Der ukrainische Präsident Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Dänemark
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Selenskyj nennt F-16-Lieferungen historisch

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 34 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 34 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 21. bis 27. August im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Sonntag, 27. August 2023

20.43 Uhr: Selenskyj will Korruption strenger bestrafen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will strenger gegen Korruption in seinem Land vorgehen. Kommende Woche will er einen Gesetzesentwurf ins Parlament einbringen, der Korruption im Kriegsfall als Hochverrat einstuft. Derzeit gilt für den Straftatbestand der Korruption in der Regel ein Strafrahmen von bis zu vier Jahren Gefängnis, auf Hochverrat stehen 15 Jahre bis lebenslänglich.

Bisher belegt die Ukraine im aktuellen Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International Platz 116 von 180 Ländern. Die hohe Korruption im Land gilt als eines der Hindernisse für einen EU-Beitritt.

18.31 Uhr: Russland - US-Aufklärungsdrohne provoziert Einsatz von Kampfjet

Russland hat nach eigenen Angaben einen Kampfjet aufsteigen lassen, da sich eine us-amerikanische Aufklärungsdrohne über dem Schwarzen Meer auf den russischen Luftraum zubewegt habe. Daraufhin habe die Drohne abgedreht, und das Kampfflugzeug sei zurückgekehrt. Aus Washington gab es zunächst keine Stellungnahme zu dem Vorfall.

17.53 Uhr: Russische Raketenangriffe töten mindestens drei Menschen

Russische Artillerieangriffe vom Sonntag haben offenbar mindestens drei Menschen in der Ukraine das Leben gekostet. Laut der regionalen Militärverwaltung ist bei Cherson in der Südukraine eine 35-jährige Frau getötet und ein Mann verletzt worden. Die Staatsanwaltschaft meldete eine weitere Tote und einen weiteren Verletzten in Cherson selbst. Und in einem Dorf bei Charkiw in der Ostukraine wurde laut den dortigen Behörden eine Frau in ihrem Haus von einem Artillerieangriff getötet.

16.25 Uhr: Ukraine - Armee rückt nach Süden vor

Nah dem Durchbruch durch die russische Verteidigungslinie dringt die ukrainische Armee nach eigenen Angaben vom Dorf Robotyne im Gebiet Saporischschja aus nach Süden vor. Im ukrainischen Fernsehen sagte Oleksander Schtupun, Offizier und für diesen Frontabschnitt zuständiger Sprecher, die nächsten Ziele seien die Dörfer Nowoprokopiwka, Mala Tokmatschka und Otscheretuwate.

Laut unabhängigen Experten hat das Dorf Robotyne tatsächlich in der hand der urkainischen Armee ist. Ziel der Truppen ist es, das Asowsche Meer zu erreichen und die für Russland wichtige die Landverbindung zur Halbinsel Krim abzuschneiden.

15.22 Uhr: Taurus-Lieferung - Merz ist für europäische Lösung

Im Streit um die Lieferung des Marschflugkörpers "Taurus" an die Ukraine plädiert CDU-Chef Friedrich Merz für eine europäische Lösung. Der Grund: Da die Waffen nicht auf russischem Territorium eingesetzt werden sollten, müssten sich die EU-Partner über die Lieferung einig sein, so Merz am Sonntag im ARD-Sommerinterview. Er forderte Bundeskanzler Olaf Scholz auf, sich bei der Entscheidung nicht hinter US-Präsident Joe Biden zu "verstecken".

Merz hatte sich zuvor in der "Bild am Sonntag" dafür ausgesprochen die Marschflugkörper zu liefern und sie in ihrer Reichweite zu begrenzen, damit sie russisches Territorium nicht bedrohen.

14.31 Uhr: Zusammenstoß zweier ukrainischer Kampfflugzeuge wird untersucht

Der Zusammenstoß zweier Kampfflugzeuge mit drei Toten am Freitag ist nun Gegenstand einer Untersuchung. Laut der ukrainischen Luftwaffe sind die beiden Militärflugzeuge vom Typ L-39 bei einem Kampfeinsatz über der westukrainischen Region Schytomyr kollidiert.

Unter den drei dabei getöteten Piloten ist auch Andrij Pilschtschykow - genannt "Juice". Seinen Tod bestätigte am Sonntag auch die 40. taktische Fliegerbrigade. Pilschtschykow hatte sich dafür eingesetzt, dass die Ukraine Kampfflugzeuge vom Typ F-16 bekommt.

13.35 Uhr: Russische Paramilitärs drohen mit Befehlsverweigerung

Eine Truppe rechtsgerichteter russischer Paramilitärs droht angeblich mit Befehlsverweigerung im Ukraine-Krieg, weil einer ihrer Anführer in Finnland inhaftiert ist. Die russische Regierung solle eine Ausreise des 36-Jährigen nach Russland durchsetzen, fordert die Miliz Rusitsch. Darüber berichtete das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien ISW am Sonntag. "Wenn ein Land seine Bürger nicht schützt, warum sollen die Bürger dann das Land schützen?", hieß es auf einem Rusitsch-Kanal auf Telegram.

Der inhaftierte Russe wird verdächtigt, 2014 und 2015 bei Kämpfen in der Ostukraine Gräueltaten gegen ukrainische Soldaten begangen zu haben. Die Ukraine verlangt deshalb seine Auslieferung.

12.49 Uhr: Russische Behörden bestätigen: Prigoschin bei Flugzeugabsturz getötet

Russische Behörden haben den Tod des Chefs der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, offiziell bestätigt. Das meldete die Agentur Tass am Sonntag unter Berufung auf das Staatliche Ermittlungskomitee. Nach Identifizierung aller zehn Opfer eines Flugzeugabsturzes stehe fest, dass Prigoschin dazu gehöre. Das hätten DNA-Tests ergeben.

Bei den genetischen Untersuchungen seien alle zehn Todesopfer des Absturzes identifiziert worden, erklärte das russische Ermittlungskomitee. Es handele sich um die auf der Passagierliste des Fluges genannten Menschen. Auf der Liste stand Behördenangaben auch Prigoschins Stellvertreter Dmitri Utkin.

Das Flugzeug war am Mittwochabend in der russischen Region Twer abgestürzt, nach Behördenangaben kamen alle zehn Insassen ums Leben.

11.17 Uhr: Chef der Sicherheitskonferenz fordert dauerhaftes Einhalten des Zwei-Prozent-Ziels

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat die Regierung zu einer dauerhaften Einhaltung des Zwei-Prozent-Ziels der Nato aufgefordert. "Die Sicherheit sollte an vorderster Stelle stehen", sagte er dem "Focus". Kurzfristig werde dieses Ziel zwar mit Hilfe des Sondervermögens von hundert Milliarden Euro erreicht, jedoch sei der eigentliche Haushalt nicht auf diese Investitionen angelegt. Dieser Zustand sei "erschütternd".

Es fehle der politische Wille der Bundesregierung und des Bundestags, "Schlussfolgerungen aus dem brutalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu ziehen". Deutschland lebe weiter in der Illusion, dass Kreml-Chef Wladimir Putin "schon nicht weiter ausgreifend wird und die USA im Zweifel die Kastanien für uns aus dem Feuer holen".

Vor diesem Hintergrund beunruhige ihn eine mögliche neue Präsidentschaft von Donald Trump im kommenden Jahr. Der hatte gedroht, allen Ländern den Schutz zu versagen, die selbst nicht genügend Geld für Verteidigung bereitstellten.

10.10 Uhr: Ukrainischer Botschafter Makeiev: Russland hatte Zeit, sich einzubarrikadieren

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, führt eine zögerliche militärische Unterstützung der westlichen Partner als einen Grund für die derzeit schwierige ukrainische Gegenoffensive an. "Russland hatte Zeit, um sich einzubarrikadieren", sagte Makeiev im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. "Man hat sehr lange gebraucht, um die ukrainischen Brigaden, Brigaden des Angriffes vorzubereiten und auszustatten."

Angesprochen auf mögliche Friedensverhandlungen mit Russland sagte Makeiev: "Hier geht es um Vernichtung, und Russland und leider die russische Bevölkerung wollen überhaupt keine Ukraine, und in diesem Zusammenhang geht man nicht ins Gespräch mit einer Kompromissbereitschaft."

10.00 Uhr: Russischer Finanzminister hebt Wachstumsprognose an

Russlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) wächst nach Einschätzung von Finanzminister Anton Siluanow in diesem Jahr deutlich stärker als zuletzt angenommen. "Wir erwarten in diesem Jahr eine Erholung der Wirtschaft um 2,5 Prozent, vielleicht auch mehr", sagte er laut der Nachrichtenagentur Interfax am. Im vergangenen Jahr war das BIP offiziell um 2,1 Prozent gesunken. Die offizielle Wachstumsprognose für 2023 vom Wirtschaftsministerium aus dem April liegt bei 1,2 Prozent.

08.45 Uhr: Russischer Angriff mit Marschflugkörpern

Mehrere Regionen in der Ukraine sind Berichten zufolge am frühen Sonntagmorgen unter Beschuss russischer Marschflugkörper geraten. Unter anderem wurde in den Außenbezirken von Kiew die Luftabwehr aktiviert, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt bei Telegram mitteilte. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, die Marschflugkörper seien von russischen Kampfflugzeugen bei der Stadt Engels an der Wolga gestartet worden.

Insgesamt seien acht Flugkörper beobachtet worden. Vier von ihnen seien über der nördlichen und zentralen Ukraine abgeschossen worden. Trotzdem seien keine Einschläge oder Schäden bekannt geworden. Es könnte sich bei einigen der Lenkraketen um Attrappen gehandelt haben, hieß von Seiten der ukrainischen Seite.

08.05 Uhr: Russlands Marine beendet dreiwöchige Pazifik-Übung mit China

Verbände der russischen und der chinesischen Marine haben einem Agenturbericht zufolge eine gemeinsame Patrouillen-Fahrt im Pazifik abgeschlossen. An der mehr als dreiwöchigen Übung nahmen einige der größten Kriegsschiffe Russlands teil, wie die Nachrichtenagentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf die russische Flotte berichtete. Während der Patrouille seien gemeinsame U-Boot- und Flugabwehrübungen durchgeführt worden.

Die Verbände legten demnach mehr als 7.000 Seemeilen unter anderem auch durch das Japanische Meer und das Beringmeer zurück. Dabei fuhren sie entlang der Kurilen-Inseln, die seit Jahrzehnten für Spannungen zwischen Japan und Russland sorgen.

07.10 Uhr: Moskau meldet Abwehr ukrainischer Drohnen über Brjansk und Kursk

Die russische Luftabwehr hat über Nacht nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ukrainische Drohnenangriffe über den Regionen Brjansk und Kursk abgewehrt. Die unbemannten Luftfahrzeuge seien über den Grenzregionen im Südwesten des Landes zerstört worden, teilte das Ministerium am Sonntagmorgen in seinem Telegram-Kanal mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

06.35 Uhr: Luftalarm und Raketenbeschuss am Morgen in der Ukraine

Mehrere Regionen in der Ukraine kamen Berichten zufolge am frühen Sonntagmorgen unter Raketenbeschuss. Unter anderem wurde in den Außenbezirken Kiews die Luftabwehr aktiviert, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt bei Telegram mitteilte.

Auch der Gouverneur von Tscherkassy, Ihor Taburez, schrieb in seinem Telegram-Kanal, dass das zentralukrainische Gebiet die Luftabwehr aktiviert habe. Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

06.20 Uhr: Kiew trauert nach Flugunfall um Kampfpiloten

Bei einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge sind in der Ukraine offiziellen Angaben zufolge drei Piloten ums Leben gekommen. Im Gebiet Schytomyr kollidierten zwei Trainingsflugzeuge des Typs L-39 in der Luft miteinander. Der Unfall selbst ereignete sich bereits am Freitagabend, wurde aber erst am Folgetag bekannt.

Nach Angaben der Luftwaffe bei Telegram ist unter getöteten Piloten auch der bekannte Andrij Pilschtschykow, der sich dafür eingesetzt hatte, dass das Land Kampfflugzeuge vom Typ F-16 erhält.

05.50 Uhr: Angriffe auf Kiew und Tscherkassy - Luftabwehr aktiviert

Mehrere Regionen in der Ukraine sind Berichten zufolge am frühen Sonntagmorgen unter Raketenbeschuss geraten. Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

04.40 Uhr: Ukraine wehrt russischen Luftangriff auf Kiew ab

Die ukrainischen Luftabwehrsysteme haben nach Angaben der Militärverwaltung in Kiew am frühen Sonntag einen russischen Luftangriff auf die Stadt abgewehrt. Dies teilten die Behörden über Telegram mit. Nach Angaben von Anwohnern, mit denen die Nachrichtenagentur Reuters gesprochen hat, waren Explosionen in der Stadt zu hören. In der gesamten Ukraine herrschte zu dieser Zeit Fliegeralarm.

Samstag, 26. August 2023

21.00 Uhr: Ukraine bereitet weitere Mobilmachung vor

Die ukrainische Führung bereitet nach eigenen Angaben für den Abwehrkampf gegen Russland weitere Einberufungen vor. "Ja, die Militärs haben sich an uns gewandt und es wird wohl eine zusätzliche Einberufung geben", sagte der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, im ukrainischen Radio. Die Mobilmachung werde aber nicht über die zu Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 bereits festgelegten Parameter hinausgehen, versicherte er.

Nach Beginn der russischen Invasion hat die Ukraine das Kriegsrecht ausgerufen. Alle Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren sind grundsätzlich zum Wehrdienst verpflichtet und können einberufen werden - es sei denn, sie sind aus gesundheitlichen oder sozialen Gründen vom Dienst befreit. Die genaue Anzahl der bisher Einberufenen ist nicht bekannt. Vor einem Jahr bezifferte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar die Anzahl bereits auf mehrere Hunderttausend. Wegen der Verluste an der Front müssen immer wieder neue Rekruten ausgebildet und in den Kampf geschickt werden. Vor wenigen Tagen hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Pressekonferenz auf die Frage, ob angesichts hoher Verluste künftig mehr Rekruten einberufen werden sollen, erklärt, dass die Militärführung darum bitte, mehr Soldaten zu mobilisieren.

17.16 Uhr: Angriff auf Kommunikationsnetz der Bahn in Polen - Geheimdienst ermittelt

Der polnische Geheimdienst hat nach einem Angriff auf das Kommunikationsnetz der Bahn Ermittlungen eingeleitet. Unbekannte Angreifer hätten in der Nacht zum Samstag den Funkverkehr manipuliert und den Bahnverkehr im Nordwesten des Landes teilweise "destabilisiert", sagte Geheimdienst-Sprecher Stanislaw Zaryn. Die Täter sendeten demnach ein Stopp-Signal aus. Etwa 20 Züge hielten daraufhin an oder verspäteten sich. Medienberichten zufolge hörten die Eisenbahner nach dem Stopp-Signal außerdem über Funk die russische Nationalhymne und eine Rede von Kreml-Chef Putin.

Polen ist ein wichtiges Transitland für den Transport westlicher Waffen in die Ukraine. "Im Moment schließen wir kein Szenario aus", sagte Geheimdienst-Sprecher Zaryn. Seit mehreren Monaten würden Versuche unternommen, "den polnischen Staat zu destabilisieren". Er machte Russland und seinen Verbündeten Belarus dafür verantwortlich.

16.40 Uhr: Russischer Gouverneur wirft Ukraine Einsatz von Streumunition vor

Der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, hat dem ukrainischen Militär vorgeworfen, ein Grenzdorf mit Streumunition beschossen zu haben, wobei sechs Zivilisten verletzt worden seien. Gladkow lieferte keine Beweise für den Einsatz dieser umstrittenen Waffen, die Splitter über ein großes Gebiet verstreuen. Die Ukraine erhielt im vergangenen Monat erstmals Streubomben aus den USA, hat sich aber verpflichtet, sie nur zur Vertreibung feindlicher Soldaten einzusetzen.

15.43 Uhr: Russischer Finanzminister hebt Wachstumsprognose an

Russlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird nach Einschätzung von Finanzminister Anton Siluanow in diesem Jahr deutlich stärker wachsen als zuletzt angenommen. "Wir erwarten in diesem Jahr eine Erholung der Wirtschaft um 2,5 Prozent, vielleicht auch mehr", sagte er laut der Nachrichtenagentur Interfax in einem Fernsehinterview. Im vergangenen Jahr war das BIP in Russland offiziell um 2,1 Prozent gesunken.

Die offizielle Wachstumsprognose des Wirtschaftsministerium für 2023 aus dem April liegt bei 1,2 Prozent. Wirklich aussagekräftig sind die aktuellen Wachstumszahlen allerdings nicht. Viele Wirtschaftszweige liegen - teilweise auch wegen der Sanktionen - in Russland brach, allein die Rüstungsindustrie arbeitet im Hochbetrieb. Laut Siluanow wird die Inflation sich bis Jahresende bei etwa sechs Prozent einpendeln. In den nächsten Jahren solle sie aber wieder auf die Zielmarke von etwa vier Prozent zurückkehren, sagte er.

14.57 Uhr: Zweites Schiff verlässt Hafen von Odessa - trotz russischer Blockade

Trotz des von Russland verkündeten Aus für das Getreideabkommen mit der Ukraine ist am Morgen ein Schüttgutfrachter aus dem Hafen von Odessa ausgelaufen. Das Schiff ist nach Angaben des Schiffsdatenerfassers Marinetraffic auf dem Weg nach Warna in Bulgarien. Die "Primus" ist bereits der zweite Frachter, der trotz der von Russland wieder verhängten Seeblockade über ukrainische Häfen aus Odessa ablegt. Die "Primus" Fährt unter liberianischer Flagge und gehört einer Reederei in Singapur. Welche Ladung sie an Bord hat, ist unklar.

Moskau hatte Mitte Juli seine Sicherheitsgarantien für einen Getreidekorridor zur Türkei zurückgezogen. Stattdessen würden alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, als Träger militärischer Fracht angesehen, hieß es. Doch die Seeblockade wurde bereits umgangen. Den Präzedenzfall bildete der deutsche Containerfrachter "Joseph Schulte". Das Schiff war Mitte August aus Odessa ausgelaufen und hatte als erster einen von der Ukraine ausgewiesenen Seekorridor für Handelsschiffe genutzt.

