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Erdrutsch in Freetown

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Mehr als 400 Todesopfer in Sierra Leone geborgen

Nach den verheerenden Unwettern in Sierra Leone haben Einsatzkräfte mehr als 400 Todesopfer geborgen. UN-Vertreter vor Ort bestätigten am Freitag 409 Tote. Rund 600 Menschen werden nach den Überschwemmungen und Erdrutschen weiterhin vermisst.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Die Behörden forderten die Menschen auf, ihre Häuser unterhalb eines Berghangs zu räumen, in dem ein gewaltiger Riss auftauchte. Für die kommenden Tage wurden weitere Regenfälle vorhergesagt. Das Wetter behindert die Bergungseinsätze und könnte weitere Erdrutsche auslösen. Tausende Menschen haben bereits ihre Häuser verloren. 

Massenbestattungen für Opfer

Die Behörden begannen bereits mit Massenbestattungen, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Wichtigstes Ziel sei es jedoch derzeit, die Menschen aus gefährdeten Bereichen zu bringen, erklärte der stellvertretende Gesundheitsminister Zuliatu Cooper.

Großbritannien kündigte eine Spende von fünf Millionen Pfund (5,5 Millionen Euro) für die Opfer der Unwetter an. Die internationale Gemeinschaft müsse diesem Beispiel folgen, sagte die Ministerin für Internationale Entwicklung, Priti Patel. Sierra Leone ist eine frühere britische Kolonie. 

Kritik an Regierung

Kritiker werfen der Regierung vor, aus ähnlichen Katastrophen in der Vergangenheit nicht gelernt zu haben. Viele Armenviertel in Freetown liegen in Höhe des Meeresspiegels und haben mangelhafte Abwassersysteme. Überschwemmungen während der Regenzeit in dem westafrikanischen Land werden dadurch begünstigt. An den Hängen wurden zudem viele Gebäude illegal errichtet.