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Stephan Bannon in einem Raum im Trump Tower

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Verbannter Bannon will seinen Kampf fortsetzen

Präsident Trumps bisheriger Chefstratege Bannon rechnet nach seinem Weggang aus dem Weißen Haus mit einer neuen Politik des Präsidenten. Die moderaten Kräfte würden nun Oberhand gewinnen. Er will für einen stramm rechten Kurs der Regierung kämpfen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Unmittelbar nach seiner Entlassung kehrte Steve Bannon als Vorstandsvorsitzender zum Nachrichtenprotal Breitbart News zurück. Er kündigte umgehend an, Druck auf alle Gegner der von ihm verfochtenen populistischen und nationalistischen Politik zu machen. Das schließe auch etablierte Republikaner ein.

"Ich werde die Opposition zerschlagen.“ Steve Bannon im konservativen Wochenmagazin "Weekly Standard".

Sein Weggang aus dem Weißen Haus signalisiere eine große Wende im Programm des Präsidenten, so Bannon: "Die Trump-Präsidentschaft, für die wir gekämpft haben und die wir gewonnen haben, ist vorbei."

Kritiker sprechen von antisemitischer Haltung

Für Donald Trump werde es nun viel schwieriger, wichtige Ziele durchzusetzen. Als Beispiel nannte Bannon die Errichtung einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Bannon war Trumps umstrittenster Berater. Der 63-jährige frühere Marineoffizier und Investmentbanker lieferte sich immer wieder Gefechte mit gemäßigten Vertretern im Regierungsapparat. Er befürwortet in der Wirtschaftspolitik einen nationalistischen Kurs und war eine der treibenden Kräfte hinter dem Einreisestopp für Bürger aus muslimischen Staaten. Kritiker warfen ihm auch eine antisemitische Haltung vor.

Lange an Bannon festgehalten

Trump hielt lange an Bannon fest. Dieser hatte im vergangenen Jahr maßgeblichen Anteil am Wahlsieg. Viele von Trumps treuesten Anhängern unterstützen Bannon. Bevor er im August 2016 Chef von Trumps Wahlkampfteam wurde, leitete er Breitbart News. Das Nachrichtenportal, das Bannon selbst einmal als "Tötungsmaschine" ("killing machine") bezeichnete, ist ein Forum für die sogenannte Alternative Rechte - ein loser Zusammenschluss, zu dem auch Neonazis und Rassisten gehören. Es gab sich nach der Rückkehr Bannons demonstrativ kämpferisch. "KRIEG", kündigte einer der Redakteure per Twitter an.