In der Region Kursk sind ukrainische Truppen einmarschiert. Das tägliche Leben geht weiter, Bürger verbringen Zeit auf dem Balkon ihrer Häuser.
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In der Region Kursk sind ukrainische Truppen einmarschiert. Das tägliche Leben geht weiter, Bürger verbringen Zeit auf dem Balkon ihrer Häuser.

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Ukraine-Ticker: Ukraine versucht weiteren Vorstoß in Russland

Russische Grenztruppen verhindern nach Angaben des Gouverneurs das Eindringen eines ukrainischen Teams in die russische Region Brjansk. Brjansk liegt nordwestlich der Region Kursk, in die ukrainische Truppen einmarschiert sind. Alle News im Ticker.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die wichtigsten News zum Ukraine-Krieg im Überblick

  • Selenskyj will orthodoxes Christentum in der Ukraine stärken (07.51 Uhr)
  • Weiter schwere Kämpfe im Donbass (05.06 Uhr)
  • Kiew setzt Angriffe bei Kursk fort (05.03 Uhr)
  • Scholz glaubt an "sehr begrenzten" Vorstoß der Ukraine in Russland (Mittwoch, 22.08., 18.23 Uhr)
  • Ukrainisches Parlament stimmt für Beitritt zu Internationalem Strafgerichtshof (Mittwoch, 22.08., 17.02 Uhr)
  • Scholz zu Besuch in Moldau eingetroffen (Mittwoch, 22.08., 16.24 Uhr)
  • Moskau meldet Einnahme eines weiteren Dorfes in der Ostukraine (Mittwoch, 22.08., 12.59 Uhr)
  • Besuch im Zeichen des Ukraine-Kriegs – Scholz in Moldau (Mittwoch, 22.08., 06.01 Uhr)
  • Habeck verspricht Ukraine finanzielle Unterstützung (Mittwoch, 22.08., 01.24 Uhr)

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

07.51 Uhr: Selenskyj will orthodoxes Christentum in der Ukraine stärken

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will das orthodoxe Christentum in der Ukraine stärken. In einem Telefonat mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., habe er bekräftigt, "dass unser Staat die Orthodoxie in der Ukraine weiter stärken und einen offenen Dialog zwischen den Kirchen fördern möchte", teilte das Staatsoberhaupt am Mittwochabend in den Online-Diensten X und Telegram mit. Laut Präsidialamt wiederholte Selenskyj zudem seine Einladung an das orthodoxe Ehrenoberhaupt zu einem Besuch in der Ukraine.

In dem Gespräch stellte er sich auch hinter ein am Dienstag vom ukrainischen Parlament verabschiedetes Gesetz für ein Verbot von religiösen Organisationen, die mit Russland verbunden sind. "Ein unabhängiges Land, ein unabhängiges Volk muss auch spirituell unabhängig sein", so Selenskyj. Mit dem Gesetz verliere Moskau "einen weiteren Einflusshebel auf die Ukraine und die Ukrainer".

06.49 Uhr: Drohne trifft Militäranlage in Region Wolgograd

In der südrussischen Region Wolgograd ist den dortigen Behörden zufolge eine Militäreinrichtung nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten. Regionalgouverneur Andrej Bocharow teilt auf Telegram mit, die Drohne sei in die Anlage gestürzt. Es habe keine Opfer gegeben. Bocharow ließ offen, welche Militäreinrichtung betroffen war. Er erklärte jedoch, dass bei dem Angriff das Dorf Marinowka ins Visier genommen worden sei. Dort unterhält Russland einen Luftwaffenstützpunkt.

06.15 Uhr: Klingbeil - Deutschland springt bei neuen Ukraine-Hilfen notfalls ein

Deutschland SPD-Chef Lars Klingbeil hat der Ukraine weitere Unterstützung zugesagt. Sollte es nicht gelingen, die Milliardenerträge aus den eingefrorenen russischen Vermögen wie geplant der Ukraine zur Verfügung zu stellen, werde Deutschland mit zusätzlichen Mitteln einspringen, sagte er im Podcast "Ronzheimer" mit dem stellvertretenden "Bild"-Chefredakteur Paul Ronzheimer laut Vorabmeldung der Zeitung vom Donnerstag.

Klingbeil verwies darauf, dass über Zinserträge aus den russischen Vermögen Ukraine-Hilfen in Höhe von 50 Milliarden Euro auf europäischer Ebene generiert werden sollen. Angesprochen auf rechtliche und politische Unsicherheiten sagte der SPD-Chef: "Und wenn das nicht funktioniert, dann müssen innerhalb der Regierung Lösungen gefunden werden."

