Selenskyj will Koalition wie für Israel
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Ukraine-Ticker: Selenskyj will Koalition wie für Israel

Ukraine-Ticker: Selenskyj will Koalition wie für Israel

Der ukrainische Präsident fordert eine entschlossenere Hilfe für sein Land nach dem Vorbild Israels. Russland hat derweil einem Telefonat zwischen Bundeskanzler Scholz und Russlands Präsident Putin eine Absage erteilt. Alle News im Ticker.

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Die wichtigsten News zum Ukraine-Krieg im Überblick

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

13.30 Uhr: Zwei Tage nach Amtsantritt - Nato-Chef Rutte in Kiew

Zwei Tage nach seinem Amtsantritt ist der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutte nach Kiew gereist. In der ukrainischen Hauptstadt bespricht Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Rutte seinen angekündigten "Siegesplan". Er würde sich wünschen, dass die Alliierten iranische Raketen und Drohnen auch in der Ukraine derart abschießen würden, wie sie dies in Israel getan hätten, sagt Selenskyj.

Zudem wiederholt er seine Forderung, an die Ukraine gelieferte westliche Waffen auch gegen Ziele tief auf russischem Gebiet einsetzen zu dürfen. Rutte hatte bei seinem Amtsantritt am Montag betont, er stehe fest an der Seite der Ukraine in deren Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg.

12.34 Uhr: Ukraine greift russischen Militärflugplatz mit Drohnen an

Ukrainische Kampfdrohnen haben in der Nacht zum Donnerstag den russischen Militärflughafen Borissoglebsk im Gebiet Woronesch angegriffen. Ziel seien dabei Arsenale mit Gleitbomben, Kampfjets des Typs Suchoi und Treibstoffdepots gewesen, berichteten mehrere ukrainische Medien parallel unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU. Konkrete Angaben zu Schäden machten sie nicht. Der Luftwaffenstützpunkt liegt gut 340 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt.

Zuvor hatte der Gouverneur des Gebiets Woronesch, Alexander Gussew, bei Telegram über ukrainische Drohnenangriffe informiert. Dabei sollen etwa 30 abgefangen worden sein. Infolge abstürzender Trümmerteile habe es Schäden an mehr als einem Dutzend Häusern gegeben. Eine Frau sei mit Splitterverletzungen mittleren Grades in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

12.06 Uhr: Russische Drohnen attackieren 15 Regionen in Ukraine

Russische Streitkräfte haben in der Nacht zum Donnerstag 15 ukrainische Regionen mit Drohnen angegriffen und dabei Schäden an der Energie-Infrastruktur und Wohngebäuden verursacht. Die ukrainische Luftwaffe gab an, 78 von 105 russischen Drohnen während des Angriffs abgeschossen zu haben. Weitere 23 seien vermutlich durch elektronische Störmaßnahmen beeinträchtigt worden.

Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben des ukrainischen Energieministeriums auf der Nachrichtenplattform Telegram Stromleitungen und Ausrüstung von Umspannwerken in den Regionen Kiew, Odessa und Iwano-Frankiwsk beschädigt. Die Angriffe führten zu vorübergehenden Unterbrechungen des Bahnverkehrs in der südlichen Region Odessa sowie zu Stromausfällen bei Haushalten.

Der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, teilte mit, dass nach dem nächtlichen Angriff der Strom für mehr als 3000 Verbraucher wiederhergestellt worden sei. Allerdings blieben weitere 2000 Menschen ohne Strom. Während eines über fünf Stunden andauernden Luftalarms seien rund 15 Drohnen über Kiew und Umgebung abgeschossen worden, teilten die örtlichen Behörden mit. Die zentralukrainischen Regionen Poltawa, Tscherkassy und Kirowograd meldeten geringfügige Sachschäden.

