhebliche Verwüstungen. viele Häuser sind zerstört.

Am Samstag hat Israel entschieden. die Bewohner des nördlichen Gazastreifens erst in ihre Heimat zurückkehren zu lassen, wenn die Hamas die für heute angekündigte Freilassung einer israelischen Zivilistin umsetzt.

20.35 Uhr: Frachter meiden das Rote Meer weiter

Der französische Schifffahrts- und Logistikkonzern CMA CGM schätzt das Rote Meer nach der Feuerpause zwischen Hamas und Israel zwar sicherer ein, will aber einstweilen noch die Umwege ein Kauf nehmen, um seine Schiffe nicht in Gefahr zu bringen. Auch die deutsche Container-Reederei Hapag-Lloyd will ihre Frachter in nächster Zukunft noch nicht wieder ins Rote Meer schicken. Die jemenitschen Huthi-Rebellen haben angekündigt, nach der Waffenruhe nur noch israelische Schiffe anzugreifen.

19.25 Uhr: Mutter von Freigelassener - "Wir wollen alle zu Hause sehen"

Die Mutter der freigelassenen 19-jährigen Soldatin Liri Albag forderte Ministerpräsident Netanjahu in einem Telefonat dazu auf, sich für die Freilassung aller Geiseln einzusetzen. "Wir wollen alle zu Hause sehen", sagte Schira Albag zu Netanjahu. Ihrer Meinung nach verdienen alle Familien, das zu bekommen, was ihre Familie heute bekommen habe. Die freigelassenen Frauen seien Heldinnen. Netanjahus Büro veröffentlichte anschließend den Mitschnitt des Gesprächs. 

18.15 Uhr: Ärztin - Israelische Geiseln sind "stabil"

Die heute freigelassenen vier israelischen Geiseln sind offenbar wohlauf. Laut dem Rabin Medical Center in der Nähe von Tel Aviv haben sie die monatelange Gefangenschaft verhältnismäßig gut überstanden. Die stellvertretende Direktorin Lena Feldman Koren sagte nach einer ersten medizinischen Beurteilung, dass der Gesundheitszustand der vier Frauen "stabil" sei. Dennoch seien die Auswirkungen "einer langen Gefangenschaft unter zermürbenden Bedingungen sichtbar".

17.18 Uhr: Hamas verbreitet Propagandavideo der Geisel-Freilassung

Der militärische Arm der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas hat erneut ein Propagandavideo von der Freilassung der israelischen Geiseln veröffentlicht. Das Video war auf dem Telegram-Kanal der Kassam-Brigaden zu sehen. Die vier Soldatinnen Karina Ariev, Daniella Gilboa, Naama Levy und Liri Albag sind darin vor ihrer Freilassung lächelnd in einem Auto zu sehen und bekommen unter anderem "Freilassungsdokumente", einen Schlüsselanhänger mit der palästinensischen Flagge und weitere "Andenken" überreicht. Sie danken den Kassam-Brigaden in arabischer Sprache für deren Schutz und Fürsorge. 

Von ihrer Entführung existieren verstörende Aufnahmen, die die Frauen damals verletzt, verängstigt, gefesselt und teilweise blutüberströmt zeigten. Eine von ihnen war auch mit blutverschmierter Hose zu sehen.

17.04 Uhr: Palästinenser warten auf Rückkehr in den nördlichen Gazastreifen

Von den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas aus dem Norden des Gazastreifens vertriebene Palästinenser hoffen nach dem Austausch von 200 palästinensischen Häftlingen gegen vier verschleppte israelische Soldatinnen auf eine baldige Rückkehr in ihre Heimat. Am oberen Rand des südlichen Teils des Küstengebiets drängten sich am Samstag Hunderte Familien, die darauf warteten, dass das israelische Militär ihnen die Rückkehr erlaubt.

"Ich warte und bleibe bis zum Morgen, bis sie die Straße freigeben und ich zurückkehre", sagte Chalil Abd aus der Stadt Gaza. "Öffnet den Weg für uns, um zurückzukehren, das ist genug."

15.25 Uhr: Freigelassene Palästinenser kommen im Westjordanland und Ägypten an

Im Austausch für vier Soldatinnen hat Israel etwa 200 palästinensischen Häftlinge entlassen. Etwa 130 wurden am Nachmittag im Westjordanland jubelnd von einer Menschenmenge begrüßt. Parallel wurden etwa 70 Palästinenser nach Ägypten gebracht. Als die Busse des Roten Kreuzes in Ramallah im Westjordanland eintrafen, versammelte sich eine große Menge. Einige der Ex-Häftlinge wirkten ungläubig, als sie die Busse verließen, andere zeigten sich erleichtert über die Freilassung. Der 30 Jahre alte Mahmud Bisharat, der wegen eines Messerangriffs zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir haben in der Hölle gelebt. Wir waren wie Tote, die in Gräbern lebten. Aber Gott sei Dank sind wir raus." Die vergangenen 15 Monate seien "wie 20 Jahre" gewesen.

Ein Teil der am Samstag im Austausch gegen vier israelische Geiseln freigekommenen palästinensischen Häftlinge soll unverzüglich in arabische Staaten gebracht werden und nicht in die Palästinensergebiete zurückkehren dürfen. Abdullah al-Saghari, der Vorsitzende des Palestinian Prisoner’s Club, sagte der Nachrichtenagentur AP, dies betreffe einige der 70 verurteilten Extremisten, die nach ihrer Entlassung aus israelischen Gefängnissen am Samstag zunächst nach Ägypten gebracht worden waren.

14.53 Uhr: Libanesische Armee – Israel verzögert Truppenabzug aus dem Süden

Die libanesische Armee hat Israel für ihren verzögerten Einsatz im Süden des Landes verantwortlich gemacht. Man sei nicht in der Lage gewesen, libanesische Soldaten gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung, die dem Krieg zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah Einhalt gebot, in das Gebiet zu entsenden, weil Israel den Abzug seiner eigenen Truppen verzögere.

Das Waffenruheabkommen sieht vor, dass Israel den Abzug seines Militärs aus dem Libanon bis Sonntag abschließt. Anschließend sollen libanesische Soldaten in der Pufferzone im Südlibanon an der Seite von UN-Blauhelmsoldaten patrouillieren und die Hisbollah daran hindern, dort wieder eine Militärpräsenz zu errichten.

14.50 Uhr: Huthi-Rebellen im Jemen lassen 153 Gefangene frei

Die radikal-islamischen Huthi-Rebellen im Jemen lassen nach eigenen Angaben und einer Mitteilung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zufolge 153 Gefangene frei. Um wen es sich handelt, wird zunächst nicht bekannt. Dem IKRK zufolge wurden die Gefangenen jedoch regelmäßig in der Hauptstadt Sanaa von der Organisation besucht. Die Huthis selbst erklären, unter den Freigelassenen seien ältere Menschen und Verwundete. Zunächst ist unklar, ob sich auch UN-Mitarbeiter darunter befinden. Die UN erklärte am Freitag, sieben ihrer Mitarbeiter seien festgenommen worden.

14.10 Uhr: Israel warnt Libanesen vor Rückkehr ins Grenzgebiet

Die israelische Armee warnt die Bewohner Dutzender libanesischer Dörfer nahe der Grenze vor einer Rückkehr in ihre Häuser. Auf dem Kurznachrichtendienst X veröffentlicht das Militär eine Landkarte, auf der ein Gebiet im Süden mit Dutzenden von Dörfern und eine Linie zu sehen ist. "Jeder, der sich südlich dieser Linie bewegt, begibt sich in Gefahr", heißt es. Sie erstreckt sich von Schebaa - weniger als zwei Kilometer von der Grenze im Osten entfernt - bis nach Mansuri im Westen - etwa zehn Kilometer von der Grenze entfernt. Israel hat angekündigt, länger als vereinbart im Südlibanon zu bleiben und dies mit einer fehlenden Erfüllung der Bedingungen durch den Libanon begründet. Das libanesische Militär wirft Israel vor, den Abzug hinauszuzögern.

13.55 Uhr: Kanzler Scholz – Weitere Geiseln müssen aus Gaza freikommen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich erleichtert über die Freilassung von vier weiteren israelischen Geiseln durch die Hamas gezeigt. "Die Bundesregierung freut sich mit ihnen und ihren Familien", schrieb Scholz auf X. "Aber es befinden sich weitere Frauen und Männer in Geiselhaft. Auch sie müssen freikommen!"

Ähnlich äußerte sich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Es müsse alles getan, werden, damit der Waffenstillstand halte und alle Geiseln freikämen, schrieb sie auf X. "Meine Gedanken sind besonders bei den Familien, die weiter um die Freilassung ihrer Liebsten bangen müssen – darunter auch weiterhin Deutsche – und mit denen ich so oft gesprochen habe."

13.36 Uhr: Israel – 200 palästinensische Gefangene freigelassen

Israel hat im Austausch gegen vier aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Soldatinnen 200 palästinensische Häftlinge freigelassen. Das teilte das Land am Samstag mit. Der Austausch der Geiseln gegen die Häftlinge war im Rahmen der Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas vereinbart worden.

13.31 Uhr: Israels Präsident - Die ganze Nation weint und freut sich

Der israelische Präsident Izchak Herzog hat die vier aus Hamas-Gefangenschaft freigekommenen Soldatinnen zurück in Israel begrüßt. "Daniella, Liri, Naama und Karina - ihr seid Heldinnen! Willkommen zurück zu Hause!", schrieb er auf X. "In diesem Moment weint eine ganze Nation und freut sich mit euch." Für die Wiedereingewöhnung nach 477 Tagen in Gefangenschaft im Gazastreifen wünsche er den jungen Frauen Stärke sowie Liebe und Unterstützung durch die Menschen um sie herum.

13.25 Uhr: Israels Armee macht sich "große Sorgen" um letzte zwei Kinder unter Geiseln

Die israelische Armee macht sich nach eigenen Angaben "große Sorgen" um die letzten beiden Kinder, die noch von der Hamas als Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. Der Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Samstag, Israel sei sehr besorgt über das "Schicksal" von Kfir and Ariel Bibas und bestehe auf der Freilassung der Kinder. Der zweijährige Kfir und sein fünfjähriger Bruder Ariel, die zusammen mit ihrer Mutter Shiri Bibas in den Gazastreifen verschleppt wurden, sind die jüngsten Geiseln der radikalislamischen Hamas.

13.15 Uhr: Berichte - Israel lässt Häftlinge nach Geisel-Übergabe frei

Nach der Freilassung von vier israelischen Geiseln durch die Hamas hat Israel gemäß dem Gaza-Abkommen damit begonnen, 200 Palästinenser aus der Haft zu entlassen. Palästinensischen Angaben zufolge wurden rund 130 Häftlinge nach Ramallah im Westjordanland gebracht. Dort warten demnach ihre Familien auf sie. 

Rund weitere 70 palästinensische Gefangene seien auf dem Weg nach Ägypten. Sie werden gemäß dem Abkommen wegen ihrer schweren Straftaten ins Ausland gebracht. Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtete, die Häftlinge seien am Grenzübergang Kerem Schalom im südlichen Gazastreifen angekommen. Von dort sollen sie zum Grenzübergang Rafah gebracht und nach Ägypten überstellt werden, meldete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira. Viele werden von dort aus Berichten zufolge in andere Staaten wie Katar und die Türkei weiterreisen.

13.05 Uhr: Islamischer Dschihad - Weibliche Geisel lebt

Die weibliche Geisel im Gazastreifen, die nach Angaben der israelischen Regierung eigentlich an diesem Samstag freikommen sollte, soll nun kommende Woche freigelassen werden. Das sagte ein Vertreter der Extremisten-Organisation "Islamischer Dschihad" der Deutschen Presse-Agentur. Die Frau lebe und werde im Rahmen der Vereinbarung über die Freilassung palästinensischer Häftlinge für Geiseln freikommen, hieß es. 

Der Fernsehsender Kanal 12 berichtete, dass Israel von den Terrorgruppen im Gazastreifen Beweise verlangen könnte, dass die Frau tatsächlich noch am Leben ist.

Die israelische Regierung hatte in einer Stellungnahme erklärt, die Freilassung der Zivilistin sei an diesem Samstag erwartet worden. Stattdessen wurden vier Späherinnen der Armee freigelassen. Ehe die Frau nicht frei komme, dürften die Bewohner des Gazastreifens nicht in den Norden des Gebiets zurückkehren, hieß es in der Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weiter.

12.50 Uhr: Militärsprecher kritisiert Geiselvorführung durch Hamas

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hat die Hamas für ihr Verhalten bei der der Freilassung von vier israelischen Soldatinnen am Samstag kritisiert. Er sprach von einer "zynischen" öffentlichen Zurschaustellung der jungen Frauen in der Stadt Gaza vor deren Übergabe an das Rote Kreuz.

12.45 Uhr: Familie von Ex-Geisel - Liri hat die Hölle überlebt

Die Familie der von der islamistischen Hamas freigelassenen Geisel Liri Albag hat ihre Freude und Erleichterung über die Wiedervereinigung mit der 19-Jährigen geteilt. "Nach 477 langen Tagen des nervenzehrenden Wartens konnten wir endlich Liri sehen, sie umarmen und wissen, dass sie mit uns ist, sicher und umgeben von der Liebe ihrer Familie", hieß es in einer Stellungnahme. "Liri hat übermenschliche Stärke gezeigt und ist durch die Hölle gegangen."

Die Familie dankte allen, die sie in der Zeit seit der Verschleppung der jungen Armee-Späherin am 7. Oktober 2023 unterstützen.

12.30 Uhr: Staatsfernsehen - Palästinensische Häftlinge nach Ägypten entlassen

Israel hat Berichten des ägyptischen Staatssenders Kahera TV zufolge im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas 70 palästinensische Häftlinge nach Ägypten entlassen. Die Häftlinge seien auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen eingetroffen, berichtete der Sender am Samstag.

Zuvor hatte die Hamas vier beim Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppte Soldatinnen freigelassen. Es wird erwartet, dass Israel im Gegenzug insgesamt 200 palästinensische Gefangene entlässt, von denen viele ins Exil geschickt werden sollen.

12.00 Uhr: Netanjahu dringt auf Freilassung von Zivilistin

Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußert sich dazu, dass die Hamas am Samstag vorerst keine Zivilisten übergeben hat. Israel werde den Palästinensern keine Rückkehr nach Nord-Gaza erlauben, bis der Streit um eine israelische Zivilistin beigelegt sei, sagt Netanjahu. Mit ihrer Freilassung sei heute gerechnet worden. Die Hamas hatte aber vier israelische Soldatinnen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben.

11.30 Uhr: Militär - Hamas hielt sich bei Geiselübergabe nicht an Vereinbarung

Kurz nach der Freilassung einer weiteren Kleingruppe israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas kommt vom israelischen Militär Kritik an der radikal-islamischen Organisation. Sie habe sich nicht an die Waffenruhe-Vereinbarungen gehalten, nach denen sie zunächst israelische Zivilisten hätte freilassen müssen, erklärt ein Militärsprecher auf X. Die Hamas hat vier israelische Soldatinnen dem Roten Kreuz übergeben. Die Frauen sind dem Militär zufolge inzwischen in Israel eingetroffen.

11.10 Uhr: Freigelassene Geiseln in Israel eingetroffen

Die vier aus Hamas-Gefangenschaft freigelassenen Frauen sind nach Angaben der israelischen Armee wieder zurück in Israel. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte die jungen Soldatinnen - eine ist 19, die anderen 20 Jahre alt - kurz zuvor der Armee übergeben.

Nach Angaben eines Militärsprechers sind sie unterwegs zu einem ersten Aufnahmepunkt im Süden Israels, wo sie medizinisch untersucht und erstmals wieder mit Familienangehörigen zusammentreffen. Anschließend sollen sie in ein Krankenhaus in Zentralisrael zu weiteren Untersuchungen gebracht werden.