05.06 Uhr: Weiter schwere Kämpfe im Donbass

Russische Truppen setzten derweil ihre Angriffe zur Ausweitung ihrer Gebietseroberungen rund um den Donbass fort. Nach Darstellung des Generalstabs in Kiew gab es rund um Pokrowsk schwere Kämpfe. Auch aus Torezk wurden heftige Gefechte gemeldet, in deren Verlauf die russischen Streitkräfte demnach von Luftangriffen mit Gleitbomben unterstützt wurden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

"Wir durchschauen die Bewegungen des Feindes und verstärken uns", sagte Selenskyj. Er ermahnte die westlichen Partner, rechtzeitig die zugesagten Waffen und Munition zu liefern. "Das ist für die Verteidigung von grundlegender Bedeutung."

05.03 Uhr: Kiew setzt Angriffe bei Kursk fort

Die ukrainischen Streitkräfte setzten ihren Vorstoß auf russisches Gebiet bei Kursk fort. "Wir kontrollieren bestimmte Gebiete", sagte Selenskyj, ohne weitere Details zu nennen. Er dankte zudem den bei Kursk eingesetzten ukrainischen Soldaten "für die weitere Aufstockung des Austauschfonds" - eine Umschreibung für die Gefangennahme weiterer russischer Soldaten, die als Faustpfand gegen ukrainische Staatsbürger in den Händen der Russen ausgetauscht werden sollen. 

Russland und die Ukraine tauschen regelmäßig Kriegsgefangene aus. Vor allem in der Anfangsphase der Operation hat die Ukraine viele Kriegsgefangene gemacht, zumal auf russischer Seite zunächst keine besonders erfahrenen und schlagkräftigen Einheiten im Einsatz waren.

Der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk berichtete von erfolgreichen Einsätzen seiner Kampfflieger in der westrussischen Region Kursk. Dabei seien vor allem Präzisionsbomben gegen russische Stellungen eingesetzt worden. Unter Präzisionsbomben sind Gleitbomben zu verstehen, die ins Ziel ferngesteuert werden können. Bei dem Vormarsch im Gebiet Kursk wurden unter anderem zwei wichtige Brücken über den Fluss Sejm von Kampffliegern zerstört. 

Oleschtschuk machte keine Angaben dazu, welche Flugzeugtypen die Ukraine bei ihren Angriffen eingesetzt hat. Nach Überzeugung ukrainischer Militärexperten kamen die vom Westen zur Verfügung gestellten Kampfflugzeuge vom amerikanischen Typ F-16 bisher nicht zum Einsatz. Die Ukraine hat noch Kampfjets vom sowjetischen Typ Mig-29 in ihrem Bestand.

Nach ukrainischer Darstellung wurden in der Region russische Luftangriffe auf Ortschaften beobachtet, die sich noch unter der Kontrolle der russischen Streitkräfte befanden. Insgesamt habe es im Verlauf des Mittwochs 17 russische Luftangriffe mit 27 Gleitbomben gegen russische Dörfer gegeben, teilte der Generalstab in Kiew mit.

05.00 Uhr: Selenskyj - Ukraine wartet auf zugesagte Milliardenhilfe

Die Ukraine hofft nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf baldige Zuteilung der vom Westen zugesagten Milliardenhilfe, die auch mit Erträgen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen finanziert werden soll. Es gebe zwar viele politische Erklärungen von den Partnern Kiews und viele weitere seien zu erwarten, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Aber wir brauchen einen echten Mechanismus." Sein Land benötige die Erlöse aus den Vermögenswerten Russlands für die Verteidigung gegen den Aggressor. "Die entsprechenden Diskussionen laufen schon viel zu lange, und wir brauchen endlich Entscheidungen."

Die sieben großen westlichen Industriestaaten (G7) hatten bei ihrem Gipfel im Juni neue Finanzhilfen für Kiew beschlossen. Der Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar soll durch Zinserträge aus eingefrorenem russischen Vermögen abgesichert werden. 

04.38 Uhr: Russland - Ukrainischer Sabotageversuch an Grenze vereitelt

Russische Grenztruppen und Militäreinheiten verhindern nach Angaben des Gouverneurs der Region das Eindringen eines ukrainischen Aufklärungs- und Sabotageteams in die russische Region Brjansk. Der Vorfall habe sich am 21. August im Bezirk Klimowski ereignet, der an die ukrainische Region Tschernihiw grenzt, teilt Gouverneur Alexander Bogomaz mit. Die Region Brjansk liegt nordwestlich der Region Kursk, in die ukrainische Truppen einmarschiert sind.

Freitag, 22. August 2024

22.51 Uhr: Gouverneur: Eindringen ukrainischer "Saboteure" in Kursks Nachbarregion Brjansk vereitelt

Russland hat nach eigenen Angaben das Eindringen ukrainischer "Saboteure" in die an Kursk grenzende russische Grenzregion Brjansk vereitelt. Das Eindringen der "ukrainischen Aufklärungs-Sabotage-Gruppe" sei von Kräften des russischen Geheimdiensts FSB sowie von Einheiten der russischen Armee verhindert worden, erklärte der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomaz, am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. "Der Feind wurde durch Schüsse getroffen", hieß es weiter. Die Lage sei mittlerweile "unter Kontrolle".

