Jens Stoltenberg, NATO-Generalsekretär, und Volodymyr Selenskyj, (R), Präsident der Ukraine, beim Nato-Hipfel in Washington, DC
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In Wiesbaden soll künftig die Ausbildung ukrainischer Soldaten koordiniert werden.

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Ukraine-Ticker: Neues Nato-Kommando in Deutschland ab September

Das neue Nato-Ukraine-Kommando in Wiesbaden soll im September einsatzbereit sein. Es wird Militärhilfe und Ausbildung für die Ukraine koordinieren. In der Nacht kam es nach ukrainischen Angaben zu heftigen russischen Angriffen. Die News im Ticker.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die wichtigsten News zum Ukraine-Krieg im Überblick

  • Selenskyj will Abschuss russischer Raketen durch NATO-Länder (15.25 Uhr)
  • Nato-Kommando für Ukraine ab September einsatzbereit (12.34 Uhr)
  • Heftige russische Angriffe an ukrainischer Ostfront (09.18 Uhr)
  • Verteidigungsminister: US-Wahl nicht entscheidend für Ukraine (03.02 Uhr)
  • Weitere Artikel und Hintergründe zum Russland-Ukraine-Krieg

15.43 Uhr: Kinder aus zerstörter Kiewer Klinik in Deutschland aufgenommen

Acht Kinder aus der von einem russischen Angriff zerstörten Ochmadyt-Kinderklinik in Kiew sind in Deutschland aufgenommen worden. Wie Bundesinnen- und Bundesgesundheitsministerium am Donnerstag mitteilten, sollen die schwerkranken Kinder im Alter zwischen wenigen Monaten und 15 Jahren in deutschen Krankenhäusern weiterbehandelt werden. In den meisten Fällen handle es sich um Krebserkrankungen. Die Kinder würden von zehn nahen Angehörigen nach Deutschland begleitet.

15.25 Uhr: Selenskyj will Abschuss russischer Raketen durch NATO-Länder

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat westliche Verbündete dazu gedrängt, russische Raketen und Drohnen über der Ukraine direkt abzuschießen. "Es muss einen kollektiven Willen geben, diese abzuschießen, genauso wie es bei iranischen Raketen und Drohnen (bei Israel) war", sagte der Staatschef beim Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) bei Oxford. Raketen und Drohnen seien keine Träger staatlicher Souveränität. Konkret nannte Selenskyj die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Polen. "Ihr Mut kann entscheidend für den Frieden sein", so der Ukrainer.

Polen hatte kürzlich bereits ein ähnliches Vorgehen der Nato-Verbündeten für ein Abfangen russischer Raketen über der Westukraine vorgeschlagen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg jedoch wies dieses Ansinnen zurück. Seit März haben Raketen- oder Drohnentreffer schwere Zerstörungen vor allem im Energiesystem der Ukraine verursacht.

Im April war ein iranischer Großangriff auf Israel mit mehr als 300 Raketen und Drohnen auch mit Hilfe US-amerikanischer, britischer sowie französischer Kampfjets und Flugabwehrsysteme abgewehrt worden.

13.48 Uhr: Ukrainische Regierung will Militärausgaben erhöhen

Die ukrainische Regierung will die Verteidigungsausgaben um rund 495 Milliarden Hrywnja (etwa 10,9 Milliarden Euro) erhöhen. Das Kabinett habe auch Steuererhöhungen beschlossen, teilte der hochrangige Regierungsmitarbeiter Taras Melnytschuk mit. Die Maßnahmen müssen vom Parlament gebilligt werden.

13.39 Uhr: Großbritannien sichert Ukraine Unterstützung zu

Großbritanniens Premierminister Keir Starmer hat der Ukraine dauerhafte Unterstützung zugesagt. "Haben Sie keinen Zweifel: Wir werden an Ihrer Seite stehen, solange es nötig ist", sagte Starmer zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Wir stehen für [...] Freiheit und Demokratie, aber auch für Trotz und Entschlossenheit in deren Verteidigung", so Starmer. Die Bedrohung durch Russland erstrecke sich über Europa. Viele Europäer hätten bereits Angriffe auf die eigenen Demokratien erlebt, auf der Straße, im Luftraum und vor den Küsten. Beim Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft kommen rund 50 Staats- und Regierungschefs im englischen Blenheim Palace zusammen, dem Geburtsort des früheren britischen Premierministers Winston Churchill.

12.51 Uhr: Russland droht mit Atomsprengköpfen

Russland schließt die Stationierung von mit Atomsprengköpfen bestückten Raketen als Reaktion auf die US-Stationierung von Raketen in Deutschland nicht aus. Das sagt der stellvertretende Außenminister, Sergej Rjabkow, am Donnerstag. Die USA und die Bundesregierung hatten vergangene Woche erklärt, dass ab 2026 weitreichende US-Waffensysteme wie etwa Tomahawk-Marschflugkörper in Deutschland stationieren werden sollen.

