Sonntag, 15. Oktober 2023
23.01 Uhr: Baerbock: "Keinen direkten Kontakt" zu Geiseln in Gaza
Im dringlichen Suchen nach einer Befreiung der Hamas-Geiseln im Gazastreifen gibt es nach den Worten von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bislang keine Fortschritte. Es gebe "keinen direkten Kontakt", sagt Baerbock in der ARD-Sendung "Anne Will". Unter den Geiseln seien "sehr viele Frauen und Kinder". Zur Frage, ob Geiseln - wie von der Hamas behauptet - bei israelischen Luftangriffen ums Leben gekommen oder einige befreit worden seien, sagt Baerbock: "Stand heute ist das nicht der Fall."
22.53 Uhr: Palästinenser: 1000 Verschüttete nach Bombardements im Gazastreifen
Bei den Gegenangriffen der israelischen Armee nach den Terrorattacken der islamistischen Hamas sind im Gazastreifen palästinensischen Angaben zufolge mehr als 1000 Menschen unter Trümmern verschüttet worden. Darunter seien Verletzte und Tote, teilte der Zivilschutz im Gazastreifen am Sonntag mit. Viele seien auch 24 Stunden nach Bombenangriffen noch lebend unter zerstörten Gebäuden geborgen worden, hieß es weiter.
22.45 Uhr: Weitere Bundeswehr-Maschine holt Deutsche aus Israel zurück
Die Bundeswehr hat am späten Sonntagabend mit einem weiteren Flugzeug deutsche Staatsangehörige aus Israel geholt. Der Militärtransporter vom Typ A400M sei gegen 21.20 Uhr in Tel Aviv gestartet, teilte das Einsatzführungskommando auf X (früher Twitter) mit. Die Maschine sei mit 60 Passagieren an Bord auf dem Weg nach Deutschland.
Es ist die vierte Bundeswehr-Maschine, die nach Israel geflogen ist. Mit den drei vorausgegangenen Flügen waren rund 160 Menschen bereits zurück nach Deutschland geholt worden, wie das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium am Nachmittag mitgeteilt hatten. Zwei Flugzeuge waren am Morgen auf dem Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf gelandet, eines am Nachmittag in Berlin.
22.38 Uhr: Armee-Sprecher: Wetter nicht Grund für Verschiebung der Offensive
Ungünstiges Wetter ist nach Aussage eines israelischen Armeesprechers nicht der Grund für die Verschiebung der Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen. "Nein, absolut nicht", sagte Arye Sharuz Shalicar, einer der Sprecher der israelischen Armee, am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will". Er deutete an, dass einer der Hauptgründe für die Verschiebung sei, dass noch mehr palästinensische Zivilisten den Süden des Gazastreifens erreichen sollten, damit sie bei einer Bodenoffensive im Norden des Küstenstreifens nicht in Gefahr geraten.
22.02 Uhr: Israels Armee greift Posten der Hisbollah im Libanon an
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge am Sonntagabend erneut Ziele der Hisbollah im Libanon attackiert. Nähere Details, auch ob es aus dem Libanon weitere Angriffe gab, teilte das Militär zunächst nicht mit.
Stunden zuvor hatte die pro-iranische Hisbollah-Miliz Ziele im Nachbarland angegriffen. Israelischen Medienberichten zufolge wurden acht Menschen in Israel zum Teil schwer verletzt. Die israelische Armee erwiderte das Feuer eigenen Angaben zufolge und griff die Abschussorte im Libanon an. Die Raketenabschüsse auf Israel seien "eine Warnung" und "eine Vergeltung für israelische Aktionen", hieß es aus Kreisen, die der Schiitenorganisation nahe stehen. Es bedeute aber nicht, dass die Hisbollah in den Konflikt eingestiegen sei.
20.56 Uhr: Frankreich: Hamas-Angriff kostete 19 Staatsbürger das Leben
Der Angriff der Hamas auf Israel hat nach jüngsten Angaben der französischen Behörden 19 Staatsbürger das Leben gekostet. Das Schicksal von 13 weitere Franzosen, die seitdem vermisst und möglicherweise als Geiseln gehalten würden, sei nicht geklärt, sagte die französische Außenministerin Catherine Colonna am Sonntag während eines Besuchs in Israel. Sie erklärte, es werde alles unternommen, um die Geiseln zu befreien.
Israel habe das Recht, sich gegen "die Ungeheuerlichkeit der Hamas und die Gefahr, die sie darstellt", zu verteidigen, sagte Colonna nach Gesprächen mit israelischen Vertretern, forderte aber auch den Schutz der Zivilbevölkerung.
20.26 Uhr: Israelische Armee: Hamas hat 155 Geiseln in ihrer Gewalt
Nach ihrem Großangriff auf Israel hat die radikalislamische Hamas nach Angaben der israelischen Armee 155 Geiseln in ihrer Gewalt. Die Familien von "155 Geiseln" seien mittlerweile von den Behörden kontaktiert worden, sagte der Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntag. Damit korrigierte er die bisher offiziell bestätigte Zahl von 126 Geiseln nach oben.
Unter den Entführten sind auch mehrere Deutsche. Nach Angaben von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sind den Behörden acht Fälle mit Bezug zu Deutschland bekannt.
20.16 Uhr: Israel: Bereit zu einem Zwei- oder Mehrfrontenkrieg
Israel ist nach Darstellung der Armee bereit zu einem Krieg an zwei oder mehr Fronten. Militärsprecher Admiral Daniel Hagari wirft der Hisbollah-Miliz im Libanon vor, die Spannungen an der Grenze zu Israel zu erhöhen, um die israelische Bodenoffensive im Gazastreifen zu verhindern.
19.50 Uhr: Ägypten will Grenze mit Gaza für Ausreise ausländischer Bürger öffnen
Der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen zum Nachbarland Ägypten soll einer ägyptischen Sicherheitsquelle zufolge am Montag für die Ausreise von ausländischen Staatsangehörigen geöffnet werden. Den Angaben zufolge laufen dafür die Vorbereitungen. Auch die Einfuhr von humanitären Hilfslieferungen über den Grenzübergang Rafah soll demnach ermöglicht werden.
Wegen israelischer Luftangriffe ist der Grenzübergang derzeit außer Betrieb. Er ist der einzige Übergang zum Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird. Wegen der Schließung des Grenzübergangs Rafah gibt es für die Menschen im Gazastreifen keine Möglichkeit, das Gebiet zu verlassen.
19.47 Uhr: Rakete trifft Sitz der UN-Mission im Südlibanon
Das Hauptquartier der UN-Friedensmission im Südlibanon ist am Sonntag nach eigenen Angaben von einer Rakete getroffen worden. Die Mission teilte mit, niemand sei verletzt worden, obwohl die Blauhelmsoldaten sich nicht in Schutzräumen aufhielten. In der Mitteilung wurde nicht erwähnt, woher die Rakete kam, die Mission äußerte sich lediglich enttäuscht darüber, dass die Gewalt trotz der Bemühungen um eine Deeskalation anhalte. Einige libanesische Medien berichteten, die Rakete sei von palästinensischen Hamas-Kämpfer im Südlibanon abgefeuert worden und habe eigentlich Israel erreichen sollen.
19.36 Uhr: Israel: Mehr als 600.000 Gaza-Bewohner nach Süden unterwegs
Nach Darstellung des israelischen Militärs haben sich mehr als 600.000 Bewohner des Gazastreifens inzwischen auf den Weg nach Süden gemacht. Die Evakuierungen gingen weiter, teilt die Armee mit. Die Zahl entspricht in etwa der Bevölkerung von Dortmund.
19.23 Uhr: Palästinenser - Mehr als 1.000 Vermisste unter Trümmern in Gaza
Nach den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen werden nach Angaben des palästinensischen Katastrophenschutzes mehr als 1.000 Menschen unter den Trümmern zerstörter Gebäude vermisst. Weitere seien noch 24 Stunden nach den Angriffen gerettet worden, heißt es in einer Erklärung.
19.22 Uhr: Biden: Wir können und müssen Ukraine und Israel unterstützen
US-Präsident Joe Biden hat zugesichert, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel militärisch unterstützen kann. "Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (...) in der Geschichte der Welt", sagte Biden in einem Interview mit dem Sender CBS. Die US-Regierung könne sich um beides kümmern und trotzdem die Fähigkeiten zur allgemeinen Verteidigung des eigenen Landes aufrecht erhalten. "Wir haben die Möglichkeit, das zu tun. Wir haben eine Verpflichtung", betonte er. "Und wenn wir es nicht machen, wer dann?" Das Gespräch wurde am Freitag aufgezeichnet und sollte am Sonntagabend (Ortszeit) vollständig ausgestrahlt werden.
19.09 Uhr: Arabische Liga und Afrikanische Union warnen vor "Völkermord" im Gazastreifen
Die Arabische Liga und die Afrikanische Union haben eindringlich vor den möglichen Folgen einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen gewarnt. Ein solcher Militäreinsatz "könnte zu einem Völkermord von beispiellosem Ausmaß führen", erklärten die beiden Organisationen am Sonntag in einer gemeinsamen Stellungnahme. Sie riefen die UNO und die internationale Gemeinschaft dazu auf, eine solche "Katastrophe" zu verhindern, bevor es zu spät sei.
18.20 Uhr: Südlicher Gazastreifen bekommt wieder Wasser
Nach einer vorübergehenden vollständigen Sperre hat Israel nach eigenen Angaben die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wieder aufgenommen. Dies werde die Zivilbevölkerung dazu bringen, den Norden des Palästinensergebiets Richtung Süden zu verlassen, erklärte Energieminister Israel Katz am Sonntag.
Laut Katz fiel die Entscheidung zur Wiederaufnahme der Wasserversorgung bei einem Gespräch zwischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und US-Präsident Joe Biden. Zuvor hatte der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, im Fernsehsender CNN sagte, israelische Regierungsvertreter hätten ihm mitgeteilt, "dass sie die Wasserleitung im südlichen Gazastreifen wieder aufgedreht haben". Laut AFP-Korrespondenten im südlichen Gazastreifen gab es am Sonntagabend allerdings zunächst weiterhin kein Leitungswasser.
Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am Samstag vergangener Woche hatte Israel den von der radikalislamischen Palästinenserorganisation beherrschten Gazastreifen vollständig abgeriegelt und die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und Wasser in den dicht besiedelten Küstenstreifen gestoppt. Am Freitag rief die israelische Armee die Zivilisten im Norden des Gazastreifens schließlich zur Flucht in den Süden des Gebiets auf.
18.09 Uhr: Wieder Raketenalarm in Tel Aviv - Explosionen hörbar
In Tel Aviv und im Zentrum des Landes hat es am Sonntagabend wieder Raketenalarm gegeben. Über der Küstenmetropole waren Explosionen zu hören. Bereits am Nachmittag war dort Raketenalarm ausgelöst worden.
17.42 Uhr: Erklärung aller EU-Staaten - Israel hat das Recht sich zu verteidigen
Die EU-Länder haben das Recht Israels auf Selbstverteidigung betont und zugleich auf die Einhaltung des Völkerrechts gedrungen. Israel habe das Recht, sich "im Einklang mit dem humanitären und internationalen Recht gegen die gewalttätigen und wahllosen Angriffe" der radikalislamischen Hamas zu verteidigen, hieß es am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung der Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Mitglieder.
Zugleich riefen sie dazu auf, der Bevölkerung im Gazastreifen humanitäre Nothilfe zu leisten. Die EU-Staaten erklärten sich bereit, die Zivilisten in dem Palästinensergebiet weiter zu unterstützen. Dabei müsse aber sichergestellt werden, "dass diese Hilfe nicht von Terrororganisationen missbraucht wird". Es sei zudem von entscheidender Bedeutung, "eine regionale Eskalation" des Konflikts zu verhindern.
17.18 Uhr: Regierung: Mehr als 1.400 Tote in Israel
Die Opferzahl des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel hat sich nach israelischen Angaben weiter erhöht. Mehr als 1.400 Menschen seien bei dem vor gut einer Woche gestarteten Großangriff getötet worden, sagte die Sprecherin von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Tal Heinrich, am Sonntag. Zudem hätten die "Hamas-Terroristen" mehr als 120 Menschen entführt. Bislang hatte die Regierung die Zahl der Toten mit mehr als 1.300 angegeben.
Bei den israelischen Gegenangriffen auf Ziele im Gazastreifen wurden nach jüngsten Angaben der Hamas mindestens 2.670 Menschen getötet. 9.600 Bewohner des Küstengebiets seien zudem verletzt worden, teilte das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium mit.
17.02 Uhr: Netanjahu trifft Angehörigen-Vertreter der Geiseln
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich erstmals mit Vertretern der Angehörigen der Hamas-Geiseln getroffen. Das berichteten israelische Medien am Sonntag. Details zu dem Treffen gab es zunächst nicht.
Terroristen hatten vergangenen Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Sie verschleppten auch mehr als 150 Menschen.
Unter den Angehörigen der Geiseln regt sich inzwischen Kritik an Israels Regierung. Sie werfen der Führung vor, die Gefangenen im Stich zu lassen. Auf einem Protest der Familien forderten am Samstag mehrere Menschen den Rücktritt Netanjahus. Einige Angehörige werfen ihm auch vor, sie nicht kontaktiert zu haben. Israelischen Medien zufolge sprach er mit mehreren betroffenen Familien privat.
16.56 Uhr: Israel: Neun Raketen von Libanon aus abgefeuert
Neun Raketen sind nach israelischen Militärangaben am Sonntag vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Die Raketenabwehr habe fünf der Geschosse abgefangen. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und die Abschussorte im Libanon angegriffen, hieß es in der Mitteilung.
Mehrere Ortschaften im Norden Israels waren erneut in Alarmzustand versetzt worden. Im Grenzgebiet heulten wegen des Raketenbeschusses die Sirenen, wie die israelischen Streitkräfte berichteten.
Die erneute Raketenabschüsse auf Israel seien "eine Warnung" und eine Vergeltung für israelische Aktionen , hieß es am Sonntag aus Kreisen, die der Schiitenorganisation nahe stehen. Es bedeute nicht, dass die Hisbollah in den Konflikt eingestiegen sei.
16.46 Uhr: US-Außenminister reist noch einmal nach Israel
Nach seiner Reise durch sechs arabische Länder wird US-Außenminister Antony Blinken zu Wochenbeginn nach Israel zurückkehren. Das US-Außenministerium teilte am Sonntag mit, Blinken werde am Montag für weitere Beratungen noch einmal in Tel Aviv Station machen - sein zweiter Besuch innerhalb von fünf Tagen. Am Sonntag traf der Minister zu Gesprächen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Kairo ein. Die US-Regierung bemüht sich darum, eine Ausweitung des Konflikts zwischen der Hamas und Israel in der Region zu verhindern.
16.16 Uhr: UNO: Rund eine Million Menschen im Gazastreifen vertrieben
In der ersten Woche des Kriegs zwischen Israel und der Hamas sind nach Schätzungen der UNO rund eine Million Menschen im Gazastreifen vertrieben worden. Die tatsächliche Zahl der Binnenvertriebenen liege wahrscheinlich noch höher, da zahlreiche Menschen in dem Küstengebiet weiterhin ihre Häuser verließen, sagte die Sprecherin des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Juliette Touma, am Sonntag.
16.06 Uhr: Hilfsorganisationen beklagen "entsetzliche" Lage im Gazastreifen
Hilfsorganisationen haben vor katastrophalen Zuständen im Gazastreifen gewarnt. Medico und Misereor mahnten am Sonntag die Einhaltung des Völkerrechts und die unverzügliche Einrichtung humanitärer Korridore für die Versorgung der 2,2 Millionen Menschen in der Küstenenklave an. Die "völkerrechtswidrigen Angriffe" auf die Zivilbevölkerung, zivile Infrastruktur und medizinische Einrichtungen müssten eingestellt werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
"Nach allem, was wir von unseren Partnerorganisationen hören, wissen wir, dass die Situation entsetzlich ist", sagte Tsafrir Cohen, Geschäftsführer von der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation Medico International. "Wir befinden uns vor den Augen der Weltöffentlichkeit inmitten einer humanitären Katastrophe, die sich in rasender Geschwindigkeit verschärft."
16.01 Uhr: Bundeswehr fliegt rund 160 Menschen aus Israel aus
Die Bundeswehr hat am Wochenende rund 160 Menschen aus Israel nach Deutschland ausgeflogen. Das teilten das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium am Sonntagnachmittag mit. Drei Flugzeuge der Luftwaffe waren demnach im Einsatz. Die Aktion schließe an die vom Auswärtigen Amt organisierten Sonderflüge der vergangenen Tage an.
Der erste Militärtransporter vom Typ A400M erreichte am frühen Sonntagmorgen den Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf. An Bord waren nach Bundeswehr-Angaben 51 Passagiere. Eine zweite Transportmaschine landete dort gegen 7.00 Uhr, wie die Bundeswehr auf der Online-Plattform X mitteilte. Den Angaben nach waren 29 Passagiere an Bord. Gegen 16.00 Uhr erreichte dann ein Airbus A321 der Bundeswehr den Berliner Flughafen BER. Bei diesem Flug habe man 82 Passagiere aufnehmen können, schrieb die Luftwaffe nach dem Abflug in Tel Aviv auf X.
- Zum Artikel: Bundeswehrmaschinen landen in Deutschland
15.59 Uhr: Ägypten: Israels Reaktion geht über Selbstverteidigung hinaus
Die Reaktion Israels auf den Hamas-Angriff vor einer Woche geht nach den Worten des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sissi über das Recht auf Selbstverteidigung hinaus. Vielmehr kämen die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen einer Kollektivstrafe für die palästinensische Bevölkerung gleich, sagt Sissi US-Außenminister Antony Blinken bei dessen Besuch in Kairo. In seinen im Fernsehen übertragenen Bemerkungen erklärt Sissi zudem, dass er es strikt ablehne, wenn im gegenwärtigen Konflikt Zivilisten ins Visier genommen würden.
15.45 Uhr: Verteidigungsminister: Israel will keinen Krieg im Norden
Angesichts einer fortschreitenden Zuspitzung der Lage an Israels Grenze zum Libanon hat der israelische Verteidigungsminister am Sonntag betont, sein Land habe kein Interesse an einem Krieg im Norden. "Wir wollen keine Eskalation der Lage", sagte Joav Galant bei einem Treffen mit israelischen Soldaten am Rande des Gazastreifens. "Aber wenn jemand einen Fehler macht, wird er den Preis zahlen."
"Auf der einen Seite haben wir das Auge am Fernrohr, das Ohr am Telefon und den Finger am Abzugshahn", sagte der israelische Verteidigungsminister. "Auf der anderen Seite wollen wir keine Eskalation." Israel habe eine Aufgabe zu erfüllen, sagte Galant offenbar mit Blick auf eine bevorstehende Bodenoffensive im Gazastreifen. Der Gaza-Krieg werde intensiv, tödlich und genau sein, "und er wird die Lage für immer verändern", sagte der Verteidigungsminister. "Wenn die Hisbollah den Weg des Krieges wählt, wird sie einen sehr hohen Preis zahlen", sagte Galant.
15.30 Uhr: Hisbollah beschießt israelische Grenzstadt - ein Toter
Bei grenzüberschreitendem Beschuss zwischen Israel und dem Libanon ist auf der israelischen Seite der Grenze am Sonntag mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, es handele sich um einen 40 Jahre alten Mann, machte aber keine Angaben zu seiner Nationalität. Sowohl das israelische Militär als auch die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah bestätigten Gefechte.
Die Hisbollah erklärte, sie habe israelische Militärstellungen in der nördlichen Grenzstadt Schtula beschossen. Es habe sich um Vergeltungsmaßnahmen für israelischen Beschuss gehandelt, durch den der für die Nachrichtenagentur Reuters tätige Videojournalist Issam Abdallah am Freitag und zwei libanesische Zivilisten am Samstag zu Tode gekommen seien. Israel reagierte mit Gegenangriffen auf den Stadtrand von Ait al-Schaab, wie das israelische Militär mitteilte.
15.25 Uhr: China unterstützt "gerechte Sache" der Palästinenser
China unterstützt nach den Worten des chinesischen Außenministers Wang Yi die "gerechte Sache des palästinensischen Volkes in der Wahrung seiner nationalen Rechte". Die "Hauptursache" der Lage zwischen Israel und den Palästinensern sei, dass "das Recht des palästinensischen Volkes auf Staatlichkeit lange Zeit beiseite geschoben wurde", sagte Wang nach chinesischen Angaben bei einem Telefonat mit dem iranischen Außenminister Hossein Amir-Abdollahian. Diese "historische Ungerechtigkeit" müsse so schnell wie möglich beendet werden.
Wang kritisierte am Sonntag auch das israelische Vorgehen im Gazastreifen nach dem Großangriff der dort regierenden radikalislamischen Hamas auf Israel scharf. "Israels Handeln hat den Rahmen der Selbstverteidigung gesprengt", erklärte Wang nach Angaben seines Ministeriums bei einem Gespräch mit dem saudiarabischen Außenminister, Prinz Faisal bin Farhan. Das Land solle "seine kollektive Bestrafung der Bevölkerung des Gazastreifens einstellen", sagte er demnach weiter.
15.10 Uhr: Neues Feuergefecht an der israelisch-libanesischen Grenze
Erneut ist aus dem Libanon eine Rakete auf einen israelischen Militärposten abgefeuert worden. Der Beschuss erfolgte im Grenzgebiet, wie Israels Streitkräfte erklärten. Laut israelischen Medienberichten war es der fünfte Angriff am Sonntag.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass Israel mit Artilleriefeuer auf Stellungen im zentralen Grenzgebiet reagiert habe. Augenzeugen zufolge wurden insgesamt mindestens neun Raketen aus dem Libanon abgefeuert.
Seit den Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmäßig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren. Im Südlibanon ist die pro-iranische Hisbollah-Miliz aktiv.
15.00 Uhr: Bayern-Profi Mazraoui verbreitet Pro-Palästina-Video
Bundesliga-Profi Noussair Mazraoui vom FC Bayern München hat in den sozialen Netzwerken ein Video verbreitet, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wird. Der marokkanische Fußball-Nationalspieler teilte bei Instagram einen kurzen Clip, in dem eine Stimme im Stil eines Gebets sagt: "Gott, hilf unseren unterdrückten Brüdern in Palästina, damit sie den Sieg erringen. Möge Gott den Toten Gnade schenken, möge Gott ihre Verwundeten heilen." Im Bild ist eine wehende Flagge Palästinas zu sehen. Dazu schrieb Mazraoui in dem Eintrag vom frühen Sonntagmorgen "Ameen" (Amen) neben einem Emoji mit gefalteten Händen.
Der FC Bayern äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Post seines 25 Jahre alten Profis. Mazraoui weilt derzeit bei der marokkanischen Nationalmannschaft, mit der er am Samstagabend ein Testspiel gegen die Elfenbeinküste bestritt.
In einer anderen Instagram-Story teilte Mazraoui einen Post, in dem vier Beiträge marokkanischer Nationalspieler abgebildet werden, nämlich jene des Bayern-Verteidigers selbst sowie des früheren Bundesligaspielers Abdelhamid Sabiri (Siegen, Nürnberg, Paderborn), von Hakim Ziyech (Galatasaray Istanbul) und Zakaria Aboukhlal (FC Toulouse). In dem Beitrag wird unter anderem behauptet, dass die Spieler mundtot gemacht werden sollten. "Es ist buchstäblich wir gegen die Welt!", heißt es darüber hinaus. Alle vier Fußballer teilten den Beitrag auf ihren Seiten.
14.56 Uhr: Tausende demonstrieren in Rabat für Palästinenser
In der marokkanischen Hauptstadt Rabat sind am Sonntag Tausende auf die Straßen gegangen, um Unterstützung für die Palästinenser im Gazastreifen zu demonstrieren und die israelischen Angriffe auf die Küstenenklave zu verurteilen. Die Teilnehmer der Demonstration in Rabat schwenkten palästinensische Flaggen. Der Marsch wurde auch zu einem Schaulaufen der verbotenen islamistischen Bewegung al-Adl wal Ihsan, die die Hamas unterstützt.
14.45 Uhr: Papst Franziskus fordert Achtung des Völkerrechts
Papst Franziskus hat seinen Appell erneuert, die von der militant-islamistischen Hamas aus Israel verschleppten Geiseln freizulassen. Zudem sprach er sich für humanitäre Korridore aus, um der Bevölkerung im Gazastreifen zu helfen. "Ich verfolge weiterhin mit großer Sorge, was in Israel und Palästina passiert", sagte er während des sonntäglichen Angelusgebets auf dem Petersplatz im Vatikan. Er denke an die vielen Menschen, "vor allem die Kleinen und die Alten."
"Ich bitte nachdrücklich darum, dass die Kinder, die Älteren, Frauen und alle Zivilisten nicht Opfer dieses Konflikts werden", sagte der Papst. Das humanitäre Völkerrecht müsse geachtet werden, "insbesondere in Gaza, wo es eine dringende Notwendigkeit gibt, humanitäre Korridore zu garantieren und die gesamte Bevölkerung zu retten." Franziskus appellierte an die Welt "kein weiteres unschuldiges Blut zu vergießen, nicht im Heiligen Land, nicht in der Ukraine noch sonst irgendwo. Genug! Kriege sind immer eine Niederlage, immer."
14.30 Uhr: Netanjahu beruft erstmals Notstandsregierung ein
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beruft erstmals die neue, mit Teilen der Opposition gebildete Notstandsregierung ein. Die demonstrierte nationale Einheit sende eine Botschaft an die Nation, den Feind und die Welt, sagt Netanjahu und droht der Hamas mit ihrer Zerstörung. "Die Hamas dachte, wir würden zerstört werden. Wir sind es, die die Hamas zerstören werden." Zu Beginn der Sitzung verharren die Kabinettsmitglieder in Stille und im Gedenken der 1.300 beim Angriff der Hamas getöteten Israelis. Das zeigt eine Videoaufnahme, die Netanjahus Büro veröffentlicht.
14.22 Uhr: Israelis fliehen in Bussen aus Grenzstadt Sderot
Bewohner der südisraelischen Stadt Sderot sind am Sonntag mit Bussen vor dem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen geflohen. Die im Gazastreifen regierende Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am vergangenen Wochenende Israel angegriffen und mehr als 1.300 Menschen getötet. Sie schoss auch Tausende Raketen auf das Land ab. Sderot hat etwa 34.000 Einwohner und liegt fast direkt an der Grenze zum Gazastreifen. Die Stadt war wiederholt Ziel von Hamas-Raketen.
14.21 Uhr: Iran warnt Israel vor Einmarsch im Gazastreifen
Der Iran hat Israel eindringlich vor einem Einmarsch in den Gazastreifen gewarnt. Sollte Israel seine "Angriffe auf die wehrlose Bevölkerung des Gazastreifens fortsetzen", könne niemand dafür garantieren, dass der Konflikt sich nicht ausweite, sagte Außenminister Hossein Amir-Abdollahian nach Angaben seines Ministeriums am Sonntag bei einem Treffen mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani.
14.10 Uhr: US-Außenminister am Montag erneut in Israel
US-Außenminister Antony Blinken reist am Montag erneut zu Gesprächen nach Israel. Das teilt ein Sprecher des US-Außenministeriums mit. Der US-Chefdiplomat war bereits am Donnerstag in Israel und bereist seither mehrere Länder in der Region. Derzeit ist er in Ägypten.
14.05 Uhr: 2.382 Palästinenser im Gazastreifen und Westjordanland getötet
Insgesamt sind nach Angaben aus palästinensischen Ministeriumskreisen seit Beginn des jüngsten Konflikts mit Israel am 7. Oktober im Gazastreifen und im Westjordanland zusammen 2.383 Palästinenser getötet und 10.814 verletzt worden. Im Gazastreifen sei die Totenzahl auf 2.329 gestiegen. Im Westjordanland habe es 54 Tote und 1100 Verletzte gegeben.
13.50 Uhr: Ägypten verstärkt Bemühungen um Hilfslieferung für Gaza
Ägypten verstärkt nach eigenen Angaben zusammen mit seinen internationalen und regionalen Partnern seine Bemühungen, Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen zu liefern. Die nationale Sicherheit sei für Ägypten die rote Linie, erklärt das Präsidialamt in Kairo. Daher werde jeder Plan abgelehnt, die Palästinenser aus ihrem Gebiet zu vertreiben. Ägypten schlage vor, ein Gipfeltreffen auszurichten, auf dem die jüngsten Entwicklungen rund um die Krise im Gazastreifen und die Zukunft der Palästinenserfrage behandelt werden sollten.
13.39 Uhr: Wieder Raketenalarm in Tel Aviv - Dumpfe Explosion
In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv hat es erneut Raketenalarm gegeben. Einwohner des Stadtzentrums rannten in Schutzräume und hörten eine dumpfe Explosion. Auch auf andere israelische Ortschaften vor allem im Grenzbereich zum Gazastreifen feuerten militante Palästinenser weiter Raketen ab.
13.17 Uhr: Israels Außenminister - Brauchen Zeit für Sieg über die Hamas
Im Kampf gegen die islamistische Hamas braucht Israel nach Angaben von Außenminister Eli Cohen "Zeit, um zu siegen". Cohen sagte bei einem Treffen mit seiner französischen Amtskollegin Catherine Colonna in der israelischen Küstenstadt Aschkelon: "Unser Sieg wird sicherstellen, dass der islamistische, radikale Terror nicht nach Paris, London und New York kommt." Aschkelon wird seit mehr als einer Woche immer wieder von der Hamas aus dem Gazastreifen mit Raketen angegriffen.
13.14 Uhr: UNO - "Massenflucht" im Gazastreifen wegen drohender israelischer Großoffensive
Israels Aufforderung, den Norden des Gazastreifens zu verlassen, hat nach UN-Angaben eine "Massenflucht" ausgelöst. "Massenflucht aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens ist im Gange", erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in Genf. Ausgelöst worden sei dies durch den Aufruf Israels an 1,1 Millionen Einwohner der Stadt Gaza und umliegender Gebiete im Norden des Gazastreifens, in den Süden des Palästinensergebietes zu fliehen.
Partner-Hilfsorganisationen hätten berichtet, dass "die Zahl der Binnenvertriebenen innerhalb der vergangenen 24 Stunden deutlich gestiegen" sei, erklärte Ocha.
12.57 Uhr: Papst fordert Freilassung der Geiseln im Gazastreifen
Papst Franziskus hat die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen und eine Beachtung humanitärer Regeln im dortigen Krieg gefordert. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte er: "Ich verfolge weiter mit großem Schmerz, was in Israel und in Palästina geschieht. Ich denke insbesondere an die Kinder und an die Alten. Ich erneuere meinen Appell zur Freilassung der Geiseln und fordere mit aller Kraft, dass Kinder, Kranke, Alte, Frauen und die gesamte Zivilbevölkerung nicht Opfer des Konfliktes sein sollen." Für die Bevölkerung des Gazastreifens fordert der Papst humanitäre Korridore, um die Versorgung sicherzustellen.
12.56 Uhr: Israels Ex-Ministerpräsident verteidigt Bodenoffensive in Gaza
Israels früherer Regierungschef Ehud Barak hat die bevorstehende Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen verteidigt. Die Aktivitäten der islamistischen Hamas in Gaza ließen sich nicht durch "Luftangriffe, Diplomatie, Aufforderungen Israels über das Fernsehen oder weltweite Unterstützung" stoppen, sagte Barak der Deutschen Welle. "Das muss von Bodenstreitkräften getan werden, die das Risiko eingehen, dafür mit ihrem Leben zu bezahlen."
12.16 Uhr: Merz fordert von Muslimen klare Distanzierung von Hamas-Gewalt
Der Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz hat die Muslim-Organisationen in Deutschland aufgerufen, sich "ohne Wenn und Aber von jeder Gewalt und ganz konkret von diesen barbarischen Terroranschlägen in Israel" zu distanzieren. "Ansonsten können sie keine Gesprächspartner der Politik mehr sein", sagte er der "Welt am Sonntag". Namentlich den Zentralrat der Muslime kritisierte er: "Seine Erklärung zu den Terrorangriffen der Hamas auf Israel ist absolut inakzeptabel."
Muslimverbände sind unter anderem in der Islamkonferenz Gesprächspartner von Bund und Ländern. Der Zentralrat der Muslime hatte einen Tag nach dem Blutbad der islamistischen Hamas in Israel von "Kampfhandlungen" gesprochen und gefordert, dass "alle Seiten" sie einstellen. Zugleich warf er israelischen Siedlern vor, flankiert von der Armee immer wieder palästinensische Dörfer anzugreifen.
12.13 Uhr: Großbritannien ruft Israel zur Zurückhaltung auf
Großbritannien unterstützt Israels Recht auf Selbstverteidigung, ruft das Land aber zugleich zur Zurückhaltung bei Militäreinsätzen im Gazastreifen auf. Der Schaden für die palästinensische Zivilbevölkerung müsse so gering wie möglich gehalten werden, sagte der britische Außenminister James Cleverly dem Sender Sky News. Er habe in Beratungen mit der israelischen Regierung die Notwendigkeit zur Minimierung ziviler Opfer angesprochen.
11.35 Uhr: Özdemir fordert mehr Einsatz der Gesellschaft gegen Antisemitismus
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) fordert nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel von der Mehrheitsgesellschaft in Deutschland mehr Einsatz gegen Judenhass. Meist seien es Jüdinnen und Juden, die nach Angriffen Trauerkundgebungen organisierten.
"Warum eigentlich? Warum müssen Juden immer daran erinnern, was passiert? Warum schafft es nicht mal die Mehrheitsgesellschaft? Wo sind wir jetzt gerade? Wo sind unsere Massenkundgebungen?", sagte Özdemir beim Landesparteitag der baden-württembergischen Grünen in Weingarten bei Ravensburg.
11.33 Uhr: Ein Toter bei Hisbollah-Raketenbeschuss vom Libanon auf Israel
Bei einem neuen Angriff der pro-iranischen Hisbollah-Miliz auf Israel ist nach Angaben von israelischen Sanitätern ein etwa 40 Jahre alter Mensch getötet worden. Drei weitere Männer seien verletzt worden. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, bei dem Todesopfer handele es sich um einen Arbeiter in der Ortschaft Schtula.
Die Hisbollah erklärte, sie habe eine Rakete auf israelische Stellungen nahe der Demarkationslinie abgefeuert. Es habe dabei auch Opfer gegeben. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, die israelische Armee habe mit Artilleriebeschuss geantwortet.
11.26 Uhr: Marx - Aus arabischer Welt zu wenig Widerspruch gegen Terror
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx erwartet aus arabischen Ländern stärkere Kritik am islamistischen Terror gegen Israel. Wenn bei den aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen in Nahost Menschen zu Menschen erster und zweiter Klasse deklariert würden, sei das "das Ende der Zivilisation", sagte Marx nach Angaben seiner Pressestelle.
Religion sei dabei mitunter Teil des Problems, "denn man kann sie benutzen". Es sei "blasphemisch, wenn Frauen und Kinder massakriert werden und man dabei ruft: Gott ist groß". Marx weiter: "Ich höre zu wenig aus der arabischen Welt, dass dem widersprochen wird - und das kann man erwarten."
11.17 Uhr: Hilfsgüter für Gazastreifen stauen sich auf ägyptischer Seite der Grenze
Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel stauen sich Hilfslieferungen für den Gazastreifen, die bislang nicht in das von Israel abgeriegelte Palästinensergebiet gebracht werden dürfen. Der Grenzübergang zwischen Rafah im Süden des Gazastreifens und Ägypten sei weiterhin geschlossen, berichteten mehrere Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP.
10.51 Uhr: London - Hamas will Krieg zwischen Muslimen und Rest der Welt
Der britische Außenminister James Cleverly hat davor gewarnt, dass die islamistische Hamas mit ihrem Terrorangriff auf Israel einen Flächenbrand auslösen wolle. Es sei in Israels eigenem Interesse, bei der bevorstehenden Invasion des Gazastreifens zivile palästinensische Opfer zu vermeiden, sagte Cleverly dem Sender Sky News.
"Denn die Hamas will diesen Konflikt eindeutig in einen größeren arabisch-israelischen Krieg oder sogar einen Krieg zwischen der muslimischen Welt und dem Rest der Welt verwandeln" sagte er. Dies aber wolle natürlich niemand. "Und deshalb geben wir diesen deutlichen Rat aus einer Position der Freundschaft."
10.49 Uhr: US-Regierung stellt Schiff zur Ausreise aus Israel bereit
Die US-Regierung will ihre Staatsangehörigen in Israel nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas nun auch auf dem Seeweg aus dem Land holen. Das Schiff werde am Montagmorgen in der nördlichen Stadt Haifa starten, teilte die US-Botschaft in Israel mit. Zielhafen sei die Stadt Limassol auf Zypern.
Die Plätze auf dem Schiff seien begrenzt und würden in der Reihenfolge der Ankunft der Passagiere am Terminal in Haifa vergeben, hieß es. Mitreisen könnten ausschließlich US-Bürger und unmittelbare Familienangehörige, also Ehepartner oder Kinder.
10.34 Uhr: Festnahmen nach Anti-Israel-Demonstration in Frankfurt
Trotz eines Verbots haben hunderte Menschen am Samstag in Frankfurt am Main gegen Israel demonstriert. Etwa 1.000 Demonstranten hätten sich dazu am Nachmittag am Opernplatz versammelt, teilte die Polizei Frankfurt mit.
Nachdem ihnen das Verbot ihrer Kundgebung bekannt gemacht worden sei, hätten mehrere hundert von ihnen an zwei anderen Orten der Innenstadt dennoch demonstriert. Zwölf Demonstrierende wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Ein Polizist sei ins Bein gebissen worden, als Demonstranten versuchten, Festgenommene zu befreien. Der Beamte habe seinen Dienst aber fortsetzen können.
10.32 Uhr: Israel riegelt Grenze zum Libanon ab und unterbricht GPS
Israel riegelt die Grenze zum Libanon ab. Man komme nur noch bis auf vier Kilometer dort heran, teilt Militärsprecher Daniel Hagari auf der Plattform X (früher Twitter) mit. Zudem würde das GPS in dieser Region und an der südlichen Grenze zum Gazastreifen mit Absicht unterbrochen. Das beeinträchtige die Funktionen von Apps.
10.31 Uhr: Für Kibbuz-Angriff verantwortlicher Hamas-Kommandeur offenbar getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Hamas-Kommandeur getötet, der für den Angriff auf einen an den Gazastreifen angrenzenden Kibbuz verantwortlich gewesen sein soll. Bilal al-Kedra, Hamas-Kommandeur in Chan Junis im Süden des Gazastreifens und verantwortlich für den Angriff auf den Kibbuz Nirim, sei am Samstagabend von der israelischen Luftwaffe getötet worden, teilte die Armee mit.
10.29 Uhr: Kiew - Ukrainer aus Israel nach Rumänien gebracht
Die vom russischen Angriffskrieg erschütterte Ukraine hat mit einem ersten Evakuierungsflug aus Israel nach offiziellen Angaben mehr als 200 Bürger nach Rumänien gebracht. Die Maschine aus Tel Aviv mit 207 Ukrainern an Bord, darunter 63 Kinder, sei in der rumänischen Hauptstadt Bukarest gelandet, teilte das ukrainische Außenministerium in Kiew mit. Aus der Ukraine waren im Zuge der russischen Invasion, die am 24. Februar 2022 begonnen hatte, Millionen Menschen geflohen, die meisten in die EU. Einige flohen auch nach Israel.
10.01 Uhr: Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung für Israel aus
Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Israel ausgesprochen. Die Reisewarnung gelte auch für die gesamten Palästinensischen Gebiete und den Libanon, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts mit. Alle deutschen Staatsbürger vor Ort sollten sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand eintragen, wo auch über Ausreisemöglichkeiten informiert werde. Bislang hatte das Außenamt von Reisen "dringend abgeraten".
"Israel bleibt das erklärte Ziel von islamistischen Terrorgruppen", teilt das Außenministerium auf seiner Webseite mit. Es könne in der aktuellen Situation zu terroristischen Angriffen im öffentlichen Raum kommen, das Risiko eines Anschlags bestehe fort. Die Lage sei hoch volatil. "Eine weitere Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden." Die israelische Armee setze Luftangriffe auf den Gazastreifen fort und bereite eine groß angelegte Militäroperation im Gazastreifen vor.
09.52 Uhr: Israelische Künstlerin - Freilassung der Geiseln hat Vorrang
Die israelische Künstlerin und Filmemacherin Sharone Lifschitz sieht die Bundesregierung besonders gefordert beim Einsatz für eine Freilassung der Geiseln aus den Händen der Terrorgruppe Hamas. "Ich bitte jede Regierung, auch die deutsche, die israelische Regierung an ihre Verantwortung für ihre Leute zu erinnern", sagte Lifschitz der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenende). "Israel will in den Krieg ziehen, das Land muss gegen die Hamas vorgehen. Doch zuerst muss sich die Politik um die Geiseln kümmern." Unter den Verschleppten sind demnach auch die über 80-jährigen Eltern von Lifschitz.
09.50 Uhr: Blinken - Treffen mit Saudi-Arabiens Kronprinz sehr produktiv
US-Außenminister Antony Blinken hat nach eigenen Angaben ein "sehr produktives" Treffen mit Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman in Riad abgehalten. Die Begegnung habe knapp eine Stunde gedauert, teilt ein Sprecher Blinkens mit. "Die beiden bekräftigten ihr gemeinsames Engagement für den Schutz der Zivilbevölkerung und die Förderung der Stabilität im Nahen Osten und darüber hinaus."
09.48 Uhr: Präsident des deutsch-jüdischen Sportverbandes fordert Task Force
Alon Meyer hat als Präsident des deutsch-jüdischen Sportverbandes Makkabi mangelnde Solidarität vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) beklagt. "Selbstverständlich vermisse ich dort die uneingeschränkte Solidarität. Die hätte sofort kommen müssen. Zwar gab es bilaterale Gespräche, Telefonanrufe. Aber das reicht meines Erachtens definitiv nicht aus", sagte Meyer dem Deutschlandfunk.
Vielmehr bedürfe es entsprechender Konsequenzen: "Eine Task Force, die eingerichtet werden muss, um solche Hass- und Hetzparolen, die es auch bei Bundesligaspielen in der DFL gab, in Zukunft zu vermeiden", sagte Meyer.
09.34 Uhr: Armee-Sender - Vier Opfer bei Angriff aus Libanon
Ein israelisches Dorf an der Grenze zum Libanon ist nach Angaben des israelischen Armeerundfunks vom Libanon aus mit einer Panzerabwehrrakete beschossen worden. Es habe mindestens vier Opfer gegeben. Das Militär bestätigte die Angaben zunächst nicht, teilte aber mit, dass es nach einem Bericht über einen Angriff auf ein Dorf militärisch reagiere.
09.11 Uhr: Zweite Bundeswehr-Maschine mit Dutzenden Deutschen gelandet
Die Bundeswehr hat in der Nacht Dutzende deutsche Staatsbürger aus Israel ausgeflogen. Die erste A400M-Maschine aus Tel Aviv landete gegen 04.35 Uhr auf dem Militärflughafen im niedersächischen Wunstorf, wie das Einsatzführungskommando mitteilte. Das zweite Bundeswehr-Flugzeug traf demnach gegen 07.00 Uhr ein. Insgesamt waren 80 Passagiere an Bord. Weitere Rückholaktionen sind vorgesehen.
08.54 Uhr: Israels Armee nennt neues Zeitfenster für Gaza-Evakuierung
Die israelische Armee hat am Sonntag ein weiteres Zeitfenster für eine Evakuierung von Zivilisten im Norden des Gazastreifens in Richtung Süden genannt. Der israelische Armeesprecher veröffentlichte auf X in arabischer Sprache die Information, Einwohner der Stadt Gaza und des nördlichen Gazastreifens hätten von 10 Uhr bis 13 Uhr Ortszeit (09 bis 12 Uhr MESZ) Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen. Die Armee werde in diesem Zeitraum diesen Korridor nicht angreifen.
08.43 Uhr: Saudi Arabien - Vorerst keine Details nach Treffen mit US-Außenminister
US-Außenminister Antony Blinken hat in der Hauptstadt Riad den saudischen Kronprinzen Mohammed getroffen. Die US-Regierung müht sich darum, eine Ausweitung des Konflikts zwischen der Hamas und Israel in der Region zu verhindern. Bei dem Treffen am Sonntag waren Medien ausgeschlossen. Details dazu waren zunächst nicht verfügbar.
08.23 Uhr: Israels Kommunikationsministerium will Büro von Al-Dschasira schließen
Israels Kommunikationsministerium hat vorgeschlagen, das lokale Büro des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira (Al Jazeera) schließen zu lassen. Das Ministerium will nach eigenen Angaben dafür eine Genehmigung des Kabinetts beantragen. Zur Begründung wirft das Ministerium dem von Katar finanzierten Sender vor, der Terrororganisation Hamas dabei zu helfen, Stimmung gegen Israel zu machen, und israelische Soldaten potenziellen Angriffen aus dem Gazastreifen auszusetzen.
07.24 Uhr: Blinken soll in Riad Saudi-Arabiens Kronprinz treffen
US-Außenminister Antony Blinken will nach Angaben eines amerikanischen Regierungsvertreters im Rahmen seiner Nahost-Reise auch Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman treffen. Die Begegnung sei am frühen Morgen in der saudischen Hauptstadt Riad angesetzt.
Salman ist de facto der Herrscher des Königreichs und einer der einflussreichsten und mächtigsten Politiker in der Region. Blinken wird im weiteren Tagesverlauf auch in Ägypten erwartet. Auftaktstation seiner Reise war Israel am Donnerstag. Er besuchte außerdem Jordanien, Katar, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate. Blinken will verhindern, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas sich zu einem größeren Regionalkonflikt ausweitet und er will die Freilassung von Geiseln erreichen, die die Hamas genommen hat.
07.22 Uhr: Israels Armee - Weiterer Drahtzieher des Hamas-Massakers getötet
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren Drahtzieher der von Hamas-Angreifern unter Israelis verübten Massaker getötet. Billal Al Kedra, Befehlshaber terroristischer Einheiten im südlichen Chan Yunis, sei bei Luftangriffen am Vorabend getötet worden, teilte die Armee mit. Auch weitere Terroristen der Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad seien dabei ums Leben gekommen. Bereits zuvor hatte Israels Militär den Tod zweier mutmaßlicher Hamas-Drahtzieher der Angriffe vom vergangenen Wochenende gemeldet.
07.20 Uhr: Israel - Iran will über Syrien zweite Front eröffnen
Joschua Sarka, ein ranghoher Vertreter des israelischen Außenministeriums, wirft dem Iran vor, mit Waffenlieferungen nach oder via Syrien eine zweite Kriegsfront eröffnen zu wollen. Entsprechende Spekulationen in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X hat Sarka inzwischen bestätigt.
06.58 Uhr: Tausende bei Pro-Palästinenser-Demos in Australien
In Australien haben sich in mehreren Städten Tausende Menschen an Demonstrationen zur Solidarität mit den Palästinensern beteiligt. Eine der größten Kundgebungen fand in Sydney statt. Die Veranstalter sprachen allein dort von 5.000 Teilnehmern, ein Reuters-Mitarbeiter schätzte die Zahl auf rund 2.000. Demonstrationen wurden auch in Adelaide und Melbourne abgehalten, wo ebenfalls Tausende auf die Straßen gingen, wie "The Guardian Australia" berichtete. Meldungen über Zwischenfälle lagen nicht vor.
06.56 Uhr: Bundeswehr - Weiteres Flugzeug gestartet
Die Bundeswehr teilt auf X mit, dass gegen 05.20 Uhr ein drittes Flugzeug, ein A321, gestartet ist, "um ausreisewilligen Personen die Rückkehr aus Israel nach Deutschland weiterhin zu ermöglichen.
06.55 Uhr: China schickt Sondergesandten in den Nahen Osten
China schickt nach der jüngsten Eskalation der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern seinen Sondergesandten für den Nahen Osten kommende Woche zu Gesprächen in die Region. Er werde sich für den Schutz von Zivilisten, einen Waffenstillstand und Friedensgespräche einsetzen, kündigte der Diplomat Zhai Jun in einem Interview des chinesischen Staatssenders CCTV an. Zhai hatte bereits in den vergangenen Tagen Telefongespräche mit hochrangigen Vertretern Israels und der Palästinenser geführt.
06.54 Uhr: Bundeswehrmaschine mit Passagieren aus Israel in Deutschland gelandet
Eine erste Bundeswehrmaschine mit ausgeflogenen Passagieren aus Israel ist in Deutschland gelandet. Der Militärtransporter vom Typ A400M erreichte am frühen Sonntagmorgen den Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf. An Bord waren nach Bundeswehr-Angaben 51 Passagiere. Eine zweite Transportmaschine mit 29 Passagieren sollte wenig später landen. "Weitere Flüge sind in Vorbereitung", hatte die Bundeswehr über die Online-Plattform X mitgeteilt.
06.52 Uhr: Bodenoffensive wird laut Medienbericht verschoben
Israels Militär hat den geplanten Einmarsch in den Gazastreifen einem US-Medienbericht zufolge wegen widriger Wetterbedingungen um einige Tage verschoben. Die Bodenoffensive hätte eigentlich schon dieses Wochenende beginnen sollen, sei aber wegen des bewölkten Himmels und der deswegen erschwerten Sicht für Piloten und Drohnen vertagt worden, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf drei namentlich nicht genannte, ranghohe israelische Offiziere.
Ziel ist es, die politische und militärische Führungsebene der Islamistenorganisation Hamas auszulöschen, die vor einer Woche Massaker mit Hunderten Todesopfern in Israel begangen hat.
06.50 Uhr: WHO warnt vor Verschärfung von "humanitärer Katastrophe" im Gazastreifen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts des israelischen Evakuierungsaufrufs für Zivilisten in Gaza vor der Verschärfung einer "humanitären Katastrophe" gewarnt. Eine "erzwungene" Verlegung von 2000 Patienten und Gesundheitspersonal in den südlichen Gazastreifen könnte zudem "einem Todesurteil gleichkommen", erklärte die Organisation mit Sitz in Genf.
06.49 Uhr: Innenministerin und SPD-Chef befürworten Ausweisung von Hamas-Unterstützern
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat sich für eine Ausweisung von Hamas-Unterstützern aus Deutschland ausgesprochen. "Wenn jemand, der auf deutschen Straßen die Hamas feiert, nicht die deutsche Staatsbürgerschaft hat, dann sollte er aus Deutschland ausgewiesen werden", sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Es müsse ein "demokratischer Konsens in unserer Gesellschaft sein, dass wir den barbarischen Terror der Hamas verurteilen", Dies erwarte er auch von allen muslimischen Verbänden hierzulande.
Innenministerin Nancy Faeser erklärte in der Bild am Sonntag: "Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten zur Ausweisung von Hamas-Unterstützern nutzen."
06.45 Uhr: Faeser - Schutz für jüdische Einrichtungen weiter verstärkt
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat den Schutz von jüdischen Einrichtungen in Deutschland weiter verstärkt. "Es ist furchtbar, dass die Sorgen in vielen Familien groß sind", sagte Faeser der "Bild am Sonntag". "Umso wichtiger ist das Signal: Wir stehen fest an eurer Seite! Wir tun alles für euren Schutz." Höchste Priorität habe der Schutz von Jüdinnen und Juden in Deutschland und von jüdischen und israelischen Einrichtungen", so Faeser. "Der Schutz wurde nochmals verstärkt."
06.43 Uhr: USA entsenden zweiten Flugzeugträger
Die USA entsenden einem Medienbericht zufolge einen zweiten Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer. Der Sender ABC beruft sich auf US-Kreise. Die USA haben nach eigenen Angaben bereits den Flugzeugträgerverband der USS "Gerald R. Ford" näher an Israel verlegt.
06.42 Uhr: Zahl der toten US-Amerikaner nach Hamas-Angriffen steigt auf 29
Die Zahl der bei Angriffen islamistischer Hamas-Terroristen in Israel getöteten US-Amerikaner ist nach Angaben des US-Außenministeriums auf mindestens 29 gestiegen. Zuvor hatte Washington 27 tote US-Staatsbürger gemeldet.
Zu den Umständen des Todes mache man jeweils keine Angaben, teilte das Ministerium der Deutschen Presse-Agentur in Washington mit. Derzeit würden außerdem 15 US-Bürgerinnen und -Bürger vermisst sowie eine Person mit rechtmäßig ständigem Wohnsitz in den USA - damit sind in der Regel Besitzer einer sogenannten Green Card gemeint.
06.41 Uhr: Syrischer Flughafen erneut Ziel von Luftangriffen
Innerhalb von zwei Tagen ist ein Flughafen in Syrien erneut Ziel von Luftangriffen geworden. Die mutmaßlich israelischen Angriffe beschädigten die Landebahn des Flughafens in Aleppo, wie gut informierte Kreise und syrische Aktivisten in der Nacht zu Sonntag übereinstimmend berichteten.
