Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Verteidigungsminister Boris Pistorius
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Medien – Deutschland liefert Ukraine KI-Drohnen

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 47 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 47 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 18. bis 24. November im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Mittwoch, 20. November 2024

22.17 Uhr: Mehr Medienberichte über "Storm Shadow"-Einsatz

Die Berichte über einen ukrainischen Einsatz von "Storm-Shadow"-Marschflugkörpern gegen Russland verdichten sich. Mehrere der von Großbritannien gelieferten Raketen seien auf mindestens ein russisches Militärziel abgefeuert worden, berichtete die Zeitung "Financial Times" unter Berufung auf einen nicht namentlich genannten westlichen Beamten. Laut der Zeitung "Times" haben Regierungsquellen den Einsatz der Marschflugkörper bestätigt. Zwölf der Raketen seien am Mittwochmorgen auf die russische Grenzregion Kursk abgefeuert worden, die teilweise von ukrainische Truppen kontrolliert wird, berichtete die Zeitung unter Berufung auf russische Sender.

Der "Guardian" berichtete, Großbritannien habe der Ukraine erlaubt, die gelieferten Raketen in Russland einzusetzen - als Reaktion auf die Stationierung nordkoreanischer Truppen an der Grenze. Auch die Fernsehsender Sky News und BBC berichteten über den Einsatz der Storm Shadow-Raketen.

Sowohl das Büro von Premierminister Keir Starmer als auch das britische Verteidigungsministerium lehnten auf Anfrage eine Stellungnahme ab. Die Marschflugkörper aus britisch-französischer Produktion wurden bereits im Sommer 2023 geliefert und haben eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern. Sie durften aber bisher nicht gegen Ziele in Russland eingesetzt werden.

21.15 Uhr: Selenskyj - "Panik hilft nur Russland"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, keine Panik zu verbreiten. "Die informative Aufladung, die es heute gab, die panischen Nachrichten, die verschickt wurden, alles das hilft nur Russland", sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Russland sei natürlich ein "verrückter Nachbar", aber dies gelte am 1001 Kriegstag genauso wie an jedem anderen Kriegstag zuvor. Die Ukrainer hingegen sollten sich nicht verrückt machen lassen - die Flugabwehr werde weiter verstärkt, sagte er. 

Selenskyj traf seine Aussagen vor dem Hintergrund der Schließung einiger Botschaften in Kiew. Das hatte für Unruhe in der Bevölkerung gesorgt. In der Ukraine wächst bei vielen Menschen die Sorge, dass Russland den Krieg noch einmal eskalieren lassen könnte, nachdem die Ukraine Medienberichten zufolge weitreichende westliche Waffen gegen russisches Territorium eingesetzt hat.

21.12 Uhr: Russland schenkt Nordkorea Zootiere

Russland hat dem Zoo der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang mehr als 70 Tiere geschenkt. Die Regierung in Moskau teilte mit, die Tiere seien an Bord eines Regierungsflugzeugs nach Nordkorea geflogen worden. Sie seien von russischen Beamten und Experten des Moskauer Zoos begleitet worden.

"Historisch gesehen haben Tiere immer eine besondere Rolle in den Beziehungen zwischen Staaten gespielt", sagte der russische Minister für natürliche Ressourcen, Alexander Koslow, der mit den Tieren reiste, im Fernsehen. "Sie wurden als Zeichen der Unterstützung, Freundlichkeit und Fürsorge überreicht." Teil des Geschenks an Pjöngjang waren der Regierung zufolge ein afrikanischer Löwe, zwei Bären, zwei Hausyaks, 25 Fasane, 40 Mandarin-Enten und fünf weiße Kakadus.

Nach Einschätzung amerikanischer, südkoreanischer und ukrainischer Geheimdienste hat Nordkorea bis zu 12.000 Soldaten nach Russland entsandt, um gegen die Ukraine zu kämpfen.

21.10 Uhr: Selenskyj begrüßt angekündigte US-Landminen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Zustimmung der USA zur Lieferung von Antipersonenminen an sein Land begrüßt. Die Minen seien "sehr wichtig", um den Vormarsch der russischen Armee in der Ostukraine zu stoppen, sagte Selenskyj.

19.33 Uhr: Austin – Minen wegen neuer Kampftaktik der Russen

Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die Entscheidung der US-Regierung, der Ukraine Landminen zu liefern, mit einer neuen Kampftaktik der Russen begründet. Diese setzten im Donbass nun mehr Soldaten zu Fuß ein, als mit Panzern und anderen schweren Fahrzeugen vorzupreschen, sagte Austin: "Sie gehen zu Fuß, um sich zu nähern und den Weg für die mechanisierten Kräfte zu ebnen." 

Deshalb seien die Antipersonenminen ein wirksames Mittel, um das Vordringen der russischen Einheiten im Donbass zu verlangsamen. Vorteil der US-Minen sei, dass man kontrollieren könne, wann sie sich selbst aktivierten und detonierten. "Und das macht sie letztendlich viel sicherer als die, die sie [die Ukrainer]selbst herstellen", so Austin.

Laut "Washington Post" ist der Einsatz der US-Minen auf den Osten der Ukraine beschränkt. Es sollten spezielle Minen geliefert werden, die sich nach einer gewissen Zeit selbst zerstören oder deren Batterieladung zeitlich begrenzt sei. Dem Bericht zufolge haben ukrainische Militärs bereits zugesagt, diese Minen nicht in dicht besiedelten Gebieten auszulegen.

19.11 Uhr: Ukraine – Russen richteten wohl Kriegsgefangene hin

Ukrainische Behörden haben neue Fälle von möglichen Hinrichtungen ukrainischer Kriegsgefangener durch russische Soldaten öffentlich gemacht. Der Staatsanwaltschaft zufolge sind bereits vor gut anderthalb Wochen bei dem Ort Nowodmytriwka im ostukrainischen Gebiet Donezk zwei ukrainische Soldaten durch Russen erschossen worden. Zuvor hätten sich die beiden wehrlosen Männer nackt ausziehen müssen, schrieb die Behörde. Zudem sollen drei Verwundete an dieser Stellung im Frontabschnitt Pokrowsk getötet worden sein.

Parallel dazu informierte der Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez auf seinem Telegram-Kanal über einen weiteren Fall im russischen Gebiet Kursk, ohne Details zu nennen. Der Vorfall sei über soziale Netzwerke bekanntgeworden. Lubinez habe die Vereinten Nationen und das Internationale Rote Kreuz per Brief davon in Kenntnis gesetzt. Der ukrainische staatliche TV-Sender Freedom zeigte zu der Nachricht bei Telegram mutmaßlich von einer Drohne gemachte Aufnahmen, wie gut ein Dutzend Menschen erschossen werden.

19.06 Uhr: Menschenrechtler – In Belarus mindestens 200 Ukraine-Unterstützer verurteilt

Laut der Menschenrechts-Organisation Wjasna wurden in Belarus seit Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine mindestens 200 Ukraine-Unterstützer zu Haftstrafen verurteilt. Ihnen seien Extremismus oder Verschwörung gegen den Staat vorgeworfen worden. Es seien Gefängnisstrafen von einem bis 25 Jahren verhängt worden. Mindestens 1671 Menschen seien in Belarus festgenommen worden, weil sie sich gegen den Krieg ausgesprochen oder Solidarität mit der Ukraine bekundet hätten. Im Bericht ist auch von Folter die Rede. Einige Betroffene seien unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten worden oder hätten sich unter Zwang psychiatrischen Behandlungen unterziehen müssen, hieß es von Wjasna.

Der Präsident von Belarus, Lukaschenko, ist mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbündet.

17.34 Uhr: Deutschland hat Ukraine weitere Waffen geschickt

Deutschland hat der Ukraine weitere Militärhilfe gegen den russischen Angriffskrieg zukommen lassen. Es handelt sich unter anderem um vier weitere Panzerhaubitzen 2000 sowie sieben Haubitzen M109. Das zeigt die aktualisierte Liste der Bundesregierung zu Rüstungshilfen. Dazu wurden 41.000 Schuss Artilleriemunition vom Kaliber 155 mm geliefert, mehr als 100.000 Schuss Munition für Handfeuerwaffen, mehr als 300 Aufklärungsdrohnen verschiedener Typen sowie Sanitätsmaterial.

Ebenfalls zum Paket gehören 47 weitere minengeschützte Fahrzeuge MRAP zum Transport von Infanteristen im Frontgebiet, acht Luftlandefahrzeuge vom Typ Caracal, zwei weitere Brückenlegepanzer Biber, drei Minenräumpanzer Wisent sowie acht Schwerlastsattelzüge Oshkosh.

17.05 Uhr: USA sagen Ukraine weitere Militärhilfe zu

Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärausrüstung zur Verfügung. Das Paket habe einen Umfang von rund 275 Millionen US-Dollar (rund 261 Millionen Euro), teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Es enthalte unter anderem Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ Himars, das eine Reichweite von rund 80 Kilometern hat. Geliefert würden auch Drohnen sowie Artilleriemunition der Kaliber 155 und 105 Millimeter und Panzerabwehrwaffen.

Die USA sind der größte Waffenlieferant der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Nach Angaben des Pentagons haben die USA seit Kriegsbeginn militärische Hilfen im Umfang von mehr als 60,4 Milliarden US-Dollar (rund 55,7 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt.

16.10 Uhr: Bloomberg - Ukraine beschießt Russland mit britischen Raketen

Die Ukraine hat nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg erstmals russisches Gebiet mit britischen Raketen des weiterreichenden Typs Storm Shadow beschossen. Das berichtet die Agentur unter Berufung auf einen nicht identifizierten westlichen Regierungsvertreter. Ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer erklärt, sein Büro werde sich nicht zu Berichten oder operativen Angelegenheiten äußern. Großbritannien hatte zuvor zwar erklärt, die Ukraine könne Storm-Shadow-Marschflugkörper nur innerhalb des ukrainischen Territoriums einsetzen. Zugleich drängte die Regierung in London darauf, dass die USA eine Erlaubnis für den Einsatz solcher Waffen auch auf russischem Gebiet erlaubten. Dem hat US-Präsident Joe Biden Insidern zufolge für US-Raketen mittlerweile stattgegeben.

15.45 Uhr: USA erlauben Ukraine Landminen-Einsatz gegen Russland

Nach reichweitenstärkeren Raketen aus amerikanischer Herstellung darf die Ukraine künftig auch von den USA gelieferte Landminen im Krieg gegen die russischen Angriffstruppen einsetzen. Grund für die Änderung der US-Position im Bezug auf diese sogenannten Antipersonenminen sei eine sich verändernde Taktik des russischen Militärs, sagte Pentagonchef Lloyd Austin am Mittwoch während eines Besuchs in Laos. Man müsse der Ukraine dabei helfen, den Vormarsch der russischen Bodentruppen aufzuhalten.

Bei den Landminen, die die USA zur Verfügung stellen würden, könne man kontrollieren, wann sie sich aktivieren und detonieren, sagte Austin weiter. Letztendlich seien sie damit viel sicherer als Minen, die von der Ukraine selbst hergestellt würden.

14.05 Uhr: Ukraine: Warnung vor Raketenangriffen von Russland gefälscht

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Geheimdiensts einen "massiven informationspsychologischen Angriff" gegen die Ukraine inszeniert. Über Messengerdienste und soziale Netzwerke sei eine Falschnachricht verbreitet worden, in der vor unmittelbar bevorstehenden Raketen- und Bombenangriffen auf ukrainischen Städte gewarnt worden sei. Die Botschaft sei gefälscht, sie enthalte für psychologische Einsätze Russlands typische Grammatikfehler. Die USA hatten am Vormittag ihre Botschaft geschlossen. Sie begründeten dies mit konkreten Hinweisen auf einen "potenziell erheblichen Luftangriff". Italien und Griechenland ließen daraufhin ihre Vertretungen in der ukrainischen Hauptstadt ebenfalls schließen. Die Botschaften Deutschlands und Frankreichs blieben offen.

13.24 Uhr: Luftalarm in Kiew und anderen Regionen der Ukraine

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Regionen des Landes ist Luftalarm ausgelöst worden. Die Warnung sollte nicht ignoriert werden, teilte der Chef der Präsidialverwaltung mit.

13.02 Uhr: Auswärtiges Amt bestätigt Festnahme von Deutschem in Russland

Das Auswärtige Amt hat russische Medienberichte bestätigt, wonach ein deutscher Staatsangehöriger in der russischen Exklave Kaliningrad festgenommen wurde. "Der Fall ist uns bekannt", sagte eine Ministeriumssprecherin. Anders, als die russischen Medienberichte suggerieren würden, sei die Festnahme jedoch nicht erst kürzlich erfolgt. "Die Festnahme hat bereits im Oktober stattgefunden", fuhr die Sprecherin fort.

13.01 Uhr: Käßmann kritisiert US-Erlaubnis für Raketenbeschuss Russlands

Die Theologin Margot Käßmann blickt mit Besorgnis auf die Entscheidung der USA, der Ukraine den Einsatz weitreichender Raketen auf Ziele in Russland zu erlauben. "Das bedeutet eine weitere Eskalation des Krieges", sagte die frühere hannoversche Landesbischöfin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Stattdessen sollten Strategien für einen Waffenstillstand entwickelt werden, "damit das Töten endlich ein Ende findet".

13.00 Uhr: Beschädigte Ostsee-Kabel: Kreml weist Vorwurf der möglichen Beteiligung zurück

Der Kreml hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach Russland an der Beschädigung von zwei Unterwasserkabeln in der Ostsee beteiligt gewesen sein soll. Es sei "absurd, Russland weiterhin ohne jegliche Grundlage für alles zu beschuldigen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Weiter bezeichnete er die Vorwürfe als "lächerlich" angesichts "fehlender Reaktionen auf Sabotageakte der Ukraine in der Ostsee".

12.59 Uhr: Papst trifft ukrainische First Lady Selenska

Papst Franziskus hat Olena Selenska (46), die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, in Audienz empfangen. Das teilte der Vatikan ohne Angaben zu Gesprächsinhalten mit. In Rom besuchte Selenska außerdem das päpstliche Kinderkrankenhaus Bambino Gesu, in dem auch ukrainische Kinder medizinisch behandelt werden.

