Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat am Schnäppchentag Black Friday zum ganztägigen Streik an fünf Standorten von Amazon aufgerufen. Verdi teilte mit, der Ausstand starte mit Beginn der Nachtschicht von Donnerstag auf Freitag in den fünf Logistikzentren Koblenz, Leipzig, Rheinberg bei Duisburg, Dortmund und Bad Hersfeld.
Kritik an Arbeitsbedingungen
Neben der Forderung, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anzuerkennen, fordert Verdi von Amazon einen "Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit". Die Beschäftigten berichteten von einem "enormen Leistungsdruck und einer Arbeitsverdichtung und einer Überwachung am Arbeitsplatz, die ein Klima der Angst erzeugt, insbesondere in den Fulfillmentcentern", kritisierte die Gewerkschaft. Deshalb kämpften die Mitarbeiter für gute Arbeitsbedingungen und Anerkennung.
Amazon verspricht pünktliche Lieferungen
Amazon beteuerte, dass sich Kundinnen und Kunden trotz des Warnstreiks auf pünktliche Lieferungen verlassen könnten. Der Online-Versandhändler betreibt in Deutschland 20 große Logistikzentren. Der Konzern argumentiert, seinen Mitarbeitern faire Löhne mit Zusatzleistungen zu bieten.
Sonderangebotstage bringen Umsatz
Die Zeit um "Black Friday" und "Cyber Monday" ist für den Handel von großer Bedeutung. In diesem Jahr wollen laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter Internetnutzern fast zwei Drittel der Deutschen die Sonderangebotstage nutzen. Die Hälfte plane dabei im Voraus, welche Schnäppchen im Warenkorb landen sollen. Jede und jeder fünfte setzt hingegen nur auf das spontane Stöbern nach Angeboten, während 27 Prozent auf die Schnäppchen verzichten wollen.
"Inflation und allgemeine Verunsicherung führen dazu, dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher derzeit zweimal überlegen, was wann gekauft wird und große Anschaffungen in der Hoffnung auf Preisnachlässe eher aufschieben", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
Im Audio: Handel rechnet wegen Inflation mit Minus zu Weihnachten
Mit Informationen von dpa und Reuters
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