Sonntag, 22. September 2024
20.53 Uhr: Bewohnern des Gazastreifens - "Wir sind komplett vergessen worden"
Die Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und dem Libanon besorgt viele Bewohner des Gazastreifens. "Der ganze Fokus der Nachrichten und Medien ist auf den Libanon gerichtet. Gaza ist vergessen", sagt etwa Nesar Sakut, der in einem Zeltlager in Muwasi im Süden des Gazastreifens lebt, der Nachrichtenagentur AP. "Jeden Tag hören wir, dass es Hoffnungen auf Verhandlungen gibt, oder neue Nachrichten, dass sie das Problem der Vertriebenen zu lösen versuchen (...) aber wir sind komplett vergessen worden."
20.00 Uhr: Iran nimmt zwölf Menschen fest wegen Kollaboration mit Israel
Im Iran sind "zwölf Kollaborateure des zionistischen Regimes in sechs Provinzen" festgenommen worden, so Nachrichtenagentur Fars. Die Festgenommenen sind laut den Revolutionsgarden Mitglieder eines Netzwerks, das im Auftrag Israels Anschläge gegen die Sicherheit des Irans geplant habe. Wann die Festnahmen erfolgt sind, wurde nicht erwähnt.
18.52 Uhr: Halevi - Israel plant weitere Schläge gegen Libanon
Israel hat in den nächsten Tagen offenbar weitere Schläge gegen die Hisbollah im Libanon vor. Generalstabschef Herzi Halevi erwähnte bei einer Ansprache, dass Israel den Hisbollah-Kommandeurs Ibrahim Akil und weiterer ranghoher Kommandeure bei einem israelischen Luftangriff am Freitag nahe Beirut getötet habe. "Wir können all jene erreichen, die Israels Bürger bedrohen", so der Generalstabschef.
Israel werde dafür sorgen, dass die geflohenen Einwohner im Norden wieder in ihre Häuser zurückkehren können. "Und wenn die Hisbollah dies nicht verstanden hat, dann wird sie einen weiteren Schlag und einen weiteren Schlag abbekommen - bis die Organisation es versteht." Sein Land habe weitere Fähigkeiten, die es bislang nicht eingesetzt habe.
18.27 Uhr: Auch USA fordern diplomatische Lösung im Konflikt zwischen Israel und Libanon
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat am Samstag gesagt, eine diplomatische Lösung im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon sei notwendig. Laut dem Pentagon hat er mit dem israelischen Außenminister Joav Galant über die jüngste Eskalation im Konflikt der beiden Länder gesprochen.
Der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, sagte unterdessen in einem Interview in der ABC-Sendung "This Week", die US-Regierung bemühe sich um eine diplomatische Lösung. Die USA seien in "umfassende und ziemlich energische Diplomatie" in der Region eingebunden. "Wir glauben noch immer, dass es hier Zeit und Raum für eine diplomatische Lösung geben kann."
17.57 Uhr: Netanjahu: Hälfte der Geiseln im Gazastreifen noch am Leben
Etwa die Hälfte der rund 100 Geiseln, die sich im Gazastreifen in der Hand der Hamas befinden, sind noch am Leben. Das sagt der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu laut Medienberichten bei einem Treffen des parlamentarischen Ausschusses für Außen- und Sicherheitspolitik in Jerusalem. Bislang gibt es keine offizielle Bestätigung für diese Information, da es sich den Angaben zufolge um eine nichtöffentliche Sitzung handelte.
17.54 Uhr: Britischer Außenminister - "Wir brauchen eine sofortige Waffenruhe von beiden Seiten"
Der britische Außenminister David Lammy hat Israel und die Hisbollah zu einer sofortigen Waffenruhe aufgefordert. Ohne eine Waffenruhe könne es nicht zu eienr politischen Lösung des Konflikts kommen. "In den vergangenen Tagen haben wir eine beunruhigende Eskalation zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah erlebt. Unsere Botschaft an alle Parteien ist klar: Wir brauchen eine sofortige Waffenruhe von beiden Seiten, damit wir zu einer politischen Lösung gelangen können."
Gleichzeitig fordert Lammy die Briten im Libanon ein weiteres Mal dazu auf, das Land um ihrer Sicherheit willen umgehend zu verlassen.
16.36 Uhr: Hisbollah - Pager-Explosionen waren versuchter Massenmord
Mit den Explosionen von Pagern und anderen elektronischen Geräten habe Israel Tausende Menschen im Libanon töten wollen. Das unterstellte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassim Israel und sprach von 5.000 versuchten Morden. Unter den Angegriffenen seien viele Zivilisten gewesen - auch Kinder.
Bei den Explosionen in der vergangenen Woche sind mindestens 39 Menschen getötet und mehr als 3.000 verletzt worden. Von Israel gibt es kein Bekenntnis zu den Explosionen. Präsident Izchak Herzog bestritt in einem Interview mit dem britischen Fernsehsender Sky News eine Verantwortung seines Landes.
16.17 Uhr: Hisbollah - Sind in "offener Schlacht der Abrechnung"mit Israel
Die Hisbollah befindet sich in einer unbegrenzten Schlacht gegen Israel, sagte Vize-Chef Naim Kassem. "Wir sind bereit für alle militärischen Szenarien." Der Libanon gebe zu, "dass wir gemartert sind. Wir sind Menschen. Aber während wir gemartert sind, werdet auch ihr gemartert sein", drohte Kassem Israel. "Eure Wirtschaft wird zerstört werden (...) und ihr werdet eure Ziele nicht erreichen." So werde man dafür sorgen, dass noch viel mehr Menschen aus Nordisrael vertrieben würden.
Damit meinte er das Ziel der israelische Regierung, dass die Bewohner nordisraelischer Siedlungen in ihre Häuser zurückkehren können, die durch den Beschuss der Hisbollah vertrieben worden sind. Laut Naim Kassem sind die Angriffe mit mehr als 100 Raketen auf Ziele tief im Norden Israels am frühen Sonntagmorgen erst der Anfang. Er sprach von einer "offenen Schlacht der Abrechnung".
15.16 Uhr: Netanjahu droht der Hisbollah
In einer Videobotschaft hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der Hisbollah unverholen gedroht. Wenn sie die Botschaft der jüngsten Angriffe nicht verstehe, "verspreche ich Ihnen, dass sie die Botschaft verstehen wird".
Israel werde es durchsetzen, dass die aus dem Norden des Landes vertriebenen Menschen in ihre Siedlungen zurückkehren können, so Netanjahu. "Kein Land kann den Beschuss seiner Bewohner dulden, den Beschuss seiner Städte. Und der Staat Israel wird es auch nicht dulden. Wir werden alles Nötige tun, um die Sicherheit wiederherzustellen."
15.13 Uhr: Israel rechtfertigt Al-Dschasira-Schließung
Die israelische Armee hat die Schließung des Studios des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira im besetzten Westjordanland mit Terror-Vorwürfen gerechtfertigt. Eine Prüfung der Justiz und Einschätzung der Geheimdienste hätten ergeben, dass "die Büros genutzt wurden, um zu Terror aufzustacheln, um terroristische Aktivitäten zu unterstützen", erklärte die Armee. Mit seinem Programm gefährde der Sender "die Sicherheit und öffentliche Ordnung sowohl in dem Gebiet als auch im Staat Israel insgesamt".
Der katarische Sender, gegen den in Israel bereits ein Sendeverbot besteht, kritisierte Israels Vorgehen als "kriminell". Die Beschlagnahmung der Al-Dschasira-Ausrüstung aus dem Studio in Ramallah sei "nicht nur ein Angriff" auf den Sender selbst, sondern "ein Affront gegen die Pressefreiheit und die ureigenen Prinzipien des Journalismus".
12.27 Uhr: Israelischer Beschuss tötet nach Behördenangaben sieben Geflüchtete
Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden sind bei einem israelischen Luftangriff auf ein Schulgelände in Gaza-Stadt sieben Menschen getötet worden. Die Menschen hätten dort Zuflucht gesucht. Unter den Todesopfern sei Madsched Saleh, Direktor der Hamas-Behörde für öffentliche Arbeiten und Wohnungsbau. Das israelische Militär teilte mit, die Attacke habe Hamas-Kämpfern gegolten, die vom betroffenen Gelände aus operierten.
10.41 Uhr: Krankenhäuser im Norden Israels verlegen Patienten in Schutzräume
Angesichts der stärkeren Raketenangriffe aus dem Libanon sind nach Medienberichten Krankenhäuser im Norden Israels angewiesen worden, ihre Patienten in Schutzräume zu verlegen. Das größte regionale Krankenhaus, die Rambam-Klinik in Haifa, teilte mit, mittags solle damit begonnen werden, die Patienten in seine unterirdische Notfalleinrichtung zu verlegen. Damit folge man Anweisungen der Armee.
Der Webseite zufolge können in Rambams "Bunker-Krankenhaus" bis zu 1.400 Patienten versorgt werden – Soldaten und Zivilisten. Das Notfallkrankenhaus, das bereits 2014 eingerichtet worden war, liegt mehr als 16 Meter unter der Erdoberfläche. Für gewöhnlich wird es als Parkhaus genutzt. Es ist auch gegen Angriffe mit biologischen oder chemischen Waffen geschützt.
10.21 Uhr: Israel: Aus dem Osten abgeschossenes Flugobjekt abgefangen
Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge ein aus dem Osten abgeschossenes Flugobjekt abgefangen. Zuvor hatte ein Vertreter der Gruppe "Islamischer Widerstand im Irak", einer vom Iran unterstützen Gruppe, erklärt, am frühen Sonntagmorgen Drohnen und andere Flugkörper auf Israel abgefeuert zu haben. Dies sei eine neue Phase der Unterstützung des Libanons.
09.56 Uhr: Zahl der Toten nach Angriff nahe Beirut steigt auf 45
Nach dem israelischen Angriff in einem Vorort von Beirut im Libanon ist die Zahl der Todesopfer auf 45 gestiegen. Das teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Forensiker sollten in Krankenhäusern DNA-Proben der Leichen nehmen, um die Identität derjenigen festzustellen, deren Namen bisher unbekannt seien. Unter den Toten des Angriffs vom Freitag sind demnach mindestens drei Kinder im Alter von 4, 6 und 10 Jahren.
08.58 Uhr: Angriffe auf Israel durch pro-iranische Milizen
Proiranische Milizen im Irak haben parallel zum Beschuss aus dem Libanon neue Angriffe auf Israel begonnen. Die Gruppe "Islamischer Widerstand im Irak", ein Zusammenschluss aus Milizen in dem Land, die wie die Hisbollah und die islamistische Hamas vom Iran unterstützt werden, erklärte, ihre Kämpfer hätten ein "wichtiges Ziel" in Israel mit Drohnen angegriffen. Details wurden nicht genannt. Sie würden ihre Attacken fortsetzen, hieß es weiter.
Israels Armee hatte am Morgen mitgeteilt, sie habe einen von Osten kommenden Flugkörper abgefangen, bevor dieser israelisches Gebiet erreichte. In der Nacht wurden nach Militärangaben mehrere Drohnen abgefangen, die sich Israel vom Irak aus näherten. Zuvor habe es Raketenalarm in der Arava-Region nördlich von Eilat gegeben, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Auch auf den von Israel annektierten Golanhöhen heulten Warnsirenen. Verletzte gab es dem israelischen Militär zufolge nicht.
07.45 Uhr: Hisbollah beschießt Militärindustrieanlage in Haifa
Die Hisbollah im Libanon hat nach eigenen Angaben das israelische Rüstungsunternehmen Rafael in der Nähe der Hafenstadt Haifa angegriffen. Ziel des Angriffs am Morgen sei der Industriekomplex gewesen, der auf technische Geräte und Ausrüstung spezialisiert sei, erklärte die Miliz. Es handle sich um eine erste Antwort auf das "brutale Massaker" Israels am Dienstag und Mittwoch, bei dem in mehreren Teilen des Libanons Hunderte Pager und Funkgeräte explodierten.
07.39 Uhr: Israel lässt Al-Dschasira-Büro im Westjordanland vorübergehend schließen
Israelische Streitkräfte haben Angaben von Al-Dschasira zufolge das Büro des Fernsehsenders in Ramallah im Westjordanland gestürmt und eine vorübergehende Schließung des Senders angeordnet. "Es gibt ein Gerichtsurteil für die 45-tägige Schließung von Al-Dschasira", sagte ein israelischer Soldat laut einem Live-Bericht des Senders am Sonntag. "Ich fordere Sie dazu auf, alle Kameras mitzunehmen und das Büro sofort zu verlassen", sagte er demnach.
06.51 Uhr: Hisbollah im Libanon feuert nach eigenen Angaben Raketen auf israelischen Luftwaffenstützpunkt
Die Hisbollah im Libanon hat eigenen Angaben zufolge Dutzende Raketen auf den israelischen Luftwaffenstützpunkt Ramat David im Norden des Landes abgefeuert. Man reagiere damit auf "wiederholte israelische Angriffe auf den Libanon", schrieb die Miliz auf Telegram. Das israelische Militär teilte mit, es habe die Raketen abgefangen.
Samstag, 21. September 2024
21.59 Uhr: Israel - Zwei Wächter kürzlich ermordeter Geiseln getötet
Israels Militär hat nach eigenen Angaben zwei Terroristen getötet, die sechs unlängst in einem Tunnel im Gazastreifen ermordete Geiseln festgehalten haben sollen. Einsatzkräfte hätten die beiden bereits einen Tag später getötet, als sie aus einem Tunnel im Stadtteil Tal al-Sultan in Rafah gekommen seien, teilte Sprecher Daniel Hagari mit.
DNA-Proben und andere Hinweise ließen darauf schließen, dass die zwei Männer an der Gefangenschaft der Geiseln in dem Tunnel beteiligt gewesen seien, erklärte Hagari. Es werde nun auch geprüft, ob sie an der Ermordung der Geiseln beteiligt gewesen seien.
20.51 Uhr: Israel erlässt Beschränkungen für Bewohner im Norden
Angesichts der jüngsten Eskalation im Konflikt mit der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah hat Israels Armee verstärkte Einschränkungen für die Menschen in Nordisrael angekündigt. In mehreren Gebieten, darunter in der Küstenstadt Haifa, seien Versammlungen im Freien auf maximal 30 Personen, in Innenräumen auf 300 Teilnehmer beschränkt, teilte die Armee mit. Anwohner der betroffenen Gebiete dürfen den Angaben nach zudem nur noch zu ihren Arbeitsplätzen, zu Schulen und Universitäten, wenn dort Schutzräume verfügbar sind. Die geänderten Richtlinien gelten seit dem Abend.
Israels Armee führe derzeit umfangreiche Angriffe auf den Süden des Nachbarlandes aus, teilte Militärsprecher Daniel Hagari mit. Die Hisbollah habe dort Beschuss auf israelisches Gebiet vorbereitet, erklärte er.
20.24 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel wieder für Geisel-Deal
In Israel haben erneut Tausende Menschen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert. Viele Demonstranten in der Küstenmetropole Tel Aviv zeigten Plakate mit Fotos von Verschleppten. "Beendet das Blutvergießen", war auf einem anderen Schild zu lesen. Auch in anderen Städten im Land gab es erneut Kundgebungen.
"Liri - entschuldige", sagte der Vater einer entführten Frau auf einer Kundgebung in Tel Aviv. Bereits seit einem Jahr habe er seine Tochter nicht in den Arm nehmen und mit ihr zusammen lachen können. Vor allem einige rechtsextreme israelische Minister seien schuld, dass noch immer kein Abkommen mit der islamistischen Hamas für ein Ende des Kriegs und die Freilassung der Geiseln zustande gekommen sei, argumentierte der Vater.
20.05 Uhr: Israels Armee: Neue Angriffe auf Ziele im Südlibanon
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Samstagabend massive Luftangriffe gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Südlibanon geführt. "Dutzende" Kampfflugzeuge seien an dem Einsatz gegen Ziele der Hisbollah beteiligt, teilte Armeesprecher Daniel Hagari mit. "Im Verlauf der vergangenen Stunde haben wir einen umfassenden Angriff im Südlibanon lanciert, nachdem wir Vorbereitungen der Hisbollah für einen Beschuss des israelischen Territoriums erkannt hatten", erklärte der Sprecher.
19.50 Uhr: Israels Militär ordnet Versammlungsbeschränkungen an
Das israelische Militär ordnet angesichts möglicher Vergeltungsschläge der Hisbollah eine Beschränkung von Versammlungen in Nordisrael an. Dies betreffe das Gebiet von Haifa bis zur libanesischen Grenze.
