Bus mit Menschen in der Region Kursk, die evakuiert werden
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Bus mit Menschen in der Region Kursk, die evakuiert werden

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Ukraine-Ticker: Korps fordert russische Soldaten zur Aufgabe auf

Ein auf Seite der Ukraine kämpfendes russisches Freiwilligenkorps hat an Soldaten der russischen Armee appelliert, sich zu ergeben. Die US-Regierung hat den Verkauf von 600 Patriot-Raketen an die BRD gebilligt. Alle News im Ticker.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die wichtigsten News zum Ukraine-Krieg im Überblick

  • Freiwilligenkorps fordert russische Soldaten zur Aufgabe auf (13.20 Uhr)
  • Kiew erklärt Einsatz in Kursk nötig für Friedensgespräche (12.12 Uhr)
  • USA genehmigen den Verkauf von Patriot-Raketen für Deutschland (05.00 Uhr)

14.06 Uhr: Moskau meldet Abschuss von 12 ATACMS-Raketen an Krim-Brücke

Nach russischen Angaben hat die Ukraine erneut versucht, die Brücke zu der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu zerstören. Die russische Flugabwehr habe zwölf ATACMS-Raketen im Anflug auf die Bücke zerstört, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete erneut auch mehrere abgewehrte Angriffe ukrainischer Flug- und Seedrohnen auf die Krim. Schäden gab es nach Angaben von Behörden aber keine. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Angaben zu den Attacken auf die Halbinsel.

13.20 Uhr: Freiwilligenkorps fordert russische Soldaten zur Aufgabe auf

Ein auf Seiten der Ukraine kämpfendes russisches Freiwilligenkorps hat an die Soldaten der russischen Armee appelliert, sich zu ergeben. "Eure politischen Instruktoren, die im warmen Hinterzimmer sitzen, empfehlen eindringlich, sich nicht in Kriegsgefangenschaft zu begeben, sondern sich lieber mit der eigenen Granate in die Luft zu sprengen", schrieben die Kämpfer von der Legion "Freiheit Russlands" auf Telegram. Es sei aber besser zu leben, als für einen Orden des Vorgesetzten zu sterben.

Wer den Wunsch habe, für eine «normale Zukunft Russlands zu kämpfen», könne auch die Seiten wechseln und der Legion beitreten. «Wir sind bereit, mit jedem zu kommunizieren, der den Wunsch äußert, die Waffen gegen den Kreml zu erheben», schrieben die Kämpfer.

12.36 Uhr: Russland - Haben Dorf Serhijiwka in Donezk eingenommen

Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau das Dorf Serhijiwka in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.

12.12 Uhr: Kiew erklärt Einsatz in Kursk nötig für Friedensgespräche

Der Einsatz der ukrainischen Truppen in der russischen Oblast Kursk ist nach Darstellung der Regierung in Kiew nötig, um Russland zu Friedensgesprächen zu bewegen. "Wir müssen Russland erhebliche taktische Niederlagen zufügen", schreibt Mychajlo Podoljak, der Leiter des Stabes des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. "In der Region Kursk sehen wir deutlich, wie das militärische Mittel zielgerichtet eingesetzt wird, um die Russische Föderation zu einem fairen Verhandlungsprozess zu bewegen." Die ukrainischen Truppen haben am 6. August überraschend die Grenze überquert und sind in Kursk vorgerückt.

11.00 Uhr: Moskau erklärt Abgeordnetenverbund zu unerwünschter Organisation

Ein in Berlin gegründeter Verbund russischer Regional- und Kommunalpolitiker, die den Krieg gegen die Ukraine verurteilen, ist in Russland zur unerwünschten Organisation erklärt worden. Vertreter der Organisation "Abgeordnete des friedlichen Russlands" würden in Deutschland an Veranstaltungen mit "antirussischer Ausrichtung" teilnehmen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft nach Angaben russischer Agenturen mit. "Sie verbreiten irreführende Informationen über die Tätigkeit russischer staatlicher Stellen und unterstützen extremistische Vereinigungen". 

Die Nicht-Regierungsorganisation "Abgeordnete des friedlichen Russlands" hatte sich im Oktober 2023 gegründet. Der erste Kongress fand in Berlin statt. Nach eigenen Angaben gehören dem Verbund 74 unabhängige regionale und kommunale Abgeordnete an, von denen viele mittlerweile ins Exil gegangen sind.

10.42 Uhr: RIA meldet Zerstörung ukrainischer Einheit in Kursk

Die russischen Streitkräfte haben einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA zufolge eine ukrainische Aufklärungs- und Sabotageeinheit in der russischen Grenzregion Kursk zerstört. Diese habe Waffen der Nato bei sich gehabt, meldet RIA unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Sicherheitskreise.

