Nach der Gewalttat von Örebro hängen die Fahnen am Stockholmer Parlament auf Halbmast.
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Nach der Gewalttat von Örebro hängen die Fahnen am Stockholmer Parlament auf Halbmast.

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Örebro: Neue Details zu Tathergang und Täter

Örebro: Neue Details zu Tathergang und Täter

Während Schweden um die Opfer der Bluttat von Örebro trauert, werden neue Details zum mutmaßlichen Täter bekannt. Demnach könnte der Todesschütze früher selbst die Risbergska Schule besucht und mehrere Waffen besessen haben.

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Der mutmaßliche Schütze von Örebro war möglicherweise ein ehemaliger Schüler der Risbergska Schule und besaß mehrere Waffen. Das gaben die Ermittler auf einer Pressekonferenz zu den tödlichen Schüssen am Samstag bekannt, bei denen elf Menschen ums Leben kamen.

Mutmaßlicher Örebro-Schütze hatte mehrere Waffen

Es gebe entsprechende Hinweise auf eine Verbindung des Mannes zu der betroffenen Schule, sagte die Leiterin der Ermittlungen, Anna Bergqvist. Der mutmaßliche Schütze habe vier Waffen und die dazugehörigen Lizenzen besessen. Bergqvist sagte, die Ermittler glaubten zu wissen, wer der mutmaßliche Täter sei; sie würden seine Identität aber erst bestätigen, wenn sie sich ganz sicher seien.

Das Motiv: weiter unklar

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter allein vorging und es sich nicht um einen Terrorakt handelte. Der mutmaßliche Täter war der Polizei nach Angaben der Ermittler zuvor nicht bekannt gewesen. Das Tatmotiv ist unklar.

Am Dienstag waren elf Menschen durch Schüsse am Bildungszentrum Campus Risbergska im schwedischen Örebro ums Leben gekommen, darunter der mutmaßliche Täter. Sechs Menschen kamen mit teils lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Örebro liegt etwa 200 Kilometer westlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm.

Beamte schildern das "Inferno" der Tat

Die ersten Polizeikräfte waren wenige Minuten, nachdem ein Notruf bei der Polizei eingegangen war, in der Schule eingetroffen. Was die Beamten dort erlebten, könne man als "Inferno" bezeichnen, berichtete Lars Wirén, Leiter der Regionalpolizei Örebro: "Tote, Verletzte, Schreie und Rauchentwicklung." Die Polizistinnen und Polizisten wurden mit gewehrähnlichen Waffen beschossen. Als seine Kollegen den mutmaßlichen Täter fanden, sei dieser schon tot gewesen, so Wirén. Neben ihm lagen drei Waffen, außerdem Patronenhülsen und eine große Menge unbenutzter Munition.

Opfer verschiedener Nationalität

Beim schlimmsten Schusswaffenangriff in der Geschichte Schwedens sind nach Angaben der Polizei zehn Menschen verschiedener Staatsangehörigkeiten getötet worden. Wie Chefermittlerin Bergkvist, bekanntgab, sind unter den Opfern "mehrere Nationalitäten, verschiedene Geschlechter und verschiedene Altersstufen". Die syrische Botschaft in Schweden erklärte im Onlinedienst Facebook, unter den Opfern des Anschlags seien auch Syrer.

Schweden trauert

Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson hat die Parteichefs der im Parlament vertretenen Parteien anlässlich der Tat in Örebro zu einem Treffen eingeladen. Die Sitzung begann mit einer Schweigeminute. "Schweden ist ein Land in Trauer", teilte Kristersson der Nachrichtenagentur TT mit. Er sei demnach stolz auf die Kraft und das Mitgefühl, die in seinem Land herrschten.

Am Mittwoch hatten Kristersson sowie das schwedische Königspaar an einem Gedenkgottesdienst in Örebro teilgenommen. Der schwedische Fußballverband kündigte an, vor den kommenden Länderspielen eine Schweigeminute einzulegen.

Video: Das Verbrechen von Örebro

Schulmassaker in Schweden: Ermittlungen nach Schießerei laufen
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