19.02 Uhr: Türk nennt Pager-Explosionen Kriegsverbrechen
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat die Israel zugeschriebenen Sprengangriffe durch manipulierte Pager und Funkgeräte im Libanon verurteilt. Das humanitäre Völkerrecht verbiete den Einsatz von Sprengfallen, die als harmlose Gegenstände getarnt seien, sagte er bei einer Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrats in New York. Türk prangerte die Wahllosigkeit der Angriffe an, die tausende Personen getroffen hätten, "ob Zivilisten oder Mitglieder bewaffneter Gruppen". Terror gegen Zivilisten "ist ein Kriegsverbrechen", betonte Türk. Er forderte eine unabhängige Untersuchung. "Diejenigen, die diese Attacken befohlen und ausgeführt haben, müssen zur Verantwortung gezogen werden."
18.17 Uhr: Erneut tote Kinder nach israelischem Luftangriff
Bei einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude in der Stadt Gaza sollen palästinensischen Angaben zufolge viele Menschen ums Leben gekommen sein. Mindestens 22 Menschen seien getötet und mindestens 30 weitere verletzt worden, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit. Darunter seien viele Minderjährige und Frauen. In dem Gebäude sollen sich den Angaben nach Vertriebene aufgehalten haben.
Israels Armee teilte mit, in dem Gebäude ein Kommandozentrum der Hamas attackiert zu haben. Die israelischen Einsatzkräfte hätten vor dem Luftschlag zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern.
18.10 Uhr: US-Repräsentant äußert Zufriedenheit mit Tod von Hisbollah-Kommandeur
Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, äußert Besorgnis über eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah und Zufriedenheit mit der Tötung von deren Befehlshaber Ibrahim Akil. Sullivan verweist vor Journalisten darauf, dass die USA Akil für den Tod von 300 Menschen in der US-Botschaft und einer US-Kaserne in Beirut bei zwei Bombenanschlägen im Jahr 1983 verantwortlich machen. "Immer wenn ein Terrorist, der Amerikaner ermordet hat, zur Verantwortung gezogen wird, ist das aus unserer Sicht ein gutes Ergebnis." Die Gefahr einer Eskalation sei jedoch real und akut.
18.00 Uhr: Zahl der Toten bei israelischem Angriff auf Beirut auf 37 gestiegen
Die Zahl der Toten bei dem israelischen Angriff auf Beirut vom Samstag hat sich libanesischen Angaben zufolge auf 37 erhöht. Darunter seien drei Kinder und sieben Frauen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Bei dem vom israelischen Militär als "gezielten Angriff" bezeichneten Luftschlag wurde der Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Akil getötet.
17.46 Uhr: Israel – Tausende Raketenabschussrampen im Süden des Libanon zerstört
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben tausende Raketenabschussrampen im von der pro-iranischen Hisbollah-Miliz dominierten Süden des Libanon zerstört. "Im Laufe der vergangenen Stunden hat die israelische Luftwaffe tausende Abschussrampen getroffen, die bereitstanden für den sofortigen Abschuss in Richtung des israelischen Territoriums", erklärte die Armee am Samstag. Sie gab an, rund "180 Ziele" getroffen zu haben, nannte aber keine Details.
15.00 Uhr: Erdogan kritisiert Israel
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel vorgeworfen, den Krieg im Gazastreifen in die Region tragen zu wollen. "Die Angriffe auf den Libanon in den letzten Tagen haben unsere Besorgnis über die Pläne der israelischen Regierung bestätigt, den Krieg auf die Region auszuweiten", sagte Erdogan vor seinem Flug nach New York zur UN-Generalversammlung vor Reportern in Istanbul.
Die Region stehe vor einer "riesigen Krise", so der türkische Präsident weiter. Er beschuldigte Israel u.a. wegen der Pager-Angriffe im Libanon, "Angriffe wie eine terroristische Gruppe" durchzuführen.
14.30 Uhr: Zahl der Toten nach Angriff auf frühere Schule erhöht sich
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im Norden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens 22 Menschen getötet worden. 30 weitere seien verletzt worden, teilte das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Die Attacke habe einer Einrichtung im Viertel al-Seitun in der Stadt Gaza gegolten. Das israelische Militär hatte zuvor erklärt, es sei ein Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas in einem Komplex getroffen worden, der früher als Schule gedient habe.
13.45 Uhr: Weitere Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon
Nach der Tötung eines ranghohen Kommandeurs der pro-iranischen Hisbollah-Miliz hat Israel weitere Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon gemeldet. "Die israelische Armee greift derzeit der Terrororganisation Hisbollah gehörende Standorte im Libanon an", hieß es in einer Mitteilung des Militärs.
13.00 Uhr: Tote nach Angriff auf frühere Schule im Gazastreifen
Bei einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude in der Stadt Gaza sollen palästinensischen Berichten zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 13 Menschen wurden getötet und mehrere verletzt, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete. In dem Gebäude sollen sich Vertriebene aufgehalten haben.
Bei einem Angriff auf ein weiteres Schulgebäude im selben Viertel sollen Wafa zufolge zudem Dutzende Menschen verletzt worden sein. Israels Armee teilte zum zweiten Vorfall mit, in dem Gebäude ein Kommandozentrum der Hamas attackiert zu haben. Ein zweiter Angriff auf ein weiteres ehemaliges Schulgebäude in der Gegend sei dem Militär nicht bekannt, hieß es
Die Angaben lassen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.
12.15 Uhr: Palästinenser sprechen von mehr als 41.000 Opfern
Laut der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sind seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Überfalls der Hamas auf Israel, 41.391 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden. 95.760 Menschen seien verletzt worden, teilt die Behörde mit.
10.07 Uhr: Israel tötet mehrere Hisbollah-Kommandeure in Beirut
Unter den Todesopfern eines israelischen Luftangriffs auf Beirut sind mehrere hochrangige Hisbollah-Kommandeure. Die Hisbollah bestätigte den Tod von Ibrahim Akil und Ahmed Wahbi bei der Attacke auf Vororte der libanesischen Hauptstadt. Laut dem libanesischen Gesundheitsminister sind bei dem Angriff mindestens 31 Personen getötet worden. Darunter seien drei Kinder und sieben Frauen.
Das israelische Militär bezeichnete Akil als amtierenden Befehlshaber der Spezialeinheit Radwan und teilte mit, es habe ihn zusammen mit etwa zehn weiteren hochrangigen Befehlshabern bei einem Treffen getötet. Ein Insider sagte, mehrere Raketen seien in ein Gebäude eingeschlagen, in dem Akil sich mit anderen Kommandeuren getroffen hatte. "Diese Eliminierung dient dem Schutz der Bürger Israels", sagte ein israelischer Militärsprecher auf einer Pressekonferenz. Israel strebe keine regionale Eskalation an.
06.24 Uhr: UN - Staaten sollen auf Israel und Hisbollah deeskalierend einwirken
Die Leiterin der Abteilung für politische Angelegenheiten der Vereinten Nationen, Rosemary DiCarlo, fordert alle Länder mit Verbindungen zu Israel und der libanesischen Hisbollah auf, ihren Einfluss für eine Deeskalation geltend zu machen. "Wir riskieren hier einen Flächenbrand, der selbst die bisherigen Verwüstungen und Leiden in den Schatten stellen könnte", sagte DiCarlo vor dem 15-köpfigen Rat.
06.23 Uhr: Armeesprecher - Hisbollah plante Überfall auf Israel
Die libanesische Hisbollah-Miliz plante nach Aussagen eines israelischen Armeesprechers einen ähnlich verheerenden Überfall auf Israel wie die Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres. Der bei Israels Luftangriff in Libanons Hauptstadt Beirut getötete Hisbollah-Militärkommandeur Ibrahim Akil sei Drahtzieher eines Plans gewesen, Nordisrael anzugreifen, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari.
Der Plan der schiitischen Miliz "zur Eroberung von Galiläa" sah demnach vor, "Israel zu infiltrieren, die Kontrolle über die Gemeinden in Galiläa zu übernehmen und israelische Zivilisten zu töten und zu entführen, ähnlich wie es die Hamas am 7. Oktober tat".
06.22 Uhr: Hamas trauert um getöteten Hisbollah-Kommandeur
Die radikalen Palästinenserorganisation Hamas trauert um den Tod des libanesischen Hisbollah-Kommandeurs Ibrahim Akil. Sie bezeichnete die Tat als "Verbrechen" und erklärte, Israel werde dafür einen Preis zahlen.
06.21 Uhr: Botschafter im UN-Sicherheitsrat - Israel wird sich verteidigen
Israel hat vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen weitere Angriffe auf die libanesische Hisbollah-Miliz nicht ausgeschlossen. "Wir werden nicht zulassen, dass die Hisbollah ihre Provokationen fortsetzt. Die Aktionen verstoßen gegen das Völkerrecht und Israel wird sich verteidigen", sagte der israelische UN-Botschafter Danny Danon vor dem mächtigsten UN-Gremium in New York.
Freitag, 20. September 2024
23.48 Uhr: Libanons Außenminister - "Große Explosion" zeichnet sich ab
Angesichts der schweren Spannungen und wiederholten gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und der Hisbollah sieht der libanesische Außenminister Abdullah Bou Habib die Gefahr eines großen Krieges. "Entweder zwingt dieser Rat Israel, seine Aggression einzustellen", sagte Bou Habib vor dem UN-Sicherheitsrat in New York, "oder wir werden stumme Zeugen der großen Explosion sein, die sich heute am Horizont abzeichnet." Bevor es zu spät sei, «müssen Sie verstehen, dass diese Explosion weder den Osten noch den Westen verschonen und uns ins dunkle Zeitalter zurückwerfen wird.»
Bou Habib warf Israel vor, hinter dem Angriff in seinem Land mit explodierenden Pagern und Funkgeräten zu stecken. Es sei klar, dass Israel sich nicht an das Völkerrecht und das humanitäre Recht halte, so Bou Habib weiter. "Wenn Israel solche Taten begeht, erleben wir nur schüchterne Bekundungen des Bedauerns, die Israel ermutigen, die internationalen Resolutionen zu missachten, von denen seit 1948 keine einzige gegen Israel umgesetzt wurde". Israel sei zu einem Schurkenstaat geworden.
23.30 Uhr: Hisbollah bestätigt Tötung von Kommandeur
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat die Tötung ihres hochrangigen Kommandeurs Ibrahim Akil durch Israel bestätigt. Akil, der die Hisbollah-Elite-Einheit Radwan leitete, sei einer der "großen Anführer" und "auf dem Weg nach Jerusalem" getötet worden, erklärte die pro-iranische Miliz am Freitag unter Verwendung der Formel, die sie für von Israel getötete Kämpfer verwendet. Die israelische Armee hatte am Freitagnachmittag die Tötung Akils bei einem "gezielten" Angriff im Süden Beiruts bekanntgegeben.
22.55 Uhr: Libanon verlangt von UN Verurteilung von Explosionswelle
Die Vertretung des Libanons bei den Vereinten Nationen hat die koordinierten Angriffe mit explodierenden Kommunikationsgeräten als terroristischen Akt und Verletzung des Völkerrechts bezeichnet. Die Angriffe stellten eine in ihrer Brutalität und ihrem Terrorismus noch nie da gewesene Kampfmethode dar, erklärte die Mission am Freitag. Sie würden als Kriegsverbrechen eingestuft. Der Libanon forderte eine Dringlichkeitssitzung der Vereinten Nationen, um die Lage im Nahen Osten zu erörtern und die Anschläge zu verurteilen. Die UN sollten die israelischen Angriffe stoppen, um einen "zerstörerischen regionalen Krieg" zu vermeiden, hieß es.
22.32 Uhr: Iran wirft Israel "niederträchtigen" Angriff vor
Nach der Tötung des ranghohen Militärchefs der pro-iranischen Hisbollah-Miliz Ibrahim Akil in der libanesischen Hauptstadt Beirut hat der Iran Israel einen "brutalen und niederträchtigen Luftangriff" vorgeworfen. Dieser stelle eine "klare Verletzung des Völkerrechts sowie eine Verletzung der Souveränität, der territorialen Integrität und der nationalen Sicherheit des Libanon dar", erklärte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, am Freitag. Es bestehe "kein Zweifel daran, dass das zionistische Regime versucht, die Spannungen zu verschärfen und die Geographie des Krieges und der Konflikte in der Region zu erweitern", erklärte Kanani weiter.
22.01 Uhr: UN-Menschenrechtschef rückt Pager-Angriff in Nähe von Kriegsverbrechen
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat den Israel zugeschriebenen Angriff mit Hunderten explodierenden Pagern und Funkgeräten im Libanon in die Nähe eines Kriegsverbrechens gerückt. "Wenn der Angreifer nicht in der Lage ist, die Vereinbarkeit des Angriffs mit den verbindlichen Regeln des Völkerrechts, insbesondere den wahrscheinlichen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, zu beurteilen, sollte der Angriff nicht durchgeführt werden", sagte Türk vor dem UN-Sicherheitsrat.
"Das humanitäre Völkerrecht verbietet den Einsatz von Sprengfallen in Form scheinbar harmloser, tragbarer Gegenstände, die speziell dafür entwickelt und konstruiert wurden, explosives Material zu enthalten. Gewalt mit der Absicht, Terror unter der Zivilbevölkerung zu verbreiten, ist ein Kriegsverbrechen", erklärte Türk weiter.
21.56 Uhr: Austin verlangt von Israel diplomatische Lösung des Hisbollah-Konflikts
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Joaw Gallant erneut auf eine diplomatische Lösung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah gedrungen. Austin habe seine Besorgnis über die jüngste Eskalation geäußert, teilt das Pentagon mit. Es müsse eine diplomatische Lösung gefunden werden, die den Menschen auf beiderseits der Grenze eine Rückkehr in ihre Wohnorte ermögliche.
21.45 Uhr: Netanjahu verschiebt Reise nach New York
Wegen der Lage in Nahost hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine für Dienstag geplante Reise zur UN-Generaldebatte in New York um einen Tag verschoben. Der israelische UN-Botschafter Danny Danon erklärte das vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York mit der Lage an der Grenze mit dem Libanon. Netanjahus Ankunft sei nun für Mittwoch geplant. "Wir haben nicht die Absicht, mit der Hisbollah im Libanon in einen Krieg einzutreten, aber so wie bisher können wir nicht weitermachen", fügte Danon hinzu.
20.29 Uhr: Israels Armee - Will keine breite Eskalation
Nach der Tötung des Hisbollah-Kommandeurs Ibrahim Akil in Beirut strebt die israelische Armee nach eigenen Angaben keine Ausweitung des Konflikts an. "Wir zielen nicht auf eine breite Eskalation in der Region ab", sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Freitag vor Journalisten. "Wir handeln im Einklang mit den definierten Zielen (des Krieges) und werden dies auch weiterhin tun."
Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant schrieb unterdessen im Onlinedienst X, die "Feinde" Israels hätten keinen "Zufluchtsort" mehr.
20.04 Uhr: Netanjahu - Unsere Ziele sind klar
Nach dem gewaltsamen Tod mehrerer Hisbollah-Kommandeure im Libanon äußert sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Medienberichten zufolge in einer kurzen Stellungnahme. Israels Ziele seien klar, und sein Vorgehen spreche für sich, erklärt Netanjahu demzufolge.
19.20 Uhr: Washington beunruhigt über Verhalten israelischer Soldaten
Das Weiße Haus hat am Freitag Videoaufnahmen vom Umgang israelischer Soldaten mit Leichen im Westjordanland als «zutiefst beunruhigend» bezeichnet. Sollten die Aufnahmen sich als echt herausstellen, würden sie eindeutig ein abscheuliches und ungeheuerliches Verhalten von Berufssoldaten zeigen, sagte der Sprecher für nationale Sicherheit im Weißen Haus, John Kirby.
19.00 Uhr: Anzahl von Toten und Verletzten steigt nach israelischem Angriff
Bei dem Angriff der israelischen Armee auf ein Ziel in Libanons Hauptstadt Beirut sind nach Behördenangaben mindestens zwölf Menschen getötet worden. 66 weitere Personen seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Neun davon befänden sich in einem kritischen Zustand.
18.30 Uhr: Israel - Weitere hochrangige Hisbollah-Kommandeure getötet
Bei dem israelischen Luftangriff in Beirut sind nach Angaben eines israelischen Militärsprechers zusammen mit Befehlshaber Ibrahim Akil rund zehn weitere ranghohe Hisbollah-Kommandeure getötet worden. "Diese Eliminierung dient dem Schutz der Bürger Israels", sagte der Sprecher auf einer Pressekonferenz. Israel strebe keine regionale Eskalation an.
18.11 Uhr: Biden - Bemühungen um Feuerpause in Gaza nicht aufgeben
US-Präsident Joe Biden hält nach eigenen Angaben eine Feuerpause im Gazastreifen nach wie vor für realistisch. "Wir dürfen nicht lockerlassen", sagte Biden vor Journalisten. Auch dass die Bewohner von Nordisrael und dem Südlibanon in Sicherheit in ihre Ortschaften zurückkehren können, müsse gewährleistet werden.