11.44 Uhr: Erdogan – Lehne US-Raketen-Erlaubnis ab

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt es ab, dass die USA der Ukraine den Einsatz weitreichender Raketen gegen Ziele in Russland erlaubt haben. Er sei dagegen, weil das den Konflikt anheizen werde, zitierte der Sender CNN Türk Erdogan. Solche Entwicklungen könnten die Region und die Welt an den Rand eines größeren Krieges bringen. Sowohl Russland als auch die Ukraine sollten Zurückhaltung üben. Die Türkei ist wie die USA ein Mitglied der Nato.

11.43 Uhr: Nach russischer Atomwaffen-Erklärung – China ruft im Ukraine-Krieg zur Deeskalation auf

Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg hat China zu "Ruhe" und "Zurückhaltung" aufgerufen. "Unter den gegebenen Umständen sollten sich alle Parteien ruhig verhalten und Zurückhaltung üben und durch Dialog und Konsultationen zusammenarbeiten, um Spannungen und strategische Risiken zu vermeiden", sagte Außenamtssprecher Lin Jian.

10.31 Uhr: Kreml – Einfrieren von Konflikt unpassend für Russland

Ein Einfrieren des Ukraine-Kriegs wäre nach Angaben des Kreml für Russland aus Sicht von Präsident Wladimir Putin keine passende Option. Allerdings sei Putin offen für Verhandlungen, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow.

Insidern zufolge ist Putin offen für Gespräche mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump über eine Feuerpause in der Ukraine. Der Kreml könnte demnach einem Einfrieren des Kriegs entlang der Frontlinien weitgehend zustimmen. Im Frühjahr 2022 hatte Russland die Ukraine überfallen.

09.41 Uhr: Russlands Spionagechef droht mit Konsequenzen

Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes, Sergej Naryschkin, droht mit Konsequenzen nachdem die USA der Ukraine erlaubt haben, mit weitreichenden amerikanischen Raketen auch Ziele in Russland anzugreifen. Versuche von Nato-Staaten, ukrainische Raketenangriffe tief im Inneren Russlands zu erleichtern, würden nicht ungestraft bleiben, sagte er laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur RIA.

09.40 Uhr: Ukraine – Kommandoposten in Russland getroffen

Der ukrainische Militärgeheimdienst meldet einen "erfolgreichen Treffer" eines russischen Kommandopostens in der russischen Grenzregion Belgorod. Der Posten habe sich in dem Ort Gubkin rund 168 Kilometer von der Grenze entfernt befunden. In der Mitteilung wird nicht erläutert, wer den Angriff ausführte, wann er stattfand und welche Waffen dafür eingesetzt wurden.

Am Dienstag hatte die Ukraine nach eigenen Angaben erstmals mit weiterreichenden US-Raketen russisches Gebiet angegriffen.

09.39 Uhr: Frankreich – Putins Atomdoktrin reine Rhetorik

Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot hat die neue russische Atomdoktrin als reine Rhetorik bezeichnet. "Wir lassen uns nicht einschüchtern", sagte er dem TV-Sender France 2. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Dienstag die aktualisierte Atomdoktrin unterzeichnet. Darin heißt es, dass Russland im Falle eines konventionellen Raketenangriffs, der mit Unterstützung einer Atommacht vorgenommen wird, selbst den Einsatz von Atomwaffen in Betracht ziehen kann.

09.28 Uhr: Belarus verurteilt US-Waffen-Entscheidungen

Der enge Russland-Verbündete Belarus verurteilt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA eine Entscheidung der USA, die Ukraine mit Minen zu beliefern. Es sei zudem unverantwortlich, dass die USA der Ukraine den Einsatz von amerikanischen Raketen gegen Ziele in Russland erlaubten, zitiert RIA den Chef des belarussischen Generalstabs, Pawel Muraweiko, der auch erster stellvertretender Verteidigungsminister ist. Nach Angaben eines US-Regierungsvertreters, der namentlich nicht genannt werden will, hat der scheidende US-Präsident Joe Biden die Lieferung von Antipersonenminen an die Ukraine genehmigt.

08.47 Uhr: Südkorea – Rund 10.900 Nordkoreaner nach Kursk entsandt

Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben rund 10.900 Soldaten zur Verstärkungen russischer Einheiten in die umkämpfte russische Region Kursk entsandt. Sie würden als Teil der russischen Luftlandeeinheiten und der Marineinfanterie eingesetzt, sagte der Abgeordnete Lee Seong Kweun. Er ist Mitglied des parlamentarischen Geheimdienstausschusses und beruft sich auf Erkenntnisse des südkoreanischen Spionagedienstes NIS. Zudem habe Nordkorea weitere Waffen für den Krieg in der Ukraine geliefert, darunter Mehrfachraketenwerfer und Panzerartillerie.

08.45 Uhr: Insider – Putin offen für Feuerpausen-Gespräche mit Trump

Der russische Staatschef Wladimir Putin ist Insidern zufolge offen für Gespräche mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump über eine Feuerpause in der Ukraine. Er schließe jedoch größere territoriale Zugeständnisse aus und bestehe darauf, dass die Ukraine ihre Nato-Beitrittsambitionen aufgebe, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von fünf mit den Überlegungen des Kremls vertrauten Personen. Der Kreml könne einem Einfrieren des Konflikts entlang der Frontlinien weitgehend zustimmen.

Über die genaue Aufteilung der vier östlichen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson bestehe möglicherweise Verhandlungsspielraum, sagten drei der Insider. Einen Nato-Beitritt der Ukraine oder einer Anwesenheit von Nato-Truppen auf ukrainischem Boden würde Russland nach Angaben aller fünf Insider nicht dulden. Moskau sei aber offen für Gespräche über Sicherheitsgarantien für die Ukraine.

08.15 Uhr: Ukraine beziffert Umweltschäden durch russische Invasion auf 71 Milliarden Dollar

Die Ukraine geht davon aus, dass die im Februar 2022 begonnene russische Invasion in das Land bisher Umweltschäden in der Größenordnung von 71 Milliarden Dollar (67 Milliarden Euro) verursacht hat. Das teilte die ukrainische Umweltministerin Swetlana Gryntschuk am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku mit. "Die Natur ist ein stilles Opfer dieses Krieges", sagte Gryntschuk.

07.59 Uhr: Südkorea - Nordkorea liefert mehr konventionelle Waffen an Russland

Nordkorea hat südkoreanischen Geheimdienstlern zufolge kürzlich zusätzliche Waffensysteme nach Russland geschickt. Zur Lieferung hätten selbstfahrende Kanonenhaubitze vom Kaliber 170mm und 240mm-Mehrfachraketenwerfersysteme gehört, berichtete der Abgeordnete Lee Seong Kweun aus einer nichtöffentlichen Sitzung mit Mitarbeitern des nationalen Geheimdiensts im Parlament in Seoul. Der Geheimdienst sei zur Einschätzung gelangt, dass es sich dabei um Artilleriesysteme handele, die das russische Militär nicht in seinem Arsenal habe.

07.37 Uhr: Russische Medien - Deutscher Staatsbürger festgenommen

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat staatlichen Medien zufolge eine Person mit deutscher Staatsangehörigkeit festgenommen. Sie sei mutmaßlich an der Organisation einer Explosion an einer Gasverteilstation in Kaliningrad im März beteiligt gewesen. Zudem soll sie den Berichten zufolge versucht haben, nach Russland einzureisen.

07.07 Uhr: USA - Botschaft in Kiew wegen Hinweis auf möglichen Luftangriff geschlossen

Die US-Botschaft in Kiew hat nach Angaben des amerikanischen Außenministeriums Hinweise auf einen möglicherweise bevorstehenden schwerwiegenden Luftangriff am Mittwoch erhalten und bleibt geschlossen. US-Bürger sollen sich darauf vorbereiten, für den Fall eines Luftalarms Schutzräume aufzusuchen, teilte die Konsularabteilung des US-Außenministeriums auf der Online-Plattform X mit.

06.40 Uhr: Russland - 44 ukrainische Drohnen abgefangen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 44 ukrainische Drohnen abgefangen. Darunter seien 20 Drohnen gewesen, die über der nordwestlichen Region Nowgorod von der Luftabwehr abgeschossen worden seien, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die weiteren 24 Drohnen seien über mehreren Gebieten im zentralen und westlichen Teil Russlands zerstört worden. Zu Schäden infolge der Angriffe machte das Ministerium keine Angaben.

05.00 Uhr: Landminen-Monitor verzeichnet gestiegene Opferzahlen

Immer mehr Menschen werden Opfer von Landminen oder explosiven Kriegsresten. Das geht aus dem aktuellen Landminen-Report 2024 hervor, wie die Hilfsorganisation Handicap International am Mittwoch in München mitteilte. So seien 2023 in insgesamt 55 Staaten mindestens 5.757 Menschen auf diese Weise getötet oder verletzt worden. Das entspreche einem Anstieg um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei 84 Prozent dieser Opfer habe es sich um Zivilisten gehandelt. Unter ihnen wiederum seien fast 1.500 Kinder gewesen.

Zu den zehn Ländern mit den meisten registrierten Opfern zählten 2023 den Angaben zufolge: Myanmar (1.003), Syrien (933), Afghanistan (651), Ukraine (580), Jemen (499), Nigeria (343), Burkina Faso (308), Mali (174), Äthiopien (106) und Irak (102). Antipersonen-Minen seien zwischen Mitte 2023 und Oktober 2024 vom Iran, von Myanmar, Nordkorea und Russland eingesetzt worden.

04.38 Uhr: Schweigen auf Kanälen zwischen Moskau und Washington

Zwischen Washington und Moskau herrscht trotz ständig öffentlich ausgetragener Differenzen seit über zweieinhalb Jahren eisiges Schweigen. Das 1962 nach der Kuba-Krise eingeführte sogenannte Rote Telefon gebe es schon lange nicht mehr, verriet Kremlsprecher Dmitri Peskow der Staatsagentur Tass. Stattdessen nutzen der Kreml und das Weiße Haus modernste Mittel zur direkten Kommunikation der Präsidenten. "Wir haben besonders geschützte Kommunikationskanäle, sogar für Videokonferenzen."

Allerdings herrsche auch auf diesen neuen Kanälen schon länger Schweigen, sagte Peskow. Das letzte direkte Gespräch auf diesem Weg hatten Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden am 12. Februar 2022 geführt, nur kurz vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

03.02 Uhr: USA liefern Ukraine Antipersonenminen

Nach der Freigabe an Kiew zum Einsatz von weitreichenden Waffen gegen Ziele in Russland hat US-Präsident Joe Biden nach übereinstimmenden Medienberichten nun auch die Lieferung von Schützenminen an die Ukraine angeordnet. Grund für die Meinungsänderung im Weißen Haus sei das stetige Vorrücken russischer Truppen im Donbass, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf ranghohe Vertreter der US-Regierung. Der Einsatz dieser Schützenminen, auch als Antipersonenminen bekannt, werde jedoch auf den Osten der Ukraine beschränkt. Zudem sollten spezielle Minen geliefert werden, die sich nach einer gewissen Zeit selbst zerstören oder deren Batterieladung zeitlich begrenzt sei.

02.53 Uhr: Selenskyj – Bei Einschnitten bei US-Militärhilfe "werden wir verlieren"

Im Fall von Einschnitten bei der US-Militärhilfe für Kiew wird die Ukraine nach Einschätzung ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den Krieg gegen Russland verlieren. "Wenn sie kürzen, (...) werden wir verlieren, denke ich", sagte Selenskyj bei einem Interview mit dem US-Sender Fox News am Dienstag. "Wir werden kämpfen. Wir haben unsere Produktion, aber es reicht nicht aus, um sich durchzusetzen." Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, die Unterstützung für Kiew im Abwehrkrieg gegen Russland massiv zu kürzen.

Dienstag, 19. November 2024

23.19 Uhr: Strack-Zimmermann - Ukraine kann Krieg noch gewinnen

Für die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im EU- Parlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), ist die Freigabe weitreichender Raketen an die Ukraine durch die USA längst überfällig gewesen. Im Interview mit BR24 sagte sie, völkerrechtlich sei das erlaubt. Man wisse, wo sich die Abschussrampen und Munitionsdepots auf russischem Gebiet befänden. Und es sei die beste Verteidigung, zu verhindern, dass diese Raketen, Marschflugkörper und Drohnen abgeschossen würden. "Insofern würde ich das nicht als Eskalation bezeichnen. Dass Russland das nicht gut findet, ist klar. Aber die Ukraine 1.000 Tage zu bombardieren und zu glauben, das eigene Land wird davon nicht berührt, das ist schon bemerkenswert", sagte Strack-Zimmermann.

Die Verteidigungs-Expertin betonte in dem Interview, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland gewinnen könne – vorausgesetzt, die Amerikaner und alle europäischen Staaten ließen ihr mehr Material zukommen. "Wir haben ja nicht nur heute immer wieder die Diskussion, ob wir den Taurus-Marschflugkörper der Ukraine zur Verfügung stellen, um eben zu verhindern, dass weiter Waffen in die Ostukraine transportiert werden, dass Raketen abgeschossen werden. Ich weiß, dass der Kanzler das nicht will. Es ist aber an der Realität vorbei, denn es wäre natürlich richtig, es jetzt zu machen."

Strack-Zimmermann machte in dem Interview auch deutlich, dass Russlands Präsident Putin "alle Register ziehe". Rund 11.000 nordkoreanische Soldaten seien auf russischem Staatsgebiet bzw. in der Ostukraine. Der Iran versorge Russland darüber hinaus mit Waffen. Und letztlich habe Putin auch China an seiner Seite. Gerade deshalb sei es wichtig, die Ukraine weiter zu unterstützen.

21.33 Uhr: Gouverneure - Ukraine attackiert russische Regionen mit Drohnen

Bei einem massiven Drohnenangriff der Ukraine ist es zu Schäden in mehreren russischen Regionen gekommen. "In der Stadt Alexejewka sind durch den Absturz von Drohnentrümmern auf dem Territorium eines Unternehmens Produktionshallen beschädigt worden", schrieb der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, bei Telegram. Zudem seien ein Infrastrukturobjekt und eine Stromleitung getroffen worden.

