Ein Brand in Kiew, nachdem die ukrainische Hauptstadt erneut von Russland mit Raketen angegriffen wurde
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Ein Brand in Kiew, nachdem die ukrainische Hauptstadt erneut von Russland mit Raketen angegriffen wurde

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 36 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 36 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 2. bis 8. September im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 8. September 2024

20.54 Uhr: Lettland und Rumänien äußern sich zu russischen Drohnen in ihren Lufträumen

Die Nato-Mitglieder Rumänien und Lettland haben Russland vorgeworfen, ihren Luftraum mit Drohnen verletzt zu haben. Der rumänische Vize-Nato-Generalsekretär Mircea Geoana verurteilte den Vorfall. "Uns liegen noch keine Informationen vor, die auf einen absichtlichen Angriff Russlands auf Bündnispartner hindeuten", schrieb Geoana im Kurznachrichtendienst X.

Später teilte der lettische Verteidigungsminister Andris Spruds mit, am Samstag sei eine russische Drohne in der Nähe der Stadt Rezekne abgestürzt. Sie sei wahrscheinlich aus dem benachbarten Belarus nach Lettland eingedrungen. Das lettische Militär erklärte, es gebe keine Hinweise, dass dies absichtlich geschehen sei. Spruds sagte im Rundfunk: "Natürlich ist das ein ernster Vorfall, der uns wieder einmal vor Augen führt, mit was für Nachbarländern wir zusammenleben." Rezekne liegt etwa 55 Kilometer westlich der russischen und rund 75 Kilometer von der belarussischen Grenze entfernt.

Während Verletzungen des lettischen Luftraums eher selten vorkommen, hat Rumänien seit Beginn des russischen Invasionskrieges in der Ukraine wiederholt Drohnentrümmer auf seinem Gebiet gemeldet.

Der neue ukrainische Außenminister Andrij Sybiha erklärte, der Vorfall zeige, dass Russland mit seiner Aggression nicht an den Grenzen der Ukraine halt mache.

19.14 Uhr: Wieder schwere Kämpfe um das ostukrainische Pokrowsk

Der schon Wochen dauernde Ansturm russischer Truppen gegen die ukrainischen Verteidigungslinien rund um Pokrowsk am Rande des Donbass geht weiter. Im Tagesverlauf seien in dem Abschnitt im Osten des Landes insgesamt 23 russische Angriffe abgewehrt worden, so der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht. "Die Lage im Sektor Pokrowsk bleibt angespannt."

Vergleichbar schwere Gefechte wurden auch aus dem nahe gelegenen Kurachewe gemeldet. Dort habe die russische Armee insgesamt 19 Mal versucht, die ukrainische Verteidigung auszuhebeln. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Die russische Armee versucht seit Monaten, ihre Positionen rund um den Donbass auszuweiten.

17.38 Uhr: Ukrainische Drohne trifft Treibstofflager in Russland

Die ukrainischen Streitkräfte haben bei einem Drohnenangriff auf die südrussische Region Belgorod ein Treibstofflager in Brand gesetzt. Unter Berufung auf Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow meldete die russische Staatsagentur Tass, dass eine Kampfdrohne das Lager im Bezirk Wolkonowsk getroffen habe. "Durch die Explosion sind die Tanks in Brand geraten."

Die ukrainischen Streitkräfte sind zuletzt dazu übergegangen, logistische und militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen anzugreifen. Immer wieder erzielen sie mit diesen Nadelstichen spektakuläre Ergebnisse. Die ukrainische Rüstungsindustrie hat in den vergangenen Monaten Tausende von Drohnen, die relativ preiswert sind, in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlichen Reichweiten an die Streitkräfte geliefert.

17.30 Uhr: UN-Debatten über den Sudan, Russland, Gaza und Israel

Der UN-Menschenrechtsrat kommt am Montag in Genf zu seiner dritten und letzten Sitzung des Jahres zusammen. Auf dem Programm stehen erneut die schweren Menschenrechtsvorwürfe gegen die Konfliktparteien im Sudan, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Hamas-Terror gegen Israel sowie die katastrophalen Zustände nach den Militäreinsätzen Israels im Gazastreifen.

In dem Rat können alle Länder der Welt sich zur Lage der Menschenrechte äußern und Resolutionen einreichen. Aber nur die 47 Mitgliedsländer können über Anträge abstimmen. Der Rat kann Untersuchungskommissionen einrichten, hat aber keine Eingriffsmöglichkeiten. Die Expertenberichte haben aber Gewicht, und ihre Dokumentationen können bei juristischen Aufarbeitungen helfen, um Täter zur Rechenschaft zu ziehen. 

16.03 Uhr: Nato-Länder Lettland und Rumänien melden Drohnen-Vorfälle

Im Osten des EU- und Nato-Mitglieds Lettland ist eine mutmaßlich russische Drohne über Belarus in den lettischen Luftraum geflogen und in der Stadt Rēzekne abgestürzt. Der Vorfall werde untersucht, teilte das Verteidigungsministerium in Riga mit. Auch die Nato wurde informiert. 

Die lettischen Streitkräfte hätten das unbemannte Flugobjekt beim Eintritt in den Luftraum entdeckt, die Bewegung verfolgt und dann den Absturzort lokalisiert. Unklar war, wie eine russische Drohne ungehindert durch Belarus bis nach Lettland gelangen konnte. Die Ermittlungen dauerten an, hieß es.

Die Ukraine hatte zuvor erneut zahlreiche Drohnenangriffe Russlands gemeldet und auch berichtet, dass einige Flugobjekte in den Luftraum der Republik Belarus (ehemals Weißrussland) eingedrungen seien. Auch Belarus hatte zuletzt wiederholt Luftraumverletzungen beklagt.

Eine russische Drohne überflog in der Nacht zum Sonntag auch rumänisches Territorium, bevor sie erneut in den ukrainischen Luftraum eindrang, teilte das Verteidigungsministerium in Bukarest mit.

15.50 Uhr: Mindestens sieben Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine

Bei russischen Angriffen sind nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Bei Beschuss in der Region Charkiw seien in der Nacht zu Sonntag zwei ältere Frauen ums Leben gekommen, sagte Gouverneur Oleh Syniehubow. Bei Luftangriffen in der Stadt Sumy wurden der örtlichen Militärverwaltung zufolge zwei Menschen getötet und vier verletzt, darunter zwei Kinder.

Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr griffen russische Truppen mit Marschflugkörpern und Drohnen an. 15 der 23 Drohnen iranischer Bauart wurden abgeschossen. Von den vier Marschflugkörpern traf demnach keiner sein Ziel; einer wurde abgeschossen, die anderen gingen fehl.

Im weiteren Verlauf des Sonntags wurden in der ostukrainischen Region Donezk drei Frauen durch Beschuss eines Dorfes getötet, wie Gouverneur Wadym Filaschkin über Telegram mitteilte. Außerdem bargen Retter zwei Leichen aus einem am Samstag getroffenen Hotel in der Region, wie die Rettungsdienste bekanntgaben.

15.05 Uhr: Scholz für intensivere Friedens-Bemühungen

Bundeskanzler Olaf Scholz spricht sich für intensivere diplomatische Bemühungen um eine Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine aus. "Ich glaube, das ist jetzt der Moment, in dem man auch darüber diskutieren muss, wie wir aus dieser Kriegssituation doch zügiger zu einem Frieden kommen, als das gegenwärtig den Eindruck macht", sagte der SPD-Politiker im ZDF-Sommerinterview. 

Auf die Frage, ob es eine weitere Friedenskonferenz geben solle, antwortet er: "Es wird auf alle Fälle eine weitere Friedenskonferenz geben. Und der (ukrainische) Präsident und ich sind einig, dass es auch eine sein muss, mit Russland dabei."

13.29 Uhr: Scholz für zügigere Ukraine-Friedensgespräche mit Russland

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich für beschleunigte Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg ausgesprochen. "Ich glaube, das ist jetzt der Moment, in dem man auch darüber diskutieren muss, wie wir aus dieser Kriegssituation doch zügiger zu einem Frieden kommen", sagte Scholz im ZDF-Sommerinterview. Eine künftige Friedenskonferenz müsse dabei mit Russland stattfinden. Darüber sei er sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einig.

12.48 Uhr: Iran lieferte AP-Quellen zufolge Raketen an Russland

Der Iran hat Russland laut Angaben aus den USA Kurzstreckenraketen für dessen Krieg gegen die Ukraine geliefert. Die US-Regierung habe entsprechende Geheimdienstinformationen an ihre Verbündeten weitergegeben, teilten zwei mit der Sache vertraute Quellen der Nachrichtenagentur AP mit. Wann die Raketen geliefert wurden und wie viele es waren, behielten die Quellen für sich.

Der Iran wies den Bericht zurück. "Der Iran betrachtet die Bereitstellung militärischer Unterstützung für die Konfliktparteien, die zu mehr menschlichen Opfern, zur Zerstörung der Infrastruktur und zur Distanzierung von Waffenstillstandsverhandlungen führt, als unmenschlich", erklärte die Vertretung des Landes bei den Vereinten Nationen. "Daher enthält sich der Iran nicht nur selbst solcher Aktionen, sondern ruft auch andere Länder dazu auf, die Lieferung von Waffen an die am Konflikt beteiligten Seiten einzustellen."

Nach US-Angaben liefert der Iran Russland schon seit Langem Drohnen, Lenkbomben und Artilleriemunition. Das Weiße Haus hat bereits seit vergangenem Jahr vor der Lieferung ballistischer Raketen aus dem Iran an Russland gewarnt. Es wollte die jetzigen Informationen nicht bestätigen, wiederholte aber seine Sorge wegen einer vertieften Zusammenarbeit zwischen dem Iran und Russland.

11.25 Uhr: Selenskyj ernennt Ex-Rüstungsminister zum Berater

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen neuen externen Berater für strategische Fragen ernannt. Dabei handelt es sich um den in der vergangenen Woche im Zuge eines großen Kabinettumbaus zurückgetretenen Ex-Industrieminister Olexandr Kamyschin, wie aus einem auf der Präsidenten-Website veröffentlichten Dekret hervorgeht.

Kamyschin war als Minister für die Rüstungsproduktion der Ukraine verantwortlich. Selenskyj hatte in der vergangenen Woche den größten Umbau seines Kabinetts seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf den Weg gebracht. Er begründete die Umbildung damit, dass das Land "neue Energie" benötige. Die Schritte seien dazu da, den Staat "in verschiedene Richtungen zu stärken". Insgesamt sechs Minister reichten Rücktrittsgesuche ein.

05.02 Uhr: Behörden - Zwei Tote bei russischem Angriff auf Sumy

Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Grenzstadt Sumy sind am frühen Morgen zwei Menschen getötet worden. Vier weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Militärverwaltung der Region im Onlinedienst Telegram mit. Zwei der Verletzten seien Kinder. Bei dem Angriff seien Häuser und Autos beschädigt worden.

Samstag, 7. September 2024

20.00 Uhr: Ukraine warnt vor iranischen Raketen für Russland

Die Ukraine hat den Iran eindringlich aufgerufen, Russland unter keinen Umständen mit ballistischen Raketen für seinen Angriffskrieg auszustatten. Wenn Berichte internationaler Medien bestätigt würden, dass der Iran Russland mit diesen Raketen für Angriffe auf die Ukraine versorge, werde das schwere Folgen für die bilateralen Beziehungen zwischen Kiew und Teheran haben, teilte das Außenministerium mit. Gemäß den Regeln der Vereinten Nationen und des internationalen Rechts sei Russland ein Aggressorstaat.

18.10 Uhr: Selenskyj kündigt unterirdische Waffenproduktion in der Ukraine an

Die Ukraine will sich weniger abhängig von Waffenlieferungen aus dem Ausland machen. "Wir bauen unterirdische Anlagen zur Waffenproduktion auf, damit die ukrainischen Soldaten sich selbst verteidigen können, auch wenn sich die Lieferungen unserer Partner verzögern", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag in Italien. "Wir haben neue Drohnen und Raketen entwickelt und bringen diesen Krieg allmählich zurück nach Russland."

17.25 Uhr: Opfer des russischen Angriffs auf Poltawa beigesetzt

Zahlreiche Menschen haben Abschied von den bei einem russischen Angriff auf die Stadt Poltawa Getöteten genommen. Hunderte Trauernde, Angehörige, Einwohner und Regierungsvertreter versammelten sich am Samstag vor der Himmelfahrtskathedrale der Stadt rund 350 Kilometer südöstlich von Kiew.

Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj ist die Zahl der bei dem Angriff auf das Militärinstitut für Kommunikation Getöteten auf 55 gestiegen. 328 Menschen wurden verletzt. "Dazu gehören auch Menschen mit schweren Verletzungen, wie Amputationen und Organschäden", so Selenskyj.

15.50 Uhr: Explosionen in russischem Munitionsdepot nach Drohnenangriff

Nach einem ukrainischen Drohnenangriff auf ein russisches Munitionslager in der Nacht dauern die Brände Insidern zufolge auch am Nachmittag noch an. Es gebe vier große Brandherde, verlautet aus ukrainischen Sicherheitskreisen. Zudem detoniere ständig Munition. Der Drohnenangriff in der Grenzregion Woronesch habe einem Lager gegolten, das den Russen für die Lieferung von Munition und Ausrüstung in die Ukraine diene. Den Einsatz habe der ukrainische Geheimdienst SBU geleitet.

15.45 Uhr: Scholz - Ukrainer sollen arbeiten

Bundeskanzler Olaf Scholz dringt darauf, dass Hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland Arbeit aufnehmen. Er finde, dass viele aus der Ukraine, die hierzulande unterstützt würden, arbeiten sollten, sagte Scholz bei einem SPD-Bürgerdialog in Teltow. Der Ort liegt im brandenburgischen Wahlkreis von Scholz, wo er am Samstag in seiner Funktion als Bundestagsabgeordneter auftrat. Durch den sogenannten Jobturbo der Bundesregierung sei die Zahl der bereits in Arbeit stehenden Ukrainer auf mehr als 200.000 gestiegen. "Aber da gingen noch ein paar Hunderttausend drauf, wenn ich das klar und deutlich sagen darf. Deshalb ist mein Wunsch, dass gearbeitet wird."