12.48 Uhr: Selenskyj fordert Waffen für Angriffe auf Russland

Beim Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft bei Oxford hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten erneut aufgefordert, den Einsatz westlicher Waffen auch auf Ziele in Russland zu erlauben. "Je weniger Einschränkungen wir haben, desto mehr wird Russland den Frieden suchen", sagte er. Die Erlaubnis einiger westlicher Länder, solche Angriffe in der Region Charkiw auf grenznahe Ziele in Russland zuzulassen, habe nicht zu einer Eskalation geführt.

12.34 Uhr: Nato-Kommando für Ukraine im September einsatzbereit

Das neue Nato-Ukraine-Kommando in Wiesbaden soll im September einsatzbereit sein. Es werde künftig internationale Militärhilfe und Ausbildung für die ukrainischen Streitkräfte koordinieren, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Rande eines Treffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft bei Oxford. Insgesamt sollen an dem Einsatz rund 700 Männer und Frauen beteiligt sein.

Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten hatten den Start der Mission am Mittwoch bei ihrem diesjährigen Gipfeltreffen in Washington beschlossen. Das Kommando soll auch eine Vorkehrung für den Fall einer möglichen Rückkehr von Donald Trump ins US-Präsidentenamt ab Januar 2025 sein. Äußerungen des Republikaners hatten in der Vergangenheit Zweifel daran geweckt, ob die USA die Ukraine unter seiner Führung weiter so wie bisher im Abwehrkrieg gegen Russland unterstützen werden.

12.21 Uhr: Russland warnt vor Verteidigungsunion der EU

Die von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angedachte europäische Verteidigungsunion ist nach Darstellung des russischen Präsidialamts ein Zeichen für die Militarisierung der EU. Von der Leyens Vorschläge würden der Europäischen Union einen "militärischen Anstrich" verleihen, sagt Sprecher Dmitri Peskow. Russland stelle für die EU keine Bedrohung dar. Die Maßnahmen der EU-Mitglieder hinsichtlich der Ukraine hätten jedoch jede Möglichkeit eines Dialogs und eine Berücksichtigung der Bedenken Russlands ausgeschlossen. "Dies sind die Realitäten, in denen wir leben müssen, und dies zwingt uns, unsere außenpolitischen Ansätze entsprechend anzupassen", sagt Peskow.

11.27 Uhr: Ukraine drosselt Stromversorgung nach Ausfall von Kraftwerken

Nach dem nächtlichen Ausfall zweier Kraftwerke in der Ukraine hat der Netzbetreiber Ukrenergo die Stromversorgung nach eigenen Angaben drastisch gedrosselt. Von den Einschränkungen zwischen acht bis 22 Uhr (Ortszeit Kiew) seien elf Regionen und die Hauptstadt Kiew betroffen, teilt Ukrenergo mit. "Ein erhebliches Stromdefizit im ukrainischen Energiesystem ist das Ergebnis von acht massiven Angriffen, die der Feind seit Jahresbeginn gegen Energieanlagen vorgenommen hat." Genaue Angaben zu den mutmaßlich getroffenen Anlagen und der Ursache der aktuellen Ausfälle werden nicht genannt.

10.18 Uhr: Russland meldet Abschuss von 33 ukrainischen Drohnen über der Krim

Russland hat in der Nacht nach eigenen Angaben 33 ukrainische Drohnen über der Krim abgeschossen. Wie das Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram mitteilte, zerstörten russische Streitkräfte im Schwarzen Meer zudem zehn ferngesteuerte Wasserfahrzeuge, die auf dem Weg zu der annektierten Halbinsel waren.

Der von Russland eingesetzte Gouverneur von Sewastopol, Raswoschajew, erklärte, laute Geräusche in der Hafenstadt auf der Krim seien auf die Abwehr eines "versuchten Angriffs mit einer Überwasserdrohne" zurückzuführen. Zwei weitere Drohnen wurden nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in der an die Ukraine angrenzenden Region Brjansk abgefangen. "Es gab keine Opfer oder Schäden", teilte Gouverneur Bogomas auf Telegram mit.

10.08 Uhr: Lawrow - Russland bereit zur Zusammenarbeit mit "jedem US-Staatsoberhaupt"

Dreieinhalb Monate vor der Präsidentschaftswahl in den USA hat sich die russische Regierung zur Zusammenarbeit mit dem nächsten Präsidenten bereiterklärt. "Wir werden mit jedem US-Staatsoberhaupt zusammenzuarbeiten, das das amerikanische Volk wählt und das bereit ist, einen fairen und von gegenseitigem Respekt geprägten Dialog zu führen", sagte Außenminister Lawrow in einer Pressekonferenz bei der UN in New York.

09.46 Uhr: Von der Leyen - Europa an der Seite der Ukraine so lange wie nötig

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekräftigt die Unterstützung Europas für die Ukraine. Europa werde an der Seite der Ukraine stehen, solange dies nötig sei. Von der Leyen stellt sich am Mittag im Europäischen Parlament zur Wiederwahl für eine zweite Amtszeit.