14.50 Uhr: Drei ukrainische Piloten sterben bei Flugzeugzusammenstoß

Bei einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge sind in der Ukraine Medienberichten zufolge drei Piloten ums Leben gekommen. Im Gebiet Schytomyr seien am Freitagabend zwei Trainingsflugzeuge des Typs L-39 in der Luft miteinander kollidiert, hieß es. Unter den Opfern ist demnach auf der unter seinem Pseudonym "Juice" bekannte Pilot Andrij Pilschtschykow.

Den Tod Pilschtschykows bestätigte sein Freund Pawlo Pozelujew in sozialen Medien. Pilschtschykow flog zuvor häufig das Kampfflugzeug Mig-29 und hatte seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine an einer Reihe von Luftgefechten teilgenommen, unter anderem bei der Verteidigung von Kiew. In Interviews mit westlichen Medien hatte er mehrfach um die Lieferung westlicher Kampfjets vom Typ F-16 gebeten.

14.30 Uhr: Russische Ermittler finden Flugschreiber des mutmaßlichen Prigoschin-Flugzeugs

Nach dem Flugzeugabsturz in Russland, bei dem mutmaßlich Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ums Leben kam, haben russische Ermittler nach eigenen Angaben neben den Leichen der zehn Opfer auch Flugschreiber der Maschine an der Absturzstelle gefunden. "Die Flugschreiber wurden von den Ermittlern sichergestellt", teilte die russische Ermittlungskommission bei Telegram mit. Um die Identität der zehn Todesopfer festzustellen, würden die Leichen derzeit genetisch untersucht.

Beim Absturz eines Privatflugzeugs in der russischen Region Twer waren am Mittwoch nach russischen Behördenangaben alle zehn Insassen ums Leben gekommen. Den Behörden zufolge stand Söldnerführer Prigoschin ebenso wie sein Stellvertreter Dmitri Utkin auf der Passagierliste.

14.16 Uhr: Chef der Sicherheitskonferenz fordert dauerhaftes Einhalten des Zwei-Prozent-Ziels

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat die Regierung zu einer dauerhaften Einhaltung des Zwei-Prozent-Ziels der Nato aufgefordert. "Die Sicherheit sollte an vorderster Stelle stehen", sagte er dem "Focus" laut Vorabmeldung vom Samstag. Wenn alles so weitergehe wie bisher, laufe Deutschland Gefahr, Vertrauen zu verspielen und nur sehr bedingt abwehrbereit zu sein.

Deutschland habe zwar erst kürzlich erneut verbindlich zugesagt, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung gemäß den Vorgaben der Nato für Verteidigung auszugeben, sagte Heusgen. Kurzfristig werde dieses Ziel mit Hilfe des Sondervermögens von hundert Milliarden Euro auch erreicht, jedoch sei der eigentliche Haushalt nicht auf diese Investitionen angelegt. Dieser Zustand sei "erschütternd".

13.55 Uhr: Ukraine will Vormarsch im Süden beschleunigen

Die ukrainischen Streitkräfte gehen einem Kommandeur zufolge davon aus, die stärkste russische Verteidigungslinie im Süden des Landes durchbrochen zu haben. Daher könnten sie nun schneller vorrücken, sagte der im Süden kämpfende Kommandeur mit dem Decknamen Kombat der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir haben die Hauptstraßen, die vermint waren, passiert. Wir kommen zu den Linien, an denen wir vorrücken können. Ich bin sicher, dass wir von hier aus schneller vorankommen werden", sagte Kombat.

Die Ukraine hat im Juni eine Gegenoffensive gestartet, die allerdings nur schleppend vorankommt. Am Mittwoch erklärten die ukrainischen Streitkräfte, sie hätten die Nationalflagge in der Siedlung Robotyne in der südlichen Region Saporischschja, etwa zehn Kilometer südlich der Frontstadt Orichiw, gehisst.

12.50 Uhr: Flugbetrieb um Moskau wegen Drohnenangriff ausgesetzt

Wegen eines Drohnenangriffs ist der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge der Betrieb aller drei großen Flughäfen von Moskau am Samstag vorübergehend eingestellt worden. Das russische Verteidigungsministerium und der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin teilten mit, über dem Bezirk Istra der Region Moskau sei eine Drohne abgeschossen worden. Die Gegend liegt rund 50 Kilometer vom Roten Platz entfernt. Sobjanin teilte bei Telegram mit, Berichte über Opfer oder Schäden gebe es nicht. Tass berichtete, die Flughäfen Scheremetewo, Domodedowo und Wnukowo hätten am Samstagmorgen Flüge ausgesetzt.

12.35 Uhr: Tote und Verletzte nach russischem Beschuss in Kupjansk

Mindestens zwei Zivilisten sind offiziellen Angaben zufolge beim Beschuss eines Vororts der ostukrainischen Stadt Kupjansk ums Leben gekommen. Neben den zwei Todesopfern gebe es auch noch einen weiteren Verletzten. Getroffen wurde die Ortschaft Podoly, ein Vorort von Kupjansk am östlichen Ufer des Oskil.

Die russische Armee hatte zuletzt Fortschritte in dem Gebiet gemeldet, das die ukrainischen Streitkräfte im vergangenen Jahr zurückerobert hatten. Am Donnerstag war ukrainischen Angaben zufolge eine ältere Frau bei einem russischen Angriff in einem anderen Ort nahe Kupjansk getötet worden.

11.40 Uhr: Russischer Gouverneur meldet Drohnenangriff auf Region Belgorod

Die russischen Behörden melden einen weiteren Drohnenangriff. In der an die Ukraine grenzenden Region Belgorod habe die russische Luftwaffe eine Drohne nahe dem Dorf Kupino abgeschossen, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. Berichte über Verletzte oder Schäden gebe es nicht. Bei Beschuss eines anderen Dorfes, Urasowo, seien dagegen vier Menschen verletzt und Gebäude beschädigt worden. Der Gouverneur macht die Ukraine für beide Angriffe verantwortlich. Die Regierung in Kiew äußert sich zunächst nicht.

11.10 Uhr: Papst zu Ukraine-Krieg - Diplomatie baut auf und zerstört nicht

Papst Franziskus hat sich per Video-Call mit Jugendlichen in Russland ausgetauscht. Die jungen Frauen und Männer stellten ihm auch Fragen zum Ukraine-Krieg, wie der Missionspressedienstes Fides berichtet. Die Diplomatie beschreite eine Straße, auf der Einigkeit mehr zähle als Konflikte, so der Papst. Es gehe darum, die Position des anderen zu verstehen und Fehler zu verringern. "Diplomatie baut auf und zerstört nicht." Ob sich Franziskus auch zu der von ihm selbst angestoßenen Friedensmission äußerte, berichtete Fides nicht.

10.45 Uhr: London - Russland könnte Angriffe auf Kupjansk und Lyman verstärken

Russland könnte nach Einschätzung britischer Militärexperten seine Angriffe im Raum östlich der Städte Kupjansk und Lyman im Nordosten der Ukraine verstärken. Die ukrainische Gegenoffensive habe russische Streitkräfte im östlichen Bachmut und in der Südukraine unter Druck gesetzt, schrieb das Verteidigungsministerium in London am Samstag. Russland habe aber kleinere Angriffe im Nordosten im Sektor Kupjansk-Lyman fortgesetzt und dort begrenzte, lokale Fortschritte erzielt.

10.05 Uhr: Strack-Zimmermann - Ukraine die Chance auf Frieden geben

Die FDP-Verteidigungsexpertin Agnes Strack-Zimmermann hat für weitere Unterstützung für die Ukraine geworben. Nicht nur die Wirtschaftshilfen müssten weitergehen, vor allem die humanitäre Hilfe und nicht zuletzt auch die Waffenlieferungen seien nötig, mahnte Strack-Zimmermann am Freitagabend im Essener Dom. Die Liberale rief dazu auf, "der Ukraine eine Chance für ein friedliches Leben in Freiheit" zu geben und ihr dabei bestmöglich zu helfen."Nur, wenn die Ukraine stark ist, kann es Gespräche mit Russland auf Augenhöhe geben", sagte die Vorsitzende des Bundestagsverteidigungsausschusses.

08.15 Uhr: Russland pocht auf Militärkooperation mit dem Iran

Russland hält demonstrativ an seiner militärischen Zusammenarbeit mit dem Iran fest. "Wir sind unabhängige Staaten und werden uns nicht dem Diktat der USA oder seiner Satelliten unterwerfen", sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA. "Es gibt keine Veränderungen, und die Kooperation mit dem Iran wird fortgesetzt." Zuvor hatten die USA Medienberichten zufolge die Führung in Teheran aufgefordert, Verkäufe von Drohnen nach Russland einzustellen.

06.50 Uhr: Neuseeland lockert Einwanderungsbestimmungen für ukrainische Kriegsflüchtlinge

Neuseeland lockert angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine seine Einwanderungsbestimmungen für Flüchtlinge aus dem Land. Ukrainer, die vor dem 15. März kommenden Jahres mit einem befristeten Sondervisum nach Neuseeland einreisten, könnten eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten, sagte Einwanderungsminister Andrew Little am Samstag. Die Regierung mache es "so einfach wie möglich, einen Antrag auf eine Aufenthaltserlaubnis zu stellen". Um den Zugang dazu zu erleichtern, müssen die Antragsteller weder einen Sprachtest ablegen noch über ausreichende finanzielle Mittel verfügen oder eine Bürgschaft angeben.

05.40 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister rechnet mit Taurus-Lieferung

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow zeigt sich zuversichtlich, dass Deutschland der Ukraine Marschflugkörper vom Typ Taurus liefern wird. "Ich bin wirklich optimistisch und sehe in der Zukunft, dass wir auch Taurus aus Deutschland bekommen werden", sagte Resnikow in einem Interview von "Bild". Als Partner der Ukraine habe Deutschland angesichts des russischen Angriffskriegs bereits viele hochmoderne System geliefert. Resnikow legte sich indes nicht darauf fest, wann er die Marschflugkörper erwarte. "Aber ich glaube, es wird nicht ein ganzes Jahr dauern", sagte er. Deutschland hat Kiew bereits etliche Waffensysteme zur Verfügung gestellt, darunter das moderne Flugabwehrsystem Iris-T. Die Ukraine fordert seit längerem auch Taurus-Marschflugkörper.

03.50 Uhr: Russland - Drohne im Anflug auf Moskau zerstört

Russland hat eigenen Angaben zufolge einen ukrainischen Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt. Wie der Bürgermeister der Stadt, Sergej Sobjanin, in der Nacht auf Samstag im Online-Dienst Telegram mitteilte, zerstörte die russische Luftabwehr eine Drohne "im Anflug auf Moskau im Bezirk Istrinskij". Es habe keine Opfer oder Schäden gegeben. Rettungskräfte seien vor Ort im Einsatz. Es war die sechste Nacht in Folge, in der die Hauptstadtregion von Drohnen angegriffen wurde.

02.45 Uhr: USA werfen Russland und China Blockade im UN-Sicherheitsrat zu Nordkorea vor

Angesichts der zunehmenden nuklearen Bedrohung durch Nordkorea haben die USA China und Russland vorgeworfen, eine gemeinsame Erklärung des UN-Sicherheitsrats zu den jüngsten Raketenstarts Nordkoreas zu blockieren. Moskau und Peking würden "ihrer Verantwortung für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit nicht gerecht", prangerte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, an. Bei einer Dringlichkeitssitzung des höchsten UN-Gremiums am Freitag verurteilten 13 seiner 15 Mitglieder den zweiten nordkoreanischen Test eines mutmaßlich mit ballistischer Raketentechnologie ausgestatteten Spionagesatelliten innerhalb von drei Monaten. Moskau und Peking schlossen sich dieser Haltung jedoch nicht an.

00.05 Uhr: Ukraine sieht Putin durch den Flugzeugabsturz geschwächt

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sieht den russischen Präsidenten Wladimir Putin durch den Flugzeugabsturz politisch geschwächt, bei dem führende Mitglieder der Wagner-Söldnertruppe ums Leben gekommen sind. Resnikow hält auch das Dementi des Kremls zur Verantwortung für den Flugzeugabsturz für unglaubwürdig. Für die Gegenoffensive der Ukraine spielte das weitere Schicksal der Wagner-Gruppe keine Rolle.

Freitag, 25. August 2023

22.20 Uhr: Ukrainische Medien: Drohnenangriffe auf Krim

Auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim haben der Geheimdienst SBU und Kiews Streitkräfte nach einem Bericht der "Ukrajinska Prawda" mit Drohnen militärische Stellungen angegriffen. Es gebe Dutzende Tote und Verletzte, berichtete das Internetportal am Freitag unter Berufung auf informierte Kreise beim Geheimdienst SBU. Veröffentlicht wurde auch ein Foto von Rauchwolken. Demnach soll die 126. Brigade der russischen Schwarzmeerflotte in dem Dorf Perewalnoje unweit der Krim-Hauptstadt Simferopol angegriffen worden sein. Auch andere ukrainische Medien berichteten darüber.

21.45 Uhr: Selenskyj drängt zur Eile für F-16-Einsatz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt zur Eile für einen Einsatz der Kampfjets vom Typ F-16 gegen die russische Aggression. "Unser Ziel ist, uns an den Zeitpunkt anzunähern, da die F-16 uns helfen, die russischen Terroristen fernzuhalten. So schnell wie möglich", teilte er auf X mit. Nach der angekündigten Lieferung der Kampfflugzeuge durch die Niederlande und Dänemark würden die dort bei seinen jüngsten Besuchen getroffenen Vereinbarungen umgesetzt, sagte Selensky. Auch Norwegen hatte F-16 angekündigt. Insgesamt geht es um Dutzende Flugzeuge.

21.15 Uhr: Russland zieht Truppen für neue Offensive zusammen

Russland zieht nach Darstellung der Ukraine seine Truppen für eine neue Offensive zusammen. "Nach einem Monat heftiger Kämpfe und erheblichen Verlusten bei Kupjansk und Lyman ordnet der Feind seine Kräfte und Mittel neu", erklärte Generaloberst Oleksandr Syrskyj, der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen. Es müssten unverzüglich Schritte zur besseren Verteidigung der gefährdeten Frontabschnitte eingeleitet werden.

20.25 Uhr: Nachbarländer der Ukraine wollen Importstopp für ukrainisches Getreide verlängern

Westliche Nachbarländer der Ukraine haben sich einstimmig für eine Verlängerung der Einfuhrbeschränkungen für ukrainisches Getreide ausgesprochen. "Wir unterstützen eine Verlängerung des Importstopps in unsere Länder bis zum Ende des Jahres", erklärte der polnische Landwirtschaftsminister Robert Telus am Freitag nach einer Videokonferenz mit seinen Amtskollegen aus Ungarn, Rumänien, der Slowakei und Bulgarien. Sollte die EU einer Verlängerung der Einfuhrbeschränkungen nicht zustimmen, werde Polen diese einseitig aufrecht erhalten, betonte Telus. Auch Ungarn werde so verfahren.

20.05 Uhr: Flugschreiber von Prigoschin-Maschine offenbar gefunden

Russischer Ermittler haben nach eigenen Angaben den Flugschreiber der am Mittwoch abgestürzten Privatmaschine gefunden, bei dem der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, vermutlich getötet worden ist. Das Gerät sei geborgen worden, teilte das Ermittlungskomitee am Freitag mit. Die Toten würden mit Hilfe genetischer Tests identifiziert. Bei dem Absturz waren nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde alle zehn Insassen des Flugzeugs getötet worden.

19.15 Uhr: Estland: Regierungschefin Kallas wegen Geschäften ihres Mannes in Bedrängnis

Estlands Regierungschefin Kaja Kallas bleibt wegen den Russland-Geschäften ihres Ehemanns weiter in Bedrängnis. In den führenden Tageszeitungen "Postimees" und "Eesti Päevaleht" wurde der Ministerpräsidentin des baltischen EU- und Nato-Landes am Freitag der Rücktritt nahegelegt. Beide Blätter warfen Kallas vor, nicht ausreichend über die Geschäftsaktivitäten ihres Gatten informiert zu sein und die Gelegenheit verpasst zu haben, gute Erklärungen dazu abzugeben. In Estland waren zuvor Verbindungen ihres Mannes zu einer Logistikfirma publik geworden, die einen estnischen Kunden in Russland beliefert hat. Kallas wies die Kritik zurück.

18.55 Uhr: Schriftsteller Kaminer hofft auf Widerstand gegen Putin

Der in Moskau geborene Schriftsteller Wladimir Kaminer hofft auf Widerstand in Russland gegen die dortige Staatsführung um Präsident Wladimir Putin. Dies könnten Menschen wie zum Beispiel ein "Offizier mit Ehrenkodex" sein, so Kaminer. Putin sei jemand, den man in Russland als "Garagenrentner" bezeichne, so der Schriftsteller. "Das ist, solange dieser Mann nicht im Präsidentensessel sitzt, okay, aber wenn du in einem Land lebst, das von diesem Rentner geführt wird, eine Katastrophe. Ich hoffe, das hat alles bald ein Ende."

18.35 Uhr: Kreml bestreitet Verwicklung in mutmaßlichen Tod von Söldnerführer Prigoschin

Zwei Tage nach dem mutmaßlichen Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland hat der Kreml jegliche Verstrickung von Präsident Wladimir Putin in den Fall bestritten. "Das ist eine absolute Lüge", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Der Fall müsse "auf der Basis von Fakten" behandelt werden. Putin unterzeichnete derweil ein Dekret, wonach Mitglieder russischer paramilitärischer Organisationen wie der Söldner-Truppe Wagner künftig einen Treueeid auf den russischen Staat ablegen müssen.

18.15 Uhr: USA wollen ukrainische Getreide-Exporte auf Vorkriegsniveau

Die USA wollen nach eigener Aussage die Getreide-Exporte der Ukraine auf Vorkriegsniveau heben. Es gebe "machbare Wege", das Getreide über See und Land zu exportieren, sagt der Leiter des Büros für Sanktionskoordination im US-Außenministerium, James O'Brien, der Nachrichtenagentur Reuters. Dies solle über die kommenden Monate erfolgen. Russland blockiert seit der Invasion in der Ukraine im Februar 2022 die Häfen des Landes.

17.58 Uhr: Litauen - Veränderungen in Wagner-Gruppe erkennbar

Litauen beobachtet nach dem mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin die Aktivitäten von dessen Wagner-Gruppe im benachbarten Belarus ganz genau. "Wir können bereits die Veränderungen sehen, wir können die Aufspaltung sehen, wir können die Versuche sehen, Belarus in Richtung Russland zu verlassen. Es passieren alle möglichen Arten von Dingen", sagte Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas in der Grenzregion des baltischen EU- und Nato-Landes.