15.40 Uhr: Melnyk - Berlin könnte diplomatische Vermittlung anstoßen

Der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland drängt die Bundesregierung dazu, im Ukraine-Krieg eine diplomatische Vermittlung zu unternehmen. "Ganz persönlich glaube ich, dass Bundeskanzler Olaf Scholz kreativ werden und die bestehenden diplomatischen Kanäle Deutschlands nutzen könnte, um auszuloten, ob Gespräche mit (Russlands Präsident Wladimir) Putin sinnvoll wären", sagte Andrij Melnyk der "Berliner Zeitung" und verwies auf die noch bestehende Botschaft in Moskau. Die Ukrainer würden den Deutschen vertrauen, sagte er.

Melnyk war von 2015 bis 2022 ukrainischer Botschafter in Deutschland und ist mittlerweile Botschafter in Brasilien. In der deutschen Öffentlichkeit wurde er etwa durch verbale Ausfälle, unter anderem gegenüber Scholz bekannt.

13.16 Uhr: Luftwaffe - Trümmerteile in Kiew nach russischem Drohnenangriff

Bei dem Drohnenangriff in der Nacht hat Russland aus zwei Grenzregionen sowie von der besetzten Halbinsel Krim angegriffen, wie nun die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mitteilte. Im Visier der Russen war auch erneut die Hauptstadt Kiew. Dort seien Drohnentrümmer neben dem Parlamentsgebäude niedergegangen, hieß es in einer Erklärung des Abgeordnetenhauses ebenfalls auf Telegram. Parallel wurden Fotos von den Trümmerteilen veröffentlicht. Sie lagen auf dem Boden nahe des Parlaments.

Das Regierungsviertel von Kiew mit Parlament und Präsidialamt gilt als der am stärksten geschützte Ort des ganzen Landes. Es ist selten, dass Drohnen überhaupt so weit ins Zentrum der Hauptstadt gelangen.

12.09 Uhr: Meloni sichert Selenskyj Italiens Unterstützung zu

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine anhaltende Unterstützung im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg zugesichert. Italien werde seine Unterstützung für die Ukraine niemals aufgeben, sagte Meloni am Samstag. "Die Entscheidung, die Ukraine zu unterstützen, war vor allem eine Entscheidung im nationalen Interesse, und sie wird sich nicht ändern", sagte Meloni

Selenskyj erklärte, er habe Meloni bei dem Treffen seinen Friedensplan zur Beendigung des Krieges erörtert. Dabei habe auch der Wiederaufbau mit Schwerpunkt auf dem ukrainischen Energiesystem im Mittelpunkt gestanden, teilte er auf der Online-Plattform X mit.

11.40 Uhr: Selenskyj wirbt um Italiens Unterstützung bei Meloni

Nach seiner Teilnahme am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe im rheinland-pfälzischen Ramstein hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag in Italien mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni um weitere Unterstützung für sein Land gebeten. Die beiden kamen nach Angaben von Melonis Büro am Rande eines Wirtschaftsforums im norditalienischen Cernobbio am Comer See zusammen.

11.31 Uhr: Russland meldet Eroberung weiterer Ortschaft in der Ostukraine

Russland rückt nach eigenen Angaben in der Ostukraine weiter vor. Die Streitkräfte hätten das Dorf Kalynowe in der Region Donezk eingenommen, melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Die russischen Invasionstruppen sind seit geraumer Zeit in der Ostukraine auf dem Vormarsch und haben zuletzt die Einnahme mehrerer Ortschaften gemeldet.

11.11 Uhr: Gouverneur - Drei Tote bei russischem Beschuss in Ostukraine

Bei russischem Artilleriebeschuss der Stadt Kostjantyniwka in der Ostukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden drei Menschen getötet worden. Dabei handele es sich um drei Männer im Alter von 24 bis 69 Jahren seien, teilt der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Drei weitere Menschen seien verletzt worden. Ein Mehrfamilienhaus, ein Verwaltungsgebäude und ein Geschäft seien beschädigt worden.

08.56 Uhr: Gouverneur - Ausnahmezustand in Woronesch nach ukrainischem Drohnenangriff

Nach einem ukrainischen Drohnenangriff haben Behörden im russischen Gebiet Woronesch von Explosionen im Kreis Ostrogoschsk berichtet und dort den Ausnahmezustand ausgerufen. Gouverneur Alexander Gussew teilte bei Telegram mit, dass mehrere Ortschaften in dem Kreis evakuiert würden. Demnach kam es an einem Objekt mit explosiven Materialien nach einem Brand zu Detonationen.

Gussew sagte nicht, um welche Art von Objekt es sich handelte. Ukrainische Beobachter gingen allerdings davon aus, dass ein Munitionslager im Westen Russlands getroffen worden sei. Nach Darstellung Gussews gab es zunächst keine Verletzten. Das Ausmaß der Schäden war demnach nicht klar. Die meisten Bewohner würden bei Verwandten und Bekannten unterkommen, teilte er mit.

08.31 Uhr: Ukraine meldet massiven russischen Drohnenangriff

Die Ukraine meldet wieder einen massiven russischen Drohnenangriff. Russland habe in der Nacht mit insgesamt 67 Langstreckendrohnen angegriffen, teilt die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Davon habe die Luftabwehr 58 Drohnen abgeschossen. Elf ukrainische Regionen seien attackiert worden. Zu möglichen Opfern oder Schäden lagen zunächst keine Angaben vor.

Freitag, 6. September 2024

21.39 Uhr: Scholz und Macron bekräftigen gemeinsame Haltung

Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben am Rande eines deutsch-französischen Unternehmertreffens im ostfranzösischen Evian ihre gemeinsame Haltung zum Krieg in der Ukraine bekräftigt. "Gemeinsam brachten sie ihre volle Unterstützung für das ukrainische Volk zum Ausdruck und erinnerten an ihre Entschlossenheit, die Ukraine so lange und intensiv wie nötig zu unterstützen, um den von Russland geführten Angriffskrieg scheitern zu lassen", erklärte die französische Präsidentschaft. Außerdem verurteilten Macron und Scholz den russischen Luftangriff auf die ukrainische Stadt Poltawa "aufs Schärfste". Am Dienstag waren bei der Attacke mindestens 55 Menschen getötet worden.

21.12 Uhr: Ukraine würde Langstreckenwaffen laut Selenskyj nie auf Zivilisten richten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zugesichert, dass vom Westen gelieferte Langstreckenwaffen im Fall einer Erlaubnis für Angriffe auf russisches Gebiet keinesfalls auf Zivilisten oder nicht-militärische Ziele gerichtet würden. Die Waffen würden nicht für solche Attacken verwendet, selbst wenn die Zivilisten "unsere Feinde sind, weil sie Putins Politik unterstützen", sagte Selenskyj im norditalienischen Cernobbio.

Zuvor hatte der ukrainische Staatschef bei einem Besuch des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein erneut für die Erlaubnis geworben, mit westlichen Langstreckenwaffen auch Ziele auf russischem Gebiet zu beschießen. Sowohl Deutschland als auch die USA reagierten hierauf erneut zurückhaltend.

19.00 Uhr: Zahl der Verletzten in Pawlohrad weiter gestiegen

Die Zahl der Verletzten nach mehreren russischen Raketenschlägen in der südostukrainischen Stadt Pawlohrad ist weiter gestiegen - auf mindestens 64. Das teilte Gouverneur Serhij Lyssak bei Telegram mit. Ein Mensch wurde getötet. Armeeangaben zufolge hat das russische Militär fünf Iskander-Raketen auf Ziele in der Industriestadt abgefeuert. Behördenangaben nach wurden mehrere Wohnhäuser und die zivile Infrastruktur beschädigt.

18.20 Uhr: IAEA-Chef bekräftigt Sorge über Sicherheit der Akws Kursk und Saporischschja

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, hat sich besorgt gezeigt um die Sicherheit der von Kämpfen und Bombardierungen bedrohten Atomkraftwerke in der russischen Region Kursk und der ukrainischen Region Saporischschja. "Die Zeiten sind nach wie vor sehr schwierig", sagte Grossi nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen bei einem Treffen mit dem Chef der russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschew, im russischen Kaliningrad. Der IAEA-Chef forderte beide Seiten erneut auf, von Angriffen auf Kraftwerke abzusehen.

17.41 Uhr: USA zurückhaltend bei Frage nach reichweitenstarken Waffen

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat sich mit Blick auf Forderungen der Ukraine, Waffen mit größerer Reichweite auch gegen Ziele in Russland richten zu dürfen, zurückhaltend gezeigt. Es gebe viele Ziele in Russland und die Ukraine verfüge über zahlreiche Möglichkeiten, diese anzugreifen - etwa mit Drohnen, sagte er zum Abschluss des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz. "Ich denke, dass wir in absehbarer Zukunft dafür sorgen werden, dass wir uns weiterhin darauf konzentrieren, der Ukraine dabei zu helfen, ihr Hoheitsgebiet wirksam zu verteidigen."

16.42 Uhr: Scholz bekräftigt Beistand für Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den Beistand der Bundesrepublik für die Ukraine bekräftigt. "Deutschland ist und bleibt der stärkste Unterstützer der Ukraine in Europa. So lange wie es nötig ist", schrieb Scholz am Freitag im Onlinedienst X. An Selenskyj gerichtet schrieb er, es sei "ein gutes Treffen heute in Frankfurt" gewesen. 

16.38 Uhr: Selenskyj dankt Scholz für "umfassende Unterstützung"

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem Besuch in Deutschland auch Bundeskanzler Olaf Scholz getroffen. Er sei "dankbar für die umfassende Unterstützung", schreibt Selenskyj im Anschluss auf X. "Dies Unterstützung ist sehr wichtig – sie ist die Grundlage für unseren erfolgreichen Kampf für die Unabhängigkeit der Ukraine." Er sei zudem dankbar dafür, dass Deutschland bei der Lieferung von Luftabwehr die Führung übernommen habe, "was ukrainische Leben rettet". Er habe mit Scholz auch über die Vorbereitungen für einen zweiten Friedens-Gipfel gesprochen.

14.55 Uhr: Russland meldet Eroberung weiterer Ortschaft in Ostukraine

Russland meldet die Einnahme einer weiteren Ortschaft in der ostukrainischen Region Donezk. Die Streitkräfte hätten die Kontrolle über das Dorf Schurawka übernommen, teilt das Verteidigungsministeriums in Moskau mit. Die russischen Invasionstruppen rücken seit geraumer Zeit stetig an der Front im Osten der Ukraine vor, vor allem in der Region Donezk.

14.19 Uhr: Kreml - Russland plant Maßnahmen gegen US-Medien

Als Reaktion auf US-Sanktionen gegen seinen Staatssender RT will Russland nun im Gegenzug landesweite Beschränkungen für US-Medien einführen. Da es in den USA keine staatliche Nachrichtenagentur und keinen Staatssender gebe, sei eine "symmetrische Antwort" zwar nicht möglich, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Es werde aber "sicherlich" Maßnahmen zur Einschränkung der Informationsverbreitung durch US-Medien geben. Konkrete Inhalte nannte Peskow zunächst nicht.

14.02 Uhr: Agenturbericht - Orban hält Treffen Putins mit Selenskyj für möglich

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat sich für ein Treffen zwischen Kremlchef Wladmir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausgesprochen. "Ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj ist sicherlich möglich und nötig", sagte Orban am Freitag laut italienischer Nachrichtenagentur Ansa beim Ambrosetti-Forum im norditalienischen Cernobbio. 

In seiner Rede kritisierte Orban die aus seiner Sicht in Europa vorherrschende Auffassung, dass einem Waffenstillstand im Ukrainekrieg ein Dialog und ein Friedensplan vorausgehen müssten. "Aber dem ist nicht so, wenn man sich die jüngsten Erfahrungen der Prozesse anschaut und dazu meine persönliche Erfahrung, ist mein Standpunkt, dass es zuerst einen Waffenstillstand geben muss, dann den Dialog und am Ende den Friedensplan" unterstrich er laut Ansa. 

13.55 Uhr: Gouverneur - Zahl der Verletzten bei Pawlohrad steigt auf 50

Nach mehreren russischen Raketenschlägen auf die südostukrainische Großstadt Pawlohrad ist die Zahl der Verletzten auf mindestens 50 gestiegen, wie der Gouverneur Serhij Lyssak bei Telegram mitteilte. Mindestens ein Mensch ist getötet worden.

13.18 Uhr: Pistorius - Deutsche Haltung zu westlichen Waffen unverändert

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erklärt hinsichtlich der Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach mehr westlichen Waffen mit längerer Reichweite, dass die deutsche Haltung dazu unverändert sei. Dazu sei alles gesagt, sagt Pistorius in Ramstein.

Selenskyj begründet seine Forderung damit, durch solche Angriffe etwa auf militärische Flughäfen könnten russische Luftangriffe in der Ukraine verhindert werden. Für die Bundesregierung ist der Einsatz westlicher Waffen für die Ukraine im Rahmen des Völkerrechts zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg auch gegen Ziele in Russland möglich.

Die Frage der längeren Reichweite betreffe nur Länder, die diese speziellen Waffen oder Munitionssorten geliefert hätten, erklärt das Bundesverteidigungsministerium. Für die deutschen Systeme sei dies nicht zutreffend. Daher gebe es diesbezüglich auch keine Beschränkungen für die aus Deutschland gelieferten Waffen.