Einen Einschlag gab es demnach auch in der benachbarten Region Woronesch. Dort sei ein Brand in einem Industriebetrieb nach einem Drohnenangriff ausgebrochen, teilte Gouverneur Alexander Gussew mit. Seinen Angaben nach wurden in dem Betrieb, der von fünf Drohnen attackiert wurde, keine militärischen Güter hergestellt. Der Brand wurde später gelöscht. Tote und Verletzte gab es nicht.

Drohnenangriffe wurden auch aus den Regionen Brjansk und Tula gemeldet. Über Schäden wurde dort bisher nichts bekannt.

20.40 Uhr: Scholz warnt China vor Waffenlieferungen an Russland

Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach seinem Gespräch mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt. Er habe in dem Gespräch klargemacht, "dass wir Waffenlieferungen aus China nicht akzeptieren werden, nicht akzeptieren wollen", sagte Scholz nach Abschluss des G20-Gipfels in einem Interview von ZDF-"heute". Ähnlich würden das Thema auch die US-amerikanische, die französische und die britische Regierung bei China ansprechen. "Es ist wichtig, dass man klare Worte findet und dass man Dinge bespricht, die von Bedeutung sind", so Scholz.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass China seinen Verbündeten Russland mit der Produktion von Drohnen unterstützt, die für Angriffe auf ukrainisches Territorium verwendet werden können. Nach Angaben von Diplomaten soll es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Russland, China und dem Iran handeln. China weist die Vorwürfe bislang zurück.

20.16 Uhr: Scholz will Reichweitenbegrenzung von Waffen nicht aufheben

Kanzler Olaf Scholz ist nach einer entsprechenden US-Entscheidung dagegen, die Reichweitenbeschränkung für von Deutschland an die Ukraine gelieferte Waffen wie etwa Raketenwerfer aufzuheben. Die USA hätten die Reichweitenbeschränkung in bestimmten Bereichen aufgehoben, sagte der SPD-Politiker zum Abschluss des Gipfels der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer im brasilianischen Rio de Janeiro und fügte hinzu: "Ich bin dagegen, dass wir das in gleicher Weise machen."

19.20 Uhr: Scholz enttäuscht über G20-Erklärung zur Ukraine

Kanzler Olaf Scholz hat sich enttäuscht gezeigt, dass in der Abschlusserklärung des G20-Gipfels die Verantwortung Russlands für den Angriffskrieg in der Ukraine nicht deutlich benannt wurde. Der russische Präsident Wladimir Putin lasse die Ukraine seit 1.000 Tagen gnadenlos bombardieren, "1.000 Tage, in denen Menschen für den blinden Größenwahn, für die Absicht, sein Land einfach mit Gewalt zu vergrößern, leiden müssen", sagte der SPD-Politiker zum Abschluss des Treffens der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer im brasilianischen Rio de Janeiro. 

Er sagte weiter: "Das ist dann zu wenig, wenn diese 20 keine deutlichen Worte zur Verantwortung Russlands in dieser Frage finden. Das hätte ich mir gerne anders gewünscht."

19.13 Uhr: Starmer kritisiert Russlands Erneuerung der Atomdoktrin

Der britische Premierminister Keir Starmer hat die Erneuerung der russischen Atomwaffendoktrin und Äußerungen russischer Politiker scharf kritisiert. "Aus Russland kommt unverantwortliche Rhetorik und das wird uns nicht von unserer Unterstützung für die Ukraine abhalten", sagte der Labour-Politiker bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des G20-Gipfels im brasilianischen Rio de Janeiro.

Großbritannien habe von Anfang an an der Seite der Ukraine gestanden und es müsse sichergestellt werden, dass Kiew alles habe, was es brauche, um den Krieg gegen Putin zu gewinnen, so Starmer weiter. 

19.09 Uhr: Scholz lehnt Taurus-Lieferungen an die Ukraine weiter ab

Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt trotz der Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung weit reichende Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine weiter ab. Er habe "sehr früh entschieden, dass die Lieferung von Marschflugkörpern aus meiner Sicht ein Fehler wäre, aus vielen Gründen", sagte Scholz am Dienstag nach Abschluss des G20-Gipfels in Rio de Janeiro.

Weil Taurus eine so große Reichweite habe, müsse man sich auch mit der Zielkontrolle befassen, sagte er in Anspielung auf die Reichweite von 500 Kilometer, womit auch Moskau erreicht werden könnte. "Und das wiederum würde eine Beteiligung bedeuten, die ich nicht richtig finde. Deshalb sage ich ausdrücklich, ich bleibe bei meiner Entscheidung, diese Waffe nicht zu liefern." Deutschland sei und bleibe aber der größte Unterstützer der Ukraine in Europa.

18.43 Uhr: Ukraine-Ängste schicken Börsen auf Talfahrt

Die Verunsicherung über die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg hat die Börsen ins Minus gedrückt. Der Dax schloss am Dienstag 0,7 Prozent schwächer bei 19.060,31 Zählern. Der EuroStoxx50 gab 0,8 Prozent auf 4751,23 Punkte nach. Die wichtigsten US-Indizes fanden indes keine gemeinsame Richtung und lagen zwischen minus 0,3 Prozent und plus einem halben Prozent.

18.30 Uhr: Erdogan zu geänderter Atomdoktrin - Russland muss sich schützen

Nach der Änderung der russischen Atomdoktrin spricht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan davon, dass Russland sich schützen müsse. Die Nato müsse die entsprechende Erklärung der Regierung in Moskau sorgfältig prüfen, sagt Erdogan vor der Presse in Brasilien nach dem G20-Gipfel. Die Türkei ist selbst Nato-Mitglied. Sie müsse gute Beziehungen zu Russland und auch zur Ukraine pflegen, sagt Erdogan. Seine Regierung werde sich weiter für einen Frieden einsetzen.

18.29 Uhr: Borrell - Eine Million Artilleriegeschosse an Kiew geliefert

Nach Angaben des Europäischen Auswärtigen Dienstes hat die EU ihren Plan zur Lieferung von Artilleriegeschossen an die Ukraine mit Verspätung erfüllt. "Wir haben das Ziel von einer Million Schuss Artilleriemunition erreicht", sagte EU-Chefdiplomat Josep Borrell nach einem Treffen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel. Die Munition sei an die Ukraine geliefert worden, "einige Monate später als erwartet". Ursprünglich hatte die EU die Marke von einer Million Schuss bereits bis Ende März erreichen wollen.

18.21 Uhr: BSW-Politiker Ernst - "Selenskyj will uns in diesen Krieg hineinziehen"

Der neue Co-Vorsitzende des BSW-Landesverbands Bayern, Klaus Ernst, kritisiert westliche Waffenlieferungen an die Ukraine: "Es ist so, dass dieser Krieg dringendst durch Verhandlungen gelöst werden muss", sagte er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Klaus Ernst gestand der Ukraine zwar zu, sich verteidigen zu dürfen, sagte aber: "Die Frage ist, ob das mit Waffen passiert, die aus westlicher Produktion stammen, und jetzt inzwischen auch weite Ziele im Hinterland Russlands erreichen sollen." 

Diese Erlaubnis der USA lehnt der Co-Vorsitzende des BSW-Landesverbands Bayern entschieden ab: "Wenn es jetzt stattfinden kann, heißt das, dass der Krieg weiter eskaliert, und das kann uns als Europäer und auch als Bundesrepublik Deutschland weiter zu Beteiligten machen und das ist meines Erachtens unverantwortlich gegenüber den Bürgern dieses Landes."

Dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj unterstellte der frühere Linken-Politiker: "Er will uns in diesen Krieg hineinziehen, das tut er auch immer mehr, und er ist selber ein Mensch, der sich auch gegenüber der eigenen Bevölkerung nicht so verhält, wie man's erwartet."

17.22 Uhr: Scholz warnt vor Eskalation wegen Nordkoreas Truppeneinsatz

Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei seinem Gespräch mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping vor einer Eskalation im Ukraine-Krieg wegen des Einsatzes nordkoreanischer Truppen auf russischer Seite gewarnt. Außerdem habe der Kanzler berichtet, wie "ernüchternd" sein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gewesen sei, teilte ein Regierungssprecher nach dem gut 30-minütigen Treffen am Rande des G20-Gipfels in Rio de Janeiro mit.

Bereits vorher hatte Scholz angekündigt, dass er über Rüstungsexporte nach Russland sprechen wolle. "Es ist immer ein Thema meiner Gespräche, alle davor zu warnen, dass sie letale Waffen an Russland liefern. Und deshalb wird das auch in Zukunft der Fall sein, ein zentrales Thema". Nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) geht die Bundesregierung davon aus, dass China Russland mit Drohnen unterstützt.

17.10 Uhr: Selenskyj denkt über Möglichkeit zeitweiser russischer Kontrolle einiger Gebiete nach

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Raum für eine zeitweilige russische Kontrolle ukrainischer Gebiete gelassen. "Vielleicht muss die Ukraine jemanden in Moskau überleben, um ihre Ziele zu erreichen und das gesamte Staatsgebiet wieder herzustellen", sagte Selenskyj mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) im Parlament. Dort stellte er einen Plan vor, wie sein Land dem russischen Druck besser standhalten kann. Zugleich lehnte Selenskyj formaljuristische Gebietsabtretungen weiterhin ab.

In internationalen Medien wird seit längerer Zeit darüber spekuliert, dass der Krieg in der Ukraine entlang der Frontlinie eingefroren werden könnte, ohne dass Kiew juristisch Gebiete an Russland abtritt. 

16.50 Uhr: Auch Baerbock wertet Kabelschäden als russische Sabotage

Schäden an zwei wichtigen Unterwasser-Kabeln in der Ostsee binnen 48 Stunden haben in Deutschland, Finnland und Schweden den Verdacht auf Sabotage laut werden lassen. Ein solcher Vorfall wecke "sofort den Verdacht, dass absichtlich Schaden angerichtet wird", erklärten Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre finnische Kollegin Elina Valtonen. Zuvor waren Schäden sowohl an einem Telekommunikations-Kabel zwischen Deutschland und Finnland als auch an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen bekannt geworden.

"Das können alles nicht einfach nur Zufälle sein", sagte Bundesaußenministerin Baerbock in Warschau bei einem Treffen europäischer Außenminister. Zudem warnte sie vor "hybriden Einschüchterungsversuchen", wobei sie auf Cyberangriffe, das Ausspähen von kritischer Infrastruktur und "plötzlich explodierende Pakete" verwies. Baerbock warf Russlands Präsident Wladimir Putin vor, mit seiner "hybriden Kriegsführung" Europa spalten zu wollen.

Unterdessen erklärte Schwedens Katastrophenschutz-Minister Carl-Oskar Bohlin, die schwedische Küstenwache und Armee hätten Schiffsverkehr verzeichnet, der sich mit den Schäden an den beiden Kabeln in der Ostsee deckte. Weitere Informationen gab Bohlin nicht.

15.24 Uhr: Lawrow lobt Deutschland - "Verantwortungsvolle Haltung"

Russlands Außenminister Sergej Lawrow lobt Deutschland für die Entscheidung, keine Langstreckenwaffen an die Ukraine zu liefern. Dies sei "eine verantwortungsvolle Haltung", sagt Lawrow. Entgegen weitreichender Forderungen von Grünen, FDP und CDU/CSU weigert sich Bundeskanzler Olaf Scholz nach wie vor, der Ukraine den Marschflugkörper Taurus mit einer Reichweite bis zu 500 Kilometer zur Verfügung zu stellen.

Zugleich kündigte er eine "entsprechende" Antwort auf den von Moskau gemeldeten ukrainischen Beschuss auf russisches Gebiet mit ATACMS-Raketen an. "Wenn Raketen größerer Reichweite von der Ukraine aus in Richtung russisches Territorium eingesetzt werden, bedeutet dies, dass sie von US-Militärexperten bedient werden", sagte Lawrow am Dienstag nach dem G20-Gipfel vor Journalisten in Rio de Janeiro. Er fügte hinzu: "Wir werden dies als eine neue Phase des westlichen Krieges gegen Russland betrachten und entsprechend reagieren."

14.25 Uhr: G20-Gipfel - Desinteresse an Ukraine-Agenda

Beim G20-Gipfel in Rio, dem dritten hintereinander, der auf der Südhalbkugel ausgetragen wurde, rückt die klassische Agenda des Westens weiter in den Hintergrund. In der Abschlusserklärung des Gipfels finden sich nur zwei kurze Absätze zu den Konflikten in der Ukraine und Nahost, und die westlichen Staaten konnten sich nicht mit der Forderung durchsetzen, dass Russland für den Überfall auf die Ukraine ausdrücklich verurteilt wird.

Kanzler Scholz räumte ein, dass Biden und er auch mit dem Wunsch gescheitert waren, dass Lula den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zum Gipfel einlud. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine interessiert die Südhalbkugel nicht wirklich. Die USA und Deutschland bekommen immer wieder deutlich gesagt, dass ihre vorbehaltlose Unterstützung für Israel ihr moralisches Ukraine-Plädoyer unglaubwürdig mache. Stattdessen setzte Lula kurzerhand eine Allianz gegen Armut und Hunger auf die Tagesordnung.

13.42 Uhr: Selenskyj stellt Stabilitätsplan im Parlament vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem Parlament einen Plan zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des vorgestellt. "Selbst ohne Atomwaffen können wir konventionelle Instrumente der Eindämmung (Russlands) finden", sagte der Staatschef vor den Abgeordneten und der versammelten Landesführung. Dafür werde massiv in die Rüstung investiert. Im kommenden Jahr sollen so 30.000 weitreichende Kampfdrohnen und 3.000 Marschflugkörper produziert werden. Die Munitionsproduktion soll zudem ausgebaut werden. "Ukrainische Waffen" seien eine der Hauptgarantien der ukrainischen Unabhängigkeit.

13.39 Uhr: Russland meldet ukrainischen Angriff mit ATACMS-Raketen

Das ukrainische Militär hat nach russischen Angaben sechs ATACMS-Raketen aus US-Produktion auf die russische Grenzregion Brjansk abgefeuert. Fünf der Raketen seien abgeschossen worden, eine weitere beschädigt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Fragmente seien auf das Gebiet einer Militäranlage gefallen.

Das ukrainische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu. Zuvor erklärte der Generalstab in Kiew, die ukrainischen Streitkräfte hätten ein Munitionslager in der Gegend von Karatschew in Brjansk getroffen. Mehrere Explosionen seien im Zielgebiet zu hören gewesen.

