Das Auswärtige Amt rät wegen der militärischen Auseinandersetzung im Nahen Osten dringend von Reisen nach Israel und in die Palästinensergebiete ab. Vor Reisen in den Gaza-Streifen wird gewarnt. Zur Begründung schreibt das Auswärtige Amt: "Seit dem Morgen des 7. Oktober kommt es zu gravierenden militärischen Auseinandersetzungen im Gebiet um den Gaza-Streifen mit Beschuss durch Raketen bis nach Tel Aviv und Angriffen auf die lokale Bevölkerung."
"Befolgen Sie daher unbedingt die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte, verfolgen Sie Meldungen in Medien aufmerksam und beachten Sie dringend die Hinweise des Home Front Command, insbesondere zum Aufsuchen von Schutzräumen bei Raketenbeschuss." Auswärtiges Amt
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, forderte seine Landsleute eindringlich auf, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten.
Krisenvorsorgeliste ELEFAND
Deutsche Staatsangehörige sollten sich zudem unbedingt in die Krisenvorsorgeliste "ELEFAND" eintragen lassen, bat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne).
"Um in Krisen- und in Katastrophenfällen deutschen Staatsangehörigen dennoch konsularische Hilfe leisten zu können, bietet das Auswärtige Amt deutschen Staatsangehörigen die Möglichkeit, sich in der onlinebasierten Krisenvorsorgeliste 'ELEFAND' zu registrieren. ELEFAND steht für 'Elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland'." Auswärtiges Amt
Die Registrierung ist wichtig, damit Betroffene im Krisenfall elektronisch per Mail oder SMS kontaktiert werden können. Sie erhalten so Verhaltenstipps oder andere wichtige Informationen, zum Beispiel zu etwaigen Evakuierungsmaßnahmen, "falls die Lage derartiges erforderlich macht", wie das Auswärtige Amt auf seinen Seiten schreibt. Registrieren sollten sich alle deutschen Staatsangehörigen, die sich bereits in Israel oder den Palästinensergebieten aufhalten oder planen, dorthin zu reisen, gleichgültig ob für einen Urlaub, eine Geschäftsreise, für mehrere Monate oder dauerhaft. Die Registrierung erfolgt über diesen Link.
Keine Lufthansa-Flüge von und nach Israel bis Dienstag
Fluggesellschaften in aller Welt haben auf die Angriffe der radikalislamischen Hamas reagiert und Dutzende Flüge in das Land gestrichen. Wie am Samstag auf den Ankunftstafeln des Ben-Gurion-Flughafens in Tel Aviv zu lesen stand, strichen unter anderem die Lufthansa, Air France, Ryanair, Emirates, Aegan Airlines und American Airlines Verbindungen in die israelische Metropole.
Ein Sprecher der Lufthansa erklärte: "Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage in Israel streicht Lufthansa alle Flüge von und nach Tel Aviv bis einschließlich Montag." Das Unternehmen beobachte "die Sicherheitslage in Israel kontinuierlich" und stehe "in engem Kontakt mit den Behörden". Auch die zum Lufthansa-Konzern gehörende Fluggesellschaften Brussels Airlines, Swiss und Austrian Airlines schlossen sich der Entscheidung der Lufthansa an.
Fluggesellschaften weltweit streichen Flüge von und nach Israel
Ähnlich wie die Lufthansa strich auch Air France seine Flüge nach Tel Aviv nach eigenen Angaben "bis auf Weiteres". Den Kunden soll es einem Sprecher zufolge ermöglicht werden, ihre Reise kostenlos zu verschieben oder zu stornieren. Air France fliegt normalerweise zweimal täglich nach Tel Aviv.
Transavia, die Billigtochter von Air France-KLM, kündigte derweil an, dass sie alle Flüge von Paris und Lyon nach Tel Aviv bis einschließlich Montag streichen werde. Darüber hinaus sagte die polnische Fluggesellschaft LOT am Samstag nach eigenen Angaben ihre Flüge von Warschau nach Tel Aviv ab. Auch die spanische Fluggesellschaft Iberia teilte in Onlinenetzwerken mit, dass ihre Billigtochter Iberia Express ihre Flüge von und nach Tel Aviv "aufgrund der Situation in Israel" streichen werde. Ebenso erklärte die griechische Fluglinie Aegean Airlines, "dass sie am Samstag für 48 Stunden alle Flüge vom und zum Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv eingestellt" habe. Auch die kanadische Fluggesellschaft Air Canada stellte ab Sonntag ihre Flüge von Toronto und Montreal nach Tel Aviv für 48 Stunden ein. Die US-Bundesluftfahrtbehörde bat alle amerikanischen Fluggesellschaften und Piloten um besondere Vorsicht bei Flügen im israelischen Luftraum.
Lufthansa will dabei helfen, Rückführungen und Hilfsflüge zu organisieren
Die Lufthansa erklärte sich "bereit, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, um Rückführungen oder Hilfsflüge zu organisieren". Die Situation sei "sehr unvorhersehbar", erklärte der Sprecher. Am Montagmorgen werde für das weitere Vorgehen eine neue Lageeinschätzung vorgenommen.
Mit Material von AFP
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!