Polio-Impfung in Chan Yunis am 31.8.2024
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Nahost-Ticker: Erste Polio-Impfungen im Gazastreifen

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Nahost-Ticker: Erste Polio-Impfungen im Gazastreifen

Nahost-Ticker: Erste Polio-Impfungen im Gazastreifen

Im Gazastreifen haben nach Angaben der Hamas-Regierung erste Impfungen gegen Kinderlähmung begonnen. Unterdessen dauern die gegenseitigen Angriffe der Hisbollah-Miliz im Libanon und der israelischen Armee an. Alle News im Ticker.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick

  • Erste Polio-Impfungen im Gazastreifen (14.39 Uhr)
  • Gegenseitiger Beschuss von Hisbollah und Israel (06.27 Uhr)

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

22.27 Uhr: Leichen von Unbekannten in Gaza aufgefunden

Die israelische Armee berichtet, im Gazastreifen mehrere Leichen gefunden zu haben. Die Bergung und Identifizierung werde "noch Stunden andauern", so das Militär in den sozialen Medien. Dort gibt es Gerüchte, es handle sich um von der Hamas entführte israelische Geiseln. Die Armee bat die Bevölkerung, die Ergebnisse abzuwarten anstatt Spekulationen ins Kraut schießen zu lassen.

22.19 Uhr: WHO - Kriegsparteien müssen sicheren Ablauf der Impfungen gewährleisten

Einen Tag vor dem offiziellen Beginn der Impfkampagne im Gazastreifen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Kriegsparteien dazu ermahnt, die vereinbarten Feuerpausen einzuhalten, damit Massenimpfung von Kindern im Gazastreifen gegen Polio sicher über die Bühne gehen könnten. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus teilte auf X mit, die Teams seien bereit, um am Sonntag mit dem Impfen zu beginnen.

21.36 Uhr: Demonstrationen in Israel für Geisel-Deal

In israel sind Tausende Menschen auf die Straße gegangen, damit die Regierung ein Abkommen zur Freilassung der Hamas-Geiseln abschließt. In Tel Aviv kam es zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten. Angehörige der Geiseln warfen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu während einer Versammlung vor dem Hauptquartier der israelischen Armee in Tel Aviv vor, die Geiseln im Stich zu lassen.

20.26 Uhr: Israelischer Soldat stirbt bei Einsatz in Dschenin

Bei Zusammenstößen mit bewaffneten Palästinensern in Dschenin im Westjordanland ist ein israelischer Soldat laut Militärangaben ums Leben gekommen. Ein weiterer Soldat sei schwer verletzt. Der Vorfall habe sich bei einer Razzia ereignet, als man auf zwei bewaffnete Hamas-Männer gestoßen sei. Es sei zu einem Schusswechsel gekommen. Laut dem Gesundheitsministerium in Ramallah haben die israelischen Behörden sie über zwei getötete Palästinenser informiert.

Seit Beginn der israelischen Offensive im Westjordanland am Mittwoch sind nach israelischen Angaben mindestens 19 Palästinenser getötet worden - unter ihnen auch Zivilisten.

19.41 Uhr: Huthis wollen Tanker "Sounion" bergen

Die Huthi-Rebellen im Jemen wollen morgen den von ihnen vor 10 Tagen beschossenen Tanker "Sounion" abschleppen. Das kündigt Huthi-Außenminister Dschamel Amer auf Facebook an. Man wolle das manövrierunfähige und verlassene griechische Schiff in sicheres Gebiet ziehen.

Sollte die mit 150.000 Tonnen Rohöl beladene "Sounion" ein Leck bekommen oder bersten, könnte das zu einer beispiellosen Umweltkatastrophe im Roten Meer führen.

19.23 Uhr: Huthis reklamieren Angriff auf Frachter "Groton"

Die Huthi-Miliz im Jemen meldet, sie habe den Frachter "Groton" im Golf von Aden angegriffen. Näheres dazu ist noch nicht bekannt. Die Huthis greifen seit Monaten den Frachtverkehr vor ihren Küsten an, um damit die Palästinenser im Gazastreifen zu unterstützen.

16.15 Uhr: Berichte - Heftige Zusammenstöße bei Einsatz in Dschenin

Israels großangelegter Militäreinsatz in Dschenin im nördlichen Westjordanland dauert palästinensischen Angaben zufolge an. Palästinensische Medien berichteten von schweren Zusammenstößen zwischen israelischen Einsatzkräften und bewaffneten Palästinensern. Bei einer Razzia im Osten der Stadt, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt, seien etliche Menschen festgenommen worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Laut Wafa sind mehrere Teile Dschenins vom Wasser abgeschnitten. Mancherorts soll es zudem Stromausfälle geben. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.