10.45 Uhr: Vier Geiseln im Gazastreifen übergeben

Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen vier weitere Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Das war in einer Live-Übertragung des Nachrichtensenders Al-Dschasira zu sehen. Es handelt sich um die Soldatinnen Liri Albag, Naama Levy, Karina Ariev und Daniella Gilboa. Islamistische Terroristen hatten die vier während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 entführt.

Bewaffnete und maskierte Hamas-Kämpfer übergaben die Soldatinnen auf einem Platz in der Stadt Gaza an Rotkreuz-Vertreter, die sie zur israelischen Armee bringen sollten. Auf den Fernsehbildern lächelten die von bewaffneten Kämpfern umringten Frauen. Ehe sie in Fahrzeuge des Roten Kreuzes steigen konnten, wurden sie auf eine Bühne geführt, um dort zu der auf dem Platz versammelten Menge zu winken. Ob die Frauen aus freien Stücken oder unter Drohungen handelten, war unklar. Nach wenigen Minuten verließ der Konvoi des Roten Kreuzes den Platz.

10.10 Uhr: Live-Videos - Geiselübergabe läuft

Videoaufnahmen zufolge hat die Geiselübergabe in Gaza-Stadt begonnen. Auf den Live-Bildern ist zu sehen, wie vier Frauen in Militäruniform aus einem Auto aussteigen. Anschließend werden sie von Hamas-Kämpfern auf ein Podium gebracht. Kurz darauf steigen sie in Fahrzeuge des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz ein. Vor Ort sind Dutzende bewaffnete Hamas-Kämpfer sowie Anhänger der Organisation zu sehen.

09.50 Uhr: Vor Geiselübergabe - Hamas-Liste mit 200 palästinensischen Häftlingen

Die Hamas veröffentlicht eine Liste mit 200 palästinensischen Häftlingen, die am Samstag aus israelischen Gefängnissen freikommen sollen. Darunter sind Personen, die zu langen Haftstrafen verurteilt wurden oder bereits seit langem einsitzen. 70 der 200 Häftlinge würden nach ihrer Freilassung aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland abgeschoben, wie die Hamas mitteilt. Die Häftlinge sollen nach einer Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas im Gegenzug dafür aus dem Gefängnis entlassen werden, dass weitere israelische Geiseln freikommen. Bei ihnen soll es sich um vier Soldatinnen handeln.

09.25 Uhr: Vorbereitungen für Geisel-Übergabe in Gaza laufen

Im Gazastreifen laufen Insider-Informationen und Videoaufnahmen zufolge die Vorbereitungen für die zweite Übergabe israelischer Geiseln im Rahmen der jüngsten Vereinbarung. Ein Team des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Gaza sei auf dem Weg, um die Geiseln von der radikal-islamischen Hamas zu übernehmen, erklärt ein in das Verfahren involvierter Vertreter. Auf Live-Fernsehbildern ist zu sehen, wie bewaffnete Hamas-Kämpfer auf einem Platz in Gaza-Stadt eintreffen.

Laut israelischem Militär wurden Aufnahmepunkte eingerichtet, an denen die Geiseln erste medizinische Versorgung und persönliche Unterstützung erhalten. Anschließend sollen sie demnach in Krankenhäuser gebracht werden und mit ihren Familien zusammentreffen. "Wir alle sind aufgeregt", sagte Scharon Nakasch, der Kommandeur für die Logistik.

Nach Angaben der Hamas werden vier Soldatinnen freigelassen. Im Gegenzug sollen palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden. Im Umfeld der Hamas wird mit 200 Häftlingen gerechnet. Am vergangenen Sonntag hatte die Hamas drei Geiseln im Austausch für 90 palästinensische Häftlinge freigelassen.

06.40 Uhr: Schuster - Würde nicht in Berlin studieren wollen

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, würde nach eigenen Angaben heutzutage zwar wieder in Deutschland, aber nicht unbedingt in Berlin studieren wollen. Dem "Tagesspiegel" sagte Schuster: "Ja, ich würde in Deutschland wieder studieren, aber nicht an allen Universitäten." Auf die Frage nach Berlin antwortete der promovierte Mediziner: "Dort wohl eher nicht. Was man von Berliner Universitäten hört, ist besonders erschreckend. Da trauen sich jüdische Studierende offenbar nicht mal mehr alleine auf die Toilette zu gehen. Damit ist eine Grenze überschritten."

Nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit Hunderten Toten und der israelischen Gegenoffensive im Gazastreifen hatte es an deutschen Hochschulen immer wieder propalästinensische Kundgebungen gegeben. Schuster sagte dazu: "Berlin ist zwar oft in den Schlagzeilen und sicher ein Negativbeispiel, allerdings hören wir ähnliche Schilderungen von anderen Hochschulen im ganzen Land."

06.15 Uhr: Sieben UN-Mitarbeiter von Huthi-Rebellen im Jemen festgenommen

Sieben UN-Mitarbeiter sind laut einer Mitteilung der Vereinten Nationen von den Huthi-Rebellen im Norden des Jemen festgenommen worden. UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordere die sofortige Freilassung der Inhaftierten. Alle Reisen von UN-Mitarbeitern in die von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiete seien ausgesetzt worden. Zuvor hatte die UNO erklärt, die Mitarbeiter seien in der Nähe der Hauptstadt Sanaa verhaftet worden. Vertreter der Huthi-Rebellen waren nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Alle offiziellen Reisen von UN-Mitarbeitern in die von den Huthi gehaltenen Gebiete wurden ausgesetzt, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.

06.00 Uhr: Israel - UNRWA muss Jerusalem bis zum 30. Januar verlassen

Israel hat das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA aufgefordert, seine Arbeit in Jerusalem bis zum 30. Januar einzustellen und die Stadt zu verlassen. UNRWA sei "verpflichtet, seine Tätigkeit in Jerusalem einzustellen und alle Räumlichkeiten, in denen es in der Stadt tätig ist, bis spätestens 30. Januar 2025 zu räumen", forderte der israelische UN-Botschafter Danny Danon in einem Brief an UN-Generalsekretär António Guterres. Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur vor. 

Israel wirft dem UN-Palästinenserhilfswerk vor, dass einige der Mitarbeiter an Terroraktivitäten der Hamas beteiligt gewesen seien. Das israelische Parlament hatte in der Folge per Gesetz ein Arbeitsverbot für UNRWA auf israelischem Staatsgebiet verhängt und israelischen Beamten verboten, mit der Organisation zu kooperieren. Deshalb wird gefürchtet, dass es schwierig bis unmöglich für das Hilfswerk werden könnte, die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen oder im Westjordanland zu versorgen.

05.50 Uhr: Zahl der Gaza-Hilfslieferungen am Freitag stark gesunken

Nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) ist die Zahl der Lastwagen mit Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen am Freitag stark gefallen. Demnach kamen nur 339 Hilfstransporte im Gazastreifen an. Im Vergleich dazu waren es am Sonntag 630, am Montag 915, am Dienstag 897, am Mittwoch 808 und am Donnerstag 653.

Das Waffenstillstandsabkommen sieht vor, dass während der anfänglichen sechswöchigen Waffenruhe jeden Tag mindestens 600 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen fahren, darunter 50 mit Treibstoff. Die Hälfte dieser Lastwagen soll in den Norden des Gazastreifens gehen, wo Experten vor einer drohenden Hungersnot gewarnt haben.

Freitag, 24. Januar 2025

23.45 Uhr: USA frieren Großteil von Hilfen für Ausland ein

US-Außenminister Marco Rubio fordert seine Behörde auf, einen Großteil der amerikanischen Auslandshilfen einzufrieren. Das geht aus einem Schreiben des Ministers hervor. Die neue Regierung unter Präsident Donald Trump plant, alle Geldzahlungen für eine Dauer von rund drei Monaten zu überprüfen. Mit der Maßnahme solle sichergestellt werden, dass die Zahlungen den politischen Richtlinien der neuen Regierung entsprechen. Ausnahmen soll es aber unter anderem für Militärhilfen für Israel und Ägypten sowie Nahrungsmittelsoforthilfen geben. Israel erhält jährlich etwa 3,3 Milliarden Dollar an ausländischer Militärfinanzierung und Ägypten etwa 1,3 Milliarden Dollar.

22.07 Uhr: US-Kreise - Tausende neue Hamas-Kämpfer rekrutiert

Die radikal-islamische Hamas hat nach Informationen aus US-Kreisen seit dem Beginn des Gaza-Krieges zwischen 10.000 und 15.000 neue Mitglieder angeworben. Dies deute darauf hin, dass die Islamisten eine anhaltende Bedrohung für Israel bleiben könnten, wie die Nachrichtenagentur Reuters von Kongressinsidern erfuhr. Unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen erklärten sie weiter, etwa die gleiche Zahl von Kämpfern sei während des Krieges getötet worden. Allerdings seien viele der neuen Rekruten jung und unerfahren und würden nur für einfache Sicherheitsaufgaben eingesetzt. Eine offizielle Stellungnahme der US-Regierung oder der Hamas liegt nicht vor.

22.00 Uhr: Weißes Haus will Waffenruhe im Libanon verlängern

Kurz vor dem Ablauf der zunächst für 60 Tage vereinbarten Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hat sich das Weiße Haus für eine Verlängerung ausgesprochen. Die Vereinbarung über die Einstellung der Feindseligkeiten sah unter anderem vor, dass die israelischen Truppen innerhalb der zwei Monate aus dem Süden des Libanons abziehen und insgesamt 10.000 libanesische Soldaten im Grenzgebiet stationiert werden.

Israel hat allerdings bereits mitgeteilt, dass der Abzug der Soldaten bis Sonntag nicht abgeschlossen sein wird – was die Hisbollah nach eigenen Angaben als Bruch der Vereinbarung sehen würde. Vor diesem Hintergrund dürfte die Forderung des Weißen Hauses auf Verlängerung der Waffenruhe zu verstehen sein.

21.49 Uhr: Weitere Unterstützung aus den USA für Israel

Das US-Außenministerium hat neue Mittel für fast alle Auslandshilfen vorläufig ausgesetzt. Ausnahmen wurden nur für die Fortsetzung von Lebensmittelprogrammen und die militärische Unterstützung für Israel und Ägypten zugelassen. Das geht aus einer vertraulich diplomatischen Botschaft (Kabel) hervor, die am Freitag an US-Botschaften weltweit verschickt wurde und der Nachrichtenagentur AP vorliegt.

20.36 Uhr: Zwei Palästinenser im Westjordanland getötet

Das israelische Militär hat bei seinem Einsatz im Norden des Westjordanlands zwei mutmaßliche Extremisten getötet. Die Streitkräfte teilten heute mit, ein Luftangriff habe zwei Verdächtige in einem Fahrzeug getroffen. Der israelische Einsatz in der Stadt Dschenin, die als Hochburg palästinensischer Extremisten gilt, dauert bereits seit Dienstag an und ist der größte in dem Gebiet seit langem.

Zu dem Angriff kam es nach Militärangaben in der Stadt KabatiJa, etwa fünf Kilometer südlich von Dschenin. Das palästinensische Gesundheitsministerium bestätigte den Tod von zwei Menschen. In Dschenin waren am Freitag Schüsse und Explosionen zu hören, Drohnen flogen über die Stadt hinweg. In den Straßen waren Bulldozer des Militärs und gepanzerte Fahrzeuge zu sehen.

20.25 Uhr: Namen der freizulassenden Geiseln bestätigt

Das Forum der Angehörigen der israelischen Geiseln hat die Namen der vier Soldatinnen bestätigt, die morgen von der Hamas im Gazastreifen freigelassen werden sollen. Das Forum "freut sich auf die erwartete Freilassung von Daniella Gilboa, Karina Ariev, Liri Albag und Naama Levy nach 477 Tagen Gefangenschaft", teilte das Forum mit. "Eine ganze Nation hat für sie gekämpft und wartet voller Angst auf ihre ersehnte Rückkehr in die Arme ihrer Familien", hieß es.

Alle vier Soldatinnen im Alter von 19 und 20 Jahren waren am 7. Oktober 2023 von der Militärbasis Nahal Oz entführt worden. Die islamistische Hamas hatte die Namen zuvor an Israel übermittelt. Im Austausch für die Geiseln sollen später wahrscheinlich mehr als 100 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

Die Waffenruhe soll zunächst sechs Wochen dauern. Sie trat vergangenen Sonntag in Kraft – die ersten drei israelischen Geiseln kamen frei. Insgesamt sollen in dem Zeitraum der ersten Phase des Abkommens 33 Geiseln freikommen. Laut der Nachrichenseite "ynet" dürften acht von ihnen nicht mehr am Leben sein.

17.57 Uhr: EU will Grenzschutzexperten nach Rafah schicken

Die EU will mit Grenzschutzexperten die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen unterstützen. Für Sicherheitspolitik zuständige Vertreter der Mitgliedstaaten billigten in Brüssel einen überarbeiteten Operationsplan für die EU-Mission zur Unterstützung des Grenzschutzes in Rafah (Eubam Rafah), wie die Deutsche Presse-Agentur von Diplomaten erfuhr. 

Diese war bereits 2005 eingerichtet worden, um bei der Kontrolle des Grenzübergangs in Rafah zu helfen. Seit der Machtübernahme der islamistischen Hamas 2007 im Gazastreifen gab es allerdings kein EU-Personal mehr am Grenzübergang, weil die EU nicht mit der Hamas kooperieren wollte.

In einer ersten Phase soll nun möglichst von Anfang Februar an eine niedrige zweistellige Zahl an EU-Grenzschutzexperten sowie Unterstützungskräften für die Sicherheit am Grenzübergang tätig sein. Sie sollen dort Kontrollen beaufsichtigen und begleiten. 

Die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah gehört zu einer Drei-Phasen-Vereinbarung zwischen der Hamas und Israel zur Beendigung des Gaza-Kriegs. Der Übergang in Rafah soll insbesondere auch die Einfuhr von deutlich mehr humanitärer Hilfe für die Palästinenser ermöglichen.

Eingesetzt für einen EU-Einsatz in Rafah hatte sich zuletzt unter anderem Bundesaußenministerium Annalena Baerbock.

16.33 Uhr: Hamas veröffentlicht Namen von vier freizulassenden Geiseln

Die Hamas hat Israel eine Liste mit den Namen von vier Geiseln übermittelt, die am Samstag im Gazastreifen freigelassen werden sollen. Israel wolle seine Antwort auf den Vorschlag zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Die Geiseln wurden mehr als 15 Monate im Gazastreifen festgehalten.

Die Hamas muss Israel gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung 24 Stunden im Voraus über die Namen der freizulassenden Geiseln informieren. Israelischen Medien zufolge sollen diesmal auch Soldatinnen zu den Frauen gehören, die aus dem Gazastreifen nach Israel zurückkehren dürfen. Im Gegenzug sollen wieder Dutzende palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

Vergangenes Wochenende hatte die Hamas die Geisel-Liste verspätet überreicht und damit den Beginn der Waffenruhe am Sonntag um einige Stunden verzögert. Damals kamen drei Zivilistinnen frei. Im Austausch entließ Israel 90 Palästinenser aus der Haft.

15.16 Uhr: Weiterer Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" in Gaza getötet

"Ärzte ohne Grenzen" hat den Tod des neunten Mitarbeiters im Gaza-Streifen bekannt gegeben. Der Hygieneexperte Bilal Okal sei bereits im Dezember zusammen mit zehn Angehörigen bei einem israelischen Luftangriff getötet worden, teilte die medizinische Hilfsorganisation am Freitag mit. Sie hätten in ihrem Haus in der nördlichen Stadt Dschabalia ausgeharrt. Bei den getöteten Familienangehörigen handele es sich um Okals Frau, sieben Kinder, seine Schwester und seine Mutter.

Die Hilfsorganisation gab an, bereits am 1. Dezember den Kontakt zu Okal verloren zu haben. Am 19. Januar habe sie die Bestätigung vom Tod des 37-Jährigen erhalten. Der Verstorbene habe seit 2017 bei "Ärzte ohne Grenzen" gearbeitet und einen wichtigen Beitrag geleistet, als die Organisation im April 2024 die Arbeit in der Klinik in Gaza-Stadt wieder aufgenommen habe.

