Das Öl-Embargo kommt: Die Europäische Union will auf russisches Öl verzichten, allerdings sollen Übergangsfristen gewährt werden, um den Mitgliedsstaaten Zeit für die Umstellung zu geben. Das hat gestern EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor dem Europäischen Parlament erklärt.
Erleichterung: Öl-Embargo tritt erst in halbem Jahr in Kraft
Jörg Steinbach (SPD), Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie in Brandenburg, hat sich erleichtert darüber gezeigt, dass das Öl-Embargo der EU erst in einem halben Jahr in Kraft tritt.
Im Interview mit Bayern 2 sagte er: "Ich hätte drastisch was dagegen gehabt, wenn das jetzt auf Tagesabstand wirksam geworden wäre." Es gebe noch viele offene Fragen. "Die sechs Monate geben mir die Hoffnung, dass wir die Chance haben, das tatsächlich hinzukriegen." Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bemühe sich darum, Lösungen zu finden, so Steinbach weiter.
Raffinerie in Schwedt - wichtig für Berlin und Brandenburg
Im Nordosten von Brandenburg liegt die Stadt Schwedt, Standort der PCK-Raffinerie. Hier wird russisches Rohöl aus der unter dem Namen "Druschba" ("Freundschaft") bekannten Pipeline verarbeitet.
"Wir müssen alles so vorbereiten, dass die Raffinerie nicht komplett vom Netz geht, sie muss am Netz bleiben", forderte Steinbach. Immerhin versorge Schwedt Berlin und den Brandenburger Raum mit Ölprodukten. "Jeder einzelne Tropfen Benzin, der in Berlin vertankt wird, ist in Schwedt raffiniert worden", betont er. Auch die Kerosinversorgung des Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) komme zum großen Teil aus Schwedt.
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