22.12 Uhr: Ukraine - 46 russische Angriffe nahe Pokrowsk

Die Ukraine verzeichnet eigenen Angaben zufolge 46 russische Angriffe im Laufe des Tages entlang der Front nahe der Stadt Pokrowsk im Osten des Landes. Davon seien 44 zurückgeschlagen worden, teilt der Generalstab mit. Stand 21.00 Uhr MESZ werde an den übrigen zwei Abschnitten noch gekämpft. Bei den Gefechten seien 238 russische Soldaten getötet oder verwundet worden. Zu Verlusten auf ukrainischer Seite werden keine Angaben gemacht. Eine Stellungnahme Russlands liegt zunächst nicht vor.

21.00 Uhr: Selenskyj - Ukraine hofft auf zugesagte Milliardenhilfe

Die Ukraine hofft nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf baldige Zuteilung der vom Westen zugesagten Milliardenhilfe, die auch aus Erträgen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen finanziert werden soll. Es gebe zwar viele politische Erklärungen von den Partnern Kiews, viele weitere seien zu erwarten, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Aber wir brauchen einen echten Mechanismus." Die Ukraine benötige die Erlöse aus den Vermögenswerten Russlands für die Verteidigung gegen den Aggressor Russland. "Die entsprechenden Diskussionen laufen schon viel zu lange, und wir brauchen endlich Entscheidungen."

Die sieben großen westlichen Industriestaaten (G7) hatten bei ihrem Gipfel im Juni eine neue Finanzhilfe für Kiew beschlossen. Ein großzügiger Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar soll durch Zinserträge aus eingefrorenem russischen Vermögen abgesichert werden. 

20.43 Uhr: Selenskyj - Verstärken Einheiten in Pokrowsk

Die Ukraine verstärkt nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj ihre Streitkräfte in der heftig umkämpften Region Pokrowsk im Osten des Landes. Man wisse, was die russischen Truppen dort vorhätten, sagt er in einer Fernsehansprache. Der ukrainische Vorstoß in der russischen Oblast Kursk gehe unterdessen weiter, sagt er. Man kontrolliere einige Gebiete. Einzelheiten nennt Selenskyj nicht.

19.20 Uhr: Korruptionsvorwürfe: Russischer Ex-Vizeminister bleibt in U-Haft

Der wegen Korruptionsvorwürfen festgenommene frühere russische Vizeverteidigungsminister Dmitri Bulgakow bleibt in Untersuchungshaft. Das zuständige Gericht habe einen Einspruch Bulgakows gegen seine U-Haft abgewiesen, meldete die russische Nachrichtenagentur Tass am Mittwoch.

Bulgakow ist einer von mehreren ranghohen Funktionären im russischen Militärapparat, die in den vergangenen Monaten wegen Verdachts auf Korruption und Veruntreuung festgenommen wurden. Bulgakow war bis zu seiner Entlassung im September 2022 für logistische Fragen bei den Streitkräften zuständig und soll Essensrationen von geringer Qualität zu überhöhten Preisen für russische Soldaten zur Verfügung gestellt haben. Bei einem Schuldspruch drohen ihm zehn Jahre Haft.

19.01 Uhr: Ukrainische Luftwaffe bombardiert Ziele bei Kursk

Der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk hat von erfolgreichen Einsätzen seiner Kampfflieger bei der Offensive in der westrussischen Region Kursk berichtet. Dabei seien vor allem Präzisionsbomben gegen russische Stellungen und Truppenansammlungen eingesetzt worden. 

Auch wenn russische Einheiten inzwischen dazu übergegangen seien, verlassene Häuser in ihre Verteidigungslinien zu integrieren, könnten sie sich den Angriffen nicht entziehen. "Wir sehen alles, wir wissen alles", schrieb Oleschtschuk auf der Plattform Telegram. "Unsere Präzisionsbomben finden Euch überall." Unter Präzisionsbomben sind Gleitbomben zu verstehen, die von Piloten ins Ziel ferngesteuert werden können. Bei dem Vormarsch im Gebiet Kursk waren unter anderem zwei wichtige Brücken über den Fluss Sejm von Kampffliegern zerstört worden. 

Gegenoffensive im Westen Russlands
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Gegenoffensive im Westen Russlands

19.00 Uhr: Borrell - Ukraine sollte westliche Waffen bei Angriffen auf Russland einsetzen dürfen

Angesichts der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk hat sich der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell dafür ausgesprochen, Kiew den Einsatz westlicher Waffen auf russischem Boden zu erlauben. Eine solche Entscheidung werde die "Selbstverteidigung der Ukraine stärken" und dadurch "Leben retten und die Zerstörung in der Ukraine verringern", schrieb Borrell am Mittwoch im Onlinedienst X.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Montag erneut von seinen westlichen Verbündeten gefordert, die Einschränkungen für den Einsatz der gelieferten Waffen aufzuheben.