Erst kurz zuvor war die Landebahn wieder repariert und für den Betrieb freigegeben worden.
06.39 Uhr: Oppositionspolitiker in Israel bestätigt Eintritt in Regierung nicht
Der israelische Oppositionspolitiker Avigdor Lieberman hat trotz anderslautender Berichte einen Eintritt in die Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nicht bestätigt. Netanjahus Likud-Partei hatte zuvor mitgeteilt, dass der frühere Verteidigungsminister einer Einladung Netanjahus zugestimmt habe, der Notstandsregierung beizutreten.
Lieberman schrieb am Samstag auf X: "Wir unterstützen alle Maßnahmen, die die Regierung ergreift, um die Hamas und ihre Führer auszuschalten, und werden dies auch weiterhin tun." Er sei auch bereit, dem Kriegskabinett beizutreten, um so schnell wie möglichen einen Sieg zu erreichen. Er habe aber "kein Interesse daran, Minister Nummer 38 in der Regierung zu sein und wie ein Feigenblatt benutzt zu werden."
Samstag, 14. Oktober 2023
22.34 Uhr: Irans Außenminister trifft Hamas-Chef in Katar
Irans Außenminister ist in der katarischen Hauptstadt Doha mit dem Chef der Hamas zusammengekommen. Hamas-Anführer Ismail Hanija traf Irans Minister Hussein Amirabdollahian am späten Samstagabend, wie Videos der staatlichen Nachrichtenagentur Irna zeigten. Das Golfemirat Katar gehört seit etwa 15 Jahren zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas. Das reiche Emirat greift der islamistischen Bewegung vor allem politisch unter die Arme und leistet finanzielle Hilfe, etwa beim Wiederaufbau von Infrastruktur nach israelischen Angriffen. Hanija selbst lebt in Katar.
22.21 Uhr: Israels Militär greift Ziele in Syrien an
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Ziele in Syrien angegriffen. Nach einem Luftalarm in den Orten Avnei Eitan und Alma auf den annektierten Golanhöhen greife die Armee Ziele in Syrien an, von denen der Beschuss ausgegangen sei, erklärte ein Armeesprecher am Samstagabend. Zudem würden Berichte über ein Eindringen aus dem Libanon auf dem Luftweg geprüft.
Seit dem Überraschungsangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Südisrael vor einer Woche ist die Armee auch an ihrer nördlichen Grenze zum Libanon sowie an der Grenze zu Syrien in höchster Alarmbereitschaft. Armeesprecher Daniel Hagari betonte am Samstagabend, Israel habe zahlreiche Soldaten an seiner Nordgrenze zusammengezogen. "Wer die Grenze überwindet um nach Israel vorzudringen, stirbt", warnte er.
22.09 Uhr: Biden telefoniert mit Netanjahu und Abbas
US-Präsident Joe Biden hat getrennte Telefonate mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seinem palästinensischen Kollegen Mahmud Abbas geführt. Netanjahu sagte Biden seinem Büro zufolge, es seien "Einigkeit und Entschlossenheit" erforderlich, damit Israel seine militärischen Ziele erreichen könne. Von palästinensischer Seite heißt es, Abbas habe eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen abgelehnt. Eine US-Stellungnahme liegt nicht vor.
21.35 Uhr: EU-Sondergipfel zu Angriffen am Dienstag
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union treffen sich zu einem Sondergipfel, um über die Lage in Israel und im Gazastreifen zu beraten. Der Gipfel soll am Dienstag per Videokonferenz stattfinden, teilte EU-Ratschef Charles Michel am Samstagabend mit. Man stehe in voller Solidarität zum israelischen Volk und den Opfern der jüngsten Terroranschläge.
20.15 Uhr: Israelische Armee - Leichen von Geiseln im Gazastreifen entdeckt
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen mehrere Leichen von Geiseln entdeckt. Im Gebiet des Gazastreifens seien die Leichen von Israelis gefunden worden, die von Kämpfern der radikalislamischen Hamas in das Palästinensergebiet verschleppt worden waren, sagte Armeesprecher Peter Lerner am Samstag. Bei dem Hamas-Angriff auf Südisrael vor einer Woche waren etwa 120 Menschen in den Gazastreifen entführt worden.
19.20 Uhr: Familie von Shani Louk fordert Unterstützung
Die Mutter der von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen verschleppten Deutschen Shani Louk erhofft sich mehr Einsatz der Bundesregierung für die Geiseln. "Wir hoffen, dass jetzt mehr gemacht wird", sagte Ricarda Louk nach dem Treffen mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Israel. "Es war sehr gut, dass sie hier war in unserem Land", sagte Louk am Samstag der dpa. Baerbock hatte sich am Freitag mit Familien der Geiseln getroffen. "Sie hat sich die Geschichten angehört, war sehr betroffen."
Den Familien sei wichtig gewesen, klar zu machen, "dass wir keine Zeit haben". Unter den mutmaßlich Verschleppten seien kleine Kinder und alte Menschen, die Medizin brauchten. "Meine Tochter ist am Kopf verletzt und die Zeit drängt", sagte Louk.
18.55 Uhr: Bundeswehr wird Deutsche aus Israel ausfliegen
Die Bundeswehr soll deutsche Staatsbürger aus Israel ausfliegen. Dazu seien zwei Militärtransporter vom Typ A400M von Deutschland aus nach Tel Aviv unterwegs, wurde der Deutschen Presse-Agentur am Samstag aus Sicherheitskreisen erklärt. Für den Sonntag wurde ein weiterer Flug vorbereitet.
18.50 Uhr: Israels Armee bereitet Angriffe "aus Luft, vom Meer und Land" vor
Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen "integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land" auf die islamistische Hamas im Gazastreifen vor. Die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss, hieß es am Samstagabend in einer Mitteilung. Dazu zähle die Einberufung von Hunderttausenden Reservisten sowie deren Ausrüstung.
Einsatzkräfte seien bereits im ganzen Land stationiert und bereit, "die Bereitschaft für die nächsten Phasen des Krieges zu erhöhen, wobei der Schwerpunkt auf einer bedeutenden Bodenoperation" liege, hieß es weiter. Beobachter gehen davon aus, dass nach dem Massaker der Hamas vor einer Woche eine Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen bevorsteht.
18.00 Uhr: Netanjahu - "Wir sind bereit"
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat erstmals seit dem Massaker der Hamas das Grenzgebiet besucht. Netanjahu habe sich in Be'eri sowie Kfar Aza ein Bild von den zerstörten Häusern nach dem "schrecklichen Massaker" gemacht, hieß es nach dem Besuch am Samstag aus seinem Büro. Medienberichten zufolge fragte er bei einer Begegnung mit Soldaten vor Ort, ob sie bereit für die "nächste Stufe" seien. Beobachter erwarten, dass eine Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen bevorstehen könnte. "Wir sind bereit", schrieb Netanjahu zu dem Besuch auf X.
17.15 Uhr: UN fordern Schutz für Zivilisten in Gaza
Die Vereinten Nationen rufen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen auf. "Kriege haben Regeln", heißt es in einer Erklärung des UN-Flüchtlingshilfswerks für die Palästinenser (UNRWA) vom Samstag. Darin forderte die UN-Organisation Israels Behörden auf, alle Zivilisten zu schützen, die in UNRWA-Gebäuden im Gazastreifen untergebracht sind, auch im nördlichen Gazastreifen.
Trotz der israelischen Evakuierungsaufforderung für den nördlichen Gazastreifen gebe es viele Menschen, die nicht in der Lage sein werden, aus dem Gebiet zu fliehen, darunter Schwangere, Kinder, Älteren und Menschen mit Behinderungen, so das Hilfswerk. Diese gelte es "zu jeder Zeit" zu schützen.
UNRWA warnte Israel außerdem davor, Zivilisten, Krankenhäuser, Schulen und UN-Gebäude zum Ziel von Angriffen zu machen. Beide Konfliktparteien müssten ihren diesbezüglichen völkerrechtlichen Verpflichtungen nachkommen. Dass Geflüchtete in UN-Einrichtungen nicht mehr sicher seien, sei beispiellos.
Unterdessen riefen die USA laut der Zeitung "Haaretz" ihre Bürger in Gaza auf, sich näher an die südliche Grenze Richtung Ägypten zu begeben, um bei einer möglichen Öffnung des Grenzübergangs Rafah den Gazastreifen verlassen zu können.
16.40 Uhr: Scholz telefoniert mit Netanjahu
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Samstag erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert. Beide seien sich einig gewesen, dass ein regionaler Flächenbrand und das Eingreifen der Hisbollah in den Konflikt vermieden werden müssten, teilt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mit.
Netanjahu habe Scholz über die aktuelle Lage informiert und über die israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen, die allerdings von der Hamas konterkariert würden. Scholz habe die volle Solidarität Deutschlands mit den Menschen in Israel bekräftigt und unterstrichen, dass Deutschland unverbrüchlich an der Seite Israels stehe.
16.22 Uhr: Hamas-Chef wirft Israel Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor
Der Chef der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat Israel am Samstag vorgeworfen, Kriegsverbrechen im Gazastreifen zu begehen. "Die israelischen Gräueltaten kommen Kriegsverbrechen gleich", schrieb Ismail Hanija in einem offenen Brief an UN-Generalsekretär António Guterres, der auf der Website der Hamas veröffentlicht wurde. Auch beschuldigte Hanija das Land zu verhindern, dass humanitäre Hilfe in den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen gebracht werden könne.
Guterres hatte am Freitag erklärt, die Situation im Gazastreifen habe "einen gefährlichen neuen Tiefpunkt" erreicht. Er mahnte die Einhaltung der Menschenrechte an. "Selbst Kriege haben Regeln", sagte er vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York.
16.17 Uhr: Raketenalarm in Tel Aviv
Am Samstagnachmittag sind erneut Raketen aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden, berichtete die dpa. Ob Menschen verletzt oder getötet wurden, ist noch unklar. Bereits am Vormittag hatte es Raketenalarm gegeben.
Auch Freitag war in der israelischen Küstenmetropole Raketenalarm ausgelöst worden. Dabei musste auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die auf einem Solidaritätsbesuch in Israel war, in einen Schutzraum.
16.08 Uhr: Baerbock dringt auf humanitäre Hilfe für Gazastreifen
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) fordert, schnellstmöglich humanitäre Hilfe für den Gazastreifen zu organisieren. "Den Menschen in Gaza fehlt es gerade an allem", sagt Baerbock nach Gesprächen mit dem ägyptischen Außenminister Samih Schukri und dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, in Kairo. Sie sei daher "nonstop" mit den Vereinten Nationen und den Partnern in Gesprächen, wie humanitäre Hilfe organisiert werden könne. Geeignet dafür sei der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen. Baerbock betonte, für die aktuelle Lage sei einzig die Hamas verantwortlich.
Weiterhin in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben der Bundesaußenministerin acht deutsche Staatsbürger. Baerbock forderte die Hamas erneut auf, alle Geiseln unverzüglich freizulassen. "Es handelt sich hier um unschuldige Menschen", sagt Baerbock und betont: "Die Freilassung ist ein Gebot der Menschlichkeit."
15.55 Uhr: Iran: Milizen sind vorbereitet zu schießen
Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian sagte am Samstag bei einem Besuch im Libanon, die pro-iranischen Milizen in der Nahost-Region hätten "alle Szenarien" abgewogen und seien "vorbereitet und ihre Finger sind am Abzug, um zu schießen".
Weiter sagte er: "Es gibt noch eine politische Möglichkeit, eine weitreichende Krise in der Region zu vermeiden." Aber "vielleicht wird es in den nächsten Stunden zu spät sein".
Iran ist Unterstützer und Waffenlieferant der radikalislamischen Hamas, die Israel vor einer Woche mit Tausenden Raketen und Hunderten Kämpfern am Boden angegriffen hatte. Der Iran hatte eine direkte Beteiligung an diesen Angriffen bestritten, aber das Vorgehen der Hamas gelobt und gefeiert.
15.47 Uhr: Feuergefechte im Grenzgebiet zum Libanon
Die radikale Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben fünf israelische Außenposten auf dem Gebiet der umstrittenen Schebaa-Farmen angegriffen. Es seien Lenkraketen und Mörsergranaten abgefeuert worden, teilt die schiitische Miliz mit, die im Libanon enormen Einfluss hat.
Die Gehöfte sind ein kleines Gebiet im Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Israel. Israel hält sie seit 1967 besetzt. Die Gehöfte selbst existieren nicht mehr. Auf dem Gebiet unterhält Israel mehrere militärische Außenposten.
Ein Reuters-Reporter berichtete, dass solche Außenposten im Südosten des Libanons mit Raketen beschossen wurden. Auch von israelischer Seite gebe es schweren Beschuss, Gewehrfeuer sei zu hören.
15.34 Uhr: China dringt auf rasche internationale Friedenskonferenz
China dringt auf die möglichst rasche Einberufung einer internationalen Friedenskonferenz. Darüber habe Außenminister Wang Yi am Samstag in einem Telefonat mit seinem US-Amtskollegen Antony Blinken gesprochen, teilte das Außenministerium in Peking mit.
China warne davor, dass der palästinensisch-israelische Konflikt eskaliere und Gefahr laufe, außer Kontrolle zu geraten. Wang habe gegenüber Blinken unterstrichen, dass China alle Handlungen ablehne, die Zivilisten schaden, und ein Vorgehen verurteile, das gegen das Völkerrecht verstoße.
15.23 Uhr: Hamas: Weitere Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet
Nach Angaben des militärischen Arms der islamistischen Hamas im Gazastreifen sollen in den letzten 24 Stunden neun weitere Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein. Darunter sollen auch vier ausländische Staatsangehörige sein, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden am Samstag in einer Stellungnahme. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen. Vom israelischen Militär gab es zunächst keine Bestätigung.
Bereits am Freitag hatte die Hamas über 13 getötete Entführte durch israelische Luftschläge berichtet. Ein Sprecher des Militärs sagte, die Berichte würden geprüft.
15.03 Uhr: Auswärtiges Amt unterstützte bisher 2.800 Deutsche bei Ausreise
Das Auswärtige Amt hat bisher nach eigenen Angaben etwa 2.800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise aus Israel unterstützt. Die Menschen hätten das Land nach Beginn der Angriffe der islamistischen Hamas vor einer Woche zu Land, Luft und See verlassen, hieß es am Samstag aus dem Auswärtigen Amt.
Ein Sprecher erklärte weiter, dass sich nach Informationen des Ministeriums noch "eine niedrige dreistellige Zahl von deutschen Staatsangehörigen" im Palästinensergebiet befindet.
Am Sonntag gebe es eine Ausreisemöglichkeit mit Sonderflügen der Fluggesellschaft Condor aus der jordanischen Stadt Akaba, die direkt an der Südgrenze Israels liegt. Auch der Flughafen Tel Aviv sei weiter offen und werde von kommerziellen Fluggesellschaften angeflogen.
Das Außenministerium appellierte an ausreisewillige Deutsche, sich in die Krisenvorsorgeliste des Ministeriums, dem Elefand-System, einzutragen. Man sei in enger Abstimmung mit den israelischen und ägyptischen Behörden, um Ausreisemöglichkeiten aus Gaza zu erreichen. Zudem bereite man sich "auf alle Eventualitäten vor, zum Beispiel für den Fall einer Verschärfung der Lage", hieß es.
14.45 Uhr: Getöteter Reuters-Journalist beigesetzt
Der im Libanon getötete Reuters-Journalist ist in seiner Heimatstadt beerdigt worden. Zu der Trauerfeier für Issam Abdallah in einer Stadt im Süden des Landes strömten am Samstag Hunderte Menschen, wie Augenzeugen berichteten.
Am Freitag war der Videojournalist an der libanesisch-israelischen Grenze in der Stadt Alma al-Schaab durch Beschuss getötet worden. Sechs weitere Journalisten wurden dabei zum Teil schwer verwundet. In dem Gebiet hatte es zuvor einen Schusswechsel zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben. Von wem der Beschuss zuerst ausging, war zunächst nicht klar. Laut Reportern, die am Ort des Vorfalls waren, kam der Beschuss aus Israel.
14.40 Uhr: Merz fordert von Muslimen klare Distanzierung von Hamas-Gewalt
Der Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz (CDU) hat die Muslim-Organisationen in Deutschland aufgerufen, sich "ohne Wenn und Aber von jeder Gewalt und ganz konkret von diesen barbarischen Terroranschlägen in Israel" zu distanzieren. "Ansonsten können sie keine Gesprächspartner der Politik mehr sein", sagte er der "Welt am Sonntag". Namentlich den Zentralrat der Muslime kritisiert er: "Seine Erklärung zu den Terrorangriffen der Hamas auf Israel ist absolut inakzeptabel."
Merz forderte weiter, Einrichtungen wie das Islamische Zentrum in Hamburg, "in dem Judenhass und Hass gegen Israel gepredigt werden", zu schließen. "Es darf jetzt keine Zweideutigkeiten mehr geben."
14.34 Uhr: Palästinenser: Tote bei Konfrontationen im Westjordanland
Bei Auseinandersetzungen an mehreren Orten im israelisch besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge auch am Samstag wieder mehrere Menschen getötet worden. In Jericho sei ein Palästinenser bei einem Einsatz der israelischen Armee ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Außerdem sei ein Mann in Ost-Jerusalem, dem arabisch geprägten Teil der Stadt, durch Schüsse der israelischen Polizei getötet worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die genauen Umstände der Vorfälle waren zunächst unklar.
Außerdem erlag ein 15-Jähriger laut Gesundheitsministerium seinen schweren Verletzungen, die er sich bei Zusammenstößen mit der Armee am Tag zuvor zugezogen hatte. Der Jugendliche war den Angaben nach zunächst erfolgreich wiederbelebt worden.
Seit den Terrorattacken der Hamas vor einer Woche starben insgesamt 54 Palästinenser im Westjordanland und in Ost-Jerusalem bei Zusammenstößen mit der Armee oder Siedlern.
14.15 Uhr: Louvre-Museum in Paris aus Angst vor Anschlag geschlossen
Wegen der Gewalteskalation im Nahen Osten gilt in Frankreich seit Freitag die höchste Terror-Warnstufe. Aus Angst vor einem Anschlag hat am Samstag das berühmte Louvre-Museum in Paris zu gemacht. "Aus Sicherheitsgründen" wurden die Besucher am Mittag aus dem Louvre gebracht und das Museum zugesperrt, wie eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Louvre habe "eine schriftliche Nachricht erhalten, in der von einem Risiko für das Museum und seine Besucher" die Rede gewesen sei. Nun würden die nötigen Überprüfungen vorgenommen.
In Liechtenstein wurde derweil am Samstagmorgen eine Sperrung in der Hauptstadt Vaduz nach einer Bombendrohung wieder aufgehoben, weil kein Sprengstoff gefunden wurde. Ein Mann, der "Palästina unterstützen" wollte, hatte dort anonym gedroht, wie die Polizei mitteilte.
14.10 Uhr: USA und Saudi-Arabien betonen Zusammenarbeit
Die USA und Saudi-Arabien haben angesichts des beispiellosen Massakers von islamistischen Hamas-Terroristen auf israelische Zivilisten ihre Zusammenarbeit betont. Der gemeinsame Austausch sei wichtig, sagte US-Außenminister Antony Blinken bei einem Treffen mit seinem saudischen Amtskollegen Faisal bin Farhan Al Saud am Samstag in Riad. Dieser soll sich ähnlich geäußert haben: Es sei wichtig, sicherzustellen, dass dieser Konflikt nicht auf andere Orte und andere Fronten übergreife.
Zuvor verlautete aus saudischen Diplomatenkreisen, dass Saudi-Arabien die Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel gestoppt hat. Die Gespräche zwischen dem einflussreichen Ölstaat und Israel waren unter US-Vermittlung zustande gekommen. Saudi-Arabien gilt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser.
14.02 Uhr: Scholz sagt Israel volle Solidarität zu
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will noch am Samstag erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefonieren, um über die Lage nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas zu sprechen. "Wir müssen jetzt alles unternehmen um dafür zu sorgen, dass die Sicherheit des Landes Israel gewährleistet ist, aber auch mithelfen, dass es keine weitere Eskalation gibt überall um Israel herum", so der Kanzler.
Der deutsche Kanzler sagte Israel erneut die volle Solidarität Deutschlands zu. "Das ist ein Terror, der strikt zurückgewiesen werden muss. Wir stehen an der Seite Israels bei der Verteidigung von Demokratie, Freiheit und dem leben der Bürger."
Der Kanzler hatte in den vergangenen Tagen neben Netanjahu auch mit den Staatschefs von Ägypten, Katar und der Türkei gesprochen. Am Dienstag ist er mit dem König von Jordanien, Abdullah II., in Berlin verabredet.
13.15 Uhr: UN warnt vor Wassermangel im Gazastreifen
Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) warnt vor einer lebensbedrohlichen Wasserknappheit für die Menschen im Gazastreifen durch die israelische Blockade. Es sei eine Frage von Leben und Tod geworden, sagte Philippe Lazzarini, UNRWA-Generalkommissar in einer Mitteilung. Jetzt müsse dringend Treibstoff nach Gaza geliefert werden, um Wasser für zwei Millionen Menschen bereitstellen zu können. Die Blockade auch für humanitäre Hilfsgüter dauere bereits eine Woche und müsse umgehend aufgehoben werden.
Das saubere Wasser geht laut UN zur Neige, weil das Wasserkraftwerk und die öffentlichen Wassernetze nicht mehr funktionierten. Die Menschen seien gezwungen, schmutziges Wasser aus Brunnen zu verwenden, was das Risiko wasserbedingter Krankheiten erhöhe. Auch auf dem UN-Stützpunkt im südlichen Gazastreifen, wohin das Hilfswerk seine Operationen verlegt habe, werde das Trinkwasser knapp. Tausende Menschen hätten dort Zuflucht gesucht. Die Menschen, darunter kleine Kinder, Ältere und Frauen, würden an schwerer Dehydrierung sterben, warnte Lazzarini.
13.10 Uhr: Israel: Zwei mutmaßliche Drahtzieher des Hamas-Massakers getötet
Das israelische Militär hat bei Bombenangriffen auf Einsatzzentralen der islamistischen Hamas im Gazastreifen nach eigenen Angaben zwei der mutmaßlichen Verantwortlichen des Massakers an israelischen Zivilisten getötet.
Merad Abu Merad, Leiter des Hamas-Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt, sei maßgeblich für die Steuerung der Terroristen während des Massakers verantwortlich gewesen. Ali Kadi habe als Kommandeur einer Eliteeinheit den Überfall bewaffneter Kämpfer auf Ortschaften im Süden Israels vor einer Woche angeführt, teilte das israelische Militär am Samstag mit.
12.32 Uhr: Bericht: Ausländer dürfen Gaza verlassen
Ägypten, Israel und die USA haben sich darauf geeinigt, Ausländern im Gazastreifen die Ausreise über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten zu ermöglichen. Ein ranghoher ägyptischer Vertreter sagte am Samstag, Israel habe sich bereit erklärt, keine Gebiete anzugreifen, durch die Ausländer auf ihrem Weg aus dem belagerten palästinensischen Gebiet fahren. Katar sei ebenfalls an den Verhandlungen beteiligt, und die Teilnehmer hätten auch die Zustimmung der militanten palästinensischen Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad erhalten.
Ein anderer ägyptischer Vertreter auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs sagte, man habe Anweisungen erhalten, den Übergang am Samstagnachmittag für aus dem Gazastreifen kommende Ausländer wieder zu öffnen. Der erste Beamte berichtete, die Verhandlungen über die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen über Rafah dauerten noch an. Beide Gewährspersonen wollten ihre Namen nicht nennen, weil sie nicht befugt waren, mit den Medien zu sprechen. Israel hat eine Massenevakuierung von Palästinensern aus dem nördlichen Gaza-Streifen angeordnet.
11.46 Uhr: Berichte: Saudi-Arabien stoppt Gespräche mit Israel
Saudi-Arabien hat die Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel gestoppt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus saudischen Diplomatenkreisen. Die Gespräche zwischen dem einflussreichen Ölstaat und Israel waren unter US-Vermittlung zustande gekommen. Saudi-Arabien gilt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser.
Unmittelbar nach dem Hamas-Großangriff vor einer Woche und wegen der erwarteten Reaktion Israels waren bereits Befürchtungen aufgekommen, dass Saudi-Arabien Konsequenzen für die Gespräche über eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel ziehen könnte.
11.18 Uhr: Medico International: Verheerende humanitäre Lage im Gazastreifen
Die Hilfsorganisation Medico International hat auf die verheerende humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen aufmerksam gemacht. Der Israel-Experte Riad Othman sagte am Samstag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), es gäbe für aus dem Norden des Gazastreifens fliehende Menschen quasi keine Aufnahmekapazitäten in anderen Landesteilen. Die Menschen müssten jetzt auf Straßen und Feldern campieren. Einige kämen sicherlich bei Freunden und Verwandten unter, andere in Einrichtungen des UN-Hilfswerkes. Diese Einrichtungen seien allerdings gar nicht darauf vorbereitet, sagte Othman. Es seien keine Vorräte vorhanden, Lebensmittel und Medikamente kämen durch die Blockade des Gazastreifens nicht an. Jetzt kämen dort Zehntausende Menschen an, die Einrichtungen seien aber nicht darauf eingestellt, diese Menschen zu versorgen. Zudem sei eine sichere Flucht gegenwärtig unmöglich.
11.10 Uhr: Zahl der Opfer im Gazastreifen Angaben nach steigt
Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf 2.215 gestiegen. Zudem seien 8.714 Menschen verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Samstag mit.
10.22 Uhr: Jordanien warnt Israel
Jordaniens Außenminister Ayman Safadi warnt, jeder Schritt Israels mit der Folge einer Vertreibung von Palästinensern im Gazastreifen führe die Nahost-Region an den Abgrund eines größeren Konflikts. Safadi bezeichnet es zudem als eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht, dass Israel humanitäre Hilfe für den Gazastreifen blockiere.
Ein Flugzeug mit medizinischen Hilfsgütern zur Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen ist nach Angaben vom Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, auf einem Flughafen im Nordosten Ägyptens in der Nähe des Grenzübergangs Rafah gelandet. "Wir sind bereit, die Hilfsgüter zu verteilen, sobald ein humanitärer Zugang über den Übergang gewährleitet ist", schreibt er auf der Social-Media-Platform X.
09.58 Uhr: UNO meldet mehr als 1.300 zerstörte Gebäude im Gazastreifen
Bei den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben der UNO bereits mehr als 1.300 Gebäude komplett zerstört worden. Davon betroffen seien 5.540 Wohneinheiten, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Samstag mit. Rund 3.750 weitere Häuser seien so stark beschädigt worden, dass sie vorerst unbewohnbar seien.
Die radikalislamische Hamas hatte am vergangenen Samstag einen beispiellosen Angriff auf Israel mit Tausenden Raketen sowie Kämpfern am Boden gestartet. Mehr als 1.300 Menschen, die meisten von ihnen Zivilisten, wurden dabei nach israelischen Angaben getötet. Zudem wurden etwa 150 Menschen aus Israel in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion auf den Großangriff der Hamas nahm Israel in den vergangenen Tagen den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben vom Freitagabend mindestens 1.900 Menschen getötet, unter ihnen mehr als 600 Kinder.
09.30 Uhr: Israel: Terroristen an der Grenze zum Libanon getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben an der Grenze zum Libanon mehrere mutmaßliche Angreifer getötet. Eine "Terrorzelle" habe versucht, auf israelisches Gebiet vorzudringen, teilte die Armee mit. Bei einem Drohnenangriff seien "mehrere Terroristen" getötet worden.
Die Lage im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon ist seit dem Hamas-Großangriff auf Israel angespannt. Am Freitagabend wurde ein Journalist der Nachrichtenagentur Reuters in einem grenznahen Dorf im Südlibanon getötet, das nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen von der israelischen Armee beschossen wurde. Sechs weitere Journalisten, die für Reuters, die Nachrichtenagentur AFP und den katarischen Nachrichtensender Al-Dschasira arbeiten, wurden verletzt.
Im Libanon ist die mit der radikalislamischen Hamas verbündete Hisbollah aktiv. Die vom Iran unterstütze Miliz, die bisher nur vereinzelte Angriffe auf Israel ausführte, hatte am Freitag erklärt, sie sei bereit, zum richtigen Zeitpunkt gegen Israel vorzugehen.
08.50 Uhr: Neuer Zeitplan für Evakuierung
Das israelische Militär hat den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens einen Zeitraum ohne Angriffe zugesichert, um sich in den Süden der Küstenenklave zu begeben. Zwischen 10 und 16 Uhr Ortszeit, also 09 bis 15 Uhr MESZ, sollen die Bewohner von Beit Hanun auf einer eingezeichneten Fluchtroute nach Chan Junis gehen, wie ein Sprecher der Armee in arabischer Sprache auf der Plattform X (früher Twitter) mitteilte. Dort sei in den angegeben Stunden Bewegung "ohne Schaden" möglich.
An Israels Aufforderung zur Massenevakuierung gibt es viel Kritik. Die Vereinten Nationen forderten Israel bereits am Freitag auf, die Anweisung zu widerrufen. Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht.
08.04 Uhr: Frist zur Evakuierung von Gaza-Stadt abgelaufen
Nach dem Ablauf der von Israel gesetzten Frist zur Evakuierung von Gaza-Stadt äußert sich ein israelischer Militärsprecher in einer Video-Pressekonferenz zur Lage. Man habe eine signifikante Bewegung palästinensischer Zivilisten in Richtung Süden festgestellt, sagt der Sprecher. Rund um den Gazastreifen bereiteten sich israelische Soldaten der Reserve in Formation auf die nächste Phase der Einsätze vor. Sie seien "überall" rund um den Gazastreifen postiert, im Süden, im Zentrum und im Norden. Und sie bereiteten sich auf jedes Ziel vor, das sie bekommen, auf jede Aufgabe. Der "Endzustand dieses Krieges" werde darin bestehen, die Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zu zerschlagen und die Situation grundlegend zu verändern, so dass die Hamas nie wieder in der Lage sein werde, israelischen Zivilisten oder Soldaten Schaden zuzufügen.
07.56 Uhr: Israel: Ein Verantwortlicher des Hamas-Massakers getötet
Das israelische Militär hat bei Bombenangriffen auf Einsatzzentralen der islamistischen Hamas im Gazastreifen nach eigenen Angaben einen der mutmaßlich Verantwortlichen des Massakers an israelischen Zivilisten getötet. Merad Abu Merad, Leiter des Hamas-Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt, sei maßgeblich für die Steuerung der Terroristen während des Massakers verantwortlich gewesen, teilte das israelische Militär am frühen Samstagmorgen mit. Terroristen hatten vor genau einer Woche im Auftrag der Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet – das schlimmste seit Israels Staatsgründung. Mehr als 1.300 Menschen kamen dabei ums Leben.
Israelische Kampfflugzeuge hätten in der Nacht Dutzende Hamas-Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen und dabei "Nukhba"-Terroristen getroffen, die sich in einem Aufmarschgebiet der Küstenenklave aufhielten, hieß es. Die "Nukhba"-Terroristen gehörten zu den Kräften, die das Eindringen nach Israel anführten. Israel antwortet seitdem mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen. Als nächster Schritt könnte eine Bodenoffensive folgen.
07.16 Uhr: Baerbock zu Krisengesprächen in Ägypten
Außenministerin Annalena Baerbock hält sich zur Fortsetzung ihrer Krisengespräche im Nahen Osten in Ägypten auf. Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt wollte sich die Grünen-Politikerin am Samstagmittag in der Hauptstadt Kairo mit Außenminister Samih Schukri treffen. Aus Delegationskreisen hieß es, neben der regionalen Lage nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel würden bei den Gesprächen in Ägypten auch die Bemühungen um die Freilassung der von den Islamisten nach Gaza verschleppten Geiseln im Mittelpunkt stehen. Auch die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung in Gaza würden Thema sein. Baerbock wollte in Kairo außer Schukri auch den Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, treffen.
Baerbock war am Freitagabend aus Israel nach Ägypten weiter gereist. Der Airbus der Flugbereitschaft der Bundeswehr, mit dem Baerbock von Berlin nach Tel Aviv geflogen war, kehrte mit deutschen Staatsangehörigen an Bord nach Deutschland zurück.
06.25 Uhr: UN befürchten "katastrophale Situation" im Gazastreifen
Den Schätzungen des UN-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA) zufolge sind im Gazastreifen bereits Zehntausende Menschen in den Süden geflohen. Auf Lastwagen, mit Eselskarren und zu Fuß sind die Menschen auf der einzigen Hauptstraße des Gebiets Richtung Süden unterwegs. Die Vereinten Nationen befürchten eine "katastrophale Situation", sollte die Armee in das dicht besiedelte Küstengebiet einmarschieren. Augenzeugen berichteten von Panik unter der Bevölkerung. UN-Generalsekretär Antonio Guterres bezeichnet die Flucht von Zivilisten aus Gaza-Stadt in Richtung Süden als "extrem gefährlich".
Mehr als eine Million Menschen durch ein dicht besiedeltes Kriegsgebiet an einen Ort zu bringen, an dem es keine Nahrungsmittel, Wasser oder Unterkünfte gibt, während das gesamte Gebiet des Gazastreifens belagert wird, sei extrem gefährlich – und in einigen Fällen einfach nicht möglich. Die UN forderten Israel auf, die Anweisung zur Evakuierung der etwa 1,1 Millionen Menschen zu widerrufen. UN-Generalsekretär António Guterres forderte sofortigen Zugang zum Gazastreifen für humanitäre Hilfe. Auch Kriege hätten Regeln, betonte er in New York.
Das israelische Militär flog unterdessen weitere Bombenangriffe auf Hamas-Ziele und unternahm zudem erste begrenzte Vorstöße in den Gazastreifen. Dabei hätten Soldaten am Freitagabend Leichen vermisster Landsleute entdeckt, berichtet die Zeitung "Jerusalem Post" am frühen Samstagmorgen. Angaben zur Anzahl der Toten gab es zunächst nicht. Laut einem israelischen Armeesprecher sei Ziel dieser Einsätze, das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern. Dabei habe man auch versucht, Vermisste zu finden. Boden- und Panzertruppen hätten nach Spuren gesucht und "Terrorzellen ausgeschaltet".
04.05 Uhr: China berät mit Arabischer Liga
Wie das chinesische Außenministerium mitteilt, hat sich Chinas Sondergesandter für den Nahen Osten, Zhai Jun, mit Vertretern der Arabischen Liga zu einer Dringlichkeitssitzung anlässlich der Krise in Israel und im Gaza getroffen. Der Gesandte habe bei dem Treffen erklärt, dass China die 22 Mitglieder der Arabischen Liga unterstütze und für das palästinensische Volk weiterhin humanitäre Hilfe leiste. "Die internationale Gemeinschaft sollte sich ernsthaft bemühen, zur richtigen Grundlage der Zweistaatenlösung zurückzukehren, um die friedliche Koexistenz der beiden Staaten Palästina und Israel zu verwirklichen", sagte Zhai laut der Erklärung des Ministeriums.
02.45 Uhr: Israel beschießt Ziele im Südlibanon
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am frühen Samstagmorgen die radikale Hisbollah-Miliz im Südlibanon beschossen. Man habe mit der Aktion auf das Eindringen nicht identifizierter Flugobjekte nach Israel und den Beschuss einer israelischen Drohne reagiert, so das Militär.
Freitag, 13. Oktober 2023
23.08 Uhr: Terrorgruppe Al-Kaida ruft zu Angriffen gegen Juden auf
Die Terrorgruppe Al-Kaida hat ihre Sympathisanten zu Angriffen gegen Juden aufgerufen. "Möge sich der Dschihad gegen die aggressiven Juden und ihre Verbündeten über jedes Land, jedes Meer und jeden Himmel erstrecken", hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung, die über die üblichen Propaganda-Kanäle des Terrornetzwerks veröffentlicht wurde. Die Gruppe rief ihre Anhänger und andere Islamisten dazu auf, sich ihrem Kampf anzuschließen. Weiterhin forderte Al-Kaida von den Kämpfern, Israels Unterstützer ins Visier zu nehmen.
23.05 Uhr: Lufthansa will auch Beirut vorerst nicht mehr anfliegen
Die Lufthansa setzt ihre Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut bis einschließlich Montag aus. Dies geschehe "aufgrund der aktuellen Lage im Nahen Osten", teilte die Fluggesellschaft am Abend auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit. Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas hatte am vergangenen Samstag einen Großangriff auf Israel gestartet. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz greift ihrerseits israelische Stellungen vom Südlibanon aus an.
23.00 Uhr: Elf Tote nach Auseinandersetzungen im Westjordanland
Bei Auseinandersetzungen an mehreren Orten im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge elf Menschen getötet worden. Zwei weitere kamen bei Auseinandersetzungen in Ost-Jerusalem, dem arabisch geprägten Teil der Stadt, ums Leben, wie das Gesundheitsministerium im Westjordanland am Abend mitteilte. Mehr als 230 weitere Palästinenser wurden nach Angaben des Roten Halbmondes zudem verletzt, die meisten davon durch Tränengas. 73 Menschen seien durch Kugeln und zwei durch Granatsplitter verwundet worden. Ein 15-Jähriger wurde den Angaben nach reanimiert.
22.43 Uhr: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf mindestens 1.900
Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1.900 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium im von der islamistischen Hamas kontrollierten Gazastreifen am Freitagabend mit. Unter den Opfern seien 614 Kinder und Jugendliche. Mindestens 7.696 weitere Menschen wurden demnach verletzt.
22.40 Uhr: Derzeit keine konkreten Anschlagspläne der Hamas in Bayern
In Bayern gibt es derzeit keine konkrete Hinweise auf geplante Anschläge durch die Terrororganisation Hamas. Das bestätigte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann im BR24-Interview. Der CSU-Politiker betonte, dass man aufgrund der langjährigen Erfahrung, die es international mit solchen Terrororganisationen gebe, einen Anschlag aber nie ganz ausschließen könne. Die Sicherheitsbehörden in ganz Deutschland seien daher sensibilisiert für die Risiken solcher Anschläge.
22.12 Uhr: UN-Sicherheitsrat tagt zu Lage in Israel und Gaza
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat hinter verschlossenen Türen zum Konflikt zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas getagt. Unterdessen versuchten Menschen nach einem Evakuierungsaufruf des israelischen Militärs, den nördlichen Gazastreifen zu verlassen. Die Sicherheitsratssitzung war bereits vor dem Evakuierungsaufruf angesetzt worden, der dem Treffen noch größere Dringlichkeit verlieh. Die UN haben erklärt, der Aufruf betreffe etwa die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens. Die ohnehin bereits vorhandene humanitäre Krise könnte damit weiter katastrophale Züge annehmen.
"Mehr als eine Million Menschen durch ein dicht besiedeltes Kriegsgebiet an einen Ort ohne Nahrung, Wasser oder Unterkunft zu bringen, wenn das gesamte Gebiet belagert wird, ist extrem gefährlich - und in einigen Fällen einfach nicht möglich", sagte UN-Generalsekretär António Guterres auf dem Weg zu dem Treffen. Er rief alle Parteien "und jene, die Einfluss auf sie haben" dazu auf, ihr Äußerstes zu tun, um sicherzustellen, dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen kann, die von der Hamas aus Israel verschleppten Geiseln freigelassen und Zivilisten geschützt werden.
21.47 Uhr: Biden - Humanitäre Lage im Gazastreifen hat Priorität
US-Präsident Joe Biden räumt der humanitären Krise im Gazastreifen Priorität ein und setzt sich für die Rückkehr der entführten US-Bürger ein. "Unsere Teams arbeiten in der Region und stehen in direktem Kontakt mit den Regierungen Israels, Ägyptens, Jordaniens und anderer arabischer Staaten sowie der UN", sagt er vor Reportern in Philadelphia. Dadurch wollten die USA ihre Unterstützung verstärken.
21.07 Uhr: Hamas zufolge 70 Tote bei israelischen Luftangriffen auf Fliehende
Nach Angaben der im Gazastreifen herrschenden Hamas sollen bei israelischen Luftangriffen 70 Menschen auf der Flucht in den Süden der Küstenenklave getötet und 200 weitere verletzt worden sein. Die meisten Opfer seien Kinder und Frauen, erklärte ein Sprecher der Islamisten am Freitag. Drei Konvois seien bei dem "Massaker" getroffen worden, sagte er. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
21.02 Uhr: Israel bestreitet Einsatz von Phosphorbomben im Gazastreifen und im Libanon
Israel hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach es im Gazastreifen Phosphorbomben einsetzt. "Wir weisen diese Beschuldigungen zurück, wir haben weißen Phosphor weder im Gazastreifen noch im Libanon verwendet", sagte ein israelischer Militärsprecher am Freitag. Unter Berufung auf Videos und Interviews mit zwei Menschen, die die Angriffe beobachtet haben wollen, beschuldigt Human Rights Watch Israel des Einsatzes dieser Waffen, die schwere Verbrennungen verursachen können.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklärte, eines ihrer Teams habe "überprüft, dass israelische Militäreinheiten, die den Gazastreifen angreifen, mit Artilleriegeschossen mit weißem Phosphor ausgerüstet sind". Die Organisation fügte in einer Nachricht im Onlinedienst X (vormals Twitter) hinzu, dass sie den Einsatz dieser Brandwaffe im Gazastreifen untersuche.
20.39 Uhr: Netanjahu verspricht Zerstörung der Hamas
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach dem beispiellosen terroristischen Großangriff auf sein Land die Zerstörung der militant-islamistischen Hamas versprochen.
Die seit einer Woche andauernden Vergeltungsmaßnahmen Israels gegen die Hamas sind dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zufolge erst der Anfang. "Wir schlagen unsere Feinde mit noch nie dagewesener Stärke", sagt er in einer kurzen Erklärung, die unüblicherweise nach Beginn des jüdischen Sabbats im Fernsehen übertragen wurde. "Ich betone, dass dies erst der Anfang ist."
Netanjahu äußerte sich in einer landesweit im Fernsehen übertragenen Ansprache. Medien zufolge war es das erste Mal, dass Netanjahu in dieser Form am Schabbat, dem jüdischen Ruhetag, eine Ansprache hielt.
20.35 Uhr: Putin: Israel reagiert mit "grausamen Methoden"
Der russische Präsident Wladimir Putin hat Israel nach dem terroristischen Großangriff der militant-islamistischen Hamas das Recht auf Selbstverteidigung zuerkannt und zugleich kritisiert. "Nicht alle Menschen dort unterstützen die Hamas", sagte Putin am Freitag am Rande eines Treffens der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten in Kirgistan.
Israel sei mit einer Attacke konfrontiert gewesen, die in ihrem Umfang und ihrer Grausamkeit beispiellos gewesen sei. Doch reagiere Israel darauf ebenfalls mit "grausamen Methoden". Er unterstrich, dass Russland schon lange freundschaftliche Beziehungen sowohl zu Israel als auch zu den Palästinensern pflege. Moskau stehe bereit, um in dem Konflikt zu vermitteln.
20.33 Uhr: Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses: "Hamas muss die Geiseln freilassen"
Die Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Bundestag, Renata Alt (FDP), hat erklärt, dass es wichtig sei, jetzt humanitäre Hilfe für die Zivilisten im Gaza-Streifen vorzubereiten. "Es gibt Informationen, dass in Gaza kein Strom und kein Wasser zur Verfügung stehen", so die Liberale im Fernsehsender phoenix. Die Terror-Miliz Hamas trage die Verantwortung für alles, was jetzt im Gazastreifen geschehe. "Die Hamas muss die Geiseln freilassen, damit es nicht noch zu einer größeren Katastrophe kommt", meinte Alt, die betonte, dass Deutschland eng an der Seite Israels stehe. "Israel kämpft um seine Existenz."
Aktuell hindere die Hamas viele Zivilisten daran, die von Israel geforderte Räumung des nördlichen Teils des Gazastreifens in die Tat umzusetzen. Die Menschen würden schlicht nicht aus ihren Häusern herausgelassen. "Es ist unmenschlich, Menschen als Schutzschilde zu missbrauchen", meinte die FDP-Politikerin und fügte hinzu: "Hier sieht man, wie bestialisch und barbarisch Hamas vorgeht."
20.22 Uhr: Israel setzt Bodentruppen im Gazastreifen ein
Bislang hat Israel im Kampf gegen die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas im Gazastreifen auf Luftangriffe gesetzt. Die örtlich begrenzen Angriffe durch Bodentruppen, die von Panzern unterstützt wurden, dienten dazu, palästinensische Raketenstellungen zu attackieren und Informationen über den Aufenthaltsort von Geiseln zu erhalten, sagte Konteradmiral Daniel Hagari im Fernsehen.
Am Morgen hatte die Armee alle Zivilisten im Norden des Gazastreifens aufgerufen, sich zu "ihrer eigenen Sicherheit" in ein Gebiet südlich des Flusslaufs Wadi Gaza zu begeben. Sie begründete diesen Aufruf, der laut UNO rund 1,1 Millionen Palästinenser betrifft, mit geplanten Militäreinsätzen in den kommenden Tagen. Um die Bevölkerung zu informieren, wurden von Israel unter anderem Flugblätter in arabischer Sprache per Drohnen über dem Palästinensergebiet abgeworfen. Tausende Palästinenser ergriffen daraufhin die Flucht.
Die Hamas, die im Gazastreifen herrscht, forderte die Bewohner auf, an Ort und Stelle zu bleiben und kündigte an, bis zum Ende zu kämpfen. Die israelische Armee kündigte an, die Bewohner könnten erst zurückkehren, wenn dies mitgeteilt werde.
20.13 Uhr: UN-Sprecher: "Humanitäre Katastrophe" im Gazastreifen verhindern
UN-Generalsekretär António Guterres ist nach Angaben seines Sprechers derzeit in "ständigem Kontakt" mit Israel, um eine "humanitäre Katastrophe" im Gazastreifen zu verhindern. "Menschen dürfen nicht gegen ihren Willen dazu aufgefordert werden, sich an einen anderen Ort zu begeben", sagte Sprecher Stéphane Dujarric am Freitag in New York vor Journalisten.
Darüber hinaus sei Guterres in stetigem Kontakt mit anderen Offiziellen, beispielsweise aus den USA und Ägypten, um die seit Tagen unterbrochene Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen wieder zu ermöglichen. Die UN-Vorräte dort seien praktisch aufgebraucht - und es gebe dort derzeit beispielsweise alleine 50.000 schwangere Frauen, die dringend Unterstützung bräuchten.
"Wir brauchen sofortigen humanitären Zugang zu ganz Gaza, damit wir den Bedürftigen Treibstoff, Nahrung und Wasser zukommen lassen können", forderte Guterres mit Blick auf die israelische Blockade der Küstenenklave.
Zivilisten müssten unter allen Umständen geschützt werden, betonte Dujarric. UN-Einrichtungen, in die sich bereits tausende Menschen im Gazastreifen schutzsuchend begeben hätten, dürften nie angegriffen werden. Die UN forderten zudem eine sofortige Freilassung aller von der islamistischen Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln.
20.03 Uhr: Talya Lador-Fresher: Krieg für alle westlichen und demokratischen Werte
Die Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, Talya Lador-Fresher, hat im BR-Interview erläutert, dass jetzt die Solidarität der ganzen Welt wichtig sei. Bei BR24 sagte sie, Israel sei brutal angegriffen worden, deshalb sei es die Pflicht der israelischen Regierung gegenüber den Bürgern, sich zu verteidigen. Darum sei die israelische Armee auch bereit, in den Gazastreifen hineinzugehen. Lador-Fresher zufolge geht es aber um mehr. Israel führe diesen Krieg für alle westlichen und demokratischen Werte. "Das ist ein Krieg der Zivilisation gegen die die Barbarei, gegen Terrorismus. Wenn wir diesen Krieg nicht gewinnen, dann wird es nicht nur für uns eine Katastrophe sein, sondern auch für die ganze Welt." Lador-Fresher gestand in dem Interview auch, dass sie durchaus Sorge habe, dass die Stimmung der Solidarität mit Israel kippen könnte, wenn man in den nächsten Tagen Bilder von toten Zivilisten aus dem Gazastreifen zu sehen bekommen sollte.
20.03 Uhr: Blinken fordert in Katar Distanzierung von Hamas
US-Außenminister Antony Blinken hat auf seiner Reise durch arabische Staaten am Freitag bei einem Besuch in Katar erklärt, dass es kein "business as usual" mehr mit der militanten Palästinensergruppe Hamas geben dürfe. Jedes Land müsse die Hamas für ihren Amoklauf durch israelische Städte verurteilen, bei dem mehr als 1.200 Israelis getötet worden seien, sagte Blinken in Doha bei einem gemeinsamen Auftritt mit Emir Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani. Auf seiner Reise durch sieben Länder der Region hofft Blinken eine Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas verhindern zu können. Außerdem setzt er sich für die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen israelischen und amerikanischen Geiseln im Gazastreifen ein.
Der Emir, der sich am Donnerstag in Berlin auch mit Kanzler Olaf Scholz getroffen hatte, signalisierte, dass Katar das politische Büro der Hamas nicht schließen werde, da es "als Mittel der Kommunikation und der Vermittlung von Frieden und Ruhe in der Region" diene. Katar hatte zuletzt eine Vermittlung zur Freilassung der Geiseln angeboten. Der Emir forderte in Anspielung auch auf die israelischen Angriffe auf den Gazstreifen, dass das Völkerrecht eingehalten werden müsse. "Menschen sind überall Menschen, ob sie Israelis oder Palästinenser sind, sie haben den gleichen Wert", sagte er.
20.03 Uhr: Israel ruft Menschen im Gazastreifen zur Flucht nach Süden auf
Vor der erwarteten Bodenoffensive im Gazastreifen als Reaktion auf Hamas-Gräuel hat das israelische Militär mehr als eine Million Palästinenser zur Evakuierung aufgefordert. "Das Militär ruft alle Zivilisten von Gaza-Stadt auf, ihre Häuser zu ihrer eigenen Sicherheit und zu ihrem Schutz Richtung Süden zu verlassen", sagte Armee-Sprecher Jonathan Conricus am Freitag. Augenzeugen berichteten von Panik unter der Bevölkerung. Hilfsorganisationen reagierten empört.
Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) warnte, der Küstenstreifen werde angesichts der massiven israelischen Luftangriffe und der Abriegelung zu einem "Höllenloch und steht am Rande des Zusammenbruchs". Im israelisch besetzten Westjordanland kam es derweil zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften mit zehn Toten und Dutzenden Verletzten.
19.55 Uhr: Dirigent Barenboim: Menschlichkeit ist universell, dessen Anerkennung einziger Weg zum Frieden
Der Dirigent Daniel Barenboim (80) setzt auf Positionen, die sich klar zum Frieden bekennen. "Unsere Friedensbotschaft muss lauter sein denn je. Die größte Gefahr ist doch, dass alle die Menschen, die sich so sehnlichst Frieden wünschen, von Extremisten und Gewalt übertönt werden", schreibt Barenboim in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung" (Wochenende).
"Die barbarischen, terroristischen Akte der Hamas gegenüber Zivilisten, darunter Kinder und Babys, sind durch nichts zu rechtfertigen", so der in Buenos Aires geborene Dirigent. "Jegliche Analyse, jegliche moralische Gleichung, die wir möglicherweise aufsetzen, muss aber als Basis dieses Grundverständnis haben: Es gibt Menschen auf beiden Seiten." Menschlichkeit sei universell, und die Anerkennung dessen auf beiden Seiten sei der einzige Weg.
Barenboim schreibt, er sei davon überzeugt, "dass es nur eine Lösung dieses Konflikts geben kann: auf der Grundlage von Humanismus, Gerechtigkeit und Gleichheit – und ohne Waffengewalt und Besatzung".
Denen, die sich zum Extremismus hingezogen fühlen, müssten andere Perspektiven geboten werden. "Meist sind es doch völlig perspektivlose, verzweifelte Menschen, die sich mörderischen oder extremistischen Ideologien verschreiben, dort ein Zuhause finden", so der Gründer des West-Eastern Diva Orchestras. Essenziell seien auch Bildung und Information, "denn es gibt so viele Positionen, die auf absoluter Falschinformation basieren.
19.55 Uhr: Ein toter und mehrere verletzte Journalisten durch Beschuss an Grenze zum Libanon
Bei einem Feuergefecht an der Grenze zwischen Israel und dem Südlibanon sind ein Journalist getötet und mehrere weitere verletzt worden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitagabend mitteilte, handelt es sich bei dem Toten um ihren Videojournalisten Issam Abdallah. Wie ein AFP-Korrespondent berichtete, hielt sich in dem Gebiet eine Gruppe von Journalisten von mindestens drei verschiedenen Medien auf. Unter den Verletzten waren demnach zwei AFP-Journalisten sowie zwei Journalisten des katarischen Nachrichtensenders Al-Dschasira. Bei den israelischen Bombardements wurden nach Angaben von AFP-Korrespondenten vor Ort die Dörfer Dayra und Alma al-Dschaab getroffen.