13.20 Uhr: Ukraine – Zahl der Toten in Region Sumy auf acht gestiegen

Die Zahl der Todesopfer bei dem russischen Drohnenangriff in der nordostukrainischen Region Sumy ist nach Angaben der örtlichen Behörden auf acht gestiegen. Unter den Todesopfern sei auch ein Kind, teilt die Polizei auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Bei dem nächtlichen Angriff mit zwei Drohnen sei ein Wohngebäude in der Kleinstadt Hluchiw nahe der russischen Grenze getroffen worden. Zwölf weitere Menschen seien verletzt worden, darunter zwei Kinder. Zwei Hochhäuser und ein Krankenhaus seien beschädigt worden. Unter den Trümmern könnten noch weitere Opfer liegen. Erst am Sonntag waren bei einem russischen Raketenangriff auf die Regionalhauptstadt Sumy elf Menschen getötet und 89 verletzt worden.

12.54 Uhr: Pistorius – Putin-Gespräch war nicht so effektiv wie erhofft

Das Telefonat zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Einschätzung von Verteidigungsminister Boris Pistorius nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Putin habe mehr oder weniger sofort mit schweren Angriffen auf die Infrastruktur der Ukraine reagiert, sagte der SPD-Politiker am Rande eines EU-Ministertreffens in Brüssel. "Ich denke, es war nicht so effektiv, wie wir alle gehofft hatten." Pistorius betonte aber auch, es sei wichtig zu reden, wann immer es möglich sei. Und dieses Telefonat habe bewiesen, dass Putin nicht bereit sei, über irgendetwas zu verhandeln. "Jeder in Deutschland oder in anderen Ländern Europas sollte also endlich begreifen, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt ist, um über Frieden zu sprechen", sagte Pistorius.

12.51 Uhr: Selenskyj – "Frieden ist das, was wir uns am meisten wünschen"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die europäische Gemeinschaft zu verstärktem Einsatz für einen gerechten Frieden aufgerufen. "Frieden ist das, was wir uns am meisten wünschen", sagte Selenskyj am Dienstag in einer Videoschalte zu den Abgeordneten des EU-Parlaments. Der Einzige, der gegen Frieden sei, sei der russische Präsident Wladimir Putin, betonte Selenskyj: "Wir müssen Russland zu einem gerechten Frieden drängen."

12.40 Uhr: FDP-Fraktion will Bundestag über Taurus für Ukraine abstimmen lassen

Die FDP will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der Frage der Waffenlieferungen an die Ukraine im Bundestag unter Druck setzen. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP), kündigte in der "Bild" an, seine Fraktion wolle im Bundestag einen Antrag zu Lieferungen des Raketensystems Taurus an die Ukraine zur Abstimmung stellen.

12.39 Uhr: Polen – EU-Länder würden Kiew bei Verringerung von US-Hilfen stützen

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski hat die Bereitschaft mehrerer EU-Staaten begrüßt, Kiew bei der möglichen Verringerung von US-Hilfen zu stützen. Er stelle diese Bereitschaft "mit Anerkennung" fest, sagte Sikorski am Dienstag vor Journalisten nach einem Treffen mit seinen Kollegen aus Deutschland, Frankreich und Italien in Warschau.

12.36 Uhr: Ukraine will Souveränität nicht aufgeben und keine Gebiete abtreten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigt in einer Videoansprache anlässlich 1000 Tagen russischen Angriffskriegs, dass sein Land weder seine Souveränität aufgeben noch Gebiete abtreten werde. Er appelliert an Bevölkerung und Politik, geeint zu bleiben. Der Krieg habe einen entscheidenden Punkt erreicht, der darüber bestimmen werde, welche Seite siegen werde, sagt Selenskyj.

12.35 Uhr: Selenskyj pocht auf scharfe Sanktionen gegen Moskau

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich in einer Videoschalte mit dem Europäischen Parlament für die gewährte Unterstützung. Zugleich pochte er auf scharfe Sanktionen gegen Moskau und dabei insbesondere gegen russische Ölverkäufe. "Öl ist das Lebenselixier von Putins Regime, und die Schattenflotte von Tankern hält es am Leben", sagte Selenskyj. Dem Kreml müsse das Geld entzogen werden.

12.31 Uhr: Selenskyj – Nordkorea könnte Russland mit 100.000 Soldaten unterstützen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj befürchtet eine weitere Unterstützung von Moskaus Angriffskrieg gegen sein Land durch Soldaten aus Nordkorea. Kremlchef Wladimir Putin habe bereits 11.000 nordkoreanische Soldaten an die Grenze zur Ukraine gebracht, sagte Selenskyj zugeschaltet zum Europäischen Parlament in Brüssel anlässlich einer Sondersitzung zum 1.000. Tag des russischen Angriffskriegs. "Dieses Kontingent kann auf 100.000 steigen", warnte er.

12.27 Uhr: Nato-Generalsekretär Rutte drängt Europäer zu mehr Militärhilfen für Kiew

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat die europäischen Verbündeten zu verstärkten Militärhilfen für Kiew aufgerufen. "Wir müssen dafür sorgen, dass Putin nicht seinen Willen durchsetzt, dass die Ukraine in diesem Kampf die Oberhand behält", betonte der Generalsekretär. Es sei eine "schreckliche Tatsache", dass Russland von drei weiteren Ländern unterstützt werde, sagte Rutte weiter: von Nordkorea mit Truppen, von China unter anderem mit militärisch wie zivil nutzbaren Gütern und vom Iran mit Militärtechnik.

12.25 Uhr: Baerbock zu defekten Ostsee-Kabeln – Kann kein Zufall sein

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock geht bei den defekten Datenkabeln in der Ostsee von einem hybriden Angriff aus. "Das können alles nicht einfach nur Zufälle sein", sagt Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihren Kollegen aus Polen, Frankreich und Italien in Warschau. Die Ministerin spricht in diesem Zusammenhang von Einschüchterungsversuchen und nennt dabei den Namen von Russlands Präsident Wladimir Putin.

12.17 Uhr: Selenskyj – Putin "wird nicht von alleine aufhören"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Europa zu einem entschlosseneren Vorgehen gemahnt. Der russische Präsident Wladimir Putin sei "darauf aus, diesen Krieg zu gewinnen, er wird nicht von sich aus aufhören", sagte Selenskyj am Dienstag in seiner Videobotschaft an das Europäische Parlament. Je mehr Zeit Putin habe, "desto schlechter werden die Bedingungen", argumentierte Selenskyj. "Jeder Tag ist der beste Moment, um Russland härter zu bedrängen."

12.07 Uhr: Russland – Weiteres Dorf in Ostukraine erobert

Das russische Militär rückt nach Angaben aus Moskau in der Ostukraine weiter vor und hat dort demnach ein weiteres Dorf erobert. Dabei handele es sich um die Ortschaft Nowoselydiwka, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Zudem habe die Luftabwehr in den vergangenen 24 Stunden bei ukrainischen Angriffen fünf ballistische Raketen und 85 Drohnen abgeschossen. Seit August erobert Russland in der Ostukraine Dorf um Dorf und verzeichnet seine schnellsten Geländegewinne seit dem ersten Kriegsjahr 2022.

12.04 Uhr: Baerbock – Mehr als zwei Prozent in Sicherheit investieren

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock untermauert den Willen, der Ukraine weiter mit allen Mitteln zu helfen. Dabei werde auch die Sicherheit Europas verteidigt, sagt Baerbock nach einem Treffen mit ihren Kollegen aus Polen, Frankreich und Italien in Warschau. Es gehe darum, welche Signale an Diktatoren in der Welt gesendet werde. Es müsse Stärke demonstriert werden. "Diese Stärke werden wir weiter jeden Tag zeigen", betont Baerbock. Dazu gehöre auch, dass mehr als zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in die Sicherheit investiert werden müsse.

11.45 Uhr: Putin unterzeichnet Erlass über erweiterten Einsatz von Atomwaffen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen Erlass unterzeichnet, der es seinem Land erlaubt, Atomwaffen gegen einen Nicht-Atomstaat einzusetzen, falls dieser von Atommächten unterstützt wird. "Es war notwendig, unsere Grundsätze mit der aktuellen Situation in Einklang zu bringen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag.

"Die Aggression eines nicht-nuklearen Staates unter Beteiligung eines nuklearen Staates wird als gemeinsamer Angriff betrachtet", erklärte er. Russland habe Atomwaffen stets als "Abschreckungsmaßnahme" verstanden und werde diese nur einsetzen, wenn es sich dazu "gezwungen" sehe.

Die neue Doktrin erlaubt auch eine atomare Antwort auf "massive" Luftangriffe, selbst wenn bei diesen nur herkömmliche Waffen eingesetzt werden. Unter Moskaus nuklearen Schutzschirm wird mit dem neuen Erlass auch der Verbündete Belarus aufgenommen.

11.17 Uhr: Erzbischof gedenkt der Kriegstoten in der Ukraine

Zum 1.000 Tag des russischen Angriffs gegen die Ukraine hat der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße der Kriegsopfer gedacht. "Das sind 1.000 Tage des Schreckens, der Gewalt, der Angst der Menschen um ihr Leben und das ihrer Angehörigen. 1.000 Tage mit immer mehr unschuldigen Toten und Verletzten", erklärte Heße, der der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Flüchtlinge ist. Auch an deren Schicksal erinnerte er. Allein nach Deutschland seien 1,2 Millionen Menschen vor dem Krieg geflüchtet. Heße rief zum Gebet für ein Ende des Angriffskriegs und für Frieden in der Ukraine und weltweit auf. Zugleich lobte der Erzbischo die Unterstützung aus dem europäischen und internationalen Ausland für die Ukraine, damit diese sich verteidigen könne. "Denn der Krieg ist auch ein Angriff gegen unsere demokratischen, europäischen Werte", so Heße.

11.12 Uhr: Pistorius stellt sich bei Taurus hinter Scholz

Verteidigungsminister Boris Pistorius stellt sich in der Frage zur Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine hinter Bundeskanzler Olaf Scholz. "An der Position der Bundesregierung insgesamt hat sich nichts geändert", sagte der SPD-Politiker am Rande eines EU-Ministertreffens in Brüssel. Bundeskanzler Scholz hatte mehrfach darauf verwiesen, dass Taurus-Marschflugkörper von der Ukraine aus auch Ziele in Moskau treffen könnten. Er lehnt es ab, sie an die Ukraine zu liefern

Pistorius führte weiter aus, es sei legitim, dass die USA ihre Linie zur Nutzung weitreichender Waffen geändert hätten. "Wir reden bei Taurus über ein System, was sich immer noch deutlich unterscheidet von allen anderen, die in der Ukraine zum Einsatz kommen."

09.45 Uhr: Pistorius vermutet bei Defekt von Ostsee-Kabeln Sabotage

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius vermutet im Fall der beiden in der Ostsee beschädigten Datenkabel eine vorsätzliche Aktion durch Dritte. Es sei offensichtlich, dass es sich um eine hybride Aktion gehandelt habe, sagt Pistorius vor Beratungen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel. "Wir müssen auch davon ausgehen, dass es sich um Sabotage handelt." Er gehe zumindest nicht davon aus, dass die Kabel zufällig von ausgeworfenen Ankern beschädigt worden seien. Es sei vielmehr "ein klares Zeichen, dass hier etwas im Gange ist".

09.43 Uhr: Ukrainisches Militär meldet Angriff auf Waffenlager in Oblast Brjansk

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag ein Waffenlager in der russischen Oblast Brjansk angegriffen. Das Lager befinde sich in der Nähe der Stadt Karatschew. Es habe ein Dutzend Detonationen im Zielgebiet gegeben, teilt der ukrainische Generalstab mit. Karatschew ist mehr als 110 Kilometer von der Staatsgrenze entfernt. Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, seine Streitkräfte hätten am Morgen insgesamt 16 ukrainische Drohnen über Brjansk abgefangen und zerstört.

09.37 Uhr: Borrell - EU-Länder sollten US-Raketenentscheidung für Kiew folgen

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Mitgliedsländer aufgerufen, der Ukraine nach US-Vorbild den Einsatz von Waffen gegen Ziele im russischen Hinterland zu erlauben. Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien erlauben Kiew den Waffeneinsatz bisher nur mit strengen Auflagen.

09.35 Uhr: Ukraine-Nachbarn gegen Einsatz von US-Raketen

Die beiden Ukraine-Nachbarn Ungarn und Slowakei haben sich gegen den Einsatz von US-Raketen durch Kiew ausgesprochen. Es scheine, als wolle der Westen den Krieg "um jeden Preis" fortsetzen, betonte der slowakische Ministerpräsident Robert Fico laut örtlichen Medien. Jeder, der die "sinnlosen militanten Schritte" unterstütze, schade gleichzeitig den Interessen der Slowakei. Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto sieht im möglichen Einsatz weitreichender Waffen gegen Russland die Gefahr eines Dritten Weltkriegs.

Sowohl die Regierung in Budapest als auch in Bratislava fielen zuletzt durch ihre Ukraine-kritische Haltung auf.

07.35 Uhr: Iran weist neue Sanktionen als ungerechtfertigt zurück

uDer Iran hat neue Sanktionen der EU und Großbritannien wegen der mutmaßlichen Unterstützung Russlands im Krieg gegen die Ukraine als ungerechtfertigt zurückgewiesen. "Da der ukrainische Präsident zugegeben hat, dass keine iranischen ballistischen Raketen nach Russland exportiert wurden, sind die Maßnahmen der Europäischen Union und des Vereinigten Königreichs zur Verhängung von Sanktionen gegen den Iran nicht zu rechtfertigen", erklärte das iranische Außenministerium. Weiter erklärte ein Sprecher, die Sanktionen beeinträchtigten die "Interessen und Grundrechte der Iraner" und seien "klare Beispiele für systematische Menschenrechtsverletzungen".

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben Moskau und Teheran ihre Annäherung in den Bereichen Wirtschaft, Energie und Rüstung vorangetrieben. Die Ukraine wird von Russland fast täglich mit iranischen Schahed-Drohnen angegriffen.

07.20 Uhr: Ukraine – Sechs Tote bei russischem Drohnenangriff in Region Sumy

Bei dem russischen Drohnenangriff auf die nordostukrainische Region Sumy sind den örtlichen Behörden zufolge mindestens sechs Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern sei auch ein Kind, teilte die Militärverwaltung der an Russland grenzenden Region über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Eine Drohne habe ein Wohnheim in der Kleinstadt Hluchiw getroffen. Zwölf weitere Menschen seien verletzt worden.