18.50 Uhr: Putin lobt enge Handelsbeziehungen mit China

Kreml-Chef Wladimir Putin hat die vertiefte Zusammenarbeit mit China gelobt. "Unsere Handelsbeziehungen entwickeln sich erfolgreich (...). Die Aufmerksamkeit, die beide Regierungen den Handels- und Wirtschaftsbeziehungen widmen, trägt Früchte", sagte Putin am Mittwoch bei einem Treffen mit dem chinesischen Regierungschef Li Qiang im Kreml. 

China und Russland hätten "groß angelegte gemeinsame Pläne und Projekte im wirtschaftlichen und humanitären Bereich ausgearbeitet", fuhrt Putin fort. Li sagte nach Angaben des Kremls, dass sich die chinesisch-russischen Beziehungen auf einem "beispiellos hohen Niveau" befänden. 

Die strategische Partnerschaft zwischen Russland und China hat sich seit der russischen Invasion in der Ukraine vertieft.

18.46 Uhr: Nach Dekret: Viele Ukrainer in Ungarn müssen Flüchtlingsunterkünfte verlassen

Nach dem Inkrafttreten eines Dekrets in Ungarn, das ukrainischen Flüchtlingen eine generelle Schutzbedürftigkeit abspricht, drohen dort zahlreiche Ukrainer ihre Unterkunft zu verlieren. Privat betriebene Flüchtlingsunterkünfte hätten bereits damit begonnen, Ukrainer auszuquartieren, teilte die Organisation Migration Aid mit. In Kocs nördlich von Budapest mussten etwa 120 Flüchtlinge unter Aufsicht der Polizei ein Gästehaus verlassen, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP beobachtete. Die meisten stammten aus der westukrainischen Region Transkarpatien, wo es eine große ungarische Minderheit gibt. 

Dem Vorgehen liegt ein am Mittwoch in Kraft getretenes Dekret zu Grunde, das Regierungschef Viktor Orban im Juni unterzeichnet hatte. Es schränkt die Unterstützung für Flüchtlinge aus der Ukraine ein, die aus Teilen des Landes kommen, die als nicht vom russischen Angriffskrieg betroffen gelten. Nach Einschätzung der ungarischen Regierung sind 13 und damit nur rund die Hälfte der ukrainischen Regionen von den Kampfhandlungen betroffen.

18.23 Uhr: Scholz glaubt an "sehr begrenzten" Vorstoß der Ukraine in Russland

Bundeskanzler Olaf Scholz geht davon aus, dass der ukrainische Vorstoß in Russland sehr begrenzt bleiben wird. Die Ukraine habe ihre Operation in der Region Kursk sehr geheim vorbereitet und ohne Rückkopplung etwa mit Deutschland, sagte Scholz bei seinem Besuch in der Republik Moldau. Man beobachte die Entwicklung genau. "Das ist ja eine räumlich sehr begrenzte und wahrscheinlich auch zeitlich begrenzte Operation", fügte er hinzu. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt verbiete sich jede weitere Kommentierung.

Der Kanzler betonte erneut, dass sich die Ukraine auf die Unterstützung Deutschlands verlassen könne. "Wir werden die Ukraine so lange unterstützen, wie das notwendig ist", sagte er. Der im G7-Rahmen beschlossene 50-Milliarden-Dollar-Kredit an die Ukraine gebe dem Land die Möglichkeit, notwendige Waffen einzukaufen. Die abschließenden technischen Fragen würden jetzt geklärt. "Mit den 50 Milliarden zusammen mit den national zur Verfügung gestellten Mitteln wird das eher mehr sein, als was bisher für die Ukraine an Unterstützung zur Verfügung stand", betonte Scholz. Insofern sei dies "ein großer, großer Fortschritt".

18.19 Uhr: Russischer Vormarsch: Menschen fliehen aus Dörfern nahe der Front

Angesichts des russischen Vormarsches in der Ostukraine sind zahlreiche Menschen aus den Ortschaften nahe der Front geflohen. Bewohner des Dorfes Myrnohrad in zehn Kilometern Entfernung von den Kampfgebieten sagten der Nachrichtenagentur AFP, die zunehmenden russischen Angriffe hätten mehrere Menschen in die Flucht getrieben.

Die russischen Truppen sind in der Ostukraine seit mehreren Wochen auf dem Vormarsch in Richtung der Stadt Pokrowsk, die als wichtiger logistischer Knotenpunkt gilt. Sie liegt rund 60 Kilometer nordöstlich der von Russland besetzten Stadt Donezk. Die russische Armee rückt in dem Gebiet nach eigenen Angaben weiter vor, am Mittwoch meldete sie die Einnahme des Dorfes Schelanne rund 20 Kilometer vor Pokrowsk.

