Der heutigen Rentnergeneration gehe es "besser als jeder anderen vorher oder nachher", schrieb er in der Zeitschrift der Deutschen Rentenversicherung, aus der die "Bild"-Zeitung zitierte. Ehepaare hätten 2015 im Schnitt mehr als 2.500 Euro im Monat netto, Single-Männer mehr als 1.600 Euro, Frauen mehr als 1.400 Euro zur Verfügung gehabt.
Renten steigen stärker als Preise
Das Problem der Altersarmut werde in Zukunft "tendenziell eher abnehmen". Derzeit seien etwa 2,5 Prozent der Senioren auf Grundsicherung im Alter angewiesen. In der Gesamtbevölkerung liege der Anteil dagegen fast viermal so hoch. Zwar werde die Zahl bedürftiger Rentner in Zukunft steigen, "aber nicht in dem Maße" wie befürchtet, so Ruland. Die Renten würden bis 2030 voraussichtlich um 34 Prozent steigen und damit stärker als die Preise.
Auch bedeute das sinkende Rentenniveau nicht zwingend größere Altersarmut. Es sei vor allem eine Folge der stärker als die Renten steigenden Löhne. Wenn die Große Koalition ihre Pläne verwirkliche, das Rentenniveau bei 48 Prozent zu stabilisieren, würden davon vor allem die Bezieher hoher Renten profitieren. Für die Bekämpfung der Altersmut bringe das "also nichts".
Selbstständige ins Blickfeld rücken
Auch der Rentenexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß, ging auf Distanz zu den Plänen der Großen Koalition, die Altersarmut mit der Erhöhung des Rentenniveaus bekämpfen zu wollen. "Wir sollten die Diskussion um das Rentenniveau beenden und uns um die Problemgruppen kümmern", sagte er der Zeitung. "Selbstständige und Erwerbsgeminderte haben es häufig schwer, auf eine Rente zu kommen, von der sie gut leben können."
Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, widersprach den Thesen Rulands. "Altersarmut ist leider bei vielen Senioren bittere Realität. Das zeigen die zunehmenden Zahlen von Alten, die zu den Tafeln gehen oder sich verschulden müssen, um über die Runden zu kommen", sagte sie "Bild".