Die Sitzordnung ist nur eine Frage, die heute im Vorältestenrat besprochen wird, einem informellen Gremium, das nur zwischen einer Bundestagswahl und der ersten Sitzung des frisch gewählten Parlaments tagt. Es ist aber eine ganz entscheidende Frage; es geht um Gewohnheiten und Eitelkeiten.
Wohin mit der AfD - rechtsaußen, linksaußen oder in der Mitte?
Wo also soll die AfD sitzen? Auf den ersten Blick wäre es naheliegend, wenn sie gemäß der politischen Einordnung vom Rednerpult aus ganz rechts säße. Damit allerdings säße sie in unmittelbarer Nähe zur Regierungsbank, was viele für problematisch halten. Und ganz links? Sitzt schon die Linke – und will dort auch bleiben.
Im Vorältestenrat, der darüber heute diskutiert, sitzen unter anderem der noch amtierende Bundestagspräsident Lammert und die Geschäftsführer der Fraktionen am Tisch – auch die von FDP und AfD. Sie entscheiden vorläufig; was sie beschließen, muss später noch bestätigt werden. Nach der ersten Sitzung des neuen Bundestags kümmert sich dann der reguläre Ältestenrat um die Organisationsfragen des Bundestags.
Mehr Abgeordnete – weniger Platz
Knackpunkt heute im Vorältestenrat werden neben der Sitzordnung Raumfragen sein. Die bisher vier Bundestagsfraktionen hatten in der auslaufenden Legislaturperiode jeweils einen größeren Bereich für sich – jede unter einem der vier Türme des Reichstagsgebäudes. Für sechs Fraktionen muss eine neue Lösung her.
Was die Büroräume angeht, so waren schon bisher nicht alle Abgeordneten in den Gebäuden unmittelbar neben dem Reichstag untergebracht; dieses Problem wird jetzt noch größer. Der neue Bundestag hat 79 Abgeordnete mehr als der alte – und ein Abgeordneter kommt nicht alleine, sondern mit mehreren Mitarbeitern und jeder Menge Platzbedarf.