09.32 Uhr: Russland meldet Abschuss von mehr als hundert ukrainischen Drohnen

Russland hat in der Nacht zu Donnerstag nach eigenen Angaben mehr als hundert ukrainische Drohnen abgeschossen. Das Verteidigungsministerium teilte mit, die 113 Drohnen seien von der russischen Luftabwehr über den Regionen Belgorod, Kursk, Woronesch und Brjansk an der Grenze zur Ukraine abgefangen und zerstört worden. Allein 73 Drohnen wurden demnach in Belgorod abgefangen, 25 in Woronesch, 14 in Kursk und eine in Brjansk.

In der Stadt Stary Oskol in Belgorod wurde beim Abschuss einer Drohne eine Frau verletzt, wie der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram mitteilte. Nach Angaben des Gouverneurs wurden bei ukrainischen Angriffen in Belgorod innerhalb von 24 Stunden insgesamt vier russische Zivilisten getötet und 24 weitere verletzt.

06.34 Uhr: Behörden melden Tote und Verletzte nach Angriff auf Belgorod

Bei ukrainischen Granatenangriffen auf das grenznahe russische Gebiet Belgorod sind Behördenangaben zufolge drei Zivilisten getötet und vierundzwanzig weitere verletzt worden. Unter den Verletzten waren laut dem regionalen Gesundheitsminister Andrej Ikonnikow auch zwei Kinder. Der Angriff am Mittwoch habe auf Wohngebiete gezielt, teilte der Minister laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass bei Telegram mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine klagen grenznahe Regionen in Russland über zunehmenden Beschuss aus dem Nachbarland. Die Zahl der Opfer und das Ausmaß der Schäden stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den von Moskau angerichteten Zerstörungen in der Ukraine.

00.55 Uhr: Russische Bombe trifft Wohnhaus in Charkiw – mindestens zehn Verletzte

Bei einem russischen Luftangriff auf ein fünfstöckiges Wohnhaus in Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens zehn Menschen verletzt worden, darunter ein dreijähriges Kind. Das teilt Bürgermeister Ihor Terechow mit. Nach Angaben des Gouverneurs der Region, Oleh Synjehubow, wurde das Gebäude im Stadtteil Saltiwka zwischen dem dritten und vierten Stock getroffen. Mehrere Etagen seien zerstört worden. Es wird befürchtet, dass sich noch Menschen unter den Trümmern befinden.

Bilder in den sozialen Medien zeigen brennende Autos vor dem Gebäude und Feuerwehrleute, die sich durch Rauch und Trümmer kämpfen. Charkiw, nur 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, ist seit Beginn des Krieges vor mehr als zweieinhalb Jahren immer wieder Ziel russischer Angriffe.

Donnerstag, 3. Oktober

23.25 Uhr: Angriff auf Wohnviertel – Selenskyi erneuert Forderung

Bei einem neuen russischen Bombenangriff auf das Wohnviertel Saltiwka im Norden der ostukrainischen Großstadt Charkiw sind mehrere Menschen verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen seien acht Menschen verletzt worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Abend im sozialen Netzwerk X mit.

Selenskyi veröffentlichte auch ein Video, auf dem unter anderem schwere Zerstörungen und ein brennendes Auto zu sehen waren und erneuerte seine Forderung zur Lieferung und die Freigabe von Waffen mit großer Reichweite, um damit Ziele im russischen Hinterland zu treffen. "Damit solche russischen Angriffe aufhören, muss die Ukraine die erforderliche und vor allem ausreichende Unterstützung aus der Welt, von Partnern, erhalten", sagte Selenskyj.

22.05 Uhr: Selenskyj fordert Koalition für Ukraine wie im Fall Israel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts der schwierigen militärischen Lage im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg vom Westen eine entschlossenere Hilfe wie im Fall Israels gefordert. "Jedes Mal im Nahen Osten während der brutalen iranischen Angriffe sehen wir die Zusammenarbeit der internationalen Koalition", sagte Selenskyj in seiner in Kiew veröffentlichten abendlichen Videoansprache. Er dankte allen Staaten, die dabei helfen, die ukrainische Flugabwehr zu stärken. Aber es sei mehr möglich.

