Über die Feiertage haben sich insgesamt 1.332 Menschen selbst angezeigt, die sich als Teil der "Letzten Generation" betrachten. Das teilte die Gruppierung laut AFP selbst mit. Hierzu kontaktierten die Betroffenen die Staatsanwaltschaft Neuruppin. Sie gingen davon aus, dass Grundgesetz, Menschenrechte und auch das Strafgesetzbuch auf ihrer Seite seien.
Im Dezember hatte es Razzien bei mehreren Mitgliedern der Aktivisten-Gruppe in verschiedenen Bundesländern gegeben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen die Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung vor. Nun bleibe abzuwarten, ob auch bei den 1.332 Menschen "Hausdurchsuchungen folgen werden", erklärte die Gruppierung. Mit den Selbstanzeigen solle die vollständige Prüfung beschleunigt werden.
- Zum Artikel Kriminelle Vereinigung? Was Klimaaktivisten vorgeworfen wird
Berlin: 600 Bußgelder wegen Klebeaktionen und Co.
Die "Letzte Generation" teilte mit, dass acht Unterstützerinnen und Unterstützer weiter in München im Gefängnis säßen. Zehn von ihnen waren dort vergangene Woche in längerfristigen Polizeigewahrsam genommen worden. Sie hatten sich auf einer Straße in der bayerischen Landeshauptstadt festgeklebt.
Allein in Berlin sind wegen Aktionen wie Straßenblockaden bereits 600 Bußgeldbescheide ausgegeben worden. Es gebe 2.200 Strafanzeigen, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik der Deutschen Presse-Agentur. Innerhalb knapp eines Jahres hätten die Aktivisten in Berlin in 276 Fällen Straßen blockiert. Dazu seien bis Mitte Dezember 42 weitere zum Teil strafbare Aktionen gekommen.
Berlin als Schwerpunkt der "Letzten Generation"
Berlin ist einer der Schwerpunkte der Gruppierung "Letzte Generation", die mit ihren Aktionen auf den sich verschärfenden Klimawandel aufmerksam machen will und ein entschiedeneres Gegensteuern verlangt. Dazu blockieren die Demonstranten Straßen und Kreuzungen, auf denen sie sich teilweise festkleben. Auf den Rollfeldern von Flughäfen demonstrierten sie ebenfalls. Manche klebten sich auch an Bildern in Museen fest. In Potsdam bewarfen sie ein Gemälde mit Kartoffelbrei. In Berlin sägten sie kurz vor Weihnachten die Spitze des Weihnachtsbaums am Brandenburger Tor ab.
Nach Angaben der Polizei in Stuttgart planten zudem mehrere Aktivisten, an Heiligabend die Live-Übertragung eines Weihnachtsgottesdienstes im Fernsehen zu stören. Die Protestaktion wurde demnach aber im Vorfeld bekannt, worauf der Gottesdienst bereits einen Tag vorher aufgezeichnet wurde. Am Samstag hätten sich dennoch acht Klimaaktivisten vor der verschlossenen Kirche getroffen. Die Polizei erteilte zwei "potenziellen Störern" einen Platzverweis.
Mit Informationen von AFP und dpa.
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