18.05 Uhr: Israel - Hochrangiger Hisbollah-Kommandeur im Libanon getötet
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Kommandeur der islamistischen Hisbollah bei einem Angriff in Libanons Hauptstadt Beirut getötet. Ibrahim Akil sei tot, teilte Armeesprecher Daniel Hagari mit. Wie die Nachrichtenagentur AFP mitteilt, haben Hisbollah-Kreise den Tod Akils bestätigt. Eine offizielle Meldung von der Hisbollah gab es bislang aber nicht.
Die USA machen Akil unter anderem für den tödlichen Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Beirut und für die Geiselnahme von Deutschen und US-Bürgern im Libanon in den 1980er-Jahren verantwortlich.
17.28 Uhr: Netanjahu verschiebt USA-Reise wegen Lage an Grenze zu Libanon um einen Tag
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat seine für kommende Woche geplante USA-Reise wegen der angespannten Lage an der Grenze zum Libanon um einen Tag verschoben. Netanjahu habe den Besuch "angesichts der Sicherheitslage im Norden Israels" verschoben, hieß es von einem Mitarbeiter in seinem Büro. Der Regierungschef werde nun am Mittwoch statt am Dienstag abreisen.
17.10 Uhr: USA - Krieg zwischen Israel und Hisbollah lässt sich abwenden
Die US-Regierung hält es trotz der jüngsten Angriffe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz für möglich, einen Krieg zwischen beiden Seiten abzuwenden. "Wir glauben immer noch, dass es Zeit und Raum für eine diplomatische Lösung gibt, und wir halten dies für den besten Weg", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Ein Krieg an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon sei "nicht unvermeidlich, und wir werden weiterhin alles tun, was wir können, um ihn zu verhindern".
17.01 Uhr: Libanons Regierung verurteilt Israels Angriff in Beirut
Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati hat den israelischen Angriff auf ein Ziel in einem südlichen Vorort Beiruts scharf verurteilt. Israel lege "keinen Wert auf humanitäre, rechtliche oder moralische Werte", sagte er. Stattdessen schreite die israelische Regierung mit etwas voran, "was einem Völkermord ähnelt". Mikati rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, einen klaren Standpunkt gegen die "schrecklichen Massakers" Israels zu zeigen.
16.20 Uhr: Berichte - Hisbollah-Kommandeur Ziel des Angriffs in Beirut
Der israelische Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut hat Berichten zufolge einem hochrangigen Kommandeur der Hisbollah gegolten. Ibrahim Akil sei das Ziel des Luftschlags gewesen, meldeten mehrere israelische Medien unter Berufung auf Sicherheitskreise. Laut Nachrichtenagentur AFP, die sich auf Hisbollah-Kreise beruft, ist Akil ums Leben gekommen. Er wurde von den USA mit einem Kopfgeld von sieben Millionen Dollar gesucht.
15.40 Uhr: Tote nach israelischem Angriff auf Beirut
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Angriff in Beirut ausgeführt. Dies teilten die israelischen Streitkräfte mit. Weitere Angaben zur Art des Angriff oder dessen Ziel wurden zunächst nicht gemacht. Laut libanesischem Gesundheitsministerium wurden mindestens acht Menschen getötet. 59 weitere Personen seien verletzt worden.
Aus Sicherheitskreisen im Libanon erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, dass ein israelischer Luftangriff am Freitag eine Hochburg der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Süden der libanesischen Hauptstadt getroffen habe. Der anonymen Quelle zufolge erfolgte der Angriff nahe der in einem Beiruter Vorort gelegenen Al-Kaem-Moschee.
15.19 Uhr: Israel ficht Zulässigkeit des Haager Antrags auf Haftbefehl gegen Netanjahu an
Die israelische Regierung hat die Zulässigkeit des beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) gestellten Antrags auf einen Haftbefehl gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu formell angefochten. Der Staat Israel habe "seine offizielle Anfechtung der Zuständigkeit des IStGH sowie der Rechtmäßigkeit der Anträge des Staatsanwalts auf Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten und Verteidigungsminister eingereicht", teilte der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Oren Marmorstein, im Onlinedienst X mit.
15.16 Uhr: Tote vom Dach gestoßen? - Israels Armee untersucht Vorfall
Israels Armee untersucht einen Vorfall, bei dem Soldaten im Westjordanland die Leichen von mutmaßlichen palästinensischen Militanten von einem Dach gestoßen haben. Das Militär sprach von einem "schwerwiegenden Vorfall", der nicht mit den Werten der israelischen Armee und den Erwartungen an ihre Soldaten übereinstimme.
15.02 Uhr: Insider - Hisbollah gab manipulierte Pager kurz vor Detonationen aus
Die radikal-islamische Hisbollah hat ihren Mitgliedern nach Angaben aus Sicherheitskreisen nur Stunden vor den Detonationen noch neue Pager der Marke Gold Apollo ausgegeben. Ein Hisbollah-Mitglied habe das Gerät am Montag erhalten. Es sei dann am Dienstag in noch verpacktem Zustand detoniert.
13.52 Uhr: Israels Armee meldet heftigen Beschuss aus dem Libanon
Aus dem Libanon sind nach israelischen Militärangaben erneut zahlreiche Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden. Die Armee registrierte eigenen Angaben zufolge rund 140 Geschosse. Im Norden Israels heulten Warnsirenen. Israelischen Medien zufolge brachen durch den Beschuss Brände aus. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
13.50 Uhr: Libanon - Patriarch Rai verurteilt Pager-Angriffe
Der libanesische Kardinal Bechara Rai hat die Sprengstoff-Attacken gegen die Hisbollah-Miliz mit Tausenden Opfern verurteilt. Laut einem Bericht der libanesischen Nachrichtenagentur NNA prangerte das Oberhaupt der katholischen Maroniten in einer Erklärung am Donnerstag das "wahllose Töten" durch präparierte Kommunikationsgeräte sowie jede Gewalt gegen libanesische und palästinensische Zivilisten an. Der Kardinal sei über die Entwicklung tief besorgt. Im Libanon gilt er als wichtige Stimme.
11.44 Uhr: Beobachtungsstelle - Ein Toter nach Luftangriff in Damaskus
Bei einem mutmaßlich israelischen Drohnenangriff ist in Syrien Aktivisten zufolge eine Person getötet worden. Der Angriff ereignete sich nahe dem Internationalen Flughafen in der Hauptstadt Damaskus, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete.
Bei dem Opfer soll es sich um einen irakischen Staatsbürger gehandelt haben. Außerdem sei eine weitere Person verletzt worden. Beide sollen Mitglieder der proiranischen Miliz Kataib Hisbollah aus dem Irak gewesen sein. Das israelische Militär äußerte sich wie gewohnt nicht.
11.20 Uhr: Behörden - Israel treibt Offensive gegen Hamas voran
Ungeachtet der Eskalation im Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz treibt Israel auch seine Offensive gegen die palästinensische Hamas im Gazastreifen voran. Aus mehreren Teilen des Küstengebiets werden israelische Luft- und Panzer-Angriffe gemeldet. Dabei kamen nach Angaben palästinensischer Behördenvertreter mindestens 14 Menschen ums Leben.
Gleichzeitig schlagen Vertriebe Alarm, die vor den Kämpfen in den südlichen Gazastreifen geflohen sind und am Strand in einem behelfsmäßig errichteten Zeltlager ausharren. Sie machen sich Sorgen, dass die Zelte durch hohe Wellen weggespült werden könnten. Vergangene Woche sei so etwas schon einmal passiert.
10.15 Uhr: UN-Truppe im Libanon fordert sofortige Deeskalation
Die UN-Blauhelmtruppe im Süden des Libanon fordert eine "sofortige Deeskalation" im Konflikt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz. Es sei eine massive Zunahme der Feindseligkeiten über die Grenze hinweg zu beobachten, sagt Unifil-Sprecher Andrea Tenenti der Nachrichtenagentur Reuters. Die Unifil-Truppe soll den Frieden zwischen Israel und dem Libanon wahren.
09.01 Uhr: CDU-Außenpolitiker Wadephul irritiert von Israels Politik
Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende im Bundestag und CDU-Außenpolitiker Johann Wadephul hat sich zunehmend irritiert von der Politik der israelischen Regierung gezeigt. Im Interview mit dem rbb24 Inforadio am Freitag sagte er, man habe Fragen an Israel, "ob wirklich alle Möglichkeiten einer friedlichen Beilegung beider Konflikte [im Gazastreifen und im Libanon] ausgeschöpft sind. Wir sehen zu wenig Schritte der Deeskalation. Und natürlich wird Israel immer die Unterstützung aus Deutschland, auch ja wohl den USA, haben. Aber Israel sollte auch seine Freunde auf dem Weg, den es dort in der Region geht, mitnehmen."
Wadephul verwies auf die Chronologie der Ereignisse und nannte es "auffällig", dass der Anschlag auf Hamas-Führer Hanija, die Explosionswelle von Pagern und Walkie Talkies im Südlibanon oder israelische Truppenbewegungen in Richtung Norden zu Zeitpunkten stattfinden, an denen "Verhandlungen, jedenfalls nach Auskunft der Amerikaner und anderer, die damit vertraut sind, auch in der arabischen Welt, in ein Stadium geraten, wo man hoffen kann, dass sie Erfolg haben. Dann ist natürlich wieder alles zerstört."
08.00 Uhr: Bericht - Israelische Soldaten stoßen leblose Körper von Dächern
Israelische Soldaten haben bei einer Razzia im besetzten Westjordanland drei offenbar leblose Körper von Dächern gestoßen. Das ging aus Beobachtungen eines Journalisten der Nachrichtenagentur AP, der die Szene beobachtete, hervor, sowie aus Videoaufnahmen, in deren Besitz die AP gelangte. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag in der Stadt Kabatija. Drei Soldaten sollen daran beteiligt gewesen sein.
Es war der jüngste Fall eines mutmaßlichen Verstoßes durch israelische Streitkräfte seit dem Beginn des Gaza-Kriegs. Menschenrechtsgruppen werfen dem israelischen Militär ein Muster exzessiver Gewalt gegen Palästinenser vor. Es handele sich um einen ernsten Vorfall, der im Widerspruch stehe zu den Werten des Militärs und den Erwartungen an die Soldaten, teilte die israelische Armee mit. "Der Vorfall wird geprüft." Israel hat erklärt, das Militär habe am Donnerstag in Kabatija vier Extremisten getötet.
06.55 Uhr: Israel hebt Ausgangsbeschränkungen für Orte im Norden auf
Israel hat die am Vortag verhängten Ausgangs- und Versammlungsbeschränkungen für mehrere Ortschaften im Norden des Landes und auf den besetzten Golanhöhen wieder aufgehoben. Dies teilt das Militär mit. Die Einschränkungen waren verhängt worden, nachdem das israelische Militär am Donnerstagnachmittag eine intensive Angriffswelle gegen Stellungen der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons gestartet hatte. Dies hatte die Sorge vor einer massiven Eskalation des seit Monaten andauernden gegenseitigen Beschusses an der Grenze verstärkt.
Nach Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen im vergangenen Oktober hatte die mit der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation verbündete Hisbollah immer wieder Ziele in Israel beschossen. Israel reagierte mit Gegenangriffen.
04.49 Uhr: Minister - Komponenten der im Libanon explodierten Pager nicht aus Taiwan
Die Komponenten der Pager, die am Dienstag im Libanon explodierten, seien nicht in Taiwan hergestellt worden. Das erklärte der Wirtschaftsminister von Taiwan, Kuo Jyh-huei. Der Gründer und Chef des taiwanesischen Unternehmens "Gold Apollo" war am Donnerstag bis spät in die Nacht von der Staatsanwaltschaft Taiwans verhört und anschließend entlassen worden.
"Gold Apollo" hatte diese Woche erklärt, dass die bei dem Anschlag verwendeten Geräte von einem Budapester Unternehmen namens BAC produziert worden seien, das eine Lizenz zur Verwendung seiner Marke habe.
01.39 Uhr: US-Fluglinie Delta setzt Direktflüge von New York nach Tel Aviv bis Jahresende aus
Die US-Fluglinie Delta hat ihren direkten Flugverkehrs zwischen den USA und Israel bis Ende des Jahres ausgesetzt. Delta-Flüge zwischen dem New Yorker Flughafen JFK und Tel Aviv würden bis zum 31. Dezember "aufgrund anhaltender Konflikte in der Region" pausiert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Dies bedeute, dass es zwischen den USA und Israel keine direkten Flüge mehr gebe, bestätigte Delta gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
01.38 Uhr: Palästinenser bestehen auf Durchsetzung von UN-Resolution
Die Palästinenser wollen auf die Durchsetzung einer UN-Resolution pochen, in der Israel aufgefordert wird, seine "rechtswidrige Präsenz" im Gazastreifen und dem besetzten Westjordanland binnen eines Jahres zu beenden. Der palästinensische UN-Botschafter Rijad Mansur sagte dem UN-Sicherheitsrat am Donnerstag, man werde «auf jede Nichtbefolgung unverzüglich reagieren». Die UN-Vollversammlung hatte die Resolution am Mittwoch mit 124 zu 14 Stimmen angenommen.
01.17 Uhr: Israel greift hunderte Hisbollah-Ziele an
Nach den massiven Explosionswellen im Libanon hat Israel laut eigenen Angaben hunderte Angriffe auf Waffensysteme der Hisbollah-Miliz im Land verübt. Die seit Donnerstagnachmittag erfolgten Luftangriffe trafen "hunderte von Raketenwerfern", die bereit waren, "sofort für den Beschuss von israelischem Gebiet eingesetzt zu werden", wie es in einer Mitteilung der israelischen Armee hieß. Unterdessen erklärten US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dass eine diplomatische Lösung des Konflikts weiterhin möglich sei.
00.48 Uhr: Hochrangige US-Beamte - Kein Waffenstillstand vor Ende der Amtszeit Bidens
Hochrangige US-Beamte glauben nicht mehr an ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen vor Ende der Amtszeit von Präsident Joe Biden im Januar. Dies berichtet das Wall Street Journal. Die US-Zeitung beruft sich auf hochrangige Beamte des Weißen Hauses, des Außenministeriums und des Pentagons ohne sie namentlich zu nennen.
00.35 Uhr: Großbritannien fordert sofortigen Waffenstillstand
Der britische Außenminister David Lammy fordert einen sofortigen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah. "Wir sind uns alle sehr, sehr einig, dass wir eine politische Verhandlungslösung wollen, damit die Israelis in ihre Häuser in Nordisrael und die Libanesen in ihre Häuser zurückkehren können", sagte Lammy nach einem Treffen mit den Außenministern aus Frankreich, den USA und Italien in Paris. Zuvor hatte die Sprecherin des Weißen Hauses in Washington, Karine Jean-Pierre erneut vor einer Eskalation der Situation gewarnt.
Donnerstag, 19. September 2024
23.35 Uhr: Israel zerstört nach eigenen Angaben Hisbollah-Raketenwerfer
Nach Angaben des Militärs haben israelische Kampfjets in den vergangenen Stunden Ziele der Hisbollah im Südlibanon bombardiert und Hunderte von Raketenwerfern zerstört, die zum sofortigen Beschuss israelischen Territoriums eingesetzt werden sollten. Seit dem Nachmittag hätten Kampfflugzeuge etwa 100 Raketenwerfer getroffen, die aus etwa 1.000 Fässern bestünden, teilten die israelischen Streitkräfte mit.
23.08 Uhr: Biden hält Lösung im Konflikt Hisbollah-Israel für möglich
Eine diplomatische Lösung im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon ist nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden möglich. Natürlich dauere "der Konflikt entlang der Blauen Linie" zwischen Israel und dem Libanon "schon zu lange", erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre am Donnerstag. "Eine diplomatische Lösung ist die beste Option" betonte sie und fügte hinzu: "Herr Biden glaubt, dass dies möglich ist".
22.05 Uhr: Israel - Iran und Hisbollah schicken Droh-SMS an Israelis
Die israelische Cyberabwehr wirft dem Iran und der Hisbollah vor, israelische Zivilisten mit Drohnachrichten gezielt einzuschüchtern. Auf Smartphones von Nutzern im ganzen Land seien SMS-Nachrichten aufgetaucht, die vorgäben, vom Heimatfront-Kommando zu stammen, teilte die nationale Behörde für Cybersicherheit am Donnerstag mit. "Verabschieden Sie sich von Ihren Angehörigen", hieß es in einer der Nachrichten, die der Nachrichtenagentur AP vorliegt. "Machen Sie sich keine Sorgen, Sie werden sie in der Hölle umarmen."