"Und wir können eine noch größere Wirksamkeit erreichen. Wir können dem russischen Terror ein Ende setzen, indem wir Shahed-Drohnen abschießen, indem wir in Zusammenarbeit Raketen abschießen", sagte Selenskyj mit Blick auf russische Angriffe auch nahe der Grenze von Nato-Mitglied Rumänien. Dort hätten die russischen Drohnen zivile Infrastruktur, einen Fährhafen, Lastwagen und eine Lagerhalle mit Getreide im Visier gehabt.

Es sei nötig, die Partner im Westen von jenen Schritten zu überzeugen, die die militärische Lage radikal und strategisch ändern können. Dafür brauche es Waffen mit großer Reichweite, sagte Selenskyj. Er fordert bereits seit Monaten vom Westen die Freigabe der Waffen für Angriffe auf Ziele weit im russischen Hinterland, um Moskau in dem Krieg zu schwächen. «Wir brauchen wirklich diese Entschlossenheit von unseren Partnern», betonte er.

17.15 Uhr: Kreml - Es gibt keine Themen für Putin und Scholz

Der Kreml hat kühl auf Spekulationen über ein bevorstehendes Telefonat zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und Russlands Präsident Wladimir Putin reagiert. "Auf den ersten Blick gibt es keine gemeinsamen Themen, unsere Beziehungen wurden faktisch auf den Nullpunkt geführt und nicht auf unsere Initiative hin", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

16.18 Uhr: Kiew untersucht mutmaßliche Hinrichtung von ukrainischen Kriegsgefangenen

Nach der mutmaßlichen Hinrichtung von 16 ukrainischen Kriegsgefangenen durch die russische Armee im Gebiet der Stadt Pokrowsk hat die ukrainische Staatswaltschaft Ermittlungen eingeleitet. Diese stützten sich auf Informationen aus Onlinenetzwerken, darunter ein Video der mutmaßlichen Hinrichtung, hieß es am späten Dienstag in einer Mitteilung des ukrainischen Generalstaatsanwalts Andrij Kostin. Ermittelt werde wegen "Verletzung von Kriegsgesetzen und -gebräuchen" sowie "vorsätzlicher Tötung". 

14.20 Uhr: Ukrainische Armee bestätigt Verlust von Wuhledar

Die ukrainische Armee hat den Verlust ihres Vorpostens Wuhledar im Osten des Landes offiziell bestätigt. Das Oberkommando habe den Rückzug aus der lange umkämpften Stadt genehmigt, "um Personal und militärische Ausrüstung zu retten", teilte die zuständige Armeegruppe auf ihrem Telegram-Kanal mit. 

Militärbeobachter beider Seiten hatten schon am Dienstag berichtet, dass russische Truppen die Bergarbeiterstadt im Gebiet Donezk erobert hätten.

13.27 Uhr: Ukraine ordnet Rückzug ihrer Soldaten aus Wuhledar an

Die Ukraine hat den Rückzug ihrer Soldaten aus der umkämpften ostukrainischen Stadt Wuhledar angeordnet. Dadurch solle eine Einkesselung durch russische Truppen vermieden werden, teilt das für den Osten zuständige Oberkommando des ukrainischen Militärs mit. "Ziel ist es, Personal und militärisches Gerät zu bewahren und Stellungen für weitere Aktionen zu beziehen", heißt es in der Erklärung.

04.56 Uhr: Ukraine verliert Wuhledar im Osten

Die Ukraine hat nach inoffiziellen Berichten an ihrer Ostfront einen seit mehr als zwei Jahren verteidigten Vorposten verloren: die Bergarbeiterstadt Wuhledar. Nach mehrmonatigen Angriffen rückten russische Truppen in die stark zerstörte Stadt im Gebiet Donezk ein, die vor dem Krieg knapp 15.000 Einwohner hatte. Russische Militärblogs veröffentlichten Fotos von russischen Flaggen auf mehreren Gebäuden. Auch ukrainische Militärbeobachter markierten auf ihren Karten Wuhledar als russisch kontrolliert. Von offizieller ukrainischer Seite wurde der Verlust der Stadt bislang nicht bestätigt.

Mittwoch, 2. Oktober

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

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