Bildrechte: dpa-Bildfunk/Geert Vanden Wijngaert

Österreichs Kanzler Kurz

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Österreichs Kanzler will Frontex in Libyen einsetzen

Vor dem morgigen EU-Sondertreffen zur Asylpolitik hat der österreichische Bundeskanzler Kurz den Einsatz der Grenzschutzagentur Frontex in Libyen gefordert. Österreich übernimmt am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft. Auch dafür hat Kurz große Pläne.

Er sei bereit, auch mit den Behörden in schwierigen Ländern zusammen zu arbeiten, wenn die Alternative wäre, dass sonst die EU auseinanderfällt, sagte Kurz der "Bild"-Zeitung. Man brauche Frontex an der libyschen Küste, aber auch an Land, um Schlepper bereits dort zu bekämpfen. Er sprach sich außerdem für Asylzentren außerhalb Europas aus. Dort sollten Migranten Sicherheit bekommen, aber keine Garantie für ein Leben im Wohlstand in Mitteleuropa, sagte Kurz.

Österreich werde sich während seines Ratsvorsitzes "darauf konzentrieren, die Debatte über die Verteilung zu parken und Europa wieder zu einen", so der Kanzler weiter. In der Frage der Sicherung der Außengrenzen bestehe die größte Einigkeit in der EU.

16 Staaten kommen zum EU-Sondergipfel

Ähnlich sieht es auch EU-Parlamentspräsident Tajani. Die europäische Grenzschutzagentur Frontex müsse unverzüglich um 10.000 Mann aufgestockt werden, forderte der gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Und: "Wir brauchen Hotspots für Flüchtlinge außerhalb der EU." Er könne sich zwei solcher Auffanglager auf dem Balkan vorstellen, etwa in Albanien oder Nord-Mazedonien, ebenso wie in Afrika. Libyen sei dabei ein Schlüsselland, sagte Tajani. Aber auch Tunesien, Niger oder Marokko kämen in Frage.

Morgen beraten 16 EU-Staaten bei einem Sondertreffen in Brüssel über eine gemeinsame Linie in der Asylpolitik.