17.08 Uhr: Unabhängige Kirche ruft moskautreue Christen zum Übertritt auf

Das Oberhaupt der unabhängigen Orthodoxen Kirche der Ukraine, Metropolit Epifanij, hat die Gläubigen der verbotenen moskautreuen Orthodoxie zum Übertritt aufgerufen. Das Parlament in Kiew hatte am Dienstag alle religiösen Organisationen in der Ukraine verboten, die im Zusammenhang mit Russland stehen. 

"Das Gesetz ermöglicht allen religiösen Strukturen, die dies noch nicht getan haben, sich vollständig von der Kontrolle Moskaus zu befreien", sagte Epifanij im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. "Und wir rufen unsererseits alle orthodoxen Christen in der Ukraine, die dies bislang nicht getan haben, immer wieder auf, dieses russische Joch endlich abzulegen." Seine Kirche sei offen für einen Dialog ohne Vorbedingungen, betonte der Metropolit.

17.02 Uhr: Ukrainisches Parlament stimmt für Beitritt zu Internationalem Strafgerichtshof

In der Hoffnung auf eine Bestrafung Russlands für mutmaßliche Kriegsverbrechen auf ukrainischem Gebiet hat das Parlament in Kiew für einen Beitritt der Ukraine als Vertragsstaat des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gestimmt. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sprach im Onlinedienst X von einer "historischen Entscheidung". Die Ukraine hat das Römische Statut zwar schon im Januar 2000 unterzeichnet, bisher aber nicht ratifiziert. Das Statut ist die Grundlage des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) mit Sitz in Den Haag. Das Gericht befasst sich unter anderem mit Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

In dem nun verabschiedeten Dokument ist jedoch festgelegt, dass die Ukraine die Zuständigkeit des Strafgerichtshofs für Kriegsverbrechen sieben Jahre lang nicht anerkennen wird, wenn es um ukrainische Bürger geht. Hintergrund sind Befürchtungen der Armee, dass ihr Vorgehen im Kampf gegen russische Kräfte in einigen Fällen als Kriegsverbrechen angeklagt werden könnte. Der militärische Konflikt läuft nicht erst seit 2022, sondern schon seit 2014 - seit dem ersten Auftauchen russischer Kräfte im Donbass. 

16.40 Uhr: Russland verteilt Helme an Wahlhelfer in Region Kursk

Bei den vorgezogenen Regionalwahlen im umkämpften russischen Grenzgebiet Kursk will Russland die Wahlhelfer mit Schutzwesten und Helmen ausstatten. Außerdem werden zusätzliche Wahllokale in anderen Landesteilen eingerichtet, in die Menschen aus der Region geflohen seien, wie die Vorsitzende der regionalen Wahlkommission, Tatjana Malachowa, nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen sagte. In der Region herrscht offiziell Ausnahmezustand.

16.24 Uhr: Scholz zu Besuch in Moldau eingetroffen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist auf seiner ersten Auslandsreise nach der Sommerpause in der Republik Moldau eingetroffen. Nach dem Empfang mit militärischen Ehren in der Hauptstadt Chisinau durch Regierungschef Dorin Recean traf Scholz am Nachmittag mit Staatspräsidentin Maia Sandu zusammen. Themen des Besuchs sind unter anderem die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf Moldau und die weitere Unterstützung des EU-Beitrittskandidaten.

Es ist der erste bilaterale Besuch eines deutschen Regierungschefs in Moldau seit zwölf Jahren. Die EU hatte im Juni mit dem kleinen Land zwischen Rumänien und der Ukraine offiziell Beitrittsverhandlungen begonnen. Vor dem Hintergrund der Abspaltung der prorussischen Region Transnistrien Anfang der 1990er Jahre sieht sich Moldau bis heute russischen Destabilisierungsversuchen ausgesetzt. Deutschland unterstützt das Land auch bei Reformen im Wirtschafts- und Verteidigungsbereich.

15.42 Uhr: Indiens Premier Modi ruft vor Ukraine-Reise zur "Rückkehr zum Frieden" auf

Der indische Premierminister Narendra Modi ist im Rahmen einer Osteuropa-Reise in Warschau eingetroffen. Modi ist der erste indische Regierungschef seit 45 Jahren, der Polen besucht. Am Freitag wird der 73-Jährige dann als erster indischer Premier in die Ukraine reisen. Modi rief vor seiner Abreise zu einer "Rückkehr zum Frieden" in der Ukraine auf. Als "Freund und Partner" Kiews hoffe Indien "auf eine baldige Rückkehr von Frieden und Stabilität in der Region", schrieb er in Onlinemedien. 

In der Ukraine will Modi nach eigenen Angaben mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über "Perspektiven für eine friedliche Lösung des aktuellen Ukraine-Konflikts" sowie eine "Vertiefung der indisch-ukrainischen Freundschaft" sprechen.