Litauen ist wie Polen und Lettland besorgt wegen Aktivitäten der Wagner-Truppe im eng mit Russland verbündeten Belarus. Deren Söldner hatten nach dem gescheiterten Aufstand gegen Moskau ihr Lager im Nachbarland der EU- und Nato-Staaten aufgeschlagen.

17.44 Uhr: Lukaschenko - "Habe Prigoschin gewarnt"

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat nach eigener Aussage Söldnerchef Jewgeni Prigoschin gewarnt, weil er sich in Lebensgefahr befinde. Die staatliche Nachrichtenagentur Belta zitierte Lukaschenko mit den Worten, das erste Mal habe er Prigoschin im Juni während des Marsches der Wagner-Söldner auf Moskau darauf angesprochen. "Zur Hölle damit - ich werde sterben", habe dieser erwidert. Beim zweiten Mal habe er auch dem Mitgründer von Wagner, Dmitri Utkin, gesagt: "Jungs - passt auf." Wann dies genau geschah, ging aus der Meldung nicht hervor.

16.57 Uhr: Lukaschenko kann sich Beteiligung Putins an Prigoschin-Tod "nicht vorstellen"

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hält es nach eigenen Worten nicht für wahrscheinlich, dass der russische Präsident Wladimir Putin hinter dem mutmaßlichen Tod von Söldnerführer Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland steckt. "Ich kenne Putin", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Belta den belarussischen Machthaber: "Er ist ein abwägender Mann, sehr ruhig (...) Ich kann mir also nicht vorstellen, dass es Putin war, dass er verantwortlich ist."

Der Flugzeugabsturz, bei dem Prigoschin mutmaßlich getötet wurde, wäre eine "zu grobe und unprofessionelle Arbeit", als dass Putin dahinterstecken könnte, sagte Lukaschenko. Zuvor hatte der Kreml jegliche Verstrickung in den Fall bestritten. Dahingehende Spekulationen seien "eine absolute Lüge", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

16.37 Uhr: Faeser hofft auf Anklage gegen Nord-Stream-Saboteure

Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf die Nord-Stream-Gasleitungen hofft Bundesinnenministerin Nancy Faeser, dass der Generalbundesanwalt genügend Anhaltspunkte findet, um die Täter anzuklagen. "Wir müssen solche Verbrechen vor Gericht bringen", sagte die SPD-Politikerin dem "Spiegel".

Nord Stream 1 und 2 verlaufen jeweils als Unterwasser-Doppelstrang über eine Strecke von rund 1.200 Kilometern von Russland nach Deutschland. Am 26. September 2022 waren Explosionen in der Nähe der dänischen Insel Bornholm registriert worden. Wenig später wurden vier Lecks an drei der vier Leitungen entdeckt. Nach Medien-Recherchen gehen BKA und Bundespolizei davon aus, dass sich Verdächtige vor und nach dem Sabotageakt in der Ukraine aufgehalten und von dort aus kommuniziert haben. Die offizielle Sprachregelung lautete bisher: "Belastbare Aussagen hierzu, insbesondere zur Frage der staatlichen Steuerung, können derzeit nicht getroffen werden."

16.05 Uhr: Nürnberg spendet neun weitere Busse für Charkiw

Die Stadt Nürnberg und die Nürnberger Verkehrsaktiengesellschaft (VAG) unterstützen weiterhin die ukrainische Partnerstadt Charkiw. Wie die VAG mitteilte, schenkt sie den Verkehrsbetrieben in Charkiw neun weitere ausgemusterte VAG-Busse. Bereits im März wurden drei Busse für jeweils einen symbolischen Euro nach Charkiw abgegeben.

"Mit den ausrangierten Bussen ermöglichen wir in unserer ukrainischen Partnerstadt Charkiw, dass die Menschen sich fortbewegen können. Jeder funktionsfähige Bus bedeutet Mobilität. Nürnbergs Hilfe für unsere Freunde in Charkiw kommt an und hilft den Menschen gerade im Alltag sehr konkret“, sagte Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU). Charkiw hat einen sehr großen Teil der Busflotte durch den russischen Angriffskrieg verloren. Die jetzt gespendeten Busse wurden durch ukrainische Fahrer in Nürnberg abgeholt.

15.44 Uhr: Estlands Ministerpräsidentin wegen Russland-Kontakten von Ehemann unter Druck

Wegen beruflicher Verbindungen ihres Ehemanns nach Russland haben die Opposition und mehrere Medien in Estland den Rücktritt von Regierungschefin Kaja Kallas gefordert. Die oppositionelle Zentrumspartei kündigte Gespräche über einen Misstrauensantrag gegen die Ministerpräsidentin an, die oppositionelle Isamaa-Partei erklärte, wegen des "großen Schadens für die Interessen und den Ruf Estlands" müsse Kallas sofort abtreten.

Am Mittwoch hatte der Radiosender ERR berichtet, dass ein Logistikunternehmen, das sich teilweise im Besitz von Kallas' Ehemann Arvo Hallik befindet, weiter in Russland tätig sei. Kallas versicherte, das Unternehmen unterstütze lediglich einen Kunden in Russland "im Einklang mit den Gesetzen und verhängten Sanktionen". Am Freitag entschuldigte sich der Ehemann der Regierungschefin für "die entstandene Situation". Er werde seine Anteile an dem Logistikunternehmen sofort verkaufen, seine Frau sei über seine Tätigkeiten "nicht auf dem Laufenden" gewesen.

15.38 Uhr: Türkischer Außenminister zu Beratungen über neues Getreideabkommen in Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den türkischen Außenminister Hakan Fidan in Kiew empfangen, um über eine Neuauflage des Getreideabkommens zu beraten. In den Gesprächen könnte es nach Diplomatenangaben um das von der UNO und der Türkei vermittelte Getreideabkommen gehen, aus dem Russland im vergangenen Monat ausgestiegen war.

Das Abkommen hatte der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht. Während seines Bestehens konnten fast 33 Millionen Tonnen Getreide aus ukrainischen Häfen ausgeführt werden.

15.26 Uhr: Wagner auf Social Media - Führender Kopf in Finnland festgenommen

Ein führendes Wagner-Mitglied der Söldner-Truppe Wagner ist laut Social-Media-Einträgen der Gruppe auf Verlangen der Ukraine in Finnland festgenommen worden. Dabei soll es sich um den Gründer und Chef der Wagner-Untergruppe Rusich, Jan Petrowsky, handeln. Gegen Petrowsky bestehen Sanktionen der Europäischen Union und der USA. Laut einem Telegram-Eintrag kämpfte Petrowsky bereits seit 2014 in der Ukraine und wurde vor einem Monat festgenommen. Er könne jetzt an die Ukraine ausgeliefert werden.

14.58 Uhr: Russische Söldner müssen künftig dem Staat Treue schwören

Mitglieder russischer paramilitärischer Organisationen wie der Söldner-Truppe Wagner müssen künftig einen Treueeid auf den russischen Staat ablegen. Ein entsprechendes Dekret unterzeichnete Präsident Wladimir Putin zwei Tage nach dem mutmaßlichen Tod des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz.

Laut dem Dekret müssen alle "freiwilligen Kämpfer" und Mitglieder privater militärischer Organisationen - wie bisher schon reguläre Soldaten - Russland "Treue" und "Loyalität" schwören und zudem geloben, "die Befehle der Kommandeure und Vorgesetzten strikt zu befolgen". Ziel der Maßnahme sei es, "die geistigen und moralischen Grundlagen für die Verteidigung der Russischen Föderation zu legen", hieß es.

14.45 Uhr: Russland - Drohne südwestlich von Moskau abgeschossen

Nach angaben des regionalen Gouverneurs hat die russische Luftabwehr eine Drohne über der Region Kaluga südwestlich von Moskau abgeschossen. Zuvor erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau, eine umgebaute S-200 Rakete sei über Kaluga abgeschossen worden.

14.41 Uhr: Slowakei macht sich von russischem Uran unabhängig

Die Slowakei macht sich von russischen Uranlieferungen für ihre Atomkraftwerke unabhängig. Die teilstaatliche Betreiberfirma Slovenske elektrarne gab bekannt, sie habe einen Vertrag mit der US-Firma Westinghouse über die Lieferung von Brennstäben unterschrieben. Bisher bezog die Slowakei die Brennstäbe für ihre insgesamt fünf in Betrieb befindlichen Atomreaktoren in Jaslovske Bohunice und Mochovce ausschließlich aus Russland.

Unmittelbar nach Beginn der russischen Invasion der Ukraine hatte die Slowakei eine Ausnahmevereinbarung von den EU-Sanktionen und der Luftraumsperre für russische Flugzeuge genutzt, um noch Reserven an Brennstoffen aus Russland anzuschaffen. Damit hofft sie, nun die Übergangsphase bis zu den ersten Westinghouse-Lieferungen zu überbrücken.

14.09 Uhr: Lettland - Festnahmen wegen Verdacht auf Spionage für Russland

In Lettland haben die Behörden vier Personen wegen des Verdachts der Zusammenarbeit mit dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB festgenommen. In dessen Auftrag sollen die lettischen Staatsbürger Aktivitäten unternommen haben, die gegen die Sicherheit Lettlands gerichtet waren. Dies teilte die Sicherheitspolizei des EU- und Nato-Landes in Riga mit. Demnach wurde bereits am 1. August ein Strafverfahren gegen die Verdächtigen eingeleitet, von denen sich drei weiter in U-Haft befinden.

Bei Durchsuchungen an landesweit 14 Orten seien zahlreiche Datenträger und Dokumente sichergestellt worden. Zudem wurden Geräte gefunden, bei denen es sich vermutlich um Güter von strategischer Bedeutung handele, die den Behörden zufolge für rechtswidrige operative Tätigkeiten genutzt werden könnten. Nähere Angaben machte die Sicherheitspolizei aus Rücksicht auf laufende Ermittlungen nicht.

14.05 Uhr: Offenbar erster Toter aus Flugzeug-Wrack identifiziert

Russische Ermittler haben nach Angaben aus informierten Kreisen einen ersten Toten aus dem Wrack des Flugzeuges, in dem auch Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin gereist sein soll, identifiziert. Demnach liegen "dokumentarische Beweise" vor, dass Pilot Alexej Lewschin unter den Toten ist, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person. Ein genetischer Abgleich mit seinen Verwandten stehe aber noch aus.

13.50 Uhr: Kreml - Putin fährt nicht zu G20-Gipfel nach Indien

Der russische Präsident Wladimir Putin wird nicht zum Gipfeltreffen der Zwanzigergruppe wichtiger Industrie- und Schwellenländer (G20) Anfang September in Indien fahren. Reisen stünden derzeit nicht im Terminkalender, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Putin konzentriere sich auf die militärische Spezialoperation, wie Moskau den Angriffskrieg gegen die Ukraine nennt.

Putin habe gerade erst per Videoschaltung am Gipfeltreffen der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) teilgenommen, sagte Peskow russischen Agenturmeldungen zufolge. Die Form seiner Teilnahme am G20-Gipfel werde geklärt. Das Treffen findet am 9./10. September in Neu-Delhi statt. Putin war auch nicht zum Gipfel der Gruppe im vergangenen Jahr nach Indonesien geflogen.

13.15 Uhr: Kreml weist Verwicklung in Tod Prigoschins zurück

Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Anschuldigungen über eine Verwicklung des Kremls in den mutmaßlichen Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin zurückgewiesen. "Das ist eine absolute Lüge", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Rund um den Flugzeugabsturz gebe es viele Spekulationen, die "im Westen aus einer bestimmten Ecke befeuert" würden, wurde Peskow von russischen Nachrichtenagenturen zitiert.

Auch der Kreml habe noch keine Bestätigung für den Tod Prigoschins. Peskow riet, die Ergebnisse der Untersuchungen abzuwarten, wie es auch Putin am Vorabend gesagt habe. "Wenn die offiziellen Ergebnisse zur Veröffentlichung bereit sind, werden sie auch veröffentlicht."

12.35 Uhr: Bundesregierung ohne Erkenntnisse über Prigoschins Tod

Der Bundesregierung liegen nach Angaben eines Sprechers keine eigenen Erkenntnisse über den mutmaßlichen Tod des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin vor. Man habe die Berichterstattung zur Kenntnis genommen, sagt der Sprecher in Berlin und fügt hinzu: "Besonders überraschend wäre ein gewaltsames Ende Prigoschins nicht." Ein Sprecher des Auswärtigen Amts ergänzt, es handele sich zunächst um "eine innerrussische Angelegenheit". Es seien bereits einige Oppositionelle in Russland gewaltsam zu Tode gekommen. "Insofern ist da ein Muster zu erkennen", sagt er. Rückschlüsse auf das Schicksal Prigoschins könnten aber noch nicht gezogen werden.

  • Zum Artikel: Prigoschins Tod gibt weiter Rätsel auf

10.30 Uhr: Kadyrow trauert öffentlich um Prigoschin

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat den mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin öffentlich betrauert. "Sein Tod ist ein großer Verlust für den ganzen Staat", schrieb er auf seinem Telegram-Kanal, kurz nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin von einer Tragödie gesprochen hatte."Wir waren seit langer Zeit befreundet", behauptete Kadyrow. Prigoschin habe in den letzten Monaten das große Gesamtbild aus den Augen verloren. "Ich habe ihn gebeten, seine persönlichen Ambitionen hintenan zu stellen zugunsten von Angelegenheiten höchster Wichtigkeit für den Staat", schrieb er.

Prigoschin hatte Kadyrows Achmat-Truppen erst kürzlich dafür kritisierte, nie an vorderster Front zu kämpfen. Daraufhin drohten die tschetschenischen Einheiten dem Wagner-Chef unter anderem Gewalt an. Die von Prigoschin im Juni initiierte Meuterei versprach Kadyrow "mit harten Methoden" niederzuschlagen. Zu einer Auseinandersetzung zwischen Wagner- und Achmat-Einheiten kam es aber nicht; Prigoschin blies den Aufstand selbst ab.

09.30 Uhr: Russland meldet Drohnenabschuss über der Krim

Die russische Luftabwehr hat eigenen Angaben zufolge 42 ukrainische Drohnen über der Krim abgewehrt. "Neun Drohnen wurden infolge des Beschusses über dem Territorium der Republik Krim zerstört", schrieb das russische Verteidigungsministerium am frühen Freitagmorgen im Online-Dienst Telegram. 33 weitere Drohnen seien "mit Mitteln der elektronischen Kriegsführung neutralisiert" worden, hieß es weiter. Russland hatte die ukrainische Halbinsel 2014 annektiert.

Das russische Verteidigungsministerium machte keine Angaben zu möglichen Schäden oder Opfern infolge der Zerstörung der Drohnen. Der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, hatte zuvor berichtet, dass mehrere Flugobjekte im Südwesten der Halbinsel, etwa zehn Kilometer vom Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte entfernt, abgeschossen worden seien. Einsatzkräfte hätten "keine Schäden an der zivilen Infrastruktur" festgestellt, schrieb Raswoschajew bei Telegram.

06.45 Uhr: Biden und Selenskyj sprechen über Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Jets

US-Präsident Joe Biden und sein ukrainischer Kollege Wolodymyr Selenskyj haben am Donnerstag über die geplante Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets für einen Einsatz im Krieg gegen Russland gesprochen. Biden und Selenskyj hätten über den "Beginn der Ausbildung ukrainischer Kampfpiloten" sowie über die "Zusicherung einer beschleunigten Genehmigung für andere Nationen zur Übergabe ihrer F-16 an die Ukraine nach Abschluss der Ausbildung" gesprochen, wie das Weiße Haus bekannt gab.

  • Zum Artikel: Anzeichen von Ungeduld: USA mit Ukraine-Offensive unzufrieden

06.20 Uhr: Moskau schränkt in der Nacht Flugverkehr ein

Wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, setzen die Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo am frühen Freitagmorgen den Flugverkehr aus. Das russische Militär erklärte, eine S-200 Langstreckenrakete aus der Ukraine über russischen Territorium abgefangen zu haben. Bewohner der russischen Regionen Tula und Kaluga hatten nach Berichten des russischen Online-Medienportals Baza zuvor in sozialen Medien von Explosionen berichtet, die sie in der Nacht gehört hatten. Der Flugverkehr war bereits am Dienstag und Mittwoch wegen ukrainischer Drohnenangriffe kurzzeitig unterbrochen worden.

Donnerstag, 24. August 2023

23.35 Uhr: US-Generalstabschef - Ukraine soll bald F16-Jets erhalten

Laut dem obersten US-General soll die Ukraine wahrscheinlich bald F-16-Kampfjets erhalten. US-Generalstabschef Mark Milley sagt in einem Exklusivinterview mit dem jordanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Al-Mamlaka: "F-16s. Das geht tatsächlich voran. Es gibt ein Ausbildungsprogramm, und sie werden wahrscheinlich in nicht allzu ferner Zukunft F-16 erhalten". Außerdem sagt er in dem Interview, dass es zu früh sei, um zu sagen, ob die Gegenoffensive der Ukraine gescheitert sei. "Die Ukrainer haben noch eine beträchtliche Menge an Kampfkraft; das ist noch nicht vorbei". Bis jetzt habe sie eindeutig einen Teilerfolg. Das Tempo der Offensive sei langsamer, als die Planer gedacht hätten.

21.19 Uhr: USA haben keine Hinweise auf Prigoschin-Abschuss durch Rakete

Dem US-Militär liegen nach eigener Darstellung gegenwärtig keine Hinweise darauf vor, dass die Prigoschin-Maschine von einer Rakete abgeschossen wurde. Das sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Ryder. Entsprechende Berichte seien nach US-Einschätzung nicht korrekt. Weitere Angaben zur möglichen Ursache für den Flugzeugabsturz könne er jedoch nicht liefern. Dass Wagner-Chef Prigoschin jedoch bei dem Absturz ums Leben kam, halte die Regierung in Washington für wahrscheinlich, so Ryder.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor von zwei Insidern erfahren, dass ein entsprechender Treffer durch eine Rakete als wahrscheinlich gesehen werde. Ein dritter US-Vertreter erklärte wiederum, es gebe eine Reihe von Theorien und keine endgültigen Schlussfolgerungen. Aus Reihen der US-Geheimdienste hieß es in einer ersten Einschätzung, eine absichtlich herbeigeführte Explosion sei eine wahrscheinliche Ursache für den tödlichen Absturz.

