Seit dem 1. Oktober dürfen Homosexuelle die Ehe eingehen. In Berlin taten dies schon mehr als Tausend Paare, wie aus einer dpa-Umfrage hervorgeht. Etwa drei Viertel von ihnen lebten bereits zuvor in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft und ließen diese umwandeln. In Frankfurt schlossen bis zur dritten Märzwoche 216 homosexuelle Paare den Bund fürs Leben, teilte Standesamtsleiterin Andrea Hart mit. 343 ließen ihre bestehende Partnerschaft umwandeln. "Wir hatten mit einem Ansturm gerechnet, und der ist auch eingetreten", erklärte sie.
In Köln wurden bis Ende März 553 eingetragene Lebenspartnerschaften umgewandelt, darüber hinaus 91 gleichgeschlechtliche Ehen neu geschlossen. In Hamburg hielten sich neue Eheschließungen unter schwulen und lesbischen Paaren und Umwandlungen bis Ende März mit jeweils gut 450 Verbindungen die Waage. Das Standesamt Stuttgart meldete für das letzte Quartal 2017 33 neue Verbindungen und 135 Umwandlungen.
Ehe für Alle auch in Bayern ein Hit
In den großen bayerischen Städten nutzen bis Ende März 710 Paare die Gelegenheit zur Eheschließung. 564 Paare waren allerdings schon vorher in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft und ließen diese nun in eine Ehe umwandeln.
In München schlossen seit Oktober 105 homosexuelle Paare den Bund fürs Leben, 372 ließen ihre bestehende Partnerschaft umwandeln. Bis einschließlich Juli liegen 182 Anmeldungen vor. In Nürnberg gab es 25 Eheschließungen und 99 Umwandlungen, das Regensburger Standesamt meldete 46 Mal eine Ehe für alle, davon 41 Umschreibungen. In Augsburg traten seit Oktober 37 Verliebte vors Standesamt, darunter 7, die sich neu trauen ließen. Ähnlich in Würzburg: Hier gab es 22 Umwandlungen und 4 neue Ehen.
Bundestag und Bundesrat hatten die Ehe für alle kurz vor der Sommerpause 2017 beschlossen, also die völlige rechtliche Gleichstellung homosexueller mit heterosexuellen Partnerschaften, einschließlich des uneingeschränkten Adoptionsrechts.