12.54 Uhr: Von der Leyen kündigt EU-Winterhilfen für die Ukraine an

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der Ukraine für den kommenden Winter weitere humanitäre Hilfen in Aussicht gestellt. Sie kündigte am Freitag im Onlinedienst X ein "neues Paket von 40 Millionen Euro für Reparaturarbeiten, Strom, Heizung und Unterkünfte" an. Davon sind 35 Millionen Euro für die Ukraine selbst vorgesehen und weitere fünf Millionen zur Versorgung ukrainischer Kriegsflüchtlinge im Nachbarland Moldau.

Von der Leyen begründete die Unterstützung mit den anhaltenden Angriffen Russlands auf die Energie-Infrastruktur in der Ukraine. "Die Temperaturen werden bald sinken, deshalb erhöhen wir unsere humanitäre Hilfe für bedürftige Ukrainer", betonte sie.

12.45 Uhr: Peskow - Kreml rechtfertigt Zensur wegen des Krieges

Vor dem Hintergrund des seit mehr als zweieinhalb Jahren laufenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der Kreml die Unterdrückung der Meinungsfreiheit im eigenen Land und die Zensur von Medien gerechtfertigt. "Im Kriegszustand, in dem wir uns befinden, sind die Einschränkungen berechtigt, so wie die Zensur berechtigt ist, seien wir ehrlich", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok am Pazifik der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Nach Kriegsende müsse die Pressefreiheit aber wieder hergestellt werden, sagte er.

12.34 Uhr: Pistorius - Deutschland sagt Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen zu

Deutschland wird der Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 für 150 Millionen Euro liefern. Sechs der modernen Artilleriegeschütze mit einer Reichweite von mehr als 30 Kilometern würden noch in diesem Jahr geliefert, sechs weitere im nächsten Jahr, kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein an.

12.25 Uhr: Gouverneur - Ein Toter und 30 Verletzte bei Raketenangriff auf Pawlohrad

Bei einem russischen Raketenangriff ist in der ukrainischen Stadt Pawlohrad nach Angaben des Gouverneurs der Oblast Dnipropetrowsk ein Mensch ums Leben gekommen. Mindestens 30 Personen, darunter drei Kinder, seien verletzt worden, schreibt Serhij Lysak auf Telegram. Bei dem russischen Angriff seien mehrere Feuer ausgebrochen. Ein Wohnhochhaus sei beschädigt worden. Pawlohrad ist ein wichtiger Zugknotenpunkt. Vor dem Krieg lebten in der Industriestadt 100.000 Menschen.

11.30 Uhr: Ukraine meldet teilweise Rückeroberung von New York in Donezk

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen Teil des Ortes New York im Osten des Landes zurückerobert. Die Asow-Brigade teilte am Freitag im Onlinedienst Telegram mit, sie habe "dank der hohen Moral, des Mutes und der Professionalität" ihrer Kämpfer in dem Ort in der Donezk-Region die "Lage stabilisiert" und "die Kontrolle über einen Teil von New York zurückerlangt". 

"Von den feindlichen Truppen eingekreiste ukrainische Soldaten" säßen nun nicht länger fest, erklärte die Asow-Brigade. Die Lage sei aber weiterhin "gespannt". Die russische Armee hatte am 20. August die Einnahme des Ortes gemeldet, welcher der ukrainischen Armee als wichtiger Logistik-Stützpunkt diente.

10.58 Uhr: Austin - USA geben weitere 250 Millionen Dollar an Hilfen

US-Präsident Joe Biden wird zusätzliche Hilfen für die Ukraine in Höhe von 250 Millionen Dollar genehmigen. Dies gibt US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zu Beginn des Treffens der sogenannten Ramstein-Gruppe auf dem gleichnamigen US-Stützpunkt in Rheinland-Pfalz bekannt. "Es wird die Fähigkeiten verstärken, um den sich wandelnden Anforderungen der Ukraine gerecht zu werden", sagt Austin. Die Mittel sollten schnell zur Verfügung gestellt werden.

10.40 Uhr: Stoltenberg - China muss Unterstützung für Russland einstellen

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg fordert China auf, die Unterstützung für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. "China ermöglicht die Produktion vieler Waffen, die Russland einsetzt", sagt Stoltenberg in Oslo vor Journalisten.

10.38 Uhr: Selenskyj in Ramstein - Brauchen Langstreckenraketen gegen Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von den westlichen Partnern Langstreckenraketen, um damit auch Ziele in Russland angreifen zu können. Zudem brauchten die ukrainischen Streitkräfte weitere F16-Kampfjets, um gegen das russische Militär bestehen zu können, sagt Selenskyj bei einem Treffen der sogenannten Kontaktgruppe auf dem US-Stützpunkt in Ramstein in Rheinland-Pfalz. Auch benötige sein Land mehr Kapazitäten für die Luftverteidigung. "Rote Linien" des russischen Präsidenten Wladimir Putin sollten die westlichen Alliierten ignorieren.

10.25 Uhr: Selenskyj auf US-Stützpunkt Ramstein eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz zu einem Treffen der Kontaktgruppe eingetroffen. Bei den Gesprächen mit Vertretern von Unterstützerstaaten werde es darum gehen, seinem Land weitere Mittel zur Luftverteidigung zur Verfügung zu stellen, teilt Selenskyj mit. Es müssten zudem Entscheidungen getroffen werden, damit die Ukraine auch Langstreckenwaffen gegen Russland einsetzen könne. Nach seinem Besuch in Deutschland werde er nach Italien reisen, heißt es in der über Telegram verbreiteten Mitteilung.

09.41 Uhr: Behörden - Schäden in Lwiw und Donezk durch russische Angriffe

Im westukrainischen Gebiet Lwiw sind offiziellen Angaben zufolge nach russischen Drohnenattacken mehrere Lagergebäude in Brand geraten. Tote und Verletzte hat es offiziellen Angaben nach nicht gegeben. Im Gebiet Donezk ist zudem ein Feuerwehrfahrzeug ausgebrannt, als es laut Behörden auf eine vom russischen Militär verlegte Mine fuhr. Drei Feuerwehrleute wurden verletzt.

09.30 Uhr: Ukraine - Fünf Menschen bei nächtlichen Angriffen verletzt

Bei russischen Raketenangriffen sind nach ukrainischen Angaben in Ljubotyn östlich der Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine drei Menschen verletzt worden. Mehrere Gebäude wurden beschädigt, teilt der Gouverneur der Oblast Charkiw mit. Der Gouverneur von Dnipropetrowsk erklärt, bei nächtlichen Angriffen in seiner Oblast seien zwei Menschen verletzt und mindestens zwölf Häuser beschädigt worden.

07.41 Uhr: Ukraine - Haben 27 von 44 russischen Drohnen abgefangen

Die ukrainische Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht 27 der 44 von Russland gestarteten Drohnen abgefangen. Russland habe bei dem Angriff auch zwei Raketen eingesetzt, teilt die Luftwaffe auf Telegram mit.

06.49 Uhr: Ukraine-Kontaktgruppe kommt in Ramstein zusammen

Am Vormittag beginnt auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz ein weiteres Treffen zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. Dort werden zahlreiche Verteidigungsminister und ranghohe Militärs beraten. Auch der ukrainische Präsident Selenskyj wird erwartet. Erwartet werden etwa Beratungen darüber, wie die Flugabwehr der Ukraine gestärkt werden kann. Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. 

06.45: Scholz trifft Selenskyj am Nachmittag in Frankfurt am Main

Der ukrainische Präsident Selenskyj kommt wird sich am frühen Nachmittag in Frankfurt am Main mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) treffen. Die beiden wollen zu einem Vier-Augen-Gespräch zusammenkommen. 

06.41 Uhr: CDU-Verteidigungspolitiker fordert weitere Hilfen für die Ukraine

Der CDU-Verteidigungspolitiker Johann Wadephul hat vor Beginn des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein die Bundesregierung zu weiteren Hilfen für Kiew aufgefordert. Bisher sind im Haushaltsentwurf für nächstes Jahr vier Milliarden Euro für Waffenlieferungen an die Ukraine eingeplant, deutlich weniger als in diesem Jahr. Aus Sicht von Wadephul müssen die Mittel aufgestockt werden. Wenn nötig, würde die Union das im Bundestag unterstützen, sagt der CDU-Politiker im Gespräch mit dem ARD-Hauptstadtstudio. Die Bundesregierung hält eine Erhöhung bisher nicht für nötig.

04.59 Uhr: Regionalwahlen in Russland starten

Unter dem Eindruck des Angriffskrieges gegen die Ukraine werden in Russland von diesem Freitag an Regionalwahlen abgehalten. Eine echte Opposition oder Konkurrenz ist bei den Abstimmungen über neue Gouverneure, Regionalparlamente und Bürgermeister nicht zugelassen. Trotzdem gilt die Abstimmung als wichtiger Stimmungstest für den Kreml, der besonders auch durch die ukrainische Offensive auf russischem Gebiet im Raum Kursk und durch den Beschuss von Grenzgebieten unter Druck steht. 

02.56 Uhr: Gouverneur meldet beschädigte Häuser in russischer Grenzstadt Schebekino

Die ukrainischen Streitkräfte haben offiziellen Angaben aus Russland zufolge am Abend dreimal die russische Grenzstadt Schebekino beschossen. Dabei seien 15 Privathäuser beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region Belgorod auf seinem Telegram-Kanal mit. Auch ein Fabrikdach wurde demnach beschädigt. An mehreren Orten habe es gebrannt. Das genaue Ausmaß der Schäden solle bei Tageslicht begutachtet werden. Informationen zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht.

01.31 Uhr: Großbritannien schickt 650 Luftabwehrraketen in die Ukraine

Die britische Regierung will der Ukraine 650 leichte Mehrzweckraketen im Wert von 162 Millionen Pfund zur Verfügung stellen, um das Land vor russischen Drohnen und Bombardierungen zu schützen. "Diese neue Zusage wird der ukrainischen Luftverteidigung einen wichtigen Impuls geben", sagt der britische Verteidigungsminister John Healey. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums haben die Raketen eine Reichweite von mehr als sechs Kilometern und können von einer Vielzahl von Plattformen zu Lande, zu Wasser und in der Luft abgefeuert werden.

Donnerstag, 5. September 2024

22.18 Uhr: Ukrainischer Armeechef - Kursk-Einsatz zeigt Wirkung

Der Vorstoß der ukrainischen Streitkräfte in die westrussische Region Kursk zeigt nach Angaben ihres Oberbefehlshabers Wirkung. "In den vergangenen sechs Tagen hat der Feind in Richtung Pokrowsk keinen Meter Boden gewonnen. Mit anderen Worten, unsere Strategie funktioniert", sagt Olexander Syrskyj. Das Vorrücken in Kursk habe "die Moral nicht nur des Militärs, sondern der gesamten ukrainischen Bevölkerung deutlich verbessert."

22.09 Uhr: Scholz trifft Selenskyj am Freitag in Frankfurt am Main

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt am Freitag nach Deutschland und wird sich auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) treffen. Beide wollen in Frankfurt am Main am frühen Nachmittag zu einem Vier-Augen-Gespräch zusammenkommen, wie ein Regierungssprecher am Abend bestätigte. 

Am Freitagvormittag beginnt auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz auch ein weiteres Treffen zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland statt. Dort werden zahlreiche Verteidigungsminister und ranghohe Militärs beraten. Nach "Spiegel"-Informationen reist auch Selenskyj an. Erwartet werden etwa Beratungen darüber, wie die Flugabwehr der Ukraine gestärkt werden kann. Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. 

22.04 Uhr: Selenskyj fordert nach Regierungsumbildung rasch "handfeste Ergebnisse"

Nach der größten Kabinettsumbildung in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat Präsident Wolodymyr Selenskyj von der neuen Regierung "handfeste Ergebnisse" eingefordert. Es sei von "entscheidender Bedeutung, dass die staatlichen Institutionen jetzt so aktiv wie möglich - aktiver als zuvor - auf allen Ebenen arbeiten", sagte Selenskyj in einer am Donnerstagabend in Online-Netzwerken veröffentlichten Ansprache. 

20.57 Uhr: Russisches Gericht blockiert Verkauf von Raffeisen-Tochter - Aktien eingefroren

Die Raiffeisen Bank International (RBI) kann nach einer Gerichtsentscheidung in Russland ihre dortige Tochtergesellschaft derzeit nicht verkaufen. Grund dafür sei eine einstweilige Verfügung, durch die alle Aktien der russischen Tochterbank mit sofortiger Wirkung einer Verfügungsbeschränkung unterliegen, teilte die österreichische Bank am Donnerstagabend mit. Die RBI prüft seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine Optionen für einen Ausstieg aus Russland.

20.26 Uhr: US-Strafverfahren gegen russische Agenten wegen Cyberangriffs auf Ukraine

Wegen mutmaßlicher Cyberattacken auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine hat die US-Justiz Strafverfahren gegen fünf russische Geheimagenten eröffnet. Diese Attacken seien vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 erfolgt, teilte der Leiter der Abteilung für nationale Sicherheit im Justizministerium, Matthew Olsen, am Donnerstag mit.

19.58 Uhr: Selenskyj dankt Rumänien für Patriot-Flugabwehrsystem

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem rumänischen Staatschef Klaus Iohannis für die Überlassung eines Patriot-Flugabwehrsystems "zutiefst gedankt". Die sei ein bedeutender Beitrag zum Schutz der Ukraine "vor dem russischen Raketen-Terror und ein weiterer Beweis für die echte Freundschaft und strategische Partnerschaft beider Länder", schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Jede Aktion wie diese rette zahllose Leben. 