15.20 Uhr: Cyberangriff verursacht Ausfall von Whatsapp und Telegram in Russland

Ein Cyberangriff hat in Russland nach Angaben der staatlichen Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor am Mittwoch kurzzeitig zu einem großflächigen Ausfall der Onlinedienste Telegram und Whatsapp geführt. Ab 14.00 Uhr (Ortszeit) habe das Zentrum für die Überwachung und Kontrolle der öffentlichen Kommunikationsnetze "eine großflächige Störung des Betriebs der Messengerdienste Telegram und Whatsapp" registriert, hieß es in einer Mitteilung.

Als Ursache nannte die Behörde wenig später einen "DDoS-Angriff auf russische Telekommunikationsanbieter". Ein Urheber konnte demnach zunächst nicht ermittelt werden. "Denial-of-Service"-Angriffe (DDoS) sind eine relativ einfache Methode, um ein System zum Absturz zu bringen, indem es mit Anfragen überflutet wird.

15.05 Uhr: Ukraine bestätigt Einsatz von Himars-Raketen in Russland

Ukrainische Truppen haben den Einsatz amerikanischer Himars-Raketen in Russland bestätigt. Über den Messenger-Dienst Telegram teilten Spezial-Truppen am Mittwoch mit, dass sie auch die Ersatz-Brücken über den Fluss Seim in der russischen Region Kursk zerstören würden. Eingesetzt würden dabei US-Raketensysteme des Typs Himars. Es ist das erste Mal, dass die Ukraine bestätigt, dass bei ihrer Offensive auf russisches Gebiet diese westlichen Waffen genutzt werden. Staaten wie die USA und auch Deutschland hatten keine Einwände dagegen erhoben. Russland wiederum kritisierte es als Eskalation des Konflikts.

13.40 Uhr: Auswärtiges Amt - "Russland ist nicht verhandlungsbereit"

Russland zeigt nach Erkenntnissen der Bundesregierung keine Bereitschaft für Verhandlungen zur Beendigung des Krieges. "Russland ist nicht verhandlungsbereit", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Statt Gespräche mit der Ukraine über einen gerechten Frieden aufzunehmen, fordere die Regierung in Moskau die Annexion von Gebieten, die die russischen Streitkräfte noch nicht einmal kontrollierten. Im übrigen könne Russland den Krieg jederzeit beenden. Um sich gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu wehren, brauche die Ukraine geeignete Waffen, betont der Sprecher mit Blick auf Forderungen im laufenden Wahlkampf in Thüringen und Sachsen, die Lieferungen einzustellen und stärker diplomatisch nach einer Lösung zu suchen.

13.19 Uhr: Russland und China sprechen über Energie-Kooperation

Die Partnerländer China und Russland haben bei einem Besuch des chinesischen Regierungschefs Li Qiang in Moskau über eine engere Zusammenarbeit im Energiebereich gesprochen. Peking betrachtet den russischen Krieg gegen die Ukraine eher als Störung der internationalen Ordnung, steht aber in dieser Frage im Zweifelsfall hinter Russland. 

12.59 Uhr: Moskau meldet Einnahme eines weiteren Dorfes in der Ostukraine

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Die russischen Truppen hätten die Ortschaft Schelanne "befreit", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch in seinem täglichen Bericht mit. Das Dorf liegt nordöstlich der Stadt Donezk, die von Russland kontrolliert wird.

Rund 20 Kilometer entfernt von Schelanne befindet sich die Stadt Prokowsk, die als wichtiger logistischer Knotenpunkt gilt. Die Region zählt zu den am heftigsten umkämpften Gebieten seit Beginn des Konfliktes in der Ukraine im Februar 2022.

11.50 Uhr: 50 von 69 russischen Drohnen in der Nacht zerstört

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht 50 russische Angriffsdrohnen abgeschossen. Weitere 16 Flugobjekte konnten wahrscheinlich durch elektronische Störsender zum Absturz gebracht werden, wie das Militär mitteilt. Eine Drohne sei nach Russland zurückgekehrt. Insgesamt sei die Ukraine mit 69 Drohnen angegriffen worden. Eine davon sei aus Belarus gekommen. Russland habe bei dem Angriff auch zwei ballistische Raketen und einen Marschflugkörper eingesetzt. Nur der Marschflugkörper habe abgefangen werden können. Über Schäden oder Verletzte wurde vorerst nichts bekannt. Eine Stellungnahme aus Moskau gab es zunächst ebenfalls nicht.

11.37 Uhr: Ukrainische Truppen im Osten bei Pokrowsk unter Druck

Ukrainische Truppen stehen nach Militärangaben im Osten des Landes weiter unter schwerem Druck russischer Angriffe. Kämpfe gab es demnach um viele Ortschaften, die für die Russen auf dem Weg in das noch etwa zehn Kilometer entfernte Pokrowsk liegen. Russische Militärblogger berichteten von einem Vordringen ihrer Truppen.

