Jens Spahn (CDU) und RKI-Chef Lothar Wieler geben eine Pressekonferenz zur Corona-Pandemie am 19.11.2021.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Videobeitrag

RKI-Chef Wieler: 2G-Regel nicht mehr ausreichend

Bildbeitrag
>

RKI-Chef Wieler: 2G-Regel nicht mehr ausreichend

RKI-Chef Wieler: 2G-Regel nicht mehr ausreichend

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts warnte während der Bundespressekonferenz am Donnerstag, dass die beschlossene flächendeckende 2G-Regel in der derzeitigen Pandemielage nicht mehr ausreiche. Er fordert die Schließung bestimmter Hotspots.

RKI-Präsident Lothar Wieler mahnte eine strikte Einhaltung der 2G-Regel an. "Wenn eine 2G-Regel nicht konsequent umgesetzt wird, dann kann sie auch nicht wirken, das ist doch klar", sagte er bei der Bundespressekonferenz in Berlin. "Es muss Schluss sein damit, dass man diese Laissez-faire-Haltung hat." Das gelte für alle Bereiche, auch etwa für die Fußball-Bundesliga. "Eine Regel, die nicht eingehalten wird, macht keinen Sinn."

Wieler plädiert für Schließung von Hotspots

Er zeichnete ein dramatisches Bild der Corona-Lage. In mehr als einem Viertel der Landkreise liege die Sieben-Tage-Inzidenz über 500, viele Krankenhäuser seien am Anschlag, sagt Wieler. "Wir müssen jetzt das Ruder herumreißen. Wir dürfen wirklich keine Zeit verlieren." Er bekräftigte seine Forderung, Großveranstaltungen abzusagen, Hotspots wie schlecht belüftete Clubs und Bars zu schließen und private Kontakte zu reduzieren. Außerdem betonte er die Wichtigkeit von Impfungen. "Die Impfungen wirken sehr, sehr gut", sagt Wieler. "Wir müssen jetzt die Impflücken schließen."

Verlegung von Intensivpatienten notwendig

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, die Notwendigkeit von Verlegungen von Intensivpatienten werde wegen der Überlastung der Krankenhäuser absehbar zunehmen. Erstmalig seit Beginn der Corona-Pandemie werde es dabei zu einer Situation kommen, wo im größeren Maße Patienten verlegt werden müssten, auch ins Ausland.

Auslieferung von mehr als sechs Millionen Impfdosen

Die Corona-Lage ist aus seiner Sicht ernster als vorige Woche. "Die Dynamik ist ungebrochen", sagt Spahn. Jedoch sehe er Fortschritte beim Impfen. In der kommenden Woche würden mehr als sechs Millionen Dosen ausgeliefert, nach zuvor um die vier Millionen. Mittlerweile seien wieder mehr als 45.000 Arztpraxen an Impfungen beteiligt, im Sommer seien es 20.000 gewesen und in der Hochphase 75.000. Die Tendenz gehe also "klar in die richtige Richtung", sagt der CDU-Politiker.

"Wir sind in einer nationalen Notlage, die auch eine gemeinsame Kraftanstrengung braucht", sagt der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister. Er verweist dabei auf die Lage in den Krankenhäusern.

BR24live: Die gesamte Pressekonferenz mit Spahn und Wieler

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gemeinsam mit Prof. Dr. Lothar H. Wieler
Bildrechte: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Videobeitrag

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gemeinsam mit Prof. Dr. Lothar H. Wieler

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!