Am Mittwochabend seien fast fünf Millionen solcher verdächtiger SMS-Nachrichten an Israelis geschickt worden, teilte die Regierung mit. Sie geht davon aus, dass der Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz einen Hackerangriff auf einen israelischen Mobilfunkanbieter verübt und sich dabei Zugriff auf Kundendaten verschafft haben könnten.
21.58 Uhr: Libanon - Explodierte Geräte enthielten Sprengsätze
Den am Dienstag und Mittwoch explodierten elektronischen Geräten waren ersten libanesischen Ermittlungsergebnissen zufolge vor der Ankunft im Land Sprengsätze eingepflanzt worden. Die Zündung sei dann durch elektronische Signale erfolgt, heißt es in einem Brief der libanesischen UN-Vertretung, in den die Nachrichtenagentur Reuters Einblick erhalten hat.
21.40 Uhr: Israels Armee kündigt "Aktivitäten" in Übungsgebieten im Norden an
Die israelische Armee hat Zivilisten dazu aufgerufen, sich am Wochenende von militärischen Übungsgebieten im Norden des Landes fernzuhalten. Das Militär werde dort «Aktivitäten» ausführen, für Unbefugte herrsche daher Lebensgefahr. «Es ist möglich, dass in nahegelegenen Ortschaften Schüsse und Explosionen zu hören sein werden», hieß es weiter in der Mitteilung.
Die genaue Bedeutung der Anweisung war zunächst unklar. Im Libanon herrscht die Sorge, Israel könnte eine Bodenoffensive im Süden des Landes vorbereiten. Im Fall eines solchen Einsatzes müssten im Norden Truppen zusammengezogen werden.
21.32 Uhr: Pentagon: Waren nicht über Angriffe im Libanon informiert
Die US-Regierung ist nach eigener Darstellung nicht vorab über die Angriffe auf Kommunikationstechnik der Hisbollah-Miliz im Libanon informiert worden. Man beobachte weiterhin, was in der Region geschehe und hoffe, dass sich der Konflikt nicht ausweite. Mehr könne man dazu nicht sagen.
21.17 Uhr: Insider melden Dutzende israelische Luftangriffe im Libanon
Die israelische Armee hat drei Insidern zufolge im Laufe des Tages Dutzende Ziele im Südlibanon angegriffen. Es habe sich um einige der heftigsten Bombardierungen seit dem Beginn des Gazakriegs gehandelt, verlautet aus libanesischen Sicherheitskreisen. Israels Militär teilte mit, es seien rund 30 Raketenabschussrampen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah beschossen worden. Außerdem habe die Luftwaffe "Terror-Infrastruktur" und ein Waffenlager im Süden des Libanon attackiert. Artillerie habe das Gebiet von Nakura beschossen.
21.05 Uhr: WHO unterstützt Libanons Gesundheitsministerium
Die Weltgesundheitsorganisation hilft dem libanesischen Gesundheitsministerium bei der Versorgung der Opfer der Explosionen von Kommunikationsgeräten der Hisbollah-Miliz. Die Angriffe hätten dem ohnehin fragilen Gesundheitssystem des Landes massiv zugesetzt, teilte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanon Ghebreyesus mit. In Kooperation mit dem zuständigen Ministerium habe seine Organisation unter anderem Versorgungsgüter für die Behandlung von traumatischen Verletzungen und anderen Notfällen verteilt.
Zudem arbeite man daran, dringenden Bedürfnissen zu begegnen, etwa durch die Bereitstellung von Blutprodukten und Bluttests. Die WHO überprüfe außerdem, wie das Gesundheitssystem funktioniere.
Der WHO-Repräsentant im Libanon, Abdinasir Abubakar, teilte mit, dass mindestens eine medizinische Fachkraft bei den Explosionen ums Leben gekommen sei.
20.56 Uhr: USA fordert, dass Hisbollah "terroristische Angriffe" auf Israel beendet
Damit sich die Situation entspannt verlangen die USA von der pro-iranischen Hisbollah-Miliz, ihre "terroristischen Angriffe" auf Israel zu beenden. Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah könnte die Angriffe auf Israel stoppen - "und ich garantiere Ihnen, dass wir in diesem Fall Israel die Notwendigkeit klarmachen würden, sich seinerseits ruhig zu verhalten", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Donnerstag in Washington.
Solange die Hisbollah aber ihre Angriffe fortsetze, "wird Israel selbstverständlich militärische Maßnahmen zur Verteidigung ergreifen", sagte Miller. Die USA setzten sich weiterhin bei allen Parteien dafür ein, den Konflikt nicht zu eskalieren und die Spirale der Gewalt nicht außer Kontrolle geraten zu lassen. Am Ende dieser Bemühungen solle eine Waffenruhe im Gazastreifen erlangt werden.
20.49 Uhr: Iran droht Israel nach Explosionen im Libanon mit "vernichtender Antwort"
"Solche terroristischen Akte, die zweifellos auf die Verzweiflung und die wiederholten Misserfolge des zionistischen Regimes zurückzuführen sind, werden bald mit einer vernichtenden Antwort der Widerstandsfront beantwortet werden", erklärte der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, am Donnerstag laut iranischen Staatsmedien in einer Nachricht an Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah.
Als "Widerstandsfront" oder "Achse des Widerstands" versteht sich eine militärische Koalition gegen Israel bestehend aus dem Iran und seinen regionalen Verbündeten, darunter die Hisbollah, die islamistische Palästinenserorganisation Hamas und die jemenitischen Huthi-Rebellen.
20.27 Uhr: Britischer Außenminister: Staatsbürger sollen Libanon verlassen
Großbritannien hat seine Staatsbürger unter dem Eindruck der tödlichen Explosionen von Kommunikationsgeräten der Hisbollah erneut zum Verlassen des Libanons aufgefordert. Die Lage vor Ort könnte sich nach den Vorfällen rapide verschlechtern, warnte Außenminister David Lammy. "Meine Botschaft an britische Staatsbürger ist, zu gehen, solange es noch kommerzielle Optionen gibt", schrieb er auf der Online-Plattform X. Die Regierung in London rät britischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern bereits seit mehr als einem Monat, den Libanon zu verlassen.
Mit dem geschäftsführenden libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati habe er zudem über eine Verhandlungslösung gesprochen, um die Stabilität wiederherzustellen. In dem Gespräch habe er überdies seine tiefe Besorgnis über die wachsenden Spannungen und die zivilen Opfer im Libanon übermittelt, erklärte Lammy am Donnerstag.
19.58 Uhr: Armee - Bewaffnete Palästinenser im Westjordanland getötet
Bei einem israelischen Armeeeinsatz im Westjordanland sind Militärangaben zufolge mindestens vier militante Palästinenser getötet worden. Es sei zu einem Feuergefecht gekommen, teilte die Armee mit. Nach Medienberichten befanden die Palästinenser sich auf dem Dach eines von israelischen Einsatzkräften umstellten Hauses in der Nähe der Stadt Dschenin. Israelische Soldaten hätten das Feuer auf das Gebäude eröffnet, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Nach Angaben der "Times of Israel" soll sich eine von Israel gesuchte Person in dem umstellten Gebäude versteckt haben.
19.20 Uhr: Israel - Aktionen gegen Hisbollah gehen weiter
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat eine Fortsetzung der Angriffe auf die libanesische Hisbollah-Miliz angekündigt. "Die Serie unserer Militäraktionen wird weitergehen." Galant sagte bei einer Sitzung mit ranghohen Vertretern des Militärs und der Geheimdienste: «In der neuen Phase des Krieges gibt es wichtige Gelegenheiten, aber auch erhebliche Risiken.» Bei der Beratung sei es um verschiedene Szenarien im Kampf gegen die Hisbollah gegangen. Ziel sei eine Rückkehr der Einwohner des israelischen Nordens in ihre Wohnorte. "Mit der Zeit wird die Hisbollah einen wachsenden Preis zahlen."
18.20 Uhr: USA und Frankreich rufen zur Mäßigung und Zurückhaltung auf
Frankreich und die USA rufen zur Zurückhaltung im Nahen Osten, insbesondere im Libanon, auf, erklärt US-Außenminister Antony Blinken. Man wolle von keiner Partei irgendwelche Eskalationen sehen, sagt er. Zugleich erklärt er, er glaube, eine Feuerpause im Gazastreifen sei immer noch möglich. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron telefonierte nach Angaben des Präsidialamts mit libanesischen Politikern und Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und rief dazu auf, sich zu mäßigen.
18.07 Uhr: Macron tief besorgt über Eskalation im Nahen Osten
Der französische Präsident Emmanuel Macron sorge sich, dass die beispiellosen Zwischenfälle im Libanon zu "einer gefährlichen Eskalation der Spannungen in der Region" führen könnten, teilte der Élysée-Palast am Donnerstag mit. Macron äußerte sich nach Telefonaten mit ranghohen libanesischen Politikern und Militärvertretern.
Diese forderte Macron laut der Mitteilung auf, verantwortungsvoll zu agieren, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Zudem drängte der Präsident seine Gesprächspartner, Botschaften der Zurückhaltung an alle libanesischen Parteien zu senden, angefangen mit der Hisbollah. Über die Gefahren einer Eskalation wolle Macron auch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sprechen, hieß es weiter.
Der Libanon war nach dem Ersten Weltkrieg bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1943 französisches Protektorat. Unter Macron bemüht sich die Regierung in Paris, in den Beziehungen mit dem Land ein wichtiger diplomatischer Akteur zu bleiben.
17.35 Uhr: Für Hisbollah-Chef gleichen Explosionen einer Kriegserklärung
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat Israel nach den offensichtlich koordinierten Angriffen auf technische Geräte der Schiitenorganisation versuchten "Völkermord" und ein "Massaker" vorgeworfen. "Innerhalb von zwei Tagen und binnen einer Minute pro Tag hat Israel darauf abgezielt, mehr als 5.000 Menschen zu töten", sagte der Generalsekretär bei einer im Fernsehen übertragenen Rede. "Dieser kriminelle Akt kommt einer Kriegserklärung gleich", sagte er. Israel habe alle roten Linien überschritten. Nasrallah kündigte Vergeltung an: "Die Bestrafung wird kommen", sagte er. Wann, wo und wie werde man sehen, wenn der Zeitpunkt gekommen sei.
17.25 Uhr: Zwei Soldaten bei Hisbollah-Angriffen im Grenzgebiet getötet
Zwei israelische Soldaten sind in der Nähe der Grenze zum Libanon getötet worden. Das teilt die Armee mit. Der israelische Sender N12 berichtet, ein Soldat sei durch eine Drohne getötet worden, der andere durch eine Panzerabwehrrakete.
16.55 Uhr: Hisbollah - Keine Rückkehr für israelische Bürger in Grenzgebiet
Die Hisbollah-Miliz im Libanon will die Rückkehr israelischer Zivilisten in die Grenzregion zum Libanon verhindern. Dies werde nicht durch eine militärische Eskalation erreicht werden, sagt ihr Chef Sajjed Hassan Nasrallah in der ersten Rede seit den Anschlägen mit Pagern und Walkie-Talkies.
Er hoffe, Israel werde versuchen, in den Süden des Libanon einzudringen, denn dies stelle eine historische Chance für die Hisbollah dar. Die Kampfbereitschaft der Hisbollah-Miliz im Libanon wurde erhöht, teilt er mit. Die Anschläge hätten die Befehlsstrukturen der Miliz nicht beschädigt. Auch die Infrastruktur der mit dem Iran verbündeten Gruppierung sei intakt.
16.40 Uhr: Berichte - Israel erwägt freies Geleit für Hamas-Chef bei Geiselfreilassung
Israel hat Medienberichten zufolge den Entwurf für eine neue Vereinbarung mit der radikalislamischen Hamas ausgearbeitet, der eine Freilassung von Geiseln im Gegenzug zu freiem Geleit für Hamas-Anführer Jahja Sinwar und einem Stopp der Kämpfe vorsieht. Der Vorschlag sehe zudem eine Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischer Haft und die Errichtung eines neuen Regierungssystems im Gazastreifen vor, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender Kan am Donnerstag.
Laut der "Times of Israel" hat der israelische Geiselbeauftragte Gal Hirsch den Vorschlag "den Amerikanern vorgelegt, die ihn an arabische Vertreter weiterleiten sollten". Bei einer Pressekonferenz wollte sich Israels Regierungssprecher David Mencer am Donnerstag nicht zu den Berichten äußern. Stattdessen erneuerte er Forderungen an die internationale Gemeinschaft, Druck auf die Hamas auszuüben, um eine Vereinbarung zur Geiselfreilassung zu treffen.
16.22 Uhr: Hisbollah-Chef - Israel hat mit Explosionen "alle roten Linien überschritten"
Nach der Explosion hunderter Kommunikationsgeräte der pro-iranischen Hisbollah im Libanon hat der Chef der schiitischen Organisation einen "schweren Schlag" gegen seine Miliz eingeräumt. Bei seinem ersten Auftritt seit den Angriffen mit 37 Todesopfern und mehr als 2.900 Verletzten sagte Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah am Donnerstag in einer live übertragenen Fernsehansprache, Israel habe mit den Explosionen "alle roten Linien überschritten". "Der Feind" habe durch die zeitgleich am Dienstag und Mittwoch zur Explosion gebrachten Pager und Walkie-Talkies "nicht weniger als 5.000 Menschen töten" wollen, sagte Nasrallah.
16.20 Uhr: Militär - Israel greift Ziele im Libanon an
Israelische Streitkräfte greifen Ziele im Libanon an. Die Soldaten seien im Einsatz, um die Sicherheit im Norden Israels wiederherzustellen, teilt der Generalstab mit. "Dies soll die Rückkehr der Bewohner in ihre Häuser ermöglichen." Wegen der fast täglichen kurzen Gefechte zwischen der Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär an der israelisch-libanesischen Grenze haben Tausende Israelis schon vor Monaten die Region verlassen.
Weiter erklärt das Militär: "Die terroristische Organisation Hisbollah hat den Südlibanon in ein Kampfgebiet verwandelt." Die radikal-islamische Gruppierung habe Häuser als Waffenlager genutzt, Tunnel darunter gegraben und Zivilisten als menschliche Schutzschilde eingesetzt.
15.17 Uhr: Lufthansa verlängert Flugstopp nach Tel Aviv und Teheran
Die Lufthansa hat angesichts der weiter eskalierenden Gewalt in Nahost ihren Flugstopp nach Tel Aviv und Teheran verlängert. "Aufgrund der aktuellen Situation passt die Lufthansa Group ihren Flugplan erneut an", erklärte sie am Donnerstag. Flüge in die israelische Mittelmeermetropole und die iranische Hauptstadt werden demnach bis einschließlich kommenden Dienstag gestrichen.
15.16 Uhr: UN - Israel verstößt in Gaza massiv gegen Kinderrechte
Ein Ausschuss der Vereinten Nationen (UN) wirft Israel schwere Verletzungen von Kinderrechten vor. Die Militäraktionen im Gazastreifen hätten katastrophale Auswirkungen auf die Kinder und gehörten zu den schlimmsten Verstößen in der jüngsten Geschichte. Palästinensischen Behörden zufolge wurden seit dem israelischen Einmarsch in den Gazastreifen als Reaktion auf die Attacken der radikal-islamischen Hamas vom 7. Oktober 2023 mehr als 11.000 Kinder getötet.
15.08 Uhr: Behörden - Libanon verbietet Walkie-Talkies und Pager auf Flügen aus Beirut
Die libanesischen Behörden verbieten einem Bericht zufolge das Mitführen von Walkie-Talkies und Pagern auf Flügen vom Flughafen Beirut. Die zivile Luftfahrtbehörde des Landes fordert Fluggesellschaften dazu auf, ihre Passagiere darüber zu informieren, dass die Geräte bis auf Weiteres nicht auf dem Airport der libanesischen Hauptstadt mitgeführt werden dürfen, wie die staatliche Nachrichtenagentur des Libanon berichtet. Auch deren Luftfrachtversand sei untersagt worden.
15.01 Uhr: Türkischer Minister wirft Israel Ausweitung des Krieges vor
Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat Israel eine strategische Ausweitung des Gaza-Krieges auf den Libanon vorgeworfen. "Wir haben gesehen, dass (Israel) Schritt für Schritt begonnen hat, (den Konflikt) in Richtung Libanon zu eskalieren", sagte Fidan am Donnerstag der Nachrichtenagentur Anadolu und bezog sich damit auf zwei Explosionswellen, bei denen Kommunikationsgeräte der Hisbollah-Miliz detonierten.
Fidan äußerte in dem Interview auch Sorgen über einen größeren regionalen Konflikt. "Wir haben den Punkt erreicht, an dem die von Israel durchgeführten Einsätze immer provokanter werden und im Gegenzug die Hisbollah, der Iran und andere Elemente, die ihnen nahe stehen, keine andere Wahl haben, als zu reagieren", erklärte der Minister.
