Zwei US-Behörden haben wegen Berichten über gefährliche Blutgerinnsel einen Stopp der Verwendung des Coronavirus-Impfstoffs von Johnson & Johnson empfohlen.
USA: Impfungen mit Johnson & Johnson vorerst ausgesetzt
Sie befassten sich mit Blutgerinnseln bei sechs Frauen kurz nach einer Impfung, teilten die Behörde für Krankheitskontrolle und -Prävention (CDC) und die Medikamentenbehörde FDA am Dienstag mit. Impfzentren der US-Bundesbehörden sollen die Verabreichung des Impfstoffs vorerst aussetzen. Ein Beratungsausschuss der CDC sollte sich am (morgigen) Mittwoch zu Gesprächen treffen.
In den USA sind inzwischen mehr als 6,8 Millionen Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson verabreicht worden. Er benötigt nur eine einzige Impfung.
Bayern erwartet ab Mittwoch Impfstoff von Johnson & Johnson
Die Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson starten in dieser Woche auch in der Europäischen Union. Der Hersteller beginne am Montag mit der Lieferung an die EU-Staaten, bestätigte die EU-Kommission am Montag in Brüssel. Sie erwartet bis Ende Juni bis zu 55 Millionen Dosen des Impfstoffs. Gut 10 Millionen Dosen sollen nach Deutschland gehen.
Das bayerische Gesundheitsministerium bestätigte dem Bayerischen Rundfunk, man erwarte im Freistaat 36.000 Dosen an diesem Mittwoch oder Donnerstag.
Vorige Woche hatte die EU-Arzneimittelagentur EMA mitgeteilt, dass sie Fälle von Thrombosen nach einer Corona-Impfung mit dem Wirkstoff Johnson & Johnson prüfe. Vier ernsthafte Fälle von Blutgerinnseln seien nach einer Impfung aufgetreten, eine Person sei gestorben. Die EMA betonte, dass ein Zusammenhang mit dem Impfstoff des US-Herstellers noch nicht festgestellt worden sei.
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!