21.01 Uhr: US-Militär will ukrainische Piloten an F-16-Jets ausbilden

Das US-Militär will ukrainische Piloten in den USA an Kampfjets vom Typ F-16 ausbilden. Das kündigte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, an. Im September solle zunächst ein Englisch-Training beginnen, im Oktober dann das Flugtraining.

Die US-Regierung hatte zuvor nicht ausgeschlossen, ukrainische Soldaten in den USA an F-16-Kampfjets auszubilden, falls es in Europa nicht ausreichend Kapazitäten dafür geben sollte. Ryder sagte nun, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft werde die Kapazität in Europa erreicht sein. Daher gehe man nun präventiv diesen Schritt.

20.10 Uhr: Menschen in Deutschland zeigen Solidarität mit Ukraine

Am Unabhängigkeitstag der Ukraine haben sich zahlreiche Menschen in Berlin zum Zeichen der Unterstützung für das von Russland angegriffene Land versammelt. Bei einer Demonstration vor dem Brandenburger Tor waren blau-gelbe Flaggen zu sehen. Ukrainerinnen und Ukrainer forderten weitere militärische und humanitäre Hilfe im Kampf gegen die russischen Angreifer.

Mit mehreren Aktionen in Berlins Mitte - teils nicht weit entfernt von der russischen Botschaft - gedachten die Menschen der Opfer des Krieges. Am Abend gab das Ukrainian Freedom Orchestra ein Konzert, das auch Bundespräsident Frank Walter Steinmeier besuchte.

Auch in Bayern war zu zahlreichen Demos, Kundgebungen und Festen aufgerufen worden.

19.19 Uhr: Deutschland - Taten gegen ukrainische Kinder sind Kriegsverbrechen

Deutschland hat die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland vor dem UN-Sicherheitsrat scharf verurteilt. "Für uns besteht kein Zweifel: Diese Verbrechen an ukrainischen Kindern sind Kriegsverbrechen und müssen als solche behandelt werden", sagte der stellvertretende Deutsche Botschafter Thomas Zahneisen am Donnerstag vor dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Auch müsse Russland den Vereinten Nationen Zugang zu entführten Kindern gewähren, um ihre Rückkehr in ihre Familien zu erleichtern.

Der Internationale Strafgerichtshof hatte im März wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine Haftbefehl gegen Putin und die russische Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa erlassen. Sie seien mutmaßlich verantwortlich für die Deportation ukrainischer Kinder und Minderjähriger aus besetzten Gebieten nach Russland. Moskau spricht in dem Zusammenhang von Evakuierungen.

19.01 Uhr: USA verhängen Sanktionen gegen Russen wegen verschleppter Kinder

Die US-Regierung hat Sanktionen gegen verschiedene Mitglieder des russischen Staatsapparates verhängt wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder. Das US-Außenministerium verkündete am Donnerstag in Washington Strafmaßnahmen gegen mehrere hochrangige russische Beamte wie auch Betreiber von Umerziehungsprogrammen für Kinder. Ihnen wird vorgeworfen, an der Verschleppung ukrainischer Kinder aus von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine beteiligt gewesen zu sein. Mit den Sanktionen werden unter anderem Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren, Geschäfte mit den USA werden ihnen untersagt. Zum Teil wurden auch Visabeschränkungen erlassen.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wirft Kiew Moskau vor, ukrainische Kinder zu verschleppen. Moskau bestreitet dies und spricht von Evakuierungen. Im März hatte der Internationale Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag Haftbefehl gegen Kremlchef Wladimir Putin und dessen Kinderrechtsbeauftragte, Maria Lwowa-Belowa, erlassen. Die Ermittler machen beide für Kriegsverbrechen verantwortlich - darunter die Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten.

US-Präsident Joe Biden erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme, die Vereinigten Staaten arbeiteten mit anderen Ländern zusammen, um russische Kräfte für Kriegsverbrechen und andere Gräueltaten zur Verantwortung zu ziehen. "Dazu gehört auch die gewaltsame Verschleppung Tausender ukrainischer Kinder nach Russland", beklagte er. "Diese Kinder wurden ihren Eltern entrissen und von ihren Familien getrennt. Das ist skrupellos."

17.38 Uhr: Spitzenvertreter von Nato und EU gratulieren Ukraine

Spitzenvertreter der Nato und der EU haben der Ukraine zu deren 32. Unabhängigkeitstag Stärke und Erfolg für den Abwehrkampf gegen Russland gewünscht und weitere Unterstützung zugesagt. 2Sie können darauf zählen, dass wir Ihnen so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist2, sagte der stellvertretende Nato-Generalsekretär Mircea Geoana am Donnerstag in einer Grußbotschaft an die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine. Er freue sich auf die Zeit, in der am Nationalfeiertag auch der Sieg über die aktuelle russische Aggression gefeiert werde. Russland Präsident Wladimir Putin werde der Ukraine ihre Unabhängigkeit nicht wieder nehmen können.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen würdigte die Ukrainer als beispielgebend. Mit ihrem Mut, ihrer Kraft und ihrer dauerhaften Hoffnung auf eine Zukunft des Friedens und des Wohlstands in einem vereinten Europa seien sie 2eine Inspiration für alle Europäer2, sagte sie in einer Videobotschaft. Man werde für die Freiheit der Ukraine so lange wie nötig an der Seite der Ukrainer stehen. EU-Ratspräsident Charles Michel sagte, die Ukraine sei Mitglied der europäischen Familie und ihre Zukunft liege in der EU.

Der Unabhängigkeitstag der Ukraine erinnert an die am 24. August 1991 vom Obersten Sowjet der ukrainischen Sowjetrepublik verabschiedete Unabhängigkeitserklärung von der Sowjetunion. Die Ukraine wehrt seit genau 18 Monaten mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab.

17.25 Uhr: Norwegen verspricht Iris-T-Raketen und F-16-Jets

Die Ukraine erhält von Norwegen Flugabwehrraketen vom Typ Iris-T und eine nicht näher genannte Zahl Kampfjets vom Typ F-16. Die Ukraine benötige dringend mehr militärische Ausrüstung, Raketen und Flugabwehrgeschosse, sagte der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre anlässlich eines Besuchs in Kiew am Donnerstag. Deshalb unterstütze Norwegen das von Russland angegriffene Land mit allem, was möglich sei.

Støre bestätigte norwegischen Medien zufolge, dass sein Land als drittes nach Dänemark und den Niederlanden der Ukraine Kampfflugzeuge des Typs F-16 zur Verfügung stellen werde. Eine Zahl nannte er zunächst nicht. Der Nachrichtenseite VG zufolge sollen es zwischen fünf und zehn Flugzeuge sein. Auch wann die Flugzeuge geliefert werden sollen, war zunächst unklar.

Oslo unterstütze die ukrainische Energieversorgung mit umgerechnet 130 Millionen Euro, hieß es in einer Mitteilung der norwegischen Regierung. "Die ukrainischen Behörden benötigen unsere Hilfe, um Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen vor einem weiteren Winter mit Strom und Wärme zu versorgen, sagte Støre. Mit dem Geld, das über die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) fließt, werde die kritische Infrastruktur repariert und gewartet sowie Gas zur Notspeicherung gekauft.

Deutschland hat Kiew das moderne Flugabwehrsystem Iris-T, für das Norwegen nun weitere Raketen liefern will, zur Verfügung gestellt.

17.15 Uhr: UN beklagen vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten in Ukraine

Angesichts der Bombardements Russlands in der Ukraine beklagen die Vereinten Nationen vorsätzliche Angriffe gegen Zivilisten. "In den letzten Wochen wurden bei Angriffen auch Dutzende Zivilisten getötet", sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, am Donnerstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. In einigen Fällen seien durch aufeinanderfolgende oder doppelte Angriffe, sogenannte "Double-Tap"-Attacken, nicht nur Zivilisten getötet und verletzt, sondern auch Ersthelfer, die zur Hilfe eilten. 

Diese "abscheulichen Angriffe" stellten einen eklatanten Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar, seien inakzeptabel und müssten aufs Schärfste verurteilt werden. "Double-Tap"-Angriffe sind eine Kriegstaktik, die zum Ziel hat, herbeieilende Helfer und Zivilisten nach einem ersten Bombardement zu töten. Dafür wird das bereits getroffene Ziel - zum Beispiel ein Gebäude - nach kurzer Zeit noch einmal ins Visier genommen.

16.57 Uhr: US-Kreise - Prigoschin-Flugzeug wohl durch Rakete abgeschossen

Die USA gehen Insidern zufolge davon aus, dass die Prigoschin-Maschine durch eine Luftabwehr-Rakete abgeschossen wurde. Die Rakete sei demnach innerhalb Russlands abgefeuert worden, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus US-Kreisen.

16.19 Uhr: Bericht - Ermittler vermuten Bombe in Prigoschin-Flugzeug

Die Ermittler, die den Absturz des Flugzeugs von Wagner-Chef Prigoschin untersuchen, verfolgen angeblich die Theorie, es hätten sich eine oder zwei Bomben an Bord befunden. Das berichtet das Online-Magazin "Basa". Das nichtstaatliche Magazin hat üblicherweise gute Kontakte in Sicherheitskreise.

15.11 Uhr: Tod von Prigoschin - Kein Kommentar von der EU

Die EU will sich zum mutmaßlichen Tod von Wagner-Chef Prigoschin und zu den kursierenden Attentats-Spekulationen nicht äußern. Man kenne die Berichte über den Flugzeugabsturz, sie ließen sich aber nur schwer verifizieren. "Kaum etwas, was in diesen Tagen aus Russland kommt, ist glaubwürdig", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.

Welche Folgen der mutmaßliche Todesfall habe, sei nicht einzuschätzen, so der Sprecher weiter: "Zum derzeitigen Zeitpunkt wäre das reine Spekulation".

13.49 Uhr: Baerbock - Dubiose Tode typisch für Russland

Außenministerin Annalena Baerbock will sich noch nicht definitiv zur Todesursache von Wagner-Chef Prigoschin äußern, wies aber darauf hin, dass Verlautbarungen des Kreml nicht zu glauben sei, wie man seit Beginn des Ukraine-Konflikts immer wieder erlebt habe.

"Von daher ist es kein Zufall, dass die ganze Welt auch jetzt auf den Kreml schaut, wenn ein in Ungnade gefallener Ex-Vertrauter Putins plötzlich sprichwörtlich vom Himmel fällt, zwei Monate nachdem er einen Aufstand probte." Man kenne dieses Muster, sagte Baerbock und erwähnte "Todesfälle und dubiose Selbstmorde, Fensterabstürze, die alle letztendlich unaufgeklärt bleiben".

13.38 Uhr: Selenskyj - Ukraine nicht an mutmaßlichem Tod Prigoschins beteiligt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte bei einer Pressekonferenz, dass die Ukraine nichts mit dem Tod des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin zu tun hat. Wörtlich sagte er: "Jeder weiß, wer etwas damit zu tun hat."

13.30 Uhr: Spezialisten untersuchen Absturzstelle von Prigoschin-Flugzeug

Spezialermittler sind an der Absturzstelle des Flugzeuges von Söldner-Chef Prigoschin eingetroffen und untersuchen die Trümmer der Privatmaschine. Inzwischen ist auch eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet. Von offizieller Seite ist bislang keine Ursache für den Absturz der Maschine benannt worden. Auch eine amtliche Bestätigung des Todes von Jewgeni Prigoschin gibt es nicht.

13.03 Uhr: Polen - Wagner-Söldner werden unter Putin gefährlicher

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawieck befürchtet, dass nach dem mutmaßlichen Tod von Jewgeni Prigoschin seine die Söldnergruppe Wagner nun unter die Kontrolle von Kreml-Chef Wladimir Putin kommt und damit gefährlicher wird.

12.11 Uhr: Norwegen will Ukraine F-16-Bomber schenken

Die Ukraine bekommt möglicherweise von Norwegen Kampfjets vom Typ F-16 geschenkt. Das meldet der Sender TV2 ohne Nennung von Quellen. Um wie viele Flugzeuge es dabei gehen könnte, ist dem Bericht nicht zu entnehmen. Vom norwegischen Außenministerium gibt es dazu bislang keine Stellungnahme.

Damit wäre Norwegen nach den Niederlanden und Dänemark der dritte Staat, der F-16 an die Ukraine liefern will.

12.01 Uhr: Schüsse bei Spezialeinsatz auf der Krim

Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim hat offenbar ein ukrainisches Spezialkommando in vier Schlauchbooten einen Angriff auf russische Einheiten durchgeführt. Laut russischer Medien sind die 15 bis 20 Angreifer getötet worden, ohne dass sie Schaden angerichtet hätten. Zu den Gefechten kam es demnach am Kap Tarchankut im äußersten Westen der Halbinsel nahe der Ortschaft Majak nahe einem Campingplatz. Die dortigen Urlauber seien durch Schüsse und Explosionen aufgeschreckt worden.

Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR, dem die Kämpfer befehligt, meldet dagegen über Telegram, sie hätten "alle Ziele und Aufgaben erfüllt", mehrere Soldaten getötet, Ausrüstung zerstört, die ukrainische Fahne gehisst und seien am Leben geblieben. Die Angaben beider Kriegsparteien sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

11.16 Uhr: Putin lobt bei BRICS-Gipfel Erweiterung

Der russische Präsident Wladimir Putin hat beim Brics-Gipfel in Johannesburg die Einigung über die Abschlusserklärung und die Erweiterung der Allianz als "nicht einfach" bezeichnet. Aber der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa habe als Gastgeber eine "erstaunliche diplomatische Kunst" bewiesen, um alle Positionen in Einklang zu bringen, weshalb das am Ende gelungen sei, lobte Putin, der sich am Donnerstag per Video aus Moskau zuschalten ließ. Er kam selbst nicht zum Gipfel, weil ihm in Südafrika gemäß dem Haftbefehl des Weltstrafgerichts in Den Haag eine Festnahme wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine droht.

Saudi-Arabien, der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Argentinien, Ägypten und Äthiopien werden zum 1. Januar 2024 aufgenommen. Russland hatte die Erweiterung ausdrücklich unterstützt. Putin und sein in Johannesburg anwesender Außenminister Lawrow nutzten den Gipfel, um zu zeigen, dass Russland trotz des Drucks und der Sanktionen des Westens auf internationaler Bühne weiter Entscheidungen trifft.

11.04 Uhr: Habeck - Können zu Prigoschin wenig Aufklärung leisten

Vize-Kanzler Robert Habeck hält sich zum Thema Prigoschin bedeckt. "Ich kann wenig Aufklärung jetzt hier öffentlich leisten", sagt Habeck mit Blick auf den Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin. Habeck spricht vom "wahrscheinlichen Tod" Prigoschins. Die Bundesregierung werde mehr mitteilen, wenn sie eigene Erkenntnisse habe und diese veröffentlichen könne, erklärt der Wirtschaftsminister bei der Spielemesse Gamescom in Köln.

10.56 Uhr: Deutscher wegen Verstoß gegen Russland-Sanktionen festgenommen

Wegen Verstößen gegen die EU-Sanktionen auf Ausfuhren nach Russland ist ein deutscher Geschäftsmann verhaftet worden. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag mitteilte, wurde Ulli S. bei seiner Ankunft am Flughafen Frankfurt von Beamten des Zollfahndungsamts Stuttgart festgesetzt. Der Beschuldigte war demnach seit dem 10. August auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls in Frankreich inhaftiert und von dort zur Strafverfolgung nach Deutschland überstellt worden. Ihm wird vorgeworfen, in mehreren Fällen gewerbsmäßig gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen zu haben.

Den Angaben zufolge war Ulli S. Geschäftsführer eines Unternehmens in Baden-Württemberg, das Werkzeugmaschinen herstellte und vertrieb. Er habe dabei "langjährige Geschäftsbeziehungen zu russischen Waffenproduzenten" gepflegt. Im Frühjahr 2015 - nachdem die EU-Sanktionen gegen Russland wegen der völkerrechtswidrigen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 vollzogen waren - habe er mit einem russischen Waffenproduzenten drei Verträge über die Lieferung von sechs Werkzeugmaschinen samt Zubehör geschlossen, die zur Produktion von Scharfschützengewehren benötigt worden seien.

Den EU-Sanktionen zufolge ist nicht nur die Lieferung von Rüstungsgütern an Russland, sondern auch die Ausfuhr von Gütern mit doppeltem Verwendungszweck ("dual use") untersagt.

10.51 Uhr: H&M kündigt Wiedereröffnung von Filialen in der Ukraine an

H&M will trotz des russischen Krieges gegen die Ukraine seine Geschäfte in dem angegriffenen Land wieder aufmachen. "Das Unternehmen steht in engem Dialog mit Partnern und Behörden und plant nun, die meisten seiner Filialen im Land von November 2023 an schrittweise wieder zu eröffnen", teilte der schwedische Bekleidungsriese am Donnerstag zum ukrainischen Unabhängigkeitstag mit. Zuvor hatten bereits andere westliche Konzerne wie die Fast-Food-Kette McDonald's ihre Geschäfte in der Ukraine wieder aufgenommen.

Medienberichten zufolge wird erwartet, dass auch die spanische Gruppe Inditex mit den Marken Zara, Bershka und Pull&Bear im Herbst wieder ihre ukrainischen Geschäfte öffnet. Vor dem Krieg hatten ausländische Marken Branchenkennern zufolge im Einzelhandel einen Marktanteil von fast 60 Prozent.

09.58 Uhr: London: Kostenlose Englischkurse für 10.000 ukrainische Flüchtlinge

Mit kostenlosen Englischstunden will Großbritannien die Jobaussichten für ukrainische Kriegsflüchtlinge im Land fördern. Bis zu 10.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sollen über zweieinhalb Monate jeweils knapp 20 Stunden Online-Unterricht je Woche erhalten, wie die Regierung in London am Donnerstag zum ukrainischen Unabhängigkeitstag mitteilte. Zudem sollen - über drei Monate - auch Beratungen zur Arbeitsplatzsuche, dem Verfassen von Lebensläufen sowie bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen angeboten werden. Mit Stand 14. August hat das Vereinigte Königreich insgesamt 184.400 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen.