19.44 Uhr: Deutschlandweit Verbote von Pro-Palästina-Demos
In mehreren deutschen Städten sind geplante palästinensische Demonstrationen wegen Sicherheitsbedenken, möglicher antisemitischer Ausrufe oder Gewaltverherrlichung verboten worden. In mehreren Städten musste die Polizei außerdem eingreifen, weil Israel-Flaggen entwendet und angezündet wurden.
In Berlin untersagte die Polizei eine für Freitagnachmittag am Brandenburger Tor geplante Demonstration. In Frankfurt wurde die Veranstalterin einer für Samstag geplanten und von der Stadt zunächst verbotenen anti-israelischen Kundgebung vorläufig festgenommen. Sie habe bei einem live gestreamten Pressestatement die Massaker der Hamas am vergangenen Wochenende geleugnet und verharmlost, sagte ein Polizeisprecher. Es werde ermittelt, ob es sich um Volksverhetzung handele.
Die bayerische Landeshauptstadt München verbot eine für Freitagabend geplante pro-palästinensische Versammlung. Auch für eine am Samstag auf dem Marienplatz angezeigte pro-palästinensische Kundgebung bereite man eine Untersagung vor, teilte eine Sprecherin des Kreisverwaltungsreferats am Freitag mit. Auch in Freiburg, Köln und Mannheim wurden pro-palästinensische Veranstaltungen am Samstag verboten.
In Berlin wurde am Freitag eine am Rathaus im Stadtteil Reinickendorf angebrachte Israel-Flagge angezündet. Am Donnerstag war in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz eine israelische Flagge von einem Fahnenmast gerissen und angezündet worden. Weitere Zwischenfälle mit Israel-Flaggen gab es in Recklinghausen, Stuttgart und Stade.
19.09 Uhr: Baerbock zu Krisengesprächen in Ägypten
Außenministerin Annalena Baerbock setzt am Samstag in Ägypten ihre Krisengespräche nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel fort. Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt wollte sich die Grünen-Politikerin gegen Mittag in der Hauptstadt Kairo mit Ägyptens Außenminister Samih Schukri treffen.
Baerbock überließ ihre Regierungsmaschine mehr als 80 deutschen Staatsbürgern für deren Ausreise nach Deutschland. Sie würden vom Krisenbeauftragten des Auswärtigen Amts begleitet, hieß es aus Delegationskreisen. Baerbock selbst reiste auf andere Weise nach Ägypten weiter, um dort Krisengespräche über den Konflikt zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel zu führen.
Neben der regionalen Lage nach den Angriffen der Hamas auf Israel würden bei den Gesprächen in Ägypten auch die Bemühungen um die Freilassung der von den Islamisten nach Gaza verschleppten Geiseln im Mittelpunkt stehen. Auch die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung in Gaza seien Thema, so Delegationskreise.
19.57 Uhr: Militär: Israelische Drohne greift Hisbollah-Ziele an
Eine israelische Drohne hat am Sbend Ziele der militanten libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen, teilte das israelische Militär mit. Zuvor hatte das israelische Militär erstmals seit dem terroristischen Großangriff der im Gazastreifen regierenden Hamas auf Israel Bodeneinsätze im Gazastreifen bekanntgegeben. Es habe mehrere kleine Razzien durch die israelischen Streitkräfte gegeben. In einer Mitteilung hieß es, die Einsätze hätten dem Kampf gegen Militante, der Zerstörung von Waffen und der Suche nach Beweisen im Zusammenhang mit der Verschleppung von rund 150 Geiseln aus Israel gegolten, die sich in der Gewalt der Hamas befinden.
18.58 Uhr: Biden will US-Geiseln in Gewalt der Hamas freibekommen
US-Präsident Joe Biden hat versprochen, sich für die von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten US-Geiseln einzusetzen. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um sie nach Hause zu bekommen, wenn wir sie finden können", sagte Biden in einem Interview mit dem US-Sender CBS. Das Schicksal der Betroffenen gehe ihm sehr nahe.
Biden telefonierte am Freitag auch mit Angehörigen der 14 US-Bürger, die seit dem Angriff der Hamas auf Israel vermisst werden.
Bei dem am vergangenen Samstag gestarteten Hamas-Angriff aus Israel waren auch mindestens 27 US-Bürger getötet worden. Der Verbleib von 14 weiteren Staatsangehörigen der USA ist derzeit unklar. Zumindest einige von ihnen befinden sich in der Gewalt der Hamas, eine genaue Zahl hat die US-Regierung nicht genannt. Die Hamas hatte rund 150 Menschen entführt und in den Gazastreifen verschleppt, darunter auch Ausländer und Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft. Unter ihnen sind auch Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit.
Die US-Regierung begann derweil damit, US-Bürger aus Israel auszufliegen. Ein erster Charterflug startete am Freitag in Richtung eines europäischen Landes, wie das Weiße Haus mitteilte.
18.44 Uhr: Blinken führt in Katar Gespräche zur Befreiung der Geiseln in Gaza
Die US-Regierung bemüht sich in Gesprächen mit der politischen Führung in Katar um die Befreiung der von der Hamas verschleppten Menschen. "Wir arbeiten auch intensiv zusammen, um die Freilassung der Geiseln - darunter auch amerikanische Staatsbürger - zu erreichen, die von der Hamas in Gaza festgehalten werden", sagte US-Außenminister Antony Blinken am Freitag in Katars Hauptstadt Doha. Er sei dankbar für die "Dringlichkeit, mit der Katar diese Bemühungen" unterstütze. Der reiche Golfstaat Katar zählt zu den wichtigsten Unterstützern der islamistischen Hamas. Das Außenministerium in Doha hat Israel allein für das von der Hamas angerichtete Massaker verantwortlich gemacht.
Mit Blick auf die Situation in Gaza sagte der US-Außenminister, dass man sich gemeinsam mit den führenden internationalen Organisationen darauf konzentriere, bei der Schaffung von Sicherheitszonen zu helfen. "Wenn es darum geht, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu versorgen, müssen wir sowohl dafür sorgen, dass sie nicht in Gefahr gerät, als auch dafür, dass sie Zugang zu Unterstützung erhält", mahnte er. Er machte aber deutlich, dass es kein Land tolerieren könne, dass eine "Terrorgruppe hereinkommt und seine Bevölkerung auf skrupellose Art und Weise abschlachtet".
Blinken betonte: "Was Israel tut, ist keine Vergeltung, sondern es verteidigt die Rechte seines Volkes." Es sei gleichzeitig wichtig, darüber nachzudenken, wie es weitergehen werde, wenn sich die Lage etwas entspannt habe, so der US-Außenminister. "Wir können nicht zu dem Status quo zurückkehren, der dies überhaupt erst möglich gemacht hat. Das muss also Teil der Überlegungen sein, und das ist es auch", so Blinken.
18.41 Uhr: Sorge vor Bodenoffensive: Airline Swiss sagt Evakuierungsflüge ab
Die Fluggesellschaft Swiss hat aus Sorge vor einer weiteren Eskalation zwei für Samstag geplante Evakuierungsflüge aus Israel abgesagt. Es sei angesichts von Äußerungen Israels mit einer baldigen Bodenoffensive im Gazastreifen zu rechnen, eine Durchführung der Flüge sei daher bis auf Weiteres nicht vertretbar, teilte die Lufthansa-Tochter am Freitag mit. Die Sicherheit der Passagiere und der Besatzung habe oberste Priorität. Mit dem Schritt wolle Swiss es vermeiden, die Flüge am Samstag kurzfristig absagen zu müssen. Denn in diesem Falle drohten Passagiere am Flughafen in Tel Aviv festzusitzen und wären damit noch größeren Risiken ausgesetzt.
18.36 Uhr: Israelisches Militär vermeldet Razzien im Gazastreifen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben innerhalb der vergangenen 24 Stunden bereits mehrere begrenzte Vorstöße auf das Gebiet des Gazastreifens unternommen. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari schrieb am Freitagabend bei Twitter, Ziel dieser Einsätze sei es, "das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern". Dabei habe es auch Bemühungen gegeben, Vermisste zu finden.
Boden- und Panzertruppen hätten nach Spuren gesucht und "Terror-Infrastruktur zerstört sowie Terrorzellen ausgeschaltet". Darunter sei auch eine Zelle, die israelisches Gebiet mit Panzerabwehrwaffen beschossen hätten.
Das israelische Militär hatte die Einwohner der Stadt Gaza am Freitag aufgerufen, bis 20.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MESZ) ihre Wohngebiete zu verlassen und sich weiter südlich zu begeben. Dies wurde als Vorbereitung auf eine mögliche Bodenoffensive gesehen. Die Vereinten Nationen forderten Israel auf, die Anweisung zu einer Evakuierung zu widerrufen. Es drohe eine "katastrophale Situation".
18.25 Uhr: Lufthansa bringt am Freitag mehr als 800 Deutsche aus Israel zurück
Die Lufthansa hat am Freitag mit vier vom Auswärtigen Amt organisierten Sonderflügen mehr als 800 deutsche Staatsangehörige aus Israel nach Deutschland geflogen. Insgesamt waren wie am Vortag vier Flugzeuge eingesetzt, hieß es aus dem deutschen Außenministerium in Berlin - jeweils zwei nach Frankfurt und nach München. Am Donnerstag hatten laut Auswärtigem Amt insgesamt 950 Deutsche und ihre Angehörigen nach den Terrorangriffen der Hamas Israel verlassen - außer den vier Sonderflügen sei als weitere Option eine Fähre nach Zypern organisiert worden.
18.08 Uhr: Oberrabbiner in Israel erlauben Gläubigen auch am Schabbat den Gebrauch von Radios
Angesichts der anhaltenden Raketenangriffe durch die radikalislamische Hamas haben die Oberrabbiner in Israel den Gläubigen am Freitag erlaubt, auch am jüdischen Ruhetag Schabbat ihr Radio für Angriffswarnungen laufen zu lassen. Zudem riefen sie dazu auf, im Fall eines Sicherheitsrisikos nicht in eine weit entfernte Synagoge zu gehen, sondern lieber allein zu beten. Der Schabbat geht von Sonnenuntergang am Freitag bis zum Einbruch der Dunkelheit am Samstag.
Nach jüdischer Religionslehre ist während des Schabbats jede Arbeit oder Tätigkeit verboten, die Energie verbraucht, darunter das Einschalten von Licht und Radio und das Fahren von Autos. Mehrere Radiosender kündigten an, ihrer Schabbat-Sendungen auf Sicherheitshinweise für die Hörer zu beschränken. Vor diesem Hintergrund beschlossen die Oberrabbiner, dass die Gläubigen ausnahmsweise ihre Radios laufen lassen könnten.
17.51 Uhr: Aus Israel Evakuierte treffen in Zypern ein
Eine erste Gruppe von 268 aus Israel evakuierten Menschen hat am Freitag Zypern erreicht. Theodoros Gotsis, ein Sprecher des zyprischen Außenministeriums, sagte am Freitag, bei den meisten der Ankömmlinge handele es sich um portugiesische Staatsangehörige, die von der portugiesischen Luftwaffe ausgeflogen worden seien. Auch Menschen aus Österreich und Spanien hätten der Gruppe angehört. Gotsis sagte, Kreuzfahrtschiffe brächten ebenfalls ausländische Staatsangehörige aus Israel in Sicherheit, darunter auch Deutsche. Die Ankunft dänischer und britischer Bürger wurde am Freitag ebenfalls erwartet.
Wie die Behörden mitteilten, rüstet sich Zypern für die Ankunft einer großen Zahl von Menschen aus Drittstaaten, die nach dem Angriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel Zypern als Durchgangsstation für die Rückkehr in ihre Heimatländer nutzen. Es wurden vorübergehende Unterkünfte für die Betroffenen eingerichtet.
17.50 Uhr: Baerbock führt in Kairo Krisengespräche zu Konflikt zwischen Israel und Hamas
Nach ihrem Solidaritätsbesuch in Israel führt Bundesaußenministerium Annalena Baerbock (Grüne) am Samstag Krisengespräche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Neben der Lage nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel stehen dabei auch die Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln im Mittelpunkt, hieß es vorab aus Delegationskreisen. Weiteres Thema sind demnach die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.
17.15 Uhr: Palästinensischer Ministerpräsident: Israel begeht "Völkermord" im Gazastreifen
Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh hat Israel vorgeworfen, einen "Völkermord" im Gazastreifen zu verüben. "Der Gazastreifen ist zu einem Katastrophengebiet geworden", sagte Schtajjeh am Freitag bei einer Pressekonferenz in Ramallah im besetzten Westjordanland.
17.05 Uhr: Baerbock reist von Israel weiter nach Ägypten
Bundesaußenministerium Annalena Baerbock (Grüne) reist nach ihrem Solidaritätsbesuch in Israel zu Krisengesprächen in die ägyptische Hauptstadt Kairo weiter. "Neben der regionalen Lage nach den furchtbaren Terroranschlägen der Hamas auf Israel werden dort auch die Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln im Mittelpunkt stehen", hieß es am Freitag aus Delegationskreisen. Außerdem gehe es um die die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.
Baerbock wollte den Angaben zufolge noch am Freitagabend nach Kairo weiterreisen. Ägypten gilt traditionell als Vermittler im Nahostkonflikt. Es hatte 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen.
16.55 Uhr: Raketenalarm in Tel Aviv nach Hamas-Angriff
Am Freitag hat die Hamas wieder Raketen auf Tel Aviv und das Landeszentrum abgefeuert. Auch die Delegation von Außenministerin Annalena Baerbock, die derzeit auf Solidaritätsbesuch in Israel ist, musste während des Angriffs in einen Schutzraum, wie es aus Delegationskreisen hieß.
16.52 Uhr: Putin - Angriff auf Israel "beispiellos" in Umfang und Brutalität
Nach Ablauf einer Woche hat Russlands Präsident Putin die Angriffe der Hamas auf Israel verurteilt. "Israel wurde mit einer historisch beispiellosen Attacke konfrontiert", das betreffe nicht nur den Umfang, sondern auch die Brutalität.
Gleichzeitig warf Putin Israel vor, "mit ziemlich brutalen Methoden" darauf zu reagieren. Er forderte den Schutz von Zivilisten und bot ein weiteres Mal Russland als Vermittler in dem Konflikt an.
16.41 Uhr: Israelisches Militär - Setzen keinen weißen Phosphor ein
Das israelische Militär weist den Vorwurf zurück, es setze bei dem Beschuss des Gazastreifens und im Libanon Munition mit Weißem Phosphor ein. "Die aktuelle Anschuldigung ist eindeutig falsch", hieß es in einer Erklärung der Streitkräfte. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte zuvor erklärt, sie habe Videos verifiziert, die am 10. Oktober im Libanon und am 11. Oktober im Gazastreifen aufgenommen worden seien. Diese hätten mehrere Luftangriffe mit weißem Phosphor über dem Hafen von Gaza-Stadt und bei zwei libanesischen Grenzdörfern gezeigt.
16.38 Uhr: Sicherheitskreise - Israel greift Ziele im Südlibanon an
Israel hat laut libanesischen Sicherheitskreisen Ziele im Südlibanon angegriffen. Ziel sei eine Region an der Grenze zu Israel gewesen. Der israelische Beschuss sei auf einen Versuch gefolgt, von libanesischer Seite nach Israel einzudringen.
Zuvor hat es laut der israelischen Armee an der Grenzbarriere eine Explosion mit "leichten Schäden" gegeben. Das Artilleriefeuer auf libanesisches Gebiet sei die Reaktion darauf gewesen.
15.47 Uhr: UN-Nothilfekoordinator Evakuierungsaufruf ist unrealistisch
Die israelische Aufforderung, den nördlichen Gazastreifen zu verlassen, ist laut dem Untergeneralsekretär der UN für humanitäre Angelegenheiten, Martin Griffiths, völlig unrealistisch. "Wie sollen sich 1,1 Millionen Menschen in weniger als 24 Stunden über eine dicht besiedelte Kriegszone fortbewegen?", fragte Griffiths, der zugleich UN-Nothilfekoordinator ist. "Die Schlinge um die Zivilbevölkerung in Gaza zieht sich zu."
15.42 Uhr: Hamas-Regierung - Zahl der Toten im Gazastreifen auf mindestens 1.799 gestiegen
Bei dem israelischen Beschuss des Gazastreifens sind nach neuen Angaben mindestens 1.799 Menschen getötet und mehr als 7.000 weitere verletzt worden. Unter den Todesopfern seien 583 Kinder und 351 Frauen, teilte das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Freitag mit.
15.07 Uhr: USA bemühen sich um Öffnung eines Grenzübergangs von Gaza nach Ägypten
Die USA wirken auf Israel und Ägypthen ein, dass sie einen Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten öffnen. "Wir sind natürlich der Meinung, dass es keine zivilen Opfer geben sollte, "so Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, "und wir argumentieren nun schon seit mehreren Tagen, dass es für Zivilisten, die den Gazastreifen verlassen wollen, einen sicheren Ausgang geben sollte." Außerdem müsse man weiter sicherstellen, dass humanitäre Unterstützung nach Gaza gelange,
14.57 Uhr: USA bringen sichere Zivilistengebiete in Gaza ins Gespräch
US-Außenminister Antony Blinken hat Regierungskreisen zufolge mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu über eine Einrichtung sicherer Gebiete für Zivilisten im Gazastreifen gesprochen. Bei dem Treffen am Donnerstag sei die Notwendigkeit erörtert worden, das Leben von Zivilisten im dicht besiedelten Gazastreifen zu schützen und einige sichere Gebiete einzurichten, in die Zivilisten umsiedeln könnten, um vor Israels legitimen Sicherheitseinsätzen geschützt zu sein, sagt ein Vertreter des US-Außenministeriums am Freitag.
14.27 Uhr: WHO nennt Klinikevakuierungen für manche Patienten ein Todesurteil
Schwer Kranke oder Verletzte aus Krankenhäusern im Gazastreifen zu evakuieren, würde für manche ein Todesurteil bedeuten. Das sagt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Laut WHO-Sprecher Tarik Jasarevic laufen die Krankenhausflure über: "Leichen türmen sich, weil es keinen Platz mehr in Leichenhäusern gibt". Manche Patienten, darunter viele Kinder, würden künstlich beatmet. "Diese Menschen zu transportieren ist ein Todesurteil. Medizinisches Personal aufzufordern, das zu tun, ist mehr als grausam."
14.25 Uhr: USA wollen weitere Militärausrüstung liefern
Die USA sind laut Verteidigungsminister Lloyd Austin bereit, Israel weitere Militärausrüstung zu liefern. Bereits unterwegs seien Munition, Luftabwehrkapazitäten und andere Ausrüstung.
14.15 Uhr: Baerbock in Israel: "Wir sind alle Israelis in diesen Tagen"
Bei ihrem solidarischen Besuch in Israel sagte Außenministerin Annalena Baerbock: "In diesen Tagen sind wir alle Israelis." Die Grünen-Politikerin traf am Freitag ihren israelischen Kollegen Eli Cohen in der Nähe der Grenze zum Gaza-Streifen. Auf Wunsch von Cohen besuchten beide im Anschluss ein Wohnhaus, das von einer Hamas-Rakete getroffen worden war. Dabei kamen nach Informationen des Auswärtigen Amts Großvater, Vater und Sohn ums Leben.
Baerbock forderte die Hamas auf, die verschleppten israelischen Geiseln freizulassen.
13.56 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas warnt vor zweiter Vertreibung
Nach der angeordneten Evakuierung des nördlichen Gazastreiftens durch Israel warnt Palästinenserpräsident Mahmut Abbas vpr einer "zweiten Nakba". Er lehne "die Vertreibung unseres Volkes aus dem Gazastreifen strikt ab", da dies einer "zweiten Nakba" gleichkäme, sagte Abbas.
Mit dem Begriff "Nakba" (Katastrophe) bezog sich Abbas auf die Flucht von rund 760.000 Palästinensern nach Israels Staatsgründung im Jahr 1948.
- Zum Artikel: "Israel fordert Bevölkerung auf, Nord-Gazastreifen zu verlassen"
13.35 Uhr: Steinmeier besucht Synagoge und verspricht Schutz vor Antisemitismus
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Jüdinnen und Juden in Deutschland bei einem Besuch der Synagoge am Berliner Fraenkelufer Schutz vor Antisemitismus zugesagt.
Steinmeier betonte, wie wichtig es für alle Menschen in Deutschland ist, aus der Geschichte zu lernen: "Wer dauerhaft in Deutschland leben will, muss Auschwitz kennen und begreifen, der muss wissen, dass Antisemitismus und Judenhass keine Meinung ist, sondern eine menschenverachtende Straftat."
13.27 Uhr: Bundesregierung kündigt weitere Sonderflüge aus Nahost-Region an
Angesichts der Eskalation in Nahost hat die Bundesregierung weitere Sonderflüge angekündigt, um deutsche Staatsbürger aus Israel zu evakuieren. Am Sonntag werde die Fluggesellschaft Condor "in enger Absprache mit uns" zwei Sonderflüge aus der jordanischen Stadt Akaba an der Grenze zu Israel anbieten, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin. Zudem sei das Ministerium "in intensiven Gesprächen" mit der Lufthansa wegen möglicher weiterer Sonderflüge am Samstag.
13.20 Uhr: Italiens Außenminister vergleicht Hamas mit Gestapo und SS
Italiens Außenminister Antonio Tajani hat die islamistische Palästinenserorganisation Hamas wegen ihres Großangriffs auf Israel mit der Gestapo und der SS verglichen. "Die Hamas ist wie (die islamistische Terrormiliz) IS, wie die Gestapo, wie die SS. Sie machen dasselbe. Sie sind Terroristen. Sie sind Mörder", sagte der Vize-Ministerpräsident von der Partei Forza Italia am Freitag bei einem Besuch in Israel, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Zugleich hielt er der Hamas vor, das palästinensische Volk im Gazastreifen als "Schutzschild" zu missbrauchen.
13.15 Uhr: Israel zieht Anfrage für Marine-Munition zurück
Israel hat nach Angaben eines Sprechers des Bundesverteidigungsministeriums eine Anfrage an die Bundesregierung zurückgezogen, auch Munition für Kriegsschiffe zu liefern. Es werde geprüft, ob die Bundeswehr Israel Kapazitäten für Verwundetentransporte bereitstellen könne.
13.00 Uhr: Pilotenvereinigung besorgt wegen Evakuierungsflügen aus Israel
Die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) äußert sich besorgt über die Gefahrenlage bei Evakuierungsflügen aus Israel, wie sie derzeit von der Lufthansa und am Sonntag auch von Condor unternommen werden. Die Airlines sind im Auftrag der Bundesregierung unterwegs, während Lufthansa reguläre Flüge nach Tel Aviv aus Sicherheitsgründen bis 22. Oktober unterlässt. "Natürlich muss den Menschen, die Israel jetzt verlassen wollen, schnell geholfen werden", erklärt VC-Präsident und Condor-Pilot Stefan Herth. "Allerdings stellt ein Flug in ein Risikogebiet ein unkalkulierbares Risiko dar. Zivile Piloten sind in keiner Weise für solche Flüge geschult." Evakuierungsflüge aus Kriegsgebieten sollte besser das Militär durchführen. Die Crews der Luftwaffen seien dafür geschult und verfügten über die notwendige Ausrüstung.
12.56 Uhr: Palästinensische Gesundheitsministerin bittet um Hilfe für Kliniken
Die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kalla hat die internationale Gemeinschaft am Freitag erneut zu Hilfe für die Krankenhäuser im Gazastreifen aufgerufen. Sie bitte alle Länder weltweit, Menschenrechtsorganisationen, humanitäre und Gesundheitsorganisationen, die Kliniken im Gazastreifen sofort zu unterstützen, sagte Al-Kalla. Krankenhäuser in dem von Israel mit Luftangriffen belegten Gebiet haben erklärt, der Treibstoff für den Betrieb ihrer Generatoren gehe zur Neige. Die Kliniken sind überfüllt, Ärzten zufolge gibt es keinen Platz mehr zur Lagerung von Leichen.
12.55 Uhr: UN-Hilfswerk - Gazastreifen wird schnell zu einem "Höllenloch"
Das Palästinenser-Hilfswerk der Vereinten Nationen (UN) bezeichnet die Evakuierungsaufforderung Israels für den nördlichen Gazastreifen als "entsetzlich". "Das Ausmaß und die Geschwindigkeit, mit der sich die humanitäre Krise entwickelt, sind erschreckend. Der Gazastreifen wird schnell zu einem Höllenloch und steht am Rande des Zusammenbruchs", sagt Philippe Lazzarini, Generalkommissar des Hilfswerks.
12.55 Uhr: Abbas fordert humanitären Korridor für Gazastreifen
Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat in einem Gespräch mit US-Außenminister Antony Blinken die Einrichtung von humanitären Korridoren in den Gazastreifen gefordert, um ein humanitäres Desaster zu verhindern, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet. Er lehnte demnach zudem die israelische Evakuierungsaufforderung für den nördlichen Gazastreifen als "angeordnete Vertreibung" ab.
12.53 Uhr: Schottischer Regierungschef wirft Israel Kollektivbestrafung vor
Der schottische Regierungschef Humza Yousaf, dessen Schwiegereltern im Gazastreifen festsitzen, hat die israelische Aufforderung zur Evakuierung des Gebiets scharf kritisiert. "Die internationale Gemeinschaft muss einschreiten und ein Ende der Kollektivstrafen fordern", schrieb Yousaf am Freitag im Kurznachrichtendienst X. Yousaf lud einen Clip seiner Schwiegermutter aus dem Ort Deir Al-Balah hoch. "Jeder aus Gaza bewegt sich dorthin, wo wir sind", sagte Elizabeth El-Nakla in dem Video. "Eine Million Menschen, kein Essen, kein Wasser – und trotzdem werden sie beim Verlassen bombardiert."
Hingegen signalisierte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps Unterstützung für das israelische Vorgehen. Die israelische Warnung an die Zivilbevölkerung stehe in starkem Kontrast zum terroristischen Überfall der islamistischen Hamas auf Südisrael, sagte Shapps dem Sender Sky News. "Sie verfolgen diese Terroristen, und wir respektieren völlig das Recht Israels, dies zu tun."
12.52 Uhr: Sprecher: Bislang 950 Deutsche aus Israel ausgereist
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sind bislang 950 Deutsche durch von der Bundesregierung organisierte Sonderflüge und Fährverbindungen aus Israel ausgereist sind. Laut Außenministerium hatten sich bis Mittwoch 4.500 Deutsche in die "Elefand"-Listen eingetragen, um ihren Ausreisewillen zu bekunden. Diese Zahl sei nun "leicht sinkend". Im Gazastreifen hält sich nach Angaben des Sprechers eine "niedrige dreistellige Zahl" deutscher Staatsbürger auf. Die Bundesregierung beteilige sich mit 250 Euro pro Person an den Sonderflügen, jede betroffene Person müsse 300 Euro Eigenanteil leisten.
12.51 Uhr: Von der Leyen zu Besuch in Israel eingetroffen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen. Von der Leyen wird von EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola begleitet. Die Politikerinnen wollen nach dem Hamas-Terrorangriff am Samstag die israelische Führung treffen, teilte von der Leyen auf der Onlineplattform X (früher Twitter) mit. Metsola schrieb auf X, der Terror werde nicht siegen. "Wir können - wir müssen - die Hamas stoppen".
12.44 Uhr: Steinmeier besucht Synagoge in Berlin
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vor dem Hintergrund des Angriffs der Hamas auf Israel und antiisraelischer Kundgebungen in Deutschland am Freitag eine Synagoge in Berlin besucht. In der Synagoge am Fraenkelufer traf er zu einem Gespräch mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, dem Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, und anderen Vertretern des Judentums zusammen.Steinmeier hatte bereits am Montag den Terrorangriff der Hamas scharf verurteilt und Israel die volle Solidarität Deutschland zugesichert.
12.30 Uhr: WHO: Gazas Gesundheitssystem vor dem Kollaps
Das Gesundheitssystem im palästinensischen Gaza-Streifen steht laut den Vereinten Nationen vor dem Zusammenbruch. Sechs der sieben wichtigsten Krankenhäuser in dem belagerten Gaza seien nur teilweise funktionsfähig, sagte der Sprecher der Weltgesundheitsorganisation, Tarik Jasarevic, am Freitag in Genf. Ein Hospital im Norden sei wegen der wiederholten israelischen Luftangriffe außer Betrieb.Die Krankenhäuser verfügten nur über wenige Stunden Strom pro Tag, sagte der Sprecher. Die Generatoren zur Stromerzeugung müssten in einigen Tagen abgeschaltet werden, da die Brennstoffvorräte zur Neige gingen. Die Auswirkungen eines totalen Stromausfalls wären verheerend für die am meisten gefährdeten Patienten. Darunter seien Verletzte, die lebensrettende Operationen benötigen, Patienten auf Intensivstationen und Neugeborene, die auf Pflege in Brutkästen angewiesen sind.
12.29 Uhr: Innenminister beraten über Schutz jüdischer Einrichtungen
Die Innenministerkonferenz von Bund und Ländern (IMK) will angesichts der Eskalation in Nahost über die aktuelle Sicherheitslage in Deutschland beraten. Die Vorsitzende der Konferenz der Innenministerinnen und Innenminister, Berlins Innensenatorin Iris Spranger, habe auf Bitte von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) kurzfristig für den späten Freitagnachmittag zu einer Videokonferenz eingeladen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Bei dem Gespräch werde es insbesondere um den Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen gehen sowie darum, wie Unterstützung für die islamistische Hamas-Bewegung in Deutschland unterbunden werden könne.
12.01 Uhr: Frankreich: Pro-palästinensische Demos trotz Kundgebungsverbot
Ungeachtet eines allgemeinen Verbots pro-palästinensischer Demonstrationen hat es in Frankreich am Donnerstagabend Kundgebungen und Ausschreitungen gegeben. Mehrere tausend Menschen versammelten sich in Paris zu einer Solidaritätskundgebung mit den Palästinensern, die von der Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern aufgelöst wurde. In Rennes, Toulouse und Lille gab es ebenfalls kleinere Demonstrationen. Zehn Menschen kamen in Polizeigewahrsam. Der Parteichef der rechtskonservativen Republikaner, Eric Ciotti, warf der Regierung vor, sie könne ihre eigenen Entscheidungen nicht durchsetzen. Innenminister Gérald Darmanin hatte pro-palästinensische Demonstrationen mit dem Hinweis auf das Risiko von Ausschreitungen grundsätzlich verboten.
11.58 Uhr: Zentralrat der Juden: Hamas finanziell trockenlegen
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat seine Forderung bekräftigt, alle Zahlungen an palästinensische Organisationen sofort einzustellen. "Es ist nicht sichergestellt, dass mit diesen Geldern nur Hilfsmittel, Wasser, Lebensmittel oder Strom bezahlt werden", sagte Vizepräsident Abraham Lehrer, am Freitag dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de. Ziel der Forderung sei es, die Hamas finanziell trockenzulegen. "Die Waffen, die Abschussbasen, die gut ausgestatteten Tunnelsysteme, die die Hamas errichtet hat: Das kostet immenses Geld und ich bin überzeugt, dass das auch mit Geldern aus der EU und Deutschland finanziert wurde, die eigentlich für humanitäre Zwecke bestimmt waren."
11.45 Uhr: UN rufen zur Wahrung des Völkerrechts auf
Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen hat alle Staaten aufgerufen, im Konflikt zwischen Israel und der Hamas auf die vollständige Einhaltung des Völkerrechts zu pochen. "Wir fordern einen globalen, unmissverständlichen Aufruf aller Mitgliedsstaaten der internationalen Gemeinschaft, vor allem jenen mit Einfluss, darauf zu bestehen, dass internationales humanitäres Volkerrecht respektiert wird", sagte eine Sprecherin des Büros.
11.39 Uhr: Israels Armee: Wollen Gaza-Evakuierung so weit wie möglich sichern
Israels Armee will die geforderte Evakuierung der Einwohner aus dem nördlichen Gazastreifen nach Angaben eines Sprechers so sicher wie möglich machen. "Wir werden die Attacken kontrollieren, damit sie sich sicher bewegen können", sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Freitag. "Es ist eine Kriegszone", betonte er gleichzeitig. Es sei Israel klar, dass eine Evakuierung mehr als 24 Stunden dauern würde. Er nannte aber keinen klaren Zeitrahmen. Man habe die Einwohner den Aufruf auf verschiedenen Kanälen übermittelt. Man werde auch alles unternehmen, um sensible Orte wie Krankenhäuser bei Luftangriffen nicht zu treffen, sagte Hagari.
11.33 Uhr: Stadt München untersagt für heute angekündigte "Pro Palästina"-Demonstration
Wie Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) gestern auf der Gedenkfeier am Jakobsplatz für die Getöteten in Israel angekündigt hat, wird die Stadt München die für heute Abend angekündigte sogenannte "Pro-Palästina"-Demonstration verbieten. Das teilte die Sprecherin des OBs auf BR-Anfrage mit.
11.32 Uhr: Nach Hamas-Protestaufruf: Schutz jüdischer Einrichtungen weiter erhöht
Nach den für Freitag erwarteten antisemitischen Protesten hierzulande ist der Schutz jüdischer Einrichtungen noch einmal erhöht worden. Die Bundesländer lassen den Schutz "jetzt in ganz Deutschland auf einem erhöhten Niveau laufen", sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, am Freitag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Münch rechnet angesichts des Aufrufs der Hamas zu weltweiten Protestaktionen damit, dass dies auch bei deren deutschen Anhängern "einen Widerhall findet".
11.17 Uhr: Israelische Armee: Mindestens 258 israelische Soldaten seit Hamas-Angriff getötet
Seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas vor knapp einer Woche sind nach Angaben der israelischen Armee mindestens 258 ihrer Soldaten getötet worden. Die Hinterbliebenen von "258 gefallenen Soldaten" seien benachrichtigt worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitag vor Journalisten. Bei vorherigen Angaben war die Zahl von 169 getöteten Soldaten genannt worden. Die Hamas hatte Israel am vergangenen Samstag mit einem Großangriff überfallen und rund 150 Menschen als Geiseln verschleppt. Bei den nachfolgenden Kämpfen wurden nach bisherigen Angaben der jeweiligen Behörden auf israelischer Seite mehr als 1.200 Menschen getötet, im Gazastreifen mehr als 1.530 Menschen.
11.16 Uhr: Eisenreich: Sympathiebekundung für Terrorgruppen muss strafbar sein
Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) hat den Bund aufgefordert, Sympathiebekundungen für Terrorgruppen wieder unter Strafe zu stellen. Anlass sind demnach antiisraelische Demonstrationen in Deutschland in Folge des Angriffs der Hamas auf Israel. "Der Bundesjustizminister ist aufgefordert, zu handeln", teilte Eisenreich am Freitag in München mit. Es sei nicht akzeptabel, dass terroristische Vereinigungen und deren Anhänger auf Straßen und Plätzen ungestraft für ihre Ziele werben könnten. "Hamas ist eine terroristische Organisation, die Israel vernichten will", sagte Eisenreich. "Wer die Hamas-Angriffe bejubelt, verhöhnt die Opfer der feigen Anschläge auf unerträgliche Weise." Straftaten von Hamas-Anhängern würden in Bayern nicht geduldet und konsequent verfolgt.
11.14 Uhr: WHO - Verlegung von Schwerkranken in Gaza nicht möglich
Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge ist eine Verlegung von schwer kranken Patienten aus dem Norden des Gazastreifens in dessen Süden nicht zu verantworten. Es gebe ernsthaft kranke Menschen, deren einzige Überlebenschance darin bestünde, an lebenserhaltende Maßnahmen wie Beatmungsgeräte angeschlossen zu sein, sagt WHO-Sprecher Tarik Jasarevic. "Diese Menschen zu verlegen, ist eine Todesstrafe. Dies vom medizinischen Personal zu verlangen, ist grausam." Die örtlichen Gesundheitsbehörden hätten die WHO darüber informiert, dass eine Verlegung von gefährdeten Patienten unmöglich sei.
11.08 Uhr: Über 100 Raketen aus Gaza in Richtung Israel abgefeuert
Der militärische Flügel der radikal-islamischen Hamas hat eigenen Angaben zufolge 150 Raketen in Richtung der Stadt Aschkelon in der Nähe des Gazastreifens abgefeuert. Dies sei eine Reaktion auf die Vertreibung und die gezielten Angriffe auf Zivilisten, erklären die Kassam-Brigaden. Wie eine AFP-Reporterin aus dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gebiet berichtete, wurde innerhalb einer Viertelstunde eine Salve von Raketen abgeschossen. Die israelische Armee bestätigte die Raketenangriffe auf ihrem Gebiet.
Nach Angaben der israelischen Armee sind seit dem Massaker von Hamas-Terroristen im israelischen Grenzgebiet am Samstag mehr als 6.000 Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert worden.
10.41 Uhr: Bericht: Eskalation zwischen Israel und Hisbollah "unwahrscheinlich"
US-Geheimdienste haben eine militärische Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah im Libanon und dem israelischen Militär noch zu Beginn des Jahres als "unwahrscheinlich" eingeschätzt. Das berichtete die "Washington Post" am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf ein ihr vorliegendes Geheimdienstdokument aus dem Februar. Selbst in Zeiten erhöhter Spannungen hätten beide Seiten in der Vergangenheit das Ziel verfolgt, "Stärke zu demonstrieren und gleichzeitig eine Eskalation zu vermeiden", hieß es.
10.37 Uhr: Israelischer Botschaftsmitarbeiter in Peking angegriffen
Ein Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Peking ist nach Angaben des israelischen Außenministeriums angegriffen worden. Die Person werde im Krankenhaus behandelt, ihr Zustand sei stabil.
10.35 Uhr: China "zutiefst beunruhigt" wegen möglicher Eskalation
China ist nach eigenen Angaben "zutiefst beunruhigt" wegen einer möglichen Eskalation des Konflikts zwischen Israel und militanten Palästinensern. Das sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. Zuvor hatte sich Israel "tief enttäuscht" darüber gezeigt, dass China die Angriffe der Hamas auf Israel nicht klar und unmissverständlich verurteilt habe, wie es in einer Erklärung des israelischen Außenministeriums hieß.
10.19 Uhr: Ägypten schickt Truppen zur Grenze zum Gazastreifen
In Erwartung einer israelischen Bodenoffensive hat Ägypten Tausende Sicherheitskräfte an seine Grenze zum Gazastreifen entsandt. Man habe "beispiellose Maßnahmen" ergriffen, um eine Grenzverletzung zu verhindern, teilte ein ranghoher ägyptischer Sicherheitsbeamter am Freitag mit. Eine mögliche Bodenoffensive Israels im Gazastreifen bezeichnete er als "gravierenden Fehler". Ägypten arbeite "rund um die Uhr" mit Verbündeten Israels - darunter den USA und europäischen Regierungen - darauf hin, eine solche Offensive zu verhindern und den Konflikt letztlich zu stoppen.
10.13 Uhr: Baerbock zu Solidaritätsbesuch in Israel gelandet
Außenministerin Annalena Baerbock ist zu ihrem Solidaritätsbesuch in Israel gelandet. Das gab das Auswärtige Amt bekannt. Neben politischen Gesprächen stehen für die Grünen-Politikerin am Freitag auch Treffen mit deutschen Staatsangehörigen auf dem Programm. Vor ihrem Abflug am frühen Morgen in Berlin hatte Baerbock den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel erneut scharf verurteilt. "Die Hamas hat in den vergangenen Tagen schreckliche Gräueltaten verübt", erklärte sie. Die Terrorangriffe seien eine brutale Zäsur. "Es gilt, hinzusehen, und diesen Terror beim Namen zu nennen."
09.45 Uhr: Hamas: 13 Geiseln durch Bombardements getötet - darunter Ausländer
Durch den schweren israelischen Beschuss auf Ziele im Gazastreifen als Reaktion auf die Großangriffe der Hamas sind nach Angaben der islamistischen Gruppe 13 Geiseln getötet worden. Unter den Toten seien Ausländer, teilte die Hamas am Freitag mit. Zu der Nationalität der Ausländer machte die Gruppe keine Angaben. Israel äußerte sich zunächst nicht.
09.39 Uhr: Familie von Shani Louk: Treffen zwischen Mutter und Baerbock geplant
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will sich bei ihrem Israel-Besuch auch mit der Mutter der mutmaßlich in den Gazastreifen verschleppten Shani Louk treffen. Das berichtet die Familie der 22-Jährigen Frau. Das Treffen soll am Freitagnachmittag an einem geheimen Ort stattfinden, teilte die Familie in Sulz am Neckar weiter mit. Die deutsche Staatsbürgerin soll bei einem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste von der islamistischen Hamas als Geisel genommen worden sein. Ihre Mutter, die aus Ravensburg stammt, hatte am Dienstag in einer Videobotschaft erneut um Hilfe für ihre Tochter gebeten. Nach den Worten ihrer Mutter ist die junge Frau schwer verletzt, aber am Leben.
09.33 Uhr: Großbritannien fordert seine Bürger zum Verlassen von Gaza-Stadt auf
Großbritannien empfiehlt seinen Bürgern in Gaza, den Evakuierungsaufforderungen Israels zu folgen. Man empfehle, wie von Israel mitgeteilt, den Norden Gazas innerhalb von 24 Stunden zu verlassen und sich nach Süden zu begeben, heißt es in den aktualisierten Reisehinweisen auf der Webseite des britischen Außenministeriums.
09.26 Uhr: Ungarn verbietet Solidaritätskundgebungen
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat im Rundfunk betont, dass sein Land keine Solidaritätskundgebungen erlauben werde, "die terroristische Organisationen unterstützen, weil das eine Terrorgefahr für ungarische Bürger mit sich bringen könnte". Die Hamas hat für diesen Freitag zu Protesten aufgerufen. In Ungarn wurde auf Facebook für den Nachmittag eine Kundgebung vor dem Außenministerium in Budapest angekündigt.
09.21 Uhr: Pentagonchef Austin in Israel eingetroffen
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist am Freitag zu Gesprächen mit israelischen Regierungsvertretern in Tel Aviv eingetroffen. Vor Ort wollte Austin auch US-Waffen, Ausrüstung und andere Hilfsmittel in Augenschein nehmen, die die USA dem Land nach den beispiellosen terroristischen Großangriffen der Hamas geliefert haben. Der Pentagonchef ist der zweite ranghohe Gast aus den USA in Israel binnen zwei Tagen. Erst am Mittwoch hatte Außenminister Antony Blinken das Land besucht.
09.03 Uhr: Bericht: BKA rechnet mit antisemitischer Protestwelle in Deutschland
Das Bundeskriminalamt (BKA) schätzt die Gefährdungslage wegen des Nahost-Kriegs einem Bericht zufolge auch in Deutschland als sehr hoch ein. So seien neben demonstrativen Aktivitäten gegen jüdische Einrichtungen und Gebetshäuser auch Proteste vor US-amerikanischen Einrichtungen, insbesondere in Berlin, sowie vor US-Militärstützpunkten zu erwarten, heißt es laut "Kölner Stadt-Anzeiger" in einem internen Lagebild. Für diesen Freitag hat den Angaben zufolge die radikalislamische Hamas über einen Telegram-Kanal weltweit zu Protestmärschen gegen Israel aufgerufen.
08.35 Uhr: Israel will mit "erheblicher Härte" im Gazastreifen vorgehen
Das israelische Militär hat angekündigt, in den kommenden Tagen mit "erheblicher Härte" im Gazastreifen gegen die militant-islamistische Hamas vorzugehen. Zugleich würden die Streitkräfte "umfangreiche Anstrengungen" unternehmen, um zivile Opfer zu vermeiden, erklärte Militärsprecher Jonathan Conricus am Freitag. Man verstehe, dass es dort Zivilisten gebe, "die nicht unsere Feinde sind und die wir nicht ins Visier nehmen wollen". Daher forderte das israelische Militär sie zur Flucht auf.
08.29 Uhr: 400.000 Menschen aus ihren Häusern in Gaza geflohen
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Beginn der israelischen Vergeltungsschläge mehr als 400.000 Menschen aus ihren Wohnungen im Gaza-Streifen geflohen. 23 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen seien getötet worden, teilte das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der UN (OCHA) mit. Die Organisation rief dazu auf, fast 294 Millionen Dollar an Hilfen für Menschen in Gaza und im Westjordanland bereitzustellen. Die Hälfte davon sei für Nahrungsmittel vorgesehen.
08.14 Uhr: Nach Evakuierungsaufruf: Panik im Gazastreifen
Israels Evakuierungsaufforderung an Zivilisten im Norden des Gazastreifens hat in der dortigen Bevölkerung Panik ausgelöst. "Das ist Chaos, niemand versteht, was zu tun ist", sagte Inas Hamdan, eine Mitarbeiterin des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) im Gazastreifen, am Freitagmorgen. Das gesamte UN-Personal in Gaza-Stadt und im Norden des Küstengebiets sei aufgefordert worden, Richtung Süden nach Rafah zu fliehen. "Vergesst Nahrungsmittel, vergesst Strom, vergesst Kraftstoff, die einzige Sorge ist jetzt nur, ob du es schafft, ob du leben wirst", sagte Nebal Farsach, Sprecherin des Palästinensischen Roten Halbmonds in Gaza-Stadt, unter Tränen. Es sei unmöglich, 1,2 Millionen Menschen auf sichere Weise zu evakuieren.
07.48 Uhr: Hamas nennt Evakuierungsaufruf "Propaganda"
Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat den Aufruf der israelischen Armee zur Evakuierung des nördlichen Küstengebiets als "Propaganda" bezeichnet. Zivilisten sollten nicht auf die "Propagandanachrichten reinfallen", teilte die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation am Freitag mit. Israel, die USA und die EU haben die Hamas als Terrororganisation eingestuft. Aus Sicherheitskreisen aus dem Gazastreifen hieß es, dass Bewohner am Verlassen des Nordens gehindert werden sollten. Augenzeugen im Gazastreifen berichteten, mehrere Bewohner seien bereits von der Hamas gestoppt und zur Rückkehr in den Norden aufgefordert worden.
07.43 Uhr: Irans Außenminister warnt Israel vor Konflikt an "anderen Fronten"
Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hat Israel vor einer möglichen Ausweitung des Konflikts mit der islamistischen Hamas gewarnt. Falls das israelische Bombardement des von der Hamas beherrschten Gazastreifens anhalte, könnten sich "andere Fronten" öffnen, sagte Amirabdollahian zum Auftakt eines Besuchs in Beirut am späten Donnerstagabend vor Journalisten.
07.32 Uhr: Israel greift 750 Ziele im Gazastreifen an
Die israelische Luftwaffe hat im Kampf gegen die Angreifer der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens Hunderte Ziele angegriffen. Dutzende Kampfflugzeuge hätten in der Nacht 750 militärische Ziele angegriffen, teilte Israels Militär am frühen Freitagmorgen mit. Zu den angegriffenen Zielen gehörten unterirdische Tunnel der Hamas, militärische Einrichtungen, Wohnsitze hochrangiger Terroristen, die als militärische Kommandozentralen genutzt würden sowie Waffenlager.
07.17 Uhr: Baerbock vor Abreise nach Israel: "Terror" beim Namen nennen
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Terrorangriffe der Hamas gegen Israel als "brutale Zäsur" bezeichnet. Für die Menschen in Israel habe "eine neue Zeitrechnung begonnen", sagte Baerbock am Freitag vor ihrer Abreise nach Israel laut einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin. Der Besuch findet nach Angaben des Auswärtigen Amtes "im Rahmen ihrer aktuellen Krisendiplomatie" statt.
07.15 Uhr: UN-Hilfswerk verlegt Einsatzzentrum in Süden von Gazastreifen
Das Palästinenser-Hilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) verlegt nach eigenen Angaben sein zentrales Einsatzzentrum zusammen mit seinen internationalen Mitarbeitern in den Süden des Gazastreifens. Dort werde die humanitäre Arbeit fortgesetzt, teilt das Hilfswerk auf X, ehemals Twitter, mit. Es ruft die israelischen Behörden dazu auf, alle Zivilisten in UNRWA-Schutzräumen, einschließlich Schulen, zu schützen. Das israelische Militär hat am Morgen zur Evakuierung von Gaza-Stadt aufgefordert.
06.59 Uhr: Israels Militär ruft zur Evakuierung von Gaza-Stadt auf
Israels Militär ruft zur Evakuierung von Gaza-Stadt auf. Alle Zivilisten sollen die Stadt binnen 24 Stunden verlassen und sich Richtung Süden begeben. Die sei ein Gebiet, in dem Militäreinsätze stattfänden und das israelische Militär werde dort weiterhin erheblich vorgehen. Bewohner des Gazastreifens werden zudem aufgefordert, sich nicht dem Bereich des Zauns zu näheren, der das Küstengebiet von Israel trennt. Die Vereinten Nationen waren nach eigenen Angaben vorab über die Warnung informiert worden und hatten dies anschließend kurz vor dem Militär bekanntgemacht. In Gaza-Stadt leben mehr als eine Million Menschen.
06.48 Uhr: Krankenhauschef: Gaza-Blockade ist "medizinische Katastrophe"
Der Chef des Auguste-Viktoria-Krankenhauses in Ost-Jerusalem, Fadi Atrash, hat die israelische Blockade des Gaza-Streifens als "medizinische Katastrophe" angeprangert. Das Abschneiden der Stromverbindungen für Kliniken sowie das Ausbleiben von Medikamenten und medizinischem Gerät könnten die Ausbreitung gefährlicher Krankheiten beschleunigen, sagte Atrash dem epd. "Davon werden Menschen in Gaza betroffen sein und in der ganzen Region", warnte Atrash.
05.53 Uhr: Israel bombardiert weiter Gazastreifen
Israels Armee hat im Vorfeld einer möglichen Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas ihr massives Bombardement des dicht besiedelten Gebietes fortgesetzt. Die leidende Zivilbevölkerung in dem von Israel hermetisch abgeriegelten Küstenstreifen steckt am siebten Tag nach dem Hamas-Massaker an Hunderten Israelis in einer immer aussichtsloseren Lage. Das Gesundheitssystem stehe "am Rande des Zusammenbruchs", warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO). "Ohne Strom laufen Krankenhäuser Gefahr, zu Leichenhallen zu werden", schrieb auch Fabrizio Carboni, Regionaldirektor Nahost des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), auf der Online-Plattform X.
05.37 Uhr: Antisemitismus an Schulen nimmt offenbar zu
Der Terror der Hamas in Israel heizt offenbar auch Konflikte auf deutschen Schulhöfen an. Die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ataman, sagte dem "Tagesspiegel": Seit dieser Woche sei an Schulen eine starke Zunahme von antisemitischen, israelfeindlichen und islamistischen Parolen zu beobachten. Solche Einstellungen und Verschwörungsmythen seien leider auch in muslimischen Communities weit verbreitet. Ataman wünscht sich eine bessere Rechtslage und forderte Bund und Länder zum Handeln auf. Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland beklagt eine neue Qualität antisemitischer Stimmungen in Schulen.
05.27 Uhr: Irans Außenminister macht mögliche weitere Kriegsfront von Israel abhängig
Ob es nach dem Großangriff der Hamas auf Israel zu einem Mehrfrontenkrieg in der Region kommen könnte, hängt nach den Worten des iranischen Außenministers Hossein Amir-Abdollahian von Israel ab. "Einige Länder wenden sich an uns und fragen, ob die Eröffnung einer neuen Front (gegen Israel) in der Region möglich ist", sagte Amir-Abdollahian bei einem Staatsbesuch in Bagdad am Donnerstag.
Von Bagdad aus reiste der iranische Außenminister in die libanesische Hauptstadt Beirut weiter, wo er von Vertretern der Hamas und der Hisbollah empfangen wurde. Teheran unterstützt die Hamas seit langem militärisch und finanziell, streitet eine Beteiligung an dem Angriff am Samstag jedoch ab.
05.15 Uhr: Israel will 1,1 Millionen Palästinenser aus Nord-Gaza evakulieren
Nach Angaben der Vereinten Nationen sollen 1,1 Millionen Palästinenser in den nächsten 24 Stunden die Stadt Gaza verlassen und in den Süden des Gazastreifens umsiedeln. Das israelische Militär habe die Vereinten Nationen darüber unterrichtet. "Die Vereinten Nationen halten es für unmöglich, dass eine solche Bewegung ohne verheerende humanitäre Folgen stattfinden kann", sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric in einer Erklärung. Die Vereinten Nationen appellierten nachdrücklich, dass ein solcher Befehl, sollte er bestätigt werden, zurückgenommen werde, um zu verhindern, dass sich die ohnehin schon tragische Situation zu einer katastrophalen entwickle. Der Befehl des israelischen Militärs gelte auch für alle UN-Mitarbeiter und diejenigen, die in UN-Einrichtungen wie Schulen, Gesundheitszentren und Kliniken untergebracht seien.