"Ärzte ohne Grenzen" verurteilte die Tötung durch israelische Streitkräfte auf das Schärfste. Vor Okal waren in dem Krieg im Gaza-Streifen bereits acht weitere Beschäftigte der Organisation getötet worden.

13.44 Uhr: Huthi kritisieren US-Einstufung als Terror-Organisation

Die jemenitischen Huthi-Rebellen habe ihre erneute Einstufung als Terrorgruppe durch die USA als Kollektivstrafe für das ganze Land kritisiert. Der Erlass des neuen US-Präsidenten Donald Trump richte sich "gegen das jemenitische Volk als Ganzes und seine ehrenwerte Position", das palästinensische Volke zu unterstützen, erklärten Huthi-Diplomaten. Die USA seien voreingenommen für Israel. "Diejenigen, die auf der Liste des internationalen Terrorismus stehen sollten, sind diejenigen, deren Hände mit dem Blut von Zivilisten in Gaza, im Libanon, im Irak, in Syrien, in Afghanistan und in anderen Ländern befleckt sind", heißt es in der Erklärung vom Donnerstag.

13.30 Uhr: Israel - Abzug aus Libanon dauert länger als vereinbart

Der Abzug der israelischen Armee aus dem Süden des Libanons dauert nach Angaben der israelischen Regierung länger als die in der Waffenruhe mit der radikalen Hisbollah-Miliz vereinbarten 60 Tage. Diese Frist läuft am Montag ab. Die Armee werde sie nicht einhalten, da das Abkommen von libanesischer Seite nicht vollständig umgesetzt worden sei, erklärt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Beide Seiten hatten unter Vermittlung der USA und Frankreich im November eine Waffenruhe vereinbart, um nach mehr als einem Jahr die erbitterten Kämpfe zu beenden. Im Rahmen des Abkommens sollen sich die israelischen Truppen binnen 60 Tagen aus dem ganzen Libanon abziehen. Die Hisbollah-Kämpfer sollen sich aus dem Südlibanon in den Norden bis hinter den Fluss Litani zurückziehen. Für die Sicherheit in dem so entstehenden etwa 30 Kilometer breiten Korridor zur Grenze zu Israel sollen das reguläre libanesische Militär und die UN-Friedenstruppe Unifil sorgen.

12.50 Uhr: Hamas will heute noch Namen der am Samstag freizulassenden Geiseln bekanntgeben

Die radikalislamische Hamas hat heute noch die Bekanntgabe der Namen der vier israelischen Geiseln angekündigt, die morgen im Gazastreifen freigelassen werden sollen. Die Namen würden "heute" mitgeteilt, erklärte Bassem Naim, Politbüro-Mitglied der islamistischen Palästinenserorganisation, in einem telefonischen Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

In der ersten 42-tägigen Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und Hamas sollen insgesamt 33 israelische Geiseln sowie nach ägyptischen Angaben insgesamt etwa 1900 palästinensische Gefangene freikommen. Zudem werden die Hilfslieferungen in den Gazastreifen verstärkt.

12.02 Uhr: UN - Mindestens zwölf tote Palästinenser im Westjordanland seit Dienstag

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Dienstag mindestens zwölf Palästinenser bei Einsätzen Israels im Westjordanland getötet worden. 40 Personen seien zudem verletzt worden, die meisten Opfer seien angeblich unbewaffnet gewesen, sagte der Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Thameen Al-Kheetan. Zudem sei man besorgt angesichts von Äußerungen von Vertretern Israels, den Bau von Siedlungen auszuweiten. "Wir erinnern noch einmal daran, dass die Umsiedlung der eigenen Zivilbevölkerung in die von Israel besetzten Gebiete ebenfalls ein Kriegsverbrechen darstellt."

06.22 Uhr: Delta Air Lines nimmt Israel-Flüge im April wieder auf

Delta Air Lines wird ihre tägliche Nonstop-Verbindung von New York nach Tel Aviv am 1. April wieder aufnehmen. "Deltas Entscheidung, den Flugbetrieb wieder aufzunehmen, ist das Ergebnis einer umfassenden Sicherheitsüberprüfung, die in enger Abstimmung mit staatlichen und privatwirtschaftlichen Partnern durchgeführt wurde", heißt es in einer Erklärung. Grund für die Wiederaufnahme der Verbindung sei die Waffenruhe im Nahen Osten.

Auch die britische Billigfluggesellschaft Easyjet, die Lufthansa-Gruppe und Air France kündigten an, ihre Flüge nach Israel wieder aufzunehmen.

01.08 Uhr: UN - Krieg im Gazastreifen hat ganze Generation traumatisiert

Der Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas hat einen schrecklichen Tribut von den Kindern im Gazastreifen gefordert. "Eine ganze Generation ist traumatisiert", sagte UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher auf einer von Russland einberufenen Sitzung des UN-Sicherheitsrates. Der Krieg im Gazastreifen habe Kinder getötet, verhungern und erfrieren lassen, zu Waisen gemacht und von ihren Familien getrennt, sagte Fletcher. "Konservative Schätzungen gehen davon aus, dass über 17.000 Kinder ohne ihre Familien in Gaza leben." Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef bedarf es zudem dringender psychologischer und psychosozialer Unterstützung für rund eine Million Kinder im Gazastreifen.

00.41 Uhr: Medienberichte - Private US-Sicherheitskräfte künftig in Gaza im Einsatz

Private Sicherheitskräfte aus den USA sollen Medienberichten zufolge im Gazastreifen eingesetzt werden. Sie sollen Fahrzeuge von vertriebenen Palästinensern, die aus dem Süden des Küstenstreifens in ihre ursprünglichen Wohnorte im zerstörten Norden zurückkehren, auf Waffen kontrollieren, wie die "New York Times" unter Berufung auf mehrere Regierungsbeamte berichtet. Auch das Nachrichtenportal "Axios" berichtet über den geplanten Einsatz, der in den kommenden Tagen starten soll. Er sei Teil der von den USA, Ägypten und Katar vermittelten Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas. 

Donnerstag, 23. Januar 2025

23.50 Uhr: Hilfe nun auch in schwer zugänglichen Gebiete im Gazastreifen

Große Mengen an Hilfsgütern erreichen derzeit den Gazastreifen und gelangen nach Angaben der UN nun auch in schwer zugängliche Gebiete. Wie das UN-Nothilfebüro (Ocha) mitteilte, sind heute mindestens 653 Transporter mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gefahren. Alle gelangten über israelische Grenzübergänge dorthin, da der direkte Zugang von Ägypten unter der Kontrolle der israelischen Armee weiterhin geschlossen sei, teilte Ocha mit. Die Hilfsgüter werden von den Vereinten Nationen, Nichtregierungsorganisationen, anderen Ländern und dem Privatsektor bereitgestellt.

Zum ersten Mal seit Beginn der Waffenruhe wurden auch sieben Lastwagen mit Treibstoff in den nördlichen Gazastreifen geliefert. "Darunter befanden sich 23.000 Liter Treibstoff, die an 20 Gesundheitseinrichtungen in Gaza-Stadt geliefert wurden – genug, um sie für etwa eine Woche in Betrieb zu halten", teilte Ocha mit. Die Treibstofflieferungen halten Wasserbrunnen, Entsalzungsanlagen und Abwasserpumpen am Laufen. Die UN-Partnerorganisationen konnten den Angaben zufolge nun auch die monatlichen Lebensmittelverteilungen mit vollen Rationen wieder aufnehmen.

19.03 Uhr: Hisbollah warnt Israel vor verzögertem Libanon-Abzug

Die libanesische Hisbollah hat vor einem verzögerten Abzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon gewarnt. Sollten die israelischen Bodentruppen nicht bis Sonntag abgezogen sein, wäre das ein Bruch der Vereinbarung über eine Waffenruhe, schrieb die proiranische Miliz. Sie reagierte auf Medienberichte, Israel habe die USA um eine Verlängerung der eigentlich am Sonntag ablaufenden Frist um 30 Tage gebeten. Die USA gehören zu einer Gruppe von Ländern, die die Einhaltung der Ende November vereinbarten Waffenruhe überwachen soll.

Israel spreche mit der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump über eine Verlängerung der Frist zum Abzug, weil die libanesische Armee nicht schnell genug nachrücke und sich die Hisbollah nicht an alle Abmachungen halte, berichteten israelische Medien wie die Zeitung "Times of Israel" und das Nachrichtenportal "ynet". Die US-Regierung sei bisher aber gegen eine Verlängerung. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst weder in Jerusalem noch in Washington.

16.58 Uhr: Im Irak entführte Israelin wohl am Leben

Eine vor knapp zwei Jahren im Irak entführte Israelin ist einem Bericht zufolge am Leben. Dies habe der irakische Außenminister Fuad Hussein ihm mitgeteilt, schrieb Barak Ravid, ein gut vernetzter Korrespondent der US-Nachrichtenseite Axios, auf der Plattform X. Der Irak arbeitet demnach an der Freilassung von Elizabeth Tsurkov. Eine offizielle Bestätigung aus dem Irak dafür gab es zunächst nicht. 

Die Frau, die auch russische Staatsbürgerin ist, wird israelischen Angaben zufolge seit März 2023 von der schiitischen Miliz Kataib Hisbollah festgehalten. Die Doktorandin der amerikanischen Elite-Universität Princeton soll zu Forschungszwecken mit ihrem russischen Pass in den Irak gereist sein. Sie ist Berichten zufolge 38 Jahre alt.

Der Irak und Israel sind verfeindet. Israelis dürfen nicht ins Land, selbst der Kontakt zu ihnen steht für Menschen im Land unter Strafe. Mit einem russischen Pass ist eine Einreise jedoch möglich.

16.39 Uhr: Hunderte verlassen Dschenin im Westjordanland

Wegen des israelischen Militäreinsatzes in der Flüchtlingsstadt Dschenin im Westjordanland haben nach palästinensischen Angaben Hunderte Bewohner ihre Häuser verlassen. Die israelische Armee habe zuvor mit an Drohnen und Fahrzeugen befestigten Lautsprechern zur Evakuierung aufgerufen, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Stadt, Kamal Abu al-Rub, der Nachrichtenagentur AFP mit. Der Anwohner Salim Saadi sagte hingegen: "Sie haben die Bewohner der Flüchtlingssiedlung dazu aufgefordert, das Gelände vor 17.00 Uhr (Ortszeit, 16.00 Uhr MEZ) zu verlassen." 

Die israelische Armee erklärte indes, hinsichtlich einer Evakuierungsanordnung für Dschenin lägen ihr aktuell keine Informationen vor. Viele Palästinenser hatten Dschenin Berichten zufolge bereits gestern zu Fuß verlassen. Über den Fliehenden war das Geräusch von Drohnen zu hören. 

15.48 Uhr: Palästinenser melden zwei weitere Getötete im Gazastreifen

Nach palästinensischen Angaben hat es trotz der Feuerpause im Gazastreifen dort erneut zwei Tote bei einem israelischen Angriff gegeben. Beide seien durch israelisches Panzerfeuer in der Nähe der Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets ums Leben gekommen, meldete der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Israels Armee habe die beiden Personen ins Visier genommen und sie getötet. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen. 

14.29 Uhr: Israels Außenminister - Ziel weiter Zerschlagung der Hamas

Israel will auch nach der Waffenruhe mit der Hamas nicht von seinem Ziel abrücken, die Terrororganisation zu zerschlagen. Außenminister Gideon Saar bekräftigte bei einem Besuch in Budapest, sein Land werde bei dem Ziel keine Kompromisse eingehen. Die Anführer der Hamas hätten ihre Absicht bekundet, weitere Attacken im Stil des tödlichen Terrorangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 zu verüben. Aus diesem Grund dürfe ihnen nicht gestattet werden, weiterhin militärische Fähigkeiten zu besitzen.

"Sie sind der Idee verpflichtet, den jüdischen Staat auszulöschen", sagte Saar. "Israel wird die Herrschaft der Hamas im Gazastreifen nicht akzeptieren. Solange die Hamas an der Macht bleibt, wird es keinen Frieden, Sicherheit oder Stabilität im Nahen Osten geben." Israel hoffe, dass der Rahmenvertrag für die Freilassung der von den Extremisten verschleppten Geiseln bis zum Ende fortgeführt werde. "Aber natürlich kann ich das nicht garantieren", sagte Saar. "Wir werden unsere Ziele nicht aufgeben."

14.05 Uhr: Netanjahu verteidigt Musk nach Hitlergruß-ähnlicher Geste

Nach der teils heftigen Kritik an Elon Musk wegen einer Hitlergruß-ähnlichen Geste hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Tech-Milliardär verteidigt. "Elon ist ein großer Freund Israels" und habe Israel nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 besucht, schrieb der Regierungschef auf der Plattform X. Er werde zu Unrecht verleumdet.

Musks umstrittene Geste bei dessen Rede nach der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trumps am Montag erwähnte Netanjahu dabei allerdings nicht explizit. Seine Erklärung erfolgte jedoch als Antwort auf einen Kommentar des Tech-Milliardärs selbst. Dieser hatte auf seiner Online-Plattform X geschrieben: "Die radikalen Linken sind wirklich verärgert, dass sie sich trotz ihres vollen Tags, an dem sie die Hamas lobpreisen, die Zeit nehmen mussten, mich einen Nazi zu nennen.» In einem früheren Kommentar hatte Musk den Vergleich mit Adolf Hitler zuvor bereits als abgedroschene Masche dargestellt.

Musk bedankte sich bei Netanjahu für dessen Posting. Kritiker werfen Musk vor, sich in früheren Tweets bereits antisemitisch geäußert zu haben.

13.52 Uhr: Bischöfe - Lage im Westjordanland "unhaltbar"

Zum Abschluss ihres 24. Solidaritätstreffens mit den Christen im Heiligen Land haben Bischöfe aus verschiedenen Ländern Europas und den USA Sorge über die Zerbrechlichkeit des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas geäußert. Es brauche eine Auseinandersetzung mit den Ursachen des langjährigen Konflikts. Die Lage im besetzten Westjordanland beschrieb der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz als "unhaltbar". Bei Besuchen in christlichen Gemeinden und Einrichtungen in von Israel besetzten Gebieten habe man einen "Schrei nach Frieden und Gerechtigkeit" gehört. Palästinenser seien im Alltag massiven Schwierigkeiten ausgesetzt; darunter eine starke Einschränkung der Bewegungsfreiheit, mangelnde Wasser- und Stromversorgung, fehlende Baugenehmigungen und eine hohe Arbeitslosigkeit durch den Entzug von rund 150.000 Arbeitsgenehmigungen in Israel.

Es brauche eine "Änderung der Politik Israels im Westjordanland, um palästinensischem Leben dort echte Chancen zu geben". Die Lebensbedingungen der Palästinenser hätten sich seit Beginn des Gaza-Krieges durch eine fortgesetzte illegale Expansion der Siedlungen und wiederholte Gewaltakte extremistischer jüdischer Siedler weiter verschlechtert. In ihrem Statement riefen die Bischöfe die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf, "um realistische und sichtbare Entwicklungshilfe als Teil eines Prozesses für einen dauerhaften Frieden zu ermöglichen".

13.03 Uhr: Hunderte verlassen Dschenin im Westjordanland - Israel dementiert Evakuierungsbefehl

Hunderte Palästinenser aus der Flüchtlingssiedlung Dschenin im Westjordanland haben nach palästinensischen Angaben ihre Wohnungen verlassen. Die israelische Armee habe zuvor mit Lautsprechern zur Evakuierung aufgerufen, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Stadt, Kamal Abu al-Rub, der Nachrichtenagentur AFP mit. Die israelische Armee erklärte hingegen, ihr lägen keine Informationen über eine Evakuierungsanordnung vor.