15.43 Uhr: Israel setzt Militäreinsatz im Westjordanland fort - zwei mutmaßliche Attentäter getötet

Bei ihrem Militäreinsatz im Westjordanland hat die israelische Armee nach eigenen Angaben zwei geplante Anschläge palästinensischer Attentäter vereitelt und die Täter getötet. Einer der getöteten Männer sei für einen "versuchten Autobombenanschlag" in der Nähe der israelischen Siedlung Gusch Etzion südlich von Jerusalem verantwortlich, erklärte die israelische Armee. Bei der Explosion der Autobombe an einer Tankstelle wurden in der Nacht zum Samstag ein Soldat und ein als Wachmann eingesetzter Reservist verletzt.

Die radikalislamische Hamas, die sich seit Monaten im Gazastreifen im Krieg mit Israel befindet, sprach von einem "heldenhaften Einsatz" im Süden des von Israel besetzten Westjordanlands. Die mit der Hamas verbündete militante Palästinensergruppe Islamischer Dschihad "gratulierte" den getöteten Attentätern und sprach von einem "koordinierten Angriff".

Die israelische Armee hatte ihren Einsatz im Westjordanland am Mittwoch begonnen und von Aktionen zur "Terrorismusbekämpfung" gesprochen. Dabei wurden bislang mindestens 20 Palästinenser getötet. Die Hamas und der Islamische Dschihad teilten mit, bei mindestens 13 der Getöteten handele es sich Kämpfer aus ihren Reihen.

15.13 Uhr: Palästinenserbehörden - Fast 40.700 Tote im Gazastreifen seit Kriegsbeginn

Seit Beginn der israelischen Offensive im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens 40.691 Palästinenser getötet worden. Weitere 94.060 seien verletzt worden, teilen die der radikalislamischen Hamas unterstellten Gesundheitsbehörden in dem Küstenstreifen mit. Der israelische Einsatz dort wurde durch den Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst, bei dem nach israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.

14.39 Uhr: Erste Polio-Impfungen im Gazastreifen

Im Gazastreifen haben nach Angaben der Hamas-Regierung erste Impfungen gegen Kinderlähmung begonnen. Vertreter des Hamas-Gesundheitsministeriums, des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA und von Hilfsorganisationen hätten am Samstag die Polio-Impfkampagne gestartet, sagte Mussa Abed vom Gesundheitsministerium der islamistischen Hamas der Nachrichtenagentur AFP. Israel hatte vor wenigen Tagen "humanitären Pausen" im Gaza-Krieg für Polio-Impfungen zugestimmt. Diese sollten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Sonntag beginnen.

Zuvor war erstmals seit einem Vierteljahrhundert ein Fall von Kinderlähmung bei einem Baby im Gazastreifen nachgewiesen worden. Die WHO hatte auf humanitäre Feuerpausen gedrungen, um rund 640.000 Kindern unter zehn Jahren den Polio-Impfstoff verabreichen zu können.

Im Video: Polio-Impfungen im Gazastreifen gestartet

Polio-Impfungen im Gazastreifen gestartet
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Polio-Impfungen im Gazastreifen gestartet

12.57 Uhr: Berichte: Heftige Zusammenstöße bei Einsatz in Dschenin

Israels großangelegter Militäreinsatz in Dschenin im nördlichen Westjordanland dauert palästinensischen Angaben zufolge an. Palästinensische Medien berichteten von schweren Zusammenstößen zwischen israelischen Einsatzkräften und bewaffneten Palästinensern. Bei einer Razzia im Osten der Stadt, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt, seien etliche Menschen festgenommen worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Der Agentur zufolge hinderten israelische Soldaten Mitarbeiter des palästinensischen Zivilschutzes daran, Wasser in eine Klinik zu bringen. Das Wasser wird demnach unter anderem für Dialysen benötigt. Der Leiter des betroffenen Krankenhauses warnte davor, dass der Dienst für nierenkranke Patienten eingestellt werden müsse, sollte weiterhin kein Wasser geliefert werden dürfen. Laut Wafa sind durch den Militäreinsatz wichtige Wasserleitungen zur Versorgung der Klinik beschädigt worden. Mehrere Teile Dschenins sind demnach vom Wasser abgeschnitten. Mancherorts soll es zudem Stromausfälle geben.

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.

11.45 Uhr: Bericht über antisemitische Ausschreitungen an Columbia-Universität

Im Zusammenhang mit den pro-palästinensischen Protesten an der renommierten New Yorker Columbia University hat eine Untersuchungskommission der Hochschule schwere Versäumnisse beim Schutz jüdischer Studierender vor Antisemitismus vorgeworfen. "Wir haben die Erfahrungen jüdischer und israelischer Studenten an der Columbia im vergangenen Studienjahr gesammelt und festgestellt, dass die Universität ihre grundlegendste Aufgabe nicht erfüllt", heißt es in dem am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Bericht.