- Zum Artikel: Israel fordert Bevölkerung auf, Nord-Gazastreifen zu verlassen
05.13 Uhr: Israel soll Phosphormunition eingesetzt haben
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft Israel vor, im Gazastreifen und im Libanon Munition mit weißem Phosphor eingesetzt zu haben. Die Menschenrechtsorganisation erklärte, sie habe Videos verifiziert, die am 10. Oktober im Libanon und am 11. Oktober im Gazastreifen aufgenommen worden seien. Sie hätten mehrere Luftangriffe mit weißem Phosphor über dem Hafen von Gaza-Stadt und zwei ländlichen Orten entlang der Grenze zwischen Israel und dem Libanon gezeigt. Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, dass es derzeit keine Kenntnis vom Einsatz von Waffen mit weißem Phosphor in Gaza habe. Es äußerte sich nicht zu den Vorwürfen der Menschenrechtsorganisation über den Einsatz dieser Waffen im Libanon. Reuters konnte die Berichte von Human Rights Watch nicht unabhängig prüfen.
05.10 Uhr: US-Außenminister Blinken will palästinensischen Präsidenten Abbas treffen
US-Außenminister Antony Blinken will sich derweil mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas treffen. Er werde nach seinem Aufenthalt in Israel nach Jordanien weiterreisen, um dort Abbas sowie den jordanischen König Abdullah II. zu treffen, kündigte Blinken am Donnerstag in Tel Aviv an. Danach will er auch Katar, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten besuchen, um mit Regierungsvertretern zu sprechen, hieß es. Bei jedem dieser Treffen gehe es darum, auf die Länder einzuwirken, um eine Ausweitung des Konflikts in der Region zu verhindern und eine Freilassung der Geiseln in Gaza zu erreichen, sagte Blinken.
00.05 Uhr: Schutz jüdischer Einrichtungen laut BKA noch einmal erhöht
Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) haben die 16 Bundesländer den Schutz jüdischer Einrichtungen nach dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel noch einmal erhöht. "Die Maßnahmen zum Schutz jüdischer Einrichtungen werden im Moment zwischen Bund und Ländern sehr eng abgestimmt", sagte BKA-Chef Holger Münch dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Das BKA habe erst am Mittwoch in einer Konferenz mit den Bundesländern über das aktuelle Lagebild gesprochen. "Die Länder lassen sie jetzt in ganz Deutschland auf einem erhöhten Niveau laufen", so Münch zu den Sicherheitsmaßnahmen.
00.03 Uhr: Antisemitismusbeauftragter warnt Hamas-Anhänger in Deutschland
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnt Hamas-Unterstützer vor Aktionen in Deutschland. Ein Aktions-Aufruf der Hamas für diesen Freitag zeige: "Die antisemitische Terrororganisation Hamas möchte ihren bestialischen Hass gegen Jüdinnen und Juden weltweit verbreiten", sagte Klein dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Es gehe ihr nicht um die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen oder dem Westjordanland. "Ihr Ziel ist die Vernichtung Israels und jüdischen Lebens."
Donnerstag, 12. Oktober 2023
23.50 Uhr: Hamas ruft zu "Generalmobilmachung" auf
Die radikal-islamische Hamas ruft die Palästinenser zu einer "Generalmobilmachung" auf. Sie sollten am Freitag im Westjordanland demonstrieren und den Kampf mit israelischen Soldaten und Siedlern suchen, heißt es in einer Erklärung. Zudem sollten sie an der Al-Aksa-Moschee in Ostjerusalem protestieren. Eine Stellungnahme des israelischen Militärs liegt nicht vor. Die Hamas hat bereits Moslems allgemein zu Protesten am Freitag aufgerufen.
23.44 Uhr: Baerbock verteidigt Rückholaktion aus Israel
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Vorwürfe zurückgewiesen, nicht genug für eine schnelle Ausreise von Deutschen aus Israel getan zu haben. "Es ist immer so, dass es Einzelfälle gibt, wo manche dann zu Recht auch sagen, das ist nicht schnell genug gegangen", sagte sie am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Aber ich weiß auch, was die deutsche Botschaft vor Ort von Tag eins an gemacht hat." So sei sie selber in Kontakt mit der isländischen Außenministerin gewesen, damit einige deutsche Schulklassen mit Flügen via Island hätten ausreisen können.
23.37 Uhr: Angreifer in Jerusalem stirbt nach Schüssen auf Polizisten
Bei einem Angriff mit einer Schusswaffe im Osten von Jerusalem ist ein Mann ums Leben gekommen. Ein "Terrorist" habe einen Polizisten schwer und einen weiteren leicht verletzt, teilten israelische Sicherheitskräfte am Donnerstagabend mit. Der Schütze sei daraufhin getötet worden. Zu dem Angriff bekannte sich die radikale Palästinenserorganisation PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas).
23.29 Uhr: Österreich bestätigt drei Todesfälle nach Hamas-Angriff auf Israel
Das österreichische Außenministerium hat den Tod von zwei weiteren österreichisch-israelischen Staatsbürgern bekanntgegeben. Der Tod eines dritten Doppelstaatsbürgers war bereits am Vortag bestätigt worden. Zwei Personen würden noch vermisst, hieß es.
23.05 Uhr: EU-Spitze in Israel erwartet
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola wollen am Freitag Israel besuchen. Von der Leyen und Metsola wollen sich mit der israelischen Führung treffen und ihre Solidarität mit den Opfern der Hamas-Angriffe bekunden, wie die Kommission mitteilt.
22.07 Uhr: Palästinenser melden 1.537 Tote im Gazastreifen
Das palästinensische Gesundheitsministerium meldet 1.537 Todesopfer durch israelische Luftangriffe auf den Gazastreifen seit Samstag. Die Zahl der Verletzten liege bei 6.612, hieß es weiter.
22.02 Uhr: Frankreichs Anti-Terror-Behörde ermittelt nach Hamas-Attacke
Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel mit 13 getöteten Franzosen und 17 Vermissten hat die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Ermittelt werde wegen Mordes mit terroristischem Zusammenhang sowie Entführung und Freiheitsberaubung, teilte die nationale Behörde am Donnerstagabend in Paris mit. Die Ermittlungen bezögen sich auf Taten, denen französische Staatsangehörige zum Opfer gefallen sind. Die Ermittlungen wurden demnach dem Inlandsgeheimdienst und der Direktion der Kriminalpolizei übertragen.
21.42 Uhr: Russland kritisiert israelische Luftangriffe auf Syrien scharf
Russland hat die Angriffe der israelischen Luftwaffe auf Flughäfen in Syrien als groben Verstoß gegen die Souveränität des Landes kritisiert und vor einer weiteren Eskalation in Nahost gewarnt. Angesichts der Zuspitzung des palästinensisch-israelischen Konflikts könnten solche Handlungen eine Ausweitung der militärischen Auseinandersetzung auf die ganze Region provozieren, schrieb das Außenministerium in Moskau am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Dies dürfe auf keinen Fall zugelassen werden.
Die Schläge gegen Landebahnen der Flughäfen in Damaskus und Aleppo träfen zivile Infrastruktur. "Damit wurden völlig unschuldige Menschen und die Sicherheit des internationalen Flugverkehrs einer realen Gefahr ausgesetzt", hieß es zudem. Das israelische Militär hatte sich nicht zu dem Vorfall geäußert. Syrischen Medienberichten zufolge soll als Folge der Angriffe vom Donnerstag der Flugbetrieb eingestellt worden sein.
21.26 Uhr: Dutzende Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager Dschabalija
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus im Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gazastreifen nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Das Innenministerium der im Gazastreifen regierenden Hamas berichtete von mindestens 45 Toten und Dutzenden Verletzten. Ein Sprecher sagte der Nachrichtenagentur AP, die Opferzahl dürfte noch weiter steigen, denn immer noch würden Leichen aus den Trümmern gezogen.
In dem Haus hätten sich Dutzende Mitglieder einer Großfamilie befunden. Nachbarn berichteten der Nachrichtenagentur AP von zwei eingestürzten Wohngebäuden, in denen sich mehrere Familien aufgehalten hätten. Einer von ihnen, Chalil Abu Jahia, sagte "Wir können nicht fliehen, weil man bombardiert wird, wo immer man auch ist. Es braucht ein Wunder, damit man hier überlebt."
20.55 Uhr: Auch US-Verteidigungsminister Austin reist nach Israel
Nach dem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken kommt schon am Freitag auch Verteidigungsminister Lloyd Austin nach Israel. Er werde dort Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant treffen, berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf informierte Kreise. Unter anderem soll es bei den Gesprächen um militärische Unterstützung im Kampf gegen die islamistische Hamas gehen. Austin selbst sagte, die US-Regierung arbeite mit Dringlichkeit daran, Israel alles zur Verfügung zu stellen, was es für seine Verteidigung brauche.
20.53 Uhr: Israels Parlament billigt offenbar Notstandsregierung
Israels Parlament hat die Bildung einer Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz gebilligt. Das berichteten israelische Medien. Neben Gantz sollen demnach vier weitere Mitglieder der Opposition in die Regierung eintreten. Die Einigung zur Notstandsregierung sieht vor, dass Netanyahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie der ehemalige Verteidigungsminister Gantz von der Partei Nationale Union ein Kriegskabinett bilden. Als Beisitzer ohne Stimmrecht sollen der ehemalige Generalstabschef Gadi Eisenkot und Likud-Minister Ron Dermer dienen.
Israels Oppositionsführer Jair Lapid hatte zuvor erklärt, er werde der Notstandsregierung nicht beitreten, seine Partei unterstütze dennoch den Krieg gegen die Hamas als solchen. Experten gehen davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen in den nächsten Tagen durchsetzen zu können.
20.35 Uhr: Libanesischer Regierungschef ruft zur Zurückhaltung auf
Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati hat alle Gruppen im Land zur Zurückhaltung aufgerufen. Man sollte sich nicht in "Israels Pläne" hineinziehen lassen, sagte Mikati. Gerichtet war seine Aussage offensichtlich vor allem an die libanesische Hisbollah-Miliz, die bereits 2006 einen einmonatigen Krieg mit Israel geführt hatte.
Auch außerhalb der Region ist die Sorge groß, dass die Hisbollah oder andere extremistische Gruppen nach dem Großangriff der Hamas auf Israel in den Konflikt eintreten könnten. Vereinzelt war es in den vergangenen Tagen vom Libanon und von Syrien aus zu Raketenangriffen auf Israel gekommen, das daraufhin zurück feuerte.
19.51 Uhr: Lufthansa verlängert Flugstopp nach Israel bis 22. Oktober
Die Airlines der Lufthansa-Gruppe setzen aufgrund von Sicherheitsbedenken den Flugverkehr mit Israel noch länger aus. Reguläre Flüge bleiben bis einschließlich 22. Oktober ausgesetzt, teilte das Unternehmen mit. Dazu hätten sich die Fluggesellschaften - neben der Hauptmarke Lufthansa betrifft das Swiss, Austrian und Brussels Airlines - aufgrund der sich weiterhin unklar entwickelnden Situation in Israel entschieden.
Unterdessen stehe die Airline weiter im Austausch mit dem Auswärtigen Amt über mögliche weitere Sonderflüge, um Deutsche aus Israel nach Hause zu bringen. Am Donnerstag gingen die ersten vier Rückholflüge nach Tel Aviv, für Freitag sind vier weitere geplant.
Normalerweise haben die Lufthansa-Fluglinien 17 Israel-Flüge pro Tag im Programm. Auch die meisten anderen Airlines stellten Verbindungen in das von der Islamistenorganisation Hamas angegriffene Land ein - für die kommenden Wochen, ohne genaue Frist bis auf Weiteres und manche sogar bis Dezember.
19.43 Uhr: Blinken will palästinensischen Präsidenten Abbas treffen
US-Außenminister Antony Blinken will sich mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas treffen. Er werde nach seinem Aufenthalt in Israel nach Jordanien weiterreisen, um dort Abbas sowie den jordanischen König Abdullah II. zu treffen, kündigte Blinken am Donnerstag in Tel Aviv an. In den kommenden Tagen werde man auch mit Vertretern Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate und Ägyptens zusammenkommen.
Blinken ließ offen, ob er persönlich an den Gesprächen teilnehmen werde. Bei jedem dieser Treffen gehe es darum, auf die Länder einzuwirken, um eine Ausweitung des Konflikts in der Region zu verhindern und eine Freilassung der Geiseln in Gaza zu erreichen, sagte Blinken.
19.35 Uhr: Großbritannien schickt zwei Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer
Großbritannien verlegt einer britischen Zeitung zufolge zwei Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Zudem soll es als Zeichen der Unterstützung Überwachungsflüge über Israel geben, berichten die "Times". Das Büro des britischen Premiers Rishi Sunak hat entsprechende Berichte am Abend bestätigt.
Die konservative britische Regierung hatte bereits in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass London fest an der Seite Israels steht. Außenminister James Cleverly war bereits am Mittwoch zu Gesprächen mit der israelischen Regierung in das Land gereist.
19.22 Uhr Israels Militär: 6.000 Bomben auf Gaza
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seit dem Großangriff der militant-islamistischen Terrorgruppe Hamas auf Israel 6.000 Bomben auf den Gazastreifen abgeworfen. Das meldet die Nachrichtenagentur AP. Israel hat erklärt, es wolle Ziele treffen, die der Gruppe zuzurechnen sind. Es gab jedoch auch zahlreiche Zivilisten unter den Opfern; Krankenhäuser und UN-Notunterkünfte wurden getroffen, Familien kamen in ihren Häusern zu Tode.
19.16 Uhr: Lapid: "Versagen vom Samstag ist unverzeihlich"
Israels Oppositionsführer Jair Lapid hat der Regierung Versagen im Zusammenhang mit dem Großangriff der radikalislamischen Terrororganisation Hamas vorgeworfen. "Das Versagen vom Samstag ist unverzeihlich", sagte Lapid. Er kündigte außerdem an, er werde der von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vorgeschlagenen Notstandsregierung mit dessen Rivalen Benny Gantz nicht beitreten. Er sei für eine "Regierung der nationalen Einheit" und wolle sich nicht einer Regierung mit "Extremisten" anschließen, sagte Lapid. Dabei verweis er auf Itamar Ben-Gvir, den Minister für öffentliche Sicherheit von der rechtsextremen Partei Jüdische Kraft. Das israelische Parlament tritt am Abend zusammen, um die Notstandsregierung zu bestätigen.
19.09 Uhr: Frankreich verbietet alle pro-palästinensischen Demonstrationen
In Frankreich sind sämtliche pro-palästinensische Demonstrationen bis auf Weiteres verboten. "Die Organisation verbotener Veranstaltungen muss zu Polizeigewahrsam führen", heißt es in einem Schreiben des Innenministers Gérald Darmanin an die Präfekten, in das die Nachrichtenagentur AFP Einblick hatte. Sowohl die Organisatoren als auch mutmaßliche Unruhestifter sollten in Gewahrsam genommen werden.
Darmanin begründete die Maßnahme damit, dass solche Demonstrationen zu Störungen der öffentlichen Ruhe führen könnten. Ein Pariser Verwaltungsgericht hat zudem das Verbot einer für den Abend in Paris geplanten Demonstration bekräftigt. Das Verbot durch den Präfekten sei kein Verstoß gegen die Versammlungsfreiheit, da es vor dem Hintergrund "extremer Gewalt" ergangen sei. Es bestehe das Risiko, "diese Gewalt nach Frankreich zu exportieren", hieß es in der Urteilsbegründung. Der Richter verwies auf die gestiegene Zahl antisemitischer Taten.
18.24 Uhr: Nato: Israel soll "Verhältnismäßigkeit" in Gaza wahren
Nach dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas haben die NATO-Staaten Israel ihrer Solidarität versichert, die israelische Armee aber zugleich zur Wahrung der "Verhältnismäßigkeit" im Kampf gegen die Palästinenserorganisation aufgefordert. "Israel steht nicht alleine da", erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Treffen der Verteidigungsminister des Bündnisses in Brüssel. Israel habe "das Recht, sich selbst unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit gegen diese ungerechtfertigten Terrorakte zu verteidigen", teilten die NATO-Staaten mit.
Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant war per Video zugeschaltet.
18.19 Uhr: Angriffe im Gazastreifen laut israelischem Präsidenten sind "keine Vergeltung"
Israels Präsident Izchak Herzog hat betont, dass die Angriffe im Gazastreifen nach der Terrorattacke der Hamas "keine Vergeltung" sind. Die Bombardements zielten auf die Hamas, damit die dort herrschende, islamistische Gruppe nicht länger ihr Ziel, Israel zu zerstören, verfolgen könne, sagte Herzog.
"Hamas hat Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen." Die Gruppe verstecke sich im Gazastreifen in besiedelten Gebieten und missbrauche die Bevölkerung als Schutzschild. Für ihre Aktivitäten nutze sie etwa Moscheen, Geschäfte und Wohnhäuser als Zentren. "Wir arbeiten daran, diese Infrastruktur zu zerstören", so Herzog weiter. Die Armee gehe sehr umsichtig vor und versuche die Schäden für die palästinensische Bevölkerung möglichst gering zu halten.
18.12 Uhr: Erstes Flugzeug mit evakuierten Deutschen gelandet
Der erste Sonderflug mit in Israel gestrandeten Deutschen ist am späten Nachmittag in Deutschland gelandet. Die Maschine mit nach Angaben des Auswärtigen Amtes 372 Deutschen an Bord kam aus Tel Aviv und erreichte mit etwa einer Stunde Verspätung den Flughafen in Frankfurt am Main.
Einige Minuten später landete auch der zweite Lufthansa-Sonderflug aus Israel in München, wie aus der Website flighttracker24.com ersichtlich wurde. Im Laufe des Tages sind drei weitere Sonderflüge geplant. Am Freitag sollen erneut insgesamt vier Flugzeuge deutsche Staatsbürger aus Israel ausfliegen.
- Zum Artikel "'Nervenkrieg': Münchner während Hamas-Attacke in Israel"
17.23 Uhr: USA hatten nach eigenen Angaben keine Hinweise auf Angriff
Die USA hatten nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin keine "frühen Warnungen oder Hinweise" darauf, dass die palästinensische Terrororganisation Hamas Israel angreifen würde. "Wenn wir diese Hinweise gehabt hätten, hätten wir sie mit Israel geteilt, aber meines Wissens haben wir nichts dergleichen gesehen", sagte Austin nach einem Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel.
Austin betonte zudem, dass Washington keine Bedingungen an die Art und Weise knüpft, wie Israel die von den USA bereitgestellten Waffen zur Bekämpfung der Hamas einsetzt. In Israel gebe es "ein professionelles Militär, das von einer professionellen Führung geführt wird, und wir hoffen und erwarten, dass sie bei ihrer Kampagne das Richtige tun".
17.17 Uhr: Hamas-Funktionär kommentiert den Terror
Die Vorbereitung der islamistischen Hamas auf den Großangriff in Israel hat nach Aussagen eines hohen Hamas-Funktionärs Monate gedauert. Ali Barakeh, Hamas-Funktionär im Exil in der libanesischen Hauptstadt Beirut, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Es hat Monate gedauert die Operation vorzubereiten." Bisher hätten sie ihr Ziel erreicht. "Später wollen wir einen Gefangenenaustausch erzwingen", sagte Barakeh.
Die Mitglieder der Gruppierung, die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hätten sich auf eine lange Dauer der "Operation" eingestellt. "Wir haben genug Waffen und Ausrüstung, um uns der Besatzungsmacht zu stellen", sagte Barakeh. Die israelische Armee sei von der Hamas besiegt worden - sie habe sich als "Papiertiger" herausgestellt.
17.09 Uhr: Israelischer Generalstabschef gesteht Versagen des Militärs ein
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat angesichts des verheerenden Terrorangriffs der Hamas auf das Land ein Versagen des Militärs beim Schutz von Zivilisten eingestanden. Das Militär sei für die Sicherheit des Landes und seiner Bürger verantwortlich, sagte Herzi Halevi am Donnerstag. Am Samstagmorgen habe es in dem Gebiet um den Gazastreifen versagt. "Wir werden Lehren ziehen, wir werden ermitteln, aber jetzt ist die Zeit für Krieg", sagte er.
17.01: Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas verurteilt Gewalt
Lange hatte er geschwiegen und war dafür auch von Kanzler Olaf Scholz kritisiert worden. Jetzt verurteilte Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas grundsätzlich Gewalt gegen Zivilisten. "Wir lehnen die Praxis, Zivilisten zu töten oder sie zu misshandeln, auf beiden Seiten ab, weil sie gegen Moral, Religion und internationales Recht verstößt", wird Abbas von der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zitiert.
16.48 Uhr: US-Minister: Knüpfen keine Bedingungen an Militärhilfe für Israel
Die US-Regierung knüpft nach eigenen Angaben keine Bedingungen an militärische Unterstützung für Israel nach den Angriffen der Hamas. "Wir überlassen es ihnen, zu definieren, wie ihre Operationen aussehen werden", so US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
US-Präsident Joe Biden hatte Israel am Mittwoch aufgefordert, trotz der Wut und des Frusts nach den "Regeln des Krieges" zu handeln - dies aber nicht weiter ausgeführt. Biden hatte US-Medien zufolge den israelischen Premier Benjamin Netanjahu bereits in Gesprächen aufgefordert, die Zahl der zivilen Opfer im Gazastreifen so gering wie möglich zu halten und nach dem Völkerrecht zu handeln.
16.32 Uhr: Flugblätter rufen Palästinenser in Beit Lahija zur Flucht auf
Die Bewohner der Stadt Beit Lahija im Norden des Gazastreifens sind vom israelischen Militär dazu aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Sie sollten in Schutzräumen Zuflucht suchen, stand auf Flugblättern, die heute von israelischen Kampfjets abgeworfen wurden. "Jeder, der sich in der Nähe von Hamas-Terroristen befindet, bringt sein Leben in Gefahr", war darauf zu lesen.
Die Region um Beit Lahija war bereits heftig beschossen worden, bevor die Flugblätter abgeworfen wurden. Schutzräume im Gazastreifen bieten auch keine echte Sicherheit vor Luftangriffen. Zehn der Notunterkünfte, die vom UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge betrieben werden, wurden ebenfalls bereits bei israelischen Angriffen getroffen.
16.25 Uhr: EU stellt TikTok ebenfalls Ultimatum wegen Fake News
Die EU fordert auch von der Kurzvideo-Plattform TikTok ein verstärktes Vorgehen gegen Fake News im Zusammenhang mit dem Angriff der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation auf Israel. Es gebe Hinweise, dass über die Video-Plattform Falschinformationen über die Eskalation in Nahost verbreitet würden, sagt EU-Industriekommissar Thierry Breton. Er habe TikTok-Chef Shou Zi Chew in einem Brief darüber informiert. Das Unternehmen habe 24 Stunden Zeit, sich umfassend dazu zu äußern. Ähnliche Forderungen hatte Breton in dieser Woche bereits in Schreiben an den Kurznachrichtendienst X und die Facebook-Mutter Meta gerichtet.
- Zum Artikel "#Faktenfuchs: Bilder und Videos aus Israel im Check"
16.08 Uhr: Inzwischen über 1.400 Tote in Gaza
Unter den mehr als 1.400 Todesopfern der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen sind nach neuesten palästinensischen Angaben 447 Kinder. Zudem seien dort 6.268 Menschen verletzt worden, teilt das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen insgesamt stieg den Angaben nach auf 1.417.
15.51 Uhr: Ministerium: Betätigungsverbot sowohl gegen Hamas als auch Samidoun
Die Bundesregierung geht gegen das palästinensische Netzwerk Samidoun mit einem Betätigungsverbot vor, ebenso wie gegen die islamistische Terrororganisation Hamas, die Israel angegriffen hat. Zuvor hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Verbote angekündigt.
"Diese Verbote bereiten wir sehr intensiv vor und werden sie schnellstmöglich vollziehen." Zu Zeitpunkten und operativen Einzelheiten werde es vorab keine Informationen geben. "Die Hamas ist bereits bisher von der EU als Terrororganisation eingestuft und wird in Deutschland von den Gerichten als ausländische terroristische Vereinigung eingeordnet, was schon bisher entschiedene Maßnahmen der Sicherheitsbehörden ermöglicht hat. Das Betätigungsverbot wird ein weiterer Schritt sein, um jegliche Aktivitäten in Deutschland zu unterbinden."
15.35 Uhr: Baerbock reist zu Solidaritätsbesuch nach Israel
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist nach dem blutigen Angriff der islamistischen Hamas an diesem Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts mit. Details des Besuches waren zunächst nicht bekannt.
Baerbock hatte Israel nach Beginn des Angriffs mehrfach die Solidarität Deutschlands versichert. Am Vortag im Bundestag hatte sie vor einer weiteren Eskalation des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. "Ja, diese Gefahren gibt es", sagte sie. Alle Anstrengungen richteten sich darauf, einen Flächenbrand zu verhindern.
14.59 Uhr: Großbritannien organisiert nun doch Rückkehrflüge aus Israel
Die britische Regierung koordiniert nun doch Rückkehrflüge für ihre Bürger aus Israel. Das teilte das Außenministerium in London am Donnerstag mit. Demnach sollte noch am selben Tag der erste Flug in Tel Aviv in Richtung Großbritannien starten. Vortritt haben demzufolge schutzbedürftige Staatsbürger. Wer Anspruch habe, werde benachrichtigt, hieß es weiter. Die Tickets kosten den Angaben zufolge 300 Pfund (knapp 350 Euro) und werden von kommerziellen Fluggesellschaften durchgeführt.
London hatte zunächst gezögert, Rückkehrflüge zu koordinieren und auf Linienflüge verwiesen. Am Mittwoch hatten jedoch mehrere Fluglinien angekündigt, alle Flüge zwischen Großbritannien und Israel auszusetzen.
14.42 Uhr: Kreuzfahrtreedereien laufen keine israelischen Häfen an
Kreuzfahrtreedereien verzichten nach dem Angriff der Hamas auf Israel aus Sicherheitsgründen auf den Anlauf israelischer Häfen. Wie die Reederei MSC Cruises am Donnerstag mitteilte, wurden daher die Reiserouten der "MSC Sinfonia" und der "MSC Musica" im östlichen Mittelmeer überarbeitet. Auf den acht folgenden Reisen der "MSC Sinfonia" bis Anfang 2024 werde Haifa durch Istanbul ersetzt, was auch bedeute, dass Rhodos durch Piräus und Limassol durch Izmir ersetzt werden müssten. Auf den folgenden drei Reisen der "MSC Musica" ab Piräus in Griechenland werde Haifa am 18. und 25. Oktober durch Rhodos und am 1. November durch Marmaris in der Türkei ersetzt.
14.39 Uhr: IEA: Eskalation im Nahen Osten belastet Ölmärkte
Die Eskalation im Nahen Osten belastet nach Einschätzung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) die Ölmärkte. Zwar hätten sich die Preise nach anfänglichen Risikoaufschlägen wieder stabilisiert. Da aber mehr als ein Drittel des weltweiten Erdölhandels auf dem Seeweg auf den Nahen Osten entfällt, verfolgten die Märkte die Lage weiter gespannt, auch wenn es keine direkten Auswirkungen auf das Ölangebot bisher gab. Vor dem Hintergrund der von der Energie-Agentur seit geraumer Zeit erwarteten ausgeglichenen Ölmärkte werde sich die internationale Gemeinschaft weiter auf die Risiken für die Ölströme in der Region konzentrieren.
14.29 Uhr: Syrische Flughäfen nach israelischem Angriff außer Betrieb
Bei israelischen Luftangriffen auf die syrischen Flughäfen Aleppo und Damaskus sollen die Landebahnen der beiden Flughäfen beschädigt worden sein. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Der Betrieb sei eingestellt worden. Das israelische Militär äußerte sich nicht zu den Berichten.
14.27 Uhr: Israelischer Minister übernimmt Mitverantwortung nach Hamas-Angriff
Nach dem überraschenden Hamas-Terrorangriff auf Israel hat erstmals ein Minister der Regierung Netanjahus Mitverantwortung übernommen. "Wir sind die Regierung zu dem Zeitpunkt, als es passiert ist. Wir sind verantwortlich", sagte Bildungsminister Joav Kisch im israelischen Fernsehen. Auch die Armee sei verantwortlich. Israel sei von dem Angriff am Samstag völlig überrumpelt worden, obwohl die Armee und der Geheimdienst international als führend gelten. "Wir haben uns mit Blödsinn beschäftigt", sagte Kisch, der der Likud-Partei von Ministerpräsident Netanjahu angehört. "Wir haben vergessen, wo wir leben." Doch jetzt sei nicht die Zeit, um sich damit zu beschäftigen. "Jetzt müssen wir uns auf den Sieg konzentrieren."
14.24 Uhr: Blinken - Die USA werden immer an der Seite Israels stehen
Bei seinem Besuch in Israel hat US-Außenminister Blinken bekräftigt, dass sein Land Israel "immer" unterstützen werde. "Wir werden immer an Ihrer Seite stehen", sagte der US-Chefdiplomat nach dem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in Tel Aviv. Zugleich verwies er auf die "legitimen Interessen" der Palästinenser, die aber nicht von der radikalislamischen Hamas repräsentiert würden. "Sie sind wahrscheinlich stark genug, sich alleine selbst zu verteidigen", sagte Blinken an die Adresse der Israelis. "Aber so lange die USA existieren, müssen Sie das nicht. Wir werden immer an Ihrer Seite stehen."
14.22 Uhr: Israels Verteidigungsminister zeigt bei Nato Schock-Video
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat in einer Schalte mit Kollegen der Nato-Staaten ein unzensiertes Video einiger brutaler Taten der Hamas gezeigt. Wie das israelische Verteidigungsministerium im Anschluss mitteilte, dokumentierte es Gräueltaten gegen israelische Zivilisten und Soldaten sowie gegen ausländische Staatsangehörige, die entweder entführt oder getötet wurden. Aus Nato-Kreisen hieß es, die Bilder seien schockierend gewesen. Genauere Angaben wurden aber nicht gemacht.
14.18 Uhr: Scholz empfängt Emir von Katar zu Gesprächen über Hamas-Angriff
Bundeskanzler Scholz hat im Berliner Kanzleramt den Emir des reichen Golfstaats Katar empfangen, der zu den wichtigsten Unterstützern der islamistischen Hamas gehört. Nach dem Angriff der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel hatte Katar allein Israel dafür verantwortlich gemacht und auf die "ständigen Verletzungen der Rechte des palästinensischen Volkes" verwiesen. Nach Angaben der Hamas versucht Katar aber auch zu vermitteln, um einen Austausch israelischer Geiseln und palästinensischer Häftlinge in israelischen Gefängnissen zu erreichen.
Scholz begrüßte den Emir Tamim bin Hamad Al Thani vor dem Kanzleramt und zog sich dann mit ihm zu einem Mittagessen zurück. Eine gemeinsame Pressekonferenz ist anschließend nicht geplant.
14.15 Uhr: US-Außenminister Blinken: Komme auch als Jude zu Ihnen
US-Außenminister Antony Blinken hat bei seinem Besuch in Israel angesichts der Angriffe der Hamas über seine eigene Familiengeschichte gesprochen. "Ich komme zu Ihnen nicht nur als Außenminister der Vereinigten Staaten, sondern auch als Jude", sagte Blinken in Tel Aviv bei einem Presseauftritt mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Blinken ist der zweite jüdische Außenminister der USA nach Henry Kissinger.
14.13 Uhr: Kreuzfahrtreedereien ändern Reiserouten im östlichen Mittelmeer
Kreuzfahrtreedereien verzichten nach dem Angriff der Hamas auf Israel aus Sicherheitsgründen auf den Anlauf israelischer Häfen. Wie die Reederei MSC Cruises mitteilt, wurden daher die Reiserouten der "MSC Sinfonia" und der "MSC Musica" im östlichen Mittelmeer überarbeitet. Auf den acht folgenden Reisen der "MSC Sinfonia" bis Anfang 2024 werde Haifa durch Istanbul ersetzt, was auch bedeute, dass Rhodos durch Piräus und Limassol durch Izmir ersetzt werden müssten. Auf den folgenden drei Reisen der "MSC Musica" ab Piräus in Griechenland werde Haifa am 18. und 25. Oktober durch Rhodos und am 1. November durch Marmaris in der Türkei ersetzt.
14.11 Uhr: Zahl der toten US-Amerikaner bei Hamas-Angriffen steigt auf 25
Die Zahl der bei Angriffen islamistischer Hamas-Terroristen in Israel getöteten US-Amerikaner ist nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken auf mindestens 25 gestiegen. Man trauere über den "unermesslichen Verlust", sagte Blinken in Tel Aviv bei einem Presseauftritt mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
14.09 Uhr Ägypten - Israel soll Angriffe auf Grenzübergang zu Gaza vermeiden
Ägypten hat Israel aufgefordert, Luftangriffe auf seinen einzigen Grenzübergang zum Gazastreifen zu vermeiden. In einer Erklärung des ägyptischen Außenministeriums heißt es, Angriffe auf die palästinensische Seite des Grenzübergangs müssten vermieden werden, damit notwendige Reparaturarbeiten vorgenommen werden könnten. Der Übergang sei eine Lebensader zur Unterstützung der Menschen im Gazastreifen.
Wegen anhaltender israelischer Luftangriffe ist der Grenzübergang derzeit außer Betrieb. Er ist der einzige Übergang zum Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird.
14.06 Uhr: Weitere Sonderflüge für deutsche Israel-Heimkehrer am Sonntag
Neben der Lufthansa holt auch der deutsche Ferienflieger Condor Deutsche aus Israel mit Sonderflügen nach Hause. Für Sonntag seien in Absprache mit dem Auswärtigen Amt zwei Flüge nach Akaba in Jordanien, nahe an der Grenze zu Israel im Süden, geplant, wie eine Airline-Sprecherin sagte. Die beiden Airbus-Maschinen hätten insgesamt knapp 500 Sitzplätze.
13.59 Uhr: Syrien - Israelische Luftangriffe auf Ziele in Damaskus und Aleppo
Das syrische Staatsfernsehen meldet israelische Luftangriffe auf die wichtigsten Flughäfen in der Hauptstadt Damaskus und in der nördlichen Stadt Aleppo. Die Luftabwehr sei im Einsatz, berichtet der syrische Sender Scham FM. Es gebe Schäden, aber keine Opfer am Flughafen Aleppo. Informationen zum Flughafen Damaskus werden nicht genannt.
Israel hat in den vergangenen Jahren immer wieder Ziele in Syrien angegriffen, die es als mit dem Iran in Verbindung stehend bezeichnet, äußert sich jedoch selten zu Einzelheiten. Syrien ist mit Israel verfeindet. Zudem sind in Syrien zur Unterstützung der Armee Einheiten der libanesischen Hisbollah-Miliz im Einsatz, die wie auch der syrische Präsident Baschar al-Assad vom Iran unterstützt wird. Die Informationen konnten nicht unabhängig überprüft werden.
13.28 Uhr: Israel greift offenbar Flughäfen von Damaskus und Aleppo an
Wie die Nachrichtenagentur AFP soeben berichtet, greift Israel anscheinend die syrischen Flughäfen von Damaskus und Aleppo an. Die Agentur nennt das syrische Staatsfernsehen als Quelle.
13.25 Uhr: Vereinte Nationen warnen vor Wasserkrise im Gazastreifen
Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) warnt vor einer Wasserkrise im Gazastreifen. "Die UNRWA-Notunterkünfte sind überfüllt und die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, Non-Food-Artikeln und Trinkwasser ist begrenzt. In UNRWA-Notunterkünften und im gesamten Gazastreifen droht aufgrund beschädigter Infrastruktur eine Wasserkrise", heißt es im aktuellen Lagebericht. Aufgrund der vollständigen Blockade des Gazastreifens durch die israelischen Behörden könnten die Wasservorräte nicht wieder aufgefüllt werden.
13.21 Uhr: Schutz jüdischer Einrichtungen in Deutschland wird nochmals erhöht
Wegen Gewaltaufrufen gegen jüdische Einrichtungen werden die Sicherheitsmaßnahmen nach Angaben des Zentralrats der Juden nochmals verstärkt. "Sowohl von staatlicher als auch von jüdischer Seite wird alles Mögliche unternommen, um die Sicherheit zu gewährleisten", teilte der Zentralrat in Berlin mit und dankte den Sicherheitsbehörden von Bund und Land ausdrücklich. In sozialen Netzwerken kursieren Aufforderungen zu Gewalt gegen jüdische Einrichtungen für den morgigen Freitag, so der Zentralrat. Die Drohungen seien nicht verifiziert, doch könnte es Trittbrettfahrer oder Einzeltäter geben.
13.19 Uhr: Somalische Terrormiliz Al-Shabaab dankt Hamas für Angriff
Die somalische islamistische Terrormiliz Al-Shabaab hat über ihre Propagandakanäle die palästinensische Hamas für ihren Angriff auf Israel mit mehr als 1.200 Toten beglückwünscht. "Danke für den Dschihad und die gute Arbeit, die ihr getan habt", heißt es in einer Botschaft der Al-Kaida-nahen Terrorgruppe vom Horn von Afrika.
13.13 Uhr: UN-Experten - Israels Angriffe auf Gazastreifen "Kollektivstrafe"
Bei den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen handelt es sich UN-Sonderberichterstattern zufolge um eine Kollektivstrafe. Die Gruppe von unabhängigen Experten verurteilte die Verbrechen, die die radikal-islamische Hamas an Israelis begangen habe. Israel habe aber seinerseits zu willkürlichen militärischen Mitteln gegen die palästinensische Bevölkerung des Gazastreifens gegriffen, heißt es in der Erklärung. Die Palästinenser lebten seit 16 Jahren mit einer rechtswidrigen Blockade und hätten bereits fünf große, brutale Kriege hinter sich, die nicht aufgearbeitet worden seien. "Das kommt einer Kollektivstrafe gleich." Es gebe keine Rechtfertigung für Gewalt gegen unschuldige Zivilisten - weder von der Hamas noch von israelischen Soldaten. "Das ist nach internationalem Recht verboten und ist ein Kriegsverbrechen."
12.55 Uhr: Erster Lufthansa-Sonderflug für Deutsche in Israel gestartet
Die Lufthansa hat damit begonnen, Deutsche aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Israel nach Deutschland zu bringen. Der erste Sonderflug ist gerade in Tel Aviv mit Ziel Frankfurt gestartet, wie das Auswärtigen Amt mitteilt. An Bord seien 372 deutsche Staatsangehörige. Weitere Flüge im Auftrag des deutschen Außenministeriums sollten im Laufe des Nachmittags und am Freitag folgen. Die Lufthansa hatte zugesagt, jeweils bis zu vier Flüge aus Tel Aviv anzubieten. Jeweils zwei sollten nach Frankfurt und nach München gehen. Als Abflugzeiten waren an beiden Tagen 13.30 Uhr, 14.30 Uhr, 16.00 Uhr und 17.00 Uhr (Ortszeit) vorgesehen.
12.33 Uhr: Humanitäre Lage im Gazastreifen verschärft sich
Im dicht besiedelten Gazastreifen hat sich die humanitäre Lage angesichts massiver israelischer Luftangriffe als Reaktion auf die Hamas-Gräuel extrem verschärft. Die Schläge kämen aus der Luft, vom Meer und vom Land, berichtete das UN-Nothilfebüro (OCHA). Bisher seien fast 340.000 Menschen aus ihren Wohnungen geflüchtet. Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen. Eine Bodenoffensive der israelischen Armee, die nach der Bildung einer Notstandsregierung in Jerusalem möglicherweise kurz bevorsteht, würde die humanitäre Katastrophe noch einmal verschärfen. Israel aber verbat sich angesichts des blutigen Hamas-Überfalls vom Samstag "Moralpredigten".
12.31 Uhr: Frankreich organisiert weitere Sonderflüge aus Israel
Frankreich organisiert für die Rückholung von Staatsbürgern aus Israel am Freitag und Samstag jeweils mehrere Sonderflüge. Eine erste Sondermaschine von Air France aus Israel werde heute Abend in Paris erwartet, teilte das Außenministerium mit. Außenministerin Catherine Colonna werde die Reisenden am Flughafen Charles-de-Gaulle empfangen. Darüber hinaus werde mit Air France an einer schnellstmöglichen Wiederaufnahme des regulären Flugverkehrs nach Israel gearbeitet.
12.23 Uhr: Größtes Krankenhaus in Gaza nimmt keine Patienten mehr auf
Nach den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen kann das größte Krankenhaus in dem Küstengebiet nach palästinensischen Angaben keine Patienten mehr aufnehmen. Das Schifa-Krankenhaus in Gaza sei voll, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Klinik verfügt über rund 500 Betten. Bereits am Vortag hieß es, die Kliniken in dem Küstenstreifen seien voll belegt.
12.03 Uhr: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf mehr als 1.350
Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1.354 gestiegen. Mehr als 6.000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Großangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1.200 gestiegen. Mindestens 3.000 weitere seien verletzt worden. Rund 150 Menschen wurden von israelischem Boden in den Gazastreifen verschleppt.
11.49 Uhr: Rotes Kreuz - Benzin für Generatoren im Gazastreifen geht aus
Der Treibstoff im Gazastreifen zum Betreiben von Generatoren reicht dem Roten Kreuz zufolge nur noch für ein paar Stunden. "Soweit wir wissen, gibt es noch Benzin für Generatoren wie in Krankenhäusern - aber wahrscheinlich nur noch für einige Stunden", sagt der Direktor für die Region Naher Osten, Fabrizio Carboni, vor der Presse. Die Stromversorgung im Gazastreifen ist gestern zusammengebrochen, nachdem das einzige Kraftwerk seinen Betrieb einstellen musste.
11.37 Uhr: Nato ruft Israel zu Wahrung von "Verhältnismäßigkeit" in Gaza auf
Die Nato-Staaten haben Israel ihrer Solidarität versichert, die israelische Armee aber zugleich zur Wahrung der "Verhältnismäßigkeit" aufgefordert. "Israel steht nicht alleine da", erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Treffen der Verteidigungsminister des Bündnisses in Brüssel. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant war per Video zugeschaltet. Israel habe "das Recht, sich selbst unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit gegen diese ungerechtfertigten Terrorakte zu verteidigen", teilten die Nato-Staaten mit. Sie riefen die Hamas dazu auf, "alle Geiseln unverzüglich freizulassen" und forderten "den größtmöglichen Schutz für Zivilisten". US-Präsident Joe Biden hatte gewarnt, Israel müsse sich "trotz aller Wut und allem Frust" an internationales Recht halten.
11.34 Uhr: Türkei - Hilfslieferungen an Palästinenser schwierig
Humanitäre Hilfslieferungen an die Palästinenser im Gazastreifen sind der Türkei zufolge gegenwärtig kaum möglich. "Die Lage in der Region ist derzeit sehr kompliziert", sagte ein Vertreter des türkischen Verteidigungsministeriums vor der Presse. Die Türkei stehe für Hilfslieferungen bereit und das Militär sei auf entsprechende Aufgaben vorbereitet.
11.32 Uhr: Palästinenser werfen israelischen Siedlern Tötung zweier Zivilisten vor
Im Westjordanland haben dem dortigen Gesundheitsministerium zufolge israelische Siedler zwei Palästinenser getötet. Ein Vater und sein Sohn seien erschossen worden als die Siedler bei einer Beerdigung das Feuer eröffnet hätten, berichten Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Vorfall bei der Beerdigung von vier Palästinensern ereignete sich gestern in Kusra, in der Nähe der Stadt Nablus.
11.29 Uhr: Peking bestätigt drei chinesische Tote nach Kämpfen in Israel
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel sind auch mindestens drei chinesische Staatsbürger ums Leben gekommen. Zwei weitere Chinesen wurden vermisst, sagte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums. Mehrere Chinesen seien verletzt worden. Der Sprecher sagte, die Opfer seien "tragisch bei den Zusammenstößen" ums Leben gekommen, ohne eine Seite direkt verantwortlich zu machen. China hat seit dem Angriff vom Wochenende eine Verurteilung der Hamas vermieden. Alle Beteiligten sollten "Zurückhaltung üben, das Feuer sofort einstellen, die Zivilbevölkerung schützen und sicherstellen, dass sich die Situation nicht weiter verschlechtert".
11.25 Uhr: Trump kritisiert Netanjahu und nennt Hisbollah "schlau"
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat mit Kritik am israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Bemerkungen zur Schiiten-Miliz Hisbollah für Empörung gesorgt. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in West Palm Beach (Florida) ging er auf den verheerenden Terrorangriff der Hamas in Israel ein und bezeichnete die mit den Islamisten verbündete Hisbollah im Libanon als "sehr schlau". Diese hatte am Montag Raketen in Richtung Israel abgefeuert, worauf die israelische Armee mit Artilleriebeschuss reagierte. "Wissen Sie, die Hisbollah ist sehr schlau. Sie sind alle sehr schlau", so Trump. Zu Netanjahu sagte Ex-US-Präsident, er habe mit dem israelischen Regierungschef 2020 schlechte Erfahrungen gemacht.
11.23 Uhr: Rotes Kreuz: Krankenhäuser in Gaza verwandeln sich in Leichenhallen
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat die Kriegsparteien im Nahen Osten zur Schonung der Zivilisten aufgefordert. Das menschliche Leiden der Zivilbevölkerung sei abscheulich, erklärte Fabrizio Carboni, Regionaldirektor für den Nahen und Mittleren Osten des Roten Kreuzes. Ohne Strom drohten sich die Krankenhäuser im Gazastreifen in Leichenhallen zu verwandeln. Neugeborene in Brutkästen und ältere Patienten, die Sauerstoff benötigten, seien gefährdet. Die Nierendialyse falle aus, Röntgenaufnahmen könnten nicht erstellt werden.
11.19 Uhr: Bundestag setzt einstimmig Zeichen der Solidarität mit Israel
Der Bundestag hat einstimmig ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung für Israel nach den Terrorangriffen der Hamas gesetzt. "Israel hat ein Recht auf Selbstverteidigung. Das Existenzrecht Israels ist durch nichts zu relativieren", heißt es in einem Entschließungsantrag, der mit den Stimmen aller Fraktionen angenommen wurde. Das Parlament verurteilt darin die "barbarischen Gewaltakte" aufs Schärfste und betont, es stehe solidarisch und entschlossen an der Seite Israels.
Den Antrag hatten die Ampel-Koalition sowie die oppositionelle Union gemeinsam zu einer Regierungserklärung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) eingebracht. Darin heißt es weiter, Deutschland müsse "auf der Grundlage des Völkerrechts Israel alles Notwendige und Erwünschte zur Verfügung stellen, was es für die Verteidigung braucht".
11.13 Uhr: SPD-Fraktionschef bietet Israel Vermittlung bei Geiselbefreiung an
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Israel deutsche Vermittlung bei der Befreiung von Geiseln in Israel angeboten. "Wenn es erforderlich und gewünscht ist, wird auch Deutschland seinen Beitrag dazu leisten, wenn es zu Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln kommen muss", sagte Mützenich im Bundestag. Besonders wichtig sei es, weitere "unschuldige Opfer zu verhindern".
11.08 Uhr: Nato-Partner sichern Israels Verteidigungsminister Solidarität zu
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat per Videoschalte die Kollegen der Nato-Staaten persönlich über die Gräueltaten der Hamas an israelischen Zivilisten unterrichtet. Zudem informierte er auch über solche Taten an Staatsangehörigen mehrerer Bündnisstaaten, wie die Nato mitteilte. Zu Reaktion der Bündnispartner hieß es in der Mitteilung, Alliierte hätten ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck gebracht und deutlich gemacht, dass es das Recht habe, sich "verhältnismäßig" gegen die ungerechtfertigten Terrorakte zu verteidigen. Die Hamas sei aufgerufen, sofort alle Geiseln freizulassen. Zivilisten müssten so gut wie möglich geschützt werden.
11.03 Uhr: Faeser - Verbote sind "eindeutiges Signal"
Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont mit Blick auf das Betätigungsverbot für die Hamas und das Verbot der Gruppierung Samidoun, Deutschland habe eine besondere Verantwortung, eine Bedrohung von Jüdinnen und Juden mit aller Konsequenz zu bekämpfen. "Daher senden wir mit den Verboten das eindeutige Signal, dass jede Solidarisierung, jede Unterstützung des Terrors der Hamas von uns entschieden unterbunden wird", sagte Faeser in Berlin.
10.35 Uhr: Bundesinnenministerium will Hamas-Verbot "schnellstmöglich" vollziehen
Das Bundesinnenministerium bereitet das Betätigungsverbot für die Hamas in Deutschland sowie das Verbot der Gruppierung Samidoun "sehr intensiv vor". Beide Verbote würden "schnellstmöglich" vollzogen, teilt ein Ministeriumssprecher in Berlin mit. Die Verbote seien "das eindeutige Signal, dass jede Solidarisierung und jede Unterstützung des Terrors der Hamas unterbunden wird", betont der Sprecher.
10.32 Uhr: Minister - Kein Wasser oder Strom für Gaza ohne Rückkehr der Geiseln
Nach dem Hamas-Großangriff hat Israels Energieminister die Grundversorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an die Freilassung der israelischen Geiseln in Hand der islamistischen Hamas geknüpft. "Kein Stromschalter wird umgelegt, kein Wasserhahn geöffnet und kein Treibstofflaster fährt rein, bis die israelischen Geiseln nach Hause zurückgekehrt sind", schreibt Israel Katz auf der Plattform X (vormals Twitter). Humanitäre Gesten werde es nur im Gegenzug für humanitäre Gesten geben.
10.24 Uhr: Erster Lufthansa-Sonderflug für Deutsche unterwegs nach Israel
Ein Sonderflug der Lufthansa ist auf dem Weg nach Israel, um deutsche Staatsbürger im Rahmen einer vom Auswärtigen Amt organisierten Aktion nach Deutschland zu bringen. Der Flug aus Frankfurt sei in der Luft, er solle gegen 11.15 Uhr deutscher Zeit in Tel Aviv landen, hieß es aus dem deutschen Außenministerium. Nachdem einige Fluggesellschaften die Flüge eingestellt hätten, habe das Auswärtige Amt dafür gesorgt, dass nun doch wieder Sonderflüge der Lufthansa nach Israel flögen.
10.21 Uhr: Mehr als 100 antisemitische Vorfälle in Frankreich seit Hamas-Angriff
Seit dem Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel hat es in Frankreich mehr als 100 antisemitische Vorfälle gegeben. 24 Menschen seien festgenommen worden und müssten sich vor der Justiz verantworten, sagte Innenminister Gérald Darmanin dem Sender France Inter in Paris. Drei von ihnen werde die Aufenthaltserlaubnis für Frankreich entzogen.
Hauptsächlich habe es sich bei den Vorfällen um Farbschmierereien, Aufrufe zum Kampf gegen Israel und Beleidigungen gehandelt. Mehrere Personen seien aber auch mit Stichwaffen am Eingang von Schulen oder Synagogen festgenommen worden. Die Polizei habe auch eine Drohne mit einer Kamera im Innenhof einer jüdischen Stätte gesichtet.
10.13 Uhr: US-Außenminister Blinken in Israel von Amtskollegen empfangen
US-Außenminister Antony Blinken ist zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen. Er wurde nach seiner Landung auf dem Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv vom israelischen Außenminister Eli Cohen empfangen. Auch ein Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist geplant. Blinken will bei seinem Besuch über weitere US-Militärhilfen sprechen. Der US-Außenminister wird im Anschluss auch Israels Nachbarn Jordanien besuchen.
10.11 Uhr: Familien britischer Diplomaten verlassen Israel
Aus Sicherheitsgründen verlassen nun auch die Familien britischer Diplomaten das Land. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, teilte das britische Außenministerium der BBC zufolge mit. Die Regierung in London rät von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Israel ab. Die Entscheidung über die Angehörigen von Diplomaten sei "im Einklang" mit diesem Rat getroffen worden. Die Botschaft in Tel Aviv bleibe aber geöffnet und biete konsularische Dienste an.
10.10 Uhr: Sparkassen - Mittäterschaft des Irans könnte Auswirkungen auf Weltkonjunktur haben
"Sollte sich eine Mittäterschaft des Iran abzeichnen, könnten über den Ölpreis spürbare Auswirkungen auf die Weltkonjunktur folgen", sagt Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis bei der IWF-Herbsttagung in Marrakesch. Die Weltwirtschaft durchlaufe bereits eine Schwächephase und werde mit ständig neuen Krisen konfrontiert. "Zu den schon bestehenden geopolitischen Unsicherheiten kommt jetzt auch noch der terroristische Angriff der Hamas auf Israel hinzu. Vieles wird davon abhängen, ob dieser schreckliche Krieg regional begrenzt werden kann."
09.58 Uhr: Israelisches Militär attackiert Hamas-Elitetruppe
Wie am Morgen bekannt wurde, hat das israelische Militär in der Nacht nach eigenen Angaben verstärkt die Hamas-Führungsebene ins Visier genommen. Luftangriffe hätten der Hamas-Elitetruppe Nuchba gegolten, deren Kämpfer am Samstag nach Israel eingedrungen waren und 1.200 Menschen getötet hatten, sagte Militärsprecher Richard Hecht. Getroffen worden sei auch das Haus eines hohen Hamas-Kommandeurs für See-Einsätze, in dem Waffen gelagert worden seien.