07.09 Uhr: Gegenseitige Drohnenangriffe in der Nacht

Russland und die Ukraine haben einander in der Nacht erneut mit Kampfdrohnen angegriffen. Ukrainische Drohnen wurden über der südrussischen Stadt Rostow am Don gesichtet, berichtete die Staatsagentur Tass. Beim Anflug sei eine Drohne über der Hafenstadt Taganrog an der Küste des Schwarzen Meeres abgeschossen worden. Weitere Angaben zu dem Drohnen-Einflug wurden nicht gemacht.

Russische Drohnenschwärme drangen am frühen Morgen aus mehreren Richtungen in die Ukraine ein. Einzelne Gruppen der Drohnen wurden über Kiew, Tscherkassy, Charkiw und Mykolajiw gesichtet. Eine Kampfdrohne schlug in einem Wohnhaus in der Region Sumy ein. Dabei wurden nach Medienberichten mehrere Menschen getötet und verletzt.

06.47 Uhr: 1.000 Tage Krieg und es droht weitere Eskalation

In der Ukraine ist der 1.000 Tag des russischen Angriffskriegs mit Sorgen um eine weitere Eskalation des Konflikts angebrochen. An der Front stehen die ukrainischen Verteidiger schwer unter Druck, die Städte des Landes sehen sich schweren Angriffen aus der Luft ausgesetzt. Im Osten der Ukraine laufen besonders erbitterte Gefechte um die an einem Stausee gelegene Kleinstadt Kurachowe im Gebiet Donezk. Gefährlich zugespitzt hat sich die Lage weiter nördlich im Gebiet Charkiw.

Russland hat auf Medienberichte über eine angebliche Freigabe weitreichender US-Waffen an die Ukraine für einen Einsatz in Russland mit scharfer Kritik und einer Warnung reagiert. Die Freigabe bedeute eine "maximale Eskalation des gegen Russland entfachten hybriden Kriegs", sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sollte die Ukraine diese Waffen gegen Russland einsetzen, bedeute das eine direkte Verstrickung der USA und ihrer Verbündeten in den Krieg.

06.20 Uhr: G20 – Ukraine-Krieg nicht explizit von Mehrheit verurteilt

Mit einem Minimalkonsens bei den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten hat die G20 führender Wirtschaftsmächte in Rio de Janeiro eine gemeinsame Gipfelerklärung gerade so zustande gebracht. Schon am ersten Tag des Gipfels wurde das 85 Punkte umfassende Dokument von der brasilianischen Präsidentschaft veröffentlicht. 

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird darin wie bereits beim Gipfel in Indien im Vorjahr nicht mehr explizit von einer Mehrheit der Länder verurteilt. Beim Treffen auf Bali vor zwei Jahren war dies noch der Fall. Russland - selbst G20-Mitglied - wird in der Passage zum Ukraine-Krieg erneut nicht erwähnt. Es wird nur allgemein "auf das menschliche Leid und die negativen zusätzlichen Auswirkungen des Krieges" verwiesen, beispielsweise auf die Nahrungsmittel- und Energiesicherheit.

05.51 Uhr: Moskau signalisiert Dialogbereitschaft mit Washington

Russland signalisiert einem Bericht zufolge Bereitschaft zur Normalisierung der Beziehungen zu den USA. "Russland ist, wie unser Präsident gesagt hat, offen für eine Normalisierung", zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Tass Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Allerdings erwarte er auch von den USA Schritte zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen. "Wir können nicht allein Tango tanzen. Und wir werden es auch nicht tun." Die Beziehungen zwischen Russland und den USA sind aufgrund einer Reihe von geopolitischen Konflikten - allen voran der Krieg in der Ukraine - stark angespannt.

04.50 Uhr: Russische Berichte über Verluste

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Berechnungen des russischen Verteidigungsministeriums und der Staatsagentur Tass seit Kriegsbeginn vor exakt 1.000 Tagen über 900.000 Gefallene und Verwundete zu beklagen. Allein in diesem Jahr habe Kiew mehr Soldaten verloren als in den beiden ersten Kriegsjahren, behaupteten Tass und Ministerium. Die Gesamtverluste Kiews bisher wurden mit insgesamt 906.500 Toten und Verwundeten beziffert. Opferzahlen in solchen Konflikten lassen sich in der Regel nicht unabhängig verifizieren. Weder Moskau noch Kiew haben bisher genaue Zahlen bekanntgegeben. Zuletzt hatte die "New York Times" unter Berufung auf Militär- und Geheimdienstquellen der USA berichtet, dass bisher 57.000 ukrainische Soldaten gefallen seien. Westliche Geheimdienste sprachen von 200.000 Toten und 400.000 Verwundeten in den russischen Reihen.

03.26 Uhr: Juncker für "Teilmitgliedschaft" der Ukraine in der EU

Der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat eine EU-"Teilmitgliedschaft" für die Ukraine vorgeschlagen. "Die Ukraine wird nicht sehr schnell EU-Mitglied werden können", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Luxemburg. "Es gibt viele ungelöste Probleme in der Ukraine, von Korruption bis zur Rechtsstaatlichkeit, die geglättet werden müssen, bevor man ernsthaft einen Beitritt der Ukraine ins Auge fassen kann." Die Ukraine hatte am 28. Februar 2022 wenige Tage nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs die Mitgliedschaft in der EU beantragt. Seit dem 25. Juni 2024 laufen offiziell Beitrittsverhandlungen.

03.21 Uhr: Tote und Verletzte bei Drohnenangriff in Ostukraine

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Region Sumy im Osten der Ukraine sind am frühen Morgen mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Eine Kampfdrohne schlug in der Ortschaft Gluchiw in einem mehrstöckigen Wohnhaus ein, mehrere Etagen stürzten durch den Explosionsdruck ein, wie örtliche Medien berichteten. Wieviele Menschen getötet und verletzt wurden, wurde zunächst nicht bekannt. Unter den Trümmern wurden weitere Opfer vermutet.

03.10 Uhr: Machthaber Kim Jong Un trifft russischen Rohstoffminister

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat sich nach Angaben von Staatsmedien in Pjöngjang mit dem russischen Rohstoff- und Ökologieminister getroffen. Kim habe Alexander Koslow getroffen, der eine Delegation anführe, die sich auf "Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie" konzentriere, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Zudem sei auch eine Delegation einer russischen Militärakademie in der nordkoreanischen Hauptstadt angekommen, fuhr KCNA fort, ohne nähere Angaben dazu zu machen. Südkorea und die USA werfen Nordkorea vor, mehr als 10.000 Soldaten entsandt zu haben, um Russland im Krieg gegen die Ukraine zu helfen.

00.43 Uhr: Melnyk fordert mehr Hilfe für die Ukraine

Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, warnt die Unterstützer seines Landes vor Kriegsmüdigkeit und fordert deutlich mehr Hilfe. "Die Deutschen und alle Europäer müssten dringend handeln, um uns Ukrainern in einer anderen Größenordnung zu helfen, nicht nur aus Empathie, sondern aus eigenem Interesse", sagt Melnyk dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt). "Sonst stehen die Russen bald wieder vor dem Brandenburger Tor."

00.27 Uhr: FDP will Antrag zu Taurus-Lieferung in Bundestag einbringen

Die FDP-Bundestagsfraktion will die Lieferung des Raketensystems Taurus an die Ukraine einem Zeitungsbericht zufolge per Bundestagsbeschluss ermöglichen. Die FDP-Fraktion wolle Anfang Dezember einen entsprechenden Antrag in den Bundestag einbringen, berichtete die "Bild"-Zeitung laut Vorabbericht. "Angesichts der US-Freigabe für ATACMS brauchen wir auch im Bundestag eine Debatte um die Lieferung für Taurus. Wir stimmen dazu einen eigenen Antrag ab", sagte der FDP-Verteidigungsexperte und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber. "Argumente für eine Verweigerung gibt es keine mehr." Zuletzt hatten sich auch Spitzenpolitiker von Union und Grünen für Taurus-Lieferungen ausgesprochen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betonte dagegen, auch nach der Änderung der US-Politik bleibe es bei den Einsatzbeschränkungen für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine und der Ablehnung der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern.

00.22 Uhr: Schulze sagt weitere Unterstützung für Ukraine zu

Nach den massiven russischen Luftangriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine sichert Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) dem Land weitere Unterstützung beim Wiederaufbau der Stromversorgung zu. "Wir unterstützen die Ukraine dabei, die Stromversorgung dezentral wiederaufzubauen, denn dann kann Russland sie nicht mehr so leicht zerstören", sagt Schulze dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Putin wolle mit der Zerstörung der Energiesysteme die Ukrainer mürbe machen und vertreiben. Gerade im Winter seien Wärme und Strom überlebenswichtig. Das vergangene Wochenende habe erneut gezeigt, dass Russland mit seinen Raketen und Drohnen vor allem auf die Energieversorgung des Landes ziele und Terror verbreiten wolle.

00.14 Uhr: London verhängt neue Sanktionen gegen den Iran

Wegen Militärhilfen für Russland hat die britische Regierung neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. "Die Versuche des Irans, die globale Sicherheit zu untergraben, sind gefährlich und inakzeptabel", sagte Außenminister David Lammy in einer Erklärung, bevor er die Sanktionen im UN-Sicherheitsrat ankündigte. Der Iran habe ballistische Raketen und andere Waffen nach Russland geliefert und man sei sich mit internationalen Verbündeten einig, dass dies eine deutliche Reaktion nach sich ziehen würde. Das Außenministerium teilte mit, es werde die Vermögenswerte der nationalen iranischen Fluggesellschaft und der staatlichen Reederei einfrieren, die an der Lieferung der Waffen beteiligt waren. Außerdem wird es Sanktionen gegen das russische Frachtschiff Port Olya-3 verhängen, das die Raketen aus dem Iran geliefert hat.

Montag, 18. November 2024

23.26 Uhr: USA kündigen weitere Ukraine-Hilfe an

Die USA haben weitere Kriegshilfe für die Ukraine angekündigt. Die Vereinigten Staaten würden bis zum Ende des Krieges "auf Anweisung des Präsidenten weiterhin verstärkte Sicherheitshilfe für die Ukraine bereitstellen - darunter Artillerie, Luftabwehr, gepanzerte Fahrzeuge und andere erforderliche Fähigkeiten und Munition. Und wir werden in den kommenden Tagen zusätzliche Sicherheitshilfe für die Ukraine ankündigen", sagte UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

22.44 Uhr: Ukrainischer Außenminister – Raketen ein "Gamechanger"

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sieht in der US-Erlaubnis zum Einsatz von Raketen gegen Ziele im russischen Hinterland einen möglichen "Gamechanger". Dies könne die Dinge grundlegend verändern, sagte Sybiha am Montag in New York. "Je länger die ukrainischen Angriffe reichen, desto kürzer wird der Krieg sein."

Sein Land habe "vollumfänglich das Recht, militärische Ziele auf dem Territorium Russlands anzugreifen", sagte der Außenminister, der an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats teilnehmen wollte, die für den 1000. Tag seit Beginn des Ukraine-Krieges angesetzt worden war.

21.57 Uhr: Trump-Umfeld kritisiert US-Zusage für Ukraine

Die mutmaßliche Erlaubnis für den Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland hat im Lager des designierten US-Präsidenten Donald Trump teils heftige Reaktionen ausgelöst. Richard Grenell, der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, warf US-Präsident Joe Biden vor, den Krieg zu eskalieren. "Es ist, als ob er einen ganz neuen Krieg beginnen würde", so Grenell. Der Sohn Trumps, Donald Trump Jr., schrieb auf der Plattform X: «Der militärisch-industrielle Komplex scheint sicherstellen zu wollen, dass der Dritte Weltkrieg beginnt, bevor mein Vater die Chance hat, Frieden zu schaffen und Leben zu retten.» Andere Republikaner wie der Abgeordnete Roger Wicker warfen Biden hingegen vor, die Entscheidung zu lange verzögert zu haben.

19.39 Uhr: Scholz will mit Xi über Drohnen und nordkoreanische Soldaten sprechen

Bundeskanzler Olaf Scholz wird nach eigenen Worten bei seinem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Dienstag auch die Fragen angeblicher Drohnenlieferungen an Russland sowie den Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Krieg gegen die Ukraine ansprechen. "Es ist immer ein Thema meiner Gespräche, alle davor zu warnen, dass sie letale Waffen an Russland liefern", sagte Scholz am Montag am Rande des G20-Gipfels in Rio de Janeiro. Er habe zudem in seinen Gesprächen mit China stets auch die Lieferungen sogenannten Dual-Use-Gütern thematisiert, weil man nicht naiv sein dürfe.

18.49 Uhr: Scholz bleibt bei Nein zu Taurus

Nach Berichten über eine US-Erlaubnis für die Ukraine zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Lieferung von deutschen Taurus-Raketen erneut abgelehnt. "Ich habe sehr klare Gründe, warum ich die Lieferung von Marschflugkörpern Taurus (...) nicht für richtig halte", sagte Scholz am Rande des G20-Gipfels in Rio de Janeiro. Deutschland müsste sich an der Zielsteuerung beteiligen. "Das ist aber etwas, was ich nicht verantworten kann und auch nicht will."

17.46 Uhr: Russland will auf Einsatz weitreichender US-Raketen reagieren

Russland reagiert auf die angekündigte Freigabe von weit reichenden US-Waffen für die Ukraine, die etwa russische Nachschubwege, Produktionsstätten und Abschussrampen treffen könnten. Das Außenministerium in Moskau erklärt, sollte die Ukraine solche Raketen nutzen, würde das den Charakter des Krieges grundlegend verändern und eine "angemessene und spürbare" Antwort Russlands nach sich ziehen. Es würde sich in einem solchen Fall um eine direkte Einmischung der USA "und seiner Satelliten" handeln.