"Diese neuen Englisch- und Beschäftigungsförderungskurse ergänzen das Paket umfassenderer staatlicher Unterstützung, die Ukrainern dabei hilft, Arbeit zu finden und sich in unseren Gemeinden einzuleben, solange eine Rückkehr in die Ukraine nicht sicher ist", sagte die zuständige Staatssekretärin Felicity Buchan. In einer Umfrage hatte jüngst mehr als die Hälfte der erwachsenen Ukrainer in Großbritannien angegeben, weiter im Land leben zu wollen, selbst wenn eine Heimkehr sicher wäre. Davon hatten wiederum die meisten als Grund die vielfältigeren Arbeitsmöglichkeiten angegeben.

09.48 Uhr: Sieben Verletzte bei Raktenangriffen auf Dnipro

Anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstags an diesem Donnerstag hat Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Landleute in einer Ansprache als "freies Volk" gewürdigt. Der Unabhängigkeitstag sei ein Feiertag eines "freien", "starken" und "würdigen" Volkes, erklärte der ukrainische Staatschef in Onlinenetzwerken. Selenskyj lobte das ukrainische Militär, das derzeit im Süden und Osten der Ukraine eine Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen führt.

Die Ukraine hatte am 24. August 1991 im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion ihre Unabhängigkeit erklärt. Am 24. Februar 2022, exakt ein halbes Jahr vor dem Unabhängigkeitstag, begann Russland seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland.

In der Nacht zum Donnerstag griff Russland nach ukrainischen Angaben die Stadt Dnipro an. Bei dem Raketenbeschuss seien sieben Menschen verletzt worden, teilte der regionale Gouverneur Serhij Lysak im Onlinedienst Telegram mit. Zwei Wohnhäuser sowie Geschäftsgebäude und mehrere Fahrzeuge seien beschädigt worden. Eine der Raketen sei von der Luftverteidigung abgefangen worden, erklärte Lysak.

09.37 Uhr: Haft für US-Journalisten verlängert

Ein russisches Gericht verlängert einem Medienbericht zufolge die Untersuchungshaft des "Wall-Street-Journal"-Reporters Evan Gershkovich um drei Monate. Eigentlich hätte die U-Haft am 30. August enden sollen. Nun wird sie nach der Entscheidung eines Moskauer Gerichts bis zum 30. November dauern, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet. Gershkovich sei bei der Anhörung anwesend gewesen. Russland wirft dem Mann vor, unter dem Deckmantel des Journalismus Spionage betrieben zu haben. Das "Wall Street Journal" weist den Vorwurf zurück, die USA fordern die Freilassung des Reporters. Gershkovich war am 29. März in der Stadt Jekaterinburg im Ural verhaftet worden. Spionage kann in Russland mit bis zu 20 Jahren Gefängnis bestraft werden.

09.14 Uhr: Ukraine: Mit zunehmenden Raketen- und Drohnenangriffen sterben immer mehr Kinder

Die Zahl der in der Ukraine getöteten Kinder ist diesen Sommer deutlich gestiegen - vor allem, weil sich Raketen- und Drohnenangriffe verdreifacht haben und immer mehr Wohngebiete unter Beschuss geraten. So starben zwischen Mai und August im Vergleich zu den vorangegangenen vier Monaten rund sieben Prozent mehr Kinder.

Eineinhalb Jahre nach Beginn der landesweiten Angriffe in der Ukraine am 24. Februar 2022 sind nach Angaben der Vereinten Nationen insgesamt 545 Kinder getötet worden, 24 von ihnen allein in diesem Sommer (Mai bis August). Dabei war der Juni mit elf getöteten und 43 verletzten Mädchen und Jungen der bisher verheerendste Monat dieses Jahres für Kinder.

Besonders schlimme Folgen hatte ein Luftangriff am 31. Juli in Dnipro, bei dem eine Rakete fünf Stockwerke eines Hochhauses zerstörte. Ein zehnjähriges Mädchen und seine Mutter starben, mehr als 80 weitere Zivilist*innen wurden verletzt, darunter fünf Kinder. Am 11. August wurde ein achtjähriger Junge in Kolomjia in der Westukraine getötet, als eine Rakete im Garten seines Hauses einschlug. Zwei Tage später starb eine vierköpfige Familie in der Region Cherson durch Granatenbeschuss, darunter ein zwölfjähriger Junge und ein erst 23 Tage altes Baby. Vergangene Woche, am 19. August, fanden Helfer*innen nach einem Angriff in Tschernihiw im Norden des Landes unter den sieben Toten und 180 Verletzten ebenfalls ein sechsjähriges Mädchen.

Amjad Yamin, Advocacy-Direktor bei der Hilfsorganisation Save the Children in der Ukraine erklärte: "Explosivwaffen dürfen niemals in bewohnten Gebieten eingesetzt werden. Das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte müssen unbedingt eingehalten und Zivilist*innen und zivile Objekte geschützt werden. Das gilt besonders für Orte, an denen sich Kinder aufhalten, wie Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser."

08.49 Uhr: Scholz und Baerbock sichern Ukraine zum Nationalfeiertag Beistand zu

Zum zweiten ukrainischen Nationalfeiertag seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Ukraine Beistand zugesichert. Scholz richtete sich auf dem Onlinedienst X (vormals Twitter) direkt an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj: "Wir stehen an Ihrer Seite", teilte Scholz in einem Beitrag auf englisch mit. "Heute feiern Sie die Unabhängigkeit und Freiheit Ihrer Nation. Das sind genau die Werte, die Ihr ganzes Land in Ihrem tapferen Kampf gegen die brutale russische Aggression verteidigt. Wir bewundern Ihren Mut und Ihre Stärke."

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärte ebenfalls auf X: "Es sind eineinhalb Jahre, seit Putin Bomben auf ukrainische Städte, auf unschuldige Menschen hageln lässt. Aber auch eineinhalb Jahre, in denen die Ukrainer*innen uns mit ihrem Mut und unbändigen Willen zu einem Leben in Frieden daran erinnern, wie kostbar unsere Freiheit ist." Jeder Kriegstag sei eine "Verpflichtung an uns, alles dafür zu tun, dass die Ukraine so wie wir wieder in Frieden leben kann", schrieb Baerbock weiter.

Größere Feierlichkeiten in der Hauptstadt zum diesjährigen Nationalfeiertag verbot der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, aber angesichts der Gefahr russischer Luftangriffe. Stattdessen wurden im Stadtzentrum zerstörte russische Panzer aufgereiht. Im vergangenen Jahr hatte Russland die Ukraine am Unabhängigkeitstag mit einer Angriffswelle überzogen.

08.09 Uhr: Belarus kündigt Übungsmanöver mit Russland-Bündnis an

In Belarus wird nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kürze ein Übungsmanöver des von Russland geführten Militärbündnisses OVKS (Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit) stattfinden. Geplant sei das Training vom 1. bis 6. September, teilt das Ministerium mit. Belarus ist enger Verbündeter Russlands.

06.40 Uhr: Sieben Verletzte bei Angriff auf ukrainische Stadt Dnipro

In der zentralukrainischen Stadt Dnipro sind nach Angaben des Gouverneurs der Region sieben Menschen durch einen russischen Raketenangriff verletzt worden. Drei Männer und vier Frauen seien verletzt worden, erklärt Serhij Lisak.

06.25 Uhr: Kiew - Haben zwei russische Langstrecken-Bomber TU-22 zerstört

Bei Angriffen auf russische Flugplätze sind in den vergangenen Tagen nach ukrainischen Angaben zwei TU-22 Langstrecken-Bomber zerstört und zwei weitere beschädigt worden. Das gab der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes (GUR), Kyrylo Budanow, in einem Fernsehinterview mit dem ukrainischen Dienst von Radio Free Europe/Radio Liberty bekannt. Möglicherweise sei sogar eine fünfte Maschine beschädigt worden. Sein Dienst stehe in direktem Kontakt mit den Personen, die die Flugplätze angegriffen hätten. "Es handelte sich um Personen, die von russischem Territorium aus bestimmte Aufgaben erfüllten."

Die TU-22 ist ein Überschallbomber aus der Zeit des Kalten Krieges und kann auch Atomwaffen transportieren.

06.00 Uhr: Drei ukrainische Drohnen über Russland abgeschossen

Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau drei ukrainische Drohnen abgeschossen. Zwei Drohnen seien über der Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine abgeschossen worden und eine weitere über der Region Kaluga, die näher an Moskau liegt.

04.00 Uhr: Selenskyj-Berater: Wagner-Chef Prigoschin hat mit Abbruch seines Aufstands "eigenes Todesurteil unterschrieben"

Der bei einem Flugzeugabsturz getötete Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat nach Ansicht des ukrainischen Präsidentenberaters Michailo Podoljak mit seinem abgebrochenen Marsch auf Moskau im Juni sein "Todesurteil" unterschrieben. "Prigoschin hat in dem Moment, als er 200 Kilometer vor Moskau stehen blieb, sein eigenes Todesurteil unterschrieben", sagte Podoljak der "Bild"-Zeitung. Der Aufstand habe Putin "erschreckt". "Putin verzeiht niemandem seine eigene Angst", fügte er hinzu.

Eine "solche demonstrative Beseitigung", wenn sie denn stattgefunden habe, sei "ein direktes Signal an die Eliten, dass die brutalen Morde an den eigenen Leuten in Russland beginnen", sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Blick auf den Flugzeugabsturz.

Moskau sende damit auch ein Signal an die eigene Armee, "dass es dort wirklich keine Helden gibt und dass jede Illoyalität mit dem Tod bestraft wird".

04.00 Uhr: Baerbock enttäuscht von Wirkung der Russland-Sanktionen

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich enttäuscht von der Wirkung der Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine gezeigt. "Eigentlich hätten wirtschaftliche Sanktionen wirtschaftliche Auswirkungen. Das ist aber nicht so. Weil eben die Logiken von Demokratien nicht in Autokratien greifen", sagte die Grünen-Politikerin in einem Interview mit dem Journalisten Stephan Lamby für dessen Buch "Ernstfall. Regieren in Zeiten des Krieges", das an diesem Donnerstag erscheint.

Die westlichen Verbündeten hatten Russland nach dem Angriff auf die Ukraine mit massiven wirtschaftlichen Strafmaßnahmen belegt. Trotzdem wächst die russische Wirtschaft, während die deutsche zu Jahresbeginn in eine Rezession gerutscht ist. Allerdings betonen westliche Ökonomen, dass Russland das Wachstum vor allem seiner Kriegswirtschaft und der massiv hochgefahrenen Produktion von Waffen und Munition zu verdanken habe. Nachhaltig sei dieses Wachstum nicht.

03.30 Uhr: Kundgebungen in Bayern zum Unabhängigkeitstag der Ukraine

Zum heutigen Unabhängigkeitstag der Ukraine haben Unterstützer des Landes zu verschiedenen Kundgebungen in Bayern aufgerufen. In Neumarkt beginnt die Kundgebung um 15.30 Uhr mit Musik des Vyshyvanka-Ensembles von geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern. Ab 16 Uhr sprechen dann der Bürgermeister von Postbauer-Heng, Horst Kratzer (CSU), und Ihor Bida, ein Schwerbehinderter, der den Krieg als Bewohner an der Front erlebt hat. Im Anschluss an die Kundgebung ist ein Empfang im Bürgerhaus Neumarkt. In Regensburg ziehen Sympathisanten der Ukraine zum Nationalfeiertag ab 17.30 Uhr durch die Altstadt. In Landshut findet vor dem Rathaus von 10 Uhr bis 19 Uhr ein Wohltätigkeitsmarkt für die Ukraine statt.

In Nürnberg laden ukrainische Vereine dazu ein, den Unabhängigkeitstag der Ukraine zu feiern. Treffpunkt ist um 17.30 Uhr am Nürnberger Kornmarkt. Um 18 Uhr soll dann ein Solidaritätszug beginnen, bei dem eine 35 Meter lange ukrainische Fahne durch die Nürnberger Innenstadt getragen werden soll. Blau-gelbe Farben, ukrainische Trachtenblusen und -hemden seien bei der Veranstaltung herzlich willkommen. Außerdem wird dazu aufgerufen, ukrainische Fahnen auf den Balkonen und in den Fenstern zu platzieren.

Ebenfalls um 18 Uhr beginnt eine Kundgebung auf dem Erlanger Rathausplatz, an der auch Bürgermeister Jörg Volleth (CSU) teilnehmen wird. Auch die ukrainische Kunstdozentin Tetjana Ljudwitschenko aus Browary hat die Einladung des Vereins Ukrainer in Franken angenommen. Ljudwitschenko hält sich noch bis Ende des Monats in Erlangen auf, um dort Meisterkurse im dekorativen Malen zu geben.

03.25 Uhr: Ukrainische Stadt Dnipro Ziel russischer Angriffe

Die ukrainische Stadt Dnipro ist nach Angaben des Gouverneurs der Region in der Nacht Ziel russischer Angriffe. "Ein Treffer. Es gibt Verletzte", teilt Serhij Lyssak auf seinem Telegram-Kanal mit. Weitere Informationen liegen zunächst nicht vor.

03.15 Uhr: Militäranalyst: F-16 für Ukraine nicht kriegsentscheidend

Mit den versprochenen F-16-Kampfflugzeugen kann die Ukraine nach Einschätzung eines Militäranalysten zwar die Entfaltung der russischen Luftwaffe einschränken, aber ein "Gamechanger", also eine kriegsentscheidende Veränderung, sei dies nicht. Das sagte Niklas Masuhr, Forscher am Center for Security Studies der Universität ETH in Zürich, der Deutschen Presse-Agentur. Gleichwohl wären die F-16, ebenso wie die in Deutschland diskutierte Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, ein qualitativer Sprung für die Verteidigung der Ukraine.

"Die russische Logistik hinter der Front zu treffen, war immer ein wichtiger Aspekt für die Ukraine", sagte Masuhr. Das wäre mit Taurus-Raketen wegen der größeren Reichweite besser möglich als bisher.

"Weiterhin relevant für die Ukraine ist die Lieferung von Artillerie und Luftabwehrmunition, das sind dauerhafte Bedarfsposten", sagte Masuhr. Die Ukraine müsse Bevölkerung, zivile Infrastruktur wie Getreidesilos oder Heizkraftwerke im Winter oder militärische Ziele schützen. Wenn die Zahl von Luftabwehrsysteme und -munition begrenzt sei und der Einsatz rationiert werden müsse, erlaube das der russischen Luftwaffe, freier zu agieren.

"Selbst eine minimale ukrainische F-16-Flotte kann dafür sorgen, dass die russische Luftwaffe sich vorsichtiger verhalten muss", sagte Masuhr. Die Ukraine könne sie damit von der Front besser fernhalten. "Die russische Luftwaffe müsste Waffen aus größerer Distanz abwerfen oder mit höherem Risiko fliegen."

Für die laufende Offensive der Ukrainer kommen die F-16 zu spät. Sie können wegen der Ausbildung von Piloten und Wartungspersonal nach einhelliger Einschätzung erst im nächsten Jahr zum Einsatz kommen.

Die Offensive habe nach den bisherigen Berichten nicht den erhofften Effekt erzielt, sagte Masuhr. Womöglich habe die ukrainische Führung beispielsweise unterschätzt, wie viel Zeit es brauche, um die russischen Minenfelder zu durchbrechen.

02.00 Uhr: EU-Militärausschuss bezweifelt Befreiung aller besetzten Gebiete in Ukraine

Die Militärführung der Europäischen Union ist skeptisch, ob die Ukraine alle von Russland besetzten Gebiete befreien kann. "Es bleibt fraglich, ob die volle Souveränität der Ukraine mit den zur Verfügung stehenden Mitteln wiederhergestellt werden kann", sagte der Vorsitzende des Militärausschusses der EU, Robert Brieger, der "Welt". "Ich wäre auch vorsichtig, einen Durchbruch der ukrainischen Streitkräfte durch die russischen Verteidigungslinien zu erwarten. Die Zahl der Brigaden, die Kiew bei der Offensive zur Verfügung stehen, ist überschaubar. Andererseits hatte Russland über Monate Zeit, dicht gestaffelte und gut abgesicherte Verteidigungslinien aufzubauen." Der Ausschuss ist das höchste militärische Gremium der EU, ihm gehören die Generalstabschefs der 27 Mitgliedstaaten an.

"Es bleibt ein Abnutzungskrieg, der derzeit keinen Sieger erkennen lässt. Dass dieser Krieg durch einen militärischen Erfolg der Ukraine beendet wird, wäre wünschenswert, ist aber nicht prognostizierbar", sagte der Vier-Sterne-General dem Blatt. Er zeigte sich überzeugt, "dass Russland den Krieg in der Ukraine noch über einen sehr langen Zeitraum weiterführen kann". Die militärischen Fähigkeiten Moskaus seien durch die Sanktionen des Westens nicht wesentlich beeinträchtigt worden. "Hinzu kommt, dass Russland über eine sehr große Masse an Waffen und ein gewaltiges Reservoir an potenziellen Einsatzkräften verfügt. In diesen Punkten ist Russland der Ukraine deutlich überlegen."

Mittwoch, 23. August 2023

22.38 Uhr: Tod von Wagner-Chef Prigoschin bestätigt

Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Priogschin, ist tot. Er sei an Bord des Privatjets gewesen, der am Mittwochabend auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt sei, bestätigte die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija. Alle zehn Insassen kamen ums Leben.

21.44 Uhr: Prigoschin-Kanal spricht von seinem Tod

Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin ist nach Angaben seines Telegram-Kanals Grey Zone tot. Von offizieller Seite steht eine Bestätigung aus. Nach russischen Behördenangaben stand er aber auf der Passagierliste eines abgestürzten Flugzeugs.

20.28 Uhr: Prigoschin-Kanal nennt Flugzeugabsturz gezielten Abschuss

Nach dem Absturz eines Flugzeugs in Russland, bei dem auch Söldnerchef Jewgeni Prigoschin getötet worden sein soll, verbreitetet sein Internetmedium die Version eines gezielten Abschusses. Die Maschine sei über dem Gebiet Twer von der Flugabwehr abgeschossen worden, hieß es auf dem Telegram-Kanal Grey Zone. Priogoschin nutzte ihn üblicherweise, um seine Videos zu verbreiten. Überprüfbar war die Behauptung eines Abschusses nicht.

Grey Zone schrieb, es seien zwei Flugzeuge der Privatarmee Wagner in der Luft gewesen. Das zweite habe auf dem Flug nach St. Petersburg kehrt gemacht und sei im Flughafen Ostafjewo südlich von Moskau gelandet.