Ein weiterer Angriff tötete Medien zufolge in Beit Lahia einen Kommandeur bewaffneten Gruppe Islamischer Dschihad. "Im Moment konzentrieren wir uns darauf, ihre Führungsspitze auszuschalten", sagte Hecht. "Nicht nur die militärische Führung, sondern auch die Regierungsführung, bis hin zu (dem obersten Hamas-Führer Jihia) al-Sinwar."
09.58 Uhr: Hamas wirft Israel Angriffe gegen Zivilisten vor
Die sowohl von den USA und der EU als Terror-Organisation eingestufte Hamas hat Israel vorgeworfen, Wohngebäude ohne Warnung anzugreifen. So sei ein mehrstöckiges Gebäude zerstört worden. Dabei habe es viele Tote gegeben, größtenteils Zivilisten. Die Hamas hat gedroht, israelische Geiseln zu töten, falls Israel ohne Vorwarnung palästinensische Zivilisten angreife.
09.55 Uhr: Antisemitische Taten in Großbritannien nehmen zu
Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat die Zahl der antisemitischen Straftaten in Großbritannien stark zugenommen. Die Organisation Community Security Trust (CST) registrierte zwischen dem 7. und 10. Oktober insgesamt 89 Zwischenfälle mit "antijüdischem Hass", das sei ein Vielfaches der Taten im Vorjahreszeitraum. Darunter seien sechs Angriffe, zum Beispiel Morddrohungen gegen Juden auf der Straße, sowie drei Zerstörungen von jüdischem Eigentum, teilte CST mit. Sicherheits-Staatssekretär Tom Tugendhat sagte, die Regierung nehme den Anstieg von antisemitischen Taten "äußerst ernst".
09.49 Uhr: UN-Hilfswerk hat fast 220.000 Flüchtlinge in Gaza untergebracht
Im Zuge der israelischen Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen haben knapp 220.000 Menschen in Einrichtungen des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge Schutz gesucht. In 92 Schulen des UNRWA seien inzwischen etwa 218.600 untergebracht worden, teilte das Hilfswerk mit. Viele weitere Menschen suchten nach den Zerstörungen zudem Unterkunft in von der Regierung betriebenen Schulen und anderen Gebäuden. Insgesamt seien im Gazastreifen mindestens 340.000 Menschen vor Kampfhandlungen geflohen.
09.44 Uhr: Iran und Syrien fordern Einigkeit bei Hilfe für Palästinenser
Die Präsidenten von Syrien und Iran rufen die islamischen Länder auf, sich auf eine Unterstützung für die Palästinenser zu einigen. "Islamische und arabische Länder sowie alle freien Menschen der Welt müssen eine gemeinsame Position erreichen, um die Verbrechen des zionistischen Regimes gegen das unterdrückte palästinensische Volk zu stoppen", sagt der iranische Präsident Ebrahim Raissi in einem Gespräch mit seinem syrischen Amtskollegen Baschar al-Assad. Als zionistisches Regime tituliert der Iran gewöhnlich Israel.
09.42 Uhr: Scholz - Arbeiten "mit ganzer Kraft" an Befreiung von Hamas-Geiseln
Deutschland sucht in enger Abstimmung mit Israel nach Möglichkeiten, die von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten Geiseln auch aus Deutschland freizubekommen. "Wir arbeiten mit ganzer Kraft daran, dass alle Geiseln wieder freikommen", sagte Scholz in seiner Regierungserklärung im Bundestag. Er befürchte, "dass die Hamas sie in den nächsten Wochen weiter als menschliche Schutzschilde missbrauchen wird".
09.33 Uhr: Scholz kündigt hartes Vorgehen gegen antisemitische Aktionen an
Kanzler Olaf Scholz hat ein hartes Vorgehen gegen antisemitische Aktionen in Deutschland angekündigt. "Hass und Hetze nehmen wir nicht tatenlos hin. Antisemitismus dulden wir nicht. Null Toleranz gegenüber Antisemiten – das müssen und werden unsere Sicherheitsbehörden mit aller Konsequenz durchsetzen", sagt er im Bundestag in einer Regierungserklärung. "Wer die Verbrechen der Hamas verherrlicht oder ihre Symbole verwendet, macht sich in Deutschland strafbar." Dasselbe gelte für das Verbrennen israelischer Flaggen oder die Unterstützung der Hamas. "Ein Verein wie Samidoun, dessen Mitglieder brutalste Terrorakte auf offener Straße feiern, wird in Deutschland verboten."
09.30 Uhr: Zahl der israelischen Todesopfer steigt auf 1.300
Bei dem Hamas-Angriff am Samstag sind in Israel mindestens 1.300 Menschen ums Leben gekommen, wie der israelische öffentlich-rechtliche Sender Kan berichtet. Zuletzt war die Rede von rund 1.200 Getöteten.
09.26 Uhr: Israels Armee bereitet sich auf mögliche Gaza-Bodenoffensive vor
Israels Armee bereitet sich nach Angaben eines Militärsprechers auf eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor. "Wir bereiten uns auf ein Bodenmanöver vor, falls dieses von der politischen Führung entschieden wird", sagte Armeesprecher Richard Hecht. Eine solche Entscheidung sei noch nicht gefallen.
09.20 Uhr: Scholz – Schweigen der Autonomiebehörde ist beschämend
Bundeskanzler Olaf Scholz hat angekündigt, dass der Angriff der Hamas auf Israel Konsequenzen für die deutsche Zusammenarbeit mit den Palästinensern haben wird. "Wo bleibt die klare Verurteilung der terroristischen Gewalt durch die Autonomiebehörde und durch ihren Präsidenten, Mahmud Abbas?", fragt Scholz in seiner Regierungserklärung. "Ihr Schweigen ist beschämend." Die gesamte Entwicklungszusammenarbeit in den palästinensischen Gebieten werde auf den Prüfstand gestellt, bis dahin würden keine neuen Hilfen gewährt. Im Gazastreifen werde das Leid und die Not der Zivilbevölkerung eher noch wachsen. "Auch dafür trägt die Hamas mit ihrem Angriff auf Israel Verantwortung", betont Scholz.
09.19 Uhr: Scholz gibt Iran Mitschuld für Eskalation
Bundeskanzler Olaf Scholz macht den Iran mitverantwortlich für die Eskalation zwischen der Hamas und Israel. "Wir haben bisher zwar keine handfesten Belege dafür, dass Iran diesen feigen Angriff der Hamas konkret und operativ unterstützt hat", sagt er in einer Regierungserklärung. "Aber uns allen ist klar: Ohne iranische Unterstützung über die letzten Jahre wäre die Hamas zu diesen präzedenzlosen Angriffen auf israelisches Territorium nicht fähig gewesen."
09.18 Uhr: Scholz kündigt Betätigungsverbot für Hamas in Deutschland an
Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel mit vielen Hundert Toten hat Bundeskanzler Olaf Scholz ein Betätigungsverbot für die Organisation in Deutschland angekündigt. Zudem soll das palästinensische Netzwerk Samidoun verboten werden, wie Scholz in seiner Regierungserklärung im Bundestag sagte.
09.17 Uhr: Scholz versichert: Deutschland steht fest an der Seite Israels
Bundeskanzler Scholz hat Israel die volle Solidarität Deutschlands zugesichert. "In diesem Moment gibt es für Deutschland nur einen Platz: Den Platz an der Seite Israels", sagte der SPD-Politiker in einer Regierungserklärung in Berlin. "Das meinen wir, wenn wir sagen: Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson." Der Kanzler unterstrich: "Israel hat das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich und seine Bürgerinnen und Bürger gegen diesen barbarischen Angriff zu verteidigen."
09.17 Uhr: US-Außenminister Blinken in Israel gelandet
US-Außenminister Antony Blinken ist in Israel gelandet. Das berichten Reuters-Augenzeugen.
09.15 Uhr: Irans Außenminister reist in den Libanon
Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian wird in den Libanon reisen, um den israelisch-palästinensischen Konflikt zu besprechen. Das meldet die halbstaatliche Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf den iranischen Botschafter im Libanon. Der Iran unterstützt die im Libanon einflussreiche Hibollah-Miliz, die wie die Hamas ein Erzfeind Israels ist. Aus dem Süden des Libanons wurden mehrfach Ziele in Israel angegriffen. Erst am Mittwoch reklamierte die Hisbollah den Beschuss eines israelischen Militärpostens für sich.
08.46 Uhr: Hamas: Raketen auf Tel Aviv abgefeuert
Die radikalislamische Hamas hat nach eigenen Angaben erneut Raketen auf Tel Aviv abgefeuert. Die Attacken seien eine Reaktion auf israelische Luftangriffe, die sich gegen Zivilisten in zwei Flüchtlingslagern gerichtet hätten, teilte die Palästinenserorganisation mit. Israel hatte am Morgen nach Berichten von AFP-Korrespondenten dutzende Luftangriffe in Richtung des Flüchtlingslagers Al-Schati und im Norden des Gazastreifens ausgeführt.
08.45 Uhr: Evakuierungsflüge für Deutsche aus Israel starten wie geplant
Die Lufthansa lässt die Evakuierungsflüge für Deutsche in Israel wie geplant heute abheben. Das bekräftigt ein Airline-Sprecher. Kurz zuvor hatte die norwegische Fluggesellschaft Norwegian Air einen Evakuierungsflug von Oslo nach Tel Aviv abgesagt. Grund sei fehlender Versicherungsschutz. Am Mittwochabend hatte die niederländische KLM kurzfristig einen Rückholflug storniert mit Verweis auf Sicherheitsbedenken. Die Niederlande schicken daher ein Militärflugzeug nach Israel. Die Lufthansa holt heute und morgen im Auftrag der Bundesregierung mit je vier Flügen Bürgerinnen und Bürger nach Hause.
08.26 Uhr: Ägypten will keinen Fluchtkorridor für Menschen aus Gaza
Ägypten hat die Einrichtung von Fluchtkorridoren für Menschen aus dem Gazastreifen abgelehnt. Eine Massenflucht aus der Enklave hätte schwerwiegende Folgen für die Sache der Palästinenser, sagte ein hoher ägyptischer Regierungsvertreter. Ägypten verhandele mit Israel, den USA und anderen Staaten über einen Korridor, durch den Hilfsgüter und Treibstoff über den Grenzübergang Rafah nach Gaza geliefert werden sollen. Ausländer sollten über den Grenzübergang aus Gaza evakuiert werden.
08.15 Uhr: Pistorius: Israel bittet Deutschland um Munition für Kriegsschiffe
Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel. Zudem sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden seien.Über die Anfragen werde man sich mit den Israelis nun austauschen, sagte Pistorius. "Wir stehen an der Seite der Israelis."
- Zum Artikel "Nicht bloß Munition: Deutsche Verteidigungshilfe für Israel"
08.11 Uhr: Rotes Kreuz bemüht sich um Freilassung von Hamas-Geiseln
Das Rote Kreuz will sich als Vermittler um die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der radikalislamischen Hamas bemühen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) teilte mit, es stehe in Kontakt mit der Palästinenserorganisation und den israelischen Behörden. "Als neutraler Vermittler sind wir bereit, humanitäre Besuche durchzuführen, die Kommunikation zwischen Geiseln und Familienangehörigen zu erleichtern und eine eventuelle Freilassung zu ermöglichen", erklärte der IKRK-Regionaldirektor für den Nahen Osten, Fabrizio Carboni. Das IKRK rufe "beide Seiten auf, das Leiden der Zivilbevölkerung zu verringern".
08.09 Uhr: Ministerin: Israels Krieg gegen die Hamas wird Islamisten weltweit abschrecken
Der Militäreinsatz Israels gegen die Hamas wird nach Ansicht der israelischen Geheimdienstministerin Gila Gamliel zur Abschreckung anderer Extremistengruppen in der Welt führen. "Unser entschlossenes Handeln wird andere Organisationen davon abhalten, die gleichen tragischen Angriffe zu verüben", sagte Gamliel der Nachrichtenagentur AFP. Israel müsse die Hamas "ausrotten", damit niemand auch nur auf die Idee komme, "das, was (in Israel) passiert ist, als Modell" für künftige Anschläge zu nutzen.
07.43 Uhr: UN-Sicherheitsrat kommt am Freitag erneut zusammen
Brasilien hat für Freitag eine weitere Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Krieg zwischen der Hamas und Israel angesetzt. Der brasilianische Außenminister Mauro Vieira unterbrach eine Asienreise, um bei dem Treffen des höchsten UN-Gremiums in New York "die Situation im Gazastreifen anzusprechen", wie sein Ministerium mitteilte. Brasilien, das derzeit den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat hat, hatte bereits kurz nach Beginn des Großangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel eine Dringlichkeitssitzung einberufen.
06.32 Uhr: Scholz warnt vor Flächenbrand im Nahen Osten
Vor seiner Regierungserklärung im Bundestag zum Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einem Flächenbrand im Nahen Osten gewarnt. "Es besteht die Gefahr, dass es dort einen Flächenbrand geben kann", sagte Scholz in den Tagesthemen. "Die Aufgabe von uns allen ist es, dafür zu sorgen, dass genau das nicht geschieht", fügte er hinzu. Er kündigte umfangreiche diplomatische Bemühungen an, auch um die Freilassung der von der radikal-islamistischen Organisation genommenen Geiseln zu erreichen. Heute empfängt Scholz dazu auch den Emir von Katar, Tamim bin Hamad bin Khalifa Al Thani, der bisher enge Kontakte zur Hamas-Organisation pflegte.
- Zum Artikel "Droht ein Flächenbrand in Nahost? Das sagen Experten"
05.10 Uhr: Guterres warnt vor Übergreifen der Gewalt auf Region
UN-Generalsekretär António Guterres hat vor einem Übergreifen des Konflikts zwischen Palästinensern und Israel auf die gesamte Region gewarnt. Der UN-Generalsekretär appellierte in New York an alle Konfliktparteien, eine weitere Eskalation zu verhindern.Guterres äußerte sich besorgt über die jüngsten Berichte über Angriffe aus dem Südlibanon auf Israel. Er forderte die sofortige Freilassung aller israelischen Geiseln. Etwa 220.000 Palästinenser seien derzeit in 92 Einrichtungen des Hilfswerks UNRWA der Vereinten Nationen im Gaza-Streifen untergebracht. Die Zivilbevölkerung müsse zu jeder Zeit geschützt und das humanitäre Völkerrecht geachtet werden.UN-Einrichtungen sowie alle Krankenhäuser, Kliniken und Schulen dürften niemals angegriffen werden. Hilfsgüter wie Treibstoff, Lebensmittel und Wasser müssten in den von Israel abgeriegelten Gaza-Streifen gelangen.
04.18 Uhr: Israel: Hamas-Geiseln werden wohl unterirdisch versteckt
Oberstleutnant Jonathan Conricus, Sprecher der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), hat gegenüber dem TV-Sender CNN die Vermutung geäußert, dass die von der Hamas entführten Geiseln in unterirdischen Verstecken festgehalten werden.
Laut Conricus deutet alles darauf hin, dass sich die Geiseln im Untergrund befinden. "Es ist logisch anzunehmen, dass die Hamas, die diese Aktion und die Entführungen geplant hat, im Voraus sichere Orte für das Verstecken der Geiseln geplant hat, um sie vor den israelischen Sicherheitskräften und Befreiungsversuchen zu schützen", sagte er. Die aktuelle Geiselsituation sei für ihn "ein sehr sensibles und kompliziertes Thema". Trotz der Erfahrung Israels mit Geiselsituationen betonte er, dass man noch nie vor einer solchen Herausforderung gestanden habe.
04:00 Uhr: Israels Armee bombardiert weiter Hamas-Ziele
Das israelische Militär hat als Reaktion auf die Terrorattacken der islamistischen Hamas sein Bombardement im Gazastreifen fortgesetzt. Derzeit laufe ein großangelegter Angriff gegen zur Hamas gehörende Ziele im Gazastreifen, teilten die Streitkräfte am frühen Donnerstagmorgen auf Telegram mit.
03.56 Uhr: Irans Präsident spricht mit bin Salman
Der saudiarabische Kronprinz Mohamed bin Salman und Irans Präsident Ebrahim Raisi haben erstmals über den Krieg zwischen der Hamas und Israel gesprochen. Bin Salman erhielt einen Anruf von Raisi, in dem die beiden Staatschefs "die aktuelle militärische Situation im Gazastreifen und seiner Umgebung" besprachen, berichtete die amtliche saudiarabische Presseagentur SPA. Den Angaben zufolge teilte der Kronprinz Raisi mit, dass Riad "mit allen internationalen und regionalen Parteien kommuniziert, um die Eskalation zu stoppen". Er betonte zudem "die feste Haltung des Königreichs bei der Unterstützung der palästinensischen Sache", berichtete SPA weiter. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna sprachen Raisi und bin Salman über die Notwendigkeit, "die Kriegsverbrechen gegen Palästina zu stoppen". Der Iran unterstützt die Hamas finanziell und militärisch, streitet aber eine Beteiligung an dem Großangriff auf Israel am Samstag ab.
03.43 Uhr: China fordert humanitäre Hilfe für Palästinenser
China hat ein Ende der Gewalt im eskalierten israelisch-palästinensischen Konflikt gefordert und zu humanitärer Hilfe für die Palästinenser aufgerufen. China sei tief besorgt über die ernste Verschlechterung der Sicherheitslage und der humanitären Situation in den Palästinensischen Gebieten, sagte der chinesische Nahost-Sondergesandte Zhai Jun in einem Telefonat mit der palästinensischen Vizeaußenministerin Amal Jadou. Das Erreichen einer Waffenruhe und der Schutz der Zivilbevölkerung müssten jetzt oberste Priorität haben, forderte Zhai Jun laut Außenministerium.
03.31 Uhr: Gesundheitsministerium in Gaza spricht von 51 Toten
Bei Luftangriffen in Gaza wurden laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium am Morgen 51 Personen getötet und 281 verletzt. Die Angriffe betrafen die Wohnviertel Zeitoun, Sabra, Al-Nafaq und Tel al-Haw. Unter den Trümmern würden noch Opfer vermutet, so der Vize-Gesundheitsminister Yousef Abu Al-Rish. Er kritisierte die israelischen Streitkräfte scharf, da sie "großflächige Zerstörung in Wohngebieten" verursachten. Die Totenzahl in Gaza habe nach den jüngsten Angriffen fast 1.200 erreicht, sagte Abu Al-Rish.
03.23 Uhr: Biden will US-Geiseln nach Hause bringen
US-Präsident Biden äußerte im Weißen Haus Hoffnung, die von der Hamas festgehaltenen US-Geiseln nach Hause zu bringen. Das Weiße Haus hat Geiselspezialisten entsandt, um bei den Rettungsbemühungen zu helfen, hat jedoch bisher darauf verzichtet, eigene Rettungsmaßnahmen zu ergreifen. Biden betonte: "Wir arbeiten an allen Aspekten der Geiselkrise in Israel." Er äußerte jedoch Bedenken, weitere Details bekannt zu geben, da dies die Rettungsbemühungen gefährden könnte.
01.34 Uhr: Biden berät mit Präsident der Emirate über humanitäre Hilfe
US-Präsident Joe Biden hat mit dem Staatschef der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed bin Sajid, über die Lage nach den terroristischen Großattacken der Hamas auf Israel beraten. Dies teilte das Weiße Haus mit. Konkret sei es in dem Gespräch um Wege gegangen, wie sichergestellt werden könne, dass humanitäre Hilfe Notleidende in dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas erreiche.
Mittwoch, 11. Oktober 2023
23.58 Uhr: Neue israelische Regierung kündigt hartes Vorgehen an
Die neue israelische Einheitsregierung kündigt ein hartes Vorgehen gegen die radikal-islamistische Hamas an. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joew Gallant und der bisherige Oppositionsführer Benny Gantz treten im Fernsehen gemeinsam auf. "Wir kämpfen gegen einen grausamen Feind, schlimmer als der IS", sagt Netanjahu unter Verweis auf die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS). Gallant sagt: "Wir werden dieses Ding namens Hamas, diesen Gaza-IS, vom Erdboden tilgen. Es wird aufhören zu existieren."
23.51 Uhr: US-Präsident Biden - Israel muss nach den "Regeln des Krieges" handeln
US-Präsident Joe Biden hat Israel aufgefordert, nach den "Regeln des Krieges" zu handeln. "Ich kenne Bibi seit über 40 Jahren und habe eine sehr offene Beziehung zu ihm, ich kenne ihn gut", sagte Biden am Mittwochnachmittag (Ortszeit) über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den er beim Spitznamen nannte. Es sei wirklich wichtig, dass Israel trotz all des Ärgers und des Frusts nach den Regeln des Krieges handele, so Biden in seiner Rede. "Und es gibt Regeln des Krieges", fügte er hinzu.
Biden hatte US-Medien zufolge den israelischen Premier bereits in Gesprächen aufgefordert, die Zahl der zivilen Opfer in Gaza so gering wie möglich zu halten und nach dem Völkerrecht zu handeln. In einer Rede am Dienstag sagte Biden mit Blick auf Netanjahu: "Wir haben auch darüber gesprochen, dass Demokratien wie Israel und die Vereinigten Staaten stärker und sicherer sind, wenn wir nach rechtsstaatlichen Grundsätzen handeln."
Biden sprach vor führenden Vertreterinnen und Vertretern jüdischer Gemeinden und war sichtlich emotional. "Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Bilder von Terroristen, die Kinder enthaupten, sehen ... bestätigt bekommen würde", sagte der US-Präsident weiter."«Es geht nicht um Rache, es geht um Anstand, einfach nur um Anstand", betone er. Seine Regierung werde alles tun, um die von der Hamas verschleppten US-Amerikaner in Sicherheit zu bringen, versicherte der Demokrat außerdem. Über die Details könne er allerdings nicht sprechen. Mindestens 22 US-Bürgerinnen und -Bürger wurden bei den Angriffen der islamistischen Hamas in Israel getötet.
23.44 Uhr: Einige Hundert bei illegaler pro-palästinensischer Kundgebung in Wien
Trotz Verbots haben sich am Mittwochabend in Wien einige Hundert Menschen zu einer pro-palästinensischen Demonstration versammelt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur APA war die Stimmung während der nicht genehmigten Demonstration aufgeheizt. Es seien Parolen geschrien worden. Ausschreitungen meldete die Polizei aber zunächst nicht. Sie ließ die Demonstranten am Stephansplatz unbehelligt, hielt sie aber davon ab, weiter durch die Straßen zu ziehen. Gegen 21.30 Uhr gab es nach Polizeiangaben Zeichen einer Auflösung der Kundgebung.
Die Demonstration war als "Mahnwache in Solidarität mit Palästina" angemeldet worden. Es gab nach Polizeiangaben aber später bei den Einladungen zu der Veranstaltung Hinweise, dass es dabei "eindeutige Gewaltaufrufe" gegen Israel geben könnte. Weil die Veranstalterin sich davon nicht distanzierte, sei die Kundgebung verboten worden. Polizeipräsident Gerhard Pürstl sagte, es hätte verhindert werden müssen, dass der gewalttätige Konflikt im Nahen Osten auf die Straßen Wiens getragen werde.
23.15 Uhr: Hamas: Israelische Geisel und ihre beiden Kinder freigelassen
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat die Freilassung einer israelischen Geisel und ihrer beiden Kinder verkündet. "Eine israelische Siedlerin und ihre zwei Kinder wurden nach ihrer Festnahme bei den Zusammenstößen freigelassen", erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Flügel der Hamas, am Mittwochabend. Bei ihrem Großangriff auf Israel hatte die Hamas rund 150 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
22.55 Uhr: US-Regierung in Gesprächen über Ausreise von Zivilisten aus Gaza
Die US-Regierung führt mit Israel und Ägypten Gespräche über die Öffnung eines Grenzübergangs für Zivilisten zur Ausreise aus dem Gazastreifen. "Es ist ein laufendes Gespräch. Ich kann nicht in die Einzelheiten gehen. Einiges davon ist verständlicherweise kompliziert", sagte US-Außenminister Antony Blinken am Mittwoch vor der Abreise zu einem Besuch in Israel.
22.42 Uhr: UN-Sicherheitsrat soll am Freitag zu Nahost tagen
Der Weltsicherheitsrat soll am Freitag erneut wegen der Lage in Nahost zusammenkommen. Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen werde sich um 21 Uhr MESZ in New York treffen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Diplomatenkreisen. Unter den Mitgliedsstaaten wurde zunächst noch diskutiert, ob das Treffen hinter verschlossenen Türen stattfinden oder öffentlich ausgestrahlt werden soll.
22.31 Uhr: Netanjahu kündigt Zerstörung der Hamas an
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in einer Fernsehansprache die vollständige Zerstörung der islamistischen Hamas-Organisation angekündigt. Israel werde die Hamas zerschlagen und zerstören, sagte Netanjahu am Mittwochabend. Jedes Hamas-Mitglied sei ein toter Mann.
Netanjahu schilderte auch Details des Großangriffs der Hamas vom Wochenende. Die Hamas-Mitglieder hätten Soldaten enthauptet und Frauen vergewaltigt, sagte Netanjahu am Mittwochabend. Kindern sei in den Kopf geschossen und andere Menschen seien lebendig verbrannt worden. Bei dem Angriff kamen mindestens 1200 Israelis ums Leben.
22.17 Uhr: 600 Palästinenser aus Israel im Westjordanland eingetroffen
Im Westjordanland sind rund 600 Palästinenser eingetroffen, die ihre Arbeitsplätze in Israel verloren haben. Die Ankunft der Menschen habe eine "überwältigende Situation" geschaffen, die sich mit der Ankunft weiterer Personen noch verschlimmern werde, sagte die Gouverneurin von Ramallah, Laila Ghannam, am Mittwoch. In der Notunterkunft in Ramallah berichteten einige Männer von Misshandlungen durch israelische Soldaten.
"Wir haben gearbeitet und alles war in Ordnung, als sie plötzlich zu uns kamen und uns festnahmen», sagte Raed Al-Moghribi. «Als wir ihnen sagten, dass wir aus dem Gazastreifen kommen, fingen sie an, uns zu verprügeln." Die Arbeiter trafen in Ramallah ein, nachdem israelische Sicherheitskräfte sie zu Kontrollpunkten im Westjordanland gebracht hatten.
Chader Achur, ein weiterer Bewohner des Gazastreifens, der in Israel gearbeitet hatte, sagte, er würde nach Hause zurückkehren, aber sein Haus sei zerstört und sein Neffe, sein Cousin und sein Nachbar seien alle getötet worden. "Ich möchte zu meiner Familie im Gazastreifen zurück, um bei ihnen zu sterben", sagte Achur.
21.45 Uhr: Scholz ruft auch Bürger zum Schutz von Juden in Deutschland auf
Angesichts der Spannungen nach dem Hamas-Überfall auf Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Bevölkerung in Deutschland um Mithilfe gebeten: "Ich bitte um die Unterstützung aller Bürgerinnen und Bürger dabei, dass wir die Sicherheit unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gemeinsam gewährleisten können und dass wir ihnen auch solidarisch beiseite stehen", sagt der Kanzler in den ARD-Tagesthemen. Es sei "bitter" genug, dass man jüdische Einrichtungen überhaupt schützen müsse. Aber der Staat werde dies tun. Scholz kündigt zudem an, dass man Demonstrationen für Hamas nicht akzeptieren und der Staat hart gegen strafbare Handlungen vorgehen werde.
21.44 Uhr: Arabische Liga verurteilt Israels Abriegelung des Gazastreifens nach Hamas-Angriff
Die Arabische Liga hat die israelische Abriegelung des Gazastreifens nach dem massiven Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel verurteilt. Die Blockade des von der Hamas beherrschten Palästinensergebiets müsse aufgehoben und humanitäre Hilfe ebenso wie die Lieferung von Nahrungsmitteln, Treibstoff und Hilfsgütern "unverzüglich" zugelassen werden, erklärten die Außenminister arabischer Staaten am Mittwoch bei ihrem Treffen am Sitz der Arabischen Liga in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Zudem forderten sie Israel auf, "seine ungerechte Entscheidung, die Strom- und Wasserversorgung in Gaza zu unterbrechen, zu überdenken".
21.30 Uhr: KLM storniert Evakuierungsflüge
Die niederländische Airline KLM storniert ihre geplanten Evakuierungsflüge nach Israel. Grund seien Sicherheitsbedenken, teilte die Fluggesellschaft mit. KLM ziehe ihr Flugangebot an die niederländische Regierung zurück. Das niederländische Außenministerium erklärte, es werde am Donnerstag stattdessen ein Militärflugzeug nach Israel schicken.
21.30 Uhr: Erdogan verhandelt mit Hamas wegen Geiseln
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach Angaben aus Regierungskreisen Verhandlungen mit der Hamas über die Freilassung von Geiseln aus Israel begonnen. "Sie verhandeln, um die Freilassung von Geiseln zu erreichen", sagte eine Quelle aus Regierungskreisen der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit Berichte des türkischen Fernsehsenders Habertürk. Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte bei ihrem Großangriff auf Israel 150 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
20.56 Uhr: Lehrkräfte und Gynäkologe unter toten UN-Mitarbeitern in Gazastreifen
Bei den israelischen Luftschlägen im Gazastreifen sind bis Mittwochabend elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Vereinten Nationen ums Leben gekommen. Darunter seien fünf Lehrkräfte an den Schulen des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) und ein Gynäkologe, teilte UNRWA mit. Einige seien mit ihren Familien in ihren Wohnungen ums Leben gekommen.
Am Morgen hatte die Organisation erst neun Todesfälle unter UN-Mitarbeitern gemeldet. Das Hilfswerk erinnerte daran, dass Zivilisten grundsätzlich in Konflikten geschützt werden müssten.
20.26 Uhr: Deutschland stellt Israel geliehene Drohnen zur Verfügung
Deutschland stellt Israel einem Magazin zufolge zwei geliehene Kampfdrohnen vom Typ Heron TP zur Verfügung. Verteidigungsminister Boris Pistorius habe einer israelischen Anfrage vom Wochenende am Mittwoch zugestimmt, berichtet der "Spiegel" ohne genaue Quellenangabe. Demnach kann Israel die Flugkörper ab sofort benutzen. Eine Stellungnahme des Ministeriums liegt nicht vor. Die Luftwaffe lieh sich die Drohnen, um 16 deutsche Piloten an dem israelischen Modell auszubilden. Diese Piloten kehren nach dem Hamas-Angriff nach Deutschland zurück.
20.10 Uhr: Zahl der toten US-Amerikaner bei Hamas-Angriffen steigt auf 22
Die Zahl der bei Angriffen islamistischer Hamas-Terroristen in Israel getöteten US-Amerikaner ist nach Angaben des US-Außenministeriums auf mindestens 22 gestiegen. "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir den Tod von mindestens 22 US-Bürgern bestätigen", teilte am Mittwoch ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Washington mit. Zuvor hatte Washington mindestens 14 Tote US-Staatsbürger gemeldet.
17 US-Bürger würden weiter vermisst, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses mit. US-Präsident Joe Biden hatte am Dienstag gesagt, dass auch Amerikaner unter den Geiseln der Hamas seien. Weitere Details gab es dazu zunächst nicht. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, man werde alles tun, die verschleppten US-Staatanagehörige nach Hause zu holen.
20.08 Uhr: Schweiz will Hamas auch als Terrororganisation einstufen
Wie Israel, die USA, die EU und andere Länder will jetzt auch die Schweiz die islamistische Hamas im Gazastreifen als terroristische Organisation einstufen und verbieten lassen. Eine Arbeitsgruppe werde die rechtlichen Optionen für ein Verbot der Palästinenserorganisation prüfen. Für das Verbot hatte sich am Dienstag bereits die Sicherheitspolitische Kommission der größeren Parlamentskammer, des Nationalrats, ausgesprochen.
Die Schweiz ist bei solchen Entscheidungen traditionell zurückhaltend. Sie stellt stets ihre Neutralität heraus und bietet sich gerne als Vermittlerin zwischen verschiedenen Seiten an. Das betonte sie auch am Donnerstag wieder. Sie stehe in der Region bereit, Bemühungen um eine Deeskalation zu unterstützen. Nachdem ersichtlich geworden sei, wozu die Hamas fähig sei, ändere sich die Haltung der Schweizer Diplomatie gegenüber dieser Organisation, sagte Außenminister Ignazio Cassis.
Ein Verbot bedeutet, dass Menschen angeklagt und verurteilt werden können, die Propaganda für die Organisation machen. Verboten sind bereits die Terrororganisationen Islamischer Staat und Al-Kaida.
19.27 Uhr: Arabische Liga ruft Aufruf zur Waffenruhe in Israel auf
Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga sind angesichts der Eskalation in Nahost zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengekommen. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, rief zu Beginn des Treffens in Kairo zu einer Waffenruhe auf. Die Außenminister der 22 Mitgliedsländer kamen auf Antrag der Palästinenser zusammen. "Ein Ende der Besatzung und die Errichtung eines palästinensischen Staates sind der Schlüssel zur Lösung der Krise", sagte der ägyptische Diplomat Ahmed Abul Gheit. Allerdings sind sich die arabischen Länder alles andere als einig, wenn es um den Konflikt zwischen der islamistischen Hamas und Israel geht. Die Golfstaaten Katar, Kuwait und Oman sehen Israel als Schuldigen an der Eskalation, die Vereinigten arabischen Emirate, Bahrain und Saudi-Arabien wählen gemäßigtere Worte, da sie inzwischen Beziehungen zu Israel pflegen.
19.12 Uhr: Ägypten sichert UN Nutzung von Grenzübergang nach Gaza zu
Ägypten hat den Vereinten Nationen die Öffnung seiner Grenze nach Gaza für humanitäre Hilfslieferungen zugesichert. Der nahe des Übergangs Rafah gelegene Flughafen in Al-Arisch auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel könnte ebenfalls genutzt werden, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Mittwoch in New York. "Damit der Grenzübergang tatsächlich genutzt werden kann, müssen wir auch die Zusicherung der israelischen Seite haben, dass der Grenzübergang nicht zum Ziel wird. Wir brauchen Zusicherungen, dass humanitäre Hilfe geleistet werden kann."
Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Zuletzt waren sämtliche Übergange geschlossen.
19.09 Uhr: Alarmzustand im Norden Israels aufgehoben
Nachdem der Norden Israels zeitweise in den Alarmzustand versetzt geworden ist, hat die Armee Entwarnung gegeben. Es seien keine unmittelbaren Bedrohungen mehr für israelisches Gebiet festgestellt worden, teilte Israels Militär am Mittwochabend mit. In weiten Teilen nahe der Demarkationslinie zum Nachbarland Libanon hatten zuvor die Sirenen geheult.
Die Streitkräfte hatten zunächst eine mutmaßliche "Infiltration aus dem Libanon in den israelischen Luftraum" gemeldet. Sie hatten die Menschen im Norden des Landes zudem angewiesen, bis auf weiteres in Schutzräumen zu bleiben. Der Verdacht auf eine Infiltration sei derzeit ausgeschlossen, hieß es später.
18.36 Uhr: UN-Generalsekretär fordert Geisel-Freilassung
UN-Generalsekretär António Guterres hat die Hamas zur Freilassung aller israelischen Geiseln im Gazastreifen aufgefordert. Dies müsse unverzüglich geschehen, sagte Guterres am Mittwoch in New York. Angesichts einer möglicherweise bevorstehenden israelischen Offensive forderte der 74-Jährige die Einhaltung internationalen Rechts.
"Etwa 220.000 Palästinenser haben derzeit in 92 Einrichtungen des UN-Palästinenserhilfswerks im gesamten Gazastreifen Schutz gesucht. Die Räumlichkeiten der Vereinten Nationen sowie alle Krankenhäuser, Schulen und Kliniken dürfen niemals angegriffen werden." Auch müsse ein Übergreifen des Konflikts in die Grenzregion zwischen Israel und dem Libanon verhindert werden.
18.23 Uhr: Verdacht auf Luftangriff aus dem Libanon
Im Norden Israels hat die Armee am Mittwochabend ein mutmaßliches "Eindringen aus der Luft" vom Libanon aus gemeldet. Der Armee zufolge heulten in mehreren Gebieten, auch in der Umgebung von Haifa, die Alarmsirenen, und es wurden feindliche Fluggeräte gemeldet.
Das Militär machte keine Angaben zur Art der Fluggeräte. Es ist jedoch bekannt, dass die vom Iran unterstützte libanesische Hisbollah-Miliz und militante Palästinenser unter anderem über Drohnen verfügen. Das israelische Militär bestätigte den Angriff, äußerte sich aber nicht zu möglichen Opfern. Die israelische Armee beschoss daraufhin das Gebiet im Südlibanon, von dem der Angriff ausging.
18.03 Uhr: Alarmzustand im Norden Israels ausgerufen
Der Norden Israels ist nach Militärangaben in den Alarmzustand versetzt worden. In weiten Teilen nahe der Demarkationslinie zum Nachbarland Libanon heulten am Mittwochabend die Sirenen, wie die Armee mitteilte. Die Streitkräfte meldeten eine mutmaßliche "Infiltration aus dem Libanon in den israelischen Luftraum". Die Armee wies die Menschen im Norden des Landes an, bis auf weiteres in Schutzräumen zu bleiben.
Aus Furcht vor einer möglichen militärischen Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah und dem israelischen Militär haben bereits viele Libanesen im Süden des Landes die Flucht ergriffen. Mehrere Dörfer waren am Mittwoch Augenzeugen zufolge wie ausgestorben. Bewohner aus der Hafenstadt Tyros fühlten sich an vorige schwere Konflikte mit Israel erinnert.
Die Hisbollah signalisierte nach der Entsendung eines US-Flugzeugträgers ins östliche Mittelmeer Kampfbereitschaft: Die Organisation gilt als enger Verbündeter des Irans, ist militärisch gut ausgerüstet und mit dem israelischen Staat verfeindet.
18.02 Uhr: Ägypten lehnt humanitäre Fluchtkorridore aus Gaza ab
Ägypten lehnt Insidern zufolge die Einrichtung von Korridoren für Flüchtlinge aus dem Gazastreifen ab. Die Regierung in Kairo habe entsprechende Vorschläge mit den USA und anderen Staaten diskutiert, verlautet aus ägyptischen Sicherheitskreisen. Ägypten habe den Vorschlag mit der Begründung zurückgewiesen, dass "das Recht der Palästinenser, an ihrer Sache und ihrem Land festzuhalten", geschützt werden müsse, sagt einer der Insider. Die Regierung in Kairo hat zwar wiederholt zwischen Israel und den Palästinensern vermittelt. Sie besteht jedoch darauf, dass die beiden Seiten die Konflikte innerhalb ihrer Grenzen lösen.
17.46 Uhr: British Airways setzt Flüge nach Tel Aviv aus
Die Fluggesellschaft British Airways will vorerst Flüge nach Tel Aviv aussetzen. "Sicherheit hat für uns immer höchste Priorität und nach der jüngsten Bewertung der Lage setzen wir unsere Flüge von und nach Tel Aviv aus", teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Kunden würde eine Rückerstattung oder Umbung der Flugtickets angeboten, währenddessen beobachte man die Situation in der Region genau. Nach Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA war am Mittwoch eine Maschine auf dem Weg von London nach Israel umgedreht.
17.36 Uhr: Israelische Armee tötet 108 Hamas-Terroristen
In der Nähe des Kibbutz' Zikim hätten israelische Soldaten drei Militante getötet, meldeten israelische Medien am Mittwoch. Die Armee teilte mit, sie sei in den vergangenen Tagen in der Region auf mehrere Hamas-Mitglieder gestoßen. Dabei sei es zu sehr schwierigen Kämpfen gekommen. In einem Fall im Kibbutz Beeri hätten die Terroristen israelische Armeeuniformen getragen und das Feuer gegen die Soldaten eröffnet.
Nach eigenen Angaben tötete das israelische Militär in Beeri insgesamt 108 Hamas-Terroristen. In dem verwüsteten Kibbutz waren zuvor die Leichen von 100 Anwohnern gefunden worden. Dem General zufolge fanden die Soldaten erschossene Babys und auch erschossene Opfer, die mit Handschellen gefesselte waren. In einem anderen Kibbutz hätten Soldaten einen Terroristen in einem Luftschutzbunker "neutralisiert" und einen jungen Zivilisten gerettet.
17.30 Uhr: US-Kreise - Kein Hinweis auf iranische Steuerung des Angriffs
Den USA liegen laut der Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf Insiderinformationen beruft, keine Hinweise vor, dass der Iran den Angriff der Hamas geleitet oder gesteuert habe. Die Regierung in Teheran habe vermutlich von einem geplanten Einsatz gegen Israel gewusst, sagt der US-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden will. Die USA würden weitere Geheimdienstinformationen zu dieser Frage prüfen. Ein Zeitungsbericht der "New York Times" widerspricht dem: Die iranische Führung wurde demnach offenbar von dem Angriff der radikal-islamischen Hamas auf Israel überrascht. Die NYT beruft sich auf Angaben aus US-Kreisen, die wiederum auf Geheimdienstinformationen verwiesen hätten. Eine Stellungnahme der Regierung in Washington liegt nicht vor.
17.23 Uhr: Italien bittet Ägypten um Hilfe bei Verhandlungen zu Geiseln
taliens Außenminister Antonio Tajani hat nach eigenen Angaben Ägypten gebeten, sich aktiv für die Freilassung der durch die Hamas verschleppten Geiseln einzusetzen. Das Land könne eine wichtige Rolle bei der Deeskalation spielen, sagt er während eines Besuches dort. Er habe Präsident Abdel Fattah al-Sissi eine entsprechende Bitte vorgetragen.
17.18 Uhr: Scholz gibt am Donnerstag Regierungserklärung zur Lage in Israel ab
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gibt am Donnerstag im Bundestag eine Regierungserklärung zur Lage in Israel ab. Der Beginn ist auf 9.00 Uhr angesetzt. Nach der Rede des Kanzlers folgt eine anderthalbstündige Debatte zu dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel. Die Koalitionsfraktionen SPD, Grüne und FDP sowie CDU/CSU wollen in einem gemeinsamen Entschließungsantrag fordern, Israel "volle Solidarität und jedwede Unterstützung zu gewähren".
17.15 Uhr: Pistorius sieht keine Anzeichen für Bitte Israels um Militärhilfe
Verteidigungsminister Boris Pistorius rechnet derzeit nicht damit, dass Israel von Partnern wie Deutschland in den kommenden Monaten nach Waffen und Ausrüstung fragen wird. Aktuell gebe es keine Anzeichen dafür, sagte der SPD-Politiker am Randes eines Nato-Verteidigungsministertreffens.
17.11 Uhr: US-Abgeordneter - Ägypten hatte Israel drei Tage vor Hamas-Angriff gewarnt
Israel ist nach Angaben eines US-Abgeordneten vor dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas gewarnt worden. "Wir wissen, dass Ägypten die Israelis drei Tage vorher gewarnt hat, dass sich ein solches Ereignis zutragen könnte", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des US-Repräsentantenhauses, Michael McCaul. "Es gab eine Warnung, ich denke die Frage ist, auf welcher Ebene."
Der Hamas-Angriff sei von langer Hand geplant worden, sagte der Politiker der Republikanischen Partei weiter - möglicherweise seit einem Jahr. "Wir sind uns nicht ganz sicher, wie uns das entgangen ist, wir sind uns nicht ganz sicher, wie das Israel entgangen ist."
17.09 Uhr: Furcht vor Eskalation in libanesischen Grenzdörfern
Aus Angst vor einer möglichen militärischen Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah und dem israelischen Militär verlassen viele Libanesen den grenznahen Süden des Landes. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur beschrieb die Dörfer dort am Mittwoch als ausgestorben.
16.59 Uhr: Auswärtiges Amt informiert Ausreisewillige zu Sonderflügen aus Israel
Das Auswärtige Amt hat deutsche Ausreisewillige aus Israel über die Möglichkeiten informiert, das Land per Lufthansa-Sonderflug zu verlassen. In einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Mitteilung der Deutschen Botschaft in Tel Aviv an Deutsche, die sich auf der Elefand-Vorsorgeliste für Kriseninformationen eingetragen hatten, heißt es, die Lufthansa habe zugesagt, an diesem Donnerstag und Freitag jeweils bis zu vier Flüge aus Tel Aviv anzubieten. Es handele sich um Sonderflüge im Auftrag des Auswärtigen Amts. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind vier Flüge pro Tag geplant, von denen zwei nach München und zwei nach Frankfurt gehen sollen.
16.58 Uhr: Vermutlich französische Kinder unter den Verschleppten
Die radikal-islamische Hamas hat nach Darlegung der französischen Regierung offenbar auch französische Kinder verschleppt. Ministerpräsidentin Elisabeth Borne spricht vor Senatoren von 18 vermissten französischen Staatsbürgern. "Unter ihnen sind mehrere Kinder, die wahrscheinlich entführt wurden." Bestätigt sei der Tod von zehn Landsleuten.
16.57 Uhr: Irlands Regierungschef warnt vor Überreaktion
Irlands Regierungschef Leo Varadkar warnte davor, die internationale Unterstützung für Israel könne schwinden, sollte das Land mit seiner militärischen Reaktion gegen die Hamas zu weit gehen. "Aus Sicht Irlands sagen wir Israel: 'Ja, ihr habt ein Recht euch zu verteidigen, ihr seid umgeben von Feinden, die eure Existenz auslöschen wollen, aber jede Reaktion muss angemessen sein'", sagte Varadkar dem Rundfunksender RTÉ.
16.49 Uhr: Putin kritisiert US-Reaktion auf Hamas-Angriff in Israel
Russlands Präsident Wladimir Putin warf den USA vor, mit ihrer Reaktion auf den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel die Lage anzuheizen. Er verstehe nicht, warum die Vereinigten Staaten einen Flugzeugträger in die Region entsandt hätten, sagte der Präsident.
16.44 Uhr: China ruft zu Waffenstillstand und humanitärer Hilfe auf
Chinas Sondergesandter für den Nahen Osten, Zhai Jun, fordert einen sofortigen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt. Die Welt solle zudem humanitäre Hilfe für das palästinensische Volk bereitstellen, heißt es in einer Erklärung des chinesischen Außenministeriums.
16.41 Uhr: Konfrontationen im Westjordanland
Auch im Westjordanland kommt es verstärkt zu tödlichen Zusammenstößen. Drei Palästinenser seien bei einer Konfrontation mit israelischen Siedlern und Soldaten südlich von Nablus erschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Mittwoch mit.
Die israelische Armee teilte mit, Soldaten in der Gegend hätten von Schüssen berichtet. Der Vorfall werde untersucht. Unklar war zunächst, ob die Getöteten einer militanten Gruppierung angehört hatten. Damit sind seit Samstag bei mehreren Vorfällen 25 Palästinenser im Westjordanland getötet worden.
16.37 Uhr: König Charles entsetzt über "barbarische Terrorakte in Israel"
"Seine Majestät ist entsetzt und verurteilt die barbarischen Terrortaten in Israel", das bestätigte ein Palastsprecher nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA. Der britische König Charles III. ist besorgt über die Situation und habe darum gebeten, aktiv auf dem neuesten Stand gehalten zu werden, hieß es weiter.
16.13 Uhr: Hamas und Islamischer Dschihad melden neue massive Raketenangriffe auf Israel
Die beiden militanten Palästinensergruppen Hamas und Islamischer Dschihad haben den Süden und das Zentrum Israels am Mittwoch nach eigenen Angaben massiv mit Raketen angegriffen.
16.05 Uhr: Fünfköpfige Notstandsregierung in Israel
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionsführer Benny Gantz haben sich auf die Bildung einer Einheitsregierung geeinigt. Gantz teilte mit, es werde ein fünfköpfiges Kabinett für das "Kriegsmanagement" gebildet, dem Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant und er selbst sowie zwei weitere Mitglieder als Beobachter angehören. Oppositionsführer Jair Lapid schloss sich nicht an, ihm werde aber ein Sitz in dem neuen Kabinett freigehalten.
Dieses Kriegskabinett solle keine Gesetze oder Beschlüsse verabschieden, die nicht mit dem Konflikt mit der Hamas in Verbindung stehen, und es soll so lange bestehen, wie die Kämpfe mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen andauern.
15.58 Uhr: Medien - Einigung in Israel auf Bildung von Notstandsregierung
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich Berichten zufolge mit Oppositionspolitiker Benny Gantz auf die Bildung einer Notstandsregierung geeinigt. Dies bestätigten mehrere Minister von der Regierungspartei Likud am Mittwoch israelischen Medien.
15.53 Uhr: Religiöses Zentrum in Ägypten wirft Israel Kriegsverbrechen vor
Die höchste religiöse Institution in Ägypten hat eine internationale Untersuchung mutmaßlicher israelischer Kriegsverbrechen gegen die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen gefordert. Die Al-Azhar mit Sitz in Kairo rief die arabischen und islamischen Länder auf, eine einheitliche Position gegen die Haltung des Westens einzunehmen, der sich hinter die israelischen Angriffe auf unschuldige palästinensische Zivilisten gestellt habe.
15.50 Uhr: Iran ruft UN zu humanitärer Hilfe in Gaza auf
Der Iran hat die Vereinten Nationen zu humanitärer Hilfe im Gazastreifen aufgerufen. Angesichts der Abriegelung Gazas forderte Teheran, Lieferungen von Lebensmitteln, Wasser und Hilfsgütern sicherzustellen, wie es in einer Mitteilung des iranischen Außenministeriums heißt. Gleichzeitig bot demnach Außenminister Hussein Amirabdollahian in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres Irans Unterstützung an.
15.45 Uhr: Insider - Ägypten berät mit USA über humanitärische Hilfen via Rafah
Ägypten hat zwei Insidern zufolge mit den USA und anderen Ländern darüber beraten, den Palästinensern im Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah humanitäre Hilfe zu leisten. Voraussetzung sei eine begrenzte Waffenruhe, verlautet aus ägyptischen Sicherheitskreisen. An den Gesprächen seien auch Katar und die Türkei beteiligt gewesen, hieß es. Allerdings ist Rafah nach Angaben aus dem Gazastreifen und Ägypten derzeit geschlossen.
15.40 Uhr: Kultusgemeinde ruft zu Gedenkakt und zu Solidarität mit Israel auf
Unter dem Leitgedanken "Trauer an der Seite Israels" ruft die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) am Donnerstag, 12. Oktober, ab 18.30 Uhr, zu einem gemeinsamen Gedenken für die beim Großangriff auf Israel getöteten Menschen auf. Unter anderem erwartet werden: Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Ministerpräsident Markus Söder (beide CSU), der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und der katholische Kardinal Reinhard Marx. Das Wort ergreifen außerdem die Präsidentin der IKG München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, und die Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, Talya Lador-Fresher. Der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle rief die Menschen in München auf, an der Gedenkstunde teilzunehmen.
15.38 Uhr: Protest in Indonesien gegen US-Unterstützung für Israel
Hunderte konservative Muslime sind zur US-Botschaft in der indonesischen Hauptstadt Jakarta marschiert, um gegen die Unterstützung Israels durch die USA und für ein Ende der Luftangriffe auf den Gazastreifen zu demonstrieren. Mehr als 500 pro-palästinensische Demonstranten versammelten sich entlang der Hauptstraße.
15.34 Uhr: Tschechien schickt Flugzeug für seine Bürger nach Israel
Tschechien schickt ein Armee-Flugzeug nach Israel, um weitere seiner Bürger wegen der angespannten Sicherheitslage im Nahen Osten zurückzuholen. Die Maschine sollte noch am Mittwoch starten, wie Außenminister Jan Lipavsky auf der Online-Plattform X mitteilte. Weitere Flüge seien bis Ende der Woche geplant.
Auch Litauen will mit einer Militärmaschine rund 35 Bürger aus Israel abholen.
15.29 Uhr: Israelische Krankenhaus von Raketen getroffen
In Aschkelon im Süden Israels ist ein Krankenhaus von Raketen getroffen worden. Sie seien aus dem Gazastreifen abgefeuert worden, teilt das Krankenhaus mit. Dem Sender Kan zufolge gibt es keine Berichte über mögliche Opfer.
15.25 Uhr: Habeck – Im Moment keine Auswirkung auf Inflation in Deutschland
Die wirtschaftlichen Folgen des Nahost-Konflikts auf Deutschland sind laut Wirtschaftsminister und Vize-Kanzler Robert Habeck noch nicht abzuschätzen. Es sei noch zu früh, um über mögliche Folgen zu spekulieren, sagte der Wirtschaftsminister. Vieles hänge vom weiteren Verlauf des Konflikts ab. Im Moment rechne er nicht mit Auswirkungen auf die ohnehin schon hohe Inflation, etwa über die zuletzt etwas gestiegenen Ölpreise. Das könne sich aber ändern.
15.21 Uhr: Humanitäre Hilfe soll von Ägypten in den Gazastreifen gelangen
Die Vereinten Nationen wollen humanitäre Hilfe aus dem Nachbarland Ägypten in den Gazastreifen bringen. Das teilte Tamara Alrifai, die Kommunikationschefin des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), auf Anfrage von dpa mit. Im Gazastreifen leben rund 2,3 Millionen Palästinenser. Die große Mehrheit sei auf Unterstützung mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung angewiesen, so Tamara Alrifai, Kommunikationschefin des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA).
