HANDOUT - 21.02.2024, Israel, Tel Aviv: Joav Galant, Verteidigungsminister von Israel, spricht auf der jährlichen Konferenz der Präsidenten im Hauptquartier des Verteidigungsministeriums. Galant gab vor 50 führenden Vertretern nordamerikanischer jüdischer Organisationen und prominenter Gemeinden eine Einschätzung der Sicherheitslage ab. (zu dpa: «Galant: Zeit für Vereinbarung mit Hisbollah läuft ab») Foto: Shachar Yurman/GPO/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant

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Nahost-Ticker: Minister - Militäreinsatz im Libanon einziger Weg

Nahost-Ticker: Minister - Militäreinsatz im Libanon einziger Weg

Die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung rücke immer weiter in die Ferne, sagt Israels Verteidigungsminister Galant über den Konflikt mit der Hisbollah-Miliz im Libanon. Ein militärischer Einsatz sei der einzige Weg. News im Ticker.

Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick

  • Palästinenser – über 11.000 tote Minderjährige (11.14 Uhr)
  • Drei Kinder bei israelischem Luftangriff getötet (08.52 Uhr)
  • Messerangriff auf Polizisten in Jerusalem - Täter erschossen (00.30 Uhr)
  • Militär - Drei israelische Geiseln vermutlich bei Luftangriff getötet (00.05 Uhr)

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

20.45 Uhr: Propalästinensischer Protest gegen Vortrag von Volker Beck

Ein Auftritt des früheren Grünen-Politikers Volker Beck bei einer Veranstaltung zum Thema Antisemitismus in Berlin ist von einem größeren Polizeieinsatz wegen einer aggressiven propalästinensischen Demonstration begleitet worden. Polizisten und Absperrgitter hielten die mehr als 100 Demonstranten am Montagnachmittag von der Veranstaltung in der Uni-Bibliothek der TU Berlin fern. 

19.52 Uhr: Israels Minister - Militäreinsatz im Libanon einziger Weg

Ein möglicher größerer Krieg zwischen Israel und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah rückt nach Aussagen der Regierung in Jerusalem näher. Verteidigungsminister Joav Galant sagte nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein, der einzige Weg, die Rückkehr geflüchteter israelischer Bürger im Norden in ihre Wohnorte zu gewährleisten, sei "ein militärischer Einsatz". Die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung rücke dagegen immer weiter in die Ferne, weil die Hisbollah ihr Schicksal mit der islamistischen Terrororganisation Hamas verbunden habe und sich weigere, den Konflikt zu beenden, sagte Galant. 

19.49 Uhr: Hamas-Chef Sinwar - Sind bereit für "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel

Die Hamas ist nach den Worten ihres Chefs Jahja Sinwar bereit für einen "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel. "Wir haben uns darauf vorbereitet, einen langen Abnutzungskrieg zu führen, der den politischen Willen des Feindes brechen wird", sagte der Chef des Politbüros der Hamas in einer an die Huthi-Miliz im Jemen gerichteten Botschaft. 

17.39 Uhr: Peseschkian - Israel will Iran in regionalen Krieg verwickeln

Irans Präsident Massud Peseschkian wirft Israel vor, sein Land in einen regionalen Krieg ziehen zu wollen. Zur Begründung nannte er die Tötung des Auslandschefs der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, in der iranischen Hauptstadt Teheran vor mehr als sechs Wochen. "Israel versucht, uns durch die Ermordung Hanijas in einen regionalen Krieg zu verwickeln. Wir behalten uns das Recht auf Verteidigung (...) vor", sagte Irans Präsident bei seiner ersten Pressekonferenz nach Amtsübernahme.

15.59 Uhr: Israelische Siedler sollen Schule gestürmt haben

Nach palästinensischen Angaben haben Israelische Siedler im Westjordanland eine Schule gestürmt. Die Angreifer hätten Lehrkräfte geschlagen und den Direktor gefesselt, wie ein palästinensischer Anwalt berichtet, der die Schule zum Zeitpunkt der Tat besuchte. Nach Angaben des israelischen Militärs hatten Palästinenser einen Israeli in der Nähe angegriffen und ihm eine Kopfverletzung zugefügt, bevor sie in die Schule flohen. Eine Gruppe von Israelis sei den Angreifern daraufhin gefolgt, und es sei zu einer Konfrontation gekommen. Bei dem Zwischenfall wurden laut dem Palästinensischen Roten Halbmond sieben Palästinenser verletzt.

15.25 Uhr: Ein Toter und Verletzte bei Angriff in Hula

Bei einem israelischen Angriff in Hula im Süden des Libanon ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. Wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte, wurden wurden außerdem zwei Personen verletzt. Das israelische Militär gab an, terroristische Infrastruktur in der Gegend um Hula angegriffen zu haben. Außerdem sei eine Reihe von Projektilen aus dem Libanon abgefangen worden. Die Hisbollah-Miliz feuerte nach eigenen Angaben Raketen auf verschiedene Ziele im Norden Israels.

11.51 Uhr: Palästinenser-Zivilschutz: Mindestens 18 Tote bei israelischen Luftangriffen

Bei Einsätzen der israelischen Armee gegen Stellungen der mit den Huthis verbündeten radikalislamischen Hamas im Gazastreifen wurden in der Nacht zum Montag nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes mindestens 18 Menschen getötet.