Für den Bericht seien rund 500 Studierende befragt worden, schreiben die Autorinnen und Autoren der Hochschul-Kommission gegen Antisemitismus. Die Studierenden berichteten demnach unter anderem, sie seien von Protestierenden auf den Boden gedrückt worden, wenn sie Unterstützung für Israel geäußert hätten. Zudem habe es Hakenkreuzschmierereien in Wohnheimzimmern gegeben. Andere berichteten, ihnen sei der Zugang zu öffentlichen Bereichen der Universität verwehrt worden, weil sie jüdisch oder israelisch seien. 

06.30 Uhr: US-Truppen töten 15 angebliche IS-Mitglieder im Westirak

Bei einem Einsatz von Streitkräften der USA und des Irak sind 15 Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Westirak getötet worden. Der Einsatz habe sich gegen IS-Anführer gerichtet und sei am Donnerstagmorgen ausgeführt worden, erklärte das US-Zentralkommando Centcom am Freitagabend (Ortszeit) im Onlinedienst X. 15 IS-Mitglieder seien getötet worden. Es gebe keine Hinweise auf zivile Opfer. Bei dem Einsatz seien sieben US-Soldaten verletzt worden.

Die IS-Mitglieder seien mit zahlreichen Waffen, Granaten und Sprengstoffgürteln bewaffnet gewesen. Der Einsatz sei im Westirak ausgeführt worden, nähere Ortsangaben wurden nicht gemacht.

Die USA haben im Irak im Rahmen einer Militärkoalition gegen den IS derzeit etwa 2.500 Soldaten stationiert, in Nachbarland Syrien 900 weitere.

06.27 Uhr: Weiter gegenseitiger Beschuss von Hisbollah und Israel

Die gegenseitigen Angriffe der Hisbollah-Miliz im Libanon und der israelischen Armee im Grenzgebiet der beiden Länder dauern an. Wie die israelische Armee in der Nacht mitteilte, seien schätzungsweise 40 Geschosse aus dem Libanon auf den Norden Israels abgefeuert worden. Einige seien abgefangen worden. Es gebe keine Berichte über Verletzte. Die israelische Luftwaffe habe daraufhin eine Reihe von Abschussvorrichtungen der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz im Süden des Libanons angegriffen und getroffen, teilte die Armee weiter mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Hamas vor rund elf Monaten kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah.

06.25 Uhr: Erneut gewaltsame Zusammenstöße im Westjordanland

Bei gewaltsamen Vorfällen im besetzten Westjordanland hat die israelische Armee nach eigenen Angaben angebliche Attentäter "neutralisiert". An einer Tankstelle bei der israelischen Siedlung Karmei Tzur habe ein "Terrorist" am Abend das Feuer eröffnet, sein Auto sei explodiert. Herbeigeeilte israelische Soldaten hätten auf den Mann geschossen und ihn "eliminiert". Laut Berichten gab es Verletzte. Bei einem weiteren Vorfall hätten Terroristen versucht, einen Wachmann der Siedlung zu rammen und seien dort eingedrungen, erklärte die Armee. Sicherheitskräfte hätten einen Täter "neutralisiert". 

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 640 Palästinenser getötet.

06.20 Uhr: Militär erklärt Einsatz im südlichen Gazastreifen für beendet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen größeren Einsatz in den Städten Chan Junis und Deir al-Balah im Süden des Gazastreifens beendet. Das Militär teilte am Freitag nicht mit, ob es seine Truppen aus den Gebieten abzieht, und erklärte, es bereite sich auf weitere Einsätze vor. Militärsprecher Avichay Adrai kündigte an, Palästinenser, die aus Teilen der beiden Städte evakuiert wurden, könnten zurückkehren.

Im Verlauf des Einsatzes töteten Soldaten laut Militärangaben 250 Personen - laut Darstellung der Israelis handelte es sich dabei um "Extremisten". Die Truppen zerstörten demzufolge auch kilometerlange Tunnel und bargen die Leichen von sechs Geiseln der militant-islamistischen Hamas. Die israelische Offensive im Gazastreifen kostete bisher nach palästinensischen Angaben mehr als 40.000 Menschen das Leben, weitere 90.000 wurden verletzt.

Samstag, 31. August 2024

Karte: Die militärische Lage in Israel und dem Gazastreifen

Hinweis: Diese Informationen sind nicht vollständig unabhängig überprüfbar. Sie werden vom ISW, einem gemeinnützigen, überparteilichen Politikforschungsinstitut mit Sitz in den USA, einmal pro Tag zur Verfügung gestellt. Dadurch kann es zu Verzögerungen im Vergleich zum aktuellen Geschehen kommen.

Karte: Die militärische Lage im Norden Israels

Hinweis: Diese Informationen sind nicht vollständig unabhängig überprüfbar. Sie werden vom ISW, einem gemeinnützigen, überparteilichen Politikforschungsinstitut mit Sitz in den USA, einmal pro Tag zur Verfügung gestellt. Dadurch kann es zu Verzögerungen im Vergleich zum aktuellen Geschehen kommen.