Entwicklungsministerin Svenja Schulze im Portrait, gestikuliert mit den Händen
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Entwicklungsministerin Svenja Schulze wird als deutsche Vertreterin nach Lugano zur Ukraine-Wiederaufbaukonferenz reisen.

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"Müssen den Wiederaufbau der Ukraine international schultern"

Bei der Ukraine-Reform-Konferenz in der Schweiz soll eine Art Marshall-Plan für das vom Krieg gebeutelte Land entworfen werden. Der Bedarf wird auf mehrere hundert Milliarden Euro geschätzt. Svenja Schulze reist als deutsche Vertreterin nach Lugano.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Angesichts der Kriegsschäden in der Ukraine wollen sich potenzielle Geberländer bei einer Konferenz in Lugano treffen. Ursprünglich war zu dem Termin eine Ukraine-Reform-Konferenz geplant, wie sie seit 2017 stattfinden. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat die Schweiz als Gastgeber das Ziel der Konferenz umgewidmet.

G7-Staaten sichern Mittel zu

Vor dem nun als 'Wiederaufbaukonferenz' bezeichneten Treffen von 40 Vertretern äußerte sich die Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze zu den Kosten: "Wir werden die Last international tragen müssen, das wird die EU nicht alleine schaffen." Schulze verwies darauf, dass die G7-Staaten bereits viele Mittel zugesagt hätten. Dennoch rechnet die Ministerin mit einer immensen Aufgabe, die bevorsteht: "Es wird Jahrzehnte dauern, die Ukraine wieder aufzubauen, es werden hunderte von Milliarden von Euro gebraucht."

Über das Thema Wiederaufbau jetzt schon zu sprechen, sei wegen der Abstimmung und Koordination unerlässlich, so die Bundesentwicklungsministerin. "Es wird ja jetzt schon in Teilen wieder aufgebaut. Die Menschen, die innerhalb der Ukraine geflohen sind, die brauchen ein Dach über dem Kopf, die Kinder brauchen eine Schule zum Lernen, man braucht ein Stromnetz, eine Wasserversorgung."

Russland soll an Kosten beteiligt werden

Bei den Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine sprach sich Svenja Schulze im Interview mit der Bayern 2-radioWelt am Morgen dafür aus, dass sich auch Russland beteiligt: "Die Ukraine hat wahnsinnige Zerstörungen zu beklagen und die hat die russische Armee verursacht." Schulze hält es für möglich, dass aus Geldern, die durch die verhängten Sanktionen gegen Russland zutage treten, der Wiederaufbau der Ukraine mitfinanziert werden könnte.

Auch Korruption in der Ukraine ist Thema der Konferenz

Ein weiterer Punkt auf der Wiederaufbaukonferenz in Lugano wird das Thema Korruption in der Ukraine sein. Die Entwicklungsministerin betont, dass Ukraine zwar gegen Korruption vorgeht, aber noch lange nicht am Ziel sei. "Und deswegen ist das auch eines der Prinzipien, über die wir reden müssen. Natürlich muss der Aufbau so laufen, dass das Geld auch da ankommt, wo es hin soll."

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