Luftalarm und Beschuss gab es unter anderem in Charkiw, Cherson, Odessa und Kiew.
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Luftalarm und Beschuss gab es unter anderem in Charkiw, Cherson, Odessa und Kiew.

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Ukraine-Krieg: Russland nimmt wieder Kiew ins Visier

Ukraine-Krieg: Russland nimmt wieder Kiew ins Visier

Russland hat zum ersten Mal seit Wochen wieder die ukrainische Hauptstadt angegriffen. Wie die Militärverwaltung von Kiew erklärte, waren Raketen und Drohnen im Einsatz. Südlich von Moskau gab es unterdessen einen Vorfall mit einem Güterzug.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Nach fast zwei Monaten relativer Ruhe ist Kiew ukrainischen Angaben zufolge wieder von einer russischen Rakete attackiert worden. "Nach einer langen Pause von 52 Tagen hat der Feind wieder Raketenangriffe auf Kiew aufgenommen", sagte der Chef der Militärverwaltung Kiews, Serhij Popko. Regionen an der Frontlinie mussten unterdessen ukrainischen Angaben zufolge eine Welle von Drohnenangriffen abwehren.

Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hörten am Samstagmorgen zwei schwere Explosionen im Zentrum Kiews. Am Himmel sahen sie zudem weiße Rauchlinien, kurz darauf ertönten Luftalarmsirenen.

Auf die Frage, warum der Alarm nach der Explosion ausgelöst wurde, sagte ein Luftwaffensprecher im Fernsehen, dass "ballistische Raketen extrem schnell fliegen und auf dem Radar nicht so sichtbar sind wie Marschflugkörper". Die Luftwaffe prüfte nach eigenen Angaben, ob Kiew von einer ballistischen Iskander-Rakete oder einer S-400-Flugabwehrrakete ins Visier genommen wurde.

Offenbar fünf Wohngebäude beschädigt

Die ukrainische Luftabwehr hatte zuletzt am 21. September eine Rakete über Kiew abgeschossen. Durch die herabfallenden Trümmer waren damals sieben Menschen verletzt worden. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 wird Kiew immer wieder mit russischen Raketen beschossen.

Berichte über Opfer oder Schäden aus Kiew selbst gab es am Samstag zunächst nicht. In der Hauptstadtregion schlugen jedoch zwei Raketen auf einem Feld zwischen zwei Siedlungen ein, wie der Chef der örtlichen Militärverwaltung sagte. Fünf Wohngebäude seien beschädigt worden.

Ukraine befürchtet Angriffe auf Energieinfrastruktur

Andere ukrainische Regionen wehrten in der Nacht zum Samstag nach ukrainischen Angaben Drohnenangriffe ab. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, 19 von 31 von Russland gestartete Drohnen abgeschossen zu haben. Die meisten der Drohnen hätten Gebiete an der Frontlinie zum Ziel gehabt. Russland habe zudem mehrere Raketen eingesetzt. Die Luftwaffe gab jedoch nicht an, ob eine der Raketen abgeschossen wurde.

Die Ukraine befürchtet zunehmende russische Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur in – so wie auch schon im vergangenen Winter. Für Millionen Menschen bedeutete das Ausfälle von Wasser, Strom und Heizung bei eisigen Wintertemperaturen.

Sabotage vermutet: Waggons von Güterzug in Russland entgleist

Indes sind in Russland sind in der Region Rjasan südlich von Moskau womöglich durch Sabotage nach Behördenangaben 19 Waggons eines Güterzuges entgleist. Der Lokomotivführer und sein Assistent seien leicht verletzt worden, teilten die Ermittler am Samstag mit. Kriminalbeamte seien an der Stelle, um die Ursache zu klären. Der Pressedienst der russischen Eisenbahn teilte in Moskau mit, die Güterwaggons seien durch Fremdeinwirkung entgleist. Eine "Einwirkung nicht autorisierter Personen" von außen auf den Schienentransport sei Grund für den Vorfall; Details wurden nicht genannt. Auswirkungen auf Personenzüge oder die Umwelt gab es demnach nicht.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor mehr als 20 Monaten kam es wiederholt zu Sabotage an Bahngleisen. So versuchten Schienenpartisanen in mehreren Teilen des Landes, Bahntransporte mit militärischem Nachschub für die Moskauer Truppen in der Ukraine zu stoppen. Dabei kam es zu Zwischenfällen durch Explosionen und Manipulation an Gleisanlagen. Der Inlandsgeheimdienst FSB hatte in der Vergangenheit wiederholt über die Festnahmen von Verdächtigen berichtet.

Mit Informationen von AP und dpa

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

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