19.13 Uhr: Ukraine-Kontaktgruppe kommt in Ramstein zusammen

Vor dem Hintergrund der ukrainischen Forderungen nach einem Einsatz von weitreichenden westlichen Waffen gegen Ziele in Russland findet am Freitag in Rheinland-Pfalz ein neuerliches Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe statt. Verteidigungsminister und hochrangige Militärvertreter treffen sich ab 09.30 Uhr auf Einladung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin auf der US-Militärbasis Ramstein. Medienberichten zufolge wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dabei sein. Ein Regierungssprecher in Berlin teilte mit, Selenskyj werde am Nachmittag auch zu einem Vieraugen-Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Frankfurt am Main zusammentreffen.

19.12 Uhr: Ex-Wahlkampfberater von Trump wegen Propaganda für Moskau angeklagt

Ein ehemaliger Berater in Donald Trumps Wahlkampfteam im Jahr 2016 ist wegen seiner Arbeit für den mit US-Sanktionen belegten russischen Staatssender Erster Kanal angeklagt worden. Dimitri Simes und seine Ehefrau hätten mehr als eine Million Dollar sowie einen Dienstwagen mit Chauffeur für ihre Tätigkeit bei dem Sender erhalten und das Geld anschließend gewaschen, teilte das Justizministerium am Donnerstag mit.

18.14 Uhr: Scholz trifft Selenskyj

Deutschland Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) trifft am Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen. "Der Bundeskanzler trifft den ukrainischen Staatspräsidenten am Freitagnachmittag zu einem Vieraugen-Gespräch in Frankfurt am Main", teilte ein Regierungssprecher in Berlin am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP mit. Am Freitag findet auch auf der nahe Frankfurt gelegenen US-Militärbasis Ramstein ein neuerliches Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe statt. 

17.53 Uhr: Polens Armee - doch keine Verletzung des Luftraums

Polens Armee hat ihre Angaben korrigiert, wonach in der vergangenen Woche bei russischen Angriffen auf die Ukraine ein nicht näher definiertes "Flugobjekt" auf polnisches Gebiet geraten sein soll. Die zehn Tage lange Suche nach dem möglicherweise abgestürzten Flugobjekt sei ohne Ergebnis beendet worden, sagte General Maciej Klisz, der Einsatzkommandeur der polnischen Armee. "Aufgrund der vorliegenden Analysen komme ich vorläufig zu dem Schluss, dass es am 26. August mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Verletzung des polnischen Luftraums gegeben hat." Nicht die Daten hätten sich geändert, sondern deren Bewertung, fügte der General dazu.

17.47 Uhr: Keine Evakuierungszüge mehr aus Pokrowsk

Angesichts der näher rückenden russischen Truppen hat die Ukraine Evakuierungen mit dem Zug aus der frontnahen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes eingestellt. "Jetzt ist die Abfahrtsstation wegen der erschwerten Sicherheitssituation Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk", teilte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Die örtlichen Behörden hätten nun die Aufgabe, für Flüchtlinge Busverbindungen zum Bahnhof von Pawlohrad einzurichten. Pawlohrad liegt gut 90 Kilometer westlich von Pokrowsk. 

17.30 Uhr: Regionalwahlen in Russland am Freitag

Unter dem Eindruck des Angriffskrieges gegen die Ukraine werden in Russland von diesem Freitag an Regionalwahlen abgehalten. Eine echte Opposition ist bei den Wahlen neuer Gouverneure, Regionalparlamente und Bürgermeister nicht zugelassen. Trotzdem gilt die Abstimmung als wichtiger Stimmungstest für den Kreml, der besonders auch durch die ukrainische Offensive auf russischem Gebiet im Raum Kursk und durch den Beschuss von Grenzgebieten unter Druck steht. 

Bis Sonntag sind insgesamt mehr als 57 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, im flächenmäßig größten Land der Erde ihre Stimme abzugeben. Unabhängige Beobachter der in Russland als «ausländischer Agent» geächteten Organisation Golos erwarten erneut massive Manipulationsversuche, mit denen die Behörden vor allem den Kandidaten der Kremlpartei Geeintes Russland zum Sieg verhelfen wollen.

17.20 Uhr: FBI - Auch Deutschland im Visier russischer Desinformation

Die US-Regierung wirft Moskau vor, mit einer Desinformationskampagne auch gezielt russische Regierungspropaganda in Deutschland verbreitet zu haben. Das Ziel sei es seit mindestens 2022 gewesen, die AfD zu unterstützen, die Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine zu untergraben und die USA sowie die Nato zu verunglimpfen. Das geht aus einem Bericht der US-Bundespolizei FBI hervor. 

17.05 Uhr: Selenskyj kommt morgen nach Ramstein

Vor dem Hintergrund der ukrainischen Forderungen nach einem Einsatz von weitreichenden westlichen Waffen gegen Ziele in Russland findet am Freitag in Rheinland-Pfalz ein neuerliches Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe statt. Verteidigungsminister und hochrangige Militärvertreter treffen sich ab 9.30 Uhr auf Einladung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin auf der US-Militärbasis Ramstein. Medienberichten zufolge wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Ramstein dabei sein. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wird ebenfalls kommen.

Selenskyj will die Verbündeten in Ramstein persönlich um weitere Waffen für den Kampf gegen Russland bitten, wie der "Spiegel" berichtete. Dabei gehe es vor allem um weitreichende Raketen und mehr Flugabwehr.

16.10 Niederlande erhöhen angesichts "russischer Aggression" Rüstungsausgaben

Die Niederlande haben angesichts des Ukraine-Kriegs eine deutliche Aufstockung der Verteidigungsausgaben angekündigt. Mit milliardenschweren zusätzlichen Investitionen in Panzer, Kampfflugzeuge und Fregatten solle auch die Nato besser gegen eine "rücksichtslose russische Aggression" gewappnet werden, teilte die niederländische Regierung am Donnerstag mit. Demnach wird das Verteidigungsbudget um 2,4 Milliarden Euro auf 24 Milliarden Euro erhöht. 

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums soll es neben gepanzerten Fahrzeugen für die Landstreitkräfte auch zusätzliche F-35-Mehrzweckkampfflugzeuge für die Luftwaffe des Landes sowie "zusätzliche Fregatten für die U-Boot-Abwehr" der niederländischen Marine geben. 260 Millionen Euro der zusätzlichen Mittel sollen zudem für Rekrutierung und Ausbildung verwendet werden.

16.00 Uhr: Europarat-Justizminister diskutieren Sondertribunal

Bei einer Konferenz in Litauen haben Justizminister und Vertreter der Mitgliedsstaaten des Europarats Möglichkeiten erörtert, um Russland für den Angriffskrieg auf die Ukraine zur Verantwortung zu ziehen. Bei dem informellen Treffen in der Hauptstadt Vilnius ging es auch um die mögliche Einrichtung eines Sondergerichts.

Die Generalsekretärin des Europarats, Marija Pejčinović Burić, dämpfte dabei die Hoffnungen auf eine schnelle Einrichtung eines Tribunals. "Was auch immer wir als Lösung finden, es muss juristisch fundiert sein, und deshalb dauert es leider länger", sagte sie am Rande der Konferenz.

15.30 Uhr: Caritas international - Hunderttausend fliehen aus Ostukraine

Nach Angaben von Caritas international fliehen derzeit rund 100.000 Ukrainerinnen und Ukrainer aus der ostukrainischen Region um die Stadt Pokrovsk. Die russische Armee rücke vor, die Front sei nur noch wenige Kilometer von der Stadtgrenze entfernt, erklärte Caritas international am Donnerstag in Freiburg.

Alle Caritas-Zentren der Region seien in Alarmbereitschaft, hieß es. Die meisten Flüchtlinge versuchten in der zentralukrainischen Stadt Dnipro Aufnahme zu finden, so die Caritas. Im Vergleich zum Juli habe sich die Zahl der fliehenden und evakuierten Menschen verdreifacht. Inzwischen lebten in Pokrovsk noch etwa 40.000 von ehemals 80.000 Bewohnern. Die umkämpften Gebiete seien allein am 26. August von 109 Drohnen und 127 russischen Raketen getroffen worden.

14.00 Uhr: Putin sieht ukrainische Offensive in Kursk gescheitert

Rund einen Monat nach Beginn der ukrainischen Offensive im russischen Gebiet Kursk hält Kremlchef Wladimir Putin die Ziele der Führung in Kiew für gescheitert. Ziel der ukrainischen Streitkräfte sei es gewesen, Russland in Unruhe zu versetzen, damit es seinen Vorstoß im Donbass stoppe, sagte Putin.

"Ist dem Gegner das gelungen? Nein, nichts hat er erreicht", sagte der Präsident auf einer Plenarsitzung beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok am Pazifik. Vielmehr gebe es nun so viele russische Eroberungen im Gebiet Donezk, wie seit langem nicht mehr, weil Kiew lieber seine "nicht schlecht ausgebildeten Einheiten" in Kursk und nicht im eigenen Land kämpfen lasse. 

13.20 Uhr: Selenskyj-Vertrauter Sybiha neuer Außenminister

Nach der Entlassung des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba hat das ukrainische Parlament dessen bisherigen Stellvertreter Andrij Sybiha als neuen Chefdiplomaten des Landes eingesetzt. Für die von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingereichte Kandidatur stimmten örtlichen Medien zufolge 258 Abgeordnete. 226 Stimmen wären notwendig gewesen. Von dem 49-Jährigen wird vor allem erwartet, dass er im Westen noch mehr Unterstützung für die Verteidigung gegen die russischen Angreifer einwirbt.

Sybiha arbeitete unter Kuleba bereits seit April als Vize im Außenministerium. Davor war er seit 2021 als Stellvertreter von Büroleiter Andrij Jermak im Präsidentenbüro im internationalen Bereich tätig gewesen. Von 2016 bis 2021 war der Jurist zudem ukrainischer Botschafter in der Türkei. Nach seinem Studium der internationalen Beziehungen trat er bereits 1997 in den diplomatischen Dienst seines Heimatlandes ein.

12.30 Uhr: Keine Evakuierungszüge mehr aus Pokrowsk

Angesichts der näher rückenden russischen Truppen hat die Ukraine Evakuierungen mit dem Zug aus der frontnahen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes eingestellt. "Jetzt ist die Abfahrtsstation wegen der erschwerten Sicherheitssituation Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk", teilte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Die örtlichen Behörden hätten nun die Aufgabe, für Flüchtlinge Busverbindungen zum Bahnhof von Pawlohrad einzurichten. Pawlohrad liegt gut 90 Kilometer westlich von Pokrowsk. 

In Pokrowsk sollen Behördenangaben nach noch gut 30.000 Menschen ausharren. Vor dem Krieg hatte die Stadt noch über 70.000 Einwohner. Die Frontlinie verläuft dabei nur etwa neun Kilometer südöstlich der Bergarbeiterstadt. Regelmäßig gerät der Verkehrsknotenpunkt dabei auch unter Beschuss.

12.00 Uhr: Selenskyj - Andrij Sybiha soll neuer Außenminister werden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schlägt seinen langjährigen Mitarbeiter Andrij Sybiha als neuen Außenminister vor. Sybiha war im ukrainischen Präsidialamt für Außenpolitik und strategische Partnerschaften zuständig und erster Stellvertreter von Dmytro Kuleba, dessen Rücktrittsgesuch am Donnerstag vom Parlament angenommen wurde. Die Bestätigung von Sybiha soll noch im Tagesverlauf erfolgen.

11.13 Uhr: Ukrainisches Parlament billigt Rücktritt von Außenminister

Das ukrainische Parlament billigt das Rücktrittsgesuch von Außenminister Dmytro Kuleba. Das teilt ein Abgeordneter mit. Der Rücktritt von Kuleba ist Teil des größten Umbaus des Kabinetts seit Beginn des russischen Angriffs. Präsident Wolodymyr Selenskyj begründete die Umbildung damit, dass das Land "neue Energie" benötige. Die Schritte seien dazu da, den Staat "in verschiedene Richtungen zu stärken". Designierter Nachfolger von Kuleba ist der bisherige Stellvertreter Andrij Sybiha, wie ukrainische Medien meldeten.

11.05 Uhr: Putin - Deutschland könnte immer noch Gas über Nord-Stream beziehen

Russlands Präsident Wladimir Putin verweist darauf, dass eine der in der Ostsee verlegten Nord-Stream-Pipelines noch intakt ist. Nichts stehe Deutschland im Wege, Gas über diese Röhre zu beziehen. Drei der vier Ostsee-Pipelines, durch die russisches Gas direkt nach Deutschland gepumpt wurde, waren im 2022 durch Explosionen in rund 80 Metern Tiefe zerstört worden. Putin erklärt, US-Flüssiggas sei teurer als das russische Gas. Die Bezieher von Flüssiggas-Lieferungen nähmen wirtschaftliche Verluste in Kauf.

10.51 Uhr: Putin rechnet mit sinkenden Einnahmen aus Gas-Exporten

Russlands Präsident Wladimir Putin kündigt sinkende Einnahmen aus Gas-Exporten an. Er verweist darauf, dass Ende des Jahres die Transit-Abkommen für Gaslieferungen an europäische Abnehmer über Pipelines in der Ukraine auslaufen. Man könne die Ukraine nicht zur Verlängerung der Abkommen zwingen. Als Ersatz werde der Export in andere Länder gesteigert, kündigt der Präsident an. Er stellt steigende Ausfuhren in die Türkei in Aussicht und erklärt, der Iran habe Interesse an einer Ausweitung der Gas-Importe angemeldet.

10.40 Uhr: Putin will im US-Präsidentschaftswahlkampf Harris "unterstützen"

Der russische Präsident Wladimir Putin will im US-Präsidentschaftswahlkampf die demokratische Kandidatin Kamala Harris "unterstützen". US-Präsident Joe Biden habe seinen Wählern empfohlen, Harris zu unterstützen - "also werden wir sie auch unterstützen", sagte Putin am Donnerstag bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Über den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten und Ex-Präsidenten Donald Trump sagte der Kreml-Chef, dieser habe zahlreiche "Beschränkungen und Sanktionen" gegen Russland verhängt.