Israel hatte am Dienstag einen "antiterroristischen" Großeinsatz in Dschenin im Norden des Westjordanlandes begonnen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, dass die "Operation Iron Wall" den "Terrorismus" im als Hochburg palästinensischer Milizen bekannten Dschenin vernichten werde.

12.50 Uhr: Winterwetter setzt Flüchtlingen im Gazastreifen zu

Die Waffenruhe im Gazastreifen hat die internationalen Hilfslieferungen für das Gebiet angekurbelt, das Winterwetter setzt derzeit aber vielen der rund zwei Millionen Binnenflüchtlinge zu, vor allem mit heftigen Regenfällen. Viele der Flüchtlinge leben in zerfetzten Zelten und notdürftig errichteten Unterkünften, die kaum Schutz bieten, Reporter berichten über Zelte, die in Schlammpfützen stehen, Hilfsorganisationen befürchten, dass sich Infektionskrankheiten massiv ausbreiten könnten.

11.51 Uhr: Überlebende des Hamas-Massakers vertritt Israel beim ESC

Eine Überlebende des Hamas-Massakers wird Israel beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in der Schweiz vertreten. Die 24 Jahre alte Yuval Raphael setzte sich im Finale der Fernsehshow "Hakochav Haba" ("Der nächste Star") gegen weitere Kandidaten durch. Sie ist israelischen Medien zufolge ein Neuling in der Musikbranche. Das Lied, mit dem die Sängerin beim ESC antreten wird, soll israelischen Medien zufolge im kommenden Monat ausgewählt werden. 

Die junge Frau überlebte am 7. Oktober 2023 den brutalen Überfall der Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen auf das Nova-Musikfestival. Die Terroristen ermordeten dabei 364 Menschen und entführten Dutzende von der Party in den Gazastreifen. Raphael überlebte den israelischen Berichten zufolge, indem sie sich in einem Schutzraum stundenlang unter Leichen versteckte. Die junge Frau rechne zwar mit Buhrufen bei ihrem Auftritt in Basel. Sie wolle dennoch ihre Geschichte erzählen.

10.48 Uhr: Botschafter - USA und Israel sprechen über israelischen Libanon-Abzug

Die USA und Israel befinden sich in Konsultationen über den Abzug israelischer Truppen aus dem Libanon. Das sagte der israelische Botschafter in den USA, Michael Herzog, dem israelischen Armeeradio. Israelische Medien hatten berichtet, dass das Land danach strebe, den Abzug seiner Truppen hinauszuzögern. Die von den USA vermittelte Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah sieht vor, dass der Truppenabzug aus dem Libanon bis Sonntag abgeschlossen ist. Das Abkommen hatte die mehr als ein Jahr andauernden Kämpfe im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen beendet.

Herzog sagte, er sei der Auffassung, dass sein Land "eine Übereinkunft" mit der neuen US-Regierung erzielen werde, führte dies aber nicht weiter aus. Israelische Medien hatten berichtet, dass Israel sich mit der Regierung Joe Bidens auf einen längeren Verbleib seiner Soldaten im Nachbarland verständigt habe, Donald Trump aber darauf dränge, den Abzug plangemäß abzuschließen. Von den USA lag zunächst keine Stellungnahme zu den Äußerungen Herzogs vor.

10.14 Uhr: Extremisten im Westjordanland nach tödlichem Anschlag getötet

Israelische Soldaten haben im Westjordanland zwei Palästinenser getötet, die am 6. Januar einen Bus in dem besetzten Gebiet angegriffen und dabei drei Menschen getötet und sechs weitere verletzt hatten. Das israelische Militär teilte mit, die beiden Männer hätten sich in einem Gebäude im Dorf Burkin verbarrikadiert und sich Schusswechsel mit israelischen Truppen geliefert. Ein Soldat sei dabei verletzt worden. Die beiden Männer seien Kämpfer des Islamischen Dschihads gewesen.

Die militant-islamistische Hamas gab eine Mitteilung heraus, in der sie die tödliche Attacke auf den Bus lobte und erklärte, die Getöteten seien Mitglieder ihres bewaffneten Arms gewesen. Die Hamas und der kleinere, noch radikalere Islamische Dschihad sind verbündet und verüben biseilen gemeinsam Anschläge.

09.45 Uhr: Al-Dschasira meldet Festnahme eines Reporters durch Autonomiebehörde

Die Palästinensische Autonomiebehörde soll im von Israel besetzten Westjordanland einen Reporter von Al-Dschasira festgenommen haben. Das berichtete das katarische Sendernetzwerk. Der Journalist sei zuvor von palästinensischen Sicherheitskräften daran gehindert worden, über einen Großeinsatz des israelischen Militärs in Dschenin zu berichten.

Sowohl Israel als auch die Autonomiebehörde hatten Al-Dschasira im vergangenen Jahr für unerwünscht erklärt. Israel wirft dem Sender vor, ein Sprachrohr der Hamas zu sein, einige seiner Reporter seien militante Extremisten. Das Netzwerk hat die Vorwürfe zurückgewiesen und Israel und die Autonomiebehörde beschuldigt, kritische Berichterstattung unterbinden zu wollen.

09.22 Uhr: Israels UN-Botschafter rechnet mit baldigem US-Besuch Netanjahus

Der israelische UN-Botschafter Danny Danon rechnet mit einem baldigen Besuch von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beim frisch vereidigten US-Präsidenten Donald Trump. "Ich bin sicher, er wird einer der ersten ausländischen Regierungschefs sein, die ins Weiße Haus eingeladen werden", sagte Danon zu Journalisten, zu einem Besuch Netanjahus in Washington könne es "in wenigen Wochen" kommen. Mögliche Gesprächsthemen seien die aktuelle Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln, sagte Danon.

08.19 Uhr: Trump telefoniert mit saudischem Kronprinzen Salman

Der neue US-Präsident Donald Trump hat kurz nach seiner Amtseinführung mit Saudi-Arabiens Kronprinzen und faktischem Herrscher Mohammed bin Salman telefoniert. Medienberichten zufolge war es sein erstes Telefonat mit einem ausländischen Staatsführer seit der Vereidigung - zumindest wurde nichts über ein anderes Gespräch davor bekannt.

Die saudische Nachrichtenagentur Spa berichtete, Salman habe mit Trump darüber gesprochen, wie beide Länder "Frieden, Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten" sowie den Kampf gegen Terrorismus voranbringen könnten. Während seiner ersten Amtszeit hatte Trump Verträge zur Normalisierung der Beziehung zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten auf den Weg gebracht. Der Terrorüberfall auf Israel am 7. Oktober 2023 brachte die Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien dann zum Erliegen.

06.44 Uhr: US-Außenminister verspricht Netanjahu "unerschütterliche Unterstützung" für Israel

Der neue US-Außenminister Marco Rubio hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat "unerschütterliche Unterstützung" für dessen Land zugesichert. Rubio habe mit Netanjahu gesprochen, "um zu unterstreichen, dass die Aufrechterhaltung der unerschütterlichen Unterstützung Israels durch die Vereinigten Staaten für Präsident Trump höchste Priorität hat", erklärte Außenministeriumssprecherin Tammy Bruce. Auch gratulierte Rubio Netanjahu demnach zu "Israels Erfolgen gegen die Hamas und die Hisbollah und sagte zu, sich unermüdlich für die Befreiung aller verbleibenden Geiseln im Gazastreifen einzusetzen".

Am Sonntag war nur einen Tag vor dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump eine Waffenruhe in Kraft getreten. Das Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sieht unter anderem dem den Austausch von israelischen Geiseln und palästinensischen Gefangenen vor. 

04.23 Uhr: Trump stuft Huthis erneut als Terrororganisation ein

US-Präsident Donald Trump hat die jemenitische Huthi-Bewegung erneut als "ausländische Terrororganisation" eingestuft. Das Weiße Haus begründet diesen Schritt mit den anhaltenden Angriffen der Gruppe auf die Schifffahrt im Roten Meer. "Die Aktivitäten der Huthis bedrohen die Sicherheit amerikanischer Zivilisten und Mitarbeiter im Nahen Osten, die Sicherheit unserer engsten regionalen Partner und die Stabilität des globalen Seehandels", heißt es in einer Erklärung.

Die Maßnahme soll härtere Wirtschaftssanktionen gegen die vom Iran unterstützte Gruppe nach sich ziehen als unter Trumps Vorgänger Joe Biden. Kritiker warnen vor humanitären Folgen für die jemenitische Zivilbevölkerung. Biden hatte die Einstufung als Terrororganisation zu Beginn seiner Amtszeit aufgehoben, um humanitären Bedenken Rechnung zu tragen. Die Huthis, die den größten Teil des Jemen kontrollieren, haben seit November 2023 mehr als 100 Angriffe auf Schiffe im Roten Meer durchgeführt. Sie begründen dies mit ihrer Solidarität mit den Palästinensern im Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen.

02.40 Uhr: Israel - Wiederaufbau des Gazastreifens nur bei dauerhaftem Frieden

Ein Wiederaufbau des Gazastreifens ist nach Worten des israelischen Wirtschaftsministers Nir Barkat nur möglich, wenn sich die radikal-islamische Hamas für einen dauerhaften Frieden mit Israel entscheidet. "Die Schlüsselfrage ist, ob sie ein Dubai bauen oder den Gazastreifen so wieder aufbauen wollen, wie er war", sagte Barkat beim Weltwirtschaftsforum in Davos. "Dubai hat den Staat Israel anerkannt, sie konzentrieren sich auf die gemeinsame Wirtschaft (...). Wir würden Dubai gerne in unserer Region sehen, nicht Gaza", ergänzte Barkat, der früher Bürgermeister von Jerusalem war.

Israel strebe einen friedlichen Gazastreifen an. Die Regierung habe noch nicht entschieden, ob sie sich an der Finanzierung des Wiederaufbaus beteiligen wolle. Israel wolle eine erneute Hamas-Herrschaft nicht zulassen, da dies zu einem weiteren grenzüberschreitenden Angriff führen könnte.

01.24 Uhr: Neue US-Regierung sieht Nahen Osten am "Wendepunkt"

Die neue US-Regierung sieht die Waffenruhe im Gaza-Krieg als große Chance, um die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Staaten im Nahen Osten voranzutreiben. Sollte dies gelingen, wäre das ein enormer Fortschritt für Israel und die gesamte Region, sagte Steve Witkoff, der Nahost-Gesandte des neuen US-Präsidenten Donald Trump, dem Sender Fox News.

Durch die seit Sonntag geltende Waffenruhe im Gaza-Krieg und den Machtwechsel in den USA gebe es jetzt wieder eine besondere Dynamik, sagte Witkoff. Katar und Ägypten hätten sich schon sehr erfolgreich als Vermittler bei den Verhandlungen mit der Hamas eingebracht, nun könnten andere Länder folgen. "Ich glaube, dass man jeden in dieser Region an Bord holen könnte", sagte Witkoff: "Das ist ein Wendepunkt."

Mittwoch, 22. Januar 2025

21.58 Uhr: Israelisches Militär tötet Bewaffneten im Gazastreifen

Trotz der Feuerpause im Gazastreifen ist es nach Angaben eines israelischen Militärsprechers mehrfach zu Zwischenfällen mit bewaffneten oder maskierten Palästinensern gekommen. Dabei wurde ein Mann getötet. Laut Militär handelte es sich um einen Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Dschihad. In anderen Fällen hätten Soldaten Warnschüsse abgegeben, um maskierte Verdächtige auf Abstand zu halten.

Die Armee sei entschlossen, sich an die Vereinbarungen der Feuerpause zu halten, hieß es weiter. Gleichzeitig würden alle Maßnahmen ergriffen, um Bedrohungen für die Soldaten abzuwenden. Sie appellierte an die Palästinenser, sich nicht den Truppen zu nähern. Am Mittwoch zogen israelische Truppen gemäß der getroffenen Vereinbarungen mit ihren Fahrzeugen aus Dschabalija im nördlichen Gazastreifen ab. Das Militär veröffentlichte Aufnahmen einer Panzerkolonne, die das Gebiet entlang des Grenzzauns verließ.

21.21 Uhr: Israels Wirtschaftsminister - Beteiligung an Wiederaufbau des Gazastreifens noch offen

Laut dem israelischen Wirtschaftsminister Nir Barkat hat Israel noch nicht entschieden, ob es einen finanziellen Beitrag zum Wiederaufbau des Gazastreifens leisten wolle. Man sei aber "sicherlich bereit, den Emiraten, den Saudis und anderen zu ermöglichen, etwas wieder aufzubauen, das Israel nicht bedroht", sagte Barkat am Rand des Weltwirtschaftsforums in Davos zur Nachrichtenagentur Reuters.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte erklärt, den Krieg erst dann zu beenden, wenn die Hamas ausgerottet sei, da es sonst keinen dauerhaften Frieden und keine Sicherheit für Israel geben werde. Wichtige potenzielle Geldgeber für den Gazastreifen, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate und die neue Regierung von US-Präsident Donald Trump, haben betont, dass die Hamas nach dem Krieg nicht an der Macht bleiben kann. Doch seit Beginn der Feuerpause ist die von der Hamas geführte Verwaltung des Gazastreifens wieder aufgetaucht und hat mit der Wiederherstellung grundlegender Dienstleistungen begonnen. Sie betonte, dass sie weiterhin für die öffentlichen Angelegenheiten zuständig sei. Israels Wirtschaftsminister Barkat sagte in Davos mit Blick auf die radikalislamische Hamas, "die Schlüsselfrage ist, ob sie ein Dubai bauen oder den Gazastreifen so wieder aufbauen wollen, wie er war". Er wies darauf hin, dass Dubai den Staat Israel anerkannt habe. "Sie konzentrieren sich auf die gemeinsame Wirtschaft (...). Wir würden Dubai gerne in unserer Region sehen, nicht Gaza", so Barkat.

21.08 Uhr: UN-Sondergesandter für Aufbau einer einheitlichen, nationalen Armee in Syrien

Aus Sicht des Sondergesandten Geir Pedersen sollte die syrische Regierung vorrangig eine neue nationale Armee aufbauen. Es sei wichtig für die Stabilität, die unterschiedlichen Gruppen in einem Militär zu vereinen, sagte Pederson bei einem Besuch in Damaskus. Zugleich erfordere dies aber Umsicht, um das Entstehen rivalisierender Armeen und zersplitterter Befehlsstrukturen zu vermeiden.

Pedersen zeigte sich besorgt darüber, dass im Nordosten Syriens weiter gekämpft wird. Dort stehen sich Milizen, die von der Türkei unterstützt werden, und Einheiten unter kurdischer Führung gegenüber, die die Rückendeckung der USA haben. Der Türkei und den USA kämen Schlüsselrollen im Bemühen zu, ein Ende der Kämpfe auszuhandeln und zu vermeiden, dass "das in einer umfassenden militärischen Konfrontation endet, die den Interessen des syrischen Volkes nicht dient", mahnte der Diplomat.

19.24 Uhr: Israel zieht weitere Truppen aus dem Gazastreifen zurück

Das israelische Militär hat am vierten Tag der Waffenruhe weitere Soldaten aus dem Gazastreifen abgezogen. Es veröffentlichte am Mittwoch Bilder, die Panzer beim Verlassen des Küstengebietes zeigten. Es handle sich um eine Einheit, die wochenlang in Dschabalia im Norden des Gazastreifens im Einsatz war, wo Israel im vergangenen Jahr eine große Offensive gestartet hatte, hieß es.

Militärsprecher Nadaw Schoschani sagte, am Samstag würden die Truppen damit beginnen, sich aus einem Korridor zurückzuziehen, der den Gazastreifen in zwei Teile teilt. Dadurch können in den Süden geflüchtete Palästinenser in den Norden zurückkehren. Schoschani betonte, der Abzug aus dem Korridor werde erst erfolgen, wenn die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas wie vereinbart die nächste Gruppe israelischer Geiseln freigelassen habe.