17.34 Uhr: Russland verbietet Export von angereichertem Uran in die USA

Russland hat einen Lieferstopp von angereichertem Uran für die Atomkraftwerke in den USA eingeführt und will den Export nur noch in Ausnahmefällen erlauben. "Tatsächlich ist ein Exportverbot eingeführt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Der Föderale Dienst zur technischen und Exportkontrolle Russlands könne zwar Ausnahmen zulassen, aber nur, wenn dies im Interesse Moskaus liege, sagte er. In den USA erhält etwa ein Viertel der Atomkraftwerke angereichertes Uran aus Russland.

17.07 Uhr: Baerbock spricht mit europäischen Amtskollegen über Ukraine-Krieg

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) berät am Dienstag in Warschau mit ihren Amtskollegen aus Polen, Frankreich und Italien über die Lage im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch die designierte EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas nimmt an dem Treffen teil, die Außenminister Spaniens und Großbritanniens werden per Video zugeschaltet.

Die Entscheidung der US-Regierung, Kiew grünes Licht für den Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland zu geben, hatte am Wochenende eine Debatte bei den übrigen Verbündeten der Ukraine ausgelöst. Polen begrüßte den Schritt, auch Baerbock warb dafür, der Ukraine eine schlagkräftige Selbstverteidigung zu ermöglichen.

15.50 Uhr: Ungarn nennt US-Raketenfreigabe "gefährlich"

Ungarn kritisiert die US-Freigabe für weitreichende Waffen gegen Ziele auf russischem Gebiet. Außenminister Peter Szijjarto nennt die Entscheidung "gefährlich".

15.00 Uhr: Ukraine meldet mindestens zehn Tote in Odessa

Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden. Vorläufigen Angaben zufolge gab es bei dem Angriff am Montag zudem 43 Verletzte, darunter vier Kinder, wie der staatliche Rettungsdienst mitteilte.

Zunächst war die Zahl der Toten mit acht angegeben worden. Nach Angaben des Regionalgouverneurs Oleg Kiper handelte es sich bei den Todesopfern um sieben Polizisten, einen Pfleger und zwei Anwohner.

14.47 Uhr: Unesco verurteilt Angriffe auf Weltkulturerbe in Odessa

Die Unesco hat einen "groß angelegten russischen Angriff" auf die südukrainische Stadt Odessa aus der vergangenen Woche verurteilt. Der Angriff in der Nacht zu Freitag habe das historische Zentrum der Stadt getroffen, das "seit Januar 2023 unter dem Schutz der Unesco-Welterbekonvention steht", erklärte die Organisation am Montag.

Einer ersten Bilanz zufolge wurden demnach rund 20 Gebäude beschädigt, "darunter historische und religiöse Gebäude und einige für Bildungszwecke". Die Angriffe verstießen "gegen internationales Recht", erklärte die Unesco und sprach den Opfern ihre Anteilnahme aus.

14.40 Uhr: Putin-Vertrauter droht mit Einsatz neuer Waffensysteme

Russland könnte neue Waffensysteme in der Ukraine einsetzen, falls Kiew russisches Gebiet mit US-Raketen großer Reichweite angreift. Der Einsatz dieser Waffen würde zudem "die russisch-amerikanischen Beziehungen vollständig zerstören", erklärt Wjatscheslaw Wolodin, ein hochrangiger Abgeordneter und Verbündeter von Präsident Wladimir Putin. Der Vorsitzende der Staatsduma nennt keine Einzelheiten zu neuen Waffensystemen. Nach seinen Angaben greift die Ukraine Russland bereits mit weitreichenden Waffen an.

14.31 Uhr: Moskau richtet nach US-Waffenfreigabe Warnung an Washington

Nach einer amerikanische Freigabe an die Ukraine für den Einsatz von Raketen auf russischem Gebiet hat Moskau am Montag eine Warnung an die USA gerichtet. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow verwies nach Fragen von Journalisten auf eine Erklärung des russischen Präsidenten Wladimir Putin vom September. Der sagte damals, eine Erlaubnis für die Ukraine, Russland mit Waffen mit größerer Reichweite anzugreifen, würde den Einsatz in dem Konflikt erheblich erhöhen.

Eine solche Entscheidung würde die Natur des Konflikts dramatisch verändern, sagte Putin damals. "Dies würde bedeuten, dass die Nato-Länder – die Vereinigten Staaten und die europäischen Länder – sich im Krieg mit Russland befinden." Peskow sagte, dass westliche Länder, die solche Waffen lieferten, Kiew auch bei der Auswahl der Ziele unterstützten. "Dies ändert die Art und Weise ihrer Beteiligung an dem Konflikt grundlegend", sagte Peskow.

14.05 Uhr: Selenskyj besucht Truppen in umkämpfter Stadt Pokrowsk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben die strategisch wichtige Frontstadt Pokrowsk im Osten des Landes besucht. "Ich habe den Standort der 25. Luftlandebrigade besucht, die die Stadt verteidigt", schrieb Selenskyj am Montag im Onlinedienst X. "Dies ist ein spannungsgeladenes Gebiet. Nur der Stärke der Soldaten ist es zu verdanken, dass der Osten nicht vollständig von Russlands besetzt ist", fügte er hinzu. "Der Feind bekommt jeden Tag eine Antwort."

14.00 Uhr: Litauischer Außenminister kritisiert Scholz' Haltung zu Taurus-Lieferungen

Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis wirft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor, das Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aus einer Position der Schwäche geführt zu haben. "Grundsätzlich bin ich nicht gegen irgendwelche Anrufe oder gegen das Händereichen - aber es muss aus einer Position der Stärke kommen, nicht aus einer Position der Schwäche", sagte Landsbergis am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel. 

Landsbergis kritisierte Scholz zudem für sein Nein zur Lieferung weitreichender deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine. Mit Raketenlieferung könne man Russland "rote Linien" aufzeigen, sagte er. Stattdessen zeige Europa Langsamkeit und Schwäche. Landsbergis betonte, alle Einschränkungen für Waffenlieferungen an die Ukraine müssten aufgehoben werden.

13.52 Uhr: Roth - Verbündete müssen militärische Unterstützung besser abstimmen

Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth hat die mangelnde internationale Geschlossenheit in Bezug auf weitreichende Raketen für ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet kritisiert. "Die Verbündeten der Ukraine, inklusive Deutschland, hätten gut daran getan, ihre militärische Unterstützung für die Ukraine besser abzustimmen und auch solche Richtungsentscheidungen eng miteinander zu koordinieren", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

13.47 Uhr: Linke-Chef will nicht mehr über Taurus streiten

Nach Berichten über die Erlaubnis für die Ukraine, weitreichende US-Raketen einzusetzen, lehnt die Linke eine abermalige Debatte über die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper ab. "Wenn ich für jedes Mal Taurus in diesem Land auch einmal das Wort Diplomatie gehört hätte, wären wir unendlich viel weiter. Ich habe keine Lust mehr über Taurus zu streiten", sagte Co-Parteichef Jan van Aken vor Journalisten in Berlin.

Er äußerte die Vermutung, dass die US-Freigabe mit der Wiederwahl Donald Trumps zu tun habe. Es gebe die Befürchtung, dass Trump die Hilfen für die Ukraine einstelle. "Wenn man nichts anderes tut, dann ist das schlecht für die Ukraine, aber die Alternative kann ja nicht sein jetzt noch mehr Waffen, noch schnellere Waffen", sagte van Aken und forderte Diplomatie und "effektive Sanktionen".

13.40 Uhr: Pistorius bestätigt Lieferung von KI-Drognen an Ukraine

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bestätigt, dass Deutschland der Ukraine insgesamt 4.000 KI-gesteuerte Kampfdrohnen liefern wird. Er habe dies bereits im Juni angekündigt, jetzt werde mit der Auslieferung begonnen, sagt Pistorius bei einem Besuch des Rüstungskonzerns MBDA im bayerischen Schrobenhausen.

Die Drohnen könnten 30 bis 40 Kilometer ins Hinterland fliegen und besäßen die Fähigkeit, Störungen der gegnerischen Abwehr zu unterlaufen. Sie seien ein "echt wichtiges Asset für die ukrainischen Streitkräfte, gerade wenn es darum geht, die Logistikketten und die Gefechtsstände im Hinterland anzugreifen", sagt der SPD-Politiker.

13.38 Uhr: EU verhängt wegen Waffenlieferungen Sanktionen gegen iranische Häfen

Die EU hat wegen der Lieferung ballistischer Raketen und Drohnen aus iranischer Herstellung an Russland neue Sanktionen verhängt. Die Strafmaßnahmen treffen unter anderem zwei iranische Häfen am Kaspischen Meer sowie russische und iranische Schifffahrtsgesellschaften, wie aus einem Beschluss der Außenminister der EU-Staaten hervorgeht. 

Die Häfen dürfen künftig nicht mehr von europäischen Unternehmen ausgerüstet werden. Die betroffenen Schifffahrtsgesellschaften können künftig keine Häfen in der EU mehr anlaufen. Zudem müssen ihre Vermögenswerte eingefroren werden, sofern sie welche in der EU haben. Russland wird vorgeworfen, die iranischen Raketen und Drohnen im Angriffskrieg gegen die Ukraine einzusetzen.

13.23 Uhr: USA - Scholz-Telefonat mit Putin keine Abkehr von Ukraine

Die US-Regierung sieht die Ukraine durch das Telefonat von Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht übergangen. "Deutschland ist ein souveränes Land, das in Bezug auf seine internationalen Beziehungen tun kann, was es will", sagte der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, am Rande des G20-Gipfels in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro. Das Telefonat stehe aber nicht grundsätzlich im Widerspruch zur bisherigen Linie der westlichen Verbündeten mit Blick auf die Ukraine. 

13.05 Uhr: Söder - Taurus-Frage in Strategieabstimmung mit Partnern besprechen

In der Frage möglicher Lieferungen deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine plädiert CSU-Chef Markus Söder für eine enge Strategieabstimmung mit den USA und Deutschlands europäischen Verbündeten. Wichtig sei, "an der Stelle jetzt keine Detailentscheidungen zu treffen, sondern die grundlegende Strategie zu bereden", sagte Söder am Montag auf eine Frage nach Taurus-Lieferungen bei einer Pressekonferenz nach einer CSU-Vorstandssitzung in München. Dies geschehe "am besten mit denen, die es am Ende entscheiden, nämlich mit den Amerikanern auf der einen Seite und mit den europäischen Verbündeten". Namentlich erwähnte Söder auch eine Einbeziehung Polens.

"Wir waren immer offen bei Taurus", sagte Söder. "Ich glaube, wir kommen langsam in die Phase, wo die Idee einer Waffenstillstandsstrategie, von Frieden rede ich nicht, überlegt werden muss", sagte der CSU-Chef. "Das wird aber letztlich nicht entschieden, bevor die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Positionierung unternehmen." Am besten sei aus seiner Sicht eine Klärung entsprechender Fragen auch mit der designierten Regierung des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump.

12.57 Uhr: Russland meldet Einnahme eines weiteren Dorfes nahe Pokrowsk

Russland hat eigenen Angaben zufolge eine weitere Ortschaft in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Russische Streitkräfte hätten "durch entschlossenes Handeln" das Dorf Nowoolexijiwka "befreit", teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag mit.  Die Ortschaft liegt etwa 15 Kilometer südlich der strategisch wichtigen und hart umkämpften ukrainischen Ortschaft Pokrowsk. 

12.52 Uhr: Wagenknecht kritisiert Raketen-Entscheidung der USA

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht hat nach Berichten über eine Einsatzerlaubnis weitreichender Raketen für die Ukraine durch US-Präsident Joe Biden vor einer Zuspitzung der Lage gewarnt. Die Entscheidung sei ein weiterer Schritt in Richtung großer Krieg, erklärte Wagenknecht. "Eine so folgenschwere Entscheidung zu treffen, obwohl bereits ein neuer Präsident gewählt ist, ist sehr ungewöhnlich."

Dass nun Grüne, FDP und Union die Taurus-Debatte erneut befeuerten, sei hochgefährlich, fügte Wagenknecht hinzu. "Taurus-Raketen zu liefern, die von der Bundeswehr programmiert werden müssen, ist praktisch eine Kriegserklärung an die Atommacht Russland. Die Debatte zeigt, dass eine Merz-Habeck-Regierung eine Kriegskoalition für Deutschland wäre."

12.42 Uhr: Grünen-Politikerin Nanni fordert Taurus-Lieferungen an die Ukraine

Die Grünen-Verteidigungspolitikerin Sara Nanni fordert von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. "Deutschland sollte sich den USA anschließen und Taurus liefern", sagte Nanni der "Rheinischen Post".

Seit Monaten setze man sich dafür ein, "dass diese Entscheidung endlich getroffen wird", sagte die Verteidigungsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion. Auch Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck hatte bereits angekündigt, dass er im Fall einer Wahl zum Regierungschef Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern würde.

12.36 Uhr: Gouverneur - Mindestens acht Tote bei russischem Angriff auf Odessa

Bei einem russischen Raketenangriff auf den Hafen von Odessa sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens acht Menschen getötet worden. Weitere 18 Personen seien verletzt worden, schreibt Gouverneur Oleh Kiper auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Davon befänden sich vier in einem kritischen Zustand.

11.48 Uhr: Nach US-Entscheidung zu Raketen - Scholz bleibt bei Nein

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht nach Berichten über die Freigabe von US-Raketen auf Ziele in russischem Gebiet keinen Anlass, seine Haltung zu überdenken. Das betonte ein Regierungssprecher in Berlin. Die Bundesregierung sei aber von dem Schritt der USA vorab informiert worden, sagte der Sprecher. Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums ergänzte, es gebe in der Ukraine keine von Deutschland gelieferten Waffen, die in die Kategorie der weitreichenden Waffen fielen. Scholz lehnt eine Freigabe grundsätzlich ab und will auch keine deutschen Marschflugkörper vom Typ Taurus mit einer Reichweite bis zu 500 Kilometern liefern.

11.45 Uhr: Scholz-Telefonat mit Putin stößt in EU teils auf Kritik

Das Telefonat von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin stößt in der EU teilweise auf Unverständnis oder Kritik. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell machte in Brüssel deutlich, dass er schnelle Militärhilfe für die Ukraine für wichtiger halte als solche Gespräche. Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis kritisierte, Telefonate mit Putin dürften nicht "aus einer Position der Schwäche" erfolgen. Ansonsten missbrauche Russland sie für seine Zwecke.