10.38 Uhr: Ukraine - Haben 60 von 78 russische Drohnen abgeschossen

Die ukrainische Luftwaffe erklärt, während der Nacht 60 der 78 von Russland gestarteten Drohnen abgeschossen zu haben. Russland habe auch eine Iskander-M-Rakete eingesetzt, teilt die Luftwaffe über den Kurznachrichten-Dienst Telegram mit. Ob auch die Rakete abgefangen wurde, bleibt zunächst offen.

10.04 Uhr: Putin - Russland zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit

Russland ist nach den Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit. "Sind wir bereit, mit ihnen zu verhandeln? Wir haben uns nie geweigert", sagte Putin am Donnerstag beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok. "Wenn es (in der Ukraine) den Wunsch nach Verhandlungen gibt, werden wir uns nicht verweigern." Gesprächsgrundlage müssten die Ergebnisse der Verhandlungen vom Frühjahr 2022 in Istanbul sein.

Zuvor hatte Moskau erklärt, dass der Einmarsch Kiews in die westrussische Region Kursk Verhandlungen unmöglich mache. Mit Blick auf den ukrainischen Vorstoß in Kursk sagte Putin nun: "Unsere Streitkräfte haben die Lage (in Kursk) stabilisiert und damit begonnen, (den Feind) allmählich aus unserem Gebiet zu verdrängen." 

Ziel des ukrainischen Vorstoßes sei es gewesen, Moskau zu "beunruhigen" und seine Offensive in Schlüsselregionen zu stoppen, insbesondere im Donbass in der Ostukraine, sagte Putin. Dessen "Befreiung" bezeichnete der Kremlchef als "unser wichtigstes Ziel".

09.56 Uhr: Putin - Ukraine ist mit Entlastung der Front im Osten gescheitert

Die Ukraine ist aus Sicht von Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Vorhaben gescheitert, durch den Vorstoß auf die russische Oblast Kursk die Front im Osten zu entlasten. Die Ukrainer hätten damit ihre Kräfte im Donbass geschwächt. Nach Putins Worten stößt das russische Militär erfolgreich in Richtung der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine vor. Er spricht auch von ukrainischen Angriffen auf Atomkraftwerke und warnt, man werde sich kaum vorstellen können, was in Europa passieren werde, wenn Russland entsprechend zurückschlage.

08.57 Uhr: Moskau kritisiert US-Sanktionen gegen russischen Sender

Die russische Regierung hat die neuen US-Sanktionen gegen seinen staatlich finanzierten Sender RT als Teil einer von den USA inszenierten "Informationskampagne" vor der Präsidentschaftswahl im November kritisiert. "Es ist eine offensichtliche Aktion, eine Informationskampagne", sagte Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa am Donnerstag der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Diese sei "lange vorbereitet" worden und "notwendig" angesichts des Endspurts im Wahlkampf. 

Die russische Regierung bereite "natürlich" eine Reaktion auf den Schritt vor, sagte Sacharowa. Die US-Justiz hatte am Mittwoch strafrechtliche Schritte gegen zwei in Russland lebende RT-Mitarbeiter verkündet. Mehrere verantwortliche Mitarbeiter des russischen Staatssenders sowie zwei Organisationen wurden zudem vom US-Finanzministerium mit Sanktionen belegt. Ihnen werden Versuche vorgeworfen, die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl am 5. November zu manipulieren.

08.43 Uhr: Bericht - Selenskyj zum Ramstein-Treffen erwartet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird einem Medienbericht zufolge am Freitag persönlich bei dem Treffen der sogenannten Ramstein-Kontaktgruppe in Deutschland erwartet. Er wolle bei dem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein um weitere Waffenlieferungen werben, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel". Es gehe insbesondere um Raketen mit längerer Reichweite und mehr Flugabwehr.

07.44 Uhr: Russland - Friedensgespräche mit der Ukraine derzeit nicht angebracht

Friedensgespräche mit der Ukraine sind nach Ansicht Russlands derzeit nicht angebracht. Die Voraussetzungen dafür seien nicht gegeben, zitiert die Nachrichtenagentur RIA den Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Peskow sagt der Agentur Tass zufolge zudem, dass in Russland nicht über eine weitere Mobilmachung diskutiert werde.

07.38 Uhr: Russland - Ausländische Militärausbilder in der Ukraine im Einsatz

In der Ukraine sind nach russischen Angaben ausländische Militärausbilder im Einsatz. Die aus verschiedenen Ländern stammenden Ausbilder nähmen auch an Militäraktionen der ukrainischen Streitkräfte teil, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf den Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow.

06.28 Uhr: IAEA - Kühlturm von AKW Saporischschja wird wahrscheinlich abgerissen

Nach einem Brand am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine muss ein beschädigter Kühlturm laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wohl abgerissen werden. "Dieses große Gebäude ist künftig nicht mehr nutzbar. Daher wird es wahrscheinlich irgendwann in der Zukunft abgerissen", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch des Atomkraftwerks. In einem Video, das Grossi auf der Plattform X verbreitete, ist zu sehen, wie der IAEA-Chef in Schutzkleidung und mit Helm zusammen mit seinem Team die Anlage begutachtet.

02.15 Uhr: Ukraine - Russische Streitkräfte beschießen Wohngebiet in Kostjantyniwka

Russische Streitkräfte beschießen ukrainischen Angaben zufolge ein Wohngebiet in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka. Bei dem Angriff wird eine Person getötet und drei weitere verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt. Nach Angaben der Ermittler in der Region Donezk wurde ein Mehrfachraketenwerfer eingesetzt. Kostjantyniwka gilt als wichtiges Ziel für die russischen Streitkräfte, die langsam durch die Region Donezk nach Westen vorrücken.

Mittwoch, 4. September 2024

21.20 Uhr: Russische Behörden - Drei Tote bei ukrainischen Angriffen in russischem Belgorod

Ukrainische Angriffe auf die russische Grenzregion Belgorod haben nach russischen Angaben drei Menschen das Leben gekostet. Das Dorf Nowaja Tawolschanka "wurde wiederholt von den ukrainischen Streitkräften beschossen", erklärte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram. Dabei seien drei Zivilisten getötet und zwei weitere verletzt worden.

19.04 Uhr: Erhebliche Schäden in AKW Saporischschja

Das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja hat erhebliche Schäden erlitten, das sagte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, nach seinem Besuch vor Ort. Er zog damit den Vergleich zu seinem letzten Besuch im Februar. Konkret sei das AKW von Drohnen getroffen worden, Stromleitungen seien ausgefallen und einer der beiden Kühltürme sei in Brand geraten.

Bereits am Dienstag hatte Grossi Europas größtem Atomkraftwerk eine "sehr fragile" Lage bescheinigt. Ohne Strom könne das Kraftwerk nicht gekühlt werden, und das könne zu einer Katastrophe führen, sagte er.

Nach Angaben des ukrainischen Netzbetreibers Enerhoatom war durch russischen Artilleriebeschuss am Montag die Energieversorgung des AKWs beschädigt worden. Sollte neben einer Stromleitung noch eine zweite beschädigt werden, käme es zu einer gefährlichen Notsituation, hieß es in einer Mitteilung.

18.25 Uhr: Würzburgs Oberbürgermeister verurteilt Angriff auf Partnerstadt Lviv

Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) hat den russischen Beschuss der west-ukrainischen Partnerstadt Lviv scharf verurteilt. In Lwiw kamen ukrainischen Angaben zufolge am Mittwoch mindestens sieben Menschen durch Raketen- und Drohnenangriffe ums Leben.

Erst vor wenigen Tagen war Schuchardt von einer Dienstreise aus Lviv zurückgekehrt. "Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt sich in den letzten Wochen wieder verstärkt als ein durch nichts zu rechtfertigender Angriff auf die Zivilbevölkerung in allen Landesteilen dar", sagte Schuchardt. Es sei ein "verbrecherischer Akt, der auch vor Krankenhäusern, Wohnvierteln und Schulen nicht Halt macht".

18.20 Uhr: Wegen russischer Angriffe - Litauen bestellt Botschaftsvertreter ein

Wegen der schweren russischen Luftangriffe auf die Ukraine hat Litauen einen Vertreter der russischen Botschaft in Vilnius einbestellt. In dem Gespräch habe man dem Diplomaten gegenüber "stark" gegen den verstärkten Beschuss ziviler Ziele protestiert, so das litauische Außenministerium. Dass Russland auf Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser und Wohngebiete schieße, zeige Russlands Verzweiflung. Und es offenbare Russlands völlige Missachtung menschlichen Lebens und des humanitären Völkerrechts.

Bei russischen Luftangriffen auf die westukrainische Großstadt Lwiw wurden am Mittwoch mindestens sieben Menschen getötet und mindestens 38 verletzt

17.16 Uhr: Waldbrand in radioaktiver Zone um Tschernobyl

In der radioaktiv belasteten Sperrzone um das Atomkraftwerk Tschernobyl ist ein Waldbrand ausgebrochen. Es sei eine Fläche von etwa 20 Hektar in Brand geraten, so der Gouverneur des Gebiets Kiew, Ruslan Krawtschenko, auf Facebook. Bisher sei allerdings die radioaktive Hintergrundstrahlung im Normbereich. Laut der Sperrzonenverwaltung sind mehr als 200 Löschkräfte im Einsatz, unter ihnen 50 Soldaten. Die Flammen seien bereits eingegrenzt.

Warum der Brand entstanden ist, dazu gibt es bisher keine Angaben. Jedoch besteht im nordukrainischen Gebiet Kiew derzeit eine erhöhte Brandgefahr wegen der hohen sommerlichen Temperaturen und der langanhaltenden Trockenheit.

16.45 Uhr: Flugabwehrsystem IRIS in Todendorf stationiert

Heute hat die Bundeswehr im schleswig-holsteinischen Todendorf ein neues Flugabwehrsystem in Dienst gestellt. Mit dabei waren auch Bundeskanzler Scholz und Verteidigungsminister Pistorius. Es handelt sich da bei um das sogenannte IRIS-T SLM. Nachdem die Bundeswehr solche Systeme bereits an die Ukraine geliefert hatte, hat die Bundeswehr das erste eigene bekommen.

16.33 Uhr: Russland - Ukrainischer Artilleriebeschuss auf Donezk mit drei Toten

Das ukrainische Militär hat laut den russischen Besatzern die besetzte Gebietshauptstadt Donezk beschossen. Dabei sind demnach auf einem Markt der ostukrainischen Stadt mindestens drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Auch ein Linienbus sei getroffen worden, teilte der Chef der selbsternannten Donezker Volksrepublik, Denis Puschilin, auf Telegram mit. Russische Staatsmedien zeigten Videos und Fotos mit schweren Verwüstungen. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

Die Großstadt Donezk wird schon seit 2014 immer wieder beschossen, seit sich bewaffnete prorussische Separatisten dort von der Zentralregierung in Kiew nach dem Sturz des moskaufreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch losgesagt hatten. Die Ukraine versucht seit Jahren, dort die Kontrolle zurückzuerlangen.

15.00 Uhr: Scholz sagt Ukraine weitere IRIS-T-Flugabwehrsysteme zu

Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine weitere Flugabwehrsysteme vom Typ IRIS-T zugesagt. Acht Systeme IRIS-T SLM und neun Systeme IRIS-T SLS seien verbindlich für die Ukraine bestellt, sagte Scholz am Bundeswehrstandort Todendorf in Schleswig-Holstein: "Jeweils zwei davon werden noch dieses Jahr geliefert, der Rest ab 2025." In der Ukraine seien inzwischen vier Systeme IRIS-T SLM im Einsatz. Hinzu komme eine hohe Zahl von Flugkörpern und drei verwandte Systeme IRIS-T SLS.

Scholz äußerte sich in Todendorf anlässlich der Inbetriebnahme des ersten IRIS-T-Flugabwehrsystems für die Bundeswehr. "Das hier ist nicht irgendein Projekt. Hier geht es – ohne jede Übertreibung – um die Wahrung von Sicherheit und Frieden in Europa", sagte Scholz. Russlands Präsident Putin rüste gerade im Bereich der Raketen und Marschflugkörper auf und habe Abrüstungsverträge gebrochen. "Er hat Raketen bis nach Kaliningrad verlegt – Luftlinie 530 Kilometer von Berlin. Darauf nicht angemessen zu reagieren, wäre fahrlässig." Dadurch würde der Frieden auch in Deutschland in Gefahr geraten. Scholz bekräftigte auch die geplante Stationierung von US-Raketen größerer Reichweite in Deutschland.

14.56 Uhr: Polen will beim Aufbau zerstörter Häuser in Lwiw helfen

Nach schweren russischen Raketenschlägen gegen die westukrainische Stadt Lwiw hat Polens Regierungschef Donald Tusk Unterstützung beim Wiederaufbau der zerstörten Häuser angekündigt. "Lwiw braucht Hilfe! Ziel des russischen Angriffs war das Stadtzentrum. Viele historische Altbauten wurden beschädigt", schrieb Tusk auf der Plattform X. In der Nacht war Lwiw Ziel russischer Luftangriffe. Dabei seien mindestens sieben Menschen getötet und mindestens 38 verletzt worden, wie Bürgermeister Andrij Sadowyj mitteilte. Drei der Toten seien Kinder.

Lwiw liegt nur 70 Kilometer von der Grenze zum EU- und Nato-Land Polen. Die Stadt gehörte seit dem Mittelalter zu Polen, wurde Ende des 18. Jahrhunderts der österreichisch-ungarischen Monarchie zugeschlagen und ging nach dem Ersten Weltkrieg wieder an Polen. Im Jahre 1939 fiel die Stadt infolge des Hitler-Stalin-Pakts unter die sowjetische Besetzung Ostpolens, wurde 1941 von den Deutschen eingenommen und später wieder von der Sowjetunion.