15.20 Uhr: Auswärtiges Amt: Ab Donnerstag wieder Direktflüge aus Israel
Die Bundesregierung geht davon aus, dass ab Donnerstag wieder Direktflüge aus Israel deutsche Staatsangehörige ausfliegen können. "Etliche Tausend" hätten aber auch jetzt schon auf Umwegen das Land verlassen, etwa mit Bussen nach Jordanien oder mit Flügen über Island, erklärte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bei der Regierungsbefragung im Bundestag.
15.16 Uhr: Baerbock warnt vor Flächenbrand
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnt nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel vor einem Flächenbrand. Bei der Befragung der Regierung im Bundestag sagte sie, sie arbeite mit Gesprächspartnern in der Region, in Europa und auf der ganzen Welt daran zu verhindern, dass die Hamas mit ihrem Terror einen Flächenbrand auslöse, weitere Akteure Öl ins Feuer gießen, das "Drehbuch des Terrors" weiter greife. Baerbock betonte, die absolute Priorität habe dabei die Sicherheit Israels, die deutsche Staatsräson sei.
15.12 Uhr: Kreml will Dialog mit Israel und Palästinensern aufrecht erhalten
Moskau will den Dialog sowohl mit Israel als auch mit den Palästinensern aufrecht erhalten. Russland blicke auf "lange historische Beziehungen" zu Israel und den Palästinensern zurück, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Millionen von Russen seien nach Israel gezogen, Moskau sorge sich um ihr Wohlergehen. "Handlungen, die nur als terroristisch bezeichnet werden können, müssen zweifellos verurteilt werden, aber die Wurzeln der Situation dürfen nicht vergessen werden."
15.08 Uhr: Patriarch von Jerusalem rechnet mit langem Krieg
Der höchstrangige Katholik im Heiligen Land, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, befürchtet einen langen kriegerischen Konflikt im Nahen Osten. "Es ist klar, dass wir uns nicht in einer militärischen Operation befinden, sondern in einem erklärten Krieg", sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem dem Online-Portal Vatican News. Die internationale Gemeinschaft müsse die Konfliktparteien durch Vermittlungen zur Vernunft bringen - wobei öffentliche Vermittlungen "niemals funktionieren". Und Pizzaballa sagte weiter: "Solange die palästinensische Frage, also Freiheit, Würde und Zukunft der Palästinenser, nicht ausreichend berücksichtigt werden, solange werden die Aussichten auf Frieden zwischen Israel und Palästina immer schwieriger."
14.54 Uhr: Habeck nennt Lage nach Hamas-Angriff "extrem besorgniserregendend"
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) nannte die Lage nach dem terrorisitschen Großangriff auf Israel "extrem besorgniserregendend". Israel habe das Recht sich zu verteidigen. Man müsse Sorge tragen, dass es nicht zu einer Destabilisierung der gesamten Region komme, so Habeck. Er sprach von einem "furchtbaren Angriff" der radikalislamischen Hamas und einem perfiden Terror.
Die historische Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel beschränke sich nicht nur auf die Vergangenheit, sondern gelte materiell und politisch und in jeder Form, die Israel helfe.
14.48 Uhr: Schiitische Miliz im Irak warnt USA vor Eingreifen
Die schiitische Miliz Kataib Hisbollah im Irak hat den USA gedroht, falls sie in den Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen eingreifen sollte. Dann würde die Miliz mit Angriffen auf US-Militärstützpunkte reagieren. Milizchef Ahmed «Abu Hussein» al-Hamidawi drohte laut einer Mitteilung auch damit, Raketen auf israelische Ziele abzufeuern. Die Iraker rief er auf, zu demonstrieren und Spenden zugunsten der militärischen Kampagne der Hamas zu sammeln, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird.
14.45 Uhr: Erdogan - Israelische Vergeltung auf Gazastreifen ist ein "Massaker"
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnet die israelischen Vergeltungsschläge auf den Gazastreifen als "Massaker". Selbst im Krieg gebe es eine Moral, doch gegen diese sei seit den Angriffen am Wochenende verstoßen worden, sagt Erdogan vor seiner AK Partei im Parlament. Anders als die EU oder die USA stuft die Türkei die Hamas nicht als terroristische Organisation ein. Sie unterstützt die Palästinenser, hat zuletzt aber auch versucht, die angeschlagenen Beziehungen zu Israel zu kitten.
14.43 Uhr Britischer Außenminister in Israel
Der britische Außenminister James Cleverly ist zu Gesprächen mit der israelischen Regierung eingetroffen. Der Besuch sei ein Zeichen der «unverbrüchlichen Solidarität» mit Israel, sagte ein Sprecher des britischen Außenministeriums. Cleverly werde Überlebende der Angriffe und führende israelische Politiker treffen, um darzulegen, wie das Vereinigte Königreich Israel bei seinem Recht auf Selbstverteidigung unterstützen werde, hieß es weiter.
Die konservative britische Regierung von Premierminister Rishi Sunak hatte bereits in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass London fest an der Seite Israels steht. Vergleiche zwischen den Hamas-Terrorattacken und der Reaktion des israelischen Militärs hatte Cleverly als unangemessen zurückgewiesen.
14.40 Uhr: Massenhafte Fake News überschwemmen Online-Netzwerke
Online-Netzwerke kämpfen derzeit mit einem regelrechten Tsunami an Falschinformationen rund um den Nahost-Konflikt. Besonders in der Kritik steht die Plattform X. Die EU-Kommission verwarnte Elon Musk am Dienstag wegen "Verbreitung von illegalen Inhalten" und "Falschinformationen" in seinem Online-Dienst. "Nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel verfügen wir über Hinweise, wonach Ihre Plattform zur Verbreitung illegaler Inhalte und von Falschinformationen in der EU verwendet wird", schrieb EU-Digitalkommissar Thierry Breton.
- Zum Artikel: "Israel und Social Media: Wie groß ist Xs Fakenews-Problem?"
14.10 Uhr: Einziges Kraftwerk in Gaza stellt Produktion ein
Das einzige Kraftwerk im Gazastreifen ist nach Angaben der palästinensischen Elektrizitätsgesellschaft wegen Treibstoffmangels abgeschaltet worden. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Zuvor hatte die Stromgesellschaft mitgeteilt, ihre reguläre Produktion noch am Mittwoch einstellen zu müssen. Man werde dann auf Solarenergie umstellen, um zehn Stunden Strom pro Tag zu liefern, teilte die Gesellschaft mit.
13.54 Uhr: Israelische Kliniken verlegen Abteilungen in unterirdische Räume
Nach dem Hamas-Großangriff im israelischen Grenzgebiet sowie Raketenbeschuss aus dem Libanon und Syrien haben israelische Kliniken Abteilungen in unterirdische Schutzräume verlegt. Das Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv begann am Mittwoch mit der Verlegung von Patienten in ein unterirdisches Notfallkrankenhaus - das erste Mal in seiner Geschichte, wie die Klinik auf der Plattform X mitteilte.
13.46 Uhr: Britischer Außenminister trifft in Israel Überlebende der Angriffe
Der britische Außenminister James Cleverly ist nach Israel gereist. Dort wolle er seine Solidarität mit dem israelischen Volk bekunden, erklärt sein Ministerium. "Er wird mit Überlebenden der Angriffe und hochrangigen israelischen Politikern zusammentreffen, um die britische Unterstützung für Israels Recht auf Selbstverteidigung zu erläutern."
13.20 Uhr: Rabbiner-Konferenz: "Der schwärzeste Tag seit dem Nazi-Holocaust"
Die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) zeigt sich entsetzt vom Angriff der Hamas und fordert Unterstützung für Israel. "Simchat Torah 2023 wird als der schwärzeste Tag seit dem Nazi-Holocaust in die jüdische Geschichte eingehen", sagte Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt am Mittwoch in München. "Juden auf der ganzen Welt sind im Gebet und in der Unterstützung für unsere Brüder und Schwestern in Israel vereint." Er rief "alle europäischen Länder dazu auf, die Hamas und alle sie direkt oder indirekt unterstützenden Organisationen zu terroristischen Organisationen zu erklären und zu verbieten", hieß es in der CER-Mitteilung.
13.12 Uhr: Bundestagspräsidentin Bas - "Das ist beispielloser Terror"
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas verurteilt die Gewaltexzesse von radikalislamischen Kämpfern gegen Israel "aufs Schärfste". Zu Beginn der Bundstagswoche in Berlin sagt die SPD-Politikerin mit Blick auf die Geschehnisse vom Wochenende: "Das ist beispielloser Terror." Jegliche Sympathiebekundungen seien nicht zu akzeptieren, genauso wie jede Form von Antisemitismus. "Israel hat jedes Recht, sich zu verteidigen und seine Bevölkerung zu schützen." Im Anschluss an die Rede begeht der Bundestag eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer.
Auch EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola und weitere führende EU-Politiker haben am Mittwoch der Opfer der Terroranschläge in Israel gedacht. "Europa ist bereit, bei der Vermittlung von Lösungen zu helfen", sagte Metsola vor dem EU-Parlament in Brüssel. Die Hamas sei eine Terrororganisation. "Sie repräsentiert nicht die legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes. Sie bietet keine Lösungen. Sie schafft Blutvergießen", so Metsola.
13.07 Uhr: Erdogan bezeichnet Gegenangriffe Israels auf Gaza als "Massaker"
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Luftangriffe Israels auf den Gazastreifen als "Massaker" bezeichnet und zugleich das Töten von israelischen Zivilisten durch die Islamistenorganisation Hamas verurteilt. "Wir sind entschieden gegen die Tötung von Zivilisten auf israelischem Territorium. Ebenso akzeptieren wir niemals das Massaker an Unschuldigen in Gaza, die unterschiedslos dem ständigen Bombardement ausgesetzt sind", sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara vor seiner islamisch-konservativen Regierungspartei. Er kritisierte zudem erneut die Blockade des Gazastreifens durch Israel und warf dem Land "schamlose Methoden" vor.
12.55 Uhr: König von Jordanien - Keine Stabilität ohne Palästinenser-Staat
Ein Frieden im Nahen Osten ist nach Einschätzung von Jordaniens König Abdullah nur möglich, wenn ein unabhängiger Palästinenser-Staat neben Israel entsteht. Eine Zwei-Staaten-Lösung sei die einzige Option, sagt der Monarch im Parlament zur Eröffnung einer neuen Sitzungsperiode. Die Eskalation zeige, dass die Region ohne einen Palästinenser-Staat mit Souveränität über die 1967 von Israel eroberten Gebiete nicht in den Genuss von Stabilität, Sicherheit oder Frieden kommen werde.
12.52 Uhr: Weitere Demonstration in Berlin-Neukölln nach Vorfall an Schule verboten
Im Zusammenhang mit den Sympathiebekundungen zum Hamas-Angriff auf Israel in Berlin hat die Polizei eine weitere Demonstration verboten. Untersagt wurde eine für Mittwoch geplante Versammlung in Neukölln, die sich "gegen Gewalt an Schulen" richten sollte, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Am Montag war es an einem Gymnasium in dem Bezirk zu einem Vorfall zwischen zwei Schülern und einem Lehrer gekommen. Die Polizei erklärte auf X (früher Twitter) zunächst nur, dass die nun verbotene Kundgebung aufgrund einer am Montag stattgefundenen "Auseinandersetzung mit Bezug zum aktuellen Nahostkonflikt" angemeldet worden sei. Es sei anzunehmen und belegbar, "dass diese zur Verherrlichung des Angriffs durch die Hamas missbraucht werden wird".
12.46 Uhr: Kreml zu Vermittlung zwischen Israel und Palästinensern bereit
Russland will nach Kremlangaben zur Beilegung des Nahostkonflikts zwischen Israel und Palästinensern vermitteln. "Russland kann und wird eine Rolle bei der Regulierung spielen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in einem Interview für das russische Staatsfernsehen. Schon am Dienstag hatte der Kreml bekräftigt, seine Kontakte zu den Palästinensern fortzusetzen. Russlands Präsident Wladimir Putin werde zudem den Präsidenten der Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmud Abbas, bei dessen schon vor Kriegsbeginn vereinbarter Moskau-Visite empfangen, hieß es. Putin machte für die Angriffe der militanten Hamas gegen Israel die USA verantwortlich.
12.42 Uhr: Gaza: Zentrale des Rettungsdienstes Roter Halbmond zerstört
Nach dem Hamas-Großangriff auf das israelische Grenzgebiet hat Israels Armee nach palästinensischen Angaben die Zentrale des Rettungsdienstes Roter Halbmond im nördlichen Gazastreifen zerbombt. Dies teilte die Organisation am Mittwoch mit. Berichte zu Verletzten oder Toten gab es zunächst nicht. Die israelische Armee sagte, sie prüfe Berichte dazu.
12.19 Uhr: Neun UN-Mitarbeiter im Gazastreifen getötet
Seit Beginn der israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen sind neun Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge ums Leben gekommen. Sie seien in ihren Wohnungen im gesamten Gazastreifen getötet worden, einige erst am Dienstag, teilte das UNRWA der Nachrichtenagentur AP am Mittwoch mit. Außerdem seien 18 von der Organisation betriebene Schulen beschädigt worden, die zu Notquartieren umfunktioniert worden seien. Auch die UNRWA-Zentrale in Gaza-Stadt sei demoliert.
12.08 Uhr: Opferzahlen auf beiden Seiten steigen weiter
Nach dem Großangriff der Hamas am Samstag und der darauffolgenden Gegenoffensive Israels steigen die Opferzahlen auf beiden Seiten weiter an. In Israel wurden bis Mittwoch mindestens 1.200 Todesopfer gezählt. Das teilte der Sprecher der israelischen Armee, Jonathan Conricus, mit. Die "überwältigende Mehrheit" der Todesopfer seien Zivilisten. Rund 3.000 Menschen seien verletzt worden. Auch im Gazastreifen steigt die Zahl der Toten und Verletzten. Durch die andauernden Gegenschläge der israelischen Luftwaffe starben im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums bisher mindestens 1.050 Menschen. Mindestens 5.200 weitere Menschen wurden nach neuen Angaben vom Mittwoch verletzt.
12.07 Uhr: Botschafter: Die meisten Schülergruppen wieder in Deutschland
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, rechnet mit einer beträchtlichen Zahl Deutscher, die mit den von der Bundesregierung organisierten Sonderflügen nach Deutschland zurückkehren werden. Ihm zufolge sind aber "die allermeisten" gestrandeten Schülergruppen bereits zurück in Deutschland, so Seibert bei RTL. "Wir sind seit Tagen dabei, deutsche Touristen bei der Ausreise zu unterstützen, vor allem auch Schülergruppen, Minderjährige", sagte Seibert.
Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt wird die Lufthansa am Donnerstag und Freitag Deutsche zurückbringen, die nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas in Israel festsitzen. Nach AFP-Informationen sind an beiden Tagen jeweils vier Sonderflüge geplant.
12.06 Uhr: Von der Leyen nennt Hamas-Angriff auf Israel "Kriegsakt"
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Großangriff der Hamas auf Israel als "Kriegsakt" bezeichnet. "Europa steht an der Seite Israels", erklärte von der Leyen am Mittwoch anlässlich einer Schweigeminute im Beisein des israelischen Botschafters in Brüssel. Die EU unterstütze Israels Recht, sich selbst zu verteidigen. Unschuldige Opfer seien "aus einem einzigen Grund getötet worden - weil sie jüdisch waren und im Staat Israel lebten", erklärte von der Leyen. "Es gibt keine Rechtfertigung für den Terror der Hamas", fügte sie hinzu.
12.01 Uhr: USA: Israelis bekommen alles, was sie für Schutz benötigen
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Israel eine umfassende Unterstützung zugesichert. "Wir werden in engem Kontakt mit unseren israelischen Partnern bleiben und sicherstellen, dass sie alles haben, was sie zum Schutz ihres Landes benötigen", sagte Austin am Mittwoch bei einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine in Brüssel.
11.47 Uhr: Hisbollah beschießt israelische Militärstellung mit Raketen
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat Raketen auf eine israelische Militärstellung in der nördlichen Grenzstadt Aramscha abgefeuert. Es habe eine "große Zahl" Verletzter, aber auch Tote gegeben, teilte die vom Iran unterstützte Gruppe am Mittwoch mit, ohne Zahlen zu nennen. Das israelische Militär bestätigte, dass eine Stellung in Aramscha mit Panzerabwehrraketen unter Beschuss genommen worden sei, machte jedoch keine Angaben zu Opfern. Israel beschoss daraufhin die libanesische Grenzstadt Duhaira und deren Umgebung. Von dort waren die Raketen abgefeuert worden. Die Hisbollah bezeichnete ihren Angriff als Reaktion auf israelischen Beschuss, bei dem am Sonntag drei Kämpfer der Gruppe getötet worden seien.
11.24 Uhr: Von der Leyen - Humanitäre Unterstützung der EU für Palästinenser steht nicht infrage
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht sich für weitere humanitäre Unterstützung der Palästinenser aus. "Unsere humanitäre Unterstützung für das palästinensische Volk steht nicht infrage", sagt von der Leyen. "Dennoch ist es wichtig, dass wir unsere finanzielle Unterstützung für Palästina sorgfältig überprüfen. EU-Gelder sind nie und werden nie an die Hamas oder eine terroristische Vereinigung gehen. Deshalb werden wir nun das gesamte Portfolio im Lichte der sich entwickelnden Situation vor Ort erneut überprüfen."
11.10 Uhr: Gaza bald ohne Strom: Kraftwerk wird abgeschaltet
Im Gazastreifen wird es bald keinen Strom mehr geben. Das einzige Kraftwerk werde mangels Treibstoff am Nachmittag abgeschaltet, teilte die Energiebehörde im von der militant-islamistischen Hamas regierten Gazastreifen am Mittwoch mit. Nach den Großangriffen der Hamas am Samstag hatte Israel die Energieversorgung des Gebiets eingestellt. Alle Grenzübergänge des Gazastreifens sind geschlossen, so dass es unmöglich ist, Treibstoff für das Kraftwerk oder die Generatoren einzuführen, auf die Bewohner und Krankenhäuser seit langem angewiesen sind.
11.07 Uhr: BBC - 17 Briten tot oder vermisst
Nach dem Hamas-Angriff gelten 17 britische Staatsangehörige, darunter auch Kinder, als tot oder vermisst, wie die BBC unter Berufung auf eine offizielle Quelle berichtet.
11.01 Uhr: Israelische Armee: Mindestens 169 Soldaten bei Kämpfen mit Hamas getötet
Bei den Kämpfen mit der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas sind nach Angaben der israelischen Armee mindestens 169 Soldaten getötet worden. "Seit heute Morgen informieren wir die Familien von 169 israelischen Soldaten, die im Kampf gefallen sind", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwoch vor Journalisten. Auch die Familien von 60 entführten und in den Gazastreifen verschleppten Menschen seien kontaktiert worden.
10.48 Uhr: Hisbollah reklamiert Raketenangriff auf Nordisrael für sich
Die radikale Hisbollah-Miliz im Libanon reklamiert den Raketenangriff auf Ziele im Norden Israels für sich. Dies sei eine Reaktion auf israelische Angriffe in dieser Woche, bei denen drei ihrer Kämpfer ums Leben kamen, teilt die Organisation im Libanon mit. Das israelische Militär hat zuvor mitgeteilt, eine seiner Stellungen sei vom Süden des Libanons aus angegriffen worden. Der Angriff habe sich in der Nähe der israelischen Stadt Arab al-Aramsche, gegenüber dem libanesischen Dorf Dhayra, ereignet. Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautet, die Hisbollah habe zwei Präzisionsraketen auf Israel abgefeuert.
10.44 Uhr: Flughafen Ben Gurion: Deutliche Einschränkungen des Flugverkehrs
Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel ist der Flugverkehr am internationalen Flughafen Ben Gurion nahe Tel Aviv deutlich eingeschränkt. Rund die Hälfte der abgehenden Flüge wurde nach Angaben der Internetseite des Flughafens für Mittwochvormittag gestrichen. Das Auswärtige Amt hatte am Dienstagabend mitgeteilt, die Lufthansa werde an diesem Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge für Deutsche aus Israel anbieten. Die deutsche Botschaft in Tel Aviv forderte zudem Deutsche, die ausreisen wollten, dazu auf, auch Flüge mit Zwischenstopps etwa in Zypern oder der Türkei zu buchen. Zudem wies die Botschaft darauf hin, dass die israelische Fluglinie El Al ihr Angebot immer wieder ausbaue.
10.33 Uhr: Yellen - Nahost-Konflikt ohne große Auswirkungen für Wirtschaft
Die USA haben nach Worten von US-Finanzministerin Janet Yellen mögliche wirtschaftliche Folgen des Nahost-Konflikts in Israel und dem Gazastreifen im Blick. Derzeit sehe sie nicht, dass die Angriffe auf Israel große Auswirkungen auf die Wirtschaft hätten.
10.14 Uhr: Pistorius hat Israel deutsche Unterstützung angeboten
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant nach dem Großangriff der islamistischen Hamas Unterstützung aus Deutschland angeboten. Die Bundesregierung habe dieses Angebot auch gegenüber dem israelischen Militärattaché gemacht, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses. "Beide haben bislang gesagt, dass sie keine Unterstützung brauchen militärischer oder technischer Art. Es geht um politische Unterstützung", sagte Pistorius. Diese stehe außer Frage. Pistorius: "Und sobald wir humanitär helfen können, steht das Angebot im Raum, wird aber bislang nicht abgefragt."
10.13 Uhr: UN-Helfer: Bereits 264.000 Vertriebene innerhalb des Gazastreifens
Im Zuge des israelischen Gegenangriffs gegen die islamistische Hamas sind laut dem UN-Nothilfebüro OCHA etwa 264.000 Menschen innerhalb des dicht besiedelten Gazastreifens geflohen. Wie die Hilfsorganisation in der Nacht auf Mittwoch in Genf mitteilte, sind die Vertriebenen in Schulgebäuden, bei Verwandten oder Nachbarn untergekommen.
10.13 Uhr: Pistorius - Bundeswehr steht für Evakuierungen bereit
Die Bundeswehr ist nach den Worten von Verteidigungsminister Boris Pistorius grundsätzlich darauf vorbereitet, sich an der Evakuierung von Menschen aus Israel zu beteiligen. "Wir stehen jederzeit bereit zu tun, was zu tun ist", sagt Pistorius in Berlin. Die Organisation der Evakuierungen liege aber in den Händen des Auswärtigen Amtes.
10.08 Uhr: Papst ruft zu Freilassung aller Geiseln auf
Papst Franziskus ruft die radikale Hamas auf, alle Geiseln freizulassen. Zugleich äußert sich das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche besorgt über die Abriegelung des Gazastreifens durch Israel. "Ich bete für die Familien, die miterlebt haben, wie sich ein Festtag in einen Tag der Trauer verwandelt hat, und ich bitte darum, dass die Geiseln sofort freigelassen werden", sagt Franziskus während seiner wöchentlichen Audienz.
10.03 Uhr: Einzigem Kraftwerk im Gazastreifen geht bald der Treibstoff aus
Dem einzigen Kraftwerk im Gazastreifen und derzeit einzigem Stromlieferanten geht nach palästinensischen Angaben in zehn bis zwölf Stunden der Treibstoff aus. Das teilt der Vorsitzende der Palästinensischen Energiebehörde, Thafer Melhem, im Hörfunk mit. Israel hat als Reaktion auf den Angriff der radikalen Hamas am Montag seine Stromversorgung für den Gazastreifen unterbrochen. In dem schmalen Küstengebiet am Mittelmeer leben dicht gedrängt rund zwei Millionen Menschen.
10.02 Uhr: UN: Geiseln freilassen und Abriegelung des Gazastreifens stoppen
Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf ist tief besorgt über die Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. "Die Gewalt muss beendet werden", sagte die Chefsprecherin des Büros, Ravina Shamdasani, der Deutschen Presse-Agentur in Genf. "Geiseln müssen freigelassen werden. Die israelischen Behörden müssen von der Abriegelung des Gazastreifens Abstand nehmen und Hassreden, die die Gewalt weiter befeuern, müssen aufhören." Das Büro stellt Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht auf beiden Seiten fest. "Das humanitäre Völkerrecht muss aber immer voll respektiert werden. Taten einer Seite, die das humanitäre Völkerrecht verletzen, entbinden die andere Seite nicht von der Verpflichtung, es einzuhalten", sagte Shamdasani.
09.35 Uhr: Selenskyj rät Spitzenpolitikern zu Solidaritätsbesuch in Israel
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat internationalen Spitzenpolitikern empfohlen, als Zeichen der Solidarität nach Israel zu reisen. "Wir sind im Krieg. Wir verstehen, was Terrorangriffe, solche Opfer und Tragödien bedeuten", sagte der Staatschef am Mittwoch am Rande von Gesprächen im Nato-Hauptquartier in Brüssel. In dieser Situation sei es sehr wichtig gewesen, nicht allein zu sein. "Deshalb empfehle ich den Staats- und Regierungschefs, nach Israel zu gehen", sagte er.
09.29 Uhr: Ministerium: Retter in Gaza kommen nicht an Verschüttete heran
Helfer im Gazastreifen können Verschütteten nach Angaben der Behörden wegen pausenloser israelischer Luftangriffe stellenweise keine Hilfe leisten. Wegen der Intensität der Angriffe könnten Krankenwagen und Retter Gegenden im Gazaer Stadtteil Karama nicht erreichen, aus denen Berichte über Menschen unter Trümmern vorlägen, sagte der Sprecher des Innenministeriums in Gaza, Ejad Basum, am Mittwoch. Außerdem seien Straßen schwer zerstört und den Einsatzkräften fehle es an Gerät. Schwere Angriffe würden auch aus Chan Junis im Süden und aus Dschebalija im Norden des Gazastreifens gemeldet.
09.15 Uhr: Zypern als Drehscheibe für Evakuierungen aus Israel
Die EU-Inselrepublik Zypern hat ihre Flughäfen für die Evakuierungen von Menschen aus Israel zur Verfügung gestellt. Wie die Direktion des größten Flughafens der Insel in der Hafenstadt Larnaka mitteilte, seien allein am Dienstag 30 Flüge von und nach Israel eingeplant gewesen, berichtete das Nachrichtenportal der Zeitung "Philenews" am Mittwoch. Zudem könne der Flughafen von Paphos im Westen der Insel benutzt werden. Nach ihrer Ankunft würden die Menschen, falls notwendig, medizinisch versorgt und in Hotels untergebracht, anschließend reisten sie weiter in ihre Herkunftsländer, berichtete der zyprische Rundfunk (RIK). Es gebe aber auch Fluggäste, die von Zypern nach Israel zurückfliegen, hieß es.
08.49 Uhr: Palästina-Initiative wirft Berliner Polizei Rassismus vor
Nach dem Verbot palästinensischer Unterstützer-Demonstrationen in Berlin haben die Veranstalter der Polizei Rassismus vorgeworfen und weitere Aktionen angekündigt. Die für diesen Mittwoch in Berlin-Neukölln angemeldete Demonstration sei von der Polizei "mit rassistischer Begründung" untersagt worden, schrieb die Initiative Palästina Kampagne im Internet. Mit Blick auf die Zukunft hieß es dort: "Wir werden uns jedoch nicht zum Schweigen bringen lassen. Wir informieren über kommende Schritte, um Palästina in Berlin auf die Straße zu bringen." Die Initiative hatte seit Montag zu der Demonstration mit 250 angemeldeten Teilnehmern aufgerufen.
08.47 Uhr: Führender Hamas-Vertreter ruft zu Protesten am Freitag auf
Der führende Hamas-Vertreter Chalid Maschal ruft für Freitag zur Unterstützung der Palästinenser zu Protesten "auf den Plätzen und in den Straßen der arabischen und islamischen Welt" auf. Dies geht aus einer aufgezeichneten Aufnahme hervor, die Reuters sehen konnte.
08.18 Uhr: Militärexperte Mölling: Flächenbrand im Nahen Osten in "weiter Ferne"
Der Militärexperte Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) sieht nach dem Hamas-Großangriff auf Israel derzeit keine Gefahr für einen Flächenbrand in der Region. Eine solche Ausweitung des Konflikts liege "in weiter Ferne" und sei "nicht sehr wahrscheinlich zum jetzigen Zeitpunkt", sagte Mölling am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Für Israel gehe es zunächst darum, weitere Angriffe der radikalislamischen Hamas zu verhindern. Sollte die vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon mit Angriffen auf Israel eine zweite Front eröffnen, könnte sich die Lage allerdings ändern, gab Mölling zu bedenken.
08.18 Uhr: Israelische Armee: "Das ist kein Schlachtfeld. Das ist ein Massaker"
Der Sprecher der israelischen Armee Itai Veruv berichtet vor Journalisten wie brutal die Terror-Organisation Hamas in Kfar Aza vorgegangen ist. Das Statement wurde am Morgen auf dem ehemaligen Twitter-Kanal X von der israelischen Armee veröffentlicht.
08.11 Uhr: Armee: Radarsystem der Hamas bei Luftangriffen in Gaza zerstört
Die israelische Luftwaffe hat bei Angriffen im Gazastreifen nach eigenen Angaben auch ein Radarsystem der dort herrschenden islamistischen Hamas zerstört. "Kampfjets haben ein fortschrittliches Radarsystem zerstört, das die Terrororganisation Hamas entwickelt hat und das zur Erkennung von Flugkörpern über dem Gazastreifen diente"», hieß es in einem X-Post der Armee.Die Hamas habe über Jahre ein hochwertiges Kameranetz entwickelt, das in Wasserbehältern auf Dächern versteckt über den ganzen Gazastreifen verteilt worden sei. Am Dienstag sei dieses Netz binnen weniger Minuten mit Angriffen auf verschiedene Ziele zerstört worden. Damit habe man der Hamas die Fähigkeit genommen, "ein breites Bild des Himmels zu erstellen, mit dem Ziel, Flugkörper anzugreifen", hieß es in der Mitteilung. Es seien alle Signalerkennungsgeräte des Systems angegriffen worden.
08.03 Uhr: Israel - Mindestens 1.000 Eindringlinge aus Gaza getötet
Israelische Truppen haben nach Angaben des Militärs seit dem Wochenende mindestens .1000 bewaffnete Palästinenser getötet, die vom Gazastreifen aus nach Israel eingedrungen seien. Zudem seien landesweit sämtliche Gemeinden in Israel verstärkt worden, zitiert die israelische Zeitung "Hayom" einen Militärsprecher weiter.
07.46 Uhr: Medien: Bruder von Hamas-Militärchef Deif bei Angriff getötet
Bei den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben der Bruder des ranghohen Hamas-Kommandeurs Mohammed Deif getötet worden. Abdul Fattah Deif sei während eines Luftangriffs in Chan Junis im Süden des Gazastreifens ums Leben gekommen, berichteten Hamas-nahe Medien in dem Küstenstreifen. Weitere Angehörige von Deif sollen ums Leben gekommen sein. Deif gilt als "Phantom" und hat schon zahlreiche israelische Tötungsversuche überlebt. Er ist der Kommandeur des militärischen Hamas-Arms Al-Aksa-Brigaden.
07.27 Uhr: "Große Erleichterung" - Ettlinger Schülergruppe zurück in Deutschland
Eine Schülergruppe aus Ettlingen im Kreis Karlsruhe ist sicher aus Israel zurück in Deutschland. Das teilte das Landratsamt Karlsruhe in der Nacht zu Mittwoch mit. Die Jugendlichen seien am späten Dienstagabend gelandet und konnten nach sorgenvollen Tagen von ihren Familien wieder in die Arme geschlossen werden, wie es hieß. Die Erleichterung sei groß, sagte Landrat Christoph Schnaudigel. "Die Rückreise haben wir ohne Zögern direkt nach den Ereignissen in Israel eigenständig organisiert." Dabei habe man jederzeit auf die Expertise der israelischen Freunde vor Ort setzen können. Die Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren waren seit Donnerstag auf einem Schüleraustausch in der israelischen Region Sha’ar HaNegev gewesen. Mit der Region hat der Landkreis Karlsruhe seit fast 30 Jahren eine Partnerschaft.
06.55 Uhr: Israel meldet Raketenangriffe aus Syrien
Israel ist nach eigenen Angaben auch aus Syrien mit Raketen angegriffen worden und hat mit Artilleriebeschuss von den seit 1967 von Israel besetzten Golanhöhen aus reagiert. Das israelische Militär erklärte am Dienstag, es habe "eine Reihe von Raketenabschüssen aus Syrien auf israelisches Gebiet" gegeben. Israelische Soldaten hätten mit " Artillerie- und Mörsergranaten" geantwortet. Es ist der erste bekannt gewordene Schusswechsel zwischen Israel und Syrien seit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vom Gazastreifen aus auf Israel am Samstag. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden die Granaten von "palästinensischen Gruppen, die mit der libanesischen Hisbollah zusammenarbeiten", abgefeuert.
06.39 Uhr: Erste Maschine mit US-Waffenausrüstung in Israel eingetroffen
Im Süden Israels ist nach Militärangaben eine erste Maschine mit moderner US-Waffenausrüstung gelandet. Die Lieferung, die am Dienstagabend (Ortszeit) auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim eintraf, soll nach den terroristischen Großangriffen der Hamas "erhebliche Militäroperationen erleichtern", wie die israelischen Streitkräfte mitteilten.
05.52 Uhr: Militärsprecher: Zahl der Toten in Israel steigt auf 1.200
Die Zahl der Toten in Israel durch die Großangriffe der islamistischen Hamas ist auf mindestens 1.200 gestiegen. Das gab der Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte (IDF), Jonathan Conricus, am Mittwochmorgen bekannt. Bei der "überwiegenden Mehrheit" handele es sich um Zivilisten, fügte Conricus hinzu. Nach den neuen Informationen der Verteidigungsstreitkräfte Israels wurden auf israelischer Seite über 2.800 Menschen verletzt. Den Angaben zufolge wurden 2.294 Ziele der Hamas getroffen. Behörden im Gazastreifen bezifferten die Zahl der Toten auf palästinensischer Seite mit mindestens 950. Bei den neuen israelischen Angriffen auf den Gazastreifen in der Nacht zum Mittwoch sind in dem Palästinensergebiet nach Hamas-Angaben mindestens 30 Menschen getötet worden. Hunderte weitere Menschen seien zudem verwundet worden, teilte das Medienbüro der terroristischen Hamas-Regierung der Nachrichtenagentur AFP mit.
05.22 Uhr: Faeser kündigt hartes Vorgehen gegen Hamas-Unterstützer an
Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ein hartes Vorgehen gegen Sympathisanten und Unterstützer der radikalislamischen Palästinenserorganisation in Deutschland angekündigt. "Wir nutzen alle nachrichtendienstlichen und polizeilichen Mittel, um gegen Hamas-Unterstützer vorzugehen", sagte Faeser den Zeitungen der Funke Mediengruppe . "Unsere Sicherheitsbehörden nehmen die islamistische Szene noch stärker ins Visier, um Reaktionen auf den Terror der Hamas sofort zu erkennen und jede Unterstützung zu unterbinden. Das gilt auch für das Sammeln von Spenden für die Hamas", erklärte Faeser. Die Innenministerin will zudem konsequent gegen Demonstrationen und Versammlungen einschreiten, bei denen die Taten der Hamas gefeiert werden.
05.00 Uhr: Israelisches Militär entdeckt dutzende weitere Leichen im Dorf Kfar Azza
Vier Tage nach dem Angriff auf das Dorf Kfar Azza, das nur wenige hundert Meter von der Grenze zum Gazastreifen entfernt liegt, haben israelische Soldaten dutzende Leichen geborgen. Die US-Zeitung "New York Times" berichtete, Wege, Wiesen und die Häuser seien mit Leichen übersät gewesen. Die Zeitung zitiert den israelischen Generalmajor Itai Veruv: "Das ist kein Krieg oder Schlachtfeld, das ist ein Massaker." So etwas habe er in seinem Leben noch nicht gesehen; es erinnere ihn eher an ein Pogrom aus der Zeit seiner Großeltern.
04.42 Uhr: EU übt deutliche Kritik an Musks Kurznachrichtendienst X
Die Online-Plattform X, früher bekannt als Twitter, steht wegen der Verbreitung von Fehlinformationen und Hassinhalten im Zusammenhang mit den Angriffen der Hamas auf Israel in der Kritik. EU-Digitalkommissar Thierry Breton hat Elon Musk, den Eigentümer von X, in einem Brief darauf aufmerksam gemacht, dass auf der Plattform falsche und manipulierte Bilder geteilt werden, darunter solche aus alten Konflikten und Videospielen. Diese Bilder hätten nichts mit der aktuellen Situation im Nahen Osten zu tun. Breton betonte, dass einige dieser Inhalte gegen EU-Recht verstoßen könnten. Er forderte Musk auf, solches Material gegebenenfalls "zeitnah, gewissenhaft und objektiv" zu löschen.
04.37 Uhr: Massive Reservistenmobilisierung in Israel – Land zeigt Einheit in Krisenzeiten
Die israelische Armee hat in einer beispiellosen Aktion bislang 360.000 Reservisten für den Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen mobilisiert. Dieses Ereignis markiert eine der massivsten Einberufungen in Israels Geschichte und zeigt gravierende Auswirkungen auf das Alltagsleben: Viele Bürger verlassen ihre Jobs und Familien werden auseinandergerissen. Diese Einberufung stellt die umfangreichste Mobilmachung seit dem Jom-Kippur-Krieg 1973 dar.
Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich freiwillig bei der israelischen Armee (IDF) gemeldet, ungeachtet ihres Alters. Auffällig ist die rasche Reaktion, bei der 300.000 Reservisten in nur 48 Stunden eingezogen wurden.
Nachdem viele Airlines Flugverbindungen nach Israel ausgesetzt haben, sind Flugtickets rar und teuer geworden. Dennoch plant El Al, die größete israelische Fluggesellschaft, zusätzliche Flüge. Auch das israelische Militär hat Hercules-Transportmaschinen in mehrere europäische Länder geschickt, um Israelis nach Hause zu bringen.
04.32 Uhr: Hacker stören israelische Webseiten
Politisch motivierte Hacker nehmen nach eigenen Angaben gezielt israelische Internetseiten ins Visier. "Die Angreifer haben es geschafft, uns in den vergangenen Tagen für längere Zeit vom Netz zu nehmen", sagte der Chefredakteur der Zeitung "Jerusalem Post", Avi Mayer. "Das ist ein eklatanter Angriff auf die Pressefreiheit." Mehr als 100 Websites in Israel wurden entwerder verunstaltet oder durch einfache Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS), bei denen eine Website mit einer Flut gefälschter Daten überlastet wird, vorübergehend gestört, erklärten Sicherheitsanalysten. Neben anderen Vorfällen behauptete eine Gruppe von Hackern, die die Hamas unterstützen und als AnonGhost bekannt sind, auf ihrem Social-Media-Kanal, eine israelische Notfallalarm-App gestört zu haben. Eine andere Gruppe mit dem Namen AnonymousSudan erklärte über den Kurznachrichtendienst Telegram, sie ziele aktiv auf die kritische Infrastruktur Israels ab. Sie legte jedoch kaum Beweise für ihre Behauptungen vor. Das israelische Computer Emergency Response Team (CERT) reagierte zunächst nicht auf Anfragen nach einer Stellungnahme.
04.27 Uhr: Israels Luftwaffe bombardiert mehr als 200 Ziele im Gazastreifen
Die israelische Luftwaffe hat nach dem Großangriff der Hamas ihre Gegenschläge im Gazastreifen fortgesetzt. Dutzende Kampfjets hätten mehr als 200 Ziele im Gebiet Al-Furqan angegriffen, teilten die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) mit. Zum dritten Mal innerhalb von 24 Stunden seien umfangreiche Angriffe im Gazastreifen durchgeführt worden. Dabei seien mehr als 450 Ziele getroffen worden.
04.00 Uhr: US-Geheimdienste - Bislang keine Beweise für direkte Beteiligung Irans
Die US-Geheimdienste haben bislang keine Beweise für eine direkte iranische Beteiligung an den jüngsten Terroranschlägen der Hamas in Israel gefunden, bei denen Hunderte Menschen getötet wurden. Dies teilte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, mit. Matthew Miller vom US-Außenministerium bestätigte diese Aussage.
Es sei zwar bekannt, dass der Iran die Hamas seit Jahren mit Geld und Waffen unterstützt habe, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass der Iran den am Samstag begonnenen Angriff direkt initiiert oder koordiniert habe. Sullivan betonte, dass der Iran durch seine langjährige Unterstützung der Hamas indirekt zu solchen Anschlägen beitrage, dass aber die spezifische Rolle des Iran bei dem jüngsten Anschlag unklar bleibe. Die USA stünden in Kontakt mit Israel und würden weiterhin alle Geheimdienstinformationen prüfen.
03.07 Uhr: Bericht - Zahl der Toten nach Hamas-Angriff steigt auf 1.200
Die Zahl der Toten in Israel durch die Großangriffe der islamistischen Hamas ist Medienberichten zufolge auf mindestens 1.200 gestiegen. Das berichtete der israelische Sender "Kan". Mindestens 3.000 weitere seien verletzt worden. Auch die "Jerusalem Post" und andere Medien meldeten diese Zahlen unter Berufung auf den Sender.
02.54 Uhr: Weitere Vergeltungsschläge des israelischen Militärs in Gaza-Stadt
Israel setzt in Nacht seine Vergeltungsschläge im gesamten Gazastreifen fort. Mehr als 70 Ziele seien in Daraj Tuffah, einem Stadtteil von Gaza-Stadt, getroffen worden, teilte das Militär mit. Der Stadtteil sei von der Hamas für direkte Angriffe auf Israel genutzt worden.
02.32 Uhr: Masala: Deutschland sollte Israel militärische Hilfe anbieten
Der Militärexperte Carlo Masala rechnet mit einer "langen und sehr gefährlichen" Bodenoffensive im Nahen Osten und fordert gegebenenfalls auch eine militärische Unterstützung Deutschlands in dem Krieg. "Wenn die Israelis Deutschland um militärische Hilfe bitten, sollten wir dies auch anbieten", sagte Masala den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In welcher Form Deutschland militärische Hilfe leisten sollte, sei "die Entscheidung der Israelis", erklärte er. "Deutschland wird sicherlich keine Bodentruppen entsenden. Deutschland könnte den Sanitätsdienst schicken, vielleicht bei der maritimen Seite helfen oder durch ABC-Schutz", sagte Masala, der an der Universität der Bundeswehr München Internationale Politik lehrt.
Dienstag, 10. Oktober 2023
23.58 Uhr: Netanjahu - Brutalität wie bei Hamas-Angriff hat es "seit dem Holocaust nicht mehr gegeben"
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Großangriff der Hamas auf Israel als "Brutalität" bezeichnet, "wie es sie seit dem Holocaust nicht mehr gegeben hat". Hunderte seien "massakriert" worden, Familien in ihren Häusern ausgelöscht, sagte Netanjahu in einem Telefongespräch mit US-Präsident Joe Biden. "Sie nahmen Dutzende von Kindern, fesselten sie, verbrannten sie und richteten sie hin. Sie haben Soldaten enthauptet."
23.42 Uhr: Putin zur Gewalt in Israel -US-Politik im Nahen Osten gescheitert
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer ersten öffentlichen Reaktion auf die Angriffe der militanten Hamas gegen Israel den USA ein Scheitern im Nahen Osten vorgeworfen. "Das ist ein starkes Beispiel für das Scheitern der Politik der Vereinigten Staaten im Nahen Osten, die versucht haben, die Regulierung dort zu monopolisieren", sagte Putin in Moskau zum Auftakt eines Treffens mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani.
Die USA hätten sich nicht um eine Suche nach Kompromissen gekümmert, die für beide Seiten annehmbar seien. Sie hätten vielmehr ihre eigenen Vorstellungen für eine Lösung des Konflikts vorangetrieben und Druck auf die Seiten ausgeübt. Washington habe dabei weder Rücksicht auf die Kerninteressen des palästinensischen Volkes genommen oder sich für die Umsetzung der UN-Resolution zur Schaffung eines souveränen unabhängigen Palästinenserstaates eingesetzt.
Putin, der selbst einen zerstörerischen Krieg gegen die Ukraine führt, rief die Konfliktparteien im Nahen Osten zur Rücksicht auf die Zivilbevölkerung auf. Die Zahl der Opfer unter den Zivilisten müsse möglichst auf Null sinken, sagte der Kremlchef, dem Kriegsverbrechen vorgeworfen werden.
23.17 Uhr: US-Außenminister plant neben Israel-Besuch auch Stopp in Jordanien
US-Außenminister Antony Blinken will nach dem Großangriff der islamistischen Hamas neben Israel auch Jordanien besuchen. Er werde am Mittwoch aufbrechen, hieß es in einer Mitteilung des US-Außenministeriums. Zuvor hatte ein Sprecher gesagt, dass Blinken am Donnerstag in Israel eintreffen werde. Ziel der Reise in den Nahen Osten sei es, über die Stärkung der Sicherheit Israels zu sprechen und "die unerschütterliche Unterstützung der Vereinigten Staaten für das Recht Israels auf Selbstverteidigung zu unterstreichen".
22.06 Uhr: Angriffe auf Israel auch aus Syrien - Israel reagiert mit Beschuss
Nach dem großangelegten Terrorangriff militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel sind nun auch aus dem Nachbarland Syrien Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert worden. Mehrere Raketen seien auf offenem Gelände abgestürzt, teilte Israels Armee am Abend mit.
Das Militär reagierte eigenen Angaben zufolge mit Artillerie und Mörsergranaten. Von wem die Angriffe aus Syrien ausgingen, war zunächst unklar. Aktivisten aus Syrien teilten mit, Israel habe auf Stellungen der syrischen Armee gezielt. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Auch aus dem Libanon waren zuvor Raketen Richtung Israel gefeuert worden.
21.52 Uhr: Weitere Angriffe auf Viertel in Gaza
Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas hat die israelische Luftwaffe ihre Gegenschläge auf mehrere Viertel von Gaza-Stadt auch am Abend fortgesetzt. Unter anderem wurde das bereits in der vorangegangenen Nacht schwer verwüstete Viertel Rimal wieder unter Beschuss genommen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachteten. Nicht weit entfernt in Al-Daradsch waren ebenfalls Explosionen zu hören. Ein Luftangriff traf den Hafen von Gaza und steckte Fischerboote in Brand.
21.50 Uhr: Auswärtiges Amt: Evakuierungsflüge aus Israel Donnerstag und Freitag
Die Lufthansa wird an diesem Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge zur Evakuierung von Deutschen aus Israel durchführen. Das wurde am Abend aus dem Auswärtigen Amt mitgeteilt. Es soll sich um vier Flüge pro Tag handeln.
21.34 Uhr: Baerbock - Arbeiten non-stop für Freilassung der Geiseln
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat versichert, das ihr Amt rund um die Uhr an der Befreiung der von Hamas-Terroristen aus Israel entführten Deutschen arbeitet. Sie sei "non-stop im Austausch mit Kollegen aus der Region, Akteuren vor Ort, die direkte Gesprächskanäle zur Hamas haben", sagte sie am Abend in den ARD-"Tagesthemen". "Aber mit einer Terroristenorganisation wie der Hamas ist das natürlich alles andere als einfach." Die Geiseln würden als menschliche Schutzschilde genutzt, "genauso wie die Zivilbevölkerung vor Ort".
Kritisch äußerte sie sich über das Golfemirat Katar und den Iran, die als Unterstützer der islamistischen Hamas gelten. "Dann gibt es Länder wie Katar, da haben wir viele, viele kritische Fragen, insbesondere von deren Finanzierung in der Vergangenheit", sagte Baerbock. "Wir appellieren an diese Golfstaaten, insbesondere jetzt deutlich zu machen, Terrorismus hat in der Region keinen Platz, einzuwirken auf die Hisbollah, einzuwirken auch auf Iran, dass diese furchtbare Unmenschlichkeit sofort beendet werden muss."
21.33 Uhr: EU-Kommission ermahnt Musk wegen Desinformation auf X
Die EU-Kommission ermahnte Tesla-Chef Elon Musk wegen Desinformation auf seinem Kurznachrichtendienst X nach dem Hamas-Angriff auf Israel. Es gebe Hinweise, dass in der EU über den früher als Twitter bekannten Dienst illegale Inhalte verbreitet würden, sagte EU-Kommissar Thierry Breton. Er habe Musk in einem auf Dienstag datierten Brief an seine Verpflichtungen gemäß EU-Recht erinnert. Die Nachrichtenagentur Reuters erhielt Einblick in das Schreiben. Darin wird Musk aufgefordert, innerhalb von 24 Stunden eine "schnelle, genaue und vollständige Antwort" auf das Thema zu liefern.
21.28 Uhr: Russischer und iranischer Außenminister telefonieren zu Israel
Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel haben Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein iranischer Kollege telefoniert. Schwerpunkt des Gesprächs sei "die erneute Eskalation des palästinensisch-israelischen Konflikts" gewesen, teilte das russische Außenministerium am Abend mit. Der "bewaffnete Konflikt" müsse schnell beendet werden.
Der Iran gilt seit der Islamischen Revolution von 1979 als Israels erklärter Erzfeind, dementiert aber eine Beteiligung an dem aktuellen Hamas-Terroranschlag auf Israel. Unterstützung vom Iran erhält auch die Schiitenorganisation Hisbollah, die Israel in den vergangenen Tagen mehrfach aus dem nördlich angrenzenden Libanon angegriffen hat.
Russland wiederum, das seit fast 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, wird von internationalen Beobachtern vorgeworfen, die Kämpfe in Israel für anti-westliche Informationskampagnen auszunutzen. Außerdem unterhält auch Moskau Kontakte zur im Gazastreifen herrschenden Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird.
21.23 Uhr: US-Außenminister Blinken am Donnerstag in Israel erwartet
US-Außenminister Antony Blinken wird am Donnerstag in Israel erwartet. Das gibt ein Sprecher seines Ministeriums in Washington bekannt. Blinken werde sich mit hochrangigen israelischen Vertretern treffen.
21.13 Uhr: Biden - US-Bürger unter Geiseln der Hamas
Rund 150 Menschen sind von der islamistischen Hamas als Geiseln genommen worden. Unter ihnen sind nach Angaben von US-Präsident Biden auch Amerikaner. "Wir wissen jetzt, dass unter den von der Hamas festgehaltenen Personen auch amerikanische Staatsbürger sind", sagte Biden bei einer Ansprache im Weißen Haus. Eine Zahl nannte er nicht.
Er habe angeordnet, zusätzliche Experten aus den USA zu entsenden. "Ich habe die Regierung angewiesen, sich mit den israelischen Kollegen abzusprechen und sie bei der Geiselbefreiung und den Rettungsmaßnahmen zu beraten", sagte er.
Biden verfügte außerdem, die Sicherheitsmaßnahmen rund um jüdische Einrichtungen in den USA zu verschärfen. "Es gibt keinen Platz für Hass in Amerika", sagte er.
Der Präsident machte deutlich, Israel mit zusätzlicher Militärhilfe ausstatten zu wollen - entsprechende Unterstützung werde er auch beim US-Kongress beantragen. "Wir müssen in diesem Moment glasklar sein: Wir stehen an der Seite Israels", betonte Biden.
Den Angriff der Hamas auf Israel verurteilte Biden scharf. Das Land habe einen Moment des "reinen unverfälschten Bösen" durchlitten. Unter den Toten seien mindestens 14 US-Bürger.
20.28 Uhr: Libanesische Hisbollah-Miliz greift Panzer in Israel an
Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben eine Lenkrakete auf einen israelischen Panzer abgefeuert. Die Attacke erfolgte als "Reaktion auf die israelischen Angriffe", hieß es in einer Mitteilung der eng mit dem Iran verbundenen Organisation.
Israels Armee hatte zuvor nach eigenen Angaben auf den Abschuss von mehr als einem Dutzend Raketen auf Israel mit Artilleriefeuer und Angriffen auf Beobachtungsposten der Hisbollah reagiert. Welche militante Gruppierung im Libanon die Raketen abfeuerte, war zunächst unklar. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.
20.16 Uhr: Skandinavier stoppen Entwicklungshilfen für Palästinenser
Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel legen Schweden und Dänemark ihre in die palästinensischen Gebiete fließende Entwicklungshilfe vorübergehend auf Eis. Das gaben die Regierungen der beiden skandinavischen EU-Länder bekannt.
Man wolle kein Geld der schwedischen Steuerzahler an Akteure geben, die sich nicht ausdrücklich von Terrorismus distanzierten, sagte Schwedens Minister für Entwicklungshilfe und Außenhandel, Johan Forssell, am Abend auf einer Pressekonferenz in Stockholm. 57 Millionen schwedische Kronen (rund 5 Millionen Euro) würden nun nicht wie für dieses Jahr geplant ausgezahlt. Die humanitäre Unterstützung etwa in Katastrophenfällen sei davon nicht betroffen.
