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Archivbild: Seehofer auf dem CSU-Parteitag im Dezember in Nürnberg

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Seehofer legt im Islam-Streit nach

Bundesinnenminister Horst Seehofer legt im Streit über seine Islam-Äußerungen nach und greift seine SPD-Kritiker an. "Die SPD sollte lieber mithelfen, die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden", sagte der CSU-Chef.

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In der "Welt am Sonntag" sprach sich Seehofer für "mehr Gelassenheit" in der Debatte aus. "Dass Deutschland geschichtlich und kulturell christlich-jüdisch und nicht islamisch geprägt ist, kann doch niemand ernsthaft bestreiten", sagte er. Das sei für ihn entscheidend, wenn es um die Frage gehe, was zu Deutschland gehöre. "Genauso wie es für mich eine Selbstverständlichkeit ist, dass die große Zahl der friedliebenden Muslime in Deutschland zu uns gehört."

Der neue Innen- und Heimatminister hatte gestern eine heftige Debatte ausgelöst mit der Aussage, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Dafür wurde Seehofer vom Koalitionspartner SPD und der Opposition - mit Ausnahme der AfD - heftig kritisiert. Aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stellte klar, dass für sie die hierzulande lebenden Muslime und der Islam sehr wohl zu Deutschland gehörten.

Seehofer kontert

Der CSU-Vorsitzende kritisierte besonders die Haltung der SPD in der aktuellen Debatte. "Auch meine Kritiker in der SPD können doch nicht in Frage stellen, wo wir unsere Wurzeln haben und was uns historisch geprägt hat und ausmacht", richtete sich Seehofer an den Koalitionspartner. "Statt sich an einzelnen Sätzen abzuarbeiten, sollte die SPD lieber mithelfen, die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu stärken."

Zum Konflikt mit Merkel sagte der Minister: "Angela Merkel und ich halten Meinungsunterschiede aus."