10.00 Uhr: FDP-Verteidigungsexperte fordert mehr Gerät für Ukraine

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber, fordert angesichts der jüngsten Entwicklungen im russischen Angriffskrieg weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. "Der Erfolg der Ukraine muss für uns Anlass sein, über die Abgabe von weiteren Leopard 2 und Fuchs zu sprechen", schreibt der FDP-Politiker auf der Plattform X mit Blick auf den Kampfpanzer Leopard und den Transportpanzer Fuchs. "Wir haben bisher 5 % unserer Leopard2 und 0 % unserer Fuchs abgegeben. Da geht mehr", fordert Faber. Die Entwicklungen in Kursk zeigten, "dass der Versager im Kreml gescheitert ist. Militärisch ist er überfordert", schreibt Faber und betont: "Wir können mit der militärischen Unterstützung der Ukraine jetzt die Grundlage für einen dauerhaften Frieden in Europa legen."

09.40 Uhr: Woelki spricht über Ukraine-Besuch

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat sich nach Gesprächen mit Überlebenden des russischen Angriffskriegs in der Ukraine "zutiefst erschüttert" geäußert. Er habe Menschen gesehen, die vor den Gräbern ihrer gefallenen Söhne oder Ehemänner hockten, um sie zu pflegen, sagte er dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de. Dies sei "unglaublich emotional" gewesen. Zuvor hatte der Erzbischof die Orte Irpin, Butscha und Hostomel besucht, wo nach dem Abzug russischer Truppen Hunderte Leichen gefunden worden waren.

Mit Blick auf die seit mehr als zwei Jahren andauernden Kämpfe betonte der Kardinal: "Unter keinen Umständen darf es so sein, dass wir bei uns diesen Krieg gering achten, dass wir ihn vergessen, dass wir uns gewissermaßen an ihn gewöhnen." Die Bevölkerung in der Ukraine benötige weiter Anteilnahme, Verständnis, Rückhalt und Begleitung.

08.20 Uhr: Ukraine meldet erfolgreiche Abwehr russischer Drohnen

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben alle fünf Drohnen abgefangen, die die russischen Streitkräfte in der Nacht zu Freitag auf Ziele in der Ukraine gestartet haben. Darunter seien drei Drohnen vom iranischen Typ Schahed gewesen, auch die Typen der beiden anderen Drohnen seien identifiziert worden. Russland habe auch drei ballistische Raketen vom Typ Iskander-M eingesetzt, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Die Gouverneure der Regionen Kiew und Kirowohrad berichten, nach dem Angriff gebe es weder Schäden noch Opfer. Die russischen Streitkräfte setzen bei einigen ihrer Angriffe Billig-Drohnen ein, die Stellungen der ukrainischen Luftabwehr ausmachen und auch zu Täuschungsmanövern dienen sollen.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

07.50 Uhr: Russische Politiker macht dem Westen Vorwürfe

Der Berater des russischen Präsidenten, Nikolai Patruschew, wirft der Nato und dem Westen vor, an der Vorbereitung des ukrainischen Einmarsches in die russische Oblast Kursk beteiligt gewesen zu sein. "Die Operation in der Oblast Kursk war auch unter Beteiligung der Nato und westlicher Geheimdienste geplant", sagte Patruschew der russischen Zeitung "Iswestia" vom Freitag. Die Erklärung der USA, sie seien nicht an dem Angriff beteiligt gewesen, entspräche nicht der Wahrheit, sagte Patruschew.

Der russische Abgeordnete Michail Schermet sagte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge, das Vorrücken des ukrainischen Militärs auf russisches Territorium habe die Welt an den Rand eines globalen Krieges gebracht. Schermet ist Mitglied des Verteidigungsausschusses des Parlamentes und zeigt sich ebenfalls überzeugt, dass der Westen die Ukraine bei ihrem Einmarsch in Kursk unterstützt.

05.10 Uhr: Bomber aus Russland in Sibirien abgestürzt

Der Gouverneur der Region Irkutsk im russischen Sibirien, Igor Kobzew, teilt den Absturz eines strategischen Bombers vom Typ Tu-22M3 mit. Der Grund soll ein technischer Defekt gewesen sein. Ein Mitglied der vierköpfigen Besatzung sei ums Leben gekommen, erklärt der Gouverneur unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Der restlichen Besatzung sei es gelungen, sich aus dem Flugzeug zu befreien. Sie seien ins Krankenhaus gebracht worden, schreibt Kobzew in der Nachrichten-App Telegram.

05.00 Uhr: USA genehmigen Verkauf von Patriot-Raketen an Deutschland

Die US-Regierung gibt grünes Licht für die Lieferung von bis zu 600 Patriot-Flugabwehrraketen an Deutschland. Der zuständigen Behörde "Defense Security Cooperation Agency" zufolge belaufen sich die geschätzten Kosten des geplanten Rüstungsdeals auf fünf Milliarden US-Dollar (etwa 4,6 Milliarden Euro). Hauptauftragnehmer sei das US-Rüstungsunternehmen Lockheed Martin. Wann die Raketen Deutschland erreichen sollen, blieb zunächst unklar. Üblicherweise ziehen sich Rüstungsgeschäfte dieser Art über mehrere Jahre hin. 

Patriot ("Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target") zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Damit können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden. Deutschland und andere Staaten hatten mehrere dieser Systeme zuletzt an die Ukraine abgegeben. Sie sollen der dem Land dabei helfen, sich vor russischen Luftangriffen zu schützen.

Freitag, 16. August 2024

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