Auch Dänemark hat sich nach Angaben des Außenministeriums in Kopenhagen entschlossen, seine Entwicklungshilfe an die Palästinenser auszusetzen. Deutschlands nördlicher Nachbar will währenddessen eine Überprüfung einleiten, um sicherzustellen, dass keine finanzielle Hilfe aus Dänemark missbraucht wird, um indirekt Terrororganisationen zu unterstützen, die Israel angreifen. Dabei soll die Unterstützung etwa von zivilen Organisationen und Infrastrukturprojekten auf den Prüfstand gestellt werden.
Nach Ministeriumsangaben geht es um eine Summe von 72 Millionen dänischen Kronen (9,7 Millionen Euro), die für den Rest des Jahres 2023 auf Eis gelegt wird. Direkte Unterstützung für die palästinensische Autonomiebehörde leistet Dänemark derzeit demnach nicht.
20.10 Uhr: Borrell - Israel muss sich an internationales Recht halten
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mahnte Israel, sich an internationales Recht zu halten. "Israel hat das Recht, sich zu verteidigen, aber es muss im Einklang mit dem Völkerrecht, dem humanitären Recht stehen", sagte Borrell nach einem virtuellen Treffen der EU-Außenminister. "Einige Entscheidungen stehen im Widerspruch zum Völkerrecht." Er verwies dabei auf die Ankündigung, Wasser, Strom und Nahrung für den Gazastreifen abzusperren.
19.38 Uhr: Baerbock - Müssen bei Evakuierung aus Israel priorisieren
Außenministerin Annalena Baerbock hat Deutsche, die auf Ausreise aus Israel warten, um Verständnis gebeten. "Wir haben Evakuierungsflüge mit anderen Fluggesellschaften auf den Weg gebracht. Wir haben durch die Krisenhotline - diejenigen, die am Flughafen sind, konnten sich an uns wenden -, Flugverbindungen vermittelt. Man musste dann umsteigen bei einigen Strecken. Ich verstehe, dass das eine furchtbare Situation ist, aber wenn Sie 100.000 Anrufe gleichzeitig haben, dann müssen Sie priorisieren", sagte die Grünen-Politikerin am Abend im ZDF.
Zuvor hatte es aus dem Auswärtigen Amt geheißen, das Krisenreaktionszentrum sei unter Hochdruck mit Fluggesellschaften in Kontakt, um die Flugkapazitäten zu erweitern.
19.47 Uhr: UN - Meiste Läden in Gaza in zwei Wochen ohne Nahrung
Dem Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen zufolge könnten die Vorräte im abgeriegelten Gazastreifen in den nächsten 14 Tagen auslaufen. "Unserer Meinung nach werden die Lebensmittelvorräte in den meisten Geschäften in Gaza in zwei Wochen aufgebraucht sein", sagte WFP-Sprecherin Shaza Moghraby der Deutschen Presse-Agentur.
Ein Drittel der Geschäfte für die insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen hätten sogar nur Vorräte für weniger als eine Woche. "Wir benötigen dringend Zugang und Finanzmittel, um Menschen in Not erreichen zu können, da unsere eingelagerten Lebensmittelvorräte bald zur Neige gehen werden", sagte die Sprecherin.
Israel hatte nach dem Hamas-Großangriff mit mehr als 900 Toten auf israelischer Seite eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Die Vereinten Nationen hatten am Montag mitgeteilt, es gebe dort eingelagerte Vorräte, die aber endlich seien.
19.43 Uhr: Polizei verbietet Palästina-Demo in Berlin
Die Berliner Polizei hat eine für Mittwoch angekündigte palästinensische Unterstützer-Demonstration verboten. Auch eine geplante Kundgebung zur Solidarität mit Palästina am Pariser Platz sowie etwaige Ersatzveranstaltungen würden untersagt, teilte die Polizei am Abend auf X (früher Twitter) mit. Zuvor hatte die "Berliner Morgenpost" berichtete. Vier Tage nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel sollte im Bezirk Neukölln am Nachmittag eine "Demo in Solidarität mit Palästina" mit 250 angekündigten Teilnehmern stattfinden.
Eine Durchführung der Demonstrationen stelle eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung dar, hieß es von der Polizei zur Begründung. "Unsere Versammlungsbehörde nimmt in ihrer Begründung sowohl Bezug auf die aktuelle Lage in Nahost und Straftaten bei vergleichbaren Versammlungslagen in der Vergangenheit als auch den Ereignissen am letzten Wochenende in Berlin", hieß es weiter. Das pro-palästinensische Netzwerk Samidoun hatte den Angriff auf Israel am Samstag gefeiert, indem es Süßigkeiten auf der Sonnenallee in Neukölln verteilte.
19.39 Uhr: Erdogan - USA werden vom Flugzeugträger aus Gaza angreifen
Die USA werden nach Darstellung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan von ihrem anrückenden Flugzeugträger aus Angriffe auf den Gazastreifen vornehmen. "Was wird der Flugzeugträger der USA in der Nähe von Israel tun, warum kommen sie?", fragte er auf einer Pressekonferenz mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer in Ankara. "Sie werden Gaza und Umgebung angreifen und dort Schritte hin zu schweren Massakern vornehmen", sagte Erdogan weiter über die dazugehörigen Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge des Nato-Verbündeten. Eine Stellungnahme der USA liegt nicht vor. US-Außenminister Lloyd Austin gab am Sonntag bekannt, dass der Flugzeugträgerverband um die USS "Gerald R. Ford" näher an Israel verlegt werden soll.
19.35 Uhr: Mehrheit in EU gegen Zahlungsstopp für Palästinenser
Eine überwältigende Mehrheit der EU-Staaten lehnt nach Angaben von EU-Chefdiplomat Josep Borrell ein vorläufiges Einfrieren von Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde ab. Es gebe lediglich zwei oder drei Länder, die dies anders sähen, erklärte Borrell am Abend nach informellen Beratungen der EU-Außenminister. Es soll demnach nur eine Überprüfung und kein vorläufiges Aussetzen von Zahlungen geben. Welche zwei, drei Länder für einen Zahlungsstopp sind, sagte Borrell nicht.
18.43 Uhr: Israel schließt vorerst Schulen
Nach den Terrorattacken von militanten Palästinensern und den anhaltenden Kämpfen bleiben die Schulen in Israel vorerst geschlossen. Das berichteten am Dienstag Medien unter Berufung auf die Armee. Geschäfte in vielen Landesteilen dürfen demnach nur dann öffnen, wenn sie einen einfachen Zugang zu Luftschutzbunkern haben.
Zudem seien in den von Raketenangriffen aus dem Gazastreifen gefährdeten Gebieten Zusammenkünfte im Freien auf zehn Personen, in Innenräumen auf 50 beschränkt. In Orten nahe der libanesischen Grenze gelten etwas weniger strenge Auflagen für persönliche Treffen. Alle Beschränkungen gelten mindestens bis Donnerstagabend, könnten den Berichten zufolge aber noch verlängert werden.
18.32 Uhr: Baerbock - "Europa steht geeint an der Seite Israels"
Europa stehe geeint an der Seite Israels, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vor dem informellen EU-Außenministertreffen zur Lage in Israel und den Palästinensischen Gebieten. "Der Terror der Hamas ist eine dramatische Zäsur und hat ein ungekanntes Maß an Gewalt und Angst über die Menschen in Israel gebracht. Wir sind tief erschüttert." Das Sondertreffen sei Ausdruck der Solidarität mit Israel.
18.26 Uhr: Schweden setzt Entwicklungshilfe für Palästinenser aus
Schweden stellt die Entwicklungshilfe für die Palästinenser-Gebiete zunächst ein. Dies gab Entwicklungsminister Johan Forssell auf einer Pressekonferenz bekannt.
18.16 Uhr: Botschafter Ron Prosor - "Werden diese Demokratie bewahren"
Der vergangene Samstag mit dem Angriff der Hamas werde in die jüdische und israelische Geschichte als schwarzer Tag eingehen, sagte der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, nach einem Besuch bei der Unionsfraktion im Bundestag. Seit dem Holocaust und der Gründung des Staates Israel seien nicht so viele Menschen in Israel barbarisch ermordet worden. Prosor versicherte aber auch: "Israel ist eine kämpfende, lebendige Demokratie. Wir werden diese Demokratie bewahren mit unseren Freunden in der Welt."
18.13 Uhr: Israels Botschafter wirbt um Verständnis für Schläge gegen Hamas
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat für Solidarität mit der militärischen Antwort Israels auf den blutigen Angriff der islamistischen Hamas geworben. Die israelische Armee werde zurückschlagen und den jüdischen Staat verteidigen, sagte er am Dienstag nach einem Auftritt in der Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. Prosor bedankte sich für die erwiesene Solidarität - und brachte zugleich zum Ausdruck, dass er hoffe, dass diese erhalten bleibe,
18.10 Uhr: Baerbock - Stopp humanitärer Hilfe für Palästinenser falsch
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hält einen Stopp der humanitären Hilfe für die palästinensischen Gebiete für falsch. "Millionen von Menschen und damit auch viele Kinder in den Palästinensischen Gebieten sind bei der Versorgung mit Lebensmittel, Wasser und Medikamenten auf uns angewiesen", so Baerbock. Die Hilfen würden derzeit noch einmal genau geprüft, auch in Abstimmung mit den Vereinten Nationen.
17.55 Uhr: Hamas beschießt Aschkelon und Tel Aviv mit Raketen
Die radikalislamische Hamas hat Raketen auf die südisraelische Stadt Aschkelon und auf Tel Aviv abgefeuert. Berichte über Opfer gab es nach dem Beschuss vom Dienstagnachmittag (Ortszeit) zunächst nicht. Zugleich gab es weiterhin israelische Vergeltungsangriffe für den terroristischen Großangriff der im Gazastreifen regierenden Hamas auf Israel.
17.47 Uhr: Baerbock – Palästinenser müssen sich von "Terror" distanzieren
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die palästinensische Führung dazu aufgerufen, sich von der Gewalt der radikalislamischen Hamas gegen Israel zu distanzieren. Dieser "Terror" sei "durch nichts zu rechtfertigen". Die Gewalt dürfe nicht auf das Westjordanland übergreifen, heißt es in der Erklärung weiter, die Baerbock am Rande einer informellen Dringlichkeitssitzung der EU-Außenminister in Oman veröffentlichte. Auch einen "Flächenbrand in der Region" gelte es zu verhindern.
17.40 Uhr: Erneut Raketen aus dem Libanon
Militante haben libanesischen Sicherheitskreisen zufolge erneut Raketen aus dem Süden des Landes Richtung Israel abgefeuert. Israels Armee reagierte mit Artilleriefeuer, wie das Militär am Dienstag mitteilte. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Von wem der Beschuss ausging, war zunächst unklar.
17.42 Uhr: Buschmann droht Hamas-Unterstützern
Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen noch unbekannte Mitglieder der radikal-islamischen Hamas. Wie Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) mitteilte, ist ein Ermittlungsverfahren gegen Beteiligte des Angriffs auf Israel eingeleitet worden wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland, Geiselnahme und Mord. Unter den Opfern sind auch Deutsche und Menschen mit israelisch-deutscher Staatsbürgerschaft.
"Auch Menschen, die diese grausamen Taten auf unseren Straßen feiern, werden mit strafrechtlichen Konsequenzen oder sogar einer Ausweisung rechnen müssen", sagte Buschmann.
17.26 Uhr: Nato will sich mit israelischem Verteidigungsminister austauschen
Die Verteidigungsminister der Nato-Staaten wollen sich an diesem Donnerstag bei ihrem Treffen in Brüssel mit dem israelischen Kollegen Joav Galant austauschen. Galant soll am Vormittag etwa eine Stunde lang per Video zugeschaltet werden, wie mehrere Diplomaten am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagten. Der Austausch solle es ermöglichen, Israel nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas die Solidarität auszudrücken. Zudem erhoffe man sich von Galant Informationen über die aktuelle Lage und möglichen Unterstützungsbedarf, hieß es.
17.24 Uhr: Bundesregierung zieht Sonderflüge zur Rückholung in Betracht
Die Bundesregierung zieht Sonderflüge zur Rückholung von Bürgern aus Israel in Betracht. Die Regierung prüfe, Flugkapazitäten aus Israel zu erweitern. Dazu sei das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes "unter Hochdruck mit Airlines in Kontakt", hieß es am Dienstag aus dem Ministerium. Sprecher von Lufthansa und Condor bestätigten, sie stünden darüber in Kontakt mit der Bundesregierung.
Vorrangig setzt die Bundesregierung offenbar auf kommerzielle Flüge. "Wir informieren kontinuierlich über mögliche Wege, aus Israel auszureisen," hieß es am Dienstag aus dem Auswärtigen Amt. "Unseren Informationen zufolge gibt es weiterhin kommerzielle Flüge aus Israel heraus, die genutzt werden können."
Österreich und Spanien hatten zuvor angekündigt, ihre Landsleute in den kommenden Tagen mit Militärmaschinen aus Israel nach Hause zu holen.
17.21 Uhr: Lufthansa-Tochter Swiss plant neuen Sonderflug nach Tel Aviv
Die Schweizer Lufthansatochter Swiss plant am Mittwoch in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium (EDA) einen weiteren Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück. Die Maschine hat 215 Plätze, wie das Unternehmen mitteilte. Die Maschine soll um 7.55 Uhr in Zürich abheben. Der Rückflug ab Tel Aviv ist um 13.05 Uhr geplant. Nach Angaben von Swiss ist der Flug für Schweizer Staatsbürger vorgesehen.
17.17 Uhr: Israel will weitere Reservisten einberufen
Israel will weitere Soldaten für den Kampf gegen die islamistische Hamas mobilisieren. Statt rund 300.000 sollten 360.000 Reservisten der israelischen Armee einberufen werden, berichteten israelische Medien am Dienstag. Es wurde erwartet, dass der Konflikt weiter eskaliert, der bereits mindestens 1.600 Menschen auf beiden Seiten das Leben gekostet hat.
17.12 Uhr: Opferzahl in Israel steigt auf mehr als 1.000
Nach dem Terrorangriff der Palästinenserorganisation Hamas ist die Zahl der bestätigten Opfer in Israel auf mehr als 1.000 gestiegen. Das sagte der israelische Offizier Dan Goldfus am Dienstag bei einem Pressetermin. Nach israelischen Angaben haben die Hamas und andere extremistische Gruppen mehr als 150 Menschen in ihrer Gewalt, darunter Soldaten. Bei israelischen Gegenangriffen auf den Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben seither rund 830 Menschen getötet.
17.10 Uhr: Ärzte ohne Grenzen bangt um Hilfsgüterversorgung
Ärzte ohne Grenzen sorgt sich über die zur Neige gehenden Hilfsgüter im Gazastreifen. Leo Cans, der bei der Hilforganisation für die palästinensischen Gebiete zuständig ist, sagte der Nachrichtenagentur AP, dass vor allem OP-Material, Verbände, Antibiotika und Treibstoff gebraucht würden. Ärzte ohne Grenzen ist derzeit im Schifa-Krankenhaus in Gaza Stadt im Einsatz sowie im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis. Bislang hatte die Organisation ihre Hilfsgüter über den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Schalom bezogen, der nun aber abgeriegelt ist.
17.07 Uhr: Österreichische Evakuierungsflüge
Das österreichische Bundesheer wird an vorerst fünf Tagen aus Israel Evakuierungsflüge organisieren. Mit dem Transportflugzeug Hercules C-130 würden ab Mittwochvormittag Ausreisewillige von Israel nach Zypern gebracht, berichtet die Agentur APA unter Berufung auf Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Derzeit würden 150 Österreicher in Israel auf eine Evakuierung warten.
Die Hercules-Maschine habe eine Kapazität für rund 60 Passagiere. Begleitet werde der Flug, der am Mittwochnachmittag am Flughafen Phapos in Zypern landen soll, von zehn Personen: Zwei Besatzungen inklusive Technikern und Soldaten des Jagdkommandos sowie psychologischen Betreuern.
17.01 Uhr: Zentralrat der Muslime verurteilt pro-palästinenschiche Demos nach Angriff auf Israel
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat die pro-palästinensischen Demonstrationen und Feiern nach dem terroristischen Hamas-Angriff auf Israel verurteilt. "Die Bilder sind beschämend. Ich kann mich niemals freuen - egal, welchen Glauben oder keinen Glauben ein Mensch hat - wenn er massakriert oder terrorisiert wird. Das ist eine Niederlage für uns alle, eine Niederlage für die Menschlichkeit, wenn wir so etwas in irgendeiner Weise feiern oder gar uns darüber freuen", sagte er im Sender Welt TV.
15.59 Uhr: Zentralrat der Juden fordert Einstellung aller Zahlungen an Palästinenser
Der Zentralrat der Juden in Deutschland fordert die sofortige Einstellung aller Zahlungen an die Palästinenser. "Zahlungen, die auch unter den besten Absichten an palästinensische Organisationen getätigt wurden und werden, gelangen zwangsläufig in den Einflussbereich der Hamas", heißt es in einer Erklärung. "Es kann nach der Barbarei der vergangenen Tage nur eine Konsequenz geben: Alle Zahlungen an palästinensische Organisation müssen sofort eingestellt werden." Dies gelte sowohl für staatliche Gelder als auch für finanzielle Unterstützungen aus Nichtregierungsorganisationen und kirchlichen Projekten.
15.51 Uhr: Merz an Bundesregierung - Deutschen die Ausreise ermöglichen
Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat die Bundesregierung aufgefordert, ausreisewilligen Deutschen rasch die Ausreise aus Israel zu ermöglichen. Unter anderem nannte er Schulklassen und Jugendgruppen. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, wenn ein Rückflug mit Linienmaschinen nicht möglich sei, müsse die Bundesregierung dafür Regierungsmaschinen zur Verfügung stellen. "Andere Länder haben das in den vergangenen Tagen ja schon gezeigt, dass sie das organisieren können."
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es unterdessen, das Krisenreaktionszentrum sei unter Hochdruck mit Fluggesellschaften in Kontakt, um die Flugkapazitäten zu erweitern. Das deutsche Außenministerium steht mit 17 Jugendgruppen in engem Kontakt. Vier solcher Jugendgruppen sind demnach bereits sicher ausgereist. Weitere Gruppen sollten noch am diesem Dienstag ausfliegen.
15.47 Uhr: Noch keine Lösung für Rückholung einer Jugendgruppe
15 Schülerinnen und Schüler einer Leipziger Theatergruppe sitzen weiterhin in Israel fest. Die Stadtverwaltung von Leipzig stehe im permanenten Austausch mit der Gruppe und mit den Betreuern vor Ort. Für die Theatergruppe bestehe keine akute Gefahr .
Es gebe einen engen Austausch mit dem Auswärtigen Amt in Berlin zu Ausreise- und Flugmöglichkeiten. Hinweise auf eigene Evakuierungsflüge der Bundesregierung, wie sie andere europäische Staaten bereits umsetzten, bestehen den Angaben zufolge derzeit nicht.
15.31 Uhr: Hamas bestätigt Tod von zwei führenden Funktionären
Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind zwei führende Funktionäre der militant-islamistischen Hamas getötet worden. Dabei handele es sich um Dschawad Abu Schammala und Sakaria Abu Maamar, die zur politischen Führung gehörten, teilt ein Vertreter der radikalen Palästinenser-Organisation der Nachrichtagentur Reuters mit. Sie seien in Chan Junis im Süden des Küstengebiets getötet worden. Das israelische Militär bestätigte, dass beide in der Nacht bei einem Luftangriff getötet worden seien.
15.29 Uhr: Israel kritisiert UN-Hochkommissar für Menschenrechte scharf
Israel hat die Kritik des UN-Hochkommissars für Menschenrechte an der verkündeten kompletten Abriegelung des Gazastreifens zurückgewiesen. "Mehr als 900 unschuldige Israelis sind tot. Tausende sind verwundet. 260 wurden bei einem Musikfestival getötet. 100 wurden in einem einzigen Kibbuz ermordet. Und trotzdem kann der Hochkommissar sich nicht durchringen, diese barbarischen Taten als Terrorismus zu bezeichnen", teilte die Vertretung Israels in Genf mit. Israel habe das Recht, sich gegen solche Brutalität zu wehren, und nehme ausschließlich terroristische Ziele in Gaza ins Visier.
15.26: Mutter von mutmaßlich verschleppter Deutschen bittet erneut um Hilfe
Mit einem Hilfsappell hat sich die Mutter der mutmaßlich von Hamas-Terroristen verschleppten Shani Louk in einem neuen Video zu Wort gemeldet. "Wir bitten - nein, wir verlangen von der deutschen Regierung, dass sie schnell handelt", sagte die Mutter der 22-Jährigen in einer Videobotschaft, die am Dienstag im Internet verbreitet wurde. Nach den Worten ihrer Mutter ist die junge Frau noch am Leben. Sie habe eine schwere Kopfverletzung und sei in einer kritischen Situation, sagte die Mutter in der Videobotschaft.
- Zum Artikel: "Auch Deutsche in Israel von Hamas verschleppt"
15.06 Uhr: Rotes Kreuz - Zivilisten weiter versorgen
Nach den Vereinten Nationen kritisiert auch das Rote Kreuz die von Israel verfügte komplette Abriegelung des Gazastreifens von der Nahrungsmittel- und Wasserversorgung. "Kritische Infrastruktur, die Menschen zum Überleben brauchen, darf nicht ins Visier genommen werden", teilte die Präsidentin des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric mit. Unabhängig von einer militärischen Belagerung müssten Behörden sicherstellen, dass Zivilisten Zugang zum Nötigsten haben, einschließlich sauberem Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung.
15.00 Uhr: Hamas fordert zum Verlassen von Aschkelon auf
Die terroristische Hamas fordert die Bewohner im südisraelischen Aschkelon auf, die Küstenstadt noch am Dienstagnachmittag zu verlassen. Die Einwohner sollten das Gebiet bis 17.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) räumen, erklärt der Sprecher der bewaffneten Gruppierung der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation, Abu Ubaida, ohne Einzelheiten zu nennen.
14.59 Uhr: Erneut Raketenalarm in Tel Aviv
Am heutigen Dienstag sind erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum Israels abgefeuert worden. Es gab zunächst keine Berichte von Verletzten oder Treffern, wie der Rettungsdienst mitteilte. Menschen vor Ort hörten zahlreiche Explosionen des Raketenabwehrsystems Eisenkuppel (Iron Dome).
14.50 Uhr: Bundestag gedenkt der Opfer des Hamas-Überfalls auf Israel
Der Bundestag wird am heutigen Mittwoch der Opfer des großangelegten Angriffs der terroristischen Hamas auf Israel gedenken. Er wird seine Sitzung um 13.00 Uhr mit einer Schweigeminute eröffnen, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) wird eine kurze Ansprache halten, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wollen zugegen sein.
14.36 Uhr: Linksfraktionschefin mahnt Israel zur Einhaltung des Völkerrechts
"Ich verurteile die terroristischen Angriffe der Hamas auf Israel und seine Bürger aufs Schärfste", sagte Linksfraktionschefin Amira Mohamed Ali. Israels Existenzrecht sei nicht verhandelbar und das Land habe das Recht, sich zu verteidigen. Doch sei bei der Bewertung der israelischen Gegenschläge auf den Gazastreifen zu beachten, dass dort Millionen Menschen auf engstem Raum lebten, von denen sehr viele mit den Taten der Hamas nichts zu tun hätten. Dort stürben nun Hunderte Zivilisten, niemand könne Gaza verlassen. "Darum ist es fraglich, ob das konkrete Vorgehen Israels gegen Gaza so mit dem Völkerrecht vereinbar ist", meinte die Linken-Politikerin.
14.30 Uhr: Irans Staatsoberhaupt weist Verstrickung in Hamas-Angriff zurück
Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei hat eine Verstrickung in den Hamas-Terrorangriff auf Israel zurückgewiesen. "Unterstützer des zionistischen Regimes" hätten unsinnige Worte verbreitet, sagte der Ajatollah am Dienstag während einer Rede in Teheran. Allerdings lobte er die Attacke. "Natürlich verteidigen wir Palästina. Natürlich verteidigen wir die Kämpfe", sagte der 84-Jährige. Nach dem Angriff der islamistischen Hamas am Wochenende sah sich der Iran Vorwürfen ausgesetzt, Drahtzieher der terroristischen Attacke zu sein. Irans UN-Mission in New York wies die Anschuldigungen am Sonntag zurück. Dennoch gilt die Islamische Republik als Unterstützer militanter Gruppen sowohl im Gazastreifen als auch in Nachbarländern der Region.
14.24 Uhr: Scholz gibt am Donnerstag Regierungserklärung zu Lage in Israel ab
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will am Donnerstag im Bundestag eine Regierungserklärung zur Lage in Israel abgeben. Wie das Parlament mitteilte, ist die 15-minütige Ansprache zu Beginn des Sitzungstages vorgesehen. Anschließend ist eine 90-minütige Debatte geplant.
14.20 Uhr: Israel holt Reservisten zurück ins Land
Israel bringt Reservisten aus dem Ausland mit Sonderflügen zurück. Die beiden Fluggesellschaften El Al und Israir Airlines flogen zusätzliche Ziele an. Israir nahm nach Angaben vom Dienstag Verbindungen ins türkische Lacarna, auf die griechische Insel Korfu und nach Batumi in Georgien ins Programm, um Israelis in die Heimat zurückzubringen.
14.12 Uhr: Strack-Zimmermann lehnt deutsche Militärhilfe an Israel ab
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat sich gegen deutsche Militärhilfen für Israel ausgesprochen. "Israel braucht keine militärische Unterstützung von uns", sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe nach Angaben vom Dienstag. "Israel braucht unsere Solidarität und Unterstützung in den internationalen Gremien."
14.02 Uhr: UN-Kommission - Anzeichen für Kriegsverbrechen
In Israel und im Gazastreifen gibt es nach Angaben einer UN-Kommission klare Anzeichen, dass in den vergangenen Tagen Kriegsverbrechen verübt worden sind. "Zivilisten als Geiseln zu nehmen und als menschliche Schilde zu benutzen sind Kriegsverbrechen", teilte sie am Dienstag in einer Erklärung in Genf mit.
Die Kommission habe begonnen, Beweismaterial für Kriegsverbrechen zu sammeln, seit die radikal-islamische Hamas am Samstag massive Angriffe auf Israel startete und Israel darauf mit Luftschlägen im Gazastreifen reagierte. Sie werde Material gegen Angreifer selbst und diejenigen, die Attacken angeordnet haben, sammeln.
13.59 Uhr: EU führt humanitäre Hilfe für Palästinenser fort
Die EU-Kommission hat klargestellt, dass die EU ihre Hilfsgelder für die palästinensischen Gebiete nach dem Terrorangriff der radikal-islamischen Hamas auf Israel zwar überprüft, die Zahlungen aber nicht ausgesetzt werden und die humanitäre Hilfe davon grundsätzlich nicht betroffen ist. "Es gibt keine Änderungen für humanitäre Hilfe. Alle Operationen gehen weiter", sagte ein Sprecher der EU-Kommission.
13.58 Uhr: Auch Italien evakuiert Landsleute aus Israel
Auch Italien evakuiert Landsleute aus Israel. Außenminister Antonio Tajani kündigt an, in den nächsten Tagen rund 500 italienische Bürger aus Israel auszufliegen. Bereits am Dienstagmorgen hätten 200 Italiener mit zwei Militärflugzeugen das Land verlassen.
13.54 Uhr: UN-Kommissar fordert internationalen Beitrag für Frieden in Nahost
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat eindringlich an alle "einflussreichen Staaten" appelliert, zu einer friedlichen Lösung des Krieges im Nahen Osten beizutragen. Die "Pulverfass"-Situation in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten müsse entschärft werden, erklärte Türk.
13.52 Uhr: FDP-Fraktionschef gegen Hamas-Kundgebungen
FDP-Fraktionschef Christian Dürr kritisiert Solidaritätsbekundungen für die radikal-islamische Hamas in Deutschland. "Wer zu uns nach Deutschland kommt, um auf den Straßen gegen jüdisches Leben zu hetzen, derjenige ist in Deutschland nicht willkommen."
13.50 Uhr: Ampel-Fraktionen und Union wollen im Bundestag Zeichen setzen
Die Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen und FDP werden gemeinsam in einem Entschließungsantrag die Gewalt der Hamas gegen Israel verurteilen. An einem gemeinsamen Text werde gerade gearbeitet, sagt FDP-Fraktionschef Christian Dürr. Für Donnerstag sei im Zuge der Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz die Verabschiedung geplant.
13.48 Uhr: Israels Polizeiminister will Tausenden Freiwilligen Waffen geben
Israels rechtsextremer Polizeiminister will nach dem Großangriff der terroristischen Hamas Tausende Freiwillige auch im Grenzgebiet zum Gazastreifen mit Sturmgewehren ausstatten. Er habe den Kauf von mehr als 10.000 Waffen angeordnet, teilte Itamar Ben Gvir auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit.
13.42 Uhr: Radikal-islamische Hamas ruft zur Mobilisierung der arabischen Welt am Freitag auf
Nach dem Terrorangriff auf Israel und den darauf folgenden Luftangriffen der israelischen Armee im Gazastreifen hat die islamistische Hamas zur Mobilisierung der arabischen und muslimischen Welt aufgerufen. Der kommende Freitag sei der "Freitag der Al-Aksa-Flut", teilte die Hamas, die im Gazastreifen herrscht, am Dienstag mit. Es gehe um die Unterstützung des palästinensischen Volkes.
13.41: Schüler aus Baden-Württemberg verlassen Israel mit Hilfe aus Island
Auf abenteuerlichem Weg und mit einer Portion Zufall ist es einer Schülergruppe aus der Nähe von Stuttgart gelungen, Israel zu verlassen und in Sicherheit gebracht zu werden. Die Berufsschüler aus Kirchheim/Teck landeten nach Angaben ihrer Schule am Dienstag in Island zwischen und sollten danach nach Hause geflogen werden. Auch eine zweite Gruppe von Berufsschülern aus Baden-Württemberg wurde früher als geplant aus dem Krisenherd gebracht.
13.38 Uhr: Vereinte Nationen: 187.000 Vertriebene im Gazastreifen
Im Gazastreifen sind bei Vergeltungsschlägen Israels nach den Angriffen militanter Palästinenser nach UN-Angaben bereits mehr als 187.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben worden. 137.000 davon suchten in rund 80 Schulen des UN-Hilfswerks für die Palästinenser (UNRWA) Zuflucht, wie es weiter hieß.
13.27 Uhr: EU lädt Israel und Palästinenser zu Krisensitzung ein
Die Europäische Union hat die Außenminister Israels und der Palästinensischen Autonomiebehörde zu einer Krisensitzung zum Krieg im Nahen Osten eingeladen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schrieb im Kurzbotschaftendienst X, ehemals Twitter, er habe den israelischen Chefdiplomaten Eli Cohen und den palästinensischen Ressortchef Rijad al-Maliki zu den Beratungen dazugebeten. Aus Borrells Umfeld hieß es, beide hätten die Einladung angenommen.
13.34 Uhr: Kreml hält weiter Kontakt mit Palästinensern
Russland setzt seine Kontakte zu den Palästinensern im Nahen Osten fort und erwartet auch einen Besuch des Präsidenten Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmud Abbas, in Moskau. Die Visite sei schon länger geplant gewesen, über die diplomatischen Kanäle müsse nun das genaue Datum festgelegt werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
13.05 Uhr: Scholz und Macron gegen völligen Stopp der Palästinenser-Hilfe
Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich gegen einen völligen Stopp der humanitären Hilfe für die Palästinenser ausgesprochen. Es müsse sichergestellt werden, dass keine terroristischen Gruppen unterstützt würden, betont Scholz nach der deutsch-französischen Kabinettsklausur in Hamburg. Aber es gehe auch "um humanitäre Hilfe und auch weit weg vom Ort des Geschehens, wo einfach Menschen unterstützt werden, damit sie Wasser haben, damit sie etwas zu essen haben", fügt er hinzu.
Ähnlich äußerte sich Macron. Man müsse aufpassen, die Förderung problematischer Gruppen "nicht zu verwechseln mit grundlegenden humanitären Bedürfnissen und dem Schutz der Zivilbevölkerung". Das Risiko wäre sonst, dass sich Terrorismus in der Region noch weiter ausbreite, warnt er.
12.56 Uhr: Deutsch-Israelin nach Gaza verschleppt - Familie bittet um Hilfe
Die Familie einer offenbar in den Gazastreifen verschleppten Deutsch-Israelin hat sich mit einem emotionalen Appell an die Öffentlichkeit gewandt. Yarden Romann sei während des Hamas-Großangriffs auf das israelische Grenzgebiet gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter von Terroristen in einen Wagen gezerrt und entführt worden, erzählte Amit Avraham, der Partner ihrer Schwester, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Sie sei Enkelin aus Deutschland geflohener Juden, die aus dem bayerischen Fürth stammten.
Der Vater und die Tochter seien inzwischen in Sicherheit, von der Mutter fehle jedoch jede Spur. "Die Familie Romann bittet um dringende Hilfe bei der Suche nach den Vermissten", hieß es in dem Appell, der auch über soziale Medien verbreitet worden war. Auch ihre Schwiegermutter und ihre Schwägerin seien entführt worden.
12.51 Uhr: Palästinenser - Totenzahl im Gazastreifen auf 770 gestiegen
Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind seit Samstag nach palästinensischen Angaben mindestens 770 Menschen getötet worden. Zudem seien etwa 4.000 Menschen verletzt worden, teilt das Gesundheitsministerium in dem von der radikal-islamischen Hamas beherrschten Küstengebiet mit. Im Westjordanland, wo die Palästinensische Autonomiebehörde regiert, starben demnach mindestens 18 Menschen, 100 Menschen seien verletzt.
Seit dem Beginn der israelischen Vergeltungsangriffe sind nach Angaben des Medienbüros der Hamas-Regierung im Gazastreifen sieben Journalisten zu Tode gekommen.
12.49 Uhr: Grünen-Fraktionschefin - Bundestag soll Solidarität mit Israel zeigen
Nach den Worten der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katharina Dröge soll es im Bundestag in dieser Woche ein "Zeichen der Solidarität" mit Israel geben. Die Ampelfraktionen würden dazu gemeinsam einen interfraktionellen Antrag erarbeiten und seien auch mit der Union in Gesprächen.
12.47 Uhr: Scholz - Berlin bemüht sich "intensiv" um Infos zu deutschen Geiseln der Hamas
Die Bundesregierung bemüht sich nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz (SPD) "intensiv" um Erkenntnisse über das Schicksal der mutmaßlich von der radikalislamischen Hamas in Israel entführten Deutschen. Deutschland arbeite hierbei mit Israel zusammen, sagte Scholz am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
12.44 Uhr: UN-Menschenrechtskommissar verurteilt Blockade von Gaza
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat die von Israel angekündigte Abriegelung des Gazastreifens verurteilt. Eine solche Belagerung, die der Zivilbevölkerung überlebenswichtige Güter vorenthalte, sei nach dem humanitären Völkerrecht verboten, erklärte Türk. Israels Verteidigungsminister Joaw Galant hatte zuvor mitgeteilt, man werde das dicht besiedelte Palästinensergebiet von der Versorgung mit Strom, Lebensmitteln, Wasser und Gas abschneiden.
12.40 Uhr: Solidaritätskundgebung mit Ministerpräsident Söder
Zu der Solidaritäts-Kundgebung für Israel, die am morgigen Mittwochin Nürnberg stattfindet, hat sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als Hauptredner angekündigt. Als weitere Redner werden Oberbürgermeister Marcus König (CSU), der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg (IKGN), Jo-Achim Hamburger und Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern erwartet. Die Solidaritäts-Bekundung wird von zahlreichen Organisationen aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Kirchen unterstützt.
12.38 Uhr: UN-Hilfswerk muss in Gaza mehr als 180.000 Flüchtlinge unterbringen
Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge muss nach eigenen Angaben mehr als 180.000 Menschen unterbringen, die vor israelischen Angriffen geflohen sind. Derzeit habe man etwa 137.500 Menschen in 83 Schulen einquartiert, teilte die UNRWA mit. Die Gebäude seien jedoch überfüllt. Einige Flüchtlinge könnten nur begrenzt mit Trinkwasser versorgt werden.
12.35 Uhr: Frankreich lehnt Aussetzung von EU-Hilfen für Palästinenser ab
Frankreich lehnt die in der EU-Kommission erwogene Aussetzung der EU-Entwicklungshilfe für die Palästinenser ab. Paris sei gegen einen Stopp der Zahlungen, "die direkt der palästinensischen Bevölkerung zugute kommen", teilte das Außenministerium mit. Diese Einschätzung sei der Europäischen Kommission mitgeteilt worden.
12.25 Uhr: Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorangriffen durch Hamas
Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen gegen unbekannte Mitglieder der islamistischen Hamas wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung eingeleitet. Das sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde am Dienstag in Karlsruhe. Hintergrund seien die Entführungen und mutmaßlichen Tötungen deutscher Staatsbürger nach dem Großangriff der Hamas auf Israel.
11.58 Uhr: Zahl der Opfer auf beiden Seiten steigt
Die Zahl der Todesopfer ist inzwischen auf mehr als 900 auf israelischer und mehr als 680 auf palästinensischer Seite gestiegen, tausende weitere Menschen wurden verletzt. Auch eine 22-jährige Deutsche, die zu Besuch in Israel im Kibbuz Nir Os nahe dem Gazastreifen war, soll Medienberichten zufolge getötet worden sein. Unter den Geiseln befinden sich vermutlich auch Menschen aus Deutschland, Frankreich und den USA. Auch zahlreiche Staatsangehörige anderer Länder, von denen einige auch die israelische Staatsangehörigkeit besaßen, wurden bei dem Hamas-Angriff getötet. Unter ihnen sind nach Behördenangaben elf US-Bürgers sowie Bürger aus Thailand, Nepal, Argentinien, Frankreich, Großbritannien und der Ukraine.
11.48 Uhr: Ägypten schließt Grenzübergang nach Gaza wegen israelischem Beschuss
Nach israelischen Angriffen ist der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen ins Nachbarland Ägypten geschlossen worden. Eine Sicherheitsquelle in Ägypten bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, dass die ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah bis auf Weiteres geschlossen hätten. Grund dafür seien anhaltende israelische Angriffe in der Nähe des Grenzübergangs. Die Situation am Grenzübergang sei für Zivilisten und Mitarbeiter zu gefährlich.
11.32 Uhr: "Bild" - Generalbundesanwalt ermittelt gegen Hamas
Der Generalbundesanwalt ermittelt einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge gegen die radikal-islamische Palästinenser-Gruppe Hamas. Es gehe um Mord, Totschlag und Geiselnahme zum Nachteil deutscher Staatsangehöriger, berichtet das Blatt. Vom Generalbundesanwalt ist zunächst keine Stellungnahme dazu zu erhalten.
11.25 Uhr: Unicef - Hunderte Kinder in vergangenen 72 Stunden getötet
Unicef beklagt den Tod Hunderter israelischer und palästinensischer Kinder, die seit Beginn der Kämpfe nach dem Großangriff der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas auf Israel ums Leben gekommen sind. Zahlreiche weitere Kinder seien in den vergangenen 72 Stunden verletzt worden, teilt Unicef mit. Die von Israel angekündigte Wasser- und Treibstoff-Blockade des Gazastreifens werde das Leiden noch erhöhen. Laut UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk wurden bei israelischen Luftangriffen Wohngebäude, Schulen und Einrichtungen der Vereinten Nationen (UN) getroffen.
11.15 Uhr: Möglicherweise drei Österreicher aus Israel entführt
Bei den Terrorangriffen der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Israel sind möglicherweise auch drei Österreicher entführt worden. Sie hätten die österreichische und die israelische Staatsbürgerschaft und seien unabhängig voneinander im Süden Israels gewesen, als Hamas-Terroristen die Grenze überwanden. Eine Bestätigung, das sie gekidnappt worden sind, gebe es noch nicht, teilte das Außenministerium in Wien mit. Die Lage sei unklar.
Zuvor hatte Thailand unter Berufung auf Arbeitgeber mitgeteilt, die von der EU, Israel und den USA als Terrorgruppe eingestufte Hamas habe elf Thailänder entführt und 18 getötet.
11.12 Uhr: Berichte: Deutsche Studentin von Hamas-Terroristen in Israel getötet
Unter den Todesopfern des Großangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel ist Medienberichten zufolge auch eine deutsche Touristin. Die 22-Jährige sei in dem Kibbuz Nir Os nahe der Grenze zum Gazastreifen getötet worden, meldeten mehrere Medien, darunter die "Welt" und die "Bild". Nach Angaben der "Welt" war die Studentin aus Berlin mit ihrem britischen Freund in Israel im Urlaub. Am gleichen Tag habe die Studentin eigentlich wieder nach Deutschland zurückfliegen wollen. Einer "Welt-"Korrespondentin zufolge schickte die 22-Jährige während des Angriffs noch eine Nachricht an ihre Mutter in Bremen. Sie schrieb, dass sie und ihr Freund in den Bunker fliehen müssten und sie ihren Rückflug verpassen würden. Später habe die Mutter die Nachricht erhalten, dass die Leiche ihrer Tochter und ihres Freundes gefunden worden seien.
10.59 Uhr: Israel rüstet Freiwilligen-Milizen mit Sturmgewehren aus
Israel wird die freiwilligen Sicherheitsmilizen in den Grenzgebieten mit Sturmgewehren ausrüsten. Am Dienstag werde begonnen, in einer ersten Runde 4.000 in Israel produzierte Sturmgewehre an diese Gruppen zu verteilen, kündigte Sicherheitsminister Itamar Ben-Gwir in einem Beitrag in einem Online-Netzwerk an. Mindestens 6.000 weitere würden folgen.
10.48 Uhr: "Washington Post": Iran half bei Vorbereitung des Hamas-Angriffs
Der Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel ist laut einem Bericht der "Washington Post" seit mindestens einem Jahr und mit Unterstützung des Irans vorbereitet worden. Die Planungen hätten mindestens schon Mitte 2022 begonnen, schrieb die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Erkenntnisse von Geheimdienst-Analysten aus dem Westen und dem Nahen Osten. Iranische Verbündete hätten militärisches Training, logistische Hilfe und Dutzende Millionen Dollar für Waffen bereitgestellt.
10.46 Uhr: Oberhaupt des Iran lobt Angriff auf Israel
Ajatollah Ali Chamenei lobt den Angriff auf Israel und spricht von einer "irreparablen" Niederlage von Militär und Geheimdienst. "Wir küssen die Hand derer, welche den Angriff auf das zionistische Regime geplant haben", sagt das staatliche und geistliche Oberhaupt des Iran. "Dieses zerstörerische Erdbeben hat einige kritische Strukturen in Israel beschädigt, die nicht leicht repariert werden können." Die Regierung in Teheran sei allerdings nicht an dem Angriff beteiligt gewesen.
10.45 Uhr: UN dringen auf humanitären Zugang in den Gazastreifen
Die Vereinten Nationen dringen auf humanitären Zugang zu den Menschen im Gazastreifen. UN-Generalsekretär António Guterres rief alle Parteien auf, Hilfe für die Zivilistinnen und Zivilisten zu ermöglichen. Die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen müsse ermöglicht werden, erklärte Guterres am Montag (Ortszeit) in New York. Der UN-Generalsekretär äußerte sich besorgt über die von der israelischen Regierung angekündigte umfassende Blockade des Gazastreifens. Medizinische Güter, Nahrung, Treibstoff und andere humanitäre Hilfsgüter würden dringend benötigt, sagte er.
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sagte, dass eine vollständige Abriegelung des Gazastreifens gegen Völkerrecht verstoße. "Bei einer Belagerung die Bewegungsfreiheit von Menschen und Gütern einzuschränken kann nur durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt werden, sonst kommt dies einer kollektiven Bestrafung gleich", so Türk weiter.
10.43 Uhr: Israelische Grenzorte zum Gazastreifen fast komplett evakuiert
Israel hat die Grenzorte am Rande des Palästinensergebiets fast vollständig evakuiert. Man habe fast alle Einwohner der Grenzorte in sicherere Gebiete gebracht, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstag. "Es gibt einige wenige Menschen, die bleiben wollten, oder die in den Orten gebraucht werden" sagte er. Die Grenze zum Gazastreifen sei wieder gesichert. Er sprach von einer "eisernen Mauer" mit Schutz durch Panzer und Luftwaffe. Jeder Palästinenser, der sich der Sperranlage mit Israel nähere, werde erschossen.
Der Grund für die Evakuierung könnte eine in Kürze beginnende Offensive Israels sein. Nach Einschätzung von ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann verdichten sich derzeit die Hinweise auf eine Bodenoffensive. "Wir konnten schon beobachten, wie sehr viele Militärfahrzeuge, darunter auch Panzer, in den Süden verlegt wurden". Auch die Einberufung von 300.000 Reservisten deute darauf hin.
10.07 Uhr: Deutsche Schüler und Lehrkräfte aus Israel ausgeflogen
Zehn Berufsschüler und ihre beiden Lehrkräfte aus Kirchheim/Teck seien am Dienstag ausgeflogen worden und unterwegs nach Hause, sagte eine Sprecherin des Landkreises auf Anfrage. Die Gruppe sei am 4. Oktober zu einem Austausch nach Israel geflogen und wollte eigentlich erst am Donnerstag zurückkommen. Die Gruppe hatte sich im Rahmen eines Schülerausflugs an einer Partnerschule östlich von Tel Aviv und in Gastfamilien aufgehalten.
Ebenfalls organisiert werden soll seit dem Wochenende der Rückflug einer Gruppe von Berufsschülern und ihren Begleitern aus dem Landkreis Karlsruhe. Die elf Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren halten sich zusammen mit zwei Lehrkräften und einer Begleiterin seit vergangenem Donnerstag im Rahmen eines Jugendaustausches in Israel auf. Die Jugendlichen waren am Samstagabend von israelischen Freunden in enger Abstimmung mit dem Militär aus der unmittelbaren Gefahrenzone an einen sicheren Ort in der Negev-Wüste gebracht worden.
09.44 Uhr: Israel fliegt weiter Luftangriffe in Gaza
Israel hat nach dem Überfall der islamistischen Hamas weiter Luftangriffe im Gazastreifen geflogen. Mehr als 200 Terrorziele seien in der Nacht bombardiert worden, teilte die israelische Armee am Dienstag mit. Unter anderem seien ein Waffenlager der Palästinenserorganisation Hamas und Einrichtungen der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad angegriffen worden. Die Hamas könne sich im Gazastreifen nirgendwo mehr verstecken, sagt ein Militärsprecher. "Wir werden sie überall erwischen." Die Luftwaffe überziehe die palästinensische Enklave alle vier Stunden mit intensiven Luftschlägen.
09.18 Uhr: Frankreich und Spanien gegen Stopp direkter Hilfen für Palästinenser
Frankreich lehnt einen Stopp jeglicher Unterstützung der Palästinenser ab. Die Regierung in Paris halte nichts davon, die Hilfen einzustellen, welche den Menschen direkt zugute kämen, und habe das der Europäischen Kommission gegenüber auch deutlich gemacht, teilt das Außenministerium mit. Auch Spanien hält trotz des Hamas-Angriffes auf Israel an der Hilfe für die palästinensische Bevölkerung fest. Die Position seines Landes sei klar, sagt Spaniens amtierender Außenminister Jose Manuel Albares. Die Hilfe für die Palästinenser-Gebiete müsse weitergehen, eine Aussetzung wäre kontraproduktiv.
09.10 Uhr: Israel holt Reservisten aus Europa zurück
Die israelische Luftwaffe holt Hunderte Reservisten aus Europa zurück. Dazu würden Transportflugzeuge vom Typ Hercules eingesetzt, teilt sie über soziale Medien mit. Offen blieb zunächst, aus welchen europäischen Regionen die Reservisten eingeflogen würden.
08.37 Uhr: Israel nennt Parlament und Ministerien in Gaza legitime Angriffsziele
Das israelische Militär hat zivile Einrichtungen der Hamas-Regierung im Gazastreifen als legitime Ziele eingestuft. Falls Bewaffnete vom Parlament oder Regierungsgebäuden Raketen abfeuerten, "werden diese zu militärischen Zielen"», sagte Militärsprecher Richard Hecht am Dienstag. Das Militär teilte mit, es habe im Laufe der Nacht Hunderte Ziele in Gaza Stadt angegriffen. Dort befinden sich Ministerien und Regierungsgebäude der Hamas. In der Gegend gab es schwere Zerstörungen.
08.13 Uhr: Israel stellt klar - Grenzübergang Rafah nach Ägypten geschlossen
Das israelische Militär revidiert die Empfehlung seines Chefsprechers, Palästinenser sollten über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten fliehen. Rafah sei entgegen den Äußerungen von Sprecher Richard Hecht geschlossen, stellt sein Büro klar. "Der Grenzübergang Rafah war gestern geöffnet, aber jetzt ist er geschlossen", erklärt das Büro. Hecht hat zuvor erklärt: "Mir ist bekannt, dass der Grenzübergang Rafah immer noch offen ist."
07.53 Uhr: Leichen von "rund 1.500" Hamas-Terroristen in Israel entdeckt
Die israelische Armee hat die Leichen von "rund 1.500" Hamas-Terroristen in Israel entdeckt. Die Leichen wurden rund um den Gazastreifen gefunden", sagte Armeesprecher Richard Hecht am Dienstag.
07.42 Uhr: Israel - Palästinenser sollen nach Ägypten fliehen
Das israelische Militär fordert Palästinenser auf, sich vor den Luftangriffen im Gazastreifen in Sicherheit zu bringen und nach Ägypten zu fliehen. "Mir ist bekannt, dass der Grenzübergang Rafah immer noch offen ist", sagt Richard Hecht, Chefsprecher des Militärs, vor der Presse mit Verweis auf den Übergang an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. "Jedem, der raus kann, würde ich raten, rauszugehen." Das israelische Militär reagiert mit massiven Luftangriffen auf den großangelegten Angriff der Hamas vom Wochenende. Auch der Einsatz israelischer Bodentruppen im Gazastreifen wird erwartet.
07.05 Uhr: Israel - Grenzzaun zum Gazastreifen wieder unter Kontrolle
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den Grenzzaun zum Gazastreifen wieder unter seine Kontrolle gebracht. In die Abschnitte, in denen Hamas-Kämpfer durchgebrochen seien, würden Minen gelegt, teilt Daniel Hagari, der Sprecher des Militärs, im Armee-Radio mit. Seit Montag gebe es keine neue Infiltration aus dem Gazastreifen. Zu Gerüchten, dass bewaffnete Kämpfer Tunnel nutzten, um auf israelisches Territorium zu gelangen, habe das Militär keine Erkenntnisse, so Hagari.
06.50 Uhr: Hamas droht mit Tötung von Geiseln
Angesichts der Vergeltungsangriffe Israels verschärfte die militante Hamas ihren Ton. Für jede Attacke auf Häuser von Zivilisten im Gazastreifen, die ohne Vorwarnung erfolge, werde eine israelische Geisel getötet, drohte Abu Obeida, Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, in einer am Montagabend verbreiteten Audiobotschaft. In den vergangenen Stunden sei es zu heftigen israelischen Angriffen auf zivile Gebiete gekommen, bei denen Häuser zerstört worden seien. Israels Außenminister Eli Cohen warnte die Hamas davor, den Geiseln etwas anzutun. "Dieses Kriegsverbrechen wird nicht verziehen werden", betonte er.
06.46 Uhr: Israels Geheimdienste nach Hamas-Überraschungsangriff in Erklärungsnot
Israels Geheimdienste umgab im Zuge einer Reihe von Errungenschaften in den vergangenen Jahrzehnten eine Aura der Unbesiegbarkeit. Aber der Angriff am Samstagmorgen wirft einen tiefen Schatten auf diese Reputation. Mehr als zwei Tage später waren israelische Kräfte auf ihrem eigenen Territorium immer noch mit Hamas-Kämpfern konfrontiert und Dutzende von israelischen Geiseln in Gaza gefangen, während weiter Raketen flogen. "Das ist ein schweres Versagen", sagte Jaakow Amidror, ein früherer Sicherheitsberater von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Militärsprecher Daniel Hagari räumte ein, dass die Streitkräfte der Öffentlichkeit eine Erklärung schuldeten, aber fügte hinzu, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür sei. "Zuerst kämpfen wir, dann untersuchen wir", sagte er.
06.45 Uhr: Blinken berät mit Israels Außenminister über US-Hilfe
US-Außenminister Antony Blinken hat in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtkollegen Eli Cohen über die Unterstützung der USA für Israel gesprochen. Blinken habe die Bemühungen der USA bekräftigt, die sofortige Freilassung der Geiseln sicherzustellen, teilt das US-Außenministerium mit. Blinken sprach demnach auch mit der französischen Außenministerin Catherine Colonna, beide hätten erneut die Angriffe der Hamas verurteilt.