Die Industrie- und Bergbaustadt Pokrowsk im Gebiet Donezk zählte vor dem Krieg etwa 65.000 Einwohner, sie ist wichtig für die Versorgung der ukrainischen Truppen an diesem Frontabschnitt. Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj räumte die schwierige Lage ein. Auf russischer Seite hieß es, die ukrainische Verteidigung bei Pokrowsk schwanke. Heftige Gefechte gab es nach ukrainischen Militärangaben auch weiter nördlich bei Torezk.

11.21 Uhr: Missio – Religiös motivierte Gewalt wird weltweit zum Problem

Das katholische Hilfswerk Missio sieht einen weltweiten Trend zu religiös motivierter Gewalt. Als Beispiel nennt das Hilfswerk unter anderem den Segen der russisch-orthodoxen Kirche für den Überfall auf die Ukraine. Am 22. August ist der Internationale Gedenktag für die Opfer von Gewalttaten aus Gründen der Religion oder des Glaubens.

09.25 Uhr: Medwedew – "Keine Verhandlungen vor Vernichtung des Feinds"

Präsident Wladimir Putins enger Vertrauter Dmitri Medwedew schlägt nach der ukrainischen Offensive in Kursk abermals einen harschen Ton gegenüber der Regierung in Kiew an. Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates schreibt auf seinem Telegram-Kanal, angesichts des ukrainischen Vorstoßes in Kursk gebe es keine Möglichkeit für Verhandlungen zwischen beiden Seiten. Es werde keine Gespräche zwischen Moskau und Kiew geben, solange die Ukraine nicht vollständig auf dem Schlachtfeld besiegt sei. "Das belanglose Geplauder selbst ernannter Vermittler über das tugendhafte Thema Frieden hat ein Ende. Auch wenn sie es nicht laut aussprechen können, erkennt jeder die Realität der Lage", so der für seine drastische Rhetorik bekannte Medwedew. "Es wird keine Verhandlungen geben, bis der Feind vollständig und restlos zerstört ist."

08.44 Uhr: S300-Raketensystem im russischen Rostow getroffen

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der südrussischen Region Rostow ein Raketensystem getroffen. Es habe sich um ein System von S300-Flugabwehrraketen gehandelt, teilt der Generalstab mit. Russland habe diese Art von Raketen bei Angriffen auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine eingesetzt. Der ukrainische Angriff habe einem Raketensystem nahe der Siedlung Nowoschachtinsk gegolten. An bestimmten Zielpunkten seien Explosionen festgestellt worden, die Genauigkeit des Treffers werde noch untersucht. Der Gouverneur von Rostow, Wasili Golubew, teilt mit, die russische Luftwaffe habe über der Region eine aus der Ukraine abgefeuerte Rakete zerstört. Das russische Verteidigungsministerium erwähnt dies in seinem täglichen Lagebericht jedoch nicht.

07.50 Uhr: Moskaus Bürgermeister – Einer der größten Drohnenangriffe auf Hauptstadt

Die Ukraine hat Moskau nach russischen Angaben in der Nacht zu Mittwoch mit einer Vielzahl von Drohnen angegriffen. Elf auf die Hauptstadt gerichtete Flugobjekte seien in der Region unschädlich gemacht worden, teilte das Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. "Das ist bisher einer der größten Versuche, Moskau mit Drohnen anzugreifen", schrieb Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin auf Telegram. Einige Drohnen seien über der Stadt Podolsk zerstört worden. Sie liegt rund 38 Kilometer südlich des Kremls. Nach ersten Erkenntnissen habe es keine Verletzten oder Sachschäden gegeben, erklärt Sobjanin weiter.

Wie auch die Ukraine hält sich Russland zum vollen Ausmaß der Folgen von Angriffen bedeckt, solange keine zivile Infrastruktur beschädigt wird oder Zivilisten sterben. Die russischen Behörden melden in der Regel zudem nur die Zahl der Flugobjekte, die sie unschädlich machen konnten.

06.01 Uhr: Besuch im Zeichen des Ukraine-Kriegs – Scholz in Moldau

Bundeskanzler Olaf Scholz reist heute zu einem Kurzbesuch in die an die Ukraine grenzende ehemalige Sowjetrepublik Moldau, die sich ebenfalls massiv von Russland bedroht fühlt. Bei seinen Gesprächen mit Staatspräsidentin Maia Sandu und Ministerpräsident Dorin Recean in der Hauptstadt Chisinau wird es vor allem um die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf die kleine Republik mit ihren 2,6 Millionen Einwohnern gehen, aber auch um den angestrebten EU-Beitritt des Landes.

Bei seiner ersten Auslandsreise nach seinem von Koalitionsquerelen überschatteten Sommerurlaub wird Scholz nur etwa viereinhalb Stunden vor Ort sein. Der Kanzler war zwar bereits im Juni vergangenen Jahres zu einem Europa-Gipfel in Moldau. Seine jetzige Reise ist aber der erste bilaterale Besuch eines deutschen Regierungschefs seit zwölf Jahren. Politisch ist das Land, das zu den ärmsten Europas zählt, weiterhin zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten. In der abtrünnigen Region Transnistrien, einem schmalen Landstreifen im Osten der Republik, sind seit den 1990er Jahren russische Soldaten stationiert. 