19.21 Uhr: Russische Behörden: Prigoschin Passagier in abgestürztem Flugzeug

Bei einem Absturz eines Privatflugzeugs nordwestlich von Moskau soll nach russischen Behördenangaben auch der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ums Leben gekommen sein. Prigoschins Name stehe auf der Passagierliste, teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mit, wie russischen Agenturen meldeten.

19.00 Uhr: Bischof: Russische Soldaten beschlagnahmen ukrainische Kapelle

Russische Spezialeinheiten haben nach Angaben des römisch-katholischen Bischofs von Odessa eine Kapelle in der von Moskau annektierten südukrainischen Hafenstadt Skadowsk durchsucht und beschlagnahmt. Die Soldaten hätten am Dienstagabend die Tür aufgebrochen und die Fenster des katholischen Gotteshauses eingeschlagen, teilte Ortsbischof Stanislaw Schyrokoradjuk unter Berufung auf Gemeindemitglieder am Mittwoch mit. Das russische Militär sprach demnach von einer "Spezialoperation gegen Terroristen".

Schyrokoradjuk sagte: "Zum Glück waren keine Menschen in der Kapelle, denn sonst wären sie alle als Terroristen gefangen genommen worden." Die russischen Besatzer ließen niemanden in die Kapelle. Der örtliche Priester steht nach Angaben des Bischofs auf einer Fahndungsliste und werde als "Drogenboss" bezeichnet. Er sei in Sicherheit, weil er nach Polen gegangen sei.

17.55 Uhr: Russland will Zugriff auf eingefrorene Konten

Mehr als 3,5 Millionen russische Kleinanleger besitzen eingefrorene Vermögenswerte im Wert von 1,5 Billionen Rubel (knapp 16 Milliarden Dollar) im Ausland. Durch die internationalen Sanktionen gegen Russland haben sie den Zugang zu ihren Depots verloren. Nun will die russische Nationalbank diese Gelder wieder zugänglich machen. Kleinanleger sollen demnach ihre entsperrten Vermögenswerte im Ausland vekaufen können. Allerdings ist unklar, ob die europäischen Finanzbehörden und die Clearinghäuser Euroclear und Clearstream mitziehen werden.

17.37 Uhr: Russland weitet Preisbremse für Lebensmittel aus

Lebensmittelpreise in Russland steigen weiter. Nun führen ewa 30 regionale Supermarktketten Preisbremsen für Grundnahrungsmittel ein, wie das Ministerium für Industrie und Handel in Moskau mitteilte. Die regionalen Händler schließen sich damit einer bereits bestehenden Initiative landesweiter Handelsketten an. Schon seit 2022 bremsen diese bei den Preisen für Brot, Milchprodukte, Zucker, einige Gemüse- und Obstsorten, Geflügel, Eier und Kindernahrung. Die steigenden Lebensmittelpreise sind eine Folge der Sanktionen wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine.

16.51 Uhr: UN-Koordinatorin verurteilt Angriffe auf Getreidesilos

Die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine, Denise Brown, hat die jüngsten russischen Angriffe auf Getreidesilos und eine Schule verurteilt. Die angegriffenen Kornspeicher seien "wichtig für die ukrainischen Landwirte und die weltweite Ernährungssicherheit", so Brown Sie verurteilte außerdem die Tötung von zwei Lehrkräften an einer Schule in der nordostukrainischen Region Sumy.

"Ich habe wiederholt meine Sorge über diese brutale Art von Gewalt gegen die Zivilbevölkerung als Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine zum Ausdruck gebracht", erklärte Brown. "Das muss aufhören, und das humanitäre Völkerrecht muss eingehalten werden."

16.42 Uhr: Russischer Hubschrauber auf ukrainisches Gebiet gelockt

Laut Medienberichten ist ein russischer Mi-8-Hubschrauber durch den ukrainischen Geheimdienst auf ukrainisches Territorium gelockt worden. Man habe den Piloten zum Überlaufen bewegt, so mehrere ukrainische Medienberichte. Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow bestätigte den Vorfall im Grundsatz, gab aber darüber hinaus keine näheren Auskünfte. "Es wird gearbeitet, darunter mit der Besatzung. Alles ist gut und es wird Nachrichten geben", so Jussow im ukrainischen Fernsehen.

Wie das Internetportal "Ukrajinska Prawda" berichtet, sei der Hubschrauber im ostukrainischen Gebiet Charkiw gelandet. Zwei nicht eingeweihte Mitglieder der Besatzung seien getötet worden. Der Pilot befinde sich weiter in der Ukraine und seine bereits vorher aus Russland geflohene Familie ebenfalls. Bestätigungen dafür lagen vorerst nicht vor.

14.20 Uhr: Selenskyj: Ukraine wird annektierte Gebiete befreien

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellt klar, Ziel der Ukraine sei es, die Krim und alle anderen von Russland annektierten Gebiete zu befreien. Die ukrainischen Streitkräfte würden ungeachtet aller Widerstände vorrücken, so Selenskyj bei einem Gipfeltreffen der sogenannten Krim-Plattform. Zugleich eteilte Selenskyj der Idee möglicher Gebietsabtretungen im Austausch für Frieden eine Absage. "Die Ukraine handelt nicht mit Territorium, denn die Ukraine handelt nicht mit Menschen, Punkt."

13.13 Uhr: Angriff zerstörte 13.000 Tonnen Getreide

Der russische Drohnen-Angriff auf den Donau-Haufen Ismajl im Grenzgebiet der Ukraine zu Rumänien hat ukrainischen Angaben zufolge 13.000 Tonnen Getreide vernichtet. Vize-Ministerpräsident Olexander Kubrakow schrieb auf Telegram, die Ausfuhrkapazitäten des Hafens seien durch die Schäden der Drohnen-Attacke um 15 Prozent verringert. "Russland greift systematisch Getreidesilos und Lager an, um Agrarexporte zu stoppen." Russland nahm zu dem Vorwurf nicht bislang nicht Stellung.

12.52 Uhr: Ukraine - russisches Flugabwehrsystem auf Krim zerstört

Der ukrainische Militärgeheimdienst gibt an, ein russisches Flugabwehrsystem S-400 "Triumph" auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim zerstört zu haben. "Infolge der Explosion wurden die Anlage, die zugehörigen Raketen und das Bedienungspersonal komplett vernichtet", teilte der Geheimdienst mit. Drohnenaufnahmen sollen die Explosion auf der Landzunge Tarchankut am westlichsten Ende der Halbinsel belegen. Russland äußerte sich nicht zu der Mitteilung.

11.59 Uhr: Putin unterstellt dem Westen Schuld am Krieg

Der Westen und seine Satellitenstaaten haben nach Meinung von Russlands Präsident Wladimir Putin Schuld am Krieg in der Ukraine. Das erklärte Putin in einer Video-Botschaft an die Teilnehmer der Gipfels der Brics-Staaten in Südafrika. Russland hingegen wolle den Konflikt beenden, so Putin. Sein Land sei zur Invasion der Ukraine gezwungen gewesen.

11.45 Uhr: Russischer Vize-Generalstabschef abgesetzt

Der russische General Sergej Surowikin ist nach Berichten staatlicher Medien als Oberbefehlshaber der russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte abgesetzt worden. "Armeegeneral Sergej Surowikin wurde von seinem Posten entfernt", vermeldet die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf eine der Armee nahestehende Quelle. Auch eine russische Tageszeitung und ein als einflussreich geltender russischer Militärblog berichten über die Absetzung Surowikins. Eine offizielle Bestätigung von Seiten der Behörden gibt es nicht.

Surowikin war im Oktober 2022 zum Oberbefehlshaber für die Militäroffensive in der Ukraine ernannt worden. Nach empfindlichen militärischen Rückschlägen für Russland war er drei Monate später zum Stellvertreter degradiert worden. Er gilt als Unterstützer der paramilitärischen Wagner-Gruppe.

11.40 Uhr: Ukrainische Armee meldet Geländegewinne im Süden

Die Ukraine vermeldet erneut Geländegewinne bei Vorstößen im Gebiet Saporischschja im Süden des Landes. Nahe der Siedlung Nowoprokopiwka südöstlich des lange umkämpften Dorfes Robotyne hätten sich ukrainische Einheiten festsetzen können, so Generalstabssprecher Andrij Kowaljow in einer entsprecheneden Mitteilung. Eine Einnahme des Ortes Robotyne hat Kiew bislang nicht vermeldet.

11.39 Uhr: Tote durch Beschuss in russischer Grenzregion

Bei ukrainischen Drohnenangriffen in der russischen Grenzregion Belgorod sind laut russischen Behörden drei Menschen getötet worden. Eine Drohne habe über dem Dorf Lawy Sprengsätze abgeworfen, so der Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram. Die Angaben lassen sich aktuell nicht unabhängig prüfen. Zunächst war nur von Sachschäden die Rede. Die Todesopfer sollen durch einen weiteren Drohnenangriff ums Leben gekommen sein.

11.30 Uhr: Zwei Tote bei Angriff auf Schule im Nordosten

Wie die urkainische Regierung in Kiew mitgeteilt hat, sind bei einem russischen Angriff auf eine Schule im Nordosten des Landes zwei Menschen gestorben. Die beiden Getöteten seien Lehrer an einer Schule in der Stadt Romny im Gebiet Sumy. Drei weitere Menschen seien bei dem Vorfall verletzt worden und zwei noch unter den Trümmern eingeschlossen, so das Innenministerium. Von Russland gab es bislang keine Stellungnahme zu dem Vorfall.

11.13 Uhr: Offenbar Getreidelager in Südukraine zerstört

Nach ukrainischen Angaben hat Russland erneut einen Hafen in der Südukraine mit Kamikaze-Drohnen angegriffen. Dabei wurden Fertigungs- und Umschlagsanlagen getroffen, so der Gouverneur des südukrainischen Gebiets Odessa, Oleh Kiper bei Telegram. Ein Feuer brach aus und habe auf einer Gesamtfläche von 700 Quadratmetern gewütet. Offenbar wurden dabei Lagerhallen mit Getreide zerstört. Örtlichen Medien zufolge handelt es sich um Gebäude am Donauhafen von Ismajil an der rumänischen Grenze. Laut ukrainischer Luftwaffe wurden in der Nacht 20 Kampfdrohnen auf die Ukraine abgefeuert. Elf davon konnten durch die Luftverteidigung abgefangen werden.

07.24 Uhr: Russischer Angriff setzt Getreidelager in Brand

Durch russische Drohnenangriffe im Großraum Odessa und in der Donau-Region seien Anlagen der Getreidewirtschaft in Brand geraten, schreibt das ukrainische Militär auf Telegram. Getroffen wurden demnach Lager sowie eine Produktions- und Auslieferungsanlage. Das Feuer in den Lagern sei schnell unter Kontrolle gebracht worden. Die Feuerwehr sei aber weiter im Einsatz. Die Luftverteidigungskräfte hätten bei der Attacke neun iranische Schahed-Angriffsdrohnen zerstört, teilte das ukrainische Militärkommando Süd mit.

05.31 Uhr: Ukrainer lehnen Kompromisse für Frieden ab

Eine große Mehrheit der Ukrainer hat sich in einer Umfrage gegen Kompromisse mit dem Kriegsgegner Russland im Tausch für einen Friedensschluss ausgesprochen. Den am Dienstag veröffentlichten Ergebnissen zweier renommierter Institute zufolge sind mehr als 90 Prozent der rund 2.000 Befragten gegen Gebietsabtretungen. Knapp 74 Prozent schlossen den Verzicht auf einen Nato-Beitritt aus.

04.31 Uhr: Erneute Drohnenangriffe auf Moskau

Die russische Luftabwehr hat nach Angaben aus Moskau in der Nacht zu Mittwoch wieder ukrainische Drohnenangriffe über der Hauptstadtregion abgewehrt. Zwei Drohnen seien abgeschossen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit. Bei der dritten sei das Steuerungssystem gestört worden, woraufhin der Flugroboter in ein noch nicht fertiggestelltes Gebäude in einem Geschäfts- und Büroviertel der Stadt mit zahlreichen Hochhäusern gekracht sei. Opfer gab es demnach keine. Der Betrieb an den Hauptstadtflughäfen Domodedowo, Scheremetjewo und Wnukowo sowie am Militärflughafen Schukowski sei nach kurzer Unterbrechung wieder aufgenommen worden.

03.37 Uhr: Russland - Drei Drohnen nahe Moskau abgefangen

Luftabwehrsysteme haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums drei Drohnen über Moskau abgeschossen. Die Trümmer einer der abgefangenen Drohnen hätten ein Gebäude im Zentrum Moskaus beschädigt, die beiden anderen seien von Luftabwehrsystemen westlich der russischen Hauptstadt abgeschossen worden, teilt das Militär mit. Die USA unterstützten oder ermöglichten keine Angriffe innerhalb Russlands, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums zu dem Vorfall. Es sei aber Sache der Ukrainer, wie sie sich gegen die russische Invasion verteidigen wollen.

03.12 Uhr: Niederlande liefern Minenräumlader an Ukraine

Die Niederlande stellen der Ukraine tausend Ladegeräte für die Minenräumung zur Verfügung. "Wie ich weiß, stehen Sie jetzt vor dem Problem einer extrem dichten Verminung von Gebieten", sagte die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren bei einem Treffen mit Verteidigungsminister Oleksij Resnikow in Kiew. Zuvor hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am Dienstag erklärt, die Unterstützung der Ukraine bei der Beseitigung eines massiven Landminengürtels könne eine gemeinsame Anstrengung Deutschlands und anderer Partner werden.

02.18 Uhr: Tass - Moskauer Flugverkehr nach Drohnenangriffen erneut ausgesetzt

Die Moskauer Flughäfen haben erneut den Flugverkehr eingestellt, berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Die großen Flughäfen rund um die russische Hauptstadt waren in den vergangenen Tagen wiederholt wegen ukrainischer Drohnenangriffe geschlossen worden.

01.56 Uhr: Großbritannien finanziert sichere Kernbrennstoffkäufe der Ukraine

Der britische Energieminister Grant Shapps kündigt bei einem Besuch in Kiew eine Exportfinanzierung in Höhe von 192 Millionen Pfund (rund 225 Millionen Euro) für Kernbrennstoff für ukrainische Atomkraftwerke an. "Mit dieser Garantie wollen wir der Ukraine helfen, ihren Kernbrennstoff künftig nicht mehr aus Russland beziehen zu müssen", sagte Shapps der Nachrichtenagentur Reuters. Die Summe garantiere, dass der Brennstoff künftig aus viel sichereren Quellen komme. Eine davon sei Urenco, ein teilweise britisches Konsortium. Das ukrainische Energiesystem wurde durch die massiven russischen Luftangriffe schwer beschädigt, wodurch das Land noch abhängiger von seinen alternden Atomkraftwerken (AKW) geworden ist.

01.36 Uhr: Drei Tote bei russischen Angriffen in Donezk

Nahe der ukrainischen Kleinstadt Lyman sind bei Angriffen der russischen Artillerie in zwei Dörfern am Dienstagabend drei Menschen getötet worden. Zwei weitere Menschen seien verwundet, erklärte der Leiter der Militärverwaltung der ostukrainischen Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, im Onlinedienst Telegram. Bei einem weiteren Angriff im Dorf Seredyno-Buda im Nordosten der Ukraine nahe der Grenze zu Russland wurden vier Menschen bei einem Granatenangriff verwundet und ein Wohnhaus wurde von Drohnen getroffen, teilte die Militärbehörde auf Facebook mit.

Dienstag, 22. August 2023

21.10 Uhr: Selenskyj dankt für Militärhilfe und Zusagen für Wiederaufbau

Nach seiner Rückkehr aus Griechenland hat sich der ukrainische Präsident Selenskyj bei einigen europäischen Ländern bedankt. "Es gibt Flugzeuge für die Ukraine. Es gibt zusätzliche Panzertechnik und wir stärken die Luftabwehr", sagte er in seiner täglichen Videoansprache - diesmal aus dem Zug, mit dem er zurück nach Kiew gefahren war.

Dänemark und die Niederlande hatten der Ukraine in den vergangenen Tagen die Lieferung von westlichen F-16-Kampfjets zugesichert. Bei Griechenland bedankte sich Selenskyj nicht nur für die Waffenhilfe, sondern auch für die Zusage, die Schirmherrschaft für den Wiederaufbau der ukrainischen Hafenstadt Odessa zu übernehmen. Er sprach von einer symbolischen Entscheidung mit historischer und kultureller Bedeutung. In der Antike hatten die Griechen den Schwarzmeerraum erschlossen.

19.08 Uhr: Putin kritisiert Getreideabkommen mit Kiew erneut

Beim Gipfel der BRICS-Staaten in Südafrika hat Russlands Präsident Putin erneut seine Blockadehaltung im Zusammenhang mit dem Getreideabkommen gerechtfertigt: Keine der vertraglich festgehaltenen Bedingungen zur Erleichterung des Exports von russischem Getreide und Dünger sei erfüllt worden, sagte der Kremlchef in einer per Video übertragenen Rede. Moskau werde deshalb die Blockade ukrainischer Häfen erst dann wieder aufheben und zum Abkommen zurückkehren, wenn alle russischen Forderungen erfüllt seien.

Für die weltweit - auch durch hohe Lebensmittelpreise - gestiegene Inflation machte Putin in seiner Rede einmal mehr den Westen verantwortlich. Und er wiederholte sein Angebot, ukrainische Getreidelieferungen auf dem Weltmarkt durch russische Transporte zu ersetzen, "sowohl auf kommerzieller Basis als auch durch unentgeltliche Hilfe an die bedürftigen Länder."

18.50 Uhr: Mehr Kinder wurden Opfer russischer Angriffe

Die Zahl der Kinder, die Opfer russischer Angriffe in der Ukraine wurden, ist seit Mai deutlich gestiegen im Vergleich zu den vier Monaten zuvor. Laut der Hilfsorganisation "Save the Children" mit Sitz in London kamen demnach seither 151 Kinder in der Ukraine durch Luft- oder Drohnenangriffe ums Leben oder wurden verletzt. Ein Grund ist den Angaben nach die Vervielfachung der russischen Militärschläge in Wohngebieten. Insgesamt wurden laut den Vereinten Nationen seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 in der Ukraine 541 Kinder getötet und rund 1.140 weitere verletzt.

