Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bricht am Freitag zu einer zweitägigen Reise in fünf Länder auf.

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Scholz auf Balkan-Reise: Die "offene Flanke" Europas schließen

Scholz auf Balkan-Reise: Die "offene Flanke" Europas schließen

Bundeskanzler Olaf Scholz bereist ab heute für zwei Tage die Westbalkan-Staaten Kosovo, Serbien und Nord-Mazedonien sowie Griechenland und Bulgarien. Im Mittelpunkt stehen die EU-Ambitionen der Balkan-Länder.

Beim Besuch des Bundeskanzlers von fünf Ländern in zwei Tagen wird ein Thema die Reise beherrschen: Wie lässt sich der Balkan enger an die EU binden? Der russische Angriffskrieg in der Ukraine scheint dabei auch für die Bundesregierung wie ein Weckruf gewirkt zu haben, dass man in dieser Region mehr Präsenz zeigen muss.

Außenministerin Annalena Baerbock hatte den Balkan bei ihrem Besuch im März als die "offene Flanke" Europas bezeichnet, in die Akteure wie Russland hineindrängen würden. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte bei der Ankündigung seiner Reise davon gesprochen, dass er damit ein Signal senden wolle, das da lautet: "Der westliche Balkan gehört in die Europäische Union."

Scholz-Reise in Balkan-Staaten: Unterschiedliche Aussichten für EU-Beitritt

Doch die Aussichten für einen Beitritt sind für die einzelnen Staaten nicht nur unterschiedlich gut, sondern auch extrem hindernisreich: Das Kosovo etwa, die erste Station der Scholz-Reise, hat noch nicht den offiziellen EU-Beitrittskandidaten-Status. Weiter ist da Serbien: Das aber pflegt weiter enge Beziehungen nach Moskau, es trägt die EU-Sanktionen gegen Russland nicht mit. Ein geplanter Besuch des russischen Außenministers Lawrow in Belgrad diese Woche scheiterte nur daran, dass Serbiens Nachbarn den Überflug verweigerten.

Auf eine Beschleunigung seiner EU-Beitritts-Bemühungen hofft auch Nord-Mazedonien, doch das wird derzeit von Bulgarien blockiert. In beiden Ländern ist Olaf Scholz am Samstag zu Gast.

Besuch bei deutschen Soldaten der KFOR-Truppen

Davor reist der Kanzler noch ins griechische Thessaloniki – für ein Treffen des "Südosteuropäischen Kooperationsprozesses". Im Kosovo ist außerdem ein kurzer Besuch bei den deutschen Soldaten der Nato-geführten KFOR-Truppen geplant. Klar ist: Dass Deutschland und die EU insgesamt ihr Interesse am Balkan wiederentdecken, hat auch viel mit Russland zu tun. Man will verhindern, dass Moskau seinen Einfluss in der Region ausdehnt – und Europa von hier aus destabilisiert.

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