Papst Franziskus bei seinem ersten Auftritt nach dem Krankenhaus-Aufenthalt
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Papst Franziskus hat sich bei seinem ersten Auftritt nach dem Krankenhaus-Aufenthalt unter anderem für die Genesungswünsche und Gebete bedankt.

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"Viel Schmerz": Papst gedenkt Opfern der Flüchtlingskatastrophe

"Danke von Herzen", sagte er unter Applaus - der Papst hat seinen ersten regulären Auftritt nach seiner Operation absolviert. Er bedankte sich für Genesungswünsche - und sprach das jüngste Bootsunglück vor der Küste Griechenlands an.

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Oben ein roter Teppich, unten jubelt die Menge - Papst Franziskus ist wieder da. Nach einem neuntägigen Krankenhausaufenthalt leitete er am Sonntag das traditionelle Angelus-Gebet vor tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz. Zu Beginn des Mittagsgebets sprach er von Zeichen der Freundschaft sowie von menschlicher und spiritueller Nähe. "Danke von Herzen", sagte er unter dem Applaus der Menschen im Hinblick auf Genesungswünsche.

Mit "großer Trauer": Papst Franziskus spricht über Fluchtboot

Wie bereits bei seiner Entlassung aus der Klinik am Freitag erinnerte Franziskus auch am Sonntag an das jüngste Bootsunglück vor der Küste Griechenlands. Mit "großer Trauer und viel Schmerz" habe er von der Katastrophe erfahren, sagte Franziskus am Sonntag in Rom und ergänzte - offenbar abweichend vom Redemanuskript: "Es schien, dass das Meer ruhig war." Er bete für die Opfer und mahnte dazu, "Alles mögliche zu tun, damit solche Tragödien sich nicht wiederholen", sagte der Argentinier. Er bete für alle, die ihr Leben verloren haben.

Auch zum Gebet für die "gequälte Ukraine" rief er auf. Darüber hinaus erwähnte der Papst den Angriff auf eine Schule in Uganda, bei dem mindestens 42 Schüler getötet worden waren. Er bete für die jungen Menschen und sagte: "Dieser Kampf, diese Kriege überall... beten wir für den Frieden!" Nach rund 10 Minuten beendet er seinen Auftritt mit den Worten "Bitte vergesst nicht für mich zu beten".

Anders als 2021: Keine öffentliche Präsenz nach OP

Es war der erste reguläre öffentliche Auftritt von Franziskus nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus am 7. Juni für eine Darmoperation. Der 86-Jährige war wegen eines drohenden Darmverschlusses unter Vollnarkose operiert worden. Nach neun Tagen wurde der Pontifex am vorigen Freitag aus dem Gemelli-Krankenhaus von Rom entlassen.

Vergangenen Sonntag gab es keine öffentliche Präsenz des Papstes, was durchaus ungewöhnlich war. Selbst nach seiner letzten Darm-OP im Jahr 2021 leitete er das Angelus-Gebet - von einem Balkon der Klinik aus. Das Mittagsgebet am vergangenen Wochenende verbrachte er privat in einer Kapelle der Gemelli-Klinik in Rom.

Nach Angaben des Heiligen Stuhl könne der Papst die geplanten Privataudienzen in der neuen Woche abhalten; unter anderem wird Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva am Mittwoch erwartet. Die Generalaudienz am selben Tag ist dagegen abgesagt, damit Franziskus seinen operierten Bauch besser schonen könne.

Ischias, Knie, Bronchitis: Zunehmende gesundheitliche Probleme

Drei Stunden dauerte die Operation am Bauch unter Vollnarkose. Bei seiner Entlassung am Freitag sah der 86-Jährige blasser und dünner aus als früher. Am Sonntag jedoch wirkt er präsent und energisch.

Der Papst litt im vergangenen Jahr unter zunehmenden gesundheitlichen Problemen. Wegen anhaltender Schmerzen im rechten Knie sowie Ischias war er den Großteil des Jahres auf einen Rollstuhl angewiesen. Ende März verbrachte Franziskus dann wegen einer Bronchitis drei Nächte im Krankenhaus.

Möglicher Rücktritt? Gesundheitszustand löste Spekulationen aus

Franziskus' Gesundheitszustand führte vermehrt zu Spekulationen über einen möglichen Rücktritt. Im März sagte Franziskus zuletzt, dies stehe derzeit nicht zur Debatte. Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI., der am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren starb, hatte Kirchengeschichte geschrieben, indem er 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte.

Trotz seiner gesundheitlichen Probleme hält Franziskus bislang an seinen Reiseplänen fest: Anfang August will er nach Portugal reisen, Anfang September in die Mongolei und Ende September ins französische Marseille. Seine Audienzen und Treffen will der Papst ab Montag wieder aufnehmen.

Mit Informationen von AFP, dpa und KNA.

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