18.52 Uhr: Israels Armee weiter im Westjordanland im Einsatz

Die israelische Armee hat ihren gestern gestarteten Großeinsatz in Dschenin im besetzten Westjordanland weitergeführt. In dem Gebiet waren laut der Nachrichtenagentur Schüsse und Explosionen zu hören. Israelische Vertreter erklärten, es handele sich um eine breit angelegte Aktion gegen militante Palästinenser. Seit dem Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 habe es "über 2000 versuchte Terroranschläge" gegeben, die vom Westjordanland aus geplant worden seien. 

Dschenins Gouverneur, Kamal Abu al-Rub, nannte die Situation"sehr schwierig" und führte aus, "die Besatzungsarmee hat mit Bulldozern alle Straßen, die zum Lager Dschenin und zum Krankenhaus führen, zerstört". Israelische Soldaten hätten seit gestern in Dörfern rund um Dschenin 20 Menschen festgenommen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden bisher mindestens zehn Menschen getötet. Die israelische Armee bestätigte am Mittwoch den Tod von "zehn Terroristen". Sie kündigte an, den Einsatzes fortzusetzen. Sie habe Luftangriffe auf "terroristische Infrastruktur" ausgeführt, zudem seien "zahlreiche Sprengkörper" entschärft worden, die von militanten Palästinensern an Straßen platziert worden seien. Durch einen derartigen Sprengsatz sei kürzlich ein Soldat getötet worden. 

.Israels Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, der Einsatz sei "entscheidend" für die "Eliminierung von Terroristen" im Lager Dschenin. Die israelischen Streitkräfte würden die Entstehung einer neuen "Terrorfront" dort nicht zulassen. Dies sei "eine der wichtigsten Lektionen von Gaza".

18.28 Uhr: Hilfsorganisation - halbe Million Kinder im Libanon hungern

Nach dem mehr als einjährigen Krieg zwischen der Hisbollah und Israel leiden im Libanon nach Schätzungen einer Hilfsorganisation eine halbe Million Kinder akuten Hunger. Zu diesem Urteil kommt die Nichtregierungsorganisation "Save the Children" nach der Auswertung von Daten zur Lebensmittelsicherheit. Bis März liefen mehr als 500.000 Kinder Gefahr, in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung beeinträchtigt zu sein, teilte Save the Children mit. Besonders stark betroffen seien palästinensische und syrische Flüchtlinge. Auch das Risiko von Kinderarbeit steige.

Nachdem sich Israel und die Hisbollah im November auf eine Waffenruhe geeinigt haben sind nach UN-Angaben etwa 85 Prozent der im Land Vertriebenen in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Doch viele Häuser sind zerstört. Die Menschen benötigen Essen, Wasser, Unterkünfte und Schutz gegen die Winterkälte.

18.24 Uhr: Papst sendet Kardinal auf Sondermission nach Syrien

Papst Franziskus hat einen seiner wichtigsten Experten für religionspolitische Fragen im Nahen Osten nach Syrien entsandt. Laut dem vatikanischen Dikasterium beginnt Kardinal Claudio Gugerotti am Donnerstag eine mehrtägige Reise in den Libanon und nach Syrien. Er solle den Katholiken in Syrien in der aktuellen politischen Lage die Unterstützung der weltweiten katholischen Kirche und des Bischofs von Rom übermitteln, heißt es in der Mitteilung. Dafür wolle er in Damaskus und Aleppo zahlreiche Bischöfe, Geistliche, Ordensleute und Laien treffen.

Ferner werde er mit dem melkitischen Patriarchen Jussef Absi, mit dem syrisch-orthodoxen Patriarchen Mor Ignatius Aphrem II. und mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, Johannes X., sowie zahlreichen ostkirchlichen Würdenträgern sprechen. Kirchen seien seit ältester Zeit in Syrien ansässig. Sie wollten auch weiterhin zur Entwicklung eines syrischen Staates beitragen können, der den Kräften der religiösen Konfrontation und der Spaltung widerstehe, so der Vatikan.

17.51 Uhr: Palästinenserbehörde - Israel will Westjordanland annektieren

Das Außenministerium der Palästinenserbehörde warf Israel mit Blick auf die aktuelle Militäraktion in Dschenin eine "kollektive Bestrafung" der Menschen im Westjordanland vor. Es bezeichnete den Armeeeinsatz als Teil eines israelischen Plans, der die "schrittweise Annexion des besetzten Westjordanlandes" zum Ziel habe. 

17.14 Uhr: Dschenin - Patienten in Klinik eingeschlossen

Während eines umfangreichen israelischen Militäreinsatzes im besetzten Westjordanland waren Hunderte Palästinenser über Stunden hinweg in einer Klinik eingeschlossen. Das israelische Militär teilte mit, Personal und Patienten des Krankenhauses in Dschenin seien aufgefordert worden, im Gebäude zu bleiben, während auf der Straße davor von Extremisten platzierte Sprengfallen zur Detonation gebracht würden. Eine Krankenschwester sagte der Nachrichtenagentur AP, die Patientinnen und Patienten hätten große Angst gehabt.

Am Mittwochnachmittag verließen schwangere Frauen und ältere Menschen das Krankenhaus und gingen vorbei an Rettungswagen und gepanzerten Fahrzeugen in Richtung des Flüchtlingslagers Dschenin, wie AP-Reporter beobachteten. Weiter die Straße hinunter waren Schüsse zu hören, über ihnen surrten israelische Drohnen. "Es gibt keine Medikamente, kein Essen, keine Vorräte, nichts", sagte Aschram Abu Srur beim Verlassen der Klinik. Der israelische Militäreinsatz in Dschenin dauert seit Dienstag an.

15.08 Uhr: Israel will Kontrolle über Grenzübergang Rafah behalten

Israel will in der ersten Phase der Waffenruhe mit der militant-islamistischen Hamas weiter die Kontrolle über den Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen behalten. In einer Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Netanjahu wurden Berichte zurückgewiesen, nach denen die Palästinensische Autonomiebehörde den Grenzübergang kontrollieren werde. Es würden lediglich lokal ansässige Palästinenser eingesetzt, die keine Verbindung zur Hamas hätten und von israelischen Sicherheitsbehörden überprüft worden seien, um an dem Grenzübergang Pässe abzustempeln, hieß es in der Mitteilung.

Zudem wurde darauf hingewiesen, dass der Stempel gemäß internationalen Vereinbarungen "der einzige Weg" sei, auf dem Einwohner des Küstengebiets dieses verlassen könnten, um in andere Länder einzureisen. Israelische Truppen würden den Grenzübergang bewachen. Israel müsse jegliche Bewegung von Menschen oder Gütern über die Grenze genehmigen. Beobachter der Europäischen Union seien vor Ort.

Israel hatte die im Gazastreifen gelegene Seite im vergangenen Mai eingenommen und den Grenzübergang abgeriegelt. Ägypten hat verlangt, dass Palästinenser diese Seite des Grenzübergangs kontrollieren. Das Land vermittelt in den Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas.

14.25 Uhr: Iran hofft auf neuen Atomdeal mit Trump

Irans Vizepräsident Mohammed-Dschawad Sarif hofft auf einen neuen Atomdeal mit US-Präsident Donald Trump. "Ich hoffe, dass ein 'Trump Zwei' dieses Mal ernster, fokussierter und realistischer sein wird", sagte Sarif beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Er antwortete damit auf die Frage, warum der Iran davon ausgeht, dass die USA einem neuen Atomabkommen zustimmen könnten. Trump war 2018 einseitig aus dem Wiener Atompakt ausgestiegen und hatte neue, scharfe Sanktionen gegen Teheran verhängen lassen.

Zuletzt hatte sich der Streit um Irans Atomprogramm wieder zugespitzt. Nach einer förmlichen Kritik der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA kündigte Teheran die Inbetriebnahme tausender neuer Zentrifugen zur Urananreicherung an. Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an, für Atomwaffen werden Experten zufolge mehr als 90 Prozent benötigt. Israels Regierung drohte wiederholt mit der Bombardierung iranischer Nuklearanlagen.

14.21 Uhr: Huthi - Besatzung von gekapertem Frachter freigelassen

Die jemenitischen Huthi-Rebellen haben nach eigenen Angaben die Besatzung des Frachtschiffs "Galaxy Leader" freigelassen. Die vom Iran unterstützte Miliz hatte das Schiff im November 2023 im Roten Meer gekapert und die darauf tätigen Seeleute gefangen genommen. Die Rebellen sagten, die Freilassung sei nach Vermittlung durch den Oman erfolgt. Der 25-köpfigen Besatzung gehörten Seeleute aus den Philippinen, Bulgarien, Rumänien, der Ukraine und Marokko an.

Die Huthi hatten den Angriff auf das Schiff mit dessen angeblichen Verbindungen nach Israel begründet. In der Folge griffen sie immer wieder Schiffe in der Region an. Erst mit der jüngst vereinbarten Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas im Gaza-Krieg stoppten sie ihre Attacken.

12.53 Uhr: UN fordern von Iran Verzicht auf Atomwaffen

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat den Iran zum Verzicht auf Atomwaffen aufgefordert. Die Islamische Republik müsse einen ersten Schritt hin zur Verbesserung ihrer Beziehungen zu den Ländern in der Region und zu den USA unternehmen, indem sie klarstelle, dass sie nicht die Entwicklung von Atomwaffen anstrebe, sagte Guterres in Davos. "Ich hoffe, dass die Iraner verstehen, dass es wichtig ist, ein für alle Mal klarzustellen, dass sie auf den Besitz von Atomwaffen verzichten werden, und gleichzeitig konstruktiv mit den anderen Ländern der Region zusammenzuarbeiten", sagte Guterres auf dem Weltwirtschaftsforum.

Der Iran verfügt nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) derzeit über rund 200 Kilogramm Uran, das auf eine Reinheit von bis zu 60 Prozent angereichert ist. Der Chef der UN-Behörde, Raffael Grossi, sagte in Davos, der Iran habe die Anreicherung unlängst beschleunigt und die Produktionsrate bei diesem Reinheitsgrad versiebenfacht. Für Atomwaffen ist eine Anreicherung des Urans auf 90 Prozent erforderlich. Sollten die 200 Kilogramm Uran weiter angereichert werden, könnte das laut IAEA für fünf Atomwaffen genügen.

11.36 Uhr: Situation in Dschenin offenbar verschärft

Einen Tag nach dem Beginn eines israelischen Armee-Einsatzes in Dschenin im Westjordanland hat sich die Situation nach Angaben örtlicher Behörden verschärft. "Die Situation ist sehr schwierig", sagte der Gouverneur der Stadt, Kamal Abu al-Rub. Rund 200 Menschen seien im Innenhof des Krankenhauses von Dschenin eingeschlossen. Die israelischen Streitkräfte sprachen von einem "Anti-Terror-Einsatz".

"Die Besatzungsarmee hat mit Bulldozern alle Straßen, die zum Lager Dschenin und zum Krankenhaus führen, zerstört", erklärte al-Rub. Es gebe "Schüsse und Explosionen. Ein Flugzeug fliegt über dem Gebiet". Israelische Soldaten hätten in Dörfern bei Dschenin 20 Menschen festgenommen. Bei dem seit Dienstag laufenden Einsatz der israelischen Armee wurden laut palästinensischem Gesundheitsministerium mindestens zehn Menschen getötet und 35 verletzt. 

10.24 Uhr: Israel setzt Militäreinsatz in Dschenin fort

Die israelische Armee setzt ihren Militäreinsatz in Dschenin im nördlichen Westjordanland fort. Der Sender Kan berichtete unter Berufung auf palästinensische Quellen, es habe einen neuen Drohnenangriff in der Stadt gegeben, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt. Nach palästinensischen Berichten kam es in zahlreichen Häusern am Rande des Flüchtlingsviertels von Dschenin zu Razzien der Armee. 

Die Armee teilte mit, israelische Sicherheitskräfte hätten binnen 24 Stunden "zehn Terroristen getroffen". Außerdem habe es Luftangriffe auf "Terror-Infrastruktur" gegeben, mehrere an Straßen gelegte Sprengsätze seien entschärft worden. Es ist der umfangreichste Einsatz Israels in Dschenin seit langem. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden bisher zehn Menschen getötet und mindestens 40 verletzt.

08.58 Uhr: Razzia gegen pro-palästinensischen Verein in Hessen

Dutzende Polizeibeamte sind bei einer Razzia im Zusammenhang mit dem Verein "Palästina e.V." im Rhein-Main-Gebiet im Einsatz. Neun Personen seien von Durchsuchungen betroffen, teilte das hessische Innenministerium mit. Demnach wurde gegen "Palästina e.V." seit Sommer 2023 ermittelt. Dabei habe sich bestätigt, dass der Verein durch ein antiisraelisches und antisemitisches Weltbild geprägt werde und dieses Gedankengut verbreite. Nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober sei der Verein mit Unterstützung für die Hamas aufgefallen.

Der Verein verbreite seit seiner Gründung Israelhass und antisemitische Parolen. Es bestehe daher der Verdacht, dass sich der Verein gegen die verfassungsmäßige Ordnung und den Gedanken der Völkerverständigung richte und damit Verbotsgründe vorlägen. "In vielen Fällen verbirgt sich hinter der Solidarität mit Palästina tatsächlich Judenhass, den wir mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpfen müssen",  erklärte Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU).

06:00 Uhr: Palästinenser kehren in zerstörte Häuser zurück: "Wie eine Apokalypse"

Viele Palästinenser aus der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen sind in das Gebiet zurückgekehrt und von der Zerstörung schockiert. "Wir dachten, wir würden einen Ort finden, an dem wir wohnen oder bleiben können", sagte eine Bewohnerin, Manal Selim, Reportern der AP: "Die Zerstörung ist beängstigend. Das ist wie eine Apokalypse."

04.33 Uhr: Israel 2024 unter größten Kunden für deutsche Rüstungsexporte

Israel war 2024 eines der zehn wichtigsten Empfängerländer deutscher Rüstungsexporte. Mit 161,1 Millionen Euro halbierte sich das Exportvolumen aber im Vergleich zum Vorjahr. Wegen des Gaza-Kriegs, in dem inzwischen eine Waffenruhe gilt, sind die Rüstungslieferungen nach Israel noch deutlich umstrittener als die in die Türkei. Die Bundesregierung begründet sie damit, dass die Sicherheit Israels für Deutschland wegen der historischen Verantwortung für den Holocaust zur Staatsräson zählt.

01.54 Uhr: Fünf Verletzte nach Messerangriff in Tel Aviv

Die Zahl der Verletzten nach einem Messerangriff in Tel Aviv ist nach neuesten Angaben auf fünf gestiegen. Zuvor war von drei Verletzten die Rede. Der Angreifer habe auf einer Straße zunächst auf "vier Zivilisten" eingestochen und dann einen weiteren Menschen in einer angrenzenden Straße verletzt, hieß es von der Polizei. Der Angreifer sei getötet worden.

Dienstag, 21. Januar 2025

22.45 Uhr: Frankreich stellt weiteren Haftbefehl gegen Assad aus

Frankreichs Justiz hat einen weiteren Haftbefehl gegen den gestürzten syrischen Machthaber Baschar al-Assad ausgestellt. Der Grund ist der Verdacht auf Mitschuld an Kriegsverbrechen, konkret am Tod eines französisch-syrischen Mannes im Juni 2017. Die Ermittlungsrichter verdächtigen Assad der Mitschuld an Mord und des Angriffs auf Zivilisten.

Die Zeitung "Le Parisien" berichtete, der 59-jährige Franzose sei gestorben, als Helikopter der syrischen Armee sein Haus in der südsyrischen Stadt Daraa bombardierten. Sie bezieht sich auf Ermittlerkreise und schreibt, Frankreichs Justiz vermute, dass Assad den Angriff angeordnet habe. Er soll auch die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt haben. Die Regierung unter Assad versuchte damals, den Oppositionskräften die Kontrolle über Daraa wieder zu entreißen.

