Blitzeinschlag
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Blitz schlägt bei einem Gewitter im Taunus ein

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Wie Laserstrahlen vor Blitzeinschlägen schützen könnten

Wie Laserstrahlen vor Blitzeinschlägen schützen könnten

Wissenschaftler haben erstmals mit einem Laserstrahl Blitze gelenkt. Gelungen ist ihnen das auf einem Schweizer Berg - zuvor hatte es nur Nachweise im Labor gegeben. In Zukunft könnte die Technik vor Blitzeinschlägen schützen.

Weltweit schlägt 40 bis 120 mal pro Sekunde ein Blitz ein. Blitze töten jährlich mehr als 4.000 Personen und verursachen Schäden in Milliardenhöhe. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch vom Blitz getroffen wird, liegt bei 1:200.000. Den besten Schutz bietet immer noch der einfache Blitzableiter, den der US-Universalgelehrte Benjamin Franklin 1749 entwickelt hatte. Nun zeigen Forscher, dass Laser Blitze in eine gewünschte Richtung leiten können. Damit ließen sich künftig etwa Flughäfen und Startrampen vor Unwettern schützen.

Laser kann Blitzentladungen zu Blitzableiter führen

Ein Laser kann bei einem Gewitter Blitzentladungen zu einem Blitzableiter führen. Das zeigt die Untersuchung einer internationalen Forschergruppe an einem 124 Meter hohen Telekommunikationsturm auf dem Schweizer Berg Säntis. Die Erkenntnis könnte zu einem besseren Blitzschutz für Flughäfen, Startrampen und große Infrastruktureinrichtungen führen, schreibt das Team um Aurélien Houard vom Laboratoire d’Optique Appliquée in Palaiseau bei Paris im Fachmagazin "Nature Photonics".

Idee von Blitzschutz durch Laser aus den 70er-Jahren

Laser für den Blitzschutz einzusetzen, wurde bereits 1974 vorgeschlagen. Im Labor wiesen Wissenschaftler die Führung von Blitzen durch Laser bereits Ende der 1990er-Jahre nach. Doch Versuche im Freien scheiterten 2004 im US-Bundesstaat New Mexico und 2011 in Singapur.

Dass die Experimente am Berg Säntis erfolgreich verliefen, führen die Wissenschaftler auf die um zwei Größenordnungen höhere Laserpuls-Wiederholungsrate gegenüber den früheren Versuchen zurück. Der eingesetzte Laser strahlte Licht von etwa einem Mikrometer (Tausendstel Millimeter) Wellenlänge und mit einer Wiederholungsrate von 1.000 Hertz aus.

Hochgeschwindigkeitskameras zeichnen Blitze auf

Die Forschenden profitierten davon, dass der Turm auf dem Säntis in den vergangenen Jahren immer wieder für Messungen an Blitzen genutzt wurde. "Dieser Turm, der etwa 100 mal im Jahr vom Blitz getroffen wird, ist mit mehreren Sensoren ausgestattet, die den Blitzstrom, elektromagnetische Felder in verschiedenen Entfernungen, Röntgenstrahlen und Strahlungsquellen der Blitzentladungen aufzeichnen", schreiben die Studienautoren. Sie installierten weitere Messgeräte und zwei Hochgeschwindigkeitskameras, die Blitzeinschläge mit bis zu 24.000 Bildern pro Sekunde aufzeichneten.

Laser kann Blitz offenbar zielgenau führen

Diese Kameras waren 1,4 und 5 Kilometer von der Turmspitze entfernt und lieferten nur bei guter Sicht brauchbare Ergebnisse. Dies war bei einem der vier aufgezeichneten Blitze, bei denen der Laser eingeschaltet war, der Fall. Die Kamerabilder zeigen, dass sich der Blitz mehr als 50 Meter lang um den Laserstrahl herumwindet und dann in den Blitzableiter des Turms einschlägt. Der leicht geneigte Laserstrahl war so ausgerichtet, dass er der Turmspitze nahekam.

Physikalisch gesehen passiert wahrscheinlich Folgendes: Die intensiven Laserpulse heizen die Luft stark auf, so dass viele Luftmoleküle in die kühlere Umgebung entweichen; es entsteht entlang dem Laserstrahl eine Art Kanal mit sehr geringer Luftdichte, ein sogenanntes Filament. In diesem Filament ist die Luft erheblich leitfähiger als in der Umgebung, weshalb sie Blitzableitungen erleichtert. Vergleiche mit aufgezeichneten Blitzen ohne Laser zeigen, dass der Blitz durch die Führung des Lasers sehr viel zielgenauer den Blitzableiter des Turms trifft.

Weitere Versuche nötig

Die Ergebnisse der Säntis-Versuchskampagne im Sommer 2021 liefern Indizienbeweise dafür, dass Filamente, die durch kurze und intensive Laserpulse gebildet würden, Blitzentladungen über beträchtliche Distanzen leiten könnten, so das Fazit der Studienautoren. Diese vorläufigen Ergebnisse sollten jedoch durch weitere Versuchsreihen mit neuen Konfigurationen bestätigt werden.

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