05.59 Uhr: Israelische Angriffe treffen von Hamas genutzte Tunnel
Israels Militär hat nach eigenen Angaben zwei Tunnel beschossen, über die Kämpfer der islamistischen Hamas in israelisches Territorium eingedrungen sein sollen. Über den genauen Ort der Tunnel machten die Streitkräfte in ihrer Mitteilung vom Dienstagmorgen zunächst keine Angaben. Die Hamas hat in der Vergangenheit ein Netz unterirdischer Verbindungen eingerichtet, das vom Gazastreifen bis Ägypten reicht. Über die Tunnel schmuggelte die militante Gruppe Waffen und nutzte diese auch für Angriffe auf israelischem Gebiet.
04.40 Uhr: Hamas-Vertreter: Nur kleiner Kreis in Angriffspläne eingeweiht
In die Planungen für die terroristischen Großangriffe auf Israel war laut einem ranghohen Hamas-Vertreter nur ein kleiner Kreis innerhalb der Führung der islamistischen Gruppe eingeweiht. Geplant worden seien die Attacken von etwa sechs Befehlshabern der Hamas im Gazastreifen, sagte Ali Barakeh, ein Mitglied der im Exil lebenden Führung der Gruppe, der Nachrichtenagentur AP in seinem Büro in Beirut am Montag. Selbst die engsten Verbündeten der Hamas seien vorab nicht über den Zeitpunkt der Großangriffe informiert worden. Barakeh dementierte auch Berichte, wonach iranische Funktionäre an den Planungen beteiligt gewesen seien.
04.30 Uhr: Israelisches Militär mobilisiert 300.000 Soldaten
In Israel mehren sich Anzeichen für eine bevorstehende Bodenoffensive Israels im Gazastreifen. Israel ordnete die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gebietes an, während die Armee 300.000 Reservisten mobilisiert. Es ist die größte militärische Mobilmachung in der Geschichte Israels. "Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein. Wir sind erst am Anfang", hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt und Rache geschworen.
04.30 Uhr CNN: Hamas-Kämpfer warfen Handgranate in Bunker mit Jugendlichen
Der US-Nachrichtensender CNN berichtet über neue Videos, die von dem Massaker an den Jugendlichen im Süden Israels aufgetaucht sind. Dem Sender zufolgen zeigen sie, wie die Hamas-Terroristen auf Autos schießen und Granaten in einen Luftschutzbunker in der Nähe des Festivalgeländes werfen. Bei dem Event sind am Wochenende mehr als 260 vorwiegend junge Menschen getötet wurden.
04.00 Uhr: 4. Kriegstag - Opferzahlen auf beiden Seiten steigen weiter
Als Vergeltungsmaßnahme für den bislang tödlichsten Überfall auf israelisches Territorium hat Israel eine "totale Belagerung" des Gazastreifens verhängt. Als Reaktion drohte die radikal-islamische Hamas mit der Hinrichtung von israelischen Zivilisten, die als Geiseln genommen worden waren. Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte, dass keine lebensnotwendigen Güter in den von Israel und Ägypten blockierten Gazastreifen gelangen würden. Die israelischen Angriffe richteten sich gegen Hunderte von Einrichtungen, darunter Moscheen und einen Marktplatz.
Mehr als 900 Israelis wurden bislang getötet und mehr als 2.600 verletzt. Hamas-Kämpfer nahmen 150 Geiseln. Im Gaza-Streifen starben mindestens 687 Palästinenser, mehr als 3.700 sollen verletzt worden sein.
03.38 Uhr: Sieben Argentinier in Israel getötet - 15 noch vermisst
Bei den Angriffen militanter Hamas-Kämpfer in Israel sind am Wochenende sieben Argentinier getötet worden, 15 weitere werden nach Angaben des argentinischen Außenministers Santiago Cafiero noch vermisst. Rund 625 Argentinier, die sich noch in Israel aufhielten, hätten um ihre Rückführung gebeten, sagt Cafiero.
03.03 Uhr: US-General warnt Iran vor Einmischung in Israel
Der oberste US-General warnt den Iran vor einer Einmischung in die Krise in Israel. Auf die Frage, was seine Botschaft an den Iran sei, antwortete General Charles Brown, Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs: "Nicht einmischen". Die USA wollten "eine ziemlich klare Botschaft senden. Wir wollen nicht, dass sich der Konflikt ausweitet, und wir wollen, dass der Iran diese Botschaft laut und deutlich hört".
01.29 Uhr: USA intensiviert Bemühungen um vermisste Amerikaner
Die USA sind intensiv bemüht, mehr über die in Israel vermissten US-Bürger herauszufinden und zu prüfen, ob einige von ihnen unter den Geiseln der Hamas sind. John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, erklärte am Montag, es gebe keine gesicherten Informationen über die Anzahl der nicht identifizierten Geiseln. Er beschrieb den Prozess als komplex und betonte die Zusammenarbeit mit den israelischen Behörden sowie den direkten Dialog mit amerikanischen Familien. Er betonte die Entschlossenheit der US-Regierung, die Vermissten zu lokalisieren und zu helfen.
Montag, 09. Oktober 2023
23.18 Uhr: Wieder mehrere Tote bei Auseinandersetzungen auch im Westjordanland
Während Israels Armee den Kampf gegen Terroristen der islamistischen Hamas weiterführt, hat es auch im Westjordanland wieder Auseinandersetzungen mit Toten gegeben. Bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften wurden am Montag nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah drei Palästinenser getötet. Ein 18-Jähriger soll demnach etwa versucht haben, mit einem Traktor eine Siedlung zu rammen. Zudem sei ein 16-Jähriger seinen Verletzungen nach einer Konfrontation mit Soldaten am Sonntag erlegen.
22.20 Uhr: Biden: Mindestens elf US-Bürger bei Hamas-Angriff getötet
Bei dem Angriff der Hamas auf Israel sind nach Darstellung von US-Präsident Joe Biden mindestens elf US-Bürger ums Leben gekommen. Vermutlich seien auch Amerikaner unter denjenigen, die von den Islamisten verschleppt worden seien. Hier stehe eine Bestätigung aus. Die Polizei in den USA habe den Schutz jüdischer Einrichtungen verstärkt.
21.47 Uhr: USA: Keine Belege für eine direkte iranische Verwicklung in Angriff
Den USA liegen nach eigenen Angaben keine Belege oder Geheimdienst-Informationen vor, wonach der Iran direkt am Angriff der Hamas auf Israel beteiligt ist. Die islamische Republik sei allerdings mitschuldig, sagt der Sprecher des US-Präsidialamts für die nationale Sicherheit, John Kirby, dem Sender MSNBC: "Der Iran unterstützt seit langem die Hamas und andere Terrornetzwerke in der Region mit Ressourcen und Schulungen."
21.35 Uhr: Erdogan: Türkei bereit für Vermittlerrolle
Die Türkei ist nach Darstellung von Präsident Recep Tayyip Erdogan bereit für eine Vermittlerrolle im Gaza-Konflikt. Er ruft Israel dazu auf, die Bombardierung der palästinensischen Gebiete einzustellen, und die Palästinenser, Übergriffe auf zivile israelische Siedlungen zu beenden. Die Türkei bereite humanitäre Hilfe für den Gazastreifen vor, sagt er weiter. Es werde keinen Frieden in der Region ohne einen unabhängigen souveränen Staat Palästina geben.
21.14 Uhr: Netanjahu ruft zu Bildung einer "Regierung der nationalen Einheit" auf
Angesichts des Hamas-Großangriffs hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die Opposition zur gemeinsamen Bildung einer "Regierung der nationalen Einheit" aufgerufen. Er fordere die Oppositionsführer auf, "sofort eine Notstandsregierung der nationalen Einheit ohne Vorbedingungen zu bilden", sagte Netanjahu am Abend in einer Fernsehansprache.
Seit Jahresbeginn ist es in Israel zu massiven Protesten gegen einen Justizumbau gekommen, den Netanjahus rechts-religiöse Regierung vorantreibt und in dem viele einen unverhohlenen Angriff auf die Gewaltenteilung sehen. Der bittere Streit führte zur Spaltung der Gesellschaft. Einige Beobachter glauben, Israel sei durch die internen Streitigkeiten von der Gefahr, die von der Hamas ausging, abgelenkt gewesen.
21.11 Uhr: Israels Armee rät Bürgern zur Vorratsbeschaffung
Israels Armee hat die Menschen im Land unterdessen angewiesen, sich mit ausreichend Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär mit - offensichtlich mit Blick auf eine drohende militärische Auseinandersetzungen mit der islamistischen Hamas. Auch andere Ausrüstung für Notsituationen sollen sich die Bürger beschaffen - und überprüfen, wo sich der nächst gelegene Luftschutzbunker befindet.
In den sozialen Netzwerken des Landes machen zudem - nicht bestätigte - Mutmaßungen über einen bevorstehenden 72-stündigen Lockdown die Runde.
20.35 Uhr: Übersicht - Zahl der Todesopfer auf beiden Seiten steigt
Die Zahl der Toten im Zuge des terroristischen Großangriffs der islamistischen Hamas auf Israel und durch die israelischen Vergeltungsangriffe auf den Gazastreifen ist weiter gestiegen. Israelische Medien melden am Abend, dem Großangriff seien mindestens 900 Menschen zum Opfer gefallen.
Der israelische Rettungsdienst Zaka berichtet, es seien mehr als 100 Leichen in dem ländlich gelegenen Kibbuz Beeri geborgen worden, das Schauplatz eines Geiseldramas war. Mehr als 260 Tote hatte es auch allein bei einem Musikfestival im Süden Israels nahe der Grenze zum Gazastreifen gegeben, wie der Rettungsdienst berichtete.
Auch im Gazastreifen stieg die Zahl der Opfer weiter, den Israel nach der beispiellosen Hamas-Attacke mit Vergeltungsangriffen überzog. Das palästinensische Gesundheitsministerium berichtete am Montagabend, die Zahl der Opfer dort sei auf mehr als 680 Menschen gestiegen. Mehr als 3.700 Menschen seien verletzt worden.
19.37 Uhr: Hamas droht mit Tötung israelischer Geiseln
Die islamistische Hamas hat die Tötung eines der als Geiseln genommenen israelischen Zivilisten für jeden Angriff Israels "ohne vorherige Warnung" auf Häuser von Zivilisten im Gazastreifen angekündigt. Unter ihnen befinden sich nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt auch Menschen mit doppelter israelischer und deutscher Staatsbürgerschaft.
Abu Ubaida, Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, erklärte in einer Audiobotschaft, die am Abend veröffentlicht wurde, es sei in den vergangenen Stunden zu heftigen israelischen Angriffen auf zivile Gebiete gekommen, bei denen Häuser zerstört worden seien. "Wir haben beschlossen, dem ab sofort ein Ende zu setzen, und wir erklären, dass jeder Angriff auf unsere Leute in ihren Häusern ohne vorherige Warnung bedauerlicherweise mit der Hinrichtung einer der zivilen Geiseln, die wir festhalten, einhergehen wird".
Der israelische Außenminister Eli Cohen hat die Hamas in einer vor kurzem veröffentlichten Videobotschaftvor der angedrohten Tötung verschleppter Israelis gewarnt. Israel sei entschlossen, die in den Gazastreifen entführten Israelis "im Geiste der gegenseitigen Verantwortung" nach Hause zu bringen. "Wir fordern von der Hamas, keiner der Geiseln etwas anzutun", erklärte er und warnte: "Dieses Kriegsverbrechen wird nicht vergeben werden."
19.05 Uhr: Israels Präsident Herzog: Erinnerungen an den Holocaust
Der israelische Präsident Isaac Herzog hat an die internationale Gemeinschaft appelliert, laut und deutlich das Vorgehen der Hamas zu verurteilen. Auch sollten Staaten die Hamas in ihrer Gesamtheit als terroristisch einstufen, erklärte Herzog am Montagabend in Jerusalem. Es müsse zudem klar gemacht werden müsse, dass die Hamas die volle Verantwortung für das Wohlergehen der von ihr bei den Angriffen genommenen Geiseln trage und dass diese sofort nach Israel zurückkehren müssten.
Seit dem Holocaust, so Herzog, seien nicht so viele Juden an einem Tag getötet worden. Und niemals seitdem habe man gesehen, dass jüdische Frauen, Kinder und Großeltern - sogar Holocaust-Überlebende - auf Lastwagen getrieben und in Gefangenschaft genommen worden seien. Herzog betonte, dass Israel sich weiterhin mit voller Kraft verteidigen werde
18.00 Uhr: Tel Aviv - Zahl der Toten in Israel nach Hamas-Angriff steigt auf 800
Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel auf rund 800 Menschen gestiegen. Das teilte das Pressebüro der Regierung soeben mit. An die 2.600 Menschen seien verletzt worden. Zudem wurden den neuen Angaben aus Tel Aviv zufolge etwa 150 Menschen aus Israel in den Gazastreifen entführt. Zuvor hatte Israel von "mehr als 100" Verschleppten gesprochen.
17.53 Uhr: Scholz und Macron beschwören Einheit mit Israel
Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben Israel die uneingeschränkte Solidarität beider Länder versichert. Scholz spricht von Terror gegen "die einzige Demokratie im Nahen Osten". "Niemand sollte den Terror weiter befeuern", warnt er. Der Terror und die Gewalt würden nicht gewinnen.
Der Kanzler kündigte zum Auftakt der zweitägigen deutsch-französischen Kabinettsklausur in Hamburg an, dass er und Macron voraussichtlich noch am Abend mit US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Rishi Sunak sprechen werden. Macron betonte, dass er am Vormittag erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gesprochen habe.
17.47 Uhr: Al-Kuds-Brigaden reklamieren Attacken aus dem Libanon für sich
Die heute vom Libanon aus geführten Attacken auf Israel könnten von den sogenannten Al-Kuds-Brigaden geplant worden sein, dem bewaffneten Arm der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad. Die Al-Kuds-Brigaden "übernehmen die Verantwortung für den Vorgang am Nachmittag an der Grenze zum Südlibanon", heißt es in einer Erklärung.
Zuvor hatte die pro-iranische libanesische Hisbollah-Miliz den Verdacht zurückgewiesen, ihre Kämpfer seien nach Israel eingedrungen. Die Hisbollah hatte Israel am Sonntag vom Libanon aus mit Artillerie und Lenkraketen angegriffen und den Angriff als Akt der "Solidarität" mit der palästinensischen Hamas bezeichnet.
17.40 Uhr: Tagung der Arabischen Liga: Ägypten will vermitteln
Die Außenminister der Arabischen Liga wollen am Mittwoch zu Beratungen über die Lage im Nahen Osten nach dem Großangriff der Hamas auf Israel zusammen. Die Sondersitzung unter dem Vorsitz Marokkos werde in Kairo abgehalten, wie die Arabische Liga am Montag mitteilte. Die Außenminister würden über "die politischen Handlungsmöglichkeiten von arabischer und internationaler Seite zur Beendigung der israelischen Aggression gegen den Gazastreifen" beraten, wie der Vize-Chef des Zusammenschlusses arabischer Länder, Hossam Saki, erklärte.
Ägypten verstärkte derweil seine diplomatischen Anstrengungen, um auf eine Deeskalation in Nahost hinzuwirken. Präsident Abdel Fattah al-Sisi, dessen Land historisch eine Vermittlerrolle zwischen Israel und den Palästinensern einnimmt, sprach mit Scheich Mohammed bin Sayed von den Vereinigten Arabischen Emiraten; zuvor hatte al-Sisi bereits mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem jordanischen König Abdullah II. gesprochen. Weitere Gespräche führte er mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron.
17.33 Uhr: Mehrere Verletzte bei Raketeneinschlägen nahe Jerusalem
Bei mehreren Raketeneinschlägen auf Ortschaften im Umland von Jerusalem sind am Montagabend (Ortszeit) mehrere Personen verletzt worden. Die Zeitung "Haaretz" gab die Zahl der Verletzten mit zehn an, darunter zwei Schwerverletzte.
Demnach schlug eine Rakete in Har Adar 15 Kilometer westlich von Jerusalem ein, eine weitere in der benachbarten arabischen Stadt Abu Gosch und eine weitere in der israelischen Siedlung Betar Illit, rund zehn Kilometer südwestlich von Jerusalem. "Haaretz" berichtete zudem über einen weiteren Einschlag im israelischen Siedlungsblock "Gusch Etzion" südwestlich von Jerusalem mit vier Verletzten, einem davon schwer. Weitere sechs Verletzte meldeten israelische Medien bei Zusammenstößen an der nördlichen Grenze zum Libanon, darunter eine Person im kritischen Zustand sowie einen Schwerverletzten.
Seit Beginn des Kriegs am Samstagmorgen stieg die Zahl der israelischen Verletzten laut jüngsten Medienberichten auf 2.600; mindestens 800 Israelis wurden getötet.
17.01: Luftangriff auf Zentrum von Gaza erwartet
Das israelische Militär hat Bewohner des Viertels Rimal im Zentrum von Gaza-Stadt aufgefordert, die Gegend zu verlassen. Die Nachrichtenagentur AP kann davon aus erster Hand berichten - sie hat dort wie auch andere Medienorganisationen ein Büro. Lautsprecheransagen, teilt die AP mit, deuteten auf einen baldigen Luftangriff auf das Wohn- und Geschäftsviertel hin.
Laut dem israelischen Militärsprecher Daniel Hagari hat das israelische Militär vor, Tausende Ziele unter Beschuss zu nehmen: Zahlreiche Häuser im Gazastreifen, die von der extremistischen Hamas genutzt worden seien, seien bereits zerstört worden. Hunderte Hamas-Mitglieder seien unter den Trümmern der Gebäude begraben worden, die in den vorangegangenen 48 Stunden getroffen wurden.
Weder diese Zahl noch die Angaben, dass es sich dabei um Hamas-Extremisten gehandelt habe, konnten unabhängig überprüft werden.
16.38 Uhr: Ägypten - Roter Halbmond liefert medizinische Güter nach Gaza
Der ägyptische Rote Halbmond hat nach Angaben aus Militärkreisen Güter zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung in den Gazastreifen geschickt. Mehr als zwei Tonnen Material sei in das Palästinensergebiet geliefert worden, das nach einem Großangriff der Hamas auf Israel unter Beschuss der israelischen Streitkräfte steht. Außerdem werde versucht, Essenslieferungen zu organisieren, sagte eine Gewährsperson aus dem ägyptischen Militärapparat. Darüber, ob auch die Einfuhr von Treibstoff in den Gazastreifen erlaubt werden soll, sei noch nicht entschieden worden.
16.34 Uhr: Raketenalarm in Jerusalem
In Jerusalem wird in diesen Minuten Raketenalarm ausgelöst, wie ein Reuters-Reporter berichtet. Die Hamas erklärt etwa zeitgleich, als Reaktion auf die Bombardierung der Häuser von Zivilisten sei eine Rakete auf die Stadt abgefeuert worden.
- Zum Artikel: Terror in Israel: "Bilder gehen nicht aus dem Kopf"
16.25 Uhr: Militär: Israels Armee greift Ziele im Libanon an
Israels Armee hat mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen. Das teilte das Militär soeben mit. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.
Man suche nach weiteren Verdächtigen, hatte das Militär zuvor mitgeteilt. Nach israelischen Medienberichten kam es zu Schusswechseln. Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben.
Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung an dem Vorfall, auf den Israel mit Beschuss von Zielen im Süden des Nachbarlandes reagierte. Sicherheitskreise im Libanon vermuten, dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen. Hisbollah hatte am Sonntag die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen.
Israel und der Libanon befinden sich offiziell im Kriegszustand.
16.11 Uhr: UN in Gaza - Humanitäre Lage verschärft sich
Auch für die rund zwei Millionen überwiegend armen Bewohner des Gazastreifens dürfte sich die Lage weiter verschlechtern. Israel ordnete die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gazastreifens an, der nur etwas größer als München ist. Verteidigungsminister Joav Galant sagte: "Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben." Energieminister Israel Katz verfügte einen Stopp der Wasserversorgung des Gazastreifens durch Israel.
"Gaza ist überfüllt. Die Lage der Menschen ist sehr schwer", berichtet ein Sprecher des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Rund 74.000 Menschen hätten seit dem Wochenende Zuflucht in UNRWA-Gebäuden im Gazastreifen gesucht; es wird erwartet, dass die Zahl weiter steigt.
"Die Menschen suchen Zuflucht in den UN-Gebäuden, weil sie denken, sie sind sicher", sagte der Sprecher. "Erfahrungen aus vorigen Kriegen zeigen aber, dass auch schon Menschen in UN-Gebäuden ums Leben gekommen sind." Laut einem UNRWA-Lagebericht vom Sonntag wurden bisher insgesamt 14 Einrichtungen der Vereinten Nationen in Gaza von israelischen Geschossen getroffen. Dabei sei es zu Sachschäden gekommen.
16.00 Uhr: Türkische Gemeinde verurteilt Hamas-Terror
Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat die Angriffe der islamistischen Hamas auf Israel und pro-palästinensische Jubelszenen in Deutschland nach den Terrorattacken scharf verurteilt.
"In dieser erschütternden Zeit gilt unser Mitgefühl allen Menschen, deren Angehörige Opfer dieses orchestrierten Angriffs wurden. Wir verurteilen ganz klar die antisemitische Gewalt, den Terror und die unzähligen Misshandlungen an so vielen unschuldigen Menschen", sagte der Bundesvorsitzende der Gemeinde, Gökay Sofuoglu, in Berlin. Er nannte es "absolut inakzeptabel, dass in Deutschland mancherorts Jubelstimmung nach den schrecklichen Angriffen aufgekommen ist". Auch relativierende Statements dazu dürften nicht hingenommen werden.
- Zum Artikel: Hamas-Angriff auf Israel: Terror in Echtzeit
15.50 Uhr: Katholische Bischöfe verurteilen Angriff auf Israel
Auch die katholischen Bischöfe haben bestürzt auf den Angriff auf Israel reagiert. "Wir verurteilen den barbarischen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel", sagte der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst. Sein Fuldaer Amtskollege Michael Gerber, der auch Vize-Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, sagte, die terroristischen Angriffe seien durch nichts zu rechtfertigen. "Unsere Solidarität gilt den Opfern und allen Helfenden."
Fürst kündigte an, an diesem Montagabend in Stuttgart bei einer Solidaritätskundgebung für Israel zu sprechen. Er äußerte die Sorge, dass der Krieg auch in Deutschland negative Auswirkungen haben könnte: "Dieser Krieg darf nicht für neuen Antisemitismus instrumentalisiert werden. Pro-Hamas-Freudenfeiern wie in Berlin-Neukölln sind auf unseren Straßen inakzeptabel."
15.40: Solidarität mit Israel: Flaggen und Kundgebung in München und Nürnberg
Die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg (IKGN) ruft die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt auf, sich mit Israel zu solidarisieren, indem sie Flaggen des Landes in ihre Fenster hängen. Außerdem soll am kommenden Mittwoch (11.10.2023, 18 Uhr) eine Kundgebung am Kornmarkt stattfinden, teilt der Geschäftsführer der Gemeinde, Oren Osterer, dem BR auf Nachfrage mit – unter dem Motto "Terror und Barbarei entgegentreten – Nürnberg steht an der Seite Israels".
Vor dem Rathaus am Marienplatz in München sind jetzt Israel-Flaggen gehisst. Die Stadt München will damit nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel ihre Anteilnahme und Solidarität zum Ausdruck bringen. Gegen 18.30 Uhr werden Rathaus und Flagge in den isaraelischen Landesfarben angestrahlt. Bereits um 18 Uhr beginnt am Odeonsplatz eine Solidaritätskundgebung.
Auch Münchens Partnerstadt Be’er Sheva ist Ziel des Angriffs der Hamas geworden. In einem Schreiben an den dortigen Bürgermeister Ruvid Danilovich verurteilt Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) "diesen perfiden Überfall, der durch nichts zu rechtfertigen ist, auf das Allerschärfste". Auch der Münchner Stadtrat hat seine Solidarität mit Israel durch eine Resolution zum Ausdruck gebracht. Unterzeichnet wurde die Erklärung von den Spitzen der Fraktionen Die Grünen – Rosa Liste, CSU mit Freien Wählern, SPD/Volt, FDP/Bayernpartei und ÖDP/München-Liste.
- Zum Artikel: Auch Deutsche in Israel von Hamas verschleppt
15.22 Uhr: Lufthansa streicht Flüge nach Tel Aviv bis einschließlich Samstag
Die Lufthansa hat angesichts des Terrorangriffs der islamistischen Hamas weitere Flüge nach Israel gestrichen. Bis einschließlich Samstag, 14. Oktober, wurden die Flüge der Konzerngesellschaften von und nach Tel Aviv ausgesetzt, teilte der Konzern am Montag in Frankfurt mit. Man bitte alle betroffenen Passagiere, sich mit ihrer Airline in Verbindung zu setzen. Man stehe im engen Kontakt mit den Behörden und beobachte die Sicherheitslage in Israel weiterhin intensiv.
- Zum Artikel: Israel im Kriegszustand: Was Reisende wissen müssen
15.10 Uhr: EU-Erweiterungskommissar - EU setzt Zahlungen an Palästinenser aus
Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel setzt die EU ihre Entwicklungshilfe für die Palästinenser aus und stellt Hilfsgelder in Höhe von 700 Millionen Euro auf den Prüfstand. "Alle Zahlungen werden sofort ausgesetzt. Alle Projekte werden überprüft", erklärte EU-Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi am Montag im Onlinedienst X. Das Ausmaß des Terrors und der Brutalität gegen Israel und seiner Bevölkerung sei "ein Wendepunkt".
Alle neuen Ausgaben, auch noch für das laufende Jahr, würden "bis auf Weiteres" zurückgestellt. Das Hilfsportfolio der EU für die Palästinenser umfasste zuletzt 691 Millionen Euro. Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aus dem vergangenen Jahr sind die EU und ihre Mitgliedstaaten der größte Geldgeber der Palästinenser. Allein aus dem EU-Haushalt waren für den Zeitraum 2021 bis 2024 Finanzhilfen in Höhe von 1,18 Milliarden Euro vorgesehen.
15.09 Uhr: EU-Außenminister planen Krisensitzung zu Nahost-Gewalt
Die diplomatischen Drähte aus Brüssel liefen seit Samstag heiß, berichtet die EU-Kommission. Ihr Außenbeauftragter Borrell sei im ständigen Austausch etwa mit den Außenministern aus Israel, Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien und dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde Abbas. Die 27 EU-Außenministerinnen und – minister wollen ihr nächsten gemeinsamen Schritte nun morgen bei einem außerordentlichen Krisentreffen abstimmen.
15.03 Uhr: UN-Sicherheitsrat ohne einmütige Verurteilung der Hamas-Angriffe
Eine Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrats zu den Angriffen auf Israel ist ohne eine einmütige Verurteilung der islamistischen Hamas zu Ende gegangen. Es seien bei dem Treffen hinter verschlossenen Türen am Sonntag keine Beschlüsse getroffen worden, berichteten Ratsmitglieder jetzt. "Ich möchte nicht näher darauf eingehen, was in dem Briefing wirklich besprochen wurde, aber es gibt eine ganze Reihe von Ländern, die die Angriffe der Hamas verurteilt haben", sagte der Vize- Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen, Robert Wood.
Aus Ratskreisen verlautete derweil, dass es bei der informellen Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums keinen Versuch gab, sich etwa auf eine gemeinsame Stellungnahme zu einigen. Die USA hatten vor der Sitzung deutlich gemacht, dass sie eine Verurteilung der Hamas von allen Ratsmitgliedern erwarteten. Allerdings galten Russland und China als Wackelkandidaten für den eventuellen Versuch einer gemeinsamen Mitteilung.
15.07 Uhr: Neun US-Bürger und womöglich mehr als zehn Briten bei Hamas-Angriff getötet
Bei dem Angriff der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas auf Israel sind nach Angaben der Vereinigten Staaten neun US-Bürger ums Leben gekommen. "Wir beobachten die Situation weiterhin genau und bleiben mit unseren israelischen Partnern, insbesondere den örtlichen Behörden, in Kontakt", erklärt ein Sprecher des Nationalen US-Sicherheitsrates. Zudem werden laut der BBC mehr als zehn Briten für tot oder vermisst gehalten. Das britische Außenministerium wollte sich dazu nicht äußern.
15.00 Uhr: Hamas will palästinensische Häftlinge für israelische Geiseln
Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat nach ihrem Großangriff auf Israel einen Gefangenenaustausch gefordert. Die Palästinenserorganisation verlange die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen, sagte ein Hamas-Sprecher am Montag. Wie viele israelische Frauen ausgetauscht werden sollen, sagte der Sprecher nicht. Der Golfstaat Katar vermittelt demnach. Ein Sprecher der israelischen Regierung wollte sich dazu nicht äußern.
- Zum Artikel: Bundesregierung: Unterstützung für Palästinenser auf Prüfstand
14.54: Deutsche Schülergruppe wartet auf Ausreise aus Israel
Mindestens eine Schülergruppe aus Deutschland harrt derzeit in Israel aus und weiß noch nicht, wann sie zurück nach Deutschland fliegen kann. Die elf Berufsschüler und -schülerinnen aus dem Landkreis Karlsruhe zwischen 16 und 19 Jahren, ihre zwei Lehrkräfte und eine Begleiterin seien seit vergangenem Donnerstag im Rahmen eines Jugendaustausches in Israel, das von Angriffen der islamistischen Hamas erschüttert wird. "Der Gruppe geht es nach wie vor gut. Sie befindet sich an einem sicheren Ort fernab der Kampfhandlungen und es wird versucht, einen vorzeitigen Rückflug zu organisieren"», sagte ein Sprecher des Landratsamtes Karlsruhe.
Die Jugendlichen waren am Samstagabend von israelischen Freunden in enger Abstimmung mit dem Militär aus der unmittelbaren Gefahrenzone an einen sicheren Ort in der Negev-Wüste gebracht worden. Man stehe in Kontakt mit der deutschen Botschaft, so der Behördensprecher weiter.
14.45 Uhr: Förderkreis Holocaust-Denkmal: Beispielloser Angriff schockiert
Der Förderkreis für das Holocaust-Denkmal in Berlin hat sich entsetzt gezeigt über den terroristischen Überfall auf Israel. "Wir sind alle schockiert von dem beispiellosen Angriff auf Israel", sagte die Vorsitzende des Förderkreises Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Lea Rosh, in einer Mitteilung.
14.27 Uhr: Libanon fordert internationalen Druck auf Israel
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel bemüht sich der Libanon nach Angaben der Regierung um Stabilität an seiner Grenze im Süden. Der geschäftsführende Ministerpräsident Nadschib Mikati sagte, die Sicherung der Stabilität habe im Moment Priorität für das Land. Er rief die internationale Gemeinschaft auf, Verantwortung zu übernehmen und Druck auf Israel auszuüben, damit es zu Gesprächen im Rahmen der arabischen Friedensinitiative zurückkehre.
Die libanesische Hisbollah bekannte sich zum Abschuss von Raketen auf drei israelische Stellungen in einem umstrittenen Gebiet entlang der Grenze zu den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen. Israel erwiderte das Feuer. Die vom Iran unterstützte Hisbollah hat die mit ihr verbündete Hamas für ihren Angriff auf Israel gelobt, sich aber nicht dazu geäußert, ob sie sich den Gefechten anschließt. Israel schätzt, dass die Hisbollah etwa 150.000 Raketen auf das Land gerichtet hat.
14.21 Uhr: Polizei überprüft Schutz jüdischer Einrichtungen in Bayern
Nach dem Angriff auf Israel prüft die bayerische Polizei die Schutzkonzepte für die jüdischen Einrichtungen im Freistaat. Wie das Innenministerium in München erklärte, habe die Sicherheit israelischer und jüdischer Einrichtungen hohe Priorität.
"Derzeit liegen uns für Bayern keine konkreten Gefährdungserkenntnisse vor", berichtete ein Ministeriumssprecher. Dennoch seien alle Polizeipräsidien unmittelbar nach dem Angriff der Hamas gebeten worden, die Maßnahmen für entsprechende Einrichtungen und Veranstaltungen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
14.19 Uhr: Britischer Premier beruft Krisenstab ein
Nach dem Angriff der Terrorgruppe Hamas auf Israel hat der britische Premierminister Rishi Sunak eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra einberufen.
Großbritannien sei einer der engsten Verbündeten Israels, sagte Sunak beim Besuch eines Unternehmens in der Grafschaft Nottinghamshire. Er habe dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu zugesagt, weiterhin diplomatische, geheimdienstliche und sicherheitstechnische Unterstützung zur Verfügung zu stellen.
14.15 Uhr: Katar will Gefangenenaustausch zwischen Israel und Hamas-Terroristen vermitteln
Katar will einen Gefangenenaustausch zwischen der islamistischen Terrorgruppe Hamas und Israel vermitteln. Katarische Vermittler hätten versucht, mit Hamas-Vertretern die Freilassung von israelischen Frauen und Kindern auszuhandeln, die von den Extremisten in den Gazastreifen verschleppt worden seien, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.
Im Gegenzug sollten 36 palästinensische Frauen und Kinder aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden. Die seit Samstagnacht in Abstimmung mit den USA geführten Verhandlungen kämen voran, sagt die eingeweihte Person. Ein Durchbruch war aber nicht in Sicht. Offen blieb auch, wie viele von der Hamas verschleppte Frauen und Kinder im Fall eines Gefangenenaustauschs freikommen könnten.
13.30 Uhr: Gaza: Zahl der Toten steigt stark
Im Gazastreifen steigt nach israelischen Gegenschlägen die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Israel wehrt sich gegen einen Großangriff der radikalislamischen Hamas, die im Gazastreifen herrscht. Mehr als 65 Menschen seien bei israelischen Luftangriffen getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Montag mit. Damit liegt die Zahl der Toten in dem Küstengebiet insgesamt bei mehr als 558, die Zahl der Verletzten bei mehr als 2.800.
13.20 Uhr: Israel stellt auch Wasserversorgung im Gazastreifen ein
Israel unterbricht mit sofortiger Wirkung auch die Wasserversorgung des Gazastreifens. "Was in der Vergangenheit war, wird in der Zukunft nicht länger sein", erklärt Infrastrukturminister Israel Katz.
Bereits zuvor hatte Verteidigungsminister Gallant die komplette Abriegelung des Gazastreifens angekündigt. Die israelischen Behörden würden dem Gebiet den Strom abstellen und die Einfuhr von Lebensmitteln und Treibstoff blockieren.
12.44 Uhr: Hamas: Israelische Gefangene bei Luftangriffen im Gazastreifen getötet
Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas seit Sonntag vier israelische Gefangene getötet worden. Auch die Bewacher und Geiselnehmer von der Hamas seien dabei umgekommen. "Die Bombardierung des Gazastreifens in der Nacht und heute führte zur Tötung von vier Gefangenen des Feindes und deren Entführern", sagt Abu Ubaida, Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas.
Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte mit, man sei sich der Berichte bewusst und prüfe sie.
12.00 Uhr: Steinmeier verurteilt Hamas-Jubelfeiern in Deutschland
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Israel nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas die "volle Solidarität" Deutschlands versichert. "In dieser schweren Zeit steht Deutschland fest an der Seite Israels – darauf kann sich das israelische Volk und darauf können sich auch Jüdinnen und Juden in Deutschland verlassen", sagte Steinmeier.
"Der bestialische Terrorangriff erschüttert uns alle", betonte er weiter. Zugleich kritisierte Steinmeier Solidaritätskundgebungen mit der Hamas in Deutschland auf das Schärfste. "Wir können es nicht dulden, wenn auf offener Straße versucht wird, die brutalen Attacken auf Israel auch noch zu feiern."
"Wer diesen Terror bejubelt, der entwürdigt nicht nur die Opfer, der tritt auch die Menschenwürde und unsere deutsche Verfassung mit Füßen", ergänzte der Bundespräsident. "Solches Verhalten entsetzt mich, es widert mich an."
11.42 Uhr: Israel kündigt "vollständige Belagerung" des Gazastreifens an
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat eine vollständige Belagerung des Gazastreifens angekündigt. Die israelischen Behörden würden dem Gebiet den Strom abstellen und die Einfuhr von Lebensmitteln und Treibstoff blockieren, teilte der Minister mit. Man habe es mit Barbaren zu tun und werde dementsprechend handeln.
Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. Es ist unklar, ob Kairo etwa humanitäre Transporte in den Gazastreifen über die ägyptische Grenze genehmigen würde.
11.40 Uhr: Russland und Arabische Liga fordern Ende der Kämpfe
Der russische Außenminister Sergej Lawrow ruft nach einem Treffen mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, zu einem Ende der Kämpfe in Israel auf. Diese müssten schnell beendet werden, sagt Lawrow. Er sei sich sicher, dass Russland und die Arabische Liga dazu beitragen könnten, das Blutvergießen zu beenden.
Gheit rief ebenfalls zur Beendigung der Kämpfe auf, sagte aber, dass die Gewalt weitergehen werde, solange die Palästina-Frage ungelöst bleibe.
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11.30 Uhr: Deutsche Hilfe für Palästinenser auf dem Prüfstand
Nach den Hamas-Terrorangriffen auf Städte und Zivilbevölkerung in Israel steht die deutsche Unterstützung von Entwicklungsprojekten in den palästinensischen Gebieten auf dem Prüfstand. Laut Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) werden derzeit außerdem keine Zahlungen vorgenommen. Nach dem Schock über die fürchterliche Gewalt wolle man alle Projekte gründlich anschauen und erneut sichergehen, dass sie arbeiteten, wie sie sollten, und für Stabilität sorgten, eine Zukunftsperspektive für junge Menschen schafften sowie dem Frieden dienten. Laut Ministerium lag der Stand deutscher Entwicklungszusagen zuletzt bei insgesamt 250 Millionen Euro.
11:05 Uhr: Luftalarm in Tel Aviv und Jerusalem
In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv, in Jerusalem und anderen Städten Israels hat es am Montag wieder Raketenalarm gegeben. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet, dass mehrere Explosionen zu hören gewesen seien. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Verletzten. Das israelische Fernsehen berichtete, eine Rakete sei auf offenem Gebiet nahe Tel Aviv eingeschlagen.
Auch am Samstag, dem ersten Tag des Hamas-Angriffs, war Luftalarm in Jerusalem ausgelöst worden, wobei Raketen von der israelischen Luftabwehr abgefangen wurden.
11.00 Uhr: Israel mobilisiert 300.000 Zivilisten
Israel mobilisiert wegen des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas rund 300.000 Reservisten. Dies sei die größte Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, bestätigte ein Armeesprecher.
10.50 Uhr: Dörfer am Rand des Gazastreifens wieder unter Kontrolle
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über mehrere Gemeinden am Rande des Gazastreifens zurückgewonnen. Es gebe aber weiterhin vereinzelte Zusammenstöße mit Kämpfern der Hamas, sagt ein Militärsprecher. Mehrere Ortschaften waren am Wochenende von der Hamas überrannt worden.
10.40 Uhr: Zentralrat der Juden fordert Konsequenzen nach Jubel-Feiern in Deutschland
Der Zentralrat der Juden fordert nach dem Angriff der Hamas in Israel harte Konsequenzen. Der Terrorkrieg der Hamas gegen Israel und vor allem die Brutalität gegen die Zivilbevölkerung übertreffe alles Vorstellbare. Unschuldige Menschen, ob jung oder alt, werden dahingeschlachtet, kaltblütig erschossen, entführt und gedemütigt, so der Zentralrat in einer Pressemitteilung. Tausende Raketen würden auf Israel geschossen und die Terroristen machten nicht vor Leichenschändungen halt. Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland stehe fest an der Seite Israels und all seiner Bürger, so Josef Schuster, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Bei jedem, der das Morden durch die Hamas auf deutschen Straßen bejubelt und aus diesem Anlass Süßigkeiten verteilt, müsse geprüft werden, welche Konsequenzen durch den Rechtsstaat gezogen werden. Die muslimischen Verbände in Deutschland hätten es leider versäumt, sich dazu und zum Krieg in Israel klar zu positionieren. Die Gefährdung für jüdische Einrichtungen auch hier in Deutschland zeige, dass es den Terroristen nicht allein um Israel geht, sondern dass jüdisches Leben überall von ihnen infrage gestellt wird. Dem entgegen stünden die zahlreichen Solidaritätsbekundungen aus allen Teilen unserer Gesellschaft und das schnelle Handeln der Sicherheitsbehörden zum Schutz jüdischer Einrichtungen.
10.30 Uhr: Österreich setzt Palästinenser-Hilfe aus
Als Reaktion auf den Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel setzt Österreich seine Hilfe für die Palästinenser in Höhe von rund 19 Millionen Euro aus. Das Ausmaß des Terrors sei so entsetzlich, dass man nicht zur Tagesordnung übergehen könne, sagt Außenminister Alexander Schallenberg im ORF. Österreich werde daher alle Zahlungen der Entwicklungszusammenarbeit bis auf Weiteres auf Eis legen. Dabei unterschied Schallenberg nicht zwischen dem von der Hamas beherrschten Gazastreifen und dem Westjordanland, das von der vom Westen unterstützten Palästinensischen Autonomiebehörde unter Präsident Mahmud Abbas verwaltet wird.
10.05 Uhr: Hamas nennt Ziel für Terrorangriff auf Israel
Der Sprecher der radikalislamischen Hamas hat Ziele des Großangriffs auf Israel genannt. Man wolle alle palästinensischen Gefangenen in Israel befreien und "israelische Provokationen" im Westjordanland und in Jerusalem, insbesondere an der Al-Aksa-Moschee, beenden, sagte Abdel-Latif al-Kanua der Nachrichtenagentur AP. Hamas-Mitglieder kämpften weiter gegen das israelische Militär und hätten am Montagmorgen weitere Israelis gefangen genommen. Eine konkrete Zahl nannte er nicht.
Zuvor hatte ein israelischer Militärsprecher bestätigt, dass die Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Angreifern der islamistischen Hamas im Grenzgebiet weiter andauern. An rund sieben bis acht Orten in Israel seien noch Spezialkräfte an aktiven Feuergefechten beteiligt.
09.36 Uhr: Mehr als 123.000 Menschen laut UN im Gazastreifen vertrieben
Seit Beginn des Großangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel sind nach UN-Angaben im Gazastreifen mehr als 123.000 Menschen vertrieben worden. Insgesamt 123.538 der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens hätten ihre Häuser "aus Angst, aus Sorge um ihren Schutz und wegen der Zerstörung ihrer Häuser" verlassen, erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha).
Laut einem Sprecher des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA) ist mit einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen zu rechnen.
08.48 Uhr: Zehn Nepalesen sterben bei Angriff auf Israel
Bei dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sind auch zehn Nepalesen getötet worden. Sie hätten auf einem Bauernhof im Kibbuz Alumim in der Nähe von Gaza gearbeitet, teilte die nepalesische Botschaft in Tel Aviv am Sonntagabend mit. Sie seien Teil eines Programms der israelischen Regierung gewesen, im Zuge dessen nepalesische Studierende mehrere Monate lang landwirtschaftliche Arbeit in Israel verrichten können, hieß es weiter. Die Botschaft suche zudem nach mindestens einer vermissten Person. Mindestens vier weitere Nepalesen seien verletzt worden.
08.46 Uhr: Großbritannien rät von unnötigen Reisen nach Israel ab
Die britische Regierung hat ihre Reisewarnung für Israel und die besetzten Palästinenser-Gebiete verschärft. Sie rät von allen Reisen ab, die nicht unbedingt notwendig sind. Zur Begründung heißt es, die Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und Hamas-Kämpfern in der Nähe des palästinensischen Gazastreifens hielten an. Am Sonntag hat die britische Regierung bereits von allen Reisen in den Gazastreifen und mehrere israelische Gebiete in dessen Nähe abgeraten.
08.28 Uhr: Merkel: Hamas-Angriff auf Israel "menschenverachtend und barbarisch"
Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel verurteilt. "Ich verurteile die terroristischen Angriffe der Hamas auf den Staat Israel auf das Schärfste", sagte die CDU-Politikerin einer Mitteilung vom Montag zufolge. "Sie sind menschenverachtend und barbarisch." Merkels Gedanken und ihre Solidarität seien beim israelischen Volk und der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, "die die Sicherheit des Staates Israel verteidigen".
08.22 Uhr: Israelische Zentralbank will Landeswährung stützen
Die israelische Zentralbank hat angekündigt, zur Stützung der Landeswährung Devisen im Wert von bis zu 30 Milliarden Dollar verkaufen. Damit solle die Volatilität des Schekelkurses abgemildert und die notwendige Liquidität für das weitere ordnungsgemäße Funktionieren der Märkte bereitgestellt werden. Der Großangriff der Hamas hatte zuvor für Unsicherheiten an den Märkten gesorgt. Der Schekel fiel im frühen Handel am Montag auf den niedrigsten Stand seit acht Jahren gegenüber dem Dollar.
07.35 Uhr: Noch "sieben bis acht" Orte laut israelischer Armee in Israel umkämpft
Nach Angaben der israelischen Armee sind noch etliche grenznahe israelische Ortschaften weiterhin schwer umkämpft. Es gebe "zwischen sieben und acht" offene Kampfschauplätze im Grenzgebiet zum Gazastreifen, "an denen wir immer noch gegen Terroristen kämpfen", so Armeesprecher Richard Hecht am Montagmorgen vor Journalisten. Es dauere länger als erwartet, den Einmarsch abzuwehren. Hecht zufolge gibt es immer noch mehrere Grenzdurchbrüche, die die Hamas nutzen könne, um weitere Kämpfer und Waffen einzuschleusen.
06.59 Uhr: Israel – "Mehr als 500" Hamas-Ziele im Gazastreifen getroffen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben hunderte Ziele im Gazastreifen ins Visier genommen. Über Nacht hätten "Kampfjets, Hubschrauber, Flugzeuge und Artillerie der israelischen Armee mehr als 500 terroristische Ziele der Hamas und des Islamischen Dschihad im Gazastreifen getroffen", erklärte die israelische Armee am Montag. Insgesamt seien nach Angaben des israelischen Militärs in Folge der Offensive bisher mehr als 1.000 Ziele im Gazastreifen getroffen worden.
06.34 Uhr: Nach Hamas-Angriff: Bereits mehr als 1.000 Tote
Bei dem verheerenden Hamas-Angriff auf Israel und den Gegenschlägen sind bereits mehr als 1.000 Menschen auf beiden Seiten ums Leben gekommen. Die Zahl könnte angesichts vieler Schwerverletzter weiter steigen. Noch immer sollen sich einige Hamas-Kämpfer auf israelischem Boden befinden. Israel habe im Süden rund 100.000 Reservisten zusammengezogen, erklärte ein Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte in der Nacht zum Montag. Die Aufgabe sei, dass die Hamas am Ende des Krieges militärisch nicht mehr in der Lage sein werde, Israelis zu bedrohen.
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06.12 Uhr: UN-Sicherheitsrat: Nicht alle Länder verurteilen Angriffe der Hamas
Der Weltsicherheitsrat hat sich bei einer Dringlichkeitssitzung zu den Angriffen auf Israel laut US-Medienberichten auf keine einmütige Verurteilung der islamistischen Hamas verständigen können. Es seien bei der Sitzung hinter verschlossenen Türen am Sonntag keine Beschlüsse getroffen worden, berichtete der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf Ratsmitglieder. "Ich möchte nicht näher darauf eingehen, was in dem Briefing wirklich besprochen wurde, aber es gibt eine ganze Reihe von Ländern, die die Angriffe der Hamas verurteilt haben", wurde der Vize- Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, zitiert. Offensichtlich hätten aber nicht alle Länder die Angriffe der Hamas verurteilt, wurde Wood zitiert.
05.24 Uhr: Laschet befürwortet Lieferung von Munition an Israel
Der frühere CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich nach dem Großangriff der islamistischen Hamas für eine breite Unterstützung Israels ausgesprochen. "Wir sollten jede notwendige materielle Unterstützung an Israel leisten, erst recht bei einem Mangel an militärischen Gütern in Israel", sagte Laschet dem Medienhaus Table.Media. Zugleich forderte Laschet eine Überprüfung aller Hilfsgelder an palästinensische Organisationen.
05.13 Uhr: Israel berichtet von weiteren Gräueltaten der Hamas
Die islamistische Hamas benutzt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Zivilisten als "menschliche Schutzschilde". Zudem verstecke die Hamas im Gazastreifen "terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten", erklärten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am Montagmorgen in einem Beitrag auf der Plattform x (vormals Twitter). In einer mit Fotos versehenen Auflistung von "Kriegsverbrechen der Hamas" führten die IDF des Weiteren an, dass die Hamas Leichen "schändet und verstümmelt", "absichtlich Zivilisten tötet", entführe und als Geiseln halte.
04.42 Uhr: Immer mehr Fluggesellschaften setzen Flüge nach Tel Aviv aus
Nach mehreren internationalen Fluggesellschaften, darunter United Airlines, Delta Air Lines, American Airlines und Air France, stellt nun auch die chinesische Hainan Airlines ihre Flüge nach Tel Aviv ein. Auch die Lufthansa hat zunächst bis einschließlich Montag alle Flüge von und nach Israel bereits ausgesetzt.
04.05 Uhr: Iran bestreitet Verwicklung in Hamas-Anschläge
Der Iran bestreitet jegliche Verbindung zu den Anschlägen in Israel. "Wir unterstützen Palästina nachdrücklich, aber wir sind nicht an der palästinensischen Antwort beteiligt, da diese nur von Palästina selbst getroffen wird", erklärt die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen (UN). "Die entschlossenen Maßnahmen Palästinas sind eine völlig legitime Verteidigung gegen sieben Jahrzehnte unterdrückerischer Besatzung und die abscheulichen Verbrechen des illegitimen zionistischen Regimes." Der Erfolg der Hamas-Operation sei dem Überraschungsmoment zu verdanken, was sie zum "größten Versagen" der israelischen Sicherheitsorganisationen mache.
03.48 Uhr: Pelosi bekräftigt "parteiübergreifende" Solidarität
Die ehemalige Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat betont, im Kongress herrsche parteiübergreifende Einigkeit darüber, dass und wie die USA Israel unterstützen müssten. Es gehe darum, "unseren Freunden, den Israelis, zu helfen", sagte Pelosi in San Francisco - "sei es militärisch, sei es diplomatisch, sei es finanziell".
Die Überraschungsangriffe aus dem Gazastreifen verurteilte sie als "Akte der Feigheit". Die Angriffe "auf diese Kinder, auf diese Großmütter, auf diese Familien" veränderten die Weise, wie "wir mit diesem Thema umgehen".
03.30 Uhr: Jüdisches Museum Schwaben bleibt geschlossen
Das Jüdische Museum Schwaben in Augsburg bleibt in den kommenden Tagen geschlossen. Grund dafür ist die aktuelle Sicherheitslage, wie die Museumsdirektorin Carmen Reichert am Sonntag erklärte. "Die Erfahrung zeigt, dass Terroristen nicht zwischen Vertretungen Israels und jüdischen Gemeinden oder Jüdinnen und Juden unterscheiden – daher gilt die erhöhte Bedrohungslage infolge der Ereignisse im Nahen Osten auch für ein regionales jüdisches Museum wie unseres", schrieb Reichert in einer Pressemitteilung. Nach Absprache mit den örtlichen Sicherheitsbehörden schließt das Museum bis einschließlich Donnerstag für den Besucherverkehr. Danach werde man die Sicherheitslage neu bewerten.
Reichert erklärte, das Ausmaß des Terrors überschreite alles, was Israel in den letzten Jahrzehnten erlebt habe: "Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen und bei den Menschen in Israel, die uns nahestehen", so die Museumsdirektorin.
03.14 Uhr: Israels Luftwaffe bombardiert weitere Ziele im Gazastreifen
Die israelische Luftwaffe hat nach den verheerenden Angriffen der islamistischen Hamas weitere Ziele im Gazastreifen bombardiert. Man habe unter anderem ein Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Zugleich seien mehrere Kommandozentralen der Hamas attackiert worden, darunter eine von Mahmad Kaschta, einem hochrangigen Mitglied der Marine. Die IDF habe ferner eine operative Einrichtung der Hamas ins Visier genommen, die sich in einer Moschee in der Stadt Dschabalia befunden habe, hieß es.
00.51 Uhr: Hamas verurteilt Reaktion der USA
Die Hamas verurteilt die Entsendung von US-Kriegsschiffen und Kampfflugzeugen in die Region sowie die Lieferung von US-Munition an Israel. Die Ankündigung der USA sei eine "tatsächliche Beteiligung an der Aggression gegen unser Volk", sagte der Hamas-Sprecher Hazem Kassem. Die Gruppe werde sich nicht einschüchtern lassen.
00.20 Uhr: Mehrere US-Bürger bei Anschlägen in Israel getötet
Bei dem Großangriff der Hamas auf Israel sind nach Angaben der Regierung in Washington auch US-Bürger getötet worden. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA bestätigte den Tod "mehrerer US-Bürger" und sprach den Opfern und ihren Familien sein Beileid aus. Weitere Details nannte er nicht.
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