14.34 Uhr: Ukrainische Flüchtlinge dürfen bis März 2026 in der Schweiz bleiben

Die Schweiz gewährt ukrainischen Flüchtlingen einen Schutzstatus bis mindestens zum 4. März 2026. Man gehe nicht davon aus, dass sich die Lage in der Ukraine in absehbarer Zeit ändern werde, hieß es in Bern. Im März 2022 hatte die Alpenrepublik ukrainischen Flüchtlingen den Schutzstatus "S" gewährt. Dieser bietet einen befristeten Schutz für Bedürftige, solange sie einer ernsthaften allgemeinen Gefahr ausgesetzt sind.

14.30 Uhr: Ukrainisches Parlament akzeptiert Rücktritte aus Kabinett

Das ukrainische Parlament hat nach Angaben der Abgeordnetenkammer den Rücktritt von vier Ministern akzeptiert. Mit dem ebenfalls vorliegenden Rücktrittsgesuch von Außenminister Dmytro Kuleba habe man sich jedoch nicht befasst. Es wird damit gerechnet, dass dies am Donnerstag geschieht. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die bislang größte Umbildung seines Kabinetts seit Kriegsbeginn angeschoben. Er hatte bereits im Juli bevorstehende Personalwechsel angedeutet.

Kuleba ist das mit Abstand prominenteste Kabinettsmitglied, das seinen Posten räumen soll. Es wurde erwartet, dass Selenskyj noch am Mittwoch einen Nachfolger nominiert. Als ein aussichtsreicher Anwärter gilt Kulebas erster Stellvertreter, Andrij Sybiha. Der in Kiew ansässige Politik-Experte Wolodymyr Fesenko geht ungeachtet des Wechsels nicht davon aus, dass es größere Veränderungen in der Außenpolitik der Ukraine geben wird.

14.27 Uhr: Nach Regierungsumbildung in Kiew: Kein Pressestatement von Pistorius und Umerow

Inmitten der Regierungsumbildung in der Ukraine ist das gemeinsame Pressestatement von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und seinem ukrainischen Kollegen Rustem Umerow bei ihrem Treffen am Mittwochabend in Berlin abgesagt worden. Die für 19.00 geplante Pressebegegnung müsse "aufgrund ablauforganisatorischer Veränderungen" entfallen, teilte das Bundesverteidigungsministerium mit. 

Am Dienstagabend hatte der Fraktionschef der ukrainischen Regierungspartei Diener des Volkes, David Arachamia, mitgeteilt, dass mindestens sechs Regierungsvertreter ihren Rücktritt eingereicht hätten. Zu ihnen gehörten die Minister für Strategische Industrien, Justiz und Umweltschutz. Für Mittwoch kündigte Arachamia einen "Tag der Entlassungen" an. Am Vormittag wurde mitgeteilt, dass auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sein Amt zur Verfügung stellt.

13.50 Uhr: Selenskyj zur Regierungsumbildung - "Wir brauchen neue Energie"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will seinem Land durch die umfassende Regierungsumbildung nach eigenen Angaben einen Energieschub verschaffen. "Wir brauchen neue Energie", antworte Selenskyj auf eine Frage nach den Gründen für die Regierungsumbildung: "Und diese Schritte hängen zusammen mit der Stärkung unseres Staates in unterschiedlichen Bereichen."

Am Dienstagabend hatte der Fraktionschef der ukrainischen Regierungspartei Diener des Volkes, David Arachamia, mitgeteilt, dass mindestens sechs Regierungsvertreter ihren Rücktritt eingereicht hätten. Zu ihnen gehörten die Minister für Strategische Industrien, Justiz und Umweltschutz. Für Mittwoch kündigte Arachamia einen "Tag der Entlassungen" an. Am Vormittag wurde mitgeteilt, dass auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sein Amt zur Verfügung stellt.

13.32 Uhr: Baerbock würdigt scheidenden ukrainischen Außenminister

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat ihren ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba gewürdigt. "Lange Gespräche in Nachtzügen, bei der G7, an den Frontlinien, in Brüssel, vor einem zerbombten Kraftwerk", schrieb die Grünen-Politikerin auf X. "Es gibt wenige Menschen, mit denen ich so eng zusammengearbeitet habe wie mit Dir, @DmytroKuleba", fügte sie hinzu: "Du stellst die Menschen deines Landes über dich." Sie wünsche Kuleba "aus der Tiefe meines Herzens alles Gute - Wir sollten uns wieder treffen, wenn Frieden und Freiheit wieder in die ganze Ukraine zurückgekehrt sind."

12.15 Uhr: Schweinfurt trauert mit ukrainischer Partnerstadt

Schweinfurt trauert mit der ukrainischen Partnerstadt Lutsk. Wie die Schweinfurter Stadtverwaltung mitteilte, sind bei einem russischen Angriff am Morgen des 26. August fünf Personen verletzt worden, eine Person kam ums Leben. Die Strom- und Wasserversorgung in Lutsk sei teilweise unterbrochen gewesen. "Mit großem Entsetzen habe ich von dem erneuten Angriff Russlands auf unsere Partnerstadt erfahren. Diese abscheuliche Tat erfüllt mich mit großer Wut und zeitgleich tiefer Trauer. Wir sind in Gedanken bei all den Menschen in unserer Partnerstadt, die seit über zwei Jahren das schlimmste durchleben", sagte Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé.

Seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 steht Schweinfurt an der Seite seiner Partnerstadt. Neben Geldspenden konnten bereits diverse Hilfsgüter und Sachspenden auf den Weg gebracht werden. Als nächster Schritt soll nun ein Partnerschaftsverein gegründet werden.

12.00 Uhr: Russland meldet Einnahme weiterer Ortschaft nahe Pokrowsk

Russland hat nach eigenen Angaben eine weitere Ortschaft nahe der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine eingenommen. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, die russische Armee habe das rund 30 Kilometer von Pokrowsk gelegene Dorf Karliwka "vollständig befreit". Pokrowsk ist ein wichtiger Logistikstützpunkt der ukrainischen Armee. Seit Monaten weichen die ukrainischen Truppen vor einem russischen Vormarsch in der Region zurück

Zu dem tödlichen Angriff auf die ukrainische Stadt Poltawa gestern erklärte das russische Verteidigungsministerium, dieser habe sich gegen Soldaten und ausländische Ausbilder gerichtet. Ziel sei ein Militärausbildungszentrum gewesen. An dem Institut würden "unter Anleitung ausländischer Ausbilder Spezialisten für Kommunikation und elektronische Kriegsführung aus allen Teilen und Militäreinheiten der ukrainischen Streitkräfte sowie Bediener unbemannter Luftfahrzeuge ausgebildet, die an Angriffen auf zivile Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation beteiligt sind". Nach ukrainischen Angaben wurden bei dem Angriff in Poltawa 50 Menschen getötet.

11.00 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von Drohnen und Raketen

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht sieben Marschflugkörper und 22 Drohnen abgeschossen. Insgesamt habe man bei den nächtlichen russischen Angriffen 42 Luftziele ausgemacht gehabt: 29 Drohnen und 13 Raketen. Nach Angaben des ukrainischen Energieministeriums griff Russland in sechs ukrainischen Regionen Energieeinrichtungen an. Details zu möglichen Schäden machte das Ministerium nicht.

09.00 Uhr: Außenminister Kuleba tritt zurück

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat nach Angaben des Parlaments seinen Rücktritt eingereicht. Das Parlament habe ein Rücktrittsgesuch Kulebas erhalten und werde in Kürze darüber abstimmen, teilte Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk mit. Kuleba war seit 2020 Außenminister - er hatte also sein Amt noch vor Beginn des russischen Angriffs angetreten. Der 43-Jährige gilt als äußerst beliebt in seiner Heimat. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine warb er bei zahlreichen Auslandsreisen um Unterstützung für sein Land und setzte sich für Sanktionen gegen Moskau ein. 

Im Zuge einer größeren Regierungsumbildung hatten bereits am Vorabend mehrere Regierungsvertreter ihren Rücktritt eingereicht. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vergangene Woche angekündigt, dass es bald einen Kabinettsumbau geben werde. Ziel sei es, die Regierungsarbeit unter der Last des Krieges effektiver machen.

08.45 Uhr: Zahl der Opfer nach Angriff auf Lwiw steigt

Bei den schweren russischen Angriffen auf die westukrainische Großstadt Lwiw sind mindestens sieben Menschen getötet und mindestens 38 Menschen verletzt worden. Das teilte Bürgermeister Andrij Sadowyj mit. Drei der Toten seien Kinder. Ein Wohnhaus im Zentrum nahe dem Bahnhof sei in Brand geraten. Auch zwei Schulen in der Stadt, die nur 70 Kilometer von Polen entfernt ist, seien beschädigt worden.

07.05 Uhr: Mindestens zwei Tote bei Angriff auf Lwiw

Die russischen Luftangriffe auf die westukrainische Stadt Lwiw in der Nacht haben mehrere Opfer gefordert. Nach ukrainischen Angaben wurden mindestens zwei Menschen getötet und mindestens 23 Menschen verletzt. Das schrieb Regionalgouverneur Maksym Kosyzkyj im Onlinedienst Telegram.

05.30 Uhr: Regierungsumbildung in der Ukraine

In der Ukraine steht eine größere Regierungsumbildung an. Mindestens sechs Regierungsvertreter haben nach Angaben der Regierungspartei "Diener des Volkes" ihren Rücktritt eingereicht. Darunter sind die Minister für Strategische Industrien, Justiz und Umweltschutz. Zudem traten der Chef des staatlichen Vermögensfonds sowie die Vize-Regierungschefs Irina Wereschtschuk und Olha Stefanischyna zurück. Zudem wurde laut einem Dekret von Präsident Wolodymyr Selenskyj der stellvertretende Leiter seines Präsidialamts entlassen. 

Selenskyj hat seit Kriegsbeginn die Regierung des Landes wiederholt umgebaut. Vergangenen September schasste er seinen Verteidigungsminister nach einer Reihe von Korruptionsskandalen. Vor kurzem tauschte er nach einer Reihe von Rückschlägen auf dem Schlachtfeld seinen Armeechef aus. 

04.41 Uhr: Zweite Angriffswelle auf Kiew und auch Angriffe auf Lwiw

Die ukrainische Hauptstadt Kiew wird von einer zweiten Welle russischer Luftangriffe getroffen. Die ukrainische Luftabwehr ist nach Angaben des Militärs im Einsatz, um die Angriffe abzuwehren. Augenzeugen berichten von mehreren Explosionen am Stadtrand von Kiew. Gleichzeitig meldet die Armee einen Drohnenangriff auf die westukrainische Stadt Lwiw nahe der polnischen Grenze. Die gesamte Ukraine befinde sich in Luftalarm, erklärt die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Polen aktiviert zum dritten Mal binnen acht Tagen eigene und verbündete Flugzeuge zur Sicherung des Luftraums als Reaktion auf russische Luftangriffe und Langstreckenaktivitäten, wie das Operative Kommando der polnischen Streitkräfte mitteilt.

04.10 Uhr: Pistorius empfängt ukrainischen Verteidigungsminister

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow ist heute zu seinem Antrittsbesuch in Berlin zu Gast bei Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Auf dem Programm stehen ein Empfang mit militärischen Ehren, eine Kranzniederlegung am Ehrenmal der Bundeswehr sowie ein Gespräch der beiden Minister über die Lage in der Ukraine, die deutsche-ukrainische Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit und Verteidigung sowie die Verstärkung der ukrainischen Luftwaffe.

04.00 Uhr: Biden sagt Ukraine weiterer Luftabwehrsysteme zu

Nach dem verheerenden russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Poltawa hat US-Präsident Joe Biden der Ukraine die Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme zugesagt. "Ich verurteile diesen abscheulichen Angriff auf das Schärfste", erklärte Biden in einer Mitteilung. Washington werde Kiew weiterhin militärisch unterstützen, "einschließlich der Bereitstellung der Luftverteidigungssysteme und -fähigkeiten, die das Land zum Schutz seiner Grenzen benötigt". Bei dem am Dienstag erfolgten Angriff auf Poltawa waren nach ukrainischen Angaben mindestens 51 Menschen getötet und weitere 271 verletzt worden.

02.48 Uhr: Ukraine - Erneuter russischer Drohnenangriff auf Kiew

Russland hat nach ukrainischen Angaben erneut einen Drohnenangriff auf Kiew gestartet. Die Luftabwehreinheiten der Ukraine seien damit beschäftigt, die Angriffe in den Außenbezirken der Hauptstadt abzuwehren, teilt das ukrainische Militär auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die genaue Zahl der eingesetzten Drohnen und mögliche Schäden sind zunächst nicht bekannt. Der nächtliche Angriff reiht sich in eine Serie von russischen Luftschlägen auf die ukrainische Hauptstadt ein, die in den letzten Wochen verstärkt stattfinden.

01.10 Uhr: Irlands Regierung kündigt Millionenhilfe an

Zweieinhalb Jahre nach Kriegsbeginn sichert Irlands Regierungschef der Ukraine weitere Unterstützung zu. Regierungschef Simon Harris werde sich heute mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew treffen, teilte die Regierung in Dublin vorab mit. Irland will auch ein Paket von rund 36 Millionen Euro für humanitäre Hilfe und späteren Wiederaufbau zur Verfügung stellen.

Dienstag, 3. September 2024

21.18 Uhr: Ukraine wirft Russland Erschießung Kriegsgefangener vor

Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat russische Soldaten beschuldigt, weitere Kriegsgefangene getötet zu haben. Es seien Ermittlungen wegen der Erschießung dreier Ukrainer im Raum Torezk im ostukrainischen Gebiet Donezk aufgenommen worden, teilte die Behörde auf ihrem Telegramkanal mit.

