Flugzeugunglück nahe Washington - wohl keine Überlebenden
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk 2025
Videobeitrag

Flugzeugunglück nahe Washington - wohl keine Überlebenden

Videobeitrag
>

Flugzeugunglück nahe Washington - wohl keine Überlebenden

Flugzeugunglück nahe Washington - wohl keine Überlebenden

Nahe dem US-Hauptstadtflughafen in Washington ist eine Passagiermaschine mit einem US-Militärhelikopter kollidiert. An Bord des Flugzeugs sollen 64 Personen gewesen sein. US-Behörden gehen nicht von Überlebenden aus.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Eine Passagiermaschine mit 64 Menschen an Bord ist während des Landeanflugs auf den Hauptstadtflughafen "Ronald Reagan Washington National Airport" mit einem Militärhubschrauber zusammengeprallt und in den Fluss Potomac gestürzt. Seit der Nacht bargen Einsatzkräfte 27 Tote aus dem Flugzeug und einen Toten aus dem Hubschrauber. US-Behörden gehen nicht mehr davon aus, Überlebende zu finden. Damit wäre es der opferreichste Flugzeugabsturz in den USA seit fast 24 Jahren.

Suche geht weiter – US-Behörden rechnen nicht mit Überlebenden

Wie die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, bei einer Pressekonferenz bekannt gab, befinden sich beide Maschinen im Wasser. Der Rumpf des Flugzeugs liege in drei Teile zerbrochen im Fluss, wie Verkehrsminister Sean Duffy sagte. Auch das Wrack des Hubschraubers wurde entdeckt. Nach Feuerwehr-Angaben gehen die US-Behörden davon aus, dass alle 67 Passagiere ums Leben gekommen sind: "Zum jetzigen Zeitpunkt glauben wir nicht, dass es Überlebende gibt" sagte Feuerwehrchef John Donnelly.

Man sei nun an dem Punkt, an dem man von einem Rettungseinsatz übergehe zur Bergung von Leichen, fügte Donnelly hinzu. Tauchteams und Feuerwehrboote suchen weiter den Potomac River ab. Das Wasser sei dunkel und schlammig, der Fluss in Teilen gefroren. Die Temperaturen waren zuletzt auf bis zu minus zwölf Grad Celsius gesunken. Taucher hätten inzwischen einen der beiden Flugschreiber, die sogenannte Black Box, aus dem Potomac gezogen, berichtete CBS.

Das Unglück fand gegen 21 Uhr Ortszeit und 3 Uhr nachts unserer Zeit statt. Der Flughafen stellte nach dem Absturz zunächst zeitweise den Betrieb ein, sollte aber am Donnerstag wieder öffnen.

Mehrere US-Eiskunstläufer unter verunglückten Passagieren

An Bord der Passagiermaschine befanden sich offenbar mehrere Eiskunstsportler sowie deren Trainer und Angehörige aus den USA und Russland. Sie seien auf der Rückreise von einem Trainingslager in Wichita im Bundesstaat Kansas gewesen. Nach russischen Angaben waren auch die früheren russischen Paarlauf-Weltmeister Jewgenija Schischkowa und Wadim Naumow, die 1994 in Japan WM-Gold gewonnen hatten, an Bord.

Armeehubschrauber war auf Ausbildungsflug

Bei dem Helikopter handelt es sich nach Angaben der US-Luftfahrtbehörde "FAA" um einen Militärhubschrauber. CNN berichtete unter Berufung auf das Verteidigungsministerium, dass sich drei Personen an Bord befunden hätten – darunter kein VIP. Es habe sich um einen Ausbildungsflug gehandelt. Aus dem Funkverkehr zwischen dem Tower und dem Hubschrauber geht hervor, dass dessen Besatzung wusste, dass sich das Flugzeug in der Nähe befand. Die Bundespolizei FBI teilte nach Angaben des Senders NBC News mit, es gebe keine Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus.

Wie es zu dem Unglück kam, ist unklar. Nach Auffassung von US-Verkehrsminister Sean Duffy hatte es "absolut" vermieden werden können.

Trump legt Pilotenfehler nahe

US-Präsident Donald Trump legte einen Pilotenfehler in dem Militärhubschrauber nahe. Das sagte er bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, ohne dafür Belege zu nennen. Der 78-Jährige sagte, er selbst habe Hubschrauber, man könne einen Hubschrauber sehr schnell stoppen. Außerdem beklagte er, die Besatzungsmitglieder hätten "sehen müssen, wohin sie fliegen". Zudem habe die Flugsicherung am Hauptstadt-Airport zu spät eine Warnung ausgesprochen. Später schob er nach, dass er nicht dem Fluglotsen die Schuld gebe.

Schon kurz nach der Kollision hatte Trump Unverständnis darüber geäußert, wie es zu dem Flugzeugunglück kommen konnte.

Reaktionen auch aus dem Ausland

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zeigte sich im Onlinedienst "Bluesky" erschüttert über das Unglück. "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten den Angehörigen der Opfer dieser Tragödie, die in diesen Stunden Schreckliches durchmachen. Unseren Freunden in den USA gilt unsere ganze Solidarität", erklärte Baerbock.

Papst Franziskus schickte ein Beileidstelegramm an US-Präsident Trump: Er bete er für alle Helfer und erbitte Gottes Segen, Trost und Kraft für alle Menschen im Land.

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert

Mit Informationen von dpa

Im Audio: Washington - Flugzeug kollidiert mit Hubschrauber

29.01.2025, USA, Alexandria: Notfallfahrzeuge stehen am Ronald Reagan Washington National Airport. Das US-Kapitol ist auf der anderen Seite des Potomac River in Washington zu sehen. Foto: Kevin Wolf/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Kevin Wolf
Audiobeitrag

Flugzeugabsturz über US-Hauptstadt Washington

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!