09.23 Uhr: Heftige russische Angriffe an ukrainischer Ostfront

Der ukrainische Generalstab berichtet von heftigen russischen Angriffen an der Front im Osten des Landes. Allein am Frontabschnitt bei der Kleinstadt Torezk habe es 29 Sturmangriffe der Russen gegeben, teilte das Militär in seinem Morgenbericht mit. Besonders umkämpft sei dort ein Dorf namens Nju-Jork. Die Russen hätten auch von Flugzeugen abgeworfene Gleitbomben eingesetzt. Torezk liegt im Gebiet Donezk, ebenso wie der zweite besonders betroffene Frontabschnitt Pokrowsk. Dort war von 26 Angriffen die Rede.

Der Generalstab sprach von 144 russischen Angriffsversuchen seit Mittwochmorgen. Nach einem inoffiziellen Bericht mussten die ukrainischen Truppen das Dorf Kaliniwka bei der Stadt Tschassiw Jar aufgeben.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

09.05 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 16 russischen Drohnen

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben alle 16 Drohnen abgefangen, die die russischen Streitkräfte in der Nacht auf Ziele in der Ukraine abgefeuert haben. Zudem seien zwei von drei russischen Raketen abgefangen worden. Die Geschosse seien über fünf Regionen zerstört worden.

07.06 Uhr: Seedrohnenalarm wieder aufgehoben

Die Warnung vor ukrainischen Seedrohnen in der russischen Hafenstadt Noworossijsk am Schwarzen Meer ist wieder aufgehoben worden. Der Alarm, den Bürgermeister Andrej Krawtschenko ausgegeben hatte, dauert zwei Stunden. Noworossijsk liegt in der südrussischen Oblast Krasnodar. Von dort führt die Krim- oder auch Kertsch-Brücke über die Straße von Kertsch zur ukrainischen Halbinsel Krim, die Russland 2014 annektiert hat.

05.37 Uhr: Bürgermeister ruft Drohnenalarm in russischem Schwarzmeerhafen aus

Der Bürgermeister der russischen Hafenstadt Noworossijsk am Schwarzen Meer warnt vor Drohnen auf See. Er ruft die Einwohner über den Kurznachrichtendienst Telegram auf, sich von der Küste fernzuhalten. Ukrainische Seedrohnen haben in der Vergangenheit russische Schiffe in der Nähe des Hafens angegriffen und den Verkehr gestört. Noworossijsk ist Russlands größter Schwarzmeerhafen und ein wichtiger Umschlagplatz für den Export von Öl und Ölprodukten. Unterdessen meldet der von Russland eingesetzte Gouverneur von Sewastopol auf der Krim, russische Streitkräfte hätten eine ukrainische Seedrohne im Schwarzen Meer nahe der Stadt zerstört.

03.59 Uhr: Lawrow lobt Vance wegen Ukraine-Aussagen

Der russische Außenminister Lawrow hat den vom republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump als möglichen Vize präsentieren J.D. Vance gelobt. Der US-Senator aus Ohio spreche sich für Frieden und für die Einstellung der militärischen Hilfe für die Ukraine aus, sagte Lawrow laut russischer Nachrichtenagentur Tass bei den Vereinten Nationen in New York. "Wir können das nur begrüßen, weil es genau das ist, was benötigt wird - und zwar aufzuhören, die Ukraine mit Waffen aufzublasen." Lawrow fügte hinzu: "Der Krieg wird vorüber sein. Wir werden anfangen, nach Lösungen zu suchen."

03.02 Uhr: Verteidigungsminister: US-Wahl nicht entscheidend für Ukraine

Der ukrainische Verteidigungsminister hält den Ausgang der US-Wahl nach eigenen Angaben nicht für maßgeblich für den Erfolg im Abwehrkampf seines Landes gegen die russischen Aggressoren. Die Ukraine werde einen Weg finden, die russischen Angreifer zu bekämpfen, selbst wenn Trump im November erneut ins Weiße Haus gewählt werde und damit die wichtige Unterstützung der USA gefährdet sei, sagte Umerow vor einem Publikum aus US-Politikern und Journalisten beim jährlichen Sicherheitsforum in Aspen im US-Bundesstaat Colorado.

02.31 Uhr: Pistorius - "Ich verstehe die Sorge der Menschen vor einer Eskalation"

Verteidigungsminister Pistorius (SPD) zeigt Verständnis für die Ängste der Bevölkerung angesichts der geplanten Stationierung von US-Langstreckenraketen in Deutschland. "Wir müssen uns schützen, so gut es geht. Ich verstehe die Sorge der Menschen vor einer Eskalation", sagte Pistorius den Zeitungen "Rheinischen Post" und "General-Anzeiger". Die Rahmenbedingungen seien aber völlig andere als noch vor fünf oder zehn Jahren. "An der Ostflanke der Nato steht wieder ein Aggressor."

Angesichts dessen mahnt er ein Umdenken im Land an und verteidigt seine Forderung, in den kommenden Jahren "kriegstüchtig" werden zu müssen. "Ich mag das Wort 'kriegstüchtig' selbst nicht. Aber es ist nun mal die Wahrheit, dass wir uns am besten schützen, wenn wir in der Lage sind, einen möglichen Angriffskrieg abwehren zu können."

Donnerstag, 18. Juli 2024

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