Der niederländische Außenminister Caspar Veldkamp sagte, Putin höre nur auf die Fakten auf dem Schlachtfeld. Daher sei die Nachricht "sehr wichtig", dass die USA ihre Beschränkungen für an die Ukraine gelieferte Waffen aufgehoben hätten.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte, das Telefonat des Kanzlers mit Putin habe noch einmal gezeigt, dass der Kreml-Chef "die Ukraine und damit unseren europäischen Frieden in Freiheit vernichten" wolle. Sie antwortete ausweichend auf die Frage, ob Deutschland nun Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern müsse.

11.37 Uhr: Kim Jong Un kritisiert Rolle der USA und des Westens

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat die Rolle der USA und des Westens im Ukraine-Krieg scharf kritisiert. Die USA und der Westen nutzten den Konflikt in der Ukraine, um "den Umfang ihrer militärischen Interventionen weltweit auszuweiten", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA Kim. Sie würden die ukrainischen Soldaten als "Stoßtrupp" benutzen, um Erfahrungen im Kampf gegen Russland zu sammeln.

Kim warnte den Angaben zufolge, dass Washingtons andauernde militärische Unterstützung der Ukraine "Besorgnis über einen dritten Weltkrieg" wecke. Der nordkoreanische Machthaber kündigte zugleich an, sein Land werde seine Atomwaffenverteidigung "ohne Einschränkungen" stärken.

11.30 Uhr: Frankreich bekräftigt mit Blick auf weiter reichende Waffen offene Haltung

Nach der Entscheidung der US-Regierung, der Ukraine den Einsatz weiter reichender Waffen gegen Russland zu erlauben, hat Frankreich seine offene Haltung in der Frage bekräftigt. "Wir haben offen gesagt, dass dies eine Option ist, die wir in Betracht ziehen würden, wenn es darum ginge, Ziele zu treffen, von denen aus Russland derzeit das ukrainische Territorium angreift", sagte der französische Außenminister Jean-Noël Barrot am Freitag beim Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. 

"Also nichts Neues unter der Sonne", fügte er hinzu. Barrot verwies auf eine frühere Äußerung von Präsident Emmanuel Macron bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Mai in Meseberg. Macron hatte damals als erster Staatschef eines führenden Nato-Staats den Einsatz westlicher Waffen gegen Stellungen in Russland öffentlich befürwortet.

11.21 Uhr: Amnesty listet russische Kriegsverbrechen gegen Kinder auf

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft Russland Kriegsverbrechen gegen Kinder in der Ukraine vor. Amnesty habe mit 120 Videos 17 Vorfälle allein im Jahr 2024 verifizieren können, bei denen Kinder zu Schaden gekommen seien. Zudem hätten Vor-Ort-Recherchen ergeben, dass russische Kräfte absichtlich Zivilisten und zivile Infrastruktur angegriffen hätten, teilte die Organisation mit. 

Genaue Angaben über die Zahl ziviler Opfer und getöteter Kinder in der Ukraine seien derzeit nicht möglich. Es gebe aber Konsens unter den in der Ukraine tätigen Hilfsorganisationen, dass die Zahlen 2024 deutlich nach oben gegangen seien.

"In jeder Gesellschaft gehören Kinder zu den anfälligsten Gruppen, die unter internationalem Recht speziellen Schutz genießen", sagte Amnesty-Experte Patrick Thompson. "Wir sehen weiterhin, dass Kinder in Gegenden getötet und verletzt werden, die weit von der Front entfernt sind, auch in Gegenden, in denen es Null militärische Ziele gibt", sagte er. 

"Rechtswidrige Angriffe, besonders gegen Kinder, sollen Terror und Panik in der Zivilbevölkerung verbreiten", sagte Thompson. Die Angreifer dürften nicht weiter in dem sicheren Gefühl gelassen werden, nicht belangt werden zu können. Die internationale Gemeinschaft müsse sicherstellen, dass sie zur Verantwortung gezogen werden.

11.18 Uhr: Deutschland geht von Drohnenhilfe Chinas für Russland aus

Die Bundesregierung geht davon aus, dass China Drohnenhilfe für Russland leistet. "Das muss und wird Konsequenzen haben", sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Rande eines EU-Treffens in Brüssel. Der Angriffskrieg von Russlands Präsident Wladimir Putin gegen die Ukraine sei auch ein Angriff auf die Freiheit in Europa und betreffe die Kerninteressen aller europäischen Staaten.

Der Auswärtige Dienst der EU hatte zuvor bestätigt, dass derzeit Hinweise darauf geprüft werden, dass in China Drohnen für den russischen Angriffskrieg produziert werden. "Wir haben Berichte von Geheimdienstquellen über die Existenz einer Fabrik in China erhalten, die Drohnen herstellt, die nach Russland geliefert und im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden", sagte ein EU-Beamter. 

Man arbeite derzeit daran, herauszufinden, ob es eine direkte Zusammenarbeit zwischen China und Russland im Bereich militärischer Ausrüstung gebe. Sollte sich dies bestätigen, könnten Sanktionen verhängt werden. Bei der Drohnenproduktion in China soll es sich nach Angaben von Diplomaten um ein Gemeinschaftsprojekt von Russland, China und dem Iran handeln. China weist die Vorwürfe bislang zurück.

11.17 Uhr: Litauen - Kiews Raketenbestand für Angriffe auf Russland unklar

Nach Berichten über grünes Licht aus den USA für den Einsatz weitreichender Waffen für Angriffe innerhalb Russlands äußerte der litauische Außenminister Bedenken hinsichtlich des Raketen-Bestands der Ukraine. "Ich öffne den Champagner noch nicht, denn wir kennen nicht die genauen Zahlen der Raketen, die die Ukraine im Bestand hat", sagt Gabrielius Landsbergis vor einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel. "Es stellt sich also die Frage, ob sie mit genügend Raketen ausgestattet sind, um einen Unterschied auf dem Schlachtfeld zu machen."

11.04 Uhr: Bundesregierung bestätigt - Deutschland liefert Ukraine 4.000 KI-Drohnen

Die Bundesregierung bereitet die Lieferung von 4.000 bewaffneten Drohnen an die Ukraine vor. Dies teilte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin mit. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung handelt es sich dabei um Angriffsdrohnen, die nicht von Menschen, sondern von künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Diese Hightech-Drohnen hätten eine bis zu viermal höhere Reichweite als herkömmliche Kamikaze-Drohnen der ukrainischen Armee.

Der Ministeriumssprecher wollte diese Angaben nicht dementieren, lehnte genauere Angaben zu den Drohen für die Ukraine mit Verweis auf die "militärische Sicherheit" zunächst aber ab. Nach Informationen der "Bild" hatte das Münchner Software-Unternehmen Helsing im September einen Vertrag über 4.000 sogenannte Strike-Drohnen mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium abgeschlossen. Finanziert werde das Projekt durch die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung.

Die KI-gesteuerten Drohnen tragen demnach auch den Spitznamen "Mini-Taurus". Der Name ist ein Verweis auf den Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern, um dessen Lieferung die ukrainische Regierung wiederholt gebeten hat. Die Bundesregierung, allen voran Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), lehnt die Lieferung der Marschflugkörper an Kiew jedoch ab.

Laut "Bild" verfügen die Helsing-Drohnen über eine Software, die sie gegen Störsender und ähnliche Maßnahmen weitgehend unanfällig macht. Die Drohne könne "auch bei widrigen Wetterbedingungen oder in zerbombten Gebieten weiter Kurs" halten, zitierte die Zeitung einen Rüstungsexperten. Demnach können die Drohnen sogar dann noch Ziele anfliegen, "wenn die Funkverbindung gestört wird". Dadurch sei ihre Trefferquote deutlich höher als "bei rein manuell gesteuerten Kampfdrohnen". 

10.53 Uhr: Russland - US-Erlaubnis für weitreichende Angriffe wäre Eskalation

Der mögliche Einsatz von US-Waffen längerer Reichweite gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet würde nach Ansicht Russlands zu einer Zunahme der Spannungen führen und die USA tiefer in den Konflikt hineinziehen. Die scheidende Regierung von Präsident Joe Biden gieße Öl ins Feuer und suche eine Eskalation des Krieges in der Ukraine, sagte der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow.

10.31 Uhr: Union - Scholz muss sich in Frage der Ukraine-Waffen an USA orientieren

Die Union hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu aufgefordert, der Ukraine nach dem Vorbild der USA den Einsatz weitreichender Raketen gegen bestimmte Ziele in Russland zu erlauben. "Es wäre logisch, wenn Deutschland sich wie die USA verhielte", sagte der Verteidigungsexperte Johann Wadephul (CDU) der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). 

Die Entscheidung Bidens sei "eine verständliche Reaktion auf die Eskalation durch Russland, welches jetzt auch nordkoreanische Spezialtruppen einsetzt" ergänzte der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. "Diese können jetzt durch die Ukraine bekämpft werden." Russlands Präsident Wladimir Putin müsse "immer wieder erfahren, dass wir ihn mit seiner brutalen Aggression nicht durchkommen lassen".

10.28 Uhr: Ukraine - Weiter Stromausfälle nach russischem Großangriff

Auch einen Tag nach den massiven russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine sind zahlreiche Gegenden des Landes noch immer ohne Strom. "Die Lage in und um Odessa ist am schwierigsten", teilt der größte private ukrainische Energieversorger DTEK auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Hafenstadt am Schwarzen Meer sei in den Morgenstunden seit 24 Stunden von der Stromversorgung abgeschnitten gewesen. Es sei technisch noch nicht möglich, die kritische Infrastruktur in einigen Stadtteilen mit Strom zu versorgen. Den Behörden zufolge müssen die meisten Regionen der Ukraine am Montag mit Stromausfällen von bis zu acht Stunden rechnen, einschließlich der Hauptstadt Kiew. Russland hatte in der Nacht zum Sonntag den größten Luftangriff auf die Ukraine seit August gestartet.

09.59 Uhr: China drängt nach US-Entscheidung zu ukrainischem Waffeneinsatz auf Frieden

Nach der Entscheidung der US-Regierung, der Ukraine den Einsatz weiter reichender Waffen gegen Russland zu erlauben, hat China erneut auf ein Ende des Krieges gedrängt. "Eine frühe Waffenruhe und eine politische Lösung dienen den Interessen aller Beteiligten", sagte Außenamtssprecher Lin Jian in Peking. "Das Dringlichste ist, so schnell wie möglich eine Abkühlung der Lage herbeizuführen", fügte er hinzu.

Sein Land habe "stets alle Bemühungen um eine friedliche Lösung der Krise gefördert und unterstützt", sagte Lin. Peking sei bereit, "weiterhin auf seine eigene Weise eine konstruktive Rolle bei der politischen Lösung der Ukraine-Krise zu spielen".

Lin wies Berichte zurück, wonach Russland in China hergestellt Drohnen im Ukraine-Krieg einsetze. Peking habe "nie tödliche Waffen" an eine der Konfliktparteien geliefert, sagte der Außenministeriumssprecher. Seine Regierung hoffe, dass "betreffende Länder und Personen keine wilden Spekulationen anstellen oder China ohne faktische Grundlage verleumden und diffamieren".

09.52 Uhr: Borrell - EU sollte Einsatz von Waffen in Russland gestatten

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell forderte die EU-Mitgliedstaaten dazu auf, der Ukraine den Einsatz von Waffen für Angriffe innerhalb Russlands zu gestatten. "Immer wieder habe ich gesagt, dass die Ukraine in der Lage sein sollte, die von uns gelieferten Waffen zu nutzen, nicht nur um die Pfeile zu stoppen, sondern auch um die Bogenschützen zu treffen", sagte Borrell vor einem Treffen der EU-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel. "Ich glaube weiterhin, dass dies getan werden muss. Ich bin sicher, wir werden erneut darüber diskutieren. Ich hoffe, die Mitgliedstaaten werden dem zustimmen."

09.42 Uhr: Niederländischer Außenminister begrüßt Freigabe von US-Raketen

Der niederländische Außenminister Caspar Veldkamp sieht die Freigabe für einen Einsatz von US-Waffen gegen Ziele auf russischem Gebiet als folgerichtige Antwort darauf, dass jetzt auch nordkoreanische Soldaten in dem Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden. Das sagte Veldkamp vor Beratungen der EU-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel.

09.37 Uhr: Münchner Firma liefert Ukraine 4.000 KI-gesteuerte Angriffsdrohnen

Ein Unternehmen aus München plant einem Medienbericht zufolge die Lieferung KI-gesteuerter Angriffsdrohnen an die Ukraine. Das deutsche Software-Unternehmen Helsing habe im September einen Vertrag über 4.000 sogenannte Strike-Drohnen mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium abgeschlossen, berichtete die "Bild"-Zeitung. Finanziert werde das Projekt durch die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung.

Dem Bericht zufolge handelt es sich bei der Lieferung nicht um herkömmliche, von Menschen gesteuerte Kamikaze-Drohnen, sondern um KI-gesteuerte Hightech-Luftfahrzeuge mit dem Spitznamen "Mini-Taurus". Der Name ist ein Verweis auf den Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern, um dessen Lieferung die ukrainische Regierung wiederholt gebeten hat. Die Bundesregierung, allen voran Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), lehnt die Lieferung der Marschflugkörper an Kiew jedoch ab.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte im Juni die Lieferung tausender Kampfdrohnen an die Ukraine angekündigt, ohne weitere Details zu nennen.

Laut "Bild" verfügen die Helsing-Drohnen über eine Software, die sie gegen Störsender und ähnliche Maßnahmen weitgehend unanfällig macht. Die Drohne könne "auch bei widrigen Wetterbedingungen oder in zerbombten Gebieten weiter Kurs" halten, zitierte die Zeitung einen Rüstungsexperten. Demnach können die Drohnen sogar dann noch Ziele anfliegen, "wenn die Funkverbindung gestört wird". Dadurch sei ihre Trefferquote deutlich höher als "bei rein manuell gesteuerten Kampfdrohnen". 

Die Drohnen hätten eine bis zu viermal höhere Reichweite als herkömmliche Kamikaze-Drohnen der ukrainischen Armee, heißt es weiter in dem Bericht. Aktuell werden demnach mehrere der Drohnen im Osten der Ukraine "unter Realbedingungen im Einsatz weiterentwickelt". Ab Dezember sollen dann mehrere hundert Exemplare pro Monate geliefert werden.

