Die Hamas hat damit gedroht, dass die in den Gazastreifen verschleppten Geiseln "in Särgen" zurückkehren werden, wenn Israel weiterhin militärischen Druck ausübt.
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Eine Frau blickt in Richtung der israelischen Grenze zu Gaza.

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Nahost-Ticker: Hamas droht, weitere Geiseln zu töten

Nahost-Ticker: Hamas droht, weitere Geiseln zu töten

Die Hamas hat damit gedroht, dass die in den Gazastreifen verschleppten Geiseln "in Särgen" zurückkehren werden, wenn Israel weiterhin militärischen Druck ausübt. 97 Menschen sollen noch in der Gewalt der Islamisten sein. Alle News im Ticker.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick

  • Israelische Armee - Acht Hamas-Mitglieder getötet (14.04 Uhr)
  • WHO - Bereits 161.000 Kinder im Gazastreifen gegen Polio geimpft (11.10 Uhr)
  • Biden - Netanjahu tut nicht genug für Waffenruhe (05.53 Uhr)
  • Netanjahu schwört Vergeltung für getötete Hamas-Geiseln (04.50 Uhr)
  • Hamas droht, weitere Geiseln zu töten (00.20 Uhr)

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

15.32 Uhr: Nach Tod von Geiseln - Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates am Mittwoch

Die Lage in Nahost und die Tötung von sechs israelischen Geiseln soll am Mittwoch den Weltsicherheitsrat in New York beschäftigen. Der israelische Botschafter Danny Danon hatte zuvor in einem Brief Beratungen des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen verlangt. Auch Ratsmitglied Algerien beantragte Diplomaten zufolge mit Blick auf die Lage in Gaza und dem Westjordanland eine Sitzung. Das Treffen soll am Mittwoch um 21 Uhr deutscher Zeit stattfinden.

15.00 Uhr: Palästinenser - 16-Jährige bei israelischem Armeeeinsatz getötet

Bei einer Razzia der israelischen Armee im Westjordanland ist palästinensischen Angaben zufolge eine Jugendliche ums Leben gekommen. Die 16-Jährige sei durch israelische Schüsse getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. 

Demnach wollten israelische Einsatzkräfte in einem Ort westlich der Stadt Dschenin, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt, mehrere Personen festnehmen wollen. Details zu den Umständen des Tods des Mädchens nannte die Behörde nicht. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, den Bericht zu prüfen.

14.04 Uhr: Israelische Armee - Acht Hamas-Mitglieder getötet

Bei Kämpfen im Gazastreifen sind erneut zahlreiche Palästinenser getötet worden. In der Stadt Gaza kamen bei einem Angriff auf ein Gelände der Hamas acht Mitglieder der Terrororganisation ums Leben, wie Israels Armee mitteilte. 

Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden innerhalb von 24 Stunden 33 Menschen bei Kämpfen im Gazastreifen getötet und 67 weitere verletzt. Die Behörde unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.

11.10 Uhr: WHO - Bereits 161.000 Kinder im Gazastreifen gegen Polio geimpft

Die Impfkampagne gegen Polio im Gazastreifen kommt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO schneller voran als erwartet. Mehr als 161.000 Kinder unter zehn Jahren seien in den ersten beiden Tagen im zentralen Gazastreifen gegen das Virus geimpft wurden, teilt der WHO-Beauftragte für die Palästinensergebiete, Rik Peeperkorn, mit. Anvisiert gewesen seien 150.000 bis zu diesem Zeitpunkt.

"Bis jetzt läuft alles gut", sagt Peeperkorn. "Diese humanitären Pausen haben bisher funktioniert. Wir haben noch zehn Tage vor uns." Insgesamt läuft die Kampagne nun den dritten Tag. Israel hat begrenzten Feuerpausen zugestimmt, um die Massenimpfung gegen Kinderlähmung zu ermöglichen.

10.29 Uhr: Weitere israelische Militäreinsätze im Gazastreifen und im Westjordanland

Die israelische Armee hat im Gazastreifen und im Westjordanland weitere Einsätze ausgeführt. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag berichtete, sprengten israelische Soldaten in der Stadt Gaza mehrere Häuser. Kampfflugzeuge griffen demnach zudem in der Nacht im Osten des Palästinensergebiets ein Gebäude an.

Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde im Gazastreifen erklärte, Israel habe einen tödlichen Angriff auf ein Zelt in Chan Junis im Süden des Palästinensergebietes ausgeführt. In dem Zelt seien Flüchtlinge aus anderen Regionen des Gazastreifens untergebracht gewesen. Zudem habe die israelische Luftwaffe das Zentrum des Gazastreifens bombardiert.

Im Westjordanland griff die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben am späten Montagabend eine "bewaffnete terroristische Zelle" in Tulkarem an. Aus palästinensischen Ärztekreisen hieß es dagegen, israelische Soldaten hätten einen Jungen mit einem Kopfschuss getötet. 

05.53 Uhr: Biden - Netanjahu tut nicht genug für Waffenruhe

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bemüht sich aus Sicht von US-Präsident Joe Biden nicht ausreichend um eine Vereinbarung über eine Waffenruhe mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der Extremisten. Biden sprach zwei Tage nach dem Fund der Leichen von sechs von der Hamas getöteten Geiseln mit Reportern.

Die Frage, ob Netanjahu genug tue, verneinte Biden, als er zu einem Gespräch mit Beratern eilte, die an den Gesprächen über ein Waffenruhe-Abkommen beteiligt sind. Man sei einer Einigung aber sehr nahe. Die "Hoffnung währt ewig", erklärte Biden.

Karte: Die militärische Lage im Gazastreifen

04.53 Uhr: Anhaltende Demonstrationen für Geisel-Abkommen

Bei Demonstrationen in mehreren Teilen Israels forderten Tausende Menschen ein Abkommen über die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Auch in der Nähe von Netanjahus Wohnhaus kam es am Montagabend wenige Stunden nach der Beerdigung einer getöteten Geisel zu Protesten mit mehreren tausend Teilnehmern. "Eure Entscheidungen führen zu ihrem Tod", zitierten israelische Medien aus der Rede eines Mannes, dessen Bruder noch immer in der Gewalt der Hamas ist. Auch für Dienstag gibt es neue Demonstrationsaufrufe.

Im Video: Israel - Proteste gegen Regierung gehen weiter

Israel - Proteste gegen Regierung gehen weiter
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Israel - Proteste gegen Regierung gehen weiter

04.50 Uhr: Netanjahu schwört Vergeltung für getötete Hamas-Geiseln

Während Israel bitteren Abschied nimmt von den zuletzt im Gazastreifen getöteten Geiseln, schwört der von Hinterbliebenen kritisierte Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung. Er kündigte an, die Hamas werde einen "sehr hohen Preis" für die Ermordung der sechs israelischen Geiseln zahlen, deren Leichen vergangene Woche in einem unterirdischen Tunnel im Süden des Gazastreifens entdeckt worden waren.

Das israelische Gesundheitsministerium teilte Medienberichten zufolge mit, die Geiseln seien etwa 48 bis 72 Stunden vor der Autopsie aus nächster Nähe erschossen worden. "Israel wird dieses Massaker nicht durchgehen lassen", sagte Netanjahu bei einer Pressekonferenz am Montagabend.

00.20 Uhr: Hamas droht, weitere Geiseln zu töten

Die Hamas hat damit gedroht, dass die in den Gazastreifen verschleppten Geiseln "in Särgen" zurückkehren werden, wenn Israel weiterhin militärischen Druck ausübt. Die "Hartnäckigkeit" von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, "die Gefangenen durch militärischen Druck zu befreien, anstatt eine Vereinbarung zu treffen, bedeutet, dass sie in Särgen zu ihren Familien zurückkehren werden", erklärte der Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, der Essedin-al-Kassam-Brigaden, Abu Obeida, am Montag. Den Wächtern der Geiseln seien neue Anweisungen gegeben worden, für den Fall, dass sich israelische Soldaten ihrem Aufenthaltsort nähern, fügte er hinzu. 

Knapp elf Monate nach dem Hamas-Großangriff auf Israel vom 7. Oktober befinden sich nach israelischen Angaben noch immer 97 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen, 33 von ihnen sind demnach vermutlich tot.

Dienstag, 3. September 2024