18.43 Uhr: Razzien in dutzenden Rekrutierungsbüros in der Ukraine

Im Zuge von Korruptionsermittlungen hat es Razzien in mehr als 200 Rekrutierungsbüros für das ukrainische Militär gegeben. Die Ermittler hätten "in fast allen Regionen des Landes groß angelegte Korruptionssysteme aufgedeckt", teilte die Staatsanwaltschaft im Onlinedienst Telegram mit. Unter anderem seien Beamte bestochen worden, damit sie einen Behindertenausweis ausstellten oder eine Person als dienstunfähig einstuften - um so den Militärdienst hinauszuzögern oder zu vermeiden.

18.16 Uhr: Ranghoher russischer General laut Medienberichten abgesetzt

Der Chef der russischen Luft- und Raumfahrttruppen, General Sergej Surowikin, ist offenbar seines Amtes enthoben worden. Das berichten sowohl mehrere nationalistische russische Militärblogs, als auch der Ex-Chefredakteur des aufgelösten liberalen Radiosenders "Echo Moskwy", Alexej Wenediktow. Er beruft sich auf einen offiziellen Erlass, der aber zunächst nicht veröffentlicht wurde.

Surowikin war von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Einheiten in der Ukraine. Außerdem galt er als einer der wichtigsten Verbündeten von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin in der regulären russischen Armee bei dessen Machtkampf mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow. Den Aufstand von Prigoschins Wagner-Truppe Ende Juni verurteilte Surowikin zwar öffentlich, trotzdem wurde er anschließend nach Einschätzung politischer Beobachter kaltgestellt.

16.33 Uhr: Mehr als 1.600 Anrufe bei Ukraine-Hotline

1.608 Mal haben Menschen bei der "Helpline Ukraine" der "Nummer gegen Kummer" seit der Einrichtung der Beratungshotline vor rund einem Jahr Hilfe gesucht. Geflüchtete aus der Ukraine schilderten am Telefon oft ihre Überforderung im Alltag in Deutschland oder ihre Sorge um Angehörige, erklärte der Verein "Nummer gegen Kummer" in Wuppertal.

Der Verein bietet die kostenlose Hotline für Ukrainer mit Unterstützung des Budesfamilienministeriums an. 73 Prozent der Anruferinnen und Anrufer seien Frauen. Vor allem Erwachsene und Eltern zwischen 30 und 44 Jahren nehmen das Hilfsangebot wahr. Die "Helpline Ukraine" ist montags bis freitags zwischen 14 und 17 Uhr unter 0800/5002250 erreichbar. Vertrauliche Gespräche sind auf Russisch und Ukrainisch möglich.

16.03 Uhr: Dänemark bildet ukrainische Piloten aus

Acht ukrainische Piloten treten in Dänemark ihre Ausbildung für Kampfjets vom Typ F-16 an. Das teilte das dänische Militär mit. Die Piloten sowie 65 weitere Personen, die für Instandhaltung und Wartung der Maschinen zuständig sind, seien am Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup eingetroffen.

15.25 Uhr: Russland wehrt angebliche Eindringlinge ab

Russische Grenzsoldaten haben im Kreis Klimowo im Grenzgebiet zwischen der Ukraine und Belarus angeblich bewaffnete ukrainische Eindringlinge abgefangen und im Gebiet Brjansk zurückgedrängt. Das teilte der zuständige Gebietsgouverneur Alexander Bogomas auf Telegram mit. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. "Heute haben ukrainische Saboteure versucht, die Grenze im Klimowsky-Distrikt zu durchbrechen", so Bogomas. Sicherheitskräfte des Inlandsgeheimdienstes FSB, des Verteidigungsministeriums, der Nationalgarde und anderer Behörden hätten die Angreifer aber zurückgedrängt.

14.55 Uhr: Ukrainische Kirche gegen Gebietsabtretungen

Die ukrainische griechisch-katholische Kirche hat sich gegen etwaige Gebietsabtretungen in möglichen Friedensverhandlungen ausgesprochen. "Die Idee, unsere Freiheit und Unabhängigkeit durch die Abtrennung eines Teils des ukrainischen Territoriums zu bezahlen, um den Appetit des russischen Angreifers zu stillen, ist nicht nur eine gefährliche Utopie, sondern ein Weg für die nächste Aggression des Feindes und ein Anreiz für ihn, uns weiter zu töten", so das Oberhaupt der mit Rom verbundenen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, in einer Videobotschaft. Es gehe darum, ob in der Welt das Völkerrecht gelte oder das Recht des Stärkeren.

14.37 Uhr: Selenskyj trifft Serbiens Präsident Vucic

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Dienstag in Athen den serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic getroffen und mit ihm über die Achtung der UN-Charta und die Unverletzlichkeit von Grenzen gesprochen. Nach Selenskyjs Schilderung im Kurznachrichtendienst X ( ehemals Twitter) war die Gesprächsatmosphäre offen, ehrlich und fruchtbar. Die beiden Staatschefs trafen am Rande eines Treffens von EU-Vertretern und den Staats- und Regierungschefs der Balkanländer zusammen.

Serbien gilt als Verbündeter Russlands. Es hat sich den internationalen Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen. Das Land respektiere die territoriale Integrität der Ukraine, versicherte Vucic dem ukrainischen Staatsoberhaupt. Die Staats- und Regierungschefs von elf Ländern der Balkanregion und Osteuropas haben bei dem Treffen ihre "unerschütterliche Unterstützung" für die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine bekräftigt und eine entsprechende Erklärung unterzeichnet.

13.21 Uhr: Russland: weiteres ukrainisches Boot zerstört

Russland hat kurz nach der Zerstörung eines ukrainischen Aufklärungsbootes im Schwarzmeer ein weiteres ukrainisches Boot versenkt. Das teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. "Am 22. August gegen 11.00 Uhr Moskauer Zeit (10.00 Uhr MESZ) hat ein russisches Armeeflugzeug östlich der Schlangeninsel ein Willard Sea Force-Schnellboot aus US-amerikanischer Produktion mit einer ukrainischen Landetruppe an Bord zerstört", heißt es in der offiziellen Mitteilung.

12.47 Uhr: EU zahlt Milliardenkredit an Ukraine aus

Die EU hat einen Hilfskredit in Höhe von 1,5 Milliarden Euro an die Ukraine ausgezahlt. Das teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag mit. Das Geld soll laut von der Leyen dabei helfen, den Staat am laufen zu halten und die ukrainische Infratsruktur zu reparieren, wie etwa Stromleitungen, Wassersysteme, Straßen und Brücken. Die Finanzhilfen sollen die Ukraine befähigen, weiter Löhne und Renten zu zahlen. Auch der Betrieb von Krankenhäusern, Schulen und Notunterkünften für umgesiedelte Menschen soll mit dem Geld aufrechterhalten werden.

12.18 Uhr: Baerbock - Drohnenangriffe auf Moskau legitim

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hält ukrainische Drohennangriffe auf Moskau für legitim. Russland habe die Ukraine angegriffen. Diese verteidige sich "im Rahmen des internationalen Rechts", so Baerbock auf die Frage nach ihrer Einschätzung der Drohnenangriffe. Estlands Außenminister Margus Tsahkna sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Baerbock, Russland trage die Verantwortung für alles, was in der Ukraine geschehe. Auf die Frage, ob und wann Deutschland der Ukraine die geforderten Taurus-Marschflugkörper liefern werde, antwortete Baerbock: "Da sind wir mit Hochdruck dran."

12.02 Uhr: Wagner-Chef Prigoschin angeblich in Afrika

Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, befindet sich nach eigenen Angaben in Afrika. Erstmals seit dem abgebrochenen Putsch der paramilitärischen Wagner-Gruppe gegen den Kreml im Juni hat sich der Chef der Söldnergruppe in einem am Montagabend auf Telegram veröffentlichten Video gezeigt. In welchem Land genau sich Prigoschin befindet, war an dem Video nicht zu erkennen. Die Wagner-Gruppe führe eine Aufklärungs- und Suchmission aus, so der Wagner-Chef. Die Armee mache Russland "noch größer auf jedem Kontinent - und Afrika noch freier". Außerdem ruft Prigoschin Freiwillige dazu auf, sich ihm anzuschließen. Die Echtheit des Videos lässt sich derzeit nicht überprüfen. Bislang war der Aufenthaltsort des Wagner-Chefs nach dessen Rückzug aus Russland unbekannt.

11.44 Uhr: Ukraine vermeldet Fortschritte im Südosten

Die Ukraine hat militärische Fortschritte im Südosten vermeldet. Demnach hätten ukrainische Truppen den strategisch wichtigen Ort Robotyne eingenommen. Das teilt die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram mit. Laut Maljar wird der Ort zurzeit evakuiert. Allerdings gebe es noch immer Beschuss durch russische Truppen. Robotyne liegt circa zehn Kilometer südlich des Ortes Orichiw an der Front in der Oblast Saporischschja. Dort verläuft die Straße nach Tokmak, ein von Russland besetzter Verkehrsknotenpunkt.

11.30 Uhr: Russland will mehr Drohnen produzieren

Russland plant, seine Produktion von Drohnen auszubauen. Von den aktuell etwa 30.000 im Land benötigten Drohnen für die zivile Nutzung stelle das Land derzeit etwa 6.000 Stück selber her, so Vizeindustrieminister Wassili Schpak in einem Interview der staatlichen Agentur Tass. "Wenn wir über den militärischen Bedarf reden, dann ist das Niveau der Produktion viel höher", so Schpak ohne genaue Zahlen zu nennen.

Die Drohnen, die Russland gegen die Ukraine einsetzt, sind häufig Geräte iranischer Bauart. Diese werden mittlerweile auch in Russland hergestellt. Bis 2024 will Russland den Anteil zivil benötigter Drohnen aus eigener Herstellung auf 18.000 steigern. Bis 2030 sollen es 30.000 Geräte sein. Künftig soll das Steuern von Drohnen zudem Teil des Wehrkundeunterrichts an Schulen werden.

08.38 Uhr: London: Russischer Langstreckenbomber bei Angriff zerstört

Bei einem Angriff auf einen russischen Militärflugplatz ist ein russischer Langstreckenbomber zerstört worden. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium. Es habe sich um eine Maschine vom Typ Tupolew Tu-22M3 (Nato-Code: Backfire) gehandelt, die Marschflugkörper auf ukrainische Ziele abfeuern würde. Das russische Verteidigungsministerium hatte am Samstag mitgeteilt, eine ukrainische Drohne habe den Flugplatz Solzy im westrussischen Gebiet Nowgorod angegriffen, rund 650 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Dabei sei ein Brand ausgebrochen, wodurch eine Maschine beschädigt worden sei. Das britische Ministerium verwies auf die russische Angabe, dass der Angriff von einer "helikopterähnlichen Drohne" geflogen worden sei. "Wenn dies zutrifft, unterstreicht dies die Einschätzung, dass einige Drohnen-Angriffe auf russische Militärziele vom russischen Territorium aus gestartet werden", hieß es in London weiter.

08.09 Uhr: Berichte: Nach Drohnenangriff in Saporischschja vier Hochhäuser beschädigt

Die Stadt Saporischschja im Südosten der Ukraine ist Medienberichten zufolge in der Nacht zum Dienstag mit Shahed-Drohnen angegriffen worden. Zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mitgeteilt, dass eine Gruppe der Angriffsdrohnen in der Nähe der Stadt gesichtet worden sei. Durch die Druckwelle von Explosionen seien vier Hochhäuser beschädigt worden, schrieb der Sekretär des Stadtrates, Anatolij Kurtjew, auf Telegram. Niemand sei verletzt worden. In der Stadt Kriwyj Rih beschädigte der Einschlag einer russischen Rakete etwa 20 kleine Häuser, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Dabei sei ein Mann leicht verletzt worden.

06.03 Uhr: Russland: Ukrainisches Aufklärungsboot im Schwarzen Meer zerstört

Die Besatzung eines russischen Kampfjets hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein Aufklärungsboot der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe von russischen Gasförderanlagen im Schwarzen Meer zerstört. Das berichtete das Ministerium am Dienstagmorgen bei Telegram. Bei dem Kampfjet habe es sich um eine Su-30-Maschine gehandelt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

04.58 Uhr: USA genehmigen Verkauf von Militärhubschraubern an Polen

Das US-Außenministerium hat dem Verkauf von Militärhubschraubern an Polen zugestimmt, mit denen das EU- und Nato-Land seine Armee verstärken will. Die geschätzten Kosten für die 96 Helikopter und die dazugehörige Ausrüstung beliefen sich auf zwölf Milliarden US-Dollar (elf Milliarden Euro), teilte die Defense Security Cooperation Agency am Montag mit. Polen fühlt sich von Russland bedroht und rüstet massiv auf.

04.58 Uhr: Russland: Drohnenangriffe Kiews abgewehrt - Schäden in Krasnogorsk

Die russische Luftabwehr hat am Dienstagmorgen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau vier ukrainische Drohnen abgewehrt. Zwei Drohnen seien über der Region Moskau zerstört worden, zwei weitere seien über der Grenzregion Brjansk im Südwesten des Landes abgestürzt, teilte das Ministerium bei Telegram mit. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben. In der Region Moskau sei nahe der Satellitenstadt Krasnogorsk ein Hochhaus beschädigt worden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Einsatzkräfte. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

02.53 Uhr: Russland - Zwei Drohnen nahe Moskau abgeschossen

In der Nähe von Moskau sind russischen Angaben zufolge erneut mutmaßlich ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Zwei Drohnen seien über der Stadt Krasnogorsk und der Siedlung Chastsy zerstört worden, teilte der Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin mit. Eine Journalistin der Nachrichtenagentur "Reuters" in der Nähe von Chastsy sagte, sie habe nach drei Uhr morgens vier Explosionen gehört.

02.41 Uhr: Tass - Luftraum über Moskau nach Drohnenangriffen gesperrt

Die drei größten Flughäfen Moskaus stellen nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass den Start- und Landebetrieb ein. "Der Luftraum über Wnukowo, Scheremetjewo und Domodedowo ist geschlossen", zitiert Tass eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Russland meldete am Montag und Dienstag mehrere ukrainische Drohnenangriffe, auch über Moskau.

02.16 Uhr: Flugbetrieb an allen Moskauer Flughäfen gestört

Alle Moskauer Flughäfen haben in der Nacht zum Dienstag Starts und Landungen ausgesetzt oder verschoben. Das berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtdienste. Betroffen seien die Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Scheremetjewo. Der Grund für die Aussetzung des Flugbetriebs war zunächst unklar. In jüngster Zeit war die russische Hauptstadt allerdings wiederholt zum Ziel ukrainischer Drohnenangriffe geworden. Durch die Vorfälle war auch immer wieder der Flugverkehr eingeschränkt worden.

01.36 Uhr: Berichte: Angriff mit Shahed-Drohnen auf Saporischschja

Die Stadt Saporischschja im Südosten der Ukraine ist Medienberichten zufolge in der Nacht zum Dienstag mit Shahed-Drohnen angegriffen worden. In der Region seien Explosionen zu hören gewesen. Zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mitgeteilt, dass eine Gruppe der Angriffsdrohnen in der Nähe der Stadt gesichtet worden sei. In der Region wurde demnach Luftalarm ausgerufen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Über mögliche Schäden oder Verletzte gab es zunächst keine Informationen.

01.20 Uhr: Pro Asyl fordert schnelle Verlängerung des Schutzes für ukrainische Flüchtlinge

Pro Asyl hat gefordert, den Schutzstatus für die rund vier Millionen ukrainischen Kriegsflüchtlinge in der Europäischen Union zu verlängern. "Alles andere als eine Verlängerung des temporären Schutzes für aus der Ukraine geflohene Menschen wäre angesichts der Entwicklung des Kriegs absurd", erklärte die Flüchtlingshilfsorganisation gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Die EU-Innenminister und -Innenministerinnen müssen diese Entscheidung nun möglichst schnell offiziell treffen, damit die Menschen mehr Sicherheit haben und die Behörden sich entsprechend vorbereiten können", hieß es.

00.01 Uhr: Städtetag: Dauerhafte Finanzierung für Flüchtlingsunterbringung

Der Präsident des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, pocht auf eine dauerhafte Sicherstellung der Finanzierung der Kosten für die Flüchtlingsunterbringung. Nach der Ministerpräsidentenkonferenz im November müsse Schluss damit sein, "dass wir uns bei der Flüchtlingsfinanzierung immer von einer temporären Lösung zur nächsten hangeln", sagte Dedy dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Die Daueraufgabe der Versorgung von Geflüchteten muss auch dauerhaft finanziert werden."

Montag, 21. August 2023

20.00 Uhr: Griechenland bietet Ukraine Ausbildung von Kampfjet-Piloten an

Griechenland hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angeboten, ukrainische Piloten für Kampfjets vom Typ F-16 auszubilden. Selenskyj bedankte sich in Athen für das Angebot, das er gerne annehme. "Wir brauchen die Unterstützung Griechenlands bei der Vorbereitung unserer Piloten für die Flieger F-16", sagte er nach einem Gespräch mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis. Der größte Teil der griechischen Luftwaffe besteht aus F-16-Jets, die Piloten gelten als äußerst erfahren. Erst am Sonntag hatten Dänemark und die Niederlande der Ukraine zugesagt, Dutzende F-16-Kampfflugzeuge für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer zu liefern. Erst muss die Ausbildung ukrainischer Piloten jedoch abgeschlossen sein.

Selenskyj war kurzfristig zu einem informellen Treffen der Staats- und Regierungschefs von Balkan- und osteuropäischen Ländern nach Athen gereist. Er verwies im Beisein von Mitsotakis auch auf das griechische Versprechen, die ukrainische Hafenstadt Odessa wieder aufzubauen. Das hatte Griechenland zugesagt, weil in Odessa viele Ukrainer griechischer Herkunft leben.

18.25 Uhr: Selenskyj zu Besuch in Griechenland eingetroffen

Nach Besuchen in Skandinavien und den Niederlanden ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu einer Visite in Griechenland eingetroffen. "Auf der Tagesordnung steht alles, was wir gemeinsam tun können, um das Leben und die Freiheit der Menschen in unserem gemeinsamen europäischen Haus zu schützen", schrieb Selenskyj im Onlinedienst Telegram. "Jeden Tag stärken wir unseren Staat, unsere Soldaten und unsere Zusammenarbeit mit Partnern."

