Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt das Kernkraftwerk Saporischschja (Archivbild).
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Ukraine: IAEA soll nächste Woche AKW Saporischschja besuchen

Ukraine: IAEA soll nächste Woche AKW Saporischschja besuchen

Nach ukrainischen Angaben könnten Mitarbeiter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA nächste Woche das Kernkraftwerk Saporischschja besuchen. Doch ist der Weg dorthin frei? Der Chef der IAEA gab zuletzt bekannt, Verhandlungen kämen voran.

Ein Team der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA soll ukrainischen Angaben zufolge nächste Woche die Atomanlage Saporischschja besuchen. Derzeit befasse man sich mit logistischen Voraussetzungen für die Reise, teilte eine Beraterin des ukrainischen Energieministeriums, Lana Serkal, am Donnerstagabend in örtlichen Medien mit.

Kommt die IAEA zum AKW Saporischschja?

Russland hat die ukrainische Atomanlage im Laufe des Russland-Ukraine-Kriegs unter seine Kontrolle genommen. Serkal warf Russland vor, den Besuch verhindern zu wollen. "Trotz der Tatsache, dass die Russen zugestimmt haben, dass die Mission (der IAEA) durch das Territorium der Ukraine reist, schaffen sie jetzt künstlich alle Bedingungen, damit die Mission die Anlage nicht erreicht, angesichts der Situation in der Umgebung", sagte Serkal. Die russische Regierung reagierte zunächst nicht auf die Aussagen.

IAEA-Chef: Verhandlungen über Reise kommen voran

Der Chef der IAEA, Rafael Mariano Grossi, hatte am Donnerstag das Ziel bekanntgegeben, innerhalb von Tagen ein Team zur Anlage schicken zu können. Die Verhandlungen darüber kämen voran, sagte Grossi dem Fernsehsender "France-24". Bislang ist eine solche Mission wegen Uneinigkeiten über die genauen Reisemodalitäten nicht zustande gekommen.

Beschuss in Gebiet um die Anlage

Die Sorgen halten derweil an, dass es in der Ukraine eine weitere Atomkatastrophe geben könnte - nach Tschernobyl 1986. Laut Angaben eines ukrainischen Gouverneurs geriet die Gegend der Anlage in der Nacht zum Freitag wieder unter Beschuss. In der Stadt Nikopol, auf der anderen Flussseite von der Atomanlage, seien zehn Häuser, eine Schule und eine Klinik beschädigt worden, sagte der Gouverneur Walentyn Resnitschenko.

Bundesregierung sehr beunruhigt

Die deutsche Bundesregierung zeigte sich erneut sehr besorgt wegen der Sicherheit des Atomkraftwerks in der Südukraine. Die Lage sei "sehr, sehr gefährlich", sagt eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. "Wir verurteilen die Besetzung durch russische Truppen auf das Schärfste." Russland müsse die Kontrolle über das Atomkraftwerk "umgehend" wieder an die Ukraine zurückgeben und die Internationale Atomenergiebehörde schnellstmöglich Zugang erhalten.

Betreiber: Ein AKW-Reaktor wieder am ukrainischen Netz

Einer der Reaktoren am Atomkraftwerk Saporischschja ist unterdessen nach Angaben der Betreibergesellschaft wieder am ukrainischen Netz. Der Reaktor baue Kapazität auf, teilt der ukrainische Staatskonzern Energoatom am Freitagmittag mit.

Das Atomkraftwerk war am Donnerstag nach Angaben des Betreibers Energoatom infolge von Bränden vollständig vom ukrainischen Stromnetz abgeschnitten worden. Das AKW wurde laut Energoatom aber über ein angrenzendes Wärmekraftwerk weiterhin mit Strom versorgt. Die permanente Stromversorgung ist nach Angaben von Experten entscheidend für die Sicherheit von Atomkraftwerken.

Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja
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Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja

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Lage bleibt undurchsichtig

In den vergangenen Wochen war die Gegend des AKW Saporischschja wiederholt beschossen worden. Die Lage im größten Kernkraftwerk Europas und dessen Umgebung ist seit Wochen undurchsichtig. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte dafür russischen Beschuss verantwortlich. Die russische Seite gab dafür der Ukraine die Schuld und sagt, ukrainische Truppen würden die Anlage beschießen. Die Ukraine wirft Russland wiederum vor, in der Atomanlage Waffen zu lagern und aus der Umgebung Angriffe darauf zu starten. Die Ukraine kann ihre Atomanlagen nicht ohne Probleme abschalten, denn das Land ist sehr stark auf Atomenergie angewiesen.

Selenskyj fordert schnelle Reaktion

Nach der Notabschaltung forderte Selenskyj ein energischeres internationales Eingreifen. Die IAEA und andere Organisationen müssten viel schneller handeln als bislang, sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache in Kiew. "Jede Minute, die das russische Militär im Kernkraftwerk bleibt, bedeutet das Risiko einer globalen Strahlenkatastrophe."

Mit Material von AP, dpa, Reuters und AFP.

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