Demonstration für Umverteilung auf Sylt
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Linke Aktivisten demonstrieren auf Sylt

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Linke Aktivisten demonstrieren für Umverteilung auf Sylt

Linke Aktivisten demonstrieren für Umverteilung auf Sylt

Sylt gilt als die Insel der Reichen. Linke Aktivisten haben die Nordsee-Insel am Wochenende deshalb als Ziel einer Protestaktion gegen die zunehmende Kluft zwischen armen und wohlhabenden Menschen gewählt.

Mit einer Protestaktion haben linke Aktivisten am Wochenende auf der als "Insel der Reichen" bekannten Nordseeinsel Sylt auf die zunehmende Kluft zwischen wohlhabenden und armen Menschen aufmerksam gemacht. Am Samstag zogen laut Polizei rund 400 Demonstranten unter dem Motto "Sylt Entern! Make The Rich Pay" von Westerland nach Kampen.

Die Aktion verlief ohne größere Zwischenfälle, auch die Nacht zum Sonntag sei "absolut ruhig" geblieben, berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf einen Polizeisprecher. Die Teilnehmer waren zumeist mit der Bahn vor allem aus Norddeutschland angereist. Die Organisatoren - das linke Bündnis "Wer hat, der gibt" - sprachen von rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Bündnis fordert gerechtere Verteilung von Vermögen

"Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten", stand auf einem Banner, das an einem Kleintransporter an der Spitze des Demonstrationszuges befestigt war. Die hohen Kostensteigerungen bei Energie, Kraftstoffen und Lebensmitteln hatten zuletzt die politische Debatte um wachsende Armut und soziale Verantwortung neu belebt.

Das Aktionsbündnis forderte eine einmalige Vermögensabgabe zur Deckung der Kosten der Corona-Krise, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer und die Erhöhung des Spitzensteuersatzes für besonders hohe Einkommen. Internationale Steueroasen sollen abgeschafft, große Erbschaften und Schenkungen höher besteuert werden.

Immer mehr Menschen haben Existenzangst

"Auf Sylt bejubeln sich Reiche für Leistungen, die sie nicht erbracht haben, und vererben Geld, das sie nicht verdient haben", hieß es in einem Aufruf von "Wer hat, der gibt" im Internet. Andernorts sei das Armutsniveau auf einem Rekordhoch, die rapide steigenden Preise trieben immer mehr Menschen in die Existenzangst.

Aktion verlief ohne größere Zwischenfälle

Die Polizei begleitete den Demonstrationszug mit deutlich sichtbaren Kräften. Den Angaben zufolge verlief der Marsch von Westerland nach Kampen friedlich und wurde zwischenzeitlich nur kurz gestoppt, als Teilnehmer Rauchtöpfe zündeten.

Bei einer Versammlung am Abend vor dem Rathaus in Westerland fiel nach Polizeiangaben lediglich ein Mann auf, weil er nackt war. Die Polizei nahm den Alkoholisierten in Gewahrsam und versuchte, einige aufgebrachte Menschen zu beruhigen, die damit nicht einverstanden waren.

Insel durch Lindner-Hochzeit im Rampenlicht

Sylt mit seinen teilweise exklusiven Feriendomizilen gilt für viele als Synonym für Abgehobenheit und Reichtum. Erst Anfang Juli war mit der Hochzeit von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) die Insel wieder ins Rampenlicht geraten. Auch während der Hochzeit war eine Gruppe von Punks mit dem Ziel angereist, die Feier zu stören, doch hatten sie sich für ihren lautstarken Protest laut Polizei das falsche Hotel ausgesucht.

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