Suu Kyi wandte sich gegen "Menschenrechtsverletzungen" im Bundesstaat Rakhine und versicherte, dass sie mit "allen Menschen" mitfühle, die von dem Konflikt betroffen seien. Unabhängig von Religion, ethnischer Herkunft oder politischer Stellung werde gegen alle, die Menschenrechte verletzten, "etwas unternommen". Suu Kyi kündigte neue Bemühungen um eine friedliche Lösung der Flüchtlingskrise im Nordwesten des Landes an. "Alle von uns wollen Frieden und keinen Krieg", sagte die Friedensnobelpreisträgerin.
Bitte um Geduld
Außerdem erklärte sie sich bereit, ausländische Beobachter ins Land zu lassen. Sie lade Diplomaten ein, sich die Situation vor Ort anzuschauen. Myanmar solle im Ganzen beurteilt werden, und nicht lediglich aufgrund der Situation im Staat Rakhine. Zugleich bat Suu Kyi die internationale Gemeinschaft um Geduld: "Wir sind eine junge und fragile Demokratie, die mit vielen Problemen zu tun hat." Auf die Rolle des Militärs ging sie nicht näher ein.
Wegen der Flucht und Vertreibung von mehr als 400 000 Muslimen ins Nachbarland Bangladesch steht Myanmar international massiv in der Kritik. Suu Kyi sagte ihre Teilnahme an der UN-Vollversammlung deshalb ab.