Zehn Menschen seien in der Flüchtlingssiedlung Nusseirat getötet worden, sagte ein Arzt im Al-Awda-Krankenhaus der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit Angaben des Zivilschutzes. 15 weitere Menschen seien verletzt worden. Laut dem palästinensischen Zivilschutz wurden zudem sechs weitere Menschen im Süden der Stadt Gaza getötet. Darüberhinaus seien zwei Menschen bei einem Angriff in Rafah gestorben. In allen Fällen seien Wohnhäuser getroffen worden.

11.14 Uhr: Palästinenser – über 11.000 tote Minderjährige auf Namensliste

Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde hat eine Liste mit den Namen von Palästinensern veröffentlicht, die seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr getötet worden seien. Die Liste ist 649 Seiten lang, es werden 34.344 Namen genannt, die Zählung geht bis zum 31. August. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Auf den ersten 14 Seiten lautet die Altersangabe bei 710 Menschen "0" - also Babys unter einem Jahr. Insgesamt 11.355 Getötete sind laut der Namensliste Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die ältesten Todesopfer waren laut der Liste zwei Männer im Alter von 100 und 101 Jahren. Die Angaben decken sich mit den Schätzungen von Hilfsorganisationen, wonach ein Drittel der Opfer des Gazakrieges Kinder sind.

Insgesamt sind nach Angaben der Behörde seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober mehr als 41.200 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Die israelische Armee hatte vor einem Monat mitgeteilt, im Gaza-Krieg seien "mehr als 17.000 Terroristen" getötet worden. Auch diese Zahl lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

09.28 Uhr: Galant – Zeit für Vereinbarung mit Hisbollah läuft ab

Das Zeitfenster für eine diplomatische Lösung im Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz schließt sich nach Worten des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant. Galant sagte seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin nach Angaben seines Büros mit Blick auf einen möglichen größeren Krieg: "Die Richtung ist klar."

Der US-Vermittler Amos Hochstein, der sich seit Monaten um eine Deeskalation bemüht, wollte in Israel erneut Gespräche führen. Nach Medienberichten trifft er neben Galant auch den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Der Dauerbeschuss an der Nordgrenze könne nicht weitergehen, sagte Netanjahu nach Angaben der "Jerusalem Post".

08.52 Uhr: Drei Kinder bei israelischem Luftangriff getötet

Israelische Luftangriffe haben im Gazastreifen in der Nacht zum Montag nach palästinensischen Angaben mindestens 16 Menschen das Leben gekostet. Bei einem Angriff im Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Küstengebiets wurde ein Haus zerstört. Mindestens zehn Menschen kamen ums Leben, darunter zwei Kinder.

Das Awda-Krankenhaus, in das die Leichen gebracht wurden, bestätigte die Zahl der Toten. Weitere 13 Menschen seien verletzt worden. Den Krankenhausunterlagen zufolge waren unter den Toten eine Mutter, ihr Kind und ihre fünf Geschwister. Bei einem weiteren Angriff auf ein Haus in der Stadt Gaza wurden sechs Menschen getötet, darunter zwei Kinder, wie die Zivilverteidigung, die der Hamas-Regierung untersteht, mitteilte.

07.56 Uhr: Huthi-Rakete führt zu Luftalarm in Israel

Eine Rakete der jemenitischen Huthi-Miliz ist am Sonntag in offenem Gebiet in Israel gelandet. Der Einschlag löste Luftalarm am internationalen Flughafen Ben Gurion aus. Israel deutete an, dass eine militärische Reaktion folgen könnte. Berichte über Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor, aber israelische Medien sendeten Bilder von Menschen, die an dem Flughafen in Schutzräume eilten. Kurz danach teilte der Airport mit, der Betrieb sei bereits wieder aufgenommen.

00.30 Uhr: Messerangriff auf Polizisten in Jerusalem - Täter erschossen

Nach einem Messerangriff auf einen Beamten der israelischen Grenzschutzpolizei in Jerusalem hat die Polizei den Täter erschossen. Der Mann habe am Sonntag in der Jerusalemer Altstadt auf den Beamten eingestochen, teilte die Polizei mit. Der Polizist sei dabei leicht verletzt worden. Seine Kollegen hätten das Feuer auf den Angreifer eröffnet und ihn "neutralisiert". Zur Identität des Mannes machte die Polizei keine Angaben. 

00.05 Uhr: Drei israelische Geiseln vermutlich bei Luftangriff getötet

Die israelischen Streitkräfte haben eingeräumt, dass drei im vergangenen Dezember im Gazastreifen tot aufgefundene Geiseln "mit hoher Wahrscheinlichkeit" bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen sind. Das teilte das Militär nach Abschluss einer internen Untersuchung mit.

Demnach wurden die drei vermutlich bereits im November getötet. Gemeinsam mit ihnen sei bei dem Luftangriff auch der ranghohe Hamas-Extremist Ahmed Ghandur ums Leben gekommen. Den Erkenntnissen zufolge wurden die Geiseln zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Tunnelkomplex gefangengehalten, in dem sich auch Ghandur befand. Die Armee habe zum Zeitpunkt des Angriffs keine Hinweise auf die Anwesenheit der Geiseln dort gehabt. Ihr hätten im Gegenteil Informationen vorgelegen, denen zufolge die drei sich andernorts befanden. Die sterblichen Überreste der drei Geiseln, Nik Beizer, Ron Sherman und Elia Toledano, waren im Dezember nach Israel überführt worden.

Montag, 16. September 2024