In den vergangenen Jahren sind in Deutschland die krankheitsbedingten Fehlzeiten tendenziell angestiegen. Bundesweit waren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer laut Statistischem Bundesamt 2023 für 15,1 Arbeitstage krankgemeldet, 2021 waren es noch vier Tage weniger.
Führt die telefonische Krankschreibung zu Missbrauch?
Dieser Anstieg wird oft mit zunehmenden Grippe- und Erkältungswellen begründet, angesichts wirtschaftlicher Probleme geriet aber auch die 2023 eingeführte telefonische Krankschreibung immer mehr in die Kritik. So erklärte etwa Bundesfinanzminister Lindner, es bestehe "eine Korrelation zwischen dem jährlichen Krankenstand in Deutschland und der Einführung der Maßnahme". Auch die Bundesvereinigung der Arbeitgeber (BDA) forderte eine Abschaffung der Krankschreibung per Telefon. Es liege nahe, dass es dort zu Missbrauch komme, so Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter
Ärzteverbände hingegen verteidigten die telefonische Krankschreibung und wiesen die Vermutung, dass diese Regelung von Patienten ausgenutzt werde, zurück. Vielmehr liege es an der Anfang 2023 eingeführten elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, dass der Krankenstand steigt, da nun ohne Dunkelziffer jede gesundheitlich bedingte Fehlzeit automatisch an die Kassen gemeldet werde.
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Das Tagesgespräch auf Bayern 2 und ARD alpha fragt: Ist es in Deutschland zu einfach, sich krank zu melden? Wird die telefonische Krankschreibung missbraucht? Sind die Deutschen fauler geworden und nutzen neue Regelungen, um sich vor der Arbeit zu drücken?
Zu Gast bei Moderator Stefan Parrisius ist BR-Gesundheitsexperte Nikolaus Nützel.
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