Frankreich hat bereits einen Haftbefehl gegen Assad erlassen: im Zusammenhang mit Giftgasangriffen im August 2013 nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus. Bei einem Angriff mit dem Nervengas Sarin waren dort Hunderte Menschen getötet worden. Menschenrechtsorganisationen sprechen von mehr als 1.000 Todesopfern.

22.19 Uhr: Hamas - Messerangriff in Tel Aviv ist Reaktion auf Militäroperation in Dschenin

Die islamistische Hamas pries den Messer-Angreifer von Tel Aviv in einer Stellungnahme als "Märtyrer". Sie stellte seine Tat als Reaktion auf die israelische Militäroperation "Iron Wall" in Dschenin im Westjordanland hin. Zugleich wiederholte sie ihren Aufruf an die Palästinenser im Westjordanland, Konfrontationen mit den israelischen Sicherheitskräften und Siedlern zu suchen.

21.40 Uhr: Verletzte bei Messerangriff in Tel Aviv - Täter getötet

Bei einer Messerattacke in Tel Aviv sind nach Angaben von Rettungskräften mindestens drei Menschen verletzt worden. Der Angreifer sei von einem Passanten erschossen worden, erklärte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom. Die Polizei sprach von einem terroristischen Angriff. Offizielle Informationen über den Täter gab es zunächst nicht. Die Tat ereignete sich in einer Gegend mit zahlreichen Restaurants und Cafés, in der zur Tatzeit Medienberichten zufolge zahlreiche Menschen unterwegs waren.

20.51 Uhr: Guterres fordert Israel zu "größter Zurückhaltung" im Westjordanland auf

UN-Generalsekretär António Guterres forderte die israelischen Sicherheitskräfte auf, bei ihrem Vorgehen im Westjordanland "größte Zurückhaltung" zu üben. Guterres sei "weiterhin zutiefst besorgt" und rufe die Sicherheitskräfte auf, "größtmögliche Zurückhaltung zu üben und tödliche Gewalt nur dann anzuwenden, wenn dies zum Schutz von Menschenleben absolut unvermeidlich ist", erklärte sein stellvertretender Sprecher Farhan Haq.

Im seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland leben inmitten von drei Millionen Palästinensern mehr als 490.000 Israelis in Siedlungen, die vom größten Teil der internationalen Gemeinschaft als illegal angesehen werden - aber immer weiter ausgebaut werden. Die Lage hat sich seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen deutlich zugespitzt.

20.46 Uhr: Palästinenser - im Westjordanland nun 10 Tote

Laut dem Gesundheitsministerium der palästinensischen Autonomiebehörde ist die Zahl der beim aktuellen israelischen Militäreinsatz im Westjordanland Getöteten auf zehn gestiegen. Zudem ist von 35 Verletzten die Rede. Die israelische Armee und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet erklärten, sie hätten im als Hochburg palästinensischer Kämpfer geltenden Dschenin einen Einsatz unter dem Namen "Iron Wall" (Eiserne Mauer) gestartet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, der Einsatz habe das Ziel, den "Terrorismus auszumerzen".

Der für Dschenin zuständige palästinensische Gouverneur Kamal Abu al-Rub sagte der Nachrichtenagentur AFP, die israelische Armee sei mit Apache-Helikoptern in der Luft und Militärfahrzeugen am Boden vorgegangen. Ein Sprecher der palästinensischen Sicherheitskräfte warf der Armee vor, mit scharfer Munition auf palästinensische Zivilisten und Sicherheitskräfte geschossen zu haben.

20.30 Uhr: Autonomiebehörde befürchtet mehr Siedler-Gewalt nach Aufhebung von Sanktionen

Nachdem der neue US-Präsident Trump die US-Sanktionen gegen radikale Siedler aufgehoben hat, befürchtet die palästinensische Autonomiebehörde mehr Gewalt von Siedlern im Westjordanland. Entsprechend äußerte sich das Außenministerium in Ramallah äußerte in einem Post auf der Plattform X.

20.04 Uhr: Palästinenser - neun Tote in Dschenin

Die Zahl der beim Einsatz der israelischen Armee in Dschenin im Westjordanland heute Getöteten ist nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums auf neun gestiegen. Mindestens 40 seien verletzt. Israels Militär sprach von einem "Anti-Terror-Einsatz". Dschenin gilt als Hochburg radikaler Palästinenser. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, man gehe überall dort vor, wohin die "iranische Achse" ihre Arme ausstrecke.

Nach Medienberichten drangen israelische Bodentruppen und Spezialeinheiten in Dschenin ein. Es habe auch mehrere Drohnenangriffe gegeben. Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, die mehrere Wochen lang in Dschenin gegen militante Kräfte im Einsatz waren, hatten sich nach palästinensischen Angaben zuvor zurückgezogen.

19.58 Uhr: Herzog für Untersuchungskommission zum 7. Oktober 2023

Nach der Rücktrittsankündigung des israelischen Generalstabschefs Halevi schrieb der Präsident des Landes, Izchak Herzog, auf der Plattform X, Halevi verdiene Dankbarkeit und Respekt für seine Leistung im Gaza-Krieg. Gleichzeitig sprach sich Herzog für eine nationale Untersuchungskommission zu den Vorgängen am 7. Oktober 2023 aus, "die Lehren zieht, Verantwortung übernimmt, Schlussfolgerungen zieht und Vertrauen zwischen den Bürgern und ihrem Staat aufbaut".

19.28 Uhr: Israel - seit Kriegsbeginn insgesamt 20.000 Hamas-Mitglieder getötet

Bei dem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen sind in den vergangenen 15 Monaten nach Armeeangaben insgesamt rund 20.000 Hamas-Mitglieder getötet worden. "Der militärische Flügel der Hamas wurde schwer getroffen", sagte der scheidende Armeechef Herzi Halevi am Dienstag in einer im israelischen Fernsehen übertragenen Ansprache. Israel habe einen Großteil der Führungsspitze und "fast 20.000 Hamas-Agenten" getötet. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen geht dagegen von mehr als 47.100 Getöteten aus. Die Zahl kann nicht unabhängig geprüft werden. Grund für den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen ist der Angriff islamistischer Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023.

19.03 Uhr: Herzog für weltweite Anstrengungen gegen Terror

Der israelische Präsident Izchak Herzog hat sich für weltweite Anstrengungen gegen Terror ausgesprochen. "Terror richtet in Afrika, in verschiedenen Teilen der Welt Chaos an. Wir müssen ihn bekämpfen", sagte er auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Mehrfach betonte er Gefahren, die vom Iran und den von ihm unterstützten Gruppen ausgingen. "Die Quelle des Bösen beginnt mit Terror, insbesondere mit vom Iran angestiftetem Terror", sagte Herzog. Gleichzeitig betonte er, die Region im Nahen Osten stehe vor Chancen: "Wir erleben einen Wandel im Libanon, wir erleben einen historischen Wandel in Syrien." Auch im Gazastreifen werde es hoffentlich einen Wandel geben.

18.19 Uhr: Huthi-Miliz will während Gaza-Waffenruhe weniger Schiffe angreifen

Die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen will nach eigenen Angaben während der Waffenruhe im Gazastreifen ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer beschränken. Ein Vertreter der Miliz erklärte der Nachrichtenagentur AFP, "wir haben die internationalen Schifffahrtsunternehmen darüber informiert, dass sich unsere Militäreinsätze während der Waffenruhe ausschließlich auf Schiffe mit Verbindungen zu Israel konzentrieren werden". Sobald alle Phasen des Abkommens umgesetzt wurden, will die Huthi-Miliz laut ihrem Sprecher auch keine Schiffe mit Israel-Bezug mehr angreifen.

Die Huthi-Miliz kontrolliert große Teile des Jemen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 hatte sie immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden angegriffen - eigenen Angaben zufolge "aus Solidarität" mit den Palästinensern im Gazastreifen.

18.15 Uhr: Katar hofft auf Rückkehr Palästinensischer Autonomiebehörde nach Gaza

Nach Inkrafttreten der Feuerpause zwischen Israel und der Hamas betont der Ministerpräsident des Vermittlerstaates Katar, Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dass die Bürger in dem schwer zerstörten Küstengebiet selbst entscheiden müssten, wer die Kontrolle übernimmt. "Wir hoffen auf die Rückkehr der Palästinensischen Autonomiebehörde in den Gazastreifen und auf eine Regierung, die sich mit den Problemen befasst", so Al Thani beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

Die Palästinensische Autonomiebehörde steht unter der Führung der Fatah. Die Fatah und die Hamas sind die beiden größten Palästinenserorganisationen - und erbitterte Rivalen.

17.47 Uhr: Neue syrische Regierung in Davos vertreten

Syriens Übergangsaußenminister Assad al-Schaibani hat seine Teilnahme am Weltwirtschaftsforum in Davos bestätigt. "Es ist mir eine Ehre, Syrien zum ersten Mal in seiner Geschichte beim Weltwirtschaftsforum in der Schweiz zu vertreten", erklärte der Minister auf X. Zuvor hatte das Weltwirtschaftsforum al-Schaibanis Teilnahme bereits angekündigt. Den Angaben zufolge wird er am Mittwochnachmittag eine Rede halten. Nach Jahren der internationalen Isolation bemüht sich die neue Führung in Syrien seit dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad weltweit neue diplomatische Beziehungen aufzubauen.

16.39 Uhr: Oppositionsführer Lapid ruft Regierung zum Rücktritt auf

Nach der Rücktrittserklärung von Israels Armeechef Herzi Halevi hat Oppositionsführer Jair Lapid auch die Regierung des Landes zum Rücktritt aufgefordert. Halevi hatte wegen des "Versagens" des Militärs beim Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 seinen Rücktritt eingereicht. "In Anerkennung meiner Verantwortung für das Versagen der Armee" habe er darum gebeten, am 6. März von seinen Aufgaben entbunden zu werden, erklärte Halevi. Dieses "schreckliche Versagen" werde ihn sein ganzes Leben lang begleiten. Auch der Kommandeur des für den Gazastreifen zuständigen Südkommandos der israelischen Armee, Generalmajor Jaron Finkelman, verkündete seinen Rücktritt.

16.15 Uhr: Dutzende Leichen nach Waffenruhe im Gazastreifen aus Trümmern geborgen

Auch nach Beginn einer Waffenruhe im Gazastreifen steigt dort die Zahl der Toten weiter. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, binnen 24 Stunden seien aus den Trümmern in dem Küstenstreifen 68 Leichen geborgen worden. Es würden weitere Tote an verschiedenen Orten vermutet, die Rettungskräfte hätten sie jedoch noch nicht erreichen können.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober 2023 seien im Gazastreifen insgesamt 47.107 Menschen getötet und 111.147 weitere verletzt worden, teilte die Behörde mit. Auslöser des Kriegs war das Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 mit 1.200 Toten und mehr als 250 Verschleppten. 

16.00 Uhr: Bundesregierung hält an Unterstützung für UNRWA fest

Die Bundesregierung hält an der Unterstützung des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) fest. Es bestehe breiter Konsens in der internationalen Gemeinschaft, dass UNRWA einen wesentlichen Beitrag zur Grundversorgung der Zivilbevölkerung in Gaza leiste, heißt es in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion. Andere Hilfsorganisationen wie der Rote Halbmond könnten kurzfristig nur einen Teil der humanitären Aufgaben auffangen.

UNRWA unterstützt eigenen Angaben zufolge rund 5,4 Millionen palästinensische Flüchtlinge im Libanon, in Syrien und Jordanien sowie dem Westjordanland und Gaza. Israel hatte UNRWA vorgeworfen, mehrere der rund 13.000 Mitarbeiter im Gazastreifen seien an den Angriffen der Hamas vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen. Konkreten Anschuldigungen gegen 19 Mitarbeiter ging das Hilfswerk nach und kam zu dem Schluss, dass neun von ihnen "möglicherweise in den Angriff" verwickelt waren.

15.25 Uhr: Israels Präsident dankt Regierungschef Katars für Geisel-Vermittlung

Der israelische Präsident Izchak Herzog hat am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos dem Ministerpräsidenten von Katar für dessen Bemühungen um das Gaza-Abkommen gedankt. Ein Sprecher sagte, Herzog habe Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani die Emotionen in ganz Israel nach der Freilassung der ersten drei Geiseln sowie den Schmerz in der israelischen Gesellschaft seit dem Terrorangriff der Hamas geschildert. Herzog bekräftigte demnach zugleich Israels Engagement für die Freilassung aller verbliebenen Geiseln.

Nach der unter anderem von Katar vermittelten Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen während der sechswöchigen Feuerpause, die am Sonntag in Kraft getreten war, insgesamt 33 israelische Geiseln im Austausch für Hunderte palästinensische Gefangene freikommen. Über die mehr als 60 verbleibenden Geiseln muss in der Folge weiter verhandelt werden.

14.27 Uhr: Israelischer Generalstabschef Halevi tritt zurück

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat seinen Rücktritt mit Wirkung ab dem 6. März erklärt. Als Grund nannte Halevi mit Blick auf den Terrorangriff der Hamas im vergangenen Herbst "die Anerkennung meiner Verantwortung für das Versagen der israelischen Armee am 7. Oktober". Der Schritt komme zu einem Zeitpunkt, "an dem die israelische Armee wichtige Errungenschaften erzielt hat und sich im Prozess der Umsetzung einer Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln befindet". 

Halevi ist der bislang hochrangigste Vertreter Israels, der im Zusammenhang mit der Attacke sein Amt niedergelegt hat. Bisher hatten bereits mehrere Offiziere der Armee in niedrigeren Rängen nach dem 7. Oktober ihren Rücktritt erklärt. Bei dem beispiellosen Hamas-Massaker im israelischen Grenzgebiet waren mehr als 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden. Viele Israelis werfen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, bislang keine persönliche Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober eingeräumt zu haben.13.57 Uhr: Palästinenser - Acht Menschen bei Militäreinsatz im Westjordanland getötet

Ein neuer israelischer Militäreinsatz im Westjordanland hat laut palästinensischen Angaben mittlerweile acht Menschen das Leben gekostet. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, weitere 35 Menschen seien bei dem Einsatz in Dschenin verletzt worden. Die israelischen Behörden bestätigten einen umfassenden Militäreinsatz in der Stadt im Norden des besetzten Gebiets.

13.24 Uhr: Autonomiebehörde kritisiert Rücknahme von Sanktionen gegen radikale Siedler durch Trump

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat die Entscheidung des neuen US-Präsidenten Donald Trump kritisiert, die von seinem Vorgänger Joe Biden erlassenen Sanktionen gegen israelische Siedler im Westjordanland zurückzunehmen. Sie erklärte, die Streichung der Sanktionen werde die Siedler dazu animieren, mehr "Verbrechen" zu begehen. 

Die israelischen Siedler im Westjordanland setzen große Hoffnungen in Donald Trumps zweite Amtszeit als US-Präsident. Trumps Friedensplan für den Nahen Osten von 2020 sah eine Annexion von Teilen des Palästinensergebiets durch Israel vor. Damals scheiterte das Vorhaben, doch mit der Rückkehr Trumps ins Weiße Haus sehen die Befürworter einer Annexion eine neue Chance gekommen.

13.18 Uhr: Hamas - Am Samstag kommen vier israelische Frauen frei

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat mitgeteilt, dass es sich bei den Geiseln, die am Samstag freikommen sollen, um vier israelische Frauen handele. Im Gegenzug solle bei dem zweiten Austausch im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens eine weitere Gruppe palästinensischer Gefangener freigelassen werden, erklärte der Hamas-Vertreter Taher al-Nunu gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. 

In der ersten 42-tägigen Phase des Abkommens sollen insgesamt 33 israelische Geiseln sowie etwa 1.900 palästinensische Gefangene freikommen. Zudem werden die Hilfslieferungen in den Gazastreifen hochgefahren. Das Außenministerium des Vermittlerlandes Katar erklärte, man sei "zuversichtlich", dass das Abkommen alle wichtigen Fragen kläre. Die katarische Regierung rechnet demnach damit, dass beide Seiten das Abkommen umsetzen.