Wie das Büro des griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis mitteilte, wird der ukrainische Staatschef später an einem informellen Abendessen mit den Staats- und Regierungschefs der Balkanstaaten sowie führenden EU-Vertretern teilnehmen - darunter EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel.

17.57 Uhr: Selenskyj nach zugesagten Kampfjet-Lieferungen siegesgewiss

Angesichts der Zusagen über Kampfjet-Lieferungen aus Dänemark und den Niederlanden hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kopenhagen dankbar und optimistisch gezeigt. "Heute sind wir zuversichtlich, dass Russland diesen Krieg verlieren wird", sagte er in einer Rede an das dänische Volk in Kopenhagen. "Gemeinsam beweisen wir, dass das Leben einen Wert hat. Dass Leute zählen. Freiheit zählt. Europa zählt." In Deutschland wurden in diesem Zusammenhang erneut Forderungen nach mehr Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine laut. Deren Armee erzielte unterdessen nach eigenen Angaben weitere Geländegewinne bei der russisch kontrollierten Stadt Bachmut.

17.27 Uhr: Baerbock über Taurus-Lieferung - "Es kommt auf jeden Tag an"

Außenministerin Baerbock hat sich indirekt für eine rasche Entscheidung der Bundesregierung bei der Frage einer möglichen Lieferung des von der Ukraine gewünschten Marschflugkörpers Taurus ausgesprochen. "Dass es auf jeden Tag drauf ankommt, das haben wir, glaube ich, in den letzten anderthalb Jahren nicht nur eindrücklich, sondern auf brutale Art und Weise erleben müssen", sagte die Grünen-Politikerin in Berlin auf die Frage, ob sie eine Entscheidung über eine solche Lieferung forcieren werde.

"Wir haben auch in den letzten anderthalb Jahren gesehen, wie wichtig eben unsere militärische Unterstützung für die Selbstverteidigung der Ukraine ist", sagte Baerbock. Niederländer und Dänen seien bei den F-16 vorangegangen. Deutschland habe bei der Luftverteidigung einen wichtigen Beitrag geleistet und werde dies weiterhin tun. "Und unter diesem Gesichtspunkt prüfen wir alle weiteren Interessenswünsche der Ukraine, um die Menschen in ihrem Land schützen zu können", so Baerbock.

  • Zum Artikel: F-16-Zusagen: Bund bei Taurus-Lieferung "nicht unter Druck"

17.14 Uhr: Experte - Ukraine könnte Getreide-Transport auf neuer Route abwickeln

Die Ukraine könnte Agrar-Experten zufolge seine von Russland blockierten Getreide-Transporte über eine neue Route im Schwarzen Meer abwickeln. Bislang sei nur ein Frachter über die Route entlang der Küste Rumäniens und Bulgariens durchgekommen, sagte der Vize-Chef des Agrar-Rates, Denis Martschuk, im staatlichen Fernsehen. Es könnten aber auch sieben oder acht weitere sein. In der vergangenen Woche war das Containerschiff "Joseph Schulte" die Strecke gefahren, ohne dass auf das Schiff geschossen wurde. Es saß seit Beginn der Invasion Russlands in der Ukraine im Februar vergangenen Jahres im Hafen von Odessa fest.

Die Ukraine gehört zu den größten Getreideexporteuren der Welt. Russland blockiert jedoch einige Häfen. Im vergangenen Monat hatte Russland seine Zustimmung zu einer von den Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelten Vereinbarung für den Getreideexport zurückgezogen. Die Führung in Moskau hat damit gedroht, Frachtschiffe als mögliche militärische Ziele zu betrachten und anzugreifen.

17.05 Uhr: Ukrainische Armee meldet weitere Geländegewinne am Südfront

An der südlichen Front im Gebiet Saporischschja ist die ukrainische Armee nach Angaben der Besatzungsverwaltung ins Zentrum des wochenlang umkämpften Dorfes Robotyne vorgedrungen. Auch östlich der Siedlung haben die russischen Einheiten laut dem Sprecher der von Moskau eingesetzten Verwaltung, Wladimir Rogow, den Rückzug angetreten und mehrere Stützpunkte aufgegeben. Auch die ukranische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar hatte über Fortschritte an diesem Frontabschnitt berichtet, der von entscheidender Bedeutung sein könnte, wenn der ukrainischen Armee hier ein weiteres Vordringen in Richtung auf die Stadt Tokmak gelingen würde.

16.04 Uhr: Berichte - Selenskyj bei Balkan-Treffen in Athen erwartet

In der griechischen Hauptstadt Athen sind die Vertreter mehrerer Balkan-Länder sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel zu einem Balkan-Treffen eingetroffen. Griechischen Medienberichten zufolge wird zum Abendessen auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet. Diese Berichte wurden zunächst nicht offiziell bestätigt.

Mehrere Balkan-Länder haben sich um einen EU-Beitritt bemüht. Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis veranstaltete das Abendessen in Athen am 20. Jahrestag eines Gipfels zwischen EU und Balkan-Ländern in der Stadt Thessaloniki. An dem Dinner sollten die Präsidenten Serbiens, Montenegros und Moldaus sowie die Ministerpräsidenten Nordmazedoniens, des Kosovos, Bulgariens, Kroatiens und Rumäniens sowie eine Vertreterin Bosnien-Herzegowinas teilnehmen.

15.30 Uhr: Iranische Militärdelegation zu Gesprächen in Moskau

Eine iranische Militärdelegation ist in Moskau eingetroffen, um die Zusammenarbeit zwischen iranischen und russischen Bodentruppen zu besprechen, das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Russland und Iran haben ihre militärische Kooperation enger gestaltet, seit Moskau Truppen in die Ukraine entsandt hat. Der Westen hat den Iran beschuldigt, Russland eine große Anzahl von Drohnen für den Einsatz gegen die Ukraine zu verkaufen, was Teheran bestreitet.

14.51 Uhr: Nawalny ruft Russen vor Regionalwahlen zu Votum gegen Kreml-Kandidaten auf

Mit Blick auf die Regionalwahlen in Russland im kommenden Monat hat der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny zur Wahl von Kandidaten aufgerufen, die nicht der Regierungspartei angehören. "Wählt einen Kandidaten, der nicht Mitglied von Geeintes Russland ist, da gibt es viele gute", erklärte Nawalny auf seiner Website.

Im September werden der Moskauer Bürgermeister und mehrere Regionalgouverneure neu gewählt. Nawalny erklärte, er rechne mit massivem Betrug, die Wahl des Moskauer Bürgermeisters werde "gefälscht" und sei "sinnlos". Es gehe um eine neue Taktik des "Smart Voting", erklärte Nawalny: "In der aktuellen Situation müssen wir einen Schritt zurücktreten und zu der Strategie zurückkehren, für jeden Kandidaten zu stimmen außer für Geeintes Russland."

14.40 Uhr: Russischer Botschafter warnt vor "Eskalation" nach Kampfjet-Zusage an Ukraine

Der russische Botschafter in Dänemark, Wladimir Barbin, hat Kopenhagen vorgeworfen, mit der Entscheidung zur Weitergabe von US-Kampfjets an die Ukraine den Konflikt zu verschärfen. Die Tatsache, dass Dänemark nun beschlossen habe, "der Ukraine 19 F-16-Kampfjets zu schenken, führt zu einer Eskalation des Konflikts", erklärte Barbin. Dänemark verstecke sich "hinter der Prämisse, dass die Ukraine selbst die Bedingungen für den Frieden bestimmen muss", so Barbin. Kopenhagen versuche damit, "der Ukraine keine andere Wahl zu lassen, als die militärische Konfrontation mit Russland fortzusetzen". Eine solche Position stoße die Ukraine jedoch "in den Abgrund".

Die Niederlande und Dänemark hatten dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei seinen Besuchen am Sonntag die Lieferung der Jets aus US-Produktion zugesagt. Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen sagte, ihr Land werde der Ukraine "19 F-16-Kampfjets schenken", sechs davon bis zum Ende des Jahres, acht nächstes Jahr und fünf im Jahr 2025. Die Niederlande stellen nach Angaben Selenskyjs 42 Kampfjets bereit.

14.32 Uhr: Erdogan deutet Minister-Gespräche zu Getreide in Moskau an

Im Ringen um das Abkommen für einen sicheren Getreide-Export über das Schwarze Meer hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Unterredungen von Regierungsvertretern in Moskau in Aussicht gestellt. Außenminister Hakan Fidan könnte bald in die russische Hauptstadt reisen und dort über die Vereinbarung sprechen, sagte Erdogan laut Redetext vor Journalisten.

Schließlich sei es sehr wichtig, diese Angelegenheit von Angesicht zu Angesicht zu besprechen. Im Juli hatte die russische Regierung eine Verlängerung des Abkommens zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine verweigert. Die Vereinbarung war ursprünglich von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelt worden.

13.42 Uhr: Berlin sieht sich bei Taurus nach F-16-Zusagen nicht unter Druck

Nach der Zusage von F-16-Kampfjets an die Ukraine durch die Niederlande und Dänemark sieht sich die Bundesregierung bei der Frage der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern nicht unter Zugzwang. Man äußere sich generell nicht zu dem, "was andere liefern", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin: "Genausowenig spüren wir da auch einen Druck." "Wichtig ist, dass die Ukraine nach Kräften unterstützt wird", sagte Hebestreit. Deutschland sei dabei "nach den USA der stärkste auch militärische Unterstützer".

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe deutlich gemacht, dass er entschlossen sei, mit dieser Unterstützung fortzufahren, "so lange wie es nötig ist". Kanzler Scholz will sich bisher nicht auf eine Taurus-Lieferung festlegen und kündigte eine sorgfältige Prüfung an. Hebestreit konnte nicht sagen, ob diese bereits vor der geplanten Kabinettsklausur kommende Woche in Meseberg abgeschlossen sein wird. "Da habe ich im Augenblick gar keinen Zeitplan", sagte er: "Wichtig ist, dass es im Augenblick keinen neuen Stand dazu gibt."

13.25 Uhr: Selenskyj - "Russland wird diesen Krieg verlieren"

Einen Tag nach der dänischen Zusage zur Lieferung von US-Kampfjets an sein Land hat sich der ukrainische Präsident Selenskyj hinsichtlich des Kriegsausgangs siegesgewiss gezeigt. "Heute sind wir zuversichtlich, dass Russland diesen Krieg verlieren wird", sagte Selenskyj bei einer Ansprache vor dem Parlamentsgebäude in Kopenhagen. Er betonte zudem die Bedeutung der Verteidigung seines Landes für Europa: "Gemeinsam beweisen wir, dass das Leben ein Wert ist. Dass Leute zählen. Freiheit zählt. Europa zählt."

Krieg bringe immer die Frage mit sich, welchen Wert Leben habe, sagte Selenskyj vor einer großen Menschenmenge, in der viele dänische rot-weiße und blau-gelbe Ukraine-Fähnchen schwenkten. Russische Soldaten fürchteten sich mehr davor, die Aggression zu stoppen und nach Hause zurückzukehren, als auf dem Schlachtfeld getötet zu werden, sagte er. Als freie Person könne man sich so etwas kaum vorstellen. "Das ist das Schlimmste, was Tyrannei ihrem Volk antun kann: Sie eliminiert den Wert des Lebens völlig", sagte Selenskyj.

12.14 Uhr: Serbien sagt Ungarn Durchleitung von russischem Gas zu

Serbien hat nach den Worten des ungarischen Außenministers Peter Szijjarto zugesagt, russisches Gas durch eigene Infrastruktur nach Ungarn zu leiten, sollte die Ukraine den Transport über ihr Gebiet stoppen. Serbien werde "die notwendigen Transitkapazitäten bereitstellen", erklärte Szijjarto nach einem Treffen von Serbiens Präsidenten Aleksandar Vucic und Ungarns Regierungschef Viktor Orban.

Die Sicherung der Energieversorgung war eines der Themen bei dem Treffen am Sonntag in Budapest, zu dem Orban auch den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Aserbaidschans Präsidenten Ilham Alijew und die Staatschefs von Turkmenistan und Kirgisistan eingeladen hatte. Szijjarto hob Ungarns "enge Zusammenarbeit mit Zentralasien und dem Westbalkan" hervor, die angesichts der Energiekrise entscheidend sei.

11.45 Uhr: Linke fordert Stopp der F-16-Abgabe

Der Linken-Politiker Sören Pellmann drängt die Bundesregierung, die Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen durch die Niederlande und Dänemark an die Ukraine zu verhindern. Diese "überschreitet eine weitere rote Linie", kritisierte der Leipziger Bundestagsabgeordnete am Montag. "Die Bundesregierung muss alles unternehmen, um mit politischem Druck die Lieferung zu stoppen. Es kann nicht sein, dass einzelne Nato-Staaten für sich diese Entscheidung treffen und damit die Lage für alle eskalieren."

11.05 Uhr: Ukraine darf F-16 nur auf eigenem Territorium einsetzen

Die Ukraine darf nach Angaben der Regierung in Kopenhagen die von Dänemark und den Niederlanden angekündigten F-16-Kampfjets nur auf eigenem Territorium zum Einsatz bringen. "Wir spenden Waffen unter der Bedingung, dass sie eingesetzt werden, um den Feind aus dem Gebiet der Ukraine zu vertreiben. Und nicht darüber hinaus", sagt der dänische Verteidigungsminister Jakob Ellemann-Jensen laut der Nachrichtenagentur Ritzau. "Das sind die Bedingungen, egal ob es sich um Panzer, Kampfflugzeuge oder etwas anderes handelt."

10.15 Uhr: Ukraine vermeldet Rückeroberung von "drei Quadratkilometern" nahe Bachmut

Ukrainische Truppen haben im Osten des Landes binnen einer Woche ein kleines Gebiet nahe der umkämpften Stadt Bachmut zurückerobert. In der vergangenen Woche seien bei Bachmut "weitere drei Quadratkilometer befreit worden", sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar im staatlichen Fernsehen. Seit Juni seien insgesamt 43 Quadratkilometer zurückerobert worden. "Im Süden hat sich die Lage nicht bedeutend verändert", führte Maljar weiter aus.

08.50 Uhr: Russland baut offenbar neue Armee in Südukraine auf

Mit der Bildung einer neuen Armee reagiert Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste auf die ukrainische Offensive im Süden des Landes. Russland reagiere damit auf die "Kriegswirklichkeit", teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit. Ziel sei, erfahrenere Einheiten für den Kampf an Schlüsselachsen einsetzen zu können. So seien sehr wahrscheinlich zuletzt Luftlandetruppen aus dem Gebiet Cherson in den schwer umkämpften Sektor Orichiw verlegt worden. Die neue 18. Armee setze sich aus verschiedenen Einheiten zusammen, die derzeit im Gebiet Cherson im Einsatz seien, hieß es weiter. Darunter sei das 22. Armeekorps, das eigentlich die Besatzungstruppe auf der Halbinsel Krim bilde.

08.25 Uhr: Moskau - Zwei ukrainische Drohnenattacken auf Hauptstadtregion abgewehrt

Russland hat nach Angaben aus Moskau am Montagmorgen zwei neuerliche ukrainische Drohnenangriffe in der Hauptstadtregion abgewehrt. Die erste mit einem unbemannten Luftfahrzeug ausgeführte Attacke sei mithilfe von "Mitteln elektronischer Kriegsführung" vereitelt worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium. Sie sei im Bezirk Odinzowo südwestlich von Moskau abgestürzt. Opfer habe es keine gegeben. Bei einem zweiten Angriff wurde nach Angaben des Ministeriums eine Drohne im Bezirk Istra nordwestlich der Hauptstadt abgeschossen. Auf den vier großen Flughäfen Moskaus sei es zu Behinderungen bei Starts und Landungen gekommen, erklärt die Luftfahrtbehörde. Davon betroffen seien 45 Passagier- und zwei Frachtflüge gewesen. Die Ukraine äußert sich in der Regel nicht zu Vorwürfen, hinter derartigen Attacken auf russisches Gebiet zu stecken.

08.10 Uhr: Strack-Zimmermann begrüßt Zusage zweier Länder für F-16

FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann begrüßt, dass die Niederlande und Dänemark der Ukraine F-16-Kampfjets liefern wollen. "Ich bin sehr erfreut darüber, dass Dänemark und die Niederlande der Ukraine das zugesagt haben", sagte Strack-Zimmermann am Montag im Deutschlandfunk. Vor diesem Hintergrund erneuerte sie ihre Forderung nach einer zügigen Entscheidung der rot-grün-gelben Bundesregierung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in das von Russland angegriffene Land.

07.10 Uhr: Ukrainische Drohne über Moskau abgefangen

Das russische Verteidigungsministerium meldet eine abgefangene ukrainische Drohne über dem Großraum Moskau. Das Flugobjekt sei abgestürzt, Opfer habe es nicht gegeben, teilt das Ministerium weiter mit. Am Flughafen Wnukowo seien alle Starts und Landungen ausgesetzt worden, meldet die amtliche Nachrichtenagentur Tass ergänzend.

04.58 Uhr: Selenskyj nennt F-16-Lieferungen historisch

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die geplanten F-16-Kampfjetlieferungen der Niederlande und Dänemarks als "historisch" bezeichnet. "Die F-16 werden den Kämpfern und den einfachen Bürgern frisches Vertrauen und Motivation bringen", teilte Selenskyj in der Nacht zum Montag bei X (früher Twitter) mit. Die Kampfflugzeuge würden helfen, die ukrainischen Städte vor russischen Angriffen zu schützen. Zuvor hatten die Niederlande und Dänemark nach Angaben des Präsidentenamtes in Kiew die Lieferung von insgesamt 61 Kampfjets zugesagt.

01.42 Uhr: Zivilisten nach Evakuierungsaufruf durch russischen Beschuss verletzt

Bei Artilleriebeschuss in der Stadt Kupiansk im östlichen Gebiet Charkiw sind am Sonntag nach ukrainischen Angaben elf Zivilisten verletzt worden. Sieben von ihnen schwer, teilt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, über Telegram mit. "Zu sagen, dass die Evakuierung gut läuft, würde wie Sarkasmus klingen", sagt Dmytro Luzenko, der eine Freiwilligengruppe leitet, die Zivilisten bei der Flucht vor den Kämpfen hilft, im Fernsehen. In den vergangenen zehn Tagen seien rund 600 Menschen aus dem Gebiet gebracht worden, darunter mehr als 120 Kinder.

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