Den vorliegenden Informationen nach seien die Ukrainer mit erhobenen Händen aus einem Bunker gekommen. "Die Besatzer haben sie mit dem Gesicht nach unten auf die Erde gelegt und ihnen unmittelbar danach in den Rücken geschossen", schrieb die Behörde unter Berufung auf im Internet kursierende Videos.

20.47 Uhr: Selenskyj entlässt stellvertretenden Leiter des Präsidialamtes

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entlässt den stellvertretenden Leiter des Präsidialamtes, Rostislaw Schurma. Das geht aus einem Dekret auf der Website des Präsidenten hervor. Der Vorsitzende des Parlaments gibt zudem den Rücktritt von Olha Stefanischyna bekannt, die als stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für europäische Integration der Ukraine agiert. Zuvor bereits hatten mehrere andere Minister ihren Rücktritt eingereicht. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, es gebe Änderungen, um die notwendige Stärkung der Regierung zu gewährleisten. "Der Herbst wird extrem wichtig sein. Unsere staatlichen Institutionen müssen so strukturiert werden, dass die Ukraine alle Ergebnisse erzielen kann, die sie braucht."

19.56 Uhr: Kritik an pompösem Empfang Putins in der Mongolei

Der pompöse Empfang des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Mongolei trotz des gegen ihn vorliegenden Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs (IStgH) ist auf scharfe Kritik gestoßen. Die Europäische Union bedauere, "dass die Mongolei den Haftbefehl nicht vollstreckt hat und damit ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen ist", erklärte der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, Peter Stano, am Dienstag in Brüssel. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft erklärte, die Mongolei habe sich durch die Verweigerung einer Festnahme selbst geschadet. Borrells Sprecher betonte, die EU rufe alle Unterzeichner des IStGH-Statuts zur "uneingeschränkten Zusammenarbeit" auf, um Putin doch noch zur Rechenschaft zu ziehen.

19.37 Uhr: IAEA-Chef – Lage im AKW Saporischschja sehr heikel

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat einmal mehr vor einer Katastrophe im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gewarnt. Die Lage dort sei nach weiteren Kämpfen in der Gegend weiter sehr fragil, sagte Grossi am Dienstag in Kiew, bevor er in das von Russland seit Kriegsbeginn besetzte AKW weiterreiste. "Das Kraftwerk steht wieder kurz vor einem Blackout. Davon hatten wir in der Vergangenheit schon acht. Ein Stromausfall (bedeutet) kein Strom: kein Strom, keine Kühlung. Keine Kühlung, dann gibt es vielleicht eine Katastrophe."

Nach Angaben des ukrainischen Netzbetreibers Enerhoatom war durch russischen Artilleriebeschuss am Montag die Energieversorgung des AKWs beschädigt worden. Sollte neben einer Stromleitung noch eine zweite beschädigt werden, käme es zu einer gefährlichen Notsituation, hieß es in einer Mitteilung.

19.15 Uhr: Ukrainische Streitkräfte bei Angriff auf Poltawa getötet

Bei dem russischen Raketenangriff auf eine Militäreinrichtung in der zentralukrainischen Stadt Poltawa sind nach Angaben der ukrainischen Landstreitkräfte Angehörige der Streitkräfte getötet worden. In einer Erklärung der Streitkräfte auf Telegramm heißt es, dass eine Untersuchung eingeleitet worden sei. Man wolle feststellen, ob genug getan worden sei, um das Personal zu schützen. Außerdem sollen Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit in militärischen Einrichtungen verstärkt werden. Bei dem Angriff auf Poltawa wurden nach ukrainischen Angaben mindestens 50 Menschen getötet und 271 verletzt. Es war der schwerste einzelne Angriff Russlands auf ukrainische Ziele in diesem Jahr.

18.34 Uhr: Roter Teppich für Putin in der Mongolei

Die Mongolei hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin trotz eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen ihn einen herzlichen Empfang bereitet. Eine Ehrengarde in rot-blauen Uniformen war zu seinen Ehren auf dem Hauptplatz von Ulan-Bator aufmarschiert. Zahlreiche Schaulustige beobachteten wie Putin und der mongolische Präsident Uchnaagiin Chürelsüch am Dienstag über einen Roten Teppich die Stufen zum Regierungspalast nach oben gingen. Eine kleine Gruppe Demonstranten, die eine ukrainische Flagge entrollen wollte, wurde von der Polizei abgeführt, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachteten.

18.15 Uhr: Merz wirft Moskau Kriegsverbrechen vor

Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat Russland nach dem Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Poltawa mit zahlreichen Toten und Verletzten Kriegsverbrechen vorgeworfen. "Das sind ja keine normalen Kriegshandlungen. Das sind schwerste Kriegsverbrechen an der zivilen Bevölkerung der Ukraine, zum wiederholten Mal", sagte der CDU-Vorsitzende der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

18.01 Uhr: Ukraine meldet 51 Todesopfer in Poltowa

Bei einem der verheerendsten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn sind in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach ukrainischen Angaben mindestens 51 Menschen getötet worden. Mehr als 200 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte am Dienstag die Generalstaatsanwaltschaft mit. Die Raketen hatten ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Krankenhaus getroffen.

Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums waren die beiden Raketen kurz nach dem Beginn des Luftalarms eingeschlagen, als viele Menschen noch auf dem Weg in die Luftschutzbunker waren. In Onlinediensten und Lokalmedien wurde die Bevölkerung zum Blutspenden und zur Hilfe bei der Versorgung der Verletzten aufgerufen.

17.39 Uhr: Mehrere Minister aus Selenskyis Kabinett reichen Rücktritt ein

Mehrere Mitglieder der ukrainischen Regierung reichen ihren Rücktritt ein. Unter anderem legt der Minister für strategische Industrie, Olexander Kamyschyn, sein Amt nieder. Er war während des Krieges mit Russland für die heimische Waffenproduktion zuständig. Kamyschyn teilt mit, er werde im Verteidigungssektor bleiben, allerdings in anderer Funktion. Dem Parlamentsvorsitzenden zufolge haben auch Justizminister Denys Maliuska und Umweltminister Ruslan Strilets ihren Rücktritt eingereicht.

17.37 Uhr: Chef des ukrainischen Stromnetzbetreibers Ukrenergo entlassen

In der Ukraine ist der Chef des Stromnetzbetreibers Ukrenergo entlassen worden. Der Aufsichtsrat des staatlichen Unternehmens habe am Montag für seine Entlassung gestimmt, teilte der Vorstandsvorsitzende Wolodymyr Kudryzkyj am Dienstag auf Facebook mit. Berichten zufolge ist der offizielle Grund für seine Entlassung, dass es ihm nicht gelungen sei, das ukrainische Stromnetz vor russischen Angriffen zu schützen. 

Kudryzkyj wies diese Darstellung zurück und verwies auf von ihm durchgesetzte Schutzmaßnahmen. Er sei vielmehr zum Opfer einer Medienkampagne zur Diskreditierung des Unternehmens geworden, erklärte Kudryzkyj. Die Drahtzieher versuchten, Ukrenergo unter ihre Kontrolle zu bringen. Namen nannte Kudryzkyj allerdings nicht.

17.18 Uhr: Pistorius empfängt ukrainischen Verteidigungsminister am Mittwoch

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow ist am Mittwoch zu seinem Antrittsbesuch in Berlin zu Gast bei Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Auf dem Programm stehen ein Empfang mit militärischen Ehren im Bendlerblock, eine Kranzniederlegung am Ehrenmal der Bundeswehr sowie ein bilaterales Gespräch der beiden Minister über die Lage in der Ukraine, die deutsche-ukrainische Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit und Verteidigung sowie die Verstärkung der ukrainischen Luftwaffe.

17.13 Uhr: Selenska - Zahl der Toten in Poltawa steigt auf 47

Der russische Raketenangriff hat in der Region Poltawa nach ukrainischen Angaben mindestens 47 Menschen getötet. Präsident Selenskyj sprach zunächst von 41 Toten, seine Frau Olena Selenska schrieb später auf X, die Zahl der Toten sei auf 47 gestiegen. Mehr als 200 Menschen seien verletzt worden.

14.08 Uhr: Insider - Deutschland will Ukraine weitere Flugabwehrsysteme liefern

Deutschland will der Ukraine nach Angaben aus Sicherheitskreisen weitere sechs Flugabwehrsysteme vom Typ IRIS-T SLM zur Verfügung stellen. Zudem wolle die Bundesregierung weitere sechs dieser Systeme für die Bundeswehr beschaffen, heißt es weiter.

13.27 Uhr: Selenskyj - 41 Tote und 180 Verletzte bei russischem Angriff im ukrainischen Poltawa

Bei russischen Angriffen auf die zentralukrainische Stadt Poltawa sind nach ukrainischen Angaben mindestens 41 Menschen getötet worden. Mehr als 180 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag mit. Das Ziel des Angriffs war offenbar ein militärisches Ausbildungszentrum in der Stadt – nach Angaben von Selenskyj wurden jedoch "eine Bildungseinrichtung und ein benachbartes Krankenhaus" in Poltawa von zwei Raketen getroffen.

"Eines der Gebäude des Instituts für Kommunikation wurde teilweise zerstört", sagte der Präsident. Menschen seien unter den Trümmern verschüttet worden, viele hätten aber gerettet werden können. Er habe eine umgehende Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Weitere Details nannte Selenskyj nicht.

13.03 Uhr: UNO besorgt über Verbot der ukrainisch-orthodoxen Kirche

Die UNO hat sich besorgt über das Verbot der eng mit Russland verbundenen ukrainisch-orthodoxen Kirche in der Ukraine gezeigt. Das dem Verbot zugrunde liegende Gesetz gebe "Anlass zu ernsthaften Bedenken hinsichtlich der Achtung der internationalen Menschenrechtsnormen, insbesondere der Religionsfreiheit", sagte die Sprecherin des UN-Hochkommissariat für Menschenrechte, Ravina Shamdasani, am Dienstag in Genf. Die UNO brauche aber noch Zeit, um das Gesetz genauer zu prüfen. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am 24. August, dem Unabhängigkeitstag seines Landes, ein Gesetz zum Verbot der Russland nahestehenden ukrainisch-orthodoxen Kirche unterzeichnet.

12.45 Uhr: Putin trotz Haftbefehl in der Mongolei empfangen

Russlands Präsident Wladimir Putin ist trotz seines internationalen Haftbefehls bei seinem Staatsbesuch in der Mongolei empfangen worden. Präsident Uchnaagiin Chürelsüch begrüßte Putin am Dienstag vor einer Ehrengarde.

Die Entscheidung der Mongolei, Putin nicht festzunehmen, sorgte insbesondere bei der Ukraine für Kritik. Das sei ein schwerer Schlag für den Internationalen Gerichtshof und das Strafrechtssystem, erklärte der Sprecher des Außenministeriums. "Die Mongolei hat einem angeklagten Verbrecher erlaubt, sich der Justiz zu entziehen und trägt damit Mitverantwortung für die Kriegsverbrechen", schrieb er auf der Messaging-App Telegram. Die Ukraine werde mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Mongolei die Konsequenzen zu spüren bekomme.

12.38 Uhr: Insider - USA kurz vor Vereinbarung zur Lieferung von Langstreckenraketen

Die USA stehen Insidern zufolge kurz vor einer Vereinbarung über die Lieferung von Marschflugkörpern mit großer Reichweite an die Ukraine, die tief ins Innere Russlands gelangen könnten. Allerdings müsse die Regierung in Kiew noch mehrere Monate auf die Raketen warten, da die USA vor einer möglichen Lieferung noch technische Probleme lösen müssten, teilen mehrere US-Insider mit. Die Entscheidung solle im Herbst mitgeteilt werden.

Bei den Waffen handelt es sich demnach um Joint Air-to-Surface Standoff Missiles (JASSM), also um konventionelle Luft-Boden-Marschflugkörper mit einer mittleren bis großen Reichweite. Sie können von Flugzeugen aus auf Ziele am Boden abgeschossen werden. Eine Lieferung von JASSMs an die Ukraine könnte deren strategische Möglichkeiten erheblich verbessern und ihr einen Vorteil gegenüber Russland verschaffen.

09.43 Uhr: Russland - Flugabwehr in Belgorod verstärkt

Russlands Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums zusätzliche Flugabwehrsysteme in die Region Belgorod verlegt. Das russische Grenzgebiet ist seit längerem immer wieder Ziel ukrainischer Gegenangriffe.

08.17 Uhr: Tote und Verletzte in der Ukraine nach russischen Angriffen

Durch russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sind nach Behördenangaben mehrere Zivilisten getötet und verletzt worden. In der Stadt Saporischschja schlugen nach einem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montagabend Geschosse ein und töteten zwei Menschen. Ein Opfer sei ein achtjähriger Junge, schrieb Gebietsgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram. Ein Gebäude sei beschädigt worden. Selenskyj hatte sich in der frontnahen Stadt mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof getroffen.

In der Großstadt Dnipro wurden durch Raketenbeschuss ein Mann getötet und sechs Menschen verletzt, wie die dortige Verwaltung mitteilte. In der Region gab es Berichten zufolge einen Treffer auf ein Umspannwerk. Im nordöstlichen Gebiet Sumy schlugen seit Montag in zahlreichen Orten russische Fliegerbomben und Artilleriegeschosse ein. Es gebe drei Verletzte. Durch die Region Sumy an der Grenze zu Russland läuft der Nachschub für die ukrainischen Truppen bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk.

04.00 Uhr: IAEA-Chef besucht AKW Saporischschja

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) reist heute erneut nach Kiew und will auch das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja besuchen. Das AKW ist immer wieder Ziel von Angriffen und Sabotageakten, für die sich Moskau und Kiew gegenseitig die Schuld geben.