04.54 Uhr: Russland – Ukrainische Drohnen nahe Moskau abgeschossen

In Russland sind in der Nacht zum Mittwoch nach Angaben der Behörden mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen worden, die in Richtung Moskau unterwegs gewesen seien. Einige davon gingen im Bezirk Podolsk nieder, der nur wenige Dutzend Kilometer südlich der Moskauer Stadtgrenze liegt, wie der Bürgermeister der russischen Hauptstadt, Sergej Sobjanin, mitteilte. Ihm zufolge wurden zehn Drohnen auf dem Weg nach Moskau abgefangen. Unabhängige Informationen oder Angaben der ukrainischen Streitkräfte dazu gab zunächst nicht.

Weitere Drohnen wurden der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge in den Gebieten Tula und Brjansk abgeschossen. Nähere Angaben zum Typ der abgeschossenen Flugapparate gab es nicht. Im südrussischen Gebiet Rostow sei unterdessen eine Rakete abgeschossen worden. In allen Fällen habe es nach ersten Erkenntnissen keine Opfer oder Zerstörungen gegeben.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

04.52 Uhr: Russische Quellen – Alle drei Sejm-Brücken zerstört oder beschädigt

Die ukrainischen Streitkräfte haben im Westen Russlands alle drei Brücken über den Fluss Sejm entweder beschädigt oder zerstört. Das berichteten russische Quellen am Dienstag. Die ukrainische Offensive in der Region Kursk, inzwischen in ihrer dritten Woche, hat die Moral in der kriegsmüden ukrainischen Bevölkerung gestärkt - wenngleich der Ausgang weiterhin schwer vorherzusagen ist. Und während die Ukraine ihre Erfolge auf russischem Territorium feiert, droht im Osten des Landes die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk an Russland zu fallen.

Die ukrainischen Angriffe auf die drei Sejm-Brücken in Kursk könnten zu einer Einkesselung der russischen Truppen zwischen dem Fluss, dem ukrainischen Vorstoß und der Grenze beider Länder führen. Schon jetzt scheinen sie die russische Reaktion auf die Kursk-Offensive zu verlangsamen, die die Ukraine am 6. August begann.

03.58 Uhr: Putin besucht Tschetschenien

Der russische Präsident Wladimir Putin besucht zum ersten Mal seit 13 Jahren die nordkaukasische Republik Tschetschenien. Gemeinsam mit dem tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow inspiziert er dort Truppen und Freiwillige, die sich auf einen Einsatz in der Ukraine vorbereiten. "Solange wir Männer wie euch haben, sind wir absolut unbesiegbar", sagt Putin zu den Truppen in der Russischen Universität für Spezialeinheiten, einer Trainingsschule im tschetschenischen Gudermes, wie es auf der Internetseite des Kremls heißt. Der unangekündigte Besuch findet vor dem Hintergrund der jüngsten ukrainischen Vorstöße in die russische Region Kursk statt. Kadyrow berichtet Putin bei einem separaten Treffen, dass Tschetschenien seit Beginn des Krieges mehr als 47.000 Kämpfer in die Ukraine geschickt habe, darunter etwa 19.000 Freiwillige. Kadyrow bezeichnet sich selbst oft als "Fußsoldat" Putins.

01.24 Uhr: Habeck verspricht Ukraine finanzielle Unterstützung

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sichert der Ukraine unabhängig vom Zustandekommen der geplanten G7-Milliardenhilfe weitere Unterstützung zu. Die Verpflichtung gegenüber der Ukraine gelte "ohne Wenn und Aber", sagte Habeck der Funke Mediengruppe. Sollte die G7-Hilfe nicht zustande kommen, müsse die Unterstützung "auf andere Weise gesichert werden". Auf die Frage, ob dann ein Haushaltsnotstand ausgerufen werde, damit Deutschland mehr Schulden machen könne, sagte Habeck, darüber wolle er nicht spekulieren. Aber "der Verteidigungskampf der Ukraine hat eine historische Dimension. Daran wird dieses Land gemessen werden, wenn die Geschichtsbücher dieses Jahrhunderts geschrieben werden". Deutschland werde die Ukraine auch nicht allein lassen, falls die USA unter Trump ihre Unterstützung einstellen sollten.

Nach derzeitigem Stand erhalte die Ukraine 50 Milliarden Euro von den G7, zusätzlich zu vier Milliarden Euro aus dem deutschen Bundeshaushalt für das kommende Jahr. Die 50 Milliarden sollen über einen Kredit finanziert werden, der aus den Zinserträgen der einbehaltenen russischen Vermögenswerte zurückgezahlt werden soll.

Mittwoch, 21. August 2024

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