Ein junger Mann hält ein Smartphone mit der Airbnb-App in der Hand und meldet sich für eine einfache und bequeme Hotelbuchung an
Bildrechte: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

Wohnraum, der über Vermietungsplattformen wir Airbnb von Touristen belegt wird, steht Einheimischen nicht zur Verfügung.

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"Wendepunkt": Airbnb und Co. müssen Behörden mehr Daten melden

Heimlich eine Wohnung über Airbnb vermieten - über lokale Auflagen hinaus - dürfte künftig schwierig werden: Vermietungsplattformen müssen transparenter werden. Welche Daten sie mit Behörden teilen müssen und wie das den Wohnraummangel mildern soll.

Nur für bis zu acht Wochen im Jahr dürfen Münchner ihre Wohnung an Reisende vermieten. Auch in Städten wie Berlin, Amsterdam und Dublin gibt es solche Begrenzungen. Denn: Mit Kurzzeitvermietungen lässt sich mehr Geld verdienen als mit Dauermieten. Wenn zahlreiche Wohnungen jedoch für Touristen zur Verfügung stehen, gibt es weniger Wohnraum für Einheimische.

Derartige Auflagen zu kontrollieren, ist schwierig - doch das dürfte sich künftig ändern: Große Vermietungsplattformen wie Airbnb und Booking müssen künftig mehr Daten an Behörden übermitteln.

Lokale Auflagen gegen Wohnraummangel nun leichter durchsetzbar

Städte sollen dadurch besser gegen illegale Angebote auf den Plattformen vorgehen können, wie das Europaparlament und die EU-Staaten mitteilten. Unterhändler der beiden Institutionen hatten sich in der Nacht zu Donnerstag auf die neuen Regeln geeinigt, die nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren angewendet werden sollen. Parlament und EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch offiziell zustimmen, das gilt aber als Formsache.

"Das neue Gesetz verpflichtet die Plattformen unter anderem, jeden Monat Daten darüber auszutauschen, wie viele Nächte ein Haus oder eine Wohnung vermietet wurde und an wie viele Personen", teilte die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses im EU-Parlament, Anna Cavazzini, mit. Bisher hätten sich Vermietungsplattformen regelmäßig geweigert, Daten weiterzugeben, so die Grünen-Politikerin. Das habe es erschwert, lokale Vorschriften durchzusetzen.

Wendepunkt für gesamte Branche: Airbnb lobt Vorhaben

In einer bereits vor Ende der Verhandlungen verbreiteten Stellungnahme begrüßte Airbnb das Vorhaben und sprach von einem Wendepunkt für die gesamte Branche. "Die neuen Regeln können weltweit als Blaupause für die Regulierung von Kurzzeitvermietungen dienen", hieß es. Sie lieferten Plattformen und Behörden klare Leitlinien für wichtige Fragen – etwa, wie sie Daten austauschen und lokale Vorschriften so umsetzen könnten.

Mit Informationen von dpa

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