Mitte August hatten Kontrolleure berichtet, dass sich die Lage zugespitzt habe. In unmittelbarer Nähe der Sicherheitszone habe es eine Explosion gegeben, die nach Einschätzung von IAEA-Experten vor Ort von einer Drohne mit Sprengladung verursacht worden sei.

IAEA-Chef Rafael Grossi erklärte vorige Woche in Russland, dass Kiew um eine Ausweitung der Präsenz seiner Behörde in der Ukraine gebeten habe. Er hat das AKW Saporischschja bereits mehrfach besucht und dort ein Team aus IAEA-Experten stationiert. Die ständige Präsenz der internationalen Fachleute dient nicht nur der Beobachtung der Lage, sondern auch zum Abschrecken von Kampfhandlungen, die einen Atomunfall auslösen könnten.

Bei den Gesprächen in der Ukraine dürfte Grossi auch von seinem Besuch im russischen Atomkraftwerk Kursk in der vergangenen Woche berichten. Nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen in der Region Kursk hatte der IAEA-Chef vor der Gefahr eines atomaren Zwischenfalls gewarnt und die Kriegsparteien aufgerufen, sich an die Regeln der nuklearen Sicherheit zu halten. Die Reaktoren dort hätten keine Schutzhülle, was sie besonders anfällig mache für Drohnenangriffe oder Artilleriebeschuss.

00.43 Uhr: Ein Toter und drei Verletzte bei Angriff auf Dnipro

Bei einem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Dnipro kommt mindestens ein Mensch ums Leben, drei weitere werden verletzt. Dies teilt der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, über den Nachrichtendienst Telegram mit. Bei dem Angriff seien mehrere Wohnhäuser in einem Stadtviertel beschädigt worden.

00.01 Uhr: Russland erzielt offenbar große Geländegewinne in der Ukraine

Die russische Armee erzielt in der Ostukraine offenbar große Geländegewinne. Wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Daten der US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" meldet, brachte das russische Militär im August ein Gebiet von fast 480 Quadratkilometern unter seine Kontrolle. Dies ist den Angaben zufolge der größte Geländegewinn seit fast zwei Jahren.

Besonders schnell rückt die russische Armee demnach im Gebiet Donezk vor. Sie steht nur noch wenige Kilometer entfernt von der strategisch bedeutenden Stadt Pokrowsk. Auch Kremlchef Putin sprach von Fortschritten der Armee in einem - so wörtlich - "Tempo, wie wir es lange nicht mehr hatten".

Montag, 2. September 2024

22.59 Uhr: Selenskyj fordert in Saporischschja reichweitenstarke Waffen

Unweit der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Saporischschja bei einem Treffen mit dem niederländischen Regierungschef Dick Schoof erneut reichweitenstarke Waffen gefordert. Nötig sei nicht nur die Freigabe von Waffen für Schläge gegen Ziele im russischen Hinterland, sondern auch die Lieferung dieser Raketen, sagte Selenskyj nur einige Dutzende Kilometer von der Front im Süden der Ukraine entfernt.

22.40 Uhr: Ukraine - Mongolei hätte Putin festnehmen müssen

Die Ukraine hat Konsequenzen gegen die Mongolei angekündigt, weil das Land den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei dessen Besuch am Montag nicht festgenommen hat. Die Mongolei als Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofs wäre verpflichtet gewesen, den per Haftbefehl gesuchten Präsidenten festzusetzen und an das Gericht in Den Haag zu überstellen, teilte das ukrainische Außenministerium am Montag mit. Da sie dies nicht getan habe, sei die Mongolei nun mitverantwortlich für Putins Kriegsverbrechen. Das mongolische Versäumnis sei ein schwerer Schlag gegen das internationale Strafrechtssystem. Die Ukraine werde gemeinsam mit ihren Verbündeten sicherstellen, dass das Land Konsequenzen zu spüren bekomme.

16.33 Uhr: Putin zu Staatsbesuch in der Mongolei eingetroffen

Russland Kreml-Chef Wladimir Putin ist ungeachtet eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu einem Besuch in der Mongolei eingetroffen. Das Flugzeug des russischen Präsidenten landete in der Hauptstadt Ulan Bator, wie das russische Staatsfernsehen berichtete. Anlass des Besuchs sind die Feierlichkeiten zum 85. Jahrestag des Sieges der sowjetischen und mongolischen Streitkräfte über Japan.

Es ist Putins erster Besuch in einem Mitgliedsstaat des IStGH, seitdem das Gericht im März 2023 einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten erlassen hatte. Die Mongolei hat das Römische Statut im Jahr 2000 unterschrieben und es 2002 ratifiziert. Die vertragliche Grundlage des Gerichts sieht vor, dass Vertragsstaaten Verdächtige, gegen die ein IStGH-Haftbefehl vorliegt, festnehmen. Der Kreml hatte im Vorfeld der Reise mitgeteilt, dass Putin sich "keine Sorgen" wegen einer möglichen Festnahme in der Mongolei mache.

15.31 Uhr: Erneut Korruptionsermittlungen in russischer Armee

In Russland sind Korruptionsermittlungen gegen ein weiteres hochrangiges Mitglied der Armee eingeleitet worden. Wie das russische Ermittlungskomitee im Messengerdienst Telegram mitteilte, wird General Waleri Mumindschanow beschuldigt, "eine Bestechung in einem besonders großen Umfang angenommen" zu haben. Für dieses Vergehen drohen in Russland bis zu 15 Jahre Haft.

Mumindschanow ist als Vize-Kommandeur des Militärbezirks Leningrad für die Logistik zuständig, früher arbeitete er im Verteidigungsministerium. Den Ermittlungen zufolge nahm er im Zuge des Abschlusses von Lieferverträgen für Uniformen eine Bestechung im Umfang von mehr als 20 Millionen Rubel (rund 202.000 Euro) an.

Wegen des Korruptionsverdachts werden nun die Vermögensverhältnisse des Generals unter die Lupe genommen. Mumindschanow und seine Familie besäßen "zahlreiche Immobilien in Moskau und in Woronesch mit einem Wert von mehr als 120 Millionen Rubel", erklärte das Ermittlungskomitee. Die Rechtmäßigkeit dieses Besitzes werde derzeit untersucht.

13.21 Uhr: Human Rights Watch appelliert vor Putin-Besuch an Mongolei

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat die Mongolei aufgerufen, Kremlchef Wladimir Putin die Einreise zu untersagen oder ihn festzunehmen. "Die Mongolei würde gegen ihre internationalen Verpflichtungen als Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofs verstoßen, wenn sie dem russischen Präsidenten Putin den Besuch erlaubt, ohne ihn zu verhaften", sagte Maria Elena Vignoli von der Abteilung Internationale Justiz bei Human Rights Watch laut einer Mitteilung.

13.02 Uhr: Bund will Treuhand über Rosneft-Anteil in Schwedt verlängern

Die Bundesregierung will die Treuhandverwaltung über die Anteile des russischen Staatskonzerns Rosneft an der PCK-Raffinerie in Schwedt erneut verlängern. Die Treuhandverwaltung wäre sonst am 10. September ausgelaufen. Grundlage ist das Energiesicherungsgesetz. Die Anteile stehen seit September 2022 unter Treuhandverwaltung des Bundes. Hintergrund ist die Entscheidung der Bundesregierung, wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kein russisches Öl mehr zu importieren.

11.24 Uhr: Polnischer Minister will russische Flugobjekte abschießen

Polens Außenminister Radoslaw Sikorski sieht Warschau in der Pflicht, aus der Ukraine herannahende russische Drohnen und andere Flugkörper noch vor dem Eindringen in den polnischen Luftraum abzuschießen. Das sagte der liberalkonservative Politiker der britischen "Financial Times" (FT). 

Sikorski stellte sich damit gegen den offiziellen Standpunkt der Nato, wonach das Risiko einer Eskalation des Krieges durch eine mögliche direkte Konfrontation mit russischen Streitkräften zu groß ist. Den Abschuss russischer Drohnen und Raketen über der Ukraine lehnt das Verteidigungsbündnis bisher ebenso ab wie die Forderung Kiews nach einer Flugverbotszone über dem Land. 

10.29 Uhr: Putin - Donezk-Offensive von ukrainischem Kursk-Vorstoß unbeeinträchtigt

Das russische Militär rückt laut Präsident Wladimir Putin trotz des ukrainischen Eindringens in die Grenzregion Kursk in der Ostukraine weiter vor. Die "Provokation" der Ukraine in der russischen Region Kursk habe den Vormarsch in der ostukrainischen Region Donezk nicht aufhalten können, sagt Putin laut der Nachrichtenagentur RIA bei einem Besuch in der russischen Region Tuwa im südlichen Sibirien. Die russischen Streitkräfte würden die Gebiete in Kursk "Quadratkilometer für Quadratkilometer" zurückerobern. Zugleich rückten sie in Donezk so schnell vor wie schon lange nicht mehr, so Putin.

09.37 Uhr: Ukraine - Haben 22 Raketen und 20 Drohnen abgefangen

Die Ukraine hat bei dem russischen Angriff am Morgen 22 von 35 Raketen abgefangen, wie die Luftwaffe mitteilt. Zudem seien von 23 russischen Angriffsdrohnen 20 zerstört worden. Über Kiew, Charkiw, Dnipro, Poltawa, Mykolajiw und Saporischschja seien neun ballistische Raketen und 13 Marschflugkörper abgefangen worden.

09.14 Uhr: Russische Angriffe auch auf Sumy - 18 Verletzte

Auch das an der Grenze zu Russland liegende Sumy wurde bei den russischen Angriffen in der Nacht getroffen. Dort gab es nach aktualisierten offiziellen Angaben 18 Verletzte durch russischen Raketenangriff, darunter 6 Kinder. Fünf Hochhäuser und eine Bildungseinrichtung seien zerstört worden, teilte die Polizei mit.

Beschuss wurde auch aus anderen Regionen in der Ukraine gemeldet. Erneut traf es die grenznahe Großstadt Charkiw. Durch einen Drohnen-Einschlag gegen in der Nacht sei eine Frau verletzt worden, teilte Gouverneur Oleh Synjehubow mit. Am frühen Morgen wurde der Industriebezirk der Stadt unter Feuer genommen. In einer Gartenanlage seien ein Wohnhaus und drei andere Gebäude abgebrannt.

08.52 Uhr: Russischer Angriff auf Kiew - Viele Brände, zwei Verletzte, zwei Stunden Luftalarm

Bei dem nächtlichen russischen Angriff auf Kiew sind mindestens zwei Menschen durch herabstürzende Trümmer abgeschossener Raketen verletzt worden, teilten die örtlichen Behörden am Montag mit. Zudem seien Brände ausgelöst sowie Häuser und Infrastruktur beschädigt worden. Die Luftabwehr habe mehr als zehn Marschflugkörper und rund zehn ballistische Raketen abgeschossen, erklärte die Kiewer Militärverwaltung über den Kurznachrichtendienst Telegram. Fast zwei Stunden lang galt in der Nacht bis zum frühen Morgen landesweit Luftalarm.

In Kiew wurde ein Kesselhaus eines Wasserwerks beschädigt, ebenso der Eingang zu einer U-Bahn-Station, die als Luftschutzraum diente, wie Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mitteilte. In der ganzen Stadt seien Autos in Brand geraten, auch ein Gebäude. Die Rettungsdienste hätten wegen herabgestürzter Raketentrümmer in mehrere Bezirke ausrücken müssen.

05.51 Uhr: Klitschko - Eine Verletzte nach russischen Angriff auf Kiew

Von den russischen Luftangriffen seien neben der Hauptstadt Kiews seien möglicherweise auch andere Städte betroffen, teilte die ukrainische Luftwaffe am Montagmorgen mit. Angesichts einer Reihe von Explosionen in Kiew flüchteten viele Einwohner der Stadt in Luftschutzbunker.

Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, die Rettungsdienste seien in die Stadtteile Holosijwskij und Solomjanskij gerufen worden. Im Stadtteil Schewtschenkiwskij sei eine Person Berichten zufolge von herabfallenden Trümmerteilen verletzt worden. "Es wird eine Antwort auf alles geben. Der Feind wird es spüren", erklärte der Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, bei Telegram.

04.43 Uhr: Militär - Russischer Luftangriff auf Kiew

Die Hauptstadt Kiew ist nach ukrainischen Militärangaben erneut Ziel eines russischen Raketenangriffs. Einheiten der Luftabwehr seien im Einsatz, um den Angriff abzuwehren, teilen ukrainische Militärvertreter über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Augenzeugen in Kiew berichten von mehreren lauten Explosionen, die auf den Einsatz von Luftabwehrsystemen hindeuten. Die genaue Anzahl der abgefeuerten Raketen und mögliche Schäden sind zunächst nicht bekannt.

04.30 Uhr: Selenskyj - Russland muss den Krieg spüren

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die jüngsten Drohnenangriffe seines Militärs gegen Ziele in Russland als Notwendigkeit bezeichnet. "Der terroristische Staat muss spüren, wie es ist, Krieg zu führen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

Die Planungsstäbe in Kiew arbeiteten nun daran, möglichst viele russische Militäreinrichtungen, russische Logistik und kritische Teile ihrer Militärwirtschaft in Reichweite der ukrainischen Waffen zu bringen.

04.11 Uhr: Russland - Neue Gaspipeline nach China im Plan

Die Vorbereitungen für den Bau einer neuen russischen Gaspipeline durch die Mongolei nach China verlaufen nach Angaben von Präsident Wladimir Putin planmäßig. Im Januar 2022 seien die Machbarkeitsstudie genehmigt und die notwendigen technischen Untersuchungen durchgeführt worden, sagt Putin in einem Interview mit der mongolischen Zeitung Onoodor laut einer auf der Internetseite des Kremls veröffentlichten Mitschrift. Die geplante Pipeline "Power of Siberia 2" soll jährlich 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus der russischen Region Jamal über die Mongolei nach China transportieren.

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