Astrazeneca-Impfstoff.
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Trotz Thrombosen: EMA hält an Astrazeneca-Empfehlung fest

Trotz Thrombosen: EMA hält an Astrazeneca-Empfehlung fest

Trotz seltener Fälle von Hirnthrombosen empfiehlt die EU-Arzneimittelbehörde EMA uneingeschränkt die Anwendung des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca. Der Nutzen des Wirkstoffes sei höher zu bewerten als die Risiken, erklärte die EMA in Amsterdam.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) steht im Kampf gegen die Corona-Pandemie weiter hinter dem Impfstoff von Astrazeneca. Es sei zwar ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Wirkstoff und sehr seltenen Thrombose-Fällen festgestellt worden, teilte die EMA in Amsterdam mit. Es gebe insgesamt aber weiter mehr Nutzen als Risiko beim Einsatz des Mittels.

Die Blutgerinnsel seien vor allem bei Frauen im Alter von unter 60 Jahren binnen zwei Wochen nach der Impfung aufgetreten. Alter und Geschlecht hätten aber nicht als eindeutige Risikofaktoren identifiziert werden können. Die EMA schränke deshalb den Einsatz des Mittels nicht EU-weit ein.

Das Astrazeneca-Mittel sei ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Pandemie, sagte EMA-Chefin Emer Cooke. Die gemeldeten Blutgerinnsel seien ein sehr seltener Nebeneffekt, der in den Beipackzetteln des Medikaments vermerkt werden solle. Dies solle auch in die Entscheidung über den weiteren Einsatz in einzelnen Ländern einfließen.

Deutschländ empfiehlt Astrazeneca nur für über 60-Jährige

Mehrere EU-Länder, darunter Deutschland, hatten zuvor den Einsatz des Impfstoffes auf Personen ab 60 Jahre eingeschränkt. Hintergrund waren seltene Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen nach einer Astrazeneca-Impfung. In Deutschland gab es 31 Verdachtsfälle. Ein Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko) erklärte heute, man halte an der Beschränkung für Astrazeneca fest, auch wenn die EMA anderer Meinung sei. Auch die Gesundheitsminister von Bund und Ländern sehen vorerst kein Änderungsbedarf.

Die britische Impfkommission gab heute eine neue Empfehlung für den Astrazeneca-Impfstoff aus. Das Präparat soll in Großbritannien künftig möglichst nur noch Erwachsenen über 30 Jahren verabreicht werden, wie die Kommission mitteilte. Auch Italien änderte seine Impfrichtlinien und empfiehlt das Präparat von Astrazeneca jetzt für Menschen über 60 Jahre.

Astrazeneca bestreitet Thrombose-Risiko

Der Impfstoff mit dem Marktnamen Vaxzevria hatte Ende Januar eine bedingte Marktzulassung für die EU erhalten. Astrazeneca selbst hatte immer wieder erklärt, Studien hätten keine erhöhte Thrombose-Gefahr gezeigt.

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