13.04 Uhr: Palästinenser - Ein Toter bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

Bei einem Einsatz israelischer Sicherheitskräfte in der Extremistenhochburg Dschenin im Westjordanland ist den örtlichen Behörden zufolge mindestens ein Palästinenser getötet worden. Vier weitere Palästinenser seien verletzt worden, teilt der palästinensische Rettungsdienst mit.

Das israelische Militär erklärt, Armee, Polizei und Geheimdienste hätten einen Anti-Terror-Einsatz in der Stadt gestartet. Einzelheiten nannte es nicht. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte, es handele sich um eine "großangelegte und wichtige Militäroperation", die der Sicherheit im Westjordanland dienen solle. Man gehe überall dort vor, wohin die iranische Achse ihre Arme ausstrecke.

12.38 Uhr: Israels Armee startet neuen Einsatz in Dschenin im Westjordanland

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen neuen größeren Militäreinsatz in der palästinensischen Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland begonnen. Gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst und Polizeikräften habe man einen "Anti-Terror-Einsatz" in der Stadt gestartet, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt. Der Name der Operation sei "Eisenmauer", teilte das Militär mit.

Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, die dort mehrere Wochen lang in Dschenin gegen militante Kräfte im Einsatz waren, zogen sich nach palästinensischen Angaben vorher zurück. Nach Medienberichten drangen Bodentruppen und Spezialeinheiten in die Stadt ein. Es habe auch mehrere Drohnenangriffe gegeben.

11.45 Uhr: Lkw bringen weitere Hilfsgüter und Treibstoff nach Gaza

Rund 280 Lastwagen haben am dritten Tag der Waffenruhe im Gazastreifen weitere Hilfsgüter sowie Treibstoff aus Ägypten in das Küstengebiet gebracht. Sie seien unter anderem über den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Schalom nach Gaza gefahren, sagte ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds. Darunter seien 25 Lastwagen mit Treibstoff gewesen. Seit Beginn der Waffenruhe am Sonntag hätten mehr als 1.700 Lkw Hilfsgüter und Treibstoff aus Ägypten in den Gazastreifen geliefert, sagte der Vertreter der Hilfsorganisation. Rund 4.000 Lastwagen stünden weiterhin bereit zur schrittweisen Einfahrt in das Gebiet.

Im Rahmen der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas kommt auch wieder humanitäre Hilfe aus Ägypten nach Gaza. Die Lastwagen fahren dafür zunächst zum Grenzübergang Rafah und von dort unter anderem weiter zum wenige Kilometer entfernten Übergang Kerem Schalom. Dort werden sie untersucht und die Güter für die Verteilung in Gaza freigegeben.

10.38 Uhr: Siedler bei eigenen Ausschreitungen von Sicherheitskräften verletzt

Bei Ausschreitungen radikaler israelischer Siedler im Westjordanland sind nach Medienberichten zwei Siedler von israelischen Sicherheitskräften schwer verletzt worden. Zahlreiche vermummte Siedler hätten Gebäude und Fahrzeuge in zwei benachbarten palästinensischen Dörfern östlich der Palästinenserstadt Kalkilia in Brand gesetzt, berichteten israelische Medien. Sicherheitskräfte seien den Siedlern gefolgt und seien dabei von diesen mit Pfefferspray angegriffen worden. Diese hätten daraufhin auf die Siedler geschossen und zwei von ihnen schwer verletzt.

10.36 Uhr: Ratingagentur - Waffenruhe verbessert Israels Kreditwürdigkeit

Die Waffenruhe mit der militanten Palästinensergruppe Hamas im Gazastreifen kann der Ratingagentur Moody's zufolge die Kreditwürdigkeit Israels verbessern. Weitere Fortschritte auf dem Weg zu einer dauerhaften Deeskalation würden "die Abwärtsrisiken für die Kreditwürdigkeit des Staates verringern", sagte Moody's-Analyst Christian Fang am Dienstag. Die Bonitätswächter hatten im September die Kreditwürdigkeit um zwei Stufen von "A2" auf "Baa1" herabgestuft und einen negativen Ausblick beibehalten, womit eine erneute Absenkung droht. Grund dafür waren die hohen Kosten der Kämpfe sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon.

10.08 Uhr: Türkei könnte bei dauerhaftem Frieden wieder mit Israel handeln

Die Türkei könnte unter bestimmten Bedingungen ihren Handel mit Israel wiederaufnehmen. Voraussetzung sei, dass es einen dauerhaften Frieden im Gazastreifen gebe, sagte Nail Olpak vom türkischen Amtes für Außenwirtschaftsbeziehungen (DEIK). Die Türkei hatte im vergangenen Jahr den Handel mit Israel abgebrochen, weil das israelische Militär im Oktober 2023 eine großangelegte Offensive gegen die Hamas nach deren Angriff auf Israel begonnen hatte. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Hamas als Befreiungsorganisation bezeichnet und Israels Vorgehen scharf kritisiert.

07.07 Uhr: Trump beendet wohl Lieferstopp für 2.000-Pfund-Bomben an Israel

Einem israelischen Medienbericht zufolge dürfte Trump den Lieferstopp für 2.000-Pfund-Bomben an Israel beenden.

05.51 Uhr: Trump hebt Sanktionen gegen radikale israelische Siedler auf

US-Präsident Donald Trump hat am Montag eine Verfügung der Biden-Regierung aufgehoben, die Sanktionen gegen extremistische israelische Siedler im Westjordanland vorsieht. Ziel der Verordnung von Biden war es, gegen Siedler vorzugehen, die beschuldigt wurden, Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland anzuwenden. Dort war es seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 vermehrt auch zu Gewalt von Siedlern gegen Palästinenser gekommen. Der Armee wird immer wieder vorgeworfen, sie unternehme nicht genug gegen solche Angriffe.

04.30 Uhr: Gaza: SOS-Kinderdorf Rafah komplett zerstört

Das SOS-Kinderdorf Rafah in Gaza ist komplett zerstört worden. Laut der Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer habe man nach Ausrufen der Waffenruhe die erste Gelegenheit genutzt, um sich ein Bild der Lage zu machen. Reem Alreqeb, kommissarische Leiterin der Hilfsorganisation in Rafah, sagte, die ehemaligen Wohnhäuser seien dem Erdboden gleich gemacht worden. Man müsse das Dorf komplett neu aufbauen. Es sei zu befürchten, dass die in Gaza verbliebenen Kinder und Mitarbeitenden noch sehr lange in provisorischen Unterkünften leben müssten.

04.03 Uhr: Netanjahu will mit Trump Israels Feinde besiegen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Donald Trump zur Amtseinführung gratuliert und den gemeinsamen Kampf gegen Israels Feinde beschworen. Er freue sich auf die Zusammenarbeit, um die im Gazastreifen noch festgehaltenen Geiseln freizubekommen, "die militärischen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören und ihre politische Herrschaft im Gazastreifen zu beenden", sagte Netanjahu in einem von seinem Büro verbreiteten Video.

02.41 Uhr: Trump zweifelt an Bestand der Waffenruhe für Gaza

US-Präsident Donald Trump hat den Gazastreifen für eine "phänomenale Lage am Meer" und "bestes Wetter" angepriesen. Man könne damit "einige schöne" und "fantastische" Dinge machen, sagte Trump. Auf die Frage einer Journalistin, ob er davon ausgehe, dass die Waffenruhe anhalte, sagte Trump, dass er nicht zuversichtlich sei: Die Hamas sei zwar geschwächt, dennoch sei er nicht sicher, ob die Waffenruhe Bestand haben werde. "Ich bin nicht zuversichtlich", erklärte er. Seine Regierung könnte aber beim Wiederaufbau des Gazastreifens helfen, der ein riesiges Abrissfeld darstelle.

00.43 Uhr: Familien der israelischen Geiseln bei Parade zu Trumps Amtsantritt

Mehrere Familien der während des Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln haben an der traditionellen Parade zur Amtseinführung des neu vereidigten US-Präsidenten Donald Trump teilgenommen. Unter ihnen waren einige Angehörige von Familienmitgliedern, die gestorben sind oder sich noch in Gefangenschaft befinden. Die Familienmitglieder traten auf die Bühne und stellten sich in einer Reihe auf, um Trump die Hand zu schütteln.

00.35 Uhr: Hamas bestätigt Termin für nächste Geiselfreilassung

Am Samstag soll die nächste Freilassung israelischer Geiseln im Gazastreifen im Austausch gegen palästinensische Häftlinge erfolgen. Die islamistische Terrororganisation Hamas bestätigte den Termin in einer kurzen Mitteilung auf Telegram. Gemäß dem mit Israel vereinbarten Abkommen sollen vier Entführte freikommen. In der ersten von drei Phasen der unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA ausgehandelten Vereinbarung sollen insgesamt 1.904 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen im Austausch gegen 33 von insgesamt 94 Geiseln freikommen. Mindestens 34 der Entführten in Gaza dürften bereits tot sein.

Montag, 20. Januar 2025

21.20 Uhr: Israelischer Finanzminister fordert Fortsetzung des Gazakrieges

Israels ultrarechter Finanzminister Bezalel Smotrich hat eine Wiederaufnahme des Gazakriegs nach der für sechs Wochen vereinbarten Waffenruhe verlangt. "Wenn, Gott bewahre, der Krieg nicht wieder aufgenommen wird, werde ich die Regierung stürzen", drohte Smotrich am Montag, einen Tag nach Beginn der Waffenruhe.

Smotrich sagte, er habe die Zusicherung erhalten, dass Israel den Krieg nach der ersten Phase wieder aufnehmen werde. "Ich habe darauf bestanden, gefordert und eine unmissverständliche Zusage vom Ministerpräsidenten, dem Verteidigungsminister und den übrigen Kabinettskollegen erhalten: Wir werden diesen Krieg keinen Augenblick unterbrechen, bevor wir seine Ziele vollständig erreicht haben", sagte er. Der bisherige Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir ist mit Parteikollegen aus Ärger über die Waffenruhe zurückgetreten. Smotrich stimmte zwar gegen das Abkommen, blieb aber in der Koalition. Sollten er und seine Partei ebenfalls ausscheiden, hätte das Bündnis von Regierungschef Netanjahu keine Mehrheit mehr im Parlament.

19.25 Uhr: Katar will in zehn Tagen 12,5 Millionen Liter Treibstoff in Gazastreifen bringen

Der Golfstaat Katar will in den ersten zehn Tagen der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas täglich 1,25 Millionen Treibstoff in den Gazastreifen liefern. Katar habe einen Hilfskorridor eingerichtet, um den Gazastreifen in den ersten zehn Tagen der Waffenruhe mit insgesamt 12,5 Millionen Liter Benzin zu versorgen, teilte das katarische Außenministerium am Montag mit.

Das Land habe am Montag 25 Tanklaster in das Palästinensergebiet geschickt. Die Lieferungen hätten den Grenzübergang Kerem Schalom passiert und sollten vor allem "Strom für Krankenhäuser und Vertriebenenunterkünfte liefern".

19.15 Uhr: Netanjahu gratuliert Trump: "Besten Tage kommen erst noch"

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Donald Trump zu seinem Amtsantritt als 47. US-Präsident gratuliert. In einer Videobotschaft erklärte Netanjahu am Montag, "die besten Tage unseres Bündnisses" stünden noch bevor.

Netanjahu würdigte Trumps Israel-freundliche Politik in dessen erster Amtszeit. "Indem wir wieder zusammenarbeiten, werden wir die USA-Israel-Allianz zu neuen Höhen heben", erklärte der israelische Regierungschef.

17.19 Uhr: Guterres - Annexion des Westjordanlandes wäre "Verstoß gegen Völkerrecht"

Eine komplette oder teilweise Annexion des Westjordanlandes durch Israel wäre nach den Worten von UN-Generalsekretär António Guterres "ein sehr schwerwiegender Verstoß gegen das Völkerrecht". Er sei "zutiefst besorgt" angesichts einer "existenziellen Bedrohung der Integrität und Kontinuität" der besetzten palästinensischen Gebiete im Gazastreifen und im Westjordanland", erklärte Guterres bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Lage im Nahen Osten. Hochrangige israelische Beamte "sprechen offen über eine Annexion des gesamten Westjordanlandes oder Teilen davon in den kommenden Monaten. Jede derartige Annexion wäre ein sehr schwerer Verstoß gegen das Völkerrecht", sagte Guterres.

16.40 Uhr: Hisbollah sieht Waffenruhe im Gaza-Krieg als israelische Niederlage

Die libanesische Hisbollah hat die Waffenruhe im Gaza-Krieg als israelische Niederlage beschrieben. In einer ersten Stellungnahme nach Inkrafttreten der Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sprach die Organisation von einem "gesegneten Sieg für das palästinensische Volk und seinen Widerstand".

Im Verlauf des Gaza-Kriegs wurde die vom Iran unterstützte Hisbollah militärisch erheblich geschwächt, nachdem sie wiederholt Raketenangriffe auf Israel gestartet hatte und dabei Ziel israelischer Gegenschläge wurde. Ein Großteil ihrer Führung wurde dabei eliminiert, und nach dem Machtwechsel in Syrien brach eine wichtige Versorgungsroute ab. Zudem schwindet ihr politischer Einfluss im Mittelmeerstaat nördlich von Israel.

16.28 Uhr: Pfarrer in Gaza fordert Anstrengungen zum Wiederaufbau

Der Waffenstillstand im Gazastreifen ist nach Worten des katholischen Pfarrers von Gaza, Gabriel Romanelli, ein wichtiger Schritt. Es seien aber deutlich mehr Bemühungen erforderlich, um aus dem Waffenstillstand eine dauerhafte Waffenruhe zu schaffen und den völlig zerstörten Gazastreifen wieder aufzubauen, sagte der argentinische Ordensmann von der Gemeinschaft "Verbo encarnado" bei einem virtuellen Treffen mit Bischöfen in Jerusalem.

Romanelle kritisierte, dass die Frage des Wiederaufbaus nicht Teil der ersten Phase des Abkommens ist. Die Situation im Gazastreifen beschrieb er als sehr schlecht. Ein Großteil der Häuser und die Infrastruktur seien zerstört, die Menschen seien ohne Unterkünfte. Hinzu kämen eine völlige Überlastung der noch existierenden Krankenhäuser, fehlende Stromversorgung, extrem gestiegene Treibstoffpreise, eine nicht ausreichende Wasserversorgung sowie das Fehlen von Arbeitsplätzen. Eine große Herausforderung für die Menschen sei die Unsicherheit. Niemand wisse, ob der Krieg weitergehe oder nicht.

16.02 Uhr: Klein warnt vor Organisation "Masar Badil"

Israelfeindliche und antisemitische Terrorsympathisanten haben nach Einschätzung von Experten mit der Organisation "Masar Badil" eine bislang noch weitgehend unbekannte Vernetzungsplattform in Europa. Die Organisation nutze den Nahost-Konflikt, um in Europa, Deutschland und hierzulande insbesondere in Berlin massiv antisemitisch zu agieren, sagte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, in Berlin.

14.30 Uhr: Palästinensische Behörde - Zahl der Toten im Gazastreifen übersteigt 47.000

Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen ist nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde auf über 47.000 gestiegen. Mindestens 47.035 Menschen seien bei israelischen Angriffen seit Beginn des Krieges getötet worden, teilt die Behörde mit. Mindestens 111.091 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 60 Menschen getötet worden. Zudem seien die Leichen weiterer 62 Menschen geborgen worden.

Seit Beginn der Waffenruhe am Sonntag suchen palästinensische Rettungsdienste unter den Trümmern des weitgehend zerstörten Küstenstreifens nach Todesopfern. Deren Zahl könnte sich deutlich erhöhen, da im Gazastreifen Chaos herrscht, zahlreiche Menschen vermisst werden und viele Tote unter den zerstörten Gebäuden vermutet werden.