Die Zeitung zitierte Pistorius, wonach die ukrainischen Streitkräfte die Strike-Drohnen gegen "russische militärische Hochwertziele wirken" könnten, "zum Beispiel russische Gefechtsstände oder logistische Einrichtungen". Er sei angesichts der massiven russischen Luftangriffe "sehr froh, dass gerade jetzt die Auslieferung dieser KI-gestützten Strike-Drohnen beginnt".

09.27 Uhr: Elf Tote bei russischem Angriff auf Sumy - Darunter zwei Kinder

Bei einem russischen Raketenangriff auf die nordostukrainische Stadt Sumy sind nach Behördenangaben elf Menschen getötet worden, darunter auch zwei Kinder. Ziel sei vor allem die Energieversorgung gewesen, in der gesamten Stadt sei der Strom ausgefallen, teilte die regionale Militärverwaltung in der Nacht mit. Bei dem Angriff am Sonntagabend wurde demnach ein neunstöckiges Wohngebäude getroffen, neben den elf Todesopfern seien dabei 89 Menschen verletzt worden, darunter elf Kinder, teilten Rettungskräfte über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Mehr als 400 Menschen seien evakuiert worden, teilten die Rettungskräfte weiter mit. Der Leiter der Militärverwaltung von Sumy, Wolodymyr Artjuch, bezeichnet den Abend als "Hölle" für die Stadt. Nach Angaben lokaler Behörden wurden bei dem Angriff 90 Wohnungen, zwei Bildungsstätten und 13 weitere Gebäude beschädigt.

08.55 Uhr: Moskau warnt vor Eskalation nach Freigabe von US-Raketen

Der russische Außenpolitiker Leonid Sluzki hat vor einer Eskalation im Ukraine-Krieg gewarnt. Hintergrund ist die Freigabe von reichweitenstarken US-Raketen für Schläge gegen russisches Staatsgebiet, über die US-Medien übereinstimmend berichten. "US-Raketenangriffe tief in russischen Gebieten werden unweigerlich zu einer größeren Eskalation führen, die droht, noch weitaus ernstere Folgen nach sich zu ziehen", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma im Gespräch mit der staatlichen Moskauer Nachrichtenagentur Tass. 

Sollte sich die Information bestätigen, sagte Sluzki, dann werde Russland aufs Schärfste reagieren. US-Präsident Joe Biden habe entschieden, sich als "Blutiger Joe" aus dem Amt zu verabschieden und so in die Geschichte einzugehen. Biden mache es seinem designierten Nachfolger Donald Trump nicht nur schwerer, den Krieg in der Ukraine zu beenden, sondern auch eine globale Konfrontation zu verhindern. 

Bestätigt werde dadurch auch einmal mehr, dass die USA direkt beteiligt seien an dem Krieg in der Ukraine, sagte Sluzki.

08.52 Uhr: Ukrainischer Botschafter begrüßt Erlaubnis von Waffen mit größerer Reichweite

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat die Erlaubnis der USA für den Einsatz von weiter reichenden Waffen begrüßt und das Ende alle bestehenden Beschränkungen für den Waffeneinsatz gefordert. Russische Flughäfen und Munitionsdepots, wo Bomben und Raketen gelagert werden, "müssen, können und dürfen nach Völkerrecht angegriffen werden", sagte Makeiev im ARD-"Morgenmagazin". Es sei sehr wichtig, "dass alle Begrenzungen heute aufgehoben werden, damit wir diesen Terror stoppen können." 

Die Menschen in der Ukraine kämpften seit 1.000 Tagen für Freiheit, Demokratie und Unabhängigkeit, betonte Makeiev. "Viele sagen hier im Westen, wir wollen keinen dritten Weltkrieg, aber der dritte Weltkrieg ist für uns Ukrainer schon lange im Gange." 

07.38 Uhr: Baerbock - Ukraine muss russische Abschussbasen zerstören können

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis90/die Grünen) hat positiv darauf reagiert, dass die USA der Ukraine offenbar erlaubt haben, Raketen mit größerer Reichweite gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen.

Baerbock sagte im rbb24 Inforadio, es sei schon seit langem bekannt, dass sie und ihre Partei "das genauso sehen wie unsere osteuropäischen Partner, wie die Briten, wie die Franzosen und auch wie die Amerikaner. [...] Wenn auf unser Land Raketen, Drohnen, Bomben fallen würden, wenn Kinderkrankenhäuser angegriffen werden würden, wenn die Stromversorgung angegriffen würde, wenn einfach unser ganz normales Leben angegriffen worden wäre, dann würden wir uns auch verteidigen."

Baerbock sagte weiter, das, worum es jetzt gehe, sei, "dass man nicht abwartet, dass die Rakete erst über die Grenze fliegt". Manche Orte seien so dicht an der Grenze zu Russland, dass die Luftverteidigung nicht helfe, weil die Rakete viel zu schnell einschlage. "Und jetzt geht es darum, [...] dass man die militärischen Abschussbasen [...] zerstören kann. Und das ist im Rahmen des internationalen Rechts, des Selbstverteidigungsrechts, und jedes Land würde genau das versuchen, dass man seine Schulen, seine Krankenhäuser so schützen kann, dass die Kinder, dass die Menschen überleben können."

07.18 Uhr: Russland - 59 ukrainische Drohnen abgeschossen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 59 ukrainische Drohnen abgefangen. Darunter seien auch zwei Drohnen, die auf Moskau zugesteuert seien, teilte das Verteidigungsministerium mit. 45 Drohnen seien über der an die Ukraine grenzenden Region Brjansk zerstört worden. Zwei Drohnen seien über der Region Moskau abgeschossen worden, die anderen über den Grenzregionen Kursk und Belgorod sowie über der Region Tula südlich der Hauptstadt. Nach bisherigen Informationen gibt es in Moskau keine Schäden oder Opfer an den Absturzstellen der Drohnentrümmer, wie Bürgermeister Sergej Sobjanin mitteilte.

07.15 Uhr: Russische Abgeordnete warnt vor Gefahr eines Weltkriegs

Aus Russland kommen Warnungen vor einer Eskalation bei einem ukrainischen Einsatz von US-Waffen mit längerer Reichweite. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden riskiere einen Dritten Weltkrieg, sollte sie der Ukraine erlauben, mit solchen US-Waffen Ziele tief in Russland anzugreifen, sagte die russische Parlamentsabgeordnete Maria Butina. Die Biden-Administration versuche, die Lage zu eskalieren, solange sie noch an der Macht sei.

Butina betonte, sie habe die große Hoffnung, dass der designierte neue US-Präsident Donald Trump diese Entscheidung, sollte sie getroffen worden sein, rückgängig machen werde. Denn sie riskiere "ernsthaft den Beginn eines Dritten Weltkriegs, der in niemandes Interesse ist", sagte Butina, die 15 Monate wegen Agententätigkeit in den USA im Gefängnis verbrachte und nun für die Regierungspartei Einiges Russland Duma-Abgeordnete ist, der Nachrichtenagentur Reuters.

07.00 Uhr: 1.000 Tage Krieg in der Ukraine - Schutz für Kinder gefordert

Mindestens 659 Kinder und Jugendliche wurden seit dem russischen Angriff auf die Ukraine getötet, mindestens 1.747 verletzt, wie Berechnungen von Unicef zeigen. "Das entspricht durchschnittlich mindestens 16 Minderjährigen pro Woche", erklärte die Hilfsorganisation in Köln. Die Zahlen beruhten auf aktuellen, verifizierten Berichten.

Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell bezeichnete die Opferzahlen als "erschütternd und inakzeptabel". Zudem lebten Millionen Kinder in der Ukraine in ständiger Angst. "Viele verbringen täglich bis zu sechs Stunden in Kellern unter dem Lärm der Luftschutzsirenen."

Auch wurden laut UN-Angaben bereits 1.496 Bildungseinrichtungen und 662 Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine beschädigt oder zerstört. Rund 1,7 Millionen Kinder hätten keinen Zugang zu sauberem Wasser, und 3,4 Millionen nicht zu zentralisierten Sanitäreinrichtungen, was ihr Krankheitsrisiko erhöhe. Schulen und Krankenhäuser seien nicht nur Gebäude, mahnte Russell. "Sie sind Lebensadern und Symbole der Hoffnung für die Erholung und Widerstandsfähigkeit der Kinder."

In besiedelten Gebieten dürften keine explosiven Waffen eingesetzt werden, forderte die Expertin. Auch müssten schwere Übergriffe gegen Kinder sofort beendet werden. "Ohne anhaltende und verstärkte Unterstützung für Kinder werden die psychischen Wunden dieses Krieges über Generationen hinweg nachhallen", so Russell.

05.23 Uhr: Scholz erneuert vor G20-Gipfel Hilfszusage an Ukraine

Vor dem G20-Gipfel in Brasilien hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Bereitschaft Deutschlands bekräftigt, die Ukraine so lange wie nötig in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen. "Putin muss klar werden, dass ein Spiel auf Zeit nicht funktionieren wird", sagte der SPD-Politiker der brasilianischen Zeitung "Folha de Sao Paulo".

04.41 Uhr: Nato hält groß angelegte Artillerieübung in Finnland ab

Erstmals seit dem Nato-Beitritt Finnlands wird dort eine groß angelegte Artillerieübung des Militärbündnisses abgehalten. Die Übung, die am Sonntag begann, findet bis zum 28. November in der nördlichen Region Lappland statt. Sie ist Teil der Übung Dynamic Front 25, der größten Nato-Artillerieübung, die bisher in Europa abgehalten wurde. Schießübungen sind auch in Deutschland, Estland, Rumänien und Polen vorgesehen.

Auf dem Übungsgelände in Lappland kamen am Sonntag bis zu 3.600 Soldaten aus Finnland, den USA, Schweden, Großbritannien, Frankreich und anderen Nato-Staaten zusammen.

04.15 Uhr: Ukraine vor neuen Stromabschaltungen

Nach den jüngsten russischen Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur beginnen in der Ukraine am Morgen landesweite Stromabschaltungen. Dazu veröffentlichte der nationale Stromversorger Ukrenerho vorab Zeitpläne für die verschiedenen Regionen, in denen dann für mehrere Stunden der Strom abgeschaltet wird.

Demnach beginnen die Stromsperren am Morgen. Zwischen 6:00 und 22:00 Uhr (5:00 - 21:00 MEZ) würde zweimal für einen längeren Zeitraum der Strom in verschiedenen Regionen abgeschaltet, teilte das Unternehmen per Telegram mit. Die Bürger wurden gebeten, nicht mehrere leistungsstarke Elektrogeräte auf einmal einzuschalten. Ob es auch Begrenzungen in den Tagen darauf geben wird, ist bislang nicht bekannt.

02.34 Uhr: Britischer Premier Starmer will nicht mit Putin sprechen

Vor dem G20-Gipfel im brasilianischen Rio de Janeiro hat der britische Premierminister Keir Starmer betont, dass er keine Pläne für ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hege. Die Unterstützung der Ukraine habe oberste Priorität für das Vereinigte Königreich. "Wir nähern uns am Dienstag dem 1000. Tag dieses Konflikts", sagte Starmer vor Reportern. "Das sind 1.000 Tage russischer Aggression, 1.000 Tage mit enormen Auswirkungen und Opfern für das ukrainische Volk." Dazu komme noch die militärische Zusammenarbeit von Nordkorea und Russland, diese habe "ernsthafte Auswirkungen". Auf dem Weg zum G20-Gipfel sagte Starmer, die Verbündeten müssten ihre Anstrengungen nun verdoppeln und die Ukraine so lange unterstützen wie nötig.

02.31 Uhr: Polen befürwortet US-Erlaubnis für Einsatz von weiter reichenden Waffen gegen Russland

Die polnische Regierung hat die Entscheidung der USA, der Ukraine den Einsatz weiter reichender Waffen gegen Russland zu erlauben, als richtigen Schritt begrüßt. US-Präsident Joe Biden habe auf die Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland und die massiven russischen Raketenangriffe am Sonntag "in einer Sprache geantwortet, die (der russische Präsident) Wladimir Putin versteht", schrieb Polens Außenminister Radoslaw Sikorski im Onlinedienst X. "Das Opfer einer Aggression hat das Recht, sich zu verteidigen", fügte er hinzu. "Stärke schreckt ab, Schwäche provoziert."

02.30 Uhr: Russland - Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt

Russische Luftabwehreinheiten haben eine Drohne zerstört, die auf die Hauptstadt Moskau zuflog. "Nach ersten Informationen gibt es an der Absturzstelle der Trümmer keine Schäden oder Opfer", teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin über seinen Telegram-Kanal mit.

01.13 Uhr: 26 ukrainische Drohnen über russischer Region Brjansk abgefangen

Die Ukraine führte russischen Angaben zufolge einen Drohnenangriff auf die russische Grenzregion Brjansk durch. Nach Angaben des Gouverneurs Alexander Bogomas wurden 26 ukrainische Drohnen von russischen Luftabwehreinheiten zerstört. "Die Luftabwehreinheiten arbeiten weiterhin zum Schutz unserer Region", teilte Bogomas über den Nachrichtendienst Telegram mit. Weitere Details sind bislang nicht bekannt. Die Region Brjansk grenzt im Südwesten an die Ukraine und war in der Vergangenheit bereits mehrfach Ziel von Angriffen.

00.47 Uhr: Tote und Stromausfälle nach russischem Raketenangriff auf Sumy

Bei einem erneuten russischen Raketenangriff auf die nordostukrainische Stadt Sumy wurde nach Angaben der regionalen Militärverwaltung kritische Infrastruktur getroffen. In der gesamten Stadt sei der Strom ausgefallen, teilte die regionale Militärverwaltung mit. Laut den ukrainischen Behörden kamen bei dem Angriff auf ein neunstöckiges Wohngebäude zehn Menschen ums Leben, darunter zwei Kinder. 52 weitere Personen seien verletzt. Mehr als 400 Menschen seien evakuiert worden, teilen die Rettungskräfte mit. Der Leiter der Militärverwaltung von Sumy, Wolodymyr Artjuch, bezeichnete den Abend als "Hölle" für die Stadt. Der Angriff folgte auf einen massiven russischen Angriff am Morgen, bei dem Energieanlagen im ganzen Land mit Raketen und Drohnen beschossen wurden.

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