13.51 Uhr: Bulgarischer Geheimdienst - Keine Hinweise auf Transport von Pagern
Die bulgarischen Behörden haben Berichte zurückgewiesen, wonach die im Libanon explodierten Pager durch das Hoheitsgebiet des Landes transportiert wurden. Es habe keine Zollabfertigung solcher Kommunikationsgeräte gegeben, teilte der bulgarische Inlandsgeheimdienst mit. Zuvor hatten Medien berichtet, ein in Bulgarien registriertes Unternehmen habe die Hisbollah-Miliz mit den Pagern beliefert, die später im Libanon und in Syrien explodierten.
13.41 Uhr: Wafa - Drei Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet den Tod von drei Palästinensern bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland. Weitere vier Menschen seien durch das Vorgehen des Militärs in der Stadt Kabatija verletzt worden.
13.37 Uhr: Regierungsangaben - Totenzahl nach Funkgeräte-Explosionen auf 25 gestiegen
Die Zahl der Todesopfer bei den Explosionen zahlreicher von der Hisbollah-Miliz genutzter Handfunkgeräte ist nach Angaben der libanesischen Regierung auf 25 gestiegen. 608 Menschen seien bei den Explosionen am Mittwoch verletzt worden, teilt Gesundheitsminister Firass Abiad auf einer Pressekonferenz mit.
Mit der jüngsten Zahl der Todesopfer stieg die Zahl der seit Dienstag durch Sprengsätze getöteten Menschen im Libanon auf 37, während die Zahl der Verletzten bei über 3.000 liegt. Viele der Getöteten und Verletzten waren Mitglieder der militanten Hisbollah-Miliz.
13.25 Uhr: Krankenhaus - Zehn Menschen bei israelischen Angriffen getötet
Bei israelischen Luftangriffen sind offenbar in der Nacht zum Donnerstag im Gazastreifen mindestens zehn Menschen getötet worden, darunter drei Kinder. Unterlagen aus dem Nasser-Krankenhaus in Chan Junis bestätigten die Zahl der Todesopfer, und auch ein Reporter der Nachrichtenagentur AP sah die Leichen. Die Getöteten wurden am Donnerstag begraben.
12.18 Uhr: Anfrage - Seit März keine Kriegswaffenexporte nach Israel mehr
Die Bundesregierung hat seit März keine Kriegswaffenexporte nach Israel mehr genehmigt. Das geht aus Antworten des Bundeswirtschaftsministeriums auf Anfragen der Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen vom Bündnis Sahra Wagenknecht hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Danach erteilte das Ampel-Kabinett seit Jahresanfang bis zum 21. August die Erlaubnis für die Lieferung von Kriegswaffen im Wert von 32.449 Euro. Die Genehmigungen stammen aber aus dem Januar (30.449 Euro) und Februar (2.000 Euro).
Zudem erlaubte die Ampel-Regierung seit Jahresanfang die Lieferung "sonstiger Rüstungsgüter" im Wert von 14,42 Millionen Euro an Israel. Sonstige Rüstungsgüter sind beispielsweise Helme, Schutzwesten oder unbewaffnete Fahrzeuge. Die Daten des Wirtschaftsministeriums stammen aus Antworten auf Anfragen Dagdelens vom 10. September und 9. April.
12.16 Uhr: Bulgarische Behörde überprüft Firma wegen explodierter Pager
Die bulgarische Staatssicherheitsbehörde Dans kündigt Überprüfungen einer Firma in Zusammenhang mit den manipulierten Pagern an. Bulgarische Medien berichten, eine in Sofia ansässige Firma namens Norta Global Ltd sei in den Verkauf der Pager verwickelt, die im Libanon explodierten. Reuters versucht die Firma zu kontaktieren, erreicht aber keinen Ansprechpartner.
11.36 Uhr: Baerbock warnt alle Seiten vor weiterer Eskalation
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mahnt die Konfliktparteien zur Besonnenheit. "Ich warne alle Seiten vor weiterer Eskalation in #Nahost", schreibt die Grünen-Politikerin auf der Plattform X. "Seit Monaten führen wir & all unsere Partner Gespräche, telefonieren uns die Finger wund, Ringen um die kleinsten Fortschritte Richtung #Stabilität", berichtet sie. "Schlag & Gegenschlag bringen die Region keinen Millimeter zum Frieden."
10.48 Uhr: Berichte - Verletzte in Israel nach Beschuss aus dem Libanon
In Nordisrael sind israelischen Medienberichten zufolge nach Raketenbeschuss aus dem Libanon mindestens acht Menschen verletzt worden. Eine Person sei schwer verletzt worden, berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 beschießt auch die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz aus dem Libanon fast täglich Ziele im angrenzenden Norden Israels.
10.42 Uhr: Hisbollah meldet 32 Tote seit Pager-Explosionen am Dienstag
Die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon hat seit der Explosion Hunderter Pager am Dienstag 32 Tote in den eigenen Reihen bestätigt. Die Miliz machte keine Angaben darüber, ob diese Mitglieder durch die Explosionen von Pagern und Funkgeräten am Dienstag und Mittwoch getötet wurden. Nach dem mutmaßlich von Israel koordinierten Angriff auf die von der Hisbollah genutzten Geräte steht die Miliz vor einer ihrer größten Herausforderungen seit Jahren. Bei den Explosionen wurden an beiden Tagen nach offiziellen Angaben mehr als 3.250 Menschen verletzt und 32 getötet. Klarheit darüber, wie viele Hisbollah-Mitglieder durch die Explosionen verletzt oder getötet wurden, gab es nicht. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es aber, die Miliz sei schwer getroffen worden.
10.28 Uhr: Wegen Israels Sicherheitsinteressen: Enthaltung Deutschlands bei UN-Resolution
Nach der UN-Resolution zur israelischen Besatzung in den palästinensischen Gebieten hat die Bundesregierung die deutsche Enthaltung unter anderem mit dem "unrealistischen" Zeitplan für die geforderte Beendigung der Besatzung begründet. Zudem lasse die Resolution "legitime Sicherheitsinteressen Israels unerwähnt und berücksichtigt sein Selbstverteidigungsrecht nicht hinreichend", erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Donnerstag in Berlin.
Die UN-Vollversammlung hatte Israel am Mittwoch in einer nicht bindenden Resolution aufgefordert, die Besatzung in den palästinensischen Gebieten binnen zwölf Monaten zu beenden.
10.17 Uhr: Bericht: Israel mit neuem Gaza-Plan
Israel hat angesichts der stockenden Gaza-Verhandlungen einem Medienbericht zufolge einen neuen Entwurf für ein Abkommen mit der Hamas vorgelegt. Der Plan sieht auch vor, dass der Hamas-Anführer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, das Gebiet unbehelligt verlassen darf, wie der israelische Sender Kan berichtete. Im Gegenzug sollen alle noch von der Hamas festgehaltenen, aus Israel Entführten auf einmal freigelassen werden.
Bei den Verhandlungen war bislang geplant gewesen, die Geiseln in mehreren Phasen freizubekommen. Nach fast einem Jahr Geiselhaft ist in Israel die Sorge um das Leben der Menschen groß. Mehrere Entführte sind bereits von der Hamas ermordet oder sehr wahrscheinlich im Zuge der israelischen Bombardierungen umgekommen.
09.32 Uhr: Vom Iran für Morde rekrutiert? - Israeli festgenommen
Israelische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben einen israelischen Staatsangehörigen festgenommen, der verdächtigt werde, in Pläne zur Ermordung ranghoher Politiker verwickelt zu sein. Der Iran soll diese Pläne unterstützt haben. Es handle sich um einen Geschäftsmann mit Verbindungen zur Türkei. Er soll den Angaben zufolge bei mindestens zwei Treffen im Iran dabei gewesen sein, bei denen es um mögliche Attentate auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joaw Gallant oder den Leiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes gegangen sei.
09.21 Uhr: Hisbollah vermeldet nach Walkie-Talkie-Explosionen Tod von 20 Mitgliedern
Nach der mutmaßlich koordiniert ausgelösten Explosion von Funksprechgeräten im Libanon hat die islamistische Hisbollah den Tod von 20 Mitgliedern bekanntgegeben. Die Miliz nannte aber offiziell keine Todesursache. Aus der Hisbollah nahestehenden Kreisen hieß es aber, die Mitglieder seien durch die Explosionen der Walkie-Talkies getötet worden.
09.16 Uhr: Israelisches Militär meldet Angriffe auf Hisbollah
Israels Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht mehrere Hisbollah-Stellungen im Süden des Libanon mit Kampfjets und Artillerie angegriffen. Es meldet Treffer in mehreren Ortschaften, darunter ein Waffenlager der radikalislamischen Miliz. In Israel wiederum wurden unbestätigten Medienberichten zufolge mehrere Zivilisten durch Beschuss aus dem Libanon mit Panzerabwehr-Raketen verletzt.
08.09 Uhr: München erinnert an Hamas-Angriff auf Israel
Mit einer großen Gedenkveranstaltung will München an den Angriff der Hamas auf Israel vor einem Jahr erinnern. Am 6. Oktober soll es ein Gedenken sowie einen Fußmarsch unter dem Motto "365 Tage - München gegen Antisemitismus" geben, teilten die Veranstalter der weltweiten Bewegung "Run for Their Lives" mit, die sich nach dem 7. Oktober 2023 gegründet hatte. Reden halten werden Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und die Münchner Schauspielerin Uschi Glas. Beginn ist um 16 Uhr am Odeonsplatz.
07.11 Uhr: Walkie-Talkie-Explosionen - Firma aus Japan im Fokus
Die mutmaßlich im Libanon explodierten Funksprechgeräte werden nach Angaben des japanischen Herstellers seit zehn Jahren nicht mehr produziert. Das Unternehmen Icom erklärte am Donnerstag, dass die Produktion vor etwa zehn Jahren eingestellt worden sei. Medienberichten zufolge trugen die am Mittwoch explodierten Funksprechgeräte das Icom-Logo.
Im Libanon waren am Mittwoch hunderte sogenannte Walkie-Talkies explodiert. Unter anderem explodierten sie in einem südlichen Vorort der Hauptstadt Beirut, als dort eine Trauerfeier für am Vortag durch explodierende Pager getötete Mitglieder der libanesischen Hisbollah-Miliz stattfand. Die Miliz macht Israel für die Explosionen verantwortlich und droht mit Vergeltung. Israel äußerte sich nicht.
05.45 Uhr: Krieg zwischen Israel und der Hisbollah wird immer wahrscheinlicher
Die Hoffnung, den Nahost-Konflikt diplomatisch zu lösen, schwindet zusehends. Denn Israel macht immer deutlicher, dass es den Status quo im Norden des Landes, an der Grenze zum Libanon, verändern will. In den vergangenen Tagen hat Israel eine erhebliche Streitmacht an die nördliche Grenze verlegt. Das Sicherheitskabinett des Landes hat die Rückkehr Tausender durch die Gefechte vertriebener Israelis in ihre Häuser im Norden zu einem offiziellen Kriegsziel erklärt. Es gibt also deutliche Anzeichen dafür, dass Israel den Krieg auf den Libanon auszuweiten gedenkt. Israelische Medien berichteten am Mittwoch, die Regierung habe noch nicht darüber befunden, ob eine Großoffensive im Libanon gestartet werden soll. Vieles, so scheint es, hängt von der Reaktion der Hisbollah auf die jüngsten Entwicklungen ab. Für den heutigen Donnerstag wird eine Rede von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah erwartet.
Mittwoch, 18. September 2024
23.15 Uhr: Zahl der Toten nach Explosionen am Mittwoch steigt auf 20
Im Libanon sind am Mittwoch erneut elektronische Geräte explodiert. Mindestens 20 Menschen wurden dabei getötet und weitere 450 verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilte.
23.30 Uhr: Westliche Diplomaten beraten am Donnerstag über Lage in Nahost
Ranghohe Diplomaten der USA, Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs und Italiens treffen sich am Donnerstag in Paris zu Gesprächen über die Lage im Nahen Osten. Nach Diplomatenangaben aus Paris wird US-Außenminister Antony Blinken an dem Treffen in der französischen Hauptstadt teilnehmen, nachdem er zuvor bereits bei einem Besuch in Kairo die Wichtigkeit einer Feuerpause bekräftigt hatte. Das Treffen findet vor dem Hintergrund wachsender Furcht vor einer Ausweitung des Krieges im Nahen Osten statt.
Den Angaben aus Paris zufolge nimmt auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) teil. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es dagegen, für Deutschland werde der Politische Direktor des Auswärtigen Amtes an dem kurzfristig anberaumten Treffen teilnehmen. Der ebenfalls teilnehmende italienische Außenminister Antonio Tajani erklärte, die Gruppe werde über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Lage im Libanon sprechen. Daneben werde der Krieg in der Ukraine Thema sein. Großbritannien bestätigte seine Teilnahme zunächst nicht.
22.02 Uhr: Deutschland exportiert deutlich weniger Waffen nach Israel
Deutschland hat in diesem Jahr deutlich weniger Kriegswaffen nach Israel exportiert als in Vorjahr. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Gruppe BSW im Bundestag hervor. Denn laut Regierungskreisen hat der Bund die Bearbeitung von Exportlizenzen für Waffen nach Israel ausgesetzt, weil es rechtlichen und politischen Drucks gegeben habe. Einen Exportstopp gibt es laut der Bundesregierung jedoch nicht und auch kein Exportverbot, so Regierungssprecher Steffen Hebestreit.
Allerdings hat Deutschland im Vorjahr 2023 Waffen in zehn Mal so hohem Wert (326,5 Millionen Euro) exportiert wie 2022. Das geht aus Daten des Wirtschaftsministeriums hervor, das die Exportlizenzen genehmigt. Bis zum 21. August wurden Waffenexporte im Wert von 14,5 Millionen Euro genehmigt, wovon die Kriegswaffen 32.449 Euro ausmachen. Das get aus der Anfrage des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) weiter hervor.
Laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck werde bei den Waffenlieferungen genau auf den Zweck der Waffen geschaut. Abwehrsysteme würden schnell genehmigt, deutlich zurückhaltender sei man dagegen bei Waffen, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen könnten, wo "zumindest der Verdacht im Raum steht, dass humanitäres Völkerrecht missachtet wird".
20.42 Uhr: Inzwischen 14 Tote und 450 Verletzte im Libanon
Nach den Explosionen von elektronischen Kommunikationsgeräten meldet das libanesische Gesundheitsministerium inzwischen 14 Todesopfer und 450 Verletzte.
20.37 Uhr: Israel droht der Hisbollah mit neuen Schlägen
Das israelische Militär hat offenbar weitere Pläne für den Kampf gegen die Hisbollah im Libanon in der Schublade. Generalstabschef Herzi Halevi sagte am Mittwoch: "Wir haben viele Fähigkeiten, die wir noch nicht aktiviert haben. Jedes Mal, wenn wir in einer bestimmten Phase arbeiten, sind die nächsten beiden Phasen bereit, stark voranzuschreiten. In jeder Phase muss der Preis für die Hisbollah hoch sein."
20.11 Uhr: Blinken - Eskalationen gefährden Verhandlungen über Waffenruhe in Gaza
US-Außenminister Antony Blinken hat sich am Mittwoch frustriert über "überraschende Eskalationen" im Nahen Osten geäußert. Immer, wenn die USA und andere Vermittler Fortschritte in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ausmachten, drohe ein Ereignis, die Gespräche zu stoppen, sagte Blinken auf eine Frage zu den Explosionen im Libanon am Vortag.
18.58 Uhr: Israel verkündet "neue Phase" des Krieges
Israels Verteidigungsminister Joav Galant kündigt eine "neue Phase" des Krieges im Nahen Osten an. Israel sehe die Front nun im Norden. In einer Rede auf einem Luftwaffenstützpunkt sagte er: "Wir treten in eine neue Phase des Krieges ein, die uns Mut, Entschlossenheit und Ausdauer abverlangt.". Somit sollen Kräfte und Ressourcen in den Norden verlagert werden, so Galant weiter.
Die Hisbollah und der Iran machen Israel für den mutmaßlich koordinierten Angriff auf Hunderte Funkempfänger verantwortlich. Israel hat sich nicht offiziell dazu geäußert.
- Zum tagesschau-Artikel: "Galant kündigt 'neue Phase' des Krieges an"
18.21 Uhr: Guterres befürchtet "dramatische Eskalation"
Laut UN-Generalsekretär Antonio Guterres könnten die Explosionen von elektronischen Geräten ein Präventivschlag sein, auf den ein größerer Angriff der israelischen Armee folgen könne. Das könne eine "dramatische Eskalation" im Nahen Osten bedeuten, so Guterres.
17.58 Uhr: Mindestens 9 Tote und 300 Verletzte im Libanon
Die Zahl der Toten bei den heutigen Explosionen von Walkie-Talkies und anderen elektronischen Geräten im Libanon ist auf neun gestiegen. So die Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums. Es habe mehr als 300 Verletzte gegeben.
17.45 Uhr: UN-Vollversammlung fordert Rückzug Israels aus besetzten Gebieten
Die UN-Vollversammlung verlangt, dass Israel sein Militär aus den besetzten Palästinensergebieten innerhalb eines Jahres abzieht. Dafür gab es eine große Mehrheit 124 Stimmen, 43 Staaten enthielten sich - unter ihnen Deutschland - und dagegen stimmten Israel, die Vereinigten Staaten und zwölf weiteren Staaten. Die Resolution ist völkerrechtlich nicht bindend. Einige Staaten gaben keine Stimme ab.
Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hatte im Juli in einem Rechtsgutachten festgestellt, dass die Besatzung der palästinensischen Gebiete illegal sei und so schnell wie möglich beendet werden müsse.
- Zum tagesschau-Artikel: "Israels Siedlungspolitik laut UN-Gutachten illegal"
17.09 Uhr: Offenbar 100 Verletzte bei neuen Explosionen im Libanon
Die Explosionen elektronischer Geräte im Libanon haben einen Menschen getötet und mindestens 100 Menschen verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilt. Die Explosionen wurden aus mehreren Landesteilen gemeldet.
Der ranghohe Hisbollah-Funktionär Hashim Safieddine reagierte unterdessen auf die explodierten Pager vom Dienstag: "Diese Aggression hat ihre eigene Strafe und Vergeltung, und die Strafe wird kommen."
16.59 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro - Pager-Explosionen "schockierend"
Das UN-Menschenrechtsbüro hat die Explosionen von Hunderten Pagern am Dienstag scharf verurteilt. Gleichzeitig tausende unbekannte Menschen anzugreifen verstoße gegen die internationalen Menschenrechtsnormen. Schließlich habe man nicht wissen können, wer die Geräte gerade nutze und wer sonst in der Umgebung sei. Das sei "schockierend". Auch ein Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht komme in Betracht.
Die Sprecherin Ravina Shamdasani sagte in Genf: "Die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung sind inakzeptabel. Die Angst und der Terror, die dadurch ausgelöst werden, sind weitreichend." Die Vorfälle müssten transparent untersucht und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.
16.51 Uhr: Hamas - Fünf Tote bei israelischem Angriff in Gaza-Stadt
Ein israelischer Angriff auf eine Schule in der Stadt Gaza hat laut palästinensischen Angaben fünf Todesopfer gefordert. Die Ibn Al-Hajtam-Schule sei in eine Notunterkunft umfunktioniert worden, so die örtliche Zivilschutzbehörde.
Israels Armee bestätigte den Angriff, die ehemalige Schule sei aber von der Hamas genutzt worden, um "terroristische Aktivitäten" gegen Israel zu planen und auszuführen. Die israelische Luftwaffe habe einen "präzisen Angriff auf Hamas-Terroristen" in dem Haus geflogen, wobei man "zahlreiche Maßnahmen" ergriffen habe, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Eine Opferzahl nannte die israelische Armee nicht.
16.35 Uhr: Neue Explosionen im Libanon - diesmal auch Walkie-Talkies betroffen
In einer Hisbollah-Hochburg am südlichen Stadtrand von Beirut sowie im Süden und Osten des Landes sind am Mittwoch weitere Kommunikationsgeräte von Hisbollah-Mitgliedern explodiert. In einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt sei "eine Anzahl von Walkie-Talkies explodiert", verlautete aus Hisbollah-Kreisen.
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur meldete Explosionen von Pagern und anderen Kommunikationsgeräten im Osten und Süden des Libanon, AFP-Reporter berichteten von Explosionen in Sidon im Süden und in Baalbeck im Osten des Landes.
16.27 Uhr: Peseschkian - Pager-Explosionen "Schande" des Westens
Die koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon hat Irans Präsident als "Schande" des Westens bezeichnet. Es sei ein "Beweis für den Niedergang", dass "Werkzeuge, die ursprünglich zur Förderung des Wohlstands und des Komforts der Menschheit geschaffen wurden, als Mittel des Terrors und der Zerstörung eingesetzt werden", sagte Massud Peseschkian laut dem Präsidialamt nach einer Kabinettssitzung.
Insbesondere den USA als Partner Israels machte Irans Präsident schwere Vorwürfe. Das Ereignis habe gezeigt, "dass die westlichen Länder und die Amerikaner zwar öffentlich behaupten, sie strebten einen Waffenstillstand an, in Wirklichkeit aber die Verbrechen (...) des zionistischen Regimes voll und ganz unterstützen". Die USA hatten zuvor ausdrücklich betont, nichts mit den Vorfällen zu tun zu haben. "Ich kann ihnen sagen, dass die USA nicht daran beteiligt waren und dass die USA nicht im Voraus von diesem Vorfall wussten“, so der Sprecher des US-Außenministeriums Matthew Miller.
16.15 Uhr: Libanon bereitet sich auf "ausgedehnte israelische Angriffe" vor
Die Regierung in Beirut macht für die zahlreichen Pager-Explosionen gestern im Libanon Israel verantwortlich und bereitet ihr Land auf weitere Angriffe vor. Der Leiter des Notfallausschusses der Regierung, Nasser Yassin, sagte laut der libanesischen Nachrichtenagentur NNA: "Wir haben mögliche Szenarien für den Fall ausgedehnter israelischer Angriffe vorgestellt."
Rund 100 Schulen, die als Notunterkünfte dienen könnten, würden derzeit mit dem Nötigsten ausgestattet, um etwaigen Binnenflüchtlingen Unterschlupf zu bieten. Nahrungsmittelreserven reichten nach Regierungsangaben im Libanon derzeit für mehr als drei Monate. Zudem sei man unter anderem mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen in Kontakt, um 50.000 Nahrungsmittelpakete für vertriebene Familien bereitzustellen.
14.19 Uhr: Blinken - "Fortschritte" bei Waffenruhe-Verhandlungen
Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg hat es US-Außenminister Antony Blinken zufolge in den letzten anderthalb Monaten Fortschritte gegeben. Man sei sich bei 15 von 18 Punkten einig, sagte er am Rand eines Treffens mit Ägyptens Präsident und anderen Vertretern der Regierung in Kairo.
Einige Fragen müssten aber noch geklärt werden, das hänge vom politischen Willen ab. Wichtig sei, dass alle Beteiligten eine Eskalation des Konflikts vermieden. Es ist Blinkens zehnte Nahost-Reise seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober vergangenen Jahres. Grundlage der aktuellen Gespräche ist ein Ende Mai von US-Präsident Joe Biden vorgestellter, mehrstufiger Plan.
13.04 Uhr: Al-Sisi spricht von "verstärkten Anstrengungen" für Waffenruhe
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat im Gespräch mit US-Außenminister Antony Blinken verstärkte Anstrengungen für eine Waffenruhe und ein Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln zugesichert. In einer Erklärung von Al-Sisis Büro nach dem Treffen mit Blinken hieß es, der Staatschef habe sich mit Blinken "über Möglichkeiten ausgetauscht, die gemeinsamen Anstrengungen Ägyptens, der USA und Katars zu intensivieren, um Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Feuerpause und einen Austausch von Geiseln gegen Häftlinge zu erreichen". Blinken und al-Sisi trafen sich für rund eineinhalb Stunden.
Der ägyptische Staatschef forderte laut seinem Büro ein "entschlossenes Eingreifen, um Hindernisse für die Einfuhr riesiger Mengen an Hilfsgütern" in den Gazastreifen zu beseitigen und "israelische Übergriffe im Westjordanland" zu beenden. Die USA, Ägypten und Katar vermitteln seit Monaten indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Hamas.
12.57 Uhr: Jordanien - Israel riskiert Flächenbrand im Nahen Osten
Der jordanische Außenminister Ayman Safadi wirft Israel vor, eine Ausweitung des Krieges zu einem regionalen Flächenbrand zu riskieren. Israel treibe den Nahen Osten mit einer gefährlichen Eskalation an mehreren Fronten an den Rand eines Regionalkriegs, sagt Safadi in der jordanischen Hauptstadt Amman nach einem Treffen der islamisch-arabischen Ministerkontaktgruppe, die sich für eine Waffenruhe im Gazastreifen einsetzt. Frieden sei ohne eine Zwei-Staaten-Lösung nicht möglich, betonte Safadi.
12.48 Uhr: EU-Außenbeauftragter Borrell verurteilt Pager-Explosionen
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Explosion hunderter Pager im Libanon verurteilt. Er sprach von "Angriffen, die die Sicherheit und Stabilität des Libanon gefährden und die Gefahr einer Eskalation in der Region erhöhen". Er halte diese Situation für "äußerst besorgniserregend".
Borrell betonte, er habe sich mit dem libanesischen Außenminister Abdallah Bou Habib über die Lage ausgetauscht. Auch wenn die Angriffe offenbar gezielt erfolgt seien, hätten sie "schwere, wahllose Kollateralschäden unter der Zivilbevölkerung zur Folge", hieß es in der Erklärung weiter. Es seien auch Kinder unter den Opfern. Zu den möglichen Urhebern äußerte sich der Spanier nicht.
Die ersten Teile von Borrells Stellungnahme waren in der Ich-Form formuliert. Das bedeutet, dass der Außenbeauftragte nicht im Namen der EU-Länder spricht, die im Nahost-Konflikt sehr widersprüchliche Haltungen haben. Im einzigen abgestimmten Satz der Erklärung heißt es "Die Europäische Union appelliert an alle Beteiligten, einen allumfassenden Krieg zu verhindern, der schwerwiegende Folgen für die gesamte Region und darüber hinaus haben würde".
12.43 Uhr: Zahl der Toten durch Pager-Explosionen steigt auf 12
Die Zahl der Todesopfer bei der offenbar koordinierten Explosion Tausender tragbarer Funkempfänger im Libanon ist nach Angaben der Regierung des Libanon auf zwölf gestiegen. Unter den Toten seien auch zwei Kinder, teilte Gesundheitsminister Firass Abiad mit.
12.22 Uhr: Israel - Drohnen abgefangen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben zwei verdächtige, aus dem Libanon und Irak kommende Drohnen abgefangen. Eine davon sei über dem Mittelmeer nahe der Küste im Norden von Israel gestoppt worden. Die andere Drohne sei von Kampfjets der israelischen Luftwaffe abgefangen worden. Verletzte oder Schäden wurden nicht gemeldet.
12.11 Uhr: Israels Armee erhöht Alarmbereitschaft
Israels Armee hat nach den Pager-Explosionen im Libanon die Alarmbereitschaft von Luftabwehr, Luftwaffe und Militärgeheimdienst erhöht. Das berichtete der israelische Armeesender. Eine Elite-Division solle außerdem vom Gazastreifen an die Grenze zum Libanon verlegt werden. In der Nacht seien im Militärhauptquartier in Tel Aviv Beratungen zur Lagebewertung geführt worden. Israel achte nun auf jede mögliche Aktion der Hisbollah, so der Sender. Die Heimatfront, die für die Notfallbereitschaft der Zivilbevölkerung zuständig ist, habe aber bisher ihre Anweisungen nicht verändert.
10.36 Uhr: Pager-Explosion: Iran wirft Israel "Massenmord" vor
Nach der Massenexplosion von Pagern im Libanon mit mindestens neun Toten hat der Iran Israel "Massenmord" vorgeworfen. Außenministeriumssprecher Nasser Kanani habe den "terroristischen Akt", der auf libanesische Bürger gezielt habe, scharf als "ein Beispiel für Massenmord" verurteilt, erklärte das iranische Außenministerium am Mittwoch.
09.58 Uhr: Taiwanische Firma: Hisbollah-Pager von ungarischem Partnerunternehmen hergestellt
Die mit Sprengstoff präparierten Pager der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon wurden nach Angaben des taiwanischen Unternehmens Gold Apollo von seinem ungarischen Partner hergestellt. Gold Apollo habe eine "langfristige Partnerschaft" mit der in Budapest ansässigen BAC Consulting KFT aufgebaut, um seine Marke zu verwenden, erklärte Gold Apollo am Mittwoch. Das in den Medienberichten erwähnte Modell werde "von BAC hergestellt und verkauft".
Der Chef von Gold Apollo, Hsu Ching Kuang, sagte zudem vor Journalisten in Taipeh, die Pager seien "zu 100 Prozent" nicht in Taiwan hergestellt worden. Das taiwanische Wirtschaftsministerium erklärte seinerseits, dass die in Taiwan hergestellten Pager von Gold Apollo nur eine "Empfangsfunktion" hätten. Die Kapazität der eingebauten Batterie entspreche "ungefähr der einer gewöhnlichen AA-Batterie, die nicht explodieren und Tod oder Verletzungen verursachen kann". Eine Stellungnahme von BAC war zunächst nicht zu erhalten.
09.24 Uhr: Iran schickt Rettungsteams in den Libanon
Nach mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon hat der Iran erste Hilfsteams in das Mittelmeerland entsandt. Neben Ärzten und Krankenschwestern sei auch der Leiter der Roten Halbmond-Gesellschaft aufgebrochen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Auch Irans Botschafter im Libanon, Modschtaba Amani, wurde Medienberichten zufolge bei der Explosion eines Pagers verletzt. Dieser habe einem Leibwächter gehört, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Die Hisbollah ist der wichtigste nichtstaatliche Verbündete der Islamischen Republik Iran.
08.58 Uhr: Rede von Hisbollah-Chef Nasrallah für Donnerstag angekündigt
Hisbollah-Chef Sajjed Hassan Nasrallah wird nach Angaben der libanesischen Miliz am Donnerstag eine Rede halten. Am Dienstag waren bei der Explosion zahlreicher tragbarer Funkempfänger im Libanon, die von der Hisbollah zur Kommunikation genutzt werden, neun Menschen getötet und rund 3.000 verletzt worden. In libanesischen Sicherheitskreisen heißt es, der israelische Geheimdienst Mossad habe in den sogenannten Pagern Sprengsätze platziert gehabt. Die Hisbollah hat Vergeltung gegen Israel angekündigt. Israel äußerte sich bislang nicht zu den Explosionen.
08.37 Uhr: Israelische Armee meldet Tod von vier Soldaten im südlichen Gazastreifen
Die israelische Armee hat den Tod von vier ihrer Soldaten bei Kämpfen im Gazastreifen bekanntgegeben. Die Soldaten seien am Dienstag im Süden des Palästinensergebiets bei Kämpfen getötet worden, erklärte die Armee am Mittwoch. Unter den Getöteten ist demnach auch eine Sanitäterin.
07.58 Uhr: UN-Sprecher: Zugang zu nördlichem Gazastreifen "extrem eingeschränkt"
Eine Bewertungsmission der Vereinten Nationen hat am Dienstag zum ersten Mal seit vier Wochen den nördlichen Gazastreifen erreicht. Das berichtete UN-Sprecher Stephane Dujarric. Das Team habe mehr als fünf Stunden an einem israelischen Checkpoint warten müssen, ehe ihm gestattet worden sei, sich auf den Weg in die Stadt Gaza zu machen. Der Zugang für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sei weiter "extrem eingeschränkt".
07.16 Uhr: Taiwanischer Hersteller bestreitet Verbindung zu Funkgeräten
Nach der zeitgleichen Explosion Hunderter Funkempfänger im Libanon hat die in Taiwan ansässige Marke jener sogenannten Pager eine Verbindung zu dem Vorfall von sich gewiesen. Wie der Vorstand von Gold Apollo, Hsu Ching-Kuang, in Neu-Taipeh sagte, trugen die Geräte lediglich das Logo der Firma und wurden nicht seinem Unternehmen in Taiwan gefertigt. Auf telefonische Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärte Gold Apollo, dass eine in Ungarn ansässige Firma die Funkgeräte entworfen und gefertigt habe.
06.46 Uhr: US-Außenminister Blinken zu Gesprächen in Kairo eingetroffen
US-Außenminister Antony Blinken ist zu Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen in Ägypten eingetroffen. Sein Flugzeug landete am Mittwochmorgen in der Hauptstadt Kairo, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtet. Es wird erwartet, dass Blinken sich mit Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi treffen wird. Zudem ist eine Pressekonferenz mit dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty geplant. Es ist Blinkens zehnte Nahost-Reise seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober. Nach Israel wird er diesmal nicht reisen.
06.20 Uhr: US-Militär: Abschuss von zwei Reaper-Drohnen durch Huthi
Die USA haben den Abschuss zweier Drohnen des Typs MQ-9 Reaper durch die jemenitische Huthi-Miliz binnen weniger als einer Woche bestätigt. Die erste Drohne sei am 10. September vom Himmel geholt worden, die zweite am Montag, teilte das US-Militär am Mittwoch mit. Die Drohnen, die jeweils etwa 30 Millionen Dollar kosten, können in einer Höhe von mehr als 15 Kilometern fliegen und bis zu 24 Stunden in der Luft bleiben. Sowohl das US-Militär als auch die CIA setzen die Fluggeräte seit Jahren über dem Jemen ein.
05.13 Uhr: Hisbollah schwört Vergeltung nach Explosionen im Libanon
Im Libanon explodieren zeitgleich Hunderte Funkempfänger. Angeblich wurden sie von israelischen Agenten auf dem Lieferweg abgefangen und mit Sprengstoff versehen. Die Hisbollah droht deshalb jetzt mit Vergeltung. Israels Armee und Geheimdienste bekannten sich zwar nicht zu den Explosionen, wurden von der Hisbollah und ihrem wichtigsten Unterstützer Iran aber umgehend als Drahtzieher beschuldigt. Israels Armee deutete an, sich auf eine Vergeltung vorzubereiten. Generalstabschef Herzi Halevi habe am Abend eine Lagebesprechung abgehalten, die sich auf die "Bereitschaft in allen Bereichen, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive" konzentriert habe, hieß es.
05.02 Uhr: UN: Explosionen im Libanon "äußerst besorgniserregend"
Nach mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon haben die Vereinten Nationen vor einer Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah gewarnt. "Diese Entwicklungen sind äußerst besorgniserregend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass dies in einem äußerst instabilen Kontext geschieht", sagte Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Die UN beobachteten die Situation. "Wir können die Risiken einer Eskalation im Libanon und in der Region nicht genug betonen", fügte Dujarric hinzu.
02.23 Uhr: Bericht - Israel hat Sprengstoff in Hisbollah-Pagern platziert
Laut einem Bericht ist Israel verantwortlich für die massenhaften Explosionen von Pagern im Libanon. Israel habe demnach eine Lieferung der Geräte an die pro-iranische Hisbollah abgefangen und diese mit Sprengstoff präpariert. Die libanesische Miliz habe die Pager in Taiwan bestellt, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf mehrere US-Vertreter und Informanten aus anderen Ländern. Dem israelischen Geheimdienst sei es gelungen, die Lieferung abzufangen und in den Pagern einige Gramm Sprengstoff zu platzieren.
Bei den Explosionen der Hisbollah-Pager waren am Dienstag nach Angaben der libanesischen Regierung neun Menschen getötet worden, unter ihnen ein Mädchen. Fast 2800 weitere Menschen wurden demnach verletzt.
01.27 Uhr: WHO-Hilfskonvoi im Gazastreifen von israelischen Panzern beschossen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat der israelischen Armee den Beschuss eines Hilfskonvois im Gazastreifen vorgeworfen. Der von der WHO angeführte Konvoi sei am Samstag auf dem Rückweg von einer Mission im nördlichen Gazastreifen gewesen und habe die Freigabe zum Passieren eines Kontrollpunkts erhalten, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag im Onlinedienst X. Zwei Panzer hätten dann aber Schüsse in Richtung des Konvois abgegeben. "Das ist inakzeptabel", erklärte Tedros. "Glücklicherweise wurde niemand verletzt."
Dienstag, 17. September 2024
22.52 Uhr: Politiker im Libanon wirft Israel "Kriegsverbrechen" vor
Ein einflussreicher und mit der Hisbollah verbündeter Politiker im Libanon hat den mutmaßlich koordinierten Angriff über Hunderte tragbare Funkempfänger als "Massaker und Kriegsverbrechen Israels" bezeichnet. Die internationale Gemeinschaft könne sich nach diesem Angriff durch die "israelische Terrormaschine" nicht mehr mit Erklärungen zufriedengeben, in denen solche Handlungen verurteilt und angeprangert würden, sagte der Parlamentsvorsitzende Nabih Berri. Israel gefährde die Sicherheit der Region und führe sie zu "großem Unheil".
22.00 Uhr: Experte - Womöglich Sprengladung in explodierten Pagern eingebaut
Nachdem Hunderte Funkempfänger von Hisbollah-Kämpfern im Libanon und Syrien nahezu zeitgleich explodiert sind, stellen sich auch viele Experten die Frage, wie ein solcher mutmaßlich koordinierter Angriff technisch zu bewerkstelligen ist. Lithium-Ionen-Batterien, wie sie in den Pagern verwendet wurden, könnten beim Überhitzen auch Feuer fangen. "Aber ich habe noch nie gesehen, dass eine so explodiert ist", sagte der Waffenexperte Alex Plitsas vom Think Tank Atlantic Council, der Videos davon gesehen hatte. "Es sieht aus wie eine kleine Sprengladung." Das würde nahelegen, dass Israel über eine Lieferung von Pagern an die Hisbollah informiert gewesen sei und sie manipuliert habe, sagte Plitsas. In jedem Fall wäre es dann eine von langer Hand geplante Aktion gewesen.
Ein Hisbollah-Funktionär sagte der Nachrichtenagentur AP, die Gruppe habe kürzlich Pager eines Herstellers erhalten, den sie zuvor nicht genutzt habe. Welcher Hersteller das war, sagte er nicht. Die Hisbollah verwendet solche Empfänger statt Handys, um nicht geortet werden zu können.
Jehoschua Kalisky vom Institut für Studien zur nationalen Sicherheit in Tel Aviv sagte, möglicherweise sei auch ein elektronisches Signal aus der Ferne an die Pager gesandt werden, wodurch diese in Brand gerieten und explodierten.
21.38 Uhr: Lufthansa setzt Verbindungen nach Tel Aviv und Teheran aus
Die Deutsche Lufthansa setzt mit sofortiger Wirkung alle Verbindungen von und nach Tel Aviv sowie von und nach Teheran aus. Grund sei die kurzfristige Veränderung der Sicherheitslage, teilt die Fluggesellschaft mit. Die Aussetzung der Flüge gelte bis einschließlich 19. September. Der israelische und der iranische Luftraum würden für diesen Zeitraum ebenfalls von allen Lufthansa Group Airlines umflogen. Die Lufthansa beobachte die Situation weiterhin genauestens und werde die Lage in den kommenden Tagen weiter bewerten. Betroffene Fluggäste können kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder erhielten alternativ den vollständigen Ticketpreis zurück.
21.05 Uhr: Hamas nennt Pager-Explosionen im Hisbollah-Umfeld "zionistische Aggression"
Die radikalislamische Hamas hat die Pager-Explosionen im Umfeld der libanesischen Hisbollah-Miliz als "zionistische terroristische Aggression" bezeichnet. "Wir verurteilen die zionistische terroristische Aggression auf libanesische Bürger durch detonierende Kommunikationsgeräte in mehreren Gebieten des Libanon aufs Schärfste", teilte die Hamas am Dienstag in einer Erklärung mit. Bei den Angriffen sei kein Unterschied zwischen "Widerstandskämpfern" und Zivilisten gemacht worden. Bei den Explosionen sind laut libanesischen Behörden neun Menschen getötet und fast 2.800 verletzt worden.
20.45 Uhr: Iran bezeichnet Explosionen im Libanon als Terrorakt
Irans Außenminister Abbas Araghchi verurteilt die mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon als "Terrorakt". In einem Gespräch mit seinem libanesischen Kollegen Abdullah Bou Habib sprach Irans Topdiplomat sein Beileid aus und bot Unterstützung an, wie das Außenministerium in Teheran in einer Mitteilung erklärte. Araghchi machte Israel für die Explosionen verantwortlich.
In einem separaten Telefongespräch erkundigte sich Irans Außenminister zudem bei der Ehefrau des verletzten Botschafters über dessen Gesundheitszustand. Dieser war bei einer der Explosionen in dem Mittelmeerland ebenfalls verletzt worden, befindet sich aber nach Angaben iranischer Medien nicht in einem kritischen Zustand.
20.35 Uhr: Palästinenser werben für UN-Resolution zu Rückzug Israels
Die Palästinenser haben an die UN-Vollversammlung der Vereinten Nationen appelliert, für eine Resolution zum Rückzug Israels aus besetzten Gebieten zu stimmen. Hintergrund ist eine Resolution der Palästinenser, mit der diese in der UN-Vollversammlung den Druck auf Israel zum Rückzug aus besetzten Gebieten erhöhen will. Eine Reihe von Staaten hatte die am Dienstag begonnene Sitzung des größten UN-Gremiums beantragt. Die Beschlussvorlage soll die Umsetzung eines Rechtsgutachtens des obersten UN-Gerichts zum Nahost-Konflikt durchsetzen, eine Abstimmung wird am Mittwoch erwartet.
20.25 Uhr: USA nicht vorab über Pager-Explosionen im Libanon informiert
Die USA waren über die bevorstehende Massenexplosion von Pagern im Libanon, die sich gegen die Schiiten-Miliz Hisbollah richtete, nach Angaben aus Washington vorab nicht informiert und auch nicht daran beteiligt. "Ich kann Ihnen sagen, dass die USA nicht daran beteiligt waren und dass die USA nicht im Voraus von diesem Vorfall wussten", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag in Washington. "Im Moment sammeln wir Informationen."
Zugleich mahnte die US-Regierung den Iran, nichts zu tun, was die derzeit angespannte Lage verschärft. "Wir möchten den Iran dringend bitten, diesen Vorfall nicht auszunutzen, um weitere Instabilität zu schaffen", sagte Miller. Der Iran unterstützt die Hisbollah im Libanon, die nach dem Beginn des Gaza-Krieges ihre Angriffe auf Israel intensiviert hatte.
20.00 Uhr: Nach Explosionen - Libanon wirft Israel Cyber-Attacke vor
Der Libanon hat Israel vorgeworfen, eine "Cyber-Attacke" verübt zu haben. Nach der beinahe zeitgleichen Explosion Hunderter Funkempfänger, sogenannter Pager, im Libanon und Syrien bereite man eine Beschwerde an den UN-Sicherheitsrat vor, teilte das Außenministerium in Beirut am Montag mit. "Diese gefährliche und vorsätzliche israelische Eskalation geht einher mit israelischen Drohungen, den Krieg gegen den Libanon in großem Umfang auszuweiten, und mit der Unnachgiebigkeit der israelischen Positionen, die zu noch mehr Blutvergießen, Zerstörung und Verwüstung aufrufen."
Mindestens neun Menschen waren bei der Explosion der Pager getötet und 2750 weitere verletzt worden. Unter den Verletzten war auch der iranische Botschafter in Beirut. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi verurteilte in einem Telefonat mit seinem libanesischen Amtskollegen Abdallah Bu Habib den mutmaßlichen israelischen Angriff, wie die Nachrichtenagentur Irna berichtete. Araghchi habe Solidarität mit dem Libanon bekundet und angeboten, Verletzte im Iran behandeln zu lassen.
18.50 Uhr: UN sieht Risiko einer Eskalation im Libanon
Die Vereinten Nationen (UN) zeigen sich über die Entwicklungen im Libanon extrem besorgt. Man bedauere die zivilen Opfer, sagt UN-Sprecher Stephane Dujarric. Es bestehe das Risiko einer Eskalation im Libanon. Die Lage sei extrem volatil.
18.35 Uhr: Insider - Hisbollah-Chef Nasrallah bei Explosionen nicht verletzt
Der Chef der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz Hassan Nasrallah wurde einem Insider zufolge bei der Serie von Pager-Explosionen im Libanon nicht verletzt. Das erfärt die Nachrichtenagentur Reuters aus ranghohen Hisbollah-Kreisen.
18.31 Uhr: Explodierte Funkempfänger - Hisbollah kündigt Vergeltung an
Die Hisbollah im Libanon hat Israel für die mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger verantwortlich gemacht und Vergeltung angekündigt. Der "israelische Feind" sei voll verantwortlich für die "kriminelle Aggression", Israel werde eine "gerechte Vergeltung" für diese "sündige Aggression" erhalten, hieß es weiter.
Israels Armee kommentierte die Vorfälle zunächst nicht. Unmittelbar vor den Explosionen hatten israelische Medien über "dramatische Konsultationen" der politischen Führung berichtet.
18.21 Uhr: UN-Expertin - Gefangennahme und Festhalten der Geiseln im Gazastreifen ist Folter
Die Gefangennahme und das andauernde Festhalten der Geiseln im Gazastreifen sind von einer von der UNO eingesetzten Expertin als "Folter" eingestuft worden. "Geiselnahme und Geiselhaft verstoßen gegen internationale Gesetze und sind Formen von Folter und unmenschlicher Behandlung", erklärte die UN-Sonderberichterstatterin für Folter, Alice Jill Edwards, am Dienstag. Die Sonderberichterstatterin, die vom UN-Menschenrechtsrat eingesetzt wurde, aber nicht in dessen Namen spricht, hatte in der vergangenen Woche eigenen Angaben zufolge ehemalige Geiseln sowie Angehörige getroffen. Sie verlangte die sofortige Freilassung aller Geiseln. "Menschen dürfen nie als Verhandlungsmasse oder Druckmittel für politische Zwecke eingesetzt werden", betonte Edwards.
Dies gelte auch für die Angehörigen der Opfer, sagte die Expertin. "Das Leid, das die Familien angesichts der Ungewissheit über das Schicksal ihrer immer noch im Gazastreifen gefangenen Angehörigen erleiden, gilt vor internationalen Gerichten ebenfalls als verbotene Folter und grausame Behandlung", fuhr Edwards fort.
18.00 Uhr: Hisbollah beschuldigt Israel
Die Hisbollah-Miliz im Libanon wirft Israel vor, hinter den explodierenden Pagern zu stecken, durch die mindestens acht Menschen getötet und über 2.700 verletzt wurden. Israel werde dafür seine "gerechte Strafe" bekommen, kündigt die radikal-islamische Gruppierung an.
Eine Quelle aus dem Hisbollah-Umfeld sagte, die Vorfälle seien die Folge eines Eindringens Israels in das Kommunikationssystem der Miliz. In einem Bericht der libanesischen Nachrichtenagentur ANI war von einem "beispiellosen feindlichen Sicherheitsvorfall" die Rede, bei dem in mehreren Regionen tragbare Pager explodiert seien. Israel äußerte sich zunächst nicht zu den Explosionen.
17.47 Uhr: Regierung meldet acht Tote und 2.750 Verletzte nach Explosionen im Libanon
Der Konflikt zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz spitzt sich weiter zu: Bei mutmaßlich koordinierten Explosionen vieler tragbarer Funkempfänger sind im Libanon rund 2.750 Menschen verletzt und 8 Menschen getötet worden. Der Zustand von rund 200 Verletzten sei kritisch, erklärte der libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Beirut.
Verletzt wurden nach Angaben der Hisbollah-Miliz auch Mitglieder der Organisation. Unter den Verletzten sollen auch Mitglieder der Elitetruppe Radwan gewesen sein. Zudem sollen hochrangige Hisbollah-Vertreter verletzt worden sein, wie eine der Miliz nahestehende Quelle bestätigte. Die Gründe für die zeitgleichen Explosionen würden untersucht, erklärte die Organisation.
16.03 Uhr: Insider - Über 1.000 Verletzte im Libanon durch explodierende Pager
Im Libanon werden nach Angaben aus Sicherheitskreisen über 1.000 Menschen durch explodierende Pager verletzt. Die iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtet, auch ihr Botschafter sei durch die Explosion des Gerätes zum Empfang kurzer Botschaften verletzt worden. Drei Mitarbeiter aus Sicherheitskreisen sagen Reuters, bei den Pagern habe es sich um neueste Modelle gehandelt, die die Hisbollah in den vergangenen Monaten eingeführt habe.
15.35 Uhr: Hisbollah - Dutzende Mitglieder durch zeitgleich explodierende Pager verletzt
Dutzende Mitglieder der Hisbollah-Miliz sind schwer verletzt worden, als ihre Pager zeitgleich explodierten. Das verlautet aus deren Umfeld. Ein Journalist der Nachrichtenagentur Reuters beobachtete zehn Hisbollah-Mitglieder mit Wunden in Beiruts südlichem Vorort Dahijeh. Eine Hisbollah-nahe Quelle macht laut der Agence France-Presse (AFP) Israel für die Vorfälle verantwortlich. Es habe das Kommunikationssystem der Miliz beeinflusst. Pager sind früher verbreitete kleine Geräte, auf denen per Funk kurze Botschaften empfangen werden können.
13.41 Uhr: Mehrere Tote im Libanon nach israelischem Angriff
Israels Militär hat nach eigenen Angaben im Südlibanon drei Mitglieder der proiranischen Hisbollah getötet. Bei dem Angriff auf den Ort Blida nahe der israelischen Grenze wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums auch zwei Menschen verletzt. Die Hisbollah äußerte sich zu der Angelegenheit zunächst nicht. Sie reklamierte aber mehrere Angriffe auf Ziele im Norden Israels für sich. Das israelische Militär gab darüber hinaus an, weitere Gebiete im Libanon mit Artillerie angegriffen zu haben.
13.27 Uhr: Hamas - vier Tote durch israelischen Angriff im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind heute nach palästinensischen Angaben mindestens vier Menschen getötet worden, darunter ein Kind. Mehrere Häuser seien bei den Angriffen am frühen Morgen getroffen worden, berichten Einsatzkräfte des Zivilschutzes der militant-islamistischen Hamas. Israel betont, dass seine Angriffe nur auf extremistische Kämpfer abzielten und nicht auf Zivilisten und beschuldigt die Hamas und andere bewaffnete Gruppen, Zivilisten zu gefährden, weil sie in dicht besiedelten Gebieten im Einsatz seien.
13.15 Uhr: Israel - Terroristen-Kommandeur in humanitärer Zone getötet
Israels Armee hat eigenen Angaben nach bei einem Angriff innerhalb einer humanitären Zone in Chan Junis im Gazastreifen einen wichtigen Kommandeur einer palästinensischen Terrororganisation getötet. Demnach handelt es sich um Ahmed Aisch Salame al-Haschasch vom "Palästinensischen Islamischen Dschihad" (PIJ). Er habe den Abschuss von Raketen auf Israel verantwortet, und zwar aus einem Gebiet, das als humanitäre Zone ausgewiesen ist. "Die Terrororganisationen im Gazastreifen missbrauchen weiterhin systematisch die zivile und humanitäre Infrastruktur, um terroristische Aktivitäten und Angriffe auf israelische Zivilisten auszuführen", so Israels Armee. Der tödliche Angriff erfolgte demnach bereits gestern.
10.42 Uhr: Hisbollah-Kreise - Bereit für "jegliches Szenario" Israels
Als Reaktion auf Beschlüsse des israelischen Sicherheitskabinetts sieht sich die Hisbollah informierten Kreisen zufolge auf "jegliches Szenario" vorbereitet. Quellen aus der proiranischen Schiitenorganisation sagten der Deutschen Presse-Agentur, dass ihre Kämpfer seit dem 8. Oktober bereitstünden. Israels Sicherheitskabinett hatte zuvor die Rückkehr der geflüchteten israelischen Bürger in ihre Wohnorte im Norden des Landes zu einem neuen Kriegsziel gemacht. Der einzige Weg dahin sei "ein militärischer Einsatz", wie Israels Verteidigungsminister Joav Galant nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein sagte.
08.00 Uhr: Deutsche Medien fordern ungehinderten Zugang zum Gazastreifen
Medienhäuser aus Deutschland fordern von den Regierungen in Israel und Ägypten in einem offenen Brief Zugang für ihre Berichterstatter zum Gazastreifen. In dem gemeinsamen Appell heißt es: "Fast ein Jahr Krieg, und noch immer verhindern Ihre Regierungen, dass wir uns unbegleitet und unabhängig ein Bild über die Situation in Gaza machen können. Der fast absolute Ausschluss internationaler Medien bei einer Krise dieser enormen weltweiten Tragweite ist in der jüngeren Geschichte beispiellos." Der offene Brief ist von Chefredakteuren und Intendanten von öffentlich-rechtlichen wie privaten überregionalen Medienhäusern und der größten deutschen Nachrichtenagentur dpa unterzeichnet.
06.15 Uhr: USA - Kritik an israelischen Angriffen
Die amerikanische Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, ist besorgt über israelische Angriffe im Gazastreifen. Sie kritisierte das Militär für Attacken auf Schulgebäude, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Zivilisten in dem Küstengebiet. Vor dem UN-Sicherheitsrat verwies sie auf den Tod der türkisch-amerikanischen Aktivistin Aysenur Eygi, die bei einem Protest im Westjordanland von einer israelischen Kugel getroffen wurde. Man werde weiterhin Zugang zu den israelischen Ermittlungen verlangen und Rechenschaft einfordern.
05.29 Uhr: UN-Generalsekretär - Nichts rechtfertigt "kollektive Bestrafung" im Gazastreifen
UN-Generalsekretär António Guterres hat eine "kollektive Bestrafung" der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen angeprangert. "Selbstverständlich verurteilen wir alle Angriffe der Hamas-Terroristen sowie die Geiselnahmen", sagte Guterres in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP in New York. Aber "die Wahrheit ist, dass es keine Rechtfertigung für die kollektive Bestrafung der palästinensischen Bevölkerung gibt - und das ist es, was wir im Gazastreifen auf dramatische Weise sehen." Das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung sei "unvorstellbar", sagte Guterres.
03.53 Uhr: Israel setzt Rückkehr Geflohener aus dem Norden auf die Agenda
Israels Sicherheitskabinett hat im Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz die Rückkehr geflüchteter Bürger in den Norden des Landes zum weiteren Ziel des Gaza-Krieges erklärt. Israel werde "auf das Erreichen dieses Ziels" hinarbeiten, teilte das Büro des Ministerpräsidenten in der Nacht nach einer Kabinettssitzung laut Medien mit. Seit Beginn der fast täglichen Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah sind Zehntausende Menschen in beiden Ländern aus dem Grenzgebiet geflohen. Die Gebiete im Norden Israels waren nach Angriffen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon geräumt worden. Zehntausende Israelis mussten ihre Häuser verlassen, die durch Raketenbeschuss zum Teil schwer beschädigt wurden. Sie konnten bislang nicht in ihre Heimat zurückkehren.
03.32 Uhr: Brennender Tanker im Roten Meer abgeschleppt
Knapp einen Monat nach dem Angriff jemenitischer Huthi-Rebellen ist der im Roten Meer in Brand geratene griechische Öltanker "Sounion" erfolgreich abgeschleppt worden. Die EU-Marinemission Aspides teilte auf der Plattform X mit, der Tanker sei unter Schutz der Mission in ein sicheres Gebiet gebracht worden, ohne dass Öl ausgelaufen sei. Es werde alles dafür getan, eine - von Experten und Diplomaten befürchtete - Umweltkatastrophe in der Region zu verhindern. Das Schiff, das etwa 65 Kilometer von der Küste Eritreas entfernt lag, hat etwa 150.000 Tonnen Öl geladen.
03.00 Uhr: Blinken reist zu Gesprächen über Waffenruhe nach Ägypten
US-Außenminister Antony Blinken wird am Mittwoch und Donnerstag zu Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen in Ägypten sein. Geplant sind Treffen mit ägyptischen Regierungsvertretern, um über die laufenden Bemühungen um ein Abkommen zu sprechen, "das die Freilassung aller Geiseln sicherstellt, das Leiden des palästinensischen Volkes lindert und dazu beiträgt, eine breitere regionale Sicherheit zu schaffen", teilte Ministeriumssprecher Matthew Miller am Montag mit.
01.00 Uhr: USA warnen Netanjahu vor weiterer Eskalation
Der US-Gesandte Amos Hochstein hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und weitere israelische Behördenvertreter vor einer weiteren Eskalation des Konflikts mit der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah gewarnt. Ansonsten werde dies nicht dabei helfen, das Ziel zu erreichen, dass zur Evakuierung gezwungene Israelis in ihre Häuser im Norden des Landes zurückkehren könnten, sagte Hochstein nach Angaben eines US-Regierungsvertreters, der anonym bleiben wollte. Zudem habe Hochstein Netanjahu am Montag deutlich gemacht, dass Israel einen umfassenden und langwierigen regionalen Konflikt riskiere, wenn es im Libanon einen groß angelegten Krieg vorantreibe.
Montag, 16. September 2024
20.45 Uhr: Propalästinensischer Protest gegen Vortrag von Volker Beck
Ein Auftritt des früheren Grünen-Politikers Volker Beck bei einer Veranstaltung zum Thema Antisemitismus in Berlin ist von einem größeren Polizeieinsatz wegen einer aggressiven propalästinensischen Demonstration begleitet worden. Polizisten und Absperrgitter hielten die mehr als 100 Demonstranten am Montagnachmittag von der Veranstaltung in der Uni-Bibliothek der TU Berlin fern.
19.52 Uhr: Israels Minister - Militäreinsatz im Libanon einziger Weg
Ein möglicher größerer Krieg zwischen Israel und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah rückt nach Aussagen der Regierung in Jerusalem näher. Verteidigungsminister Joav Galant sagte nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein, der einzige Weg, die Rückkehr geflüchteter israelischer Bürger im Norden in ihre Wohnorte zu gewährleisten, sei "ein militärischer Einsatz". Die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung rücke dagegen immer weiter in die Ferne, weil die Hisbollah ihr Schicksal mit der islamistischen Terrororganisation Hamas verbunden habe und sich weigere, den Konflikt zu beenden, sagte Galant.
19.49 Uhr: Hamas-Chef Sinwar - Sind bereit für "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel
Die Hamas ist nach den Worten ihres Chefs Jahja Sinwar bereit für einen "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel. "Wir haben uns darauf vorbereitet, einen langen Abnutzungskrieg zu führen, der den politischen Willen des Feindes brechen wird", sagte der Chef des Politbüros der Hamas in einer an die Huthi-Miliz im Jemen gerichteten Botschaft.
17.39 Uhr: Peseschkian - Israel will Iran in regionalen Krieg verwickeln
Irans Präsident Massud Peseschkian wirft Israel vor, sein Land in einen regionalen Krieg ziehen zu wollen. Zur Begründung nannte er die Tötung des Auslandschefs der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, in der iranischen Hauptstadt Teheran vor mehr als sechs Wochen. "Israel versucht, uns durch die Ermordung Hanijas in einen regionalen Krieg zu verwickeln. Wir behalten uns das Recht auf Verteidigung (...) vor", sagte Irans Präsident bei seiner ersten Pressekonferenz nach Amtsübernahme.
15.59 Uhr: Israelische Siedler sollen Schule gestürmt haben
Nach palästinensischen Angaben haben Israelische Siedler im Westjordanland eine Schule gestürmt. Die Angreifer hätten Lehrkräfte geschlagen und den Direktor gefesselt, wie ein palästinensischer Anwalt berichtet, der die Schule zum Zeitpunkt der Tat besuchte. Nach Angaben des israelischen Militärs hatten Palästinenser einen Israeli in der Nähe angegriffen und ihm eine Kopfverletzung zugefügt, bevor sie in die Schule flohen. Eine Gruppe von Israelis sei den Angreifern daraufhin gefolgt, und es sei zu einer Konfrontation gekommen. Bei dem Zwischenfall wurden laut dem Palästinensischen Roten Halbmond sieben Palästinenser verletzt.
15.25 Uhr: Ein Toter und Verletzte bei Angriff in Hula
Bei einem israelischen Angriff in Hula im Süden des Libanon ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. Wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte, wurden wurden außerdem zwei Personen verletzt. Das israelische Militär gab an, terroristische Infrastruktur in der Gegend um Hula angegriffen zu haben. Außerdem sei eine Reihe von Projektilen aus dem Libanon abgefangen worden. Die Hisbollah-Miliz feuerte nach eigenen Angaben Raketen auf verschiedene Ziele im Norden Israels.
11.51 Uhr: Palästinenser-Zivilschutz: Mindestens 18 Tote bei israelischen Luftangriffen
Bei Einsätzen der israelischen Armee gegen Stellungen der mit den Huthis verbündeten radikalislamischen Hamas im Gazastreifen wurden in der Nacht zum Montag nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes mindestens 18 Menschen getötet.
Zehn Menschen seien in der Flüchtlingssiedlung Nusseirat getötet worden, sagte ein Arzt im Al-Awda-Krankenhaus der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit Angaben des Zivilschutzes. 15 weitere Menschen seien verletzt worden. Laut dem palästinensischen Zivilschutz wurden zudem sechs weitere Menschen im Süden der Stadt Gaza getötet. Darüberhinaus seien zwei Menschen bei einem Angriff in Rafah gestorben. In allen Fällen seien Wohnhäuser getroffen worden.
11.14 Uhr: Palästinenser – über 11.000 tote Minderjährige auf Namensliste
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde hat eine Liste mit den Namen von Palästinensern veröffentlicht, die seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr getötet worden seien. Die Liste ist 649 Seiten lang, es werden 34.344 Namen genannt, die Zählung geht bis zum 31. August. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Auf den ersten 14 Seiten lautet die Altersangabe bei 710 Menschen "0" - also Babys unter einem Jahr. Insgesamt 11.355 Getötete sind laut der Namensliste Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die ältesten Todesopfer waren laut der Liste zwei Männer im Alter von 100 und 101 Jahren. Die Angaben decken sich mit den Schätzungen von Hilfsorganisationen, wonach ein Drittel der Opfer des Gazakrieges Kinder sind.
Insgesamt sind nach Angaben der Behörde seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober mehr als 41.200 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Die israelische Armee hatte vor einem Monat mitgeteilt, im Gaza-Krieg seien "mehr als 17.000 Terroristen" getötet worden. Auch diese Zahl lässt sich nicht unabhängig überprüfen.
09.28 Uhr: Galant – Zeit für Vereinbarung mit Hisbollah läuft ab
Das Zeitfenster für eine diplomatische Lösung im Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz schließt sich nach Worten des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant. Galant sagte seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin nach Angaben seines Büros mit Blick auf einen möglichen größeren Krieg: "Die Richtung ist klar."
Der US-Vermittler Amos Hochstein, der sich seit Monaten um eine Deeskalation bemüht, wollte in Israel erneut Gespräche führen. Nach Medienberichten trifft er neben Galant auch den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Der Dauerbeschuss an der Nordgrenze könne nicht weitergehen, sagte Netanjahu nach Angaben der "Jerusalem Post".
08.52 Uhr: Drei Kinder bei israelischem Luftangriff getötet
Israelische Luftangriffe haben im Gazastreifen in der Nacht zum Montag nach palästinensischen Angaben mindestens 16 Menschen das Leben gekostet. Bei einem Angriff im Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Küstengebiets wurde ein Haus zerstört. Mindestens zehn Menschen kamen ums Leben, darunter zwei Kinder.
Das Awda-Krankenhaus, in das die Leichen gebracht wurden, bestätigte die Zahl der Toten. Weitere 13 Menschen seien verletzt worden. Den Krankenhausunterlagen zufolge waren unter den Toten eine Mutter, ihr Kind und ihre fünf Geschwister. Bei einem weiteren Angriff auf ein Haus in der Stadt Gaza wurden sechs Menschen getötet, darunter zwei Kinder, wie die Zivilverteidigung, die der Hamas-Regierung untersteht, mitteilte.
07.56 Uhr: Huthi-Rakete führt zu Luftalarm in Israel
Eine Rakete der jemenitischen Huthi-Miliz ist am Sonntag in offenem Gebiet in Israel gelandet. Der Einschlag löste Luftalarm am internationalen Flughafen Ben Gurion aus. Israel deutete an, dass eine militärische Reaktion folgen könnte. Berichte über Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor, aber israelische Medien sendeten Bilder von Menschen, die an dem Flughafen in Schutzräume eilten. Kurz danach teilte der Airport mit, der Betrieb sei bereits wieder aufgenommen.
00.30 Uhr: Messerangriff auf Polizisten in Jerusalem - Täter erschossen
Nach einem Messerangriff auf einen Beamten der israelischen Grenzschutzpolizei in Jerusalem hat die Polizei den Täter erschossen. Der Mann habe am Sonntag in der Jerusalemer Altstadt auf den Beamten eingestochen, teilte die Polizei mit. Der Polizist sei dabei leicht verletzt worden. Seine Kollegen hätten das Feuer auf den Angreifer eröffnet und ihn "neutralisiert". Zur Identität des Mannes machte die Polizei keine Angaben.
00.05 Uhr: Drei israelische Geiseln vermutlich bei Luftangriff getötet
Die israelischen Streitkräfte haben eingeräumt, dass drei im vergangenen Dezember im Gazastreifen tot aufgefundene Geiseln "mit hoher Wahrscheinlichkeit" bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen sind. Das teilte das Militär nach Abschluss einer internen Untersuchung mit.
Demnach wurden die drei vermutlich bereits im November getötet. Gemeinsam mit ihnen sei bei dem Luftangriff auch der ranghohe Hamas-Extremist Ahmed Ghandur ums Leben gekommen. Den Erkenntnissen zufolge wurden die Geiseln zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Tunnelkomplex gefangengehalten, in dem sich auch Ghandur befand. Die Armee habe zum Zeitpunkt des Angriffs keine Hinweise auf die Anwesenheit der Geiseln dort gehabt. Ihr hätten im Gegenteil Informationen vorgelegen, denen zufolge die drei sich andernorts befanden. Die sterblichen Überreste der drei Geiseln, Nik Beizer, Ron Sherman und Elia Toledano, waren im Dezember nach Israel überführt worden.
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