14.01 Uhr: Hapag-Lloyd will nicht unmittelbar auf Suez-Route zurückkehren

Trotz der jüngsten Ankündigung der Huthis, im Roten Meer nur noch Schiffe mit unmittelbarem Bezug zu Israel anzugreifen, plant die deutsche Container-Reederei Hapag-Lloyd keine unmittelbare Rückkehr ihrer Frachter ins Rote Meer. "Wir werden die jüngsten Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Sicherheitslage am Roten Meer weiterhin genau analysieren", erklärte ein Unternehmenssprecher: "Ansonsten gilt unverändert: Wir werden die Passage durch das Rote Meer erst wieder nutzen, wenn die Sicherheitslage dies zulässt." Hapag-Lloyd hat bereits wiederholt erklärt, dass eine Waffenruhe nicht unmittelbar zur Rückkehr zur Suez-Route führen würde. Schließlich seien Angriffe der Huthis weiter möglich

13.10 Uhr: Rotes Kreuz will weitere Geiselübergaben in Gaza begleiten

Nach dem Austausch von Gefangenen und Geiseln durch Israel und die Terrororganisation Hamas hat das Internationale Rote Kreuz Hilfe bei weiteren derartigen Aktionen angeboten. Teams aus Mitarbeitern und Ärzten stünden bereit, um für sichere Überführungen zu sorgen, erklärte Präsidentin Mirjana Spoljaric in Genf. Sie appellierte an die Konfliktparteien, ihre Zusagen einzuhalten, damit die nächsten Freilassungen sicher durchgeführt werden können. Darüber hinaus müsse dringend humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen. Dort ringe die Zivilbevölkerung um Zugang zu Nahrung, Trinkwasser und Unterkünften.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz sprach mit Blick auf die Überführungen von einer komplexen und riskanten Operation, die hohe Sicherheitsmaßnahmen erfordert habe. Menschenmengen und erhitzte Emotionen hätten eine Herausforderung dargestellt. Auch von nicht detonierten Sprengkörpern und den Zerstörungen im Gazastreifen seien Gefahren für die beteiligten Teams ausgegangen. Die Konfliktparteien müssten sich jederzeit an das humanitäre Völkerrecht halten, auch während der Befreiungsaktionen, mahnte das Rote Kreuz.

12.56 Uhr: Israelischer Soldat im Westjordanland getötet

Bei einem Einsatz des israelischen Militärs ist im Westjordanland ein Soldat ums Leben gekommen. Ein weiterer wurde schwer verletzt, wie die Streitkräfte mitteilten. Einzelheiten wurden nicht genannt. Israelische Medien berichteten, das Fahrzeug der Soldaten sei in der Nacht im Norden des Westjordanlands von einer Bombe getroffen worden.

Die tödliche Explosion ereignete sich wenige Stunden, nachdem im Gazastreifen eine lang erwartete Waffenruhe in Kraft getreten war. Israel eroberte den Gazastreifen, das Westjordanland und Ostjerusalem im Sechstagekrieg von 1967. Die Palästinenser streben einen unabhängigen Staat an, der alle drei Gebiete umfasst.

12.35 Uhr: Ägypten schickt weitere Hilfe in den Gazastreifen

Am zweiten Tag der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas hat Ägypten rund 350 weitere Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen geschickt. Darunter seien 15 Lastwagen mit Treibstoff, sagte ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds. Wie am Vortag kamen die Güter über den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Schalom in das abgeriegelte Küstengebiet. In Nähe des ägyptischen Grenzübergangs Rafah stehen dem Ägyptischen Roten Halbmond zufolge mehr als 3.000 Lkw bereit, um Hilfsgüter nach Gaza zu bringen.

UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher schrieb bei X in der Nacht, am Sonntag seien mehr als 630 Lkw mit Hilfsgütern nach Gaza eingefahren. Fast die Hälfte dieser Güter sei für den nördlichen Teil Gazas bestimmt. Wegen der Kämpfe dort seien fast überhaupt keine Hilfsgüter in den Norden gekommen.

12.20 Uhr: Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft - Israel zahlt für Abkommen hohen Preis

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, hat angemahnt, bei einem kommenden Wiederaufbau der Strukturen im Gazastreifen auf die richtigen Kräfte zu setzen. Bei Phoenix sagte Beck, es müsse vorerst ein Schwerpunkt auf die Verbesserung der humanitären Lage gelegt werden, die Staatengemeinschaft müsse jedoch darauf achten, dass man "bei Aufbauanstrengungen, bei Anstrengungen zur Verbesserung der Lage für die Menschen in Gaza, nicht auf falsche Pferde" setze.

Beck wies auf die Vorwürfe gegen Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA, hin, eng mit der Hamas verwoben zu sein. "Hier müssen wir darauf setzen, dass es andere zivile Kräfte gibt, ansonsten ist das wieder nur eine Episode in diesem Konflikt und wir sehen irgendwann die nächste Runde", so Beck. Israel zahle einen hohen sicherheitspolitischen Preis für das Abkommen: "Es wird darauf verzichtet, dass die Hamas-Strukturen vollständig zerstört und entwaffnet werden und es werden Hunderte von Terroristen freigelassen, im Gegenzug zur Befreiung der 98 Geiseln [...] und das sind die Kämpfer der Zukunft".

12.00 Uhr: Massive Verwüstungen im Gazastreifen, Wiederaufbau soll 50 Milliarden Euro kosten

Im Gazastreifen kehren die Menschen in ihre Heimatorte zurück, doch dort haben Luftangriffe und Kämpfe viele Häuser und große Teile der Infrastruktur dem Erdboden gleichgemacht. Laut UN-Satellitenzentrum Unosat waren am 1. Dezember etwa 69 Prozent der Gebäude im Gazastreifen zerstört oder beschädigt - insgesamt 170.812 Gebäude. US-Forscher interpretierten die Satellitendaten anders, sie zählten am 11. Januar insgesamt 172.015 zerstörte Gebäude, das waren demnach rund 59,8 Prozent aller Gebäude.

In der Stadt Gaza sind US-Satellitendaten zufolge 74,2 Prozent der Gebäude beschädigt oder zerstört. Besonders schlimm sind laut Amnesty International die Zerstörungen im Grenzgebiet zu Israel. Mehr als 90 Prozent der Gebäude dort seien bis Mai 2024 "zerstört oder schwer beschädigt" worden. Am 31. Dezember waren laut Weltgesundheitsorganisation WHO noch 18 der 36 Krankenhäuser im Gazastreifen teilweise in Betrieb - mit 1.800 Krankenbetten. Am 1. Dezember 2024 zählte das UN-Kinderhilfswerk Unicef 496 beschädigte Schulen. Das waren fast 88 Prozent der 564 Schulen im Gazastreifen. Die UN schätzen, dass der Wiederaufbau bis zu 15 Jahre dauern und mehr als 50 Milliarden Euro kosten wird.

11.48 Uhr: Palästinensischer Ministerpräsident spricht doch nicht in Davos

Die Rede des palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Mustafa beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos ist ohne Angabe von Gründen aus dem Programm genommen worden. Angekündigt hat sich der israelische Staatspräsident Izchak Herzog. Aus Syrien wird der Außenminister der Übergangsregierung erwartet, ebenso der saudische Außenminister und der Vizepräsident des Iran.

11.14 Uhr: Freigelassene Geisel glücklich über Rückkehr ins Leben

Eine der drei am Sonntag freigelassenen Geiseln palästinensischer Extremisten im Gazastreifen hat ihre Freude über ihre wiedergewonnene Freiheit öffentlich bekundet. "Danke, danke, danke, ich bin der glücklichste Mensch auf Erden", sagte Emily Damari in einer Instagram-Story gerichtet an ihre Familie und ihre Unterstützer. Nach ihren 471 Tagen in Gefangenschaft sei sie nun endlich wieder ins Leben zurückgekehrt.

Die 28-jährige israelisch-britische Doppelstaatsbürgerin war eine der ersten drei Geiseln, die im Zuge einer Waffenruhevereinbarung zwischen Israel und der Hamas freigekommen waren. Im Gegenzug wurden in der Nacht zum Montag 90 palästinensische Häftlinge in Israel aus Gefängnissen entlassen. Damari verlor bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem 1.200 Menschen getötet und sie und 250 weitere verschleppt wurden, zwei Finger an einer Hand.

10.41 Uhr: Huthi-Miliz im Jemen will Angriffe auf Schiffe einschränken

Nach Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen will die mit der Hamas verbündete Huthi-Miliz im Jemen ihre Luftangriffe auf Schiffe in der Region einschränken. Künftig würden nur noch Schiffe attackiert, die direkt mit Israel in Verbindung stünden, hieß es in einer E-Mail an Reedereien. Die "Sanktionen" gegen andere Schiffe werde man beenden. Für den Montag war eine offizielle Stellungnahme vorgesehen.

Die Huthi haben seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023 etwa 100 Handelsschiffe mit Raketen und Drohnen beschossen, um damit nach eigenem Bekunden der Hamas den Rücken zu stärken. Ein Schiff wurde gekapert, zwei wurden versenkt. Vier Seeleute kamen ums Leben. Viele der Huthi-Raketen wurden abgefangen. Israel erhielt dabei Unterstützung unter anderem von den USA und Großbritannien, die auch Stellungen der Huthi angriffen. In der E-Mail hieß es, dass bei erneuten Angriffen anderer Staaten gegen die Huthi die Attacken auch auf deren Schiffe wieder aufgenommen werden würden.

10.17 Uhr: Israels Finanzminister für Eroberung des gesamten Gazastreifens

Israels Finanzminister Bezalel Smotrich hat sich im israelischen Militärradio für die Eroberung des gesamten Gazastreifens ausgesprochen. Smotrich, der Führer der Partei der religiösen Zionisten, gehört zu den Kritikern der Vereinbarung über eine Waffenruhe in der Regierung von Benjamin Netanjahu. "Wir müssen den gesamten Streifen erobern und dort eine Militärherrschaft errichten", sagte er. Es gebe keine "dritte Kraft", die dort die Kontrolle ausüben könne.

Zugleich kritisierte er Israels Armee-Stabschef Herzi Halevi. Israel könne mit dem derzeitigen Stabschef in Gaza nicht siegen, sagte er. Nötig sei einer, der verstehe, dass die Eroberung des gesamten Gazastreifens seine Mission sei, "der dahintersteht und bereit ist, sie durchzusetzen".

09.33 Uhr: Strenge Straßenkontrollen im Westjordanland - Siedlerangriffe

Nach der nächtlichen Ankunft Dutzender freigelassenen palästinensischer Gefangenen in Beitunia im Westjordanland hat es am Morgen strenge Straßenkontrollen der israelischen Armee gegeben. Nachts hatten die meisten der Freigelassenen nach palästinensischen Angaben zunächst nicht in ihre Heimatorte zurückkehren können, weil Kontrollpunkte um eine Reihe palästinensischer Städte geschlossen waren. Sie übernachteten in Hotels. Zahlreiche Menschen waren in der Nacht auf die Straßen geströmt, um die in Bussen ankommenden Menschen im Westjordanland zu begrüßen. 

Die Armee hatte die Palästinenser in Dörfern in der Nähe israelischer Siedlungen davor gewarnt, die Freilassung der Gefangenen zu feiern. In der Nacht kam es zu Angriffen israelischer Siedler, die Autos von Palästinensern in Brand setzten. Auch Molotow-Cocktails und Steine wurden Berichten zufolge auf palästinensische Dörfer geschleudert. Verletzt wurde ersten Berichten zufolge niemand. 

09.12 Uhr: UN - Mehr als 630 Lkw liefern Hilfsgüter für Gaza-Streifen

Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe im Gaza-Streifen haben die Vereinten Nationen die Hilfslieferungen für die Bevölkerung hochgefahren. Am Sonntag seien mehr als 630 Lastkraftwagen mit humanitären Gütern in das palästinensische Küstengebiet gefahren, erklärte der UN-Hilfskoordinator Tom Fletcher in New York. Mindestens 300 Lastkraftwagen brächten Hilfsgüter in den Norden des Gaza-Streifens, wo die Menschen besonders große Not litten. Fletcher betonte, dass die Trümmer der zerbombten Gebäude und Munitionsreste ein ernstes Hindernis für die Transporte darstellten.

Der Nothilfekoordinator sagte, dass die Freilassung israelischer Geiseln durch die Terrororganisation Hamas und die Entlassung von palästinensischen Gefangenen Hoffnung auf ein dauerhaftes Ende des Krieges gäben.

08.55 Uhr: Drei Hamas-Geiseln zurück bei ihren Familien

Als erste im Rahmen des jüngsten Austauschs sind drei Frauen aus Israel zu ihren Familien zurückgekehrt. Sie befanden sich 471 Tage lang in der Hand der Hamas. Nach Angaben von Medizinern befinden sie sich physisch in einem recht guten Zustand. Am kommenden Samstag sollen weitere vier Geiseln freikommen

08.45 Uhr: Israels Botschafter Prosor - Waffenruhe ist "Pakt mit dem Teufel"

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat das Abkommen mit der radikalislamischen Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen als "Pakt mit dem Teufel" bezeichnet. Die Diskussion um die Freilassung der Geiseln auf der einen und palästinensischer Inhaftierter und Hamas-Mitglieder auf der anderen Seite sei "schwierig", sagte Prosor am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Es sei "nicht einfach", die Infrastruktur der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen zu beseitigen und gleichzeitig die Geiseln zurückzuholen, gab der Botschafter zu bedenken.

08.03 Uhr: Freigelassene Gefangene - 69 Frauen und 21 männliche Jugendliche

Bei den aus israelischen Gefängnissen entlassenen palästinensischen Häftlingen handelt es sich laut der Hamas um 69 Frauen und 21 männliche Jugendliche. Sie waren im Zuge der Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung dreier israelischer Geiseln auf freien Fuß gesetzt worden. Tausende jubelnde Menschen begrüßten die Ex-Häftlinge in Ramallah im Westjordanland. Feuerwerke wurden gezündet. Die ehemaligen Gefangenen kommen der Hamas zufolge aus dem Westjordanland und aus Jerusalem.

04.55 Uhr: Israels Außenminister - Hamas kann nicht länger in Gaza herrschen

Der israelische Außenminister Gideon Saar warnt vor einem vorzeitigen Scheitern der Waffenruhe im Gaza-Krieg. "Wir haben heute die Bilder aus Gaza gesehen. Die Hamas ist noch immer an der Macht in Gaza", sagte er in einem Interview des US-Senders CNN, nachdem die Waffenruhe am Sonntag in Kraft getreten war. "Es ist kein Automatismus, von einer Phase in die nächste überzugehen", sagte Saar. Seine Regierung wolle, dass das ganze Abkommen zwischen Israel und der Hamas erfolgreich sei - "aber wir werden nicht diese Ziele aufgeben". Es sei wichtig zu verstehen: "Die Hamas kann nicht länger die herrschende Macht im Gazastreifen sein."

Saar würdigte die Rolle des designierten US-Präsidenten Donald Trump bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas: "Das starke Engagement von Präsident Trump in den vergangenen Wochen war sehr, sehr hilfreich." Es sei aber nicht so gewesen, dass Trump und sein künftiges Regierungsteam Israel gezwungen hätten, etwas zu akzeptieren, was es nicht wollte: "Wir arbeiteten zusammen, um ein Ziel zu erreichen, das sehr wichtig für uns war - und Präsident Trump war sehr hilfreich dabei, dieses Ziel zu erreichen."

00.45 Uhr: Israel gibt Freilassung von 90 palästinensischen Gefangenen bekannt

Israel hat bekannt gegeben, im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens mit der islamistischen Hamas insgesamt 90 palästinensische Gefangene freigelassen zu haben. Laut einer Erklärung der israelischen Gefängnisbehörde wurden die Gefangenen aus dem Militärgefängnis Ofer im Westjordanland sowie einer Haftanstalt in Jerusalem entlassen. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, dass sie den Abtransport von Gefangenen in zwei